In was für Gefahrensituationen habt ihr euch schon befunden?

Vianne
Benutzer151786  (40) Sehr bekannt hier
  • #1
Was für Gedanken gingen euch in dem Moment durch den Kopf? Und welche Auswirkungen hatte das Erlebte? Ob die Gefahr objektiv oder "nur" subjektiv vorhanden war, erzählt einfach mal, wenn ihr möchtet. :smile:

Mein jüngstes Erlebnis war tatsächlich im Flugzeug, was meine latente Flugangst nun nicht gerade besser gemacht hat:

Wir fuhren beim Start eine gefühlte Ewigkeit mit Vollgas auf der Startbahn und haben einfach nicht abgehoben. Ich dachte noch, dass die Bahn ja nicht unendlich lang sein kann, da hat schon alles gerattert, wir wurden durchgeschüttelt und die Schnauze ging nur unmerklich nach oben.

Dann fiel das Licht aus - das war der Moment, in dem ich dachte, wir kippen jetzt vorne einfach wieder runter und das war’s dann. Horror. Und ich war einfach nur fassungslos, dass das gerade wirklich passiert. Später sind wir dann noch über eine Stunde durch ein Gewitter geflogen mit unzähligen Blitzen am ganzen Himmel, alles in allem war das echt ein super Flug.

Auswirkungen? Bis jetzt keine, außer dass ich auch weiterhin mit einem mulmigen Gefühl fliege. Ein Flugzeugabsturz ist einfach meine größte Urangst und das wird wohl auch immer so bleiben. Aber wir haben schon den nächsten Flug gebucht, ich bin mal gespannt. :ups:
 
Fantasy.
Benutzer172046  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #2
Ich bin 8 Jahre mit dem Rad zur Schule, das war insbesondere nach 10 Stunden Schule im Winter nicht immer lustig. Ich war übermüdet, es war dunkel und die Straßen sind bei uns sowieso nicht so gut einsehbar. Das führt gerne mal zu gefährlichen Situationen.
Autofahrer, die auf engen Straßen mit Sommerreifen viel zu schnell um die Kurve wollten, Autofahrer, die mich sahen, grinsten und aufs Gas drückten, bis ich mit Schwung in ein parkendes Auto fuhr um dem Auto hinter mir zu entkommen, Leute, die tagtäglich mein Fahrrad manipulierten (Sattel locker, Sattel ab, Löcher im Reifen, Bremse locker, Schraube lose gedreht...), wissend, dass ich im Wald einen riesigen Hügel runterfahren würde...ich habe glaube ich fast alles erlebt. Ich habe mich meist erschrocken, gewartet bis die Gefahr vorüber war und mich auf dem restlichen Heimweg geärgert wie blöde.
Einmal bin ich auch im Winter mitten auf einer viel befahrenen Straße ausgerutscht und wurde fast überfahren, weil ich nicht rechtzeitig von der Straße herunterkam und mich da unten am Boden natürlich auch keiner sah.
Ehrlich gesagt habe ich immer nur panisch versucht, so schnell wie möglich aus der Gefahrenzone zu kommen.
Ich weiß aber nicht, wie oft ich schon fast überfahren wurde und es einfach nicht gemerkt habe, ich kannte den Schulweg irgendwann so gut, dass ich oft im Halbschlaf gefahren bin. Seitdem sind meine Ohren mein wichtigstes Mittel zur Orientierung im Straßenverkehr, weswegen ich furchtbar schlecht als Autofahrerin bin, weil man im Auto nunmal wenig hört.

Meine Gastmutter erzählte mir irgendwann einmal, dass ihre Mutter mich fast überfahren hätte, als ich die Straße überquerend auf Google Maps nach dem Weg geschaut hatte...ich habe das absolut nicht gemerkt und nutze seitdem mein Handy nicht mehr, wenn ich gerade über eine Straße gehe, egal wie leer die aussieht. Das war aber im Nachhinein betrachtet auch verdammt dumm von mir (und absolut typisch,da kein Sinn für Gefahr vorhanden) und ich bin froh, dass sie mir das gesagt hat.
 
aglaia
Benutzer174836  Verbringt hier viel Zeit
  • #3
Einmal, vor langer Zeit, hat ein Marder oder ähnliches die Bremsleitungen an unserem Auto verwüstet während wir den Tag über am Berg waren. Am Weg zurück hatten wir dann auf der Bergstrasse abwärts keine Bremsen und Lenkhilfdingens mehr. Ich habe ehrlich gesagt als Beifahrerin und so halb weggedöst gar nicht viel davon gemerkt bis wir an einem Hang zum Stillstand kamen. Als er dann ausstieg und so komisch ums Auto lief und guckte stieg ich aus und fragte ob wir nen Patschen haben. Wie er mir dann verklickert hat wie haarscharf das war, wurde mir erst richtig flau und ich musste mich erstmal setzen. Die Werkstatt hat das Auto dann abgeschleppt und uns die tatsächlich an mehreren Stellen total zerbissene und zerfetzte Aluleitung als Andenken gegeben. Wir haben das Auto dann verkauft und ein moderneres besorgt, wo nicht gleich alle Bremsen und der Lenkhilfdingens auf einmal tscharré gehen können.

Ein anderes Mal wurden ich und ein paar andere junge Frauen in der abendlichen Bahn von ein paar Zuwanderern richtig gruselig bedrängt - so Gang verstellt, vor uns aufgebaut, uns auch nur am Aufstehen gehindert und dann geballte Mischung aus "ich fick dich, Hure" und "ich stech euch ab" und immer wieder wurde ich angeschrien ich hätte "Hurenaugen". Einer von ihnen von denen schien irgendwie auf Drogen, Securities hatten sich schön verdrückt und aus der Ferne beobachtet. Zum Glück stieg dann ein Gruppe Metzergesellen zu und die haben die Situation geklärt. Das war das erste Mal dass ich vor einem Mann so richtig, richtig Angst hatte, und dass ich mich umgekehrt hinter einem Mann versteckt habe. Seitdem fahre ich zu Arbeit nicht mehr Bahn sondern nur noch Auto und es versetzte meinem Wohlwollen gegenüber Neubürgern aus dem betroffenen Kulturkreis einen erheblichen Knacks.
 
R
Benutzer167777  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • #4
In der Situation von einem Fremden nicht nur bedrängt worden zu sein, dachte ich "scheiße, der murkst dich ab wenn der mit dir fertig ist".

Ich fand mich irgendwie viel zu jung zum sterben, schwankte aber dennoch zwischen "dann doch bitte sofort" und "bitte bitte lass mich lebend hier raus kommen".

Heute denke ich bei beinahe-Unfällen in aller Regel zuerst an den Standort, Geschlecht und Alter der Personen bzw. wie und wen ich des Kindes wegen informieren kann, sollte ich den Eindruck haben, dass der Rest nicht mehr lohnt :censored:
 
P
Benutzer3277  Beiträge füllen Bücher
  • #5
Ich bin 1994 mit meinen Eltern mit der Fähre nachts von Helsinki nach Stockholm gefahren (und dann mit Bus weiter nach Deutschland). Am nächsten Tag ist die Fähre "Estonia" von Tallinn nach Stockholm (fast identischer Kurs) nachts im Sturm gesunken, es gab hunderte Tote. Die Fähre, die die Überlebenden rettete, war jene Fähre, mit der wir einen Tag zuvor gefahren waren.
So knapp kanns manchmal sein...

Richtige Gefahrensituationen hatte ich nur als Radfahrer im Straßenverkehr. Mehrmals konnte ich in in letzter Sekunde bremsen, wenn z.B. Autos an Kreuzungen rechts abgebogen sind, ohne auf das "Grün" der Radfahrer zu achten.
Naja, und 2x in Aufzügen stecken geblieben und 2x von großen Hunden angefallen. Beides überstanden.
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #6
Nach Meinung so einiger hätte es mich ja auf dem Sommercamp fast erwischt :ninja::grin:
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #7
Als ich 8 oder 9 war, wär ich fast im Meer ertrunken. Wir waren im Urlaub und meine Mama ist mit mir und der Kinder-Luftmatratze rausgepaddelt, bis wir nciht mehr stehen konnten. Sicher 200 Meter vom Strand weg. Tja, dann kam ein Gezeitenwechsel mit einer fiesen Unterströmung und Wind und am Strand auf einmal rote Flagge. Zum Glück hatten wir die Luftmatratze mit als Schwimmhilfe, wo wir bei immer höher werdendem Wellengang dann gen Strand gepaddelt sind wie die Blöden. einmal hat eine besonders heftige Welle uns die Luftmatratze weggerissen. Ich bin losgekrault wie doof, um sie wieder zu kriegen, und dann zu meiner Mama zurück aufs Meer hinaus, die nur gerufen hat, ich soll zum Strand und nicht zu ihr. Aber ich hatte in dem Moment weit mehr Angst um meine Mama als um mich. Da hatte ich als Kind echt Angst, dass mir meine Mama direkt in meiner Nähe ertrinkt und ich nichts dagegen unternehmen kann.
So 20 Meter vor dem Strand ist sie das zweite Mal dann von einer Welle weggerissen worden, da sind wir dann aber beide nur noch zum Strand geschwommen und an Land getorkelt, wo ich so gefühlt 50 Liter Wasser ausgekotzt hab und weshalb ich sicher weiß, dass Meerwasser nicht verrückt macht oder ähnliches, sondern man danach einfach nur kotzen muss wie blöde.
An dem Tag sind an diesem Strand übrigens 10 Menschen ertrunken.
Konsequenz des Ganzen: In geh in KEIN natürliches Gewässer mehr weiter, als ich stehen kann. Bei einem See vielleicht zugunsten des Schwimmens ein wenig, aber im Meer: keine Chance. Ich krieg schon im Wellenbad mitunter Beklemmungsgefühle.

Und ebenfalls so in dem Alter hatte ich einen Fahrradunfall - Auto fuhr einfach über den Radweg, ohne zu gucken, und ich kam da halt auch und landete auf der Mottorhaube. Eine Sekunde schneller, und mich hätt's frontal erwischt. So war "nur" meine komplette Hüfte blau und ich lag eine Woche daheim flach.
Aber naja, ich hasste schon immer das Radfahren, das hat sich jetzt dadurch nicht signifikant geändert :grin:
 
girl_next_door
Benutzer96776  Beiträge füllen Bücher
  • #8
Ich bin zum Glück kein Adrenalinjunkie, aber als Kind fällt mir eine brenzlige Situation ein:

Ich fuhr mit dem Rad unsere Einfahrt runter (ziemlich steiler Abhang) und wollte meinem Papa zum Abschied winken, weil der gerade am wegfahren war. Warum auch immer konnte ich plötzlich nicht mehr bremsen, und am Ende unserer Einfahrt kam gerade ein Auto mit Karacho um die unübersichtliche Kurve :eek:
Ich sah mich schon mit diversen Knochenbrüchen im Krankenhaus liegen, als mein Dad geistesgegenwärtig noch seinen Arm aus dem geöffneten Fenster unseres Auto streckte und mich so irgendwie gerade noch abfangen konnte. Das vergesse ich mein Leben lang nicht mehr.
 
Eswareinmal
Benutzer123446  (42) Beiträge füllen Bücher
  • #9
Als Kind hat mir Gefahrenbewusstsein gefehlt. Ich war unerlaubt auf Pferde- und Kuhweiden mit ausschlagenden, rennenden Tieren (Kuhherde...). Mein Negativhighlight ist eine Mutprobe mit einer Freundin, bei der wir uns möglichst nah an die ICE-Strecke gelegt haben während ein Zug vorbei fuhr. Ich hoffe meine Tochter kommt da nicht nach mir bei so blöden Ideen. Als Kind war das einfach Nervenkitzel.

In Bolivien hatte ich ein paar brenzlige Situationen mit Klebstoffschnüfflern und falschen Polizisten. Gelernt hab ich dadurch eine gewisse Wachsamkeit. Ich kann ganz gut erspüren ob eine Region in einer Stadt grundsätzlich sicher ist. Und ich bin generell vorsichtiger, wenn Warnungen ausgesprochen werden, z.b. in bestimmten Vierteln von Marseille oder Paris - einfach weil ich weiß, dass sowas berechtigt sein kann.
 
Demetra
Benutzer155480  (42) Sehr bekannt hier
  • #10
Ich bin mit 15 beinahe in ein Auto gezerrt worden. Meine Eltern haben mir im Urlaub immer erlaubt, bis zum Sonnenuntergang allein am Strand zu sitzen. Über den Deich ging eine Straße, auf der ich Abends zurück zum Ferienhaus gehen wollte. Auf einmal hielt ein Auto neben mir, die Beifahrertür ging auf und der dort sitzende Mann hat mich gepackt. Geistesgegenwärtig habe ich die Tür zugedrückt. Die beiden Typen sind weggefahren und ich war zu fertig, um mir das Nummernschild zu merken. Meinen Eltern habe ich das nie erzählt, weil ich die abendliche Freiheit nicht verlieren wollte.
 
K
Benutzer166918  (36) Meistens hier zu finden
  • #11
Ich hasse gefährliche Situationen und bin ein ziemlicher Angsthase. Bewusst begebe ich mich so gut wie nie in Gefahr. Meine Nerven halten mittlerweile nicht mal Klingelstreiche o. ä. aus. Die gefährlichen Erlebnisse sind also alle passiert, ohne dass ich mich darauf eingelassen habe.

Ich habe in Indien jemanden nach dem Weg gefragt und bekam zur Antwort, er müsse ohnehin in die Richtung. Erst als die Straße immer weniger belebt wurde, kapierte ich, in welche Situation ich mich gerade manövrierte. Das Ziel lag tatsächlich in der entgegengesetzten Richtung...

Beim Trampen (auch im Ausland) saß ich mal in einem Auto fest, das plötzlich alle Türen verriegelte und die Geschwindigkeit erhöhte. Zum Glück kam irgendwann eine Verkehrssituation, die zum Verlangsamen zwang. Ich fürchte, das war meine Rettung...

Dazu noch so unübersichtliche Situationen im Verkehr (vor allem als Radfahrer, aber auch ein heftiger Autounfall auf der Autobahn) und Begegnungen mit Tieren.
 
H
Benutzer67523  Sehr bekannt hier
  • #12
Im Militärdienst auf jeden Fall immer wieder mal (auf Transporten, bei Übungen, in Gefechtsschiessen, das alles oft bei totaler Übermüdung.)

Heutzutage kaum mehr. bis vor einem Jahr fuhr ich immer wieder mit den Skis Steilwände ab, wo ein Sturz ohne Frage tödlich gewesen wäre. Natürlich war ich hoch konzentriert, oft Pause gemacht etc., aber in Gefahr wähnte ich mich nicht, ich wusste, dass ich das kann, wenn ich voll da bin.
 
celavie
Benutzer58054  (43) Sehr bekannt hier
  • #13
Am 11.9.2001 auf dem Weg zum Pentagon - Eine U-Bahn-Station vor Pentagon zwangsweise U-Bahn verlassen

Krasses Unwetter auf grossem Festival mit über 60.000 Besuchern und ohne nennenswerte Security

In New York in der U-Bahn eingeschlafen und irgendwo weit weg von Manhattan aufgewacht

Sturz vom Pferd, dass fast noch auf mich drauf getreten wäre

Mit 13 bei Biarritz fast in den Wellen des Atlantik ertrunken

Mit 7 oder 8 ging der Rücktritt des Fahrrads nicht mehr und ich raste den Berg runter auf eine Hauptverkehrsstraße und wurde knapp nicht von einem Auto angefahren (meine Mutter musste dabei zusehen und konnte nichts tun)
 
J4DE
Benutzer168370  (30) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #14
Off-Topic:
Beim Trampen (auch im Ausland) saß ich mal in einem Auto fest, das plötzlich alle Türen verriegelte und die Geschwindigkeit erhöhte. Zum Glück kam irgendwann eine Verkehrssituation, die zum Verlangsamen zwang. Ich fürchte, das war meine Rettung...
Genau deshalb versteh ich Trampen nicht... niemals würde ich zu jemand Fremden ins Auto steigen :censored:
 
Mr. L*
Benutzer168169  Meistens hier zu finden
  • #15
Als Motoradfahrer mit 210 km/h auf einer zweispurigen Autobahn, als ein LKW-Fahrer (vermutlich übermüdet) einfach so knapp vor mir zum "Elefantenrennen" ausscherte, daß ich die Wahl hatte, zwischen abbremsen und ihm mit noch ca. 180 km/h hinten auf den Koffer zu knallen (ganz schlechte Idee), zwischen beiden LKW hindurch (auch nicht wirklich besser) oder, was ich dann auch getan habe, auf dem tatsächlich ca. 40 cm breiten, linken Randstreifen an dem Überholenden vorbei...

Während meines, durch sein Ausscheren erzwungenen Überholvorganges, habe ich mein Vorderrad bereits zur Hälfte im Sand gesehen und konnte meinen Herzschlag in meinen Ohren hören...

Im Rückspiegel konnte ich noch sehen, wie er einen Schlenker machte, nachdem ich bereits an ihm vorbei war, vermutlich wird er seitdem nicht mehr so schnell seinen Spiegelblick vergessen, wenn er zum Überholen ansetzt...
 
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Vianne
Benutzer151786  (40) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #22
Während meines, durch sein Ausscheren erzwungenen Überholvorganges, habe ich mein Vorderrad bereits zur Hälfte im Sand gesehen und konnte meinen Herzschlag in meinen Ohren hören...
Was Ähnliches ist meinem Vater auf dem Motorrad auch mal passiert, zwar nicht bei 210 km/h, aber es hätte trotzdem gereicht. Bei dem Auto vor ihm ist ein Fahrrad vom Dachträger gefallen und er war zu dicht dran und auch zu schnell, um noch große Manöver zu starten. Zudem hatte er meine Schwester hinten drauf. Er konnte nichts weiter als einen kleinen Schlenker machen und ist haarscharf zwischen Fahrrad und Leitplanke durch.

Im Straßenverkehr habe ich auch schon sooo viel erlebt und frage mich oft, wie viel Glück man da wohl schon hatte. Meistens ahnt man es ja nicht mal...

Ich war mal nachts auf einer Bundesstraße ohne Mittelleitplanke unterwegs und habe gerade ein Fahrzeug überholt. Unsere Fahrtrichtung war zweispurig, die andere einspurig. Es war eine langgezogene Rechtskurve und ich habe zwar Lichter vom Gegenverkehr gesehen, mir aber nichts weiter dabei gedacht. Als ich an dem zu überholenden Fahrzeug vorbei war, bin ich ganz gemütlich wieder nach rechts rüber und nur Sekundenbruchteile später fuhr das entgegenkommende Auto an mir vorbei - auf unserer linken Spur statt auf seiner. Das wäre ein 1a-Frontalzusammenstoß geworden, niemals hätte ich den überleben können.

Die übelste Situation aber habe ich bis eben ganz verdrängt. :upsidedown: Das war auch ... knapp. Ich war damals 18 und habe den Motorradführerschein gemacht. Es war der Tag der zweiten Fahrstunde. In der ersten Stunde ist mein Fahrlehrer selbst mit dem Motorrad auf einen Parkplatz gefahren und ich durfte nur Anfahren üben - so viel zu meinen "skills". Dann gab es einen Fahrlehrerwechsel und der neue Fahrlehrer ging fälschlicherweise davon aus, dass ich bereits viel weiter war, was ich aber nicht wusste. Ich habe mich zwar noch gewundert, dass ich gleich in dem Ausmaß (quer durch die Stadt, dann auf die Bundesstraße) selber fahren sollte, aber mein Glück (oder Pech, je nachdem) war, dass ich schon öfters mit einer alten Enduro auf dem Acker meines Onkels gefahren bin. Grundsätzlich wusste ich also, wie alles funktioniert, und den Autoführerschein hatte ich ja auch schon.

Wir fuhren dann so durch die Gegend, mein Fahrlehrer im Auto hinter mir, und ich war doch ziemlich überfordert mit den ganzen anderen Verkehrsteilnehmern und dem Motorrad, das ich kaum kannte. Dann sagte mir mein Fahrlehrer über Funk, dass wir jetzt auf eine andere Bundesstraße auffahren würden, ich solle aber aufpassen, nach der Auffahrtskurve käme nur ein kurzer Beschleunigungsstreifen, ich müsse dann schnell Gas geben. Ich also in die Kurve rein, beschäftigt mit schalten, blinken, bremsen, lenken, suche nach dem Beschleunigungsstreifen, aber da war keiner, nur ein Stoppschild - das ich überfahren habe.

Und es war wirklich wie in Zeitlupe, damals schon. :grin: Ich weiß noch, dass ich mich ganz rechts gehalten habe, weil mir schon schwante, dass das gerade keine gute Idee war. Es war total ruhig, niemand hat gehupt, mein Fahrlehrer nichts gesagt. Eine Sekunde später bretterte ein riesiger Sattelschlepper links an mir vorbei, es war vielleicht ein halber Meter zwischen uns. Das Fatale war, dass die Straße in dem Moment über eine Brücke führte und es war ein absolutes Glück, dass in diesen paar Sekunden gerade mal kein Gegenverkehr kam. Das hätte so böse ins Auge gehen können, für alle Beteiligten.

Ich fuhr danach eben ruhig und langsam weiter und dachte "Ups!" und nach einer gefühlten Ewigkeit sagte mein Fahrlehrer mit einer ganz seltsamen Stimme: "Okay, es ist nichts passiert, wir fahren jetzt einfach weiter, es ist alles gut...".

Von meiner Schwester, die zwei Jahre nach mir den Führerschein gemacht hat, habe ich erfahren, dass er diese Geschichte noch immer im Unterricht erzählt hat. Verantwortung für den Vorfall hat er nie übernommen, dass das für ihn auch richtig übel hätte enden können, hat er nicht erkannt. Ich war einfach nur zu blöd zum Motorradfahren. :rolleyes:

Den Führerschein habe ich trotzdem gemacht und hatte danach auch viele Jahre ein Motorrad, aber ganz geheuer war mir das alles einfach nicht mehr. Und das, obwohl ich aus einer sehr motorsportaffinen Familie komme, insbesondere mein Vater hat es sehr bedauert.
 
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B
Benutzer174589  (36) Sehr bekannt hier
  • #36
Mir ist mal eine Zyste geplatzt, von deren Existenz ich nicht wusste. Da ich eh immer sehr starke Regel Schmerzen habe, bis zur Bewusstlosigkeit, hab ich mir nichts gedacht, Pillen geschmissen und mich hingelegt.

Irgendwann konnte ich dann nicht mehr hoch aufgrund der Schmerzen. Mein Freund rief den Notarzt. Im Krankenhaus suchten dann drei Chirurgen per Ultraschall nach der Quelle der Blutung, während ich schon sämtliche Papiere unterschrieben habe.

Dann ging alles ganz fix. Nach drei Stunden wachte ich dann mit auf und hab noch einen Liter Blut bekommen.

Seitdem bin ich wohl etwas Paranoid.
 
Mrs. Brightside
Benutzer140332  (37) Planet-Liebe ist Startseite
  • #37
In Situationen, in denen ich sexuell belästigt und genötigt wurde.
Die haben eigentlich alles andere überschattet, was mir bisher wiederfuhr.

Diese Angst um die eigene Unversehrtheit wünsche ich keinem.
 
Vanilladonut
Benutzer169149  (29) Benutzer gesperrt
  • #38
da gabs mehrere Situationen.

spontan darüber nachgedacht fällt mir ein:

Ich war 7 bis 8 Jahre alt, mit freunden ging ich immer zu so einer ruine "spielen". Dieser Ort hat uns fasziniert. Um da hin zu gelangen mussten wir lediglich über die Bahngleise, die lagen ein paar meter erhöht, damals aber nicht eingemauert, dadurch dass man erst auf den kleinen abhang musste, konnten wir nie sehen ob ein Zug kommt oder nicht. Erst heute wird mir klar, wie viel glück wir eigentlich hatten.

Einmal war dann da diese Situation wo ich dem licht des zuges ins "auge" blickte. Ich erinnere mich noch heute an diese Angst.

Das führte dazu, dass ich an straßen sehr ängstlich bin, Ich gehe nie bei rot über die Ampel, und da kann innerhalb eines kilometers (soweit ich halt sehen kann auf gerader strecke) weit und breit kein auto in sicht sein, das wissen, wie schnell ein Fahrzeug gefühlt plötzlich vor einem stehen kann reicht mir aus. Ich vertraue niemals, dass ein autofahrer am Zebrasterifen für mich anhält, nichtmal, wenn ich grün habe. Ich gehe, wenn das auto steht. Damit mache ich mich oft "lächerlich" (wissend, dass ich mich richtig verhalte, aber andere sehen das oft locker) ist mir aber egal.

Sonst kam ich nur indirekt in schei.. Situationen. Meine Schwester bekam vor vielen Monaten auf einer sehr langen Rolltreppe einen Epileptischen Anfall, ich konnte nur mit viel Mühe sehr schlimmes verhindern.

Selbiges passierte auch mal im Auto, der Fahrer des autos war mit der Situation überfordert, meine Schwester saß neben ihm und ich hinter ihr. Es war mitten auf der Autobahn und ich musste dafür sorge tragen dass meine Schwester im Anfall weder sich noch ihn verletzt UND den fahrer beruhigen damit er uns sicher ins Krankenhaus bringen kann (rettung hätte mitten auf der autobahn genauso lange gedauert)

Auch hier hatte ich sehr viel angst, dass wir einen Unfall bauen
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #39
Jetzt so durch die anderen Erzählungen fallen mir auch noch ein paar Ergänzungen ein.

Mit 18 hatte ich einen Autounfall als Beifahrer. Beim Auto meines damaligen Freundes ist beim Fahren auf der Autobahn eine Schraube ins Getriebe gefallen - Motor hat von jetzt auf gleich bei 120 blockiert, Reifen damit ebenso. Damit sind wir schön geschleudert im Kreis und ab in den Graben. Da hatten wir Glück, dass wir niemand anderen getroffen haben oder auf die Gegenfahrbahn gekommen sind.

Und vor ein paar Jahren hatte ich unbemerkt eine Eileiterschwangerschaft. Hatte ganz normal meine Tage gekriegt und daher nicht mit einer Schwangerschaft gerechnet, und eine Woche später die Schmerzen der Hölle. Hab erst gedacht, Blinddarm, nur auf der falschen Seite. (Was aber theoretisch möglich gewesen wäre, mein Großonkel ist innen drin auch "verkehrt herum" und das kam auch erst wegen Blinddarm raus) Mit Krankenwagen ab ins Krankenhaus, da von der Notaufnahme in die Gyn geschickt worden und Ultraschall- Eileiter kurz vor dem Platzen, schon "reichlich freie Flüssigkeit" im Bauchraum, wie es so schön hieß im Arztbrief. Hätte tödlich enden können...

Aber so wirklich, wirklich, wirklich Angst hatte ich nur im Meer.
 
Blue_eye1980
Benutzer138371  (44) Beiträge füllen Bücher
  • #40
Das war 2008 in Thailand.

Gut gläubig wie wir waren, haben wir uns bei einem Schneider auf ein Bier einladen lassen.

Dann hat er uns gefragt, ob wir am Abend mitgehen wollen in eine Disco. Klar doch, der Typ war ja nett.

Haben uns dann am Strand verabredet, und sind in sein Auto gestiegen. Es waren 4 Männer, und wir 2 Frauen.

Dann ist er mit uns irgendwo ins nirgendwo gefahren.... Sind dann in einer Karaoke Bar ausgestiegen, und sind rein... dann wurden die Herren recht aufdringlich, und die Bar war aber keine Karaoke Bar, sondern so ein Strip Schuppen.

Habe dann nur zu meiner Freundin gesagt, wir hauen jetzt ab...

Sie wollten uns noch zurück halten, und haben uns den Weg versperrt..... sind dann raus, und einfach weg.

Und vor lauter keine Ahnung wo wir waren, haben wir dann Auto stop gemacht... ein netter Mann mit einem Laster hat uns dann auf seiner Ladefläche mitgenommen..... tja... am Anfang wussten wir nicht mal wohin er fährt.

Aber er hat uns echt vor dem Hotel abgesetzt....

Nach der Aktion ist uns erst bewusst geworden was alles hätte passieren können. Wir wären niemanden abgegangen...

Auf soviel Blödheit kann ich echt nicht stolz sein :kopfwand:. Habe das auch nie meinen Eltern erzählt... die hätten mir den Kopf abgerissen.


Und das letzte mal war 2014. Online Bekanntschaft... total nett, ewig geschrieben... nach ein paar Monaten war ich in seiner Stadt. Bin dann zu ihm nach Hause. Es war nett, hatten Spaß...

1 Woche später dann wieder zu ihm, wollte über Nacht bleiben.
Wusste da ja nicht, dass er Alkoholiker war. Hat dann Prosecco aufgetischt, und es war echt alles nett, und fein. Haben dann geknutscht, und es wäre auf Sex rausgelaufen.

Innerhalb von 2 Minuten wurde der Typ extrem aggressiv, und handgreiflich... hat mich bedroht, mich angeschrien, und mich am Sofa festgehalten.

Gut, dass ich kein zierliches Mädel bin, sonst wäre es vorbei gewesen.

Habe nur mehr geschrien, und mich freigeboxt.... meine Tasche gepackt, und wollte raus. Dann hat er sich vor der Haustür noch groß gemacht, und mir den Weg versperrt...

Gut, dass ich geschrien habe wie am Spieß.... dann hat nämlich einer der Nachbarn an der Tür geklopft... so schnell wie ich draußen war konnte der gar nicht schauen... ist mir noch bis in den Hof nachgerannt.

Bin dann um 4 in der Früh in irgendeinem Park gestanden, und zu habe dann zu Fuß den Weg zum Bahnhof in Angriff genommen.

Sowas passiert mir nie nie wieder :argh::argh::argh::argh:.

Das war für mich der schlimmste Abend ever...
Wusste nicht, dass Alkohol innerhalb von 2 Minuten einen netten Mensch zu so einem Monster machen kann :hmm::hmm::hmm:
 
caotica
Benutzer68775  (40) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #41
Oh, also in fast 35 Jahren kommt da schon einiges zusammen, grade in Verbindung mit Straßen/Luftverkehr (Auto, Zug, Flug, Schiff etc...).

Eigentlich neige ich nicht dazu, mich schnell zu fürchten. EIGENTLICH fürchte ich mich gar nicht :zwinker: und das meiste was mir einfällt war auch nur eher "mulmig" und keine echte Angst.
Wie ein eigentlich sehr höflicher Überfall in Afrika, ein versuchter Überfall in Deutschland, und einige Massenschlägereien als Teenager. Später dann diverse Bedrängungen - aber irgendwie stressen Menschen mich nicht so sehr. Bisher hab ich in allem was mir begegnet ist einen guten Blick und kühles Urteilsvermögen behalten, und mich nie so wirklich ernsthaft gefürchtet. Das ließ sich immer klären, ohne dass ich Angst bekommen hätte.

Viel mehr Dankbarkeit entsteht, weil ich schon diverse Maschinen überlebt habe, wie einige ECHT knappe Auto-Situationen (...als einizige ungetroffen durch eine Massenkarambolage durchfahren, zum Beispiel. Das weiß ich bis heute nicht, wie das gegangen ist. Oder im Schneechaos quer über die Autobahn drehen und niemanden treffen UND das Auto wieder vollständig unter Kontrolle zu bringen). Das war immer ausreichend Adrenalin um miuntenlang nachzuzittern, aber so richtig Angst... dazu hatte ich gar keine Zeit. Und bei den Überfall/Schlägerei Dingen fand ich das auch nicht angebracht.
Als Kind mit meinen Eltern gab es einige "Glück gehabt" Dinge auf der Autobahn - ein sich vom Auto vor uns lösendes Fahrrad, mein Vater der "RUNTER!!" schreit und wirklich gekonnt ausweicht, ohne in ein anderes Auto zu fahren... nur als EIN Beispiel... aber als Kind fand ich sowas immer eher aufregend, als irgendwie bedrohlich.

Meine einzige echte "Das wars jetzt" Erfahrung war ein Flug in Afrika, durch ein echt fieses Gewitter, in dem der Strom ausfiel, Atemmasken von der Decke kamen und wir nur durch Luftlöcher gefallen sind. Die Sekunden, wenn so ein Flugzeug fällt wie ein Stein sind ECHT lang. Beim ersten fallen hat der neben mir sich die Nase an der Decke gebrochen, und war dann nur am lamentieren und beten. Das war auch nicht gerade hilfreich, entspannt zu bleiben... und als wir das zweite Mal gefallen sind, hat es nicht mehr aufgehört. Da hab ich mich shcon gefragt, wie sich so ein Aufprall wohl anfühlt. Erst die Durchsage des Kapitäns nach dem dritten sekundenlangen Fallen mit Atemmaske "THAT is a BIG daddy of a thunderstorm, wooohoo, folks, what a ride!" hat mich etwas beruhigt.

Das hat mich ein klitzekleines bisschen geprägt, in einem Flugzeug zu sitzen, um das herum die Blitze zucken finde ich nur mäßig entspannt seither. Letztes Jahr hatte ich eine Gewitterlandung in Wien - weil wir nicht mehr genug Sprit hatten um zu einem Ausweichflughafen zu kommen, mussten wir im geschlossenen Flughafen landen. Mitten durch ein so übles Unwetter, dass der Flughafen komplett unter Wasser stand, und alle Technik runtergefahren war. Wir waren der EINZIGE Flieger, der gelandet ist. Und es hat nur gebockt und geruckelt und geknallt, als ein Blitz nach dem andern um uns herumgeschossen ist. DAS fand ich auch wirklich NICHT entspannt. Sonst find ich Fliegen aber super, hat sich auch nicht geändert.

Ah und ein Sturm mit einer Fähre im Mittelmeer, da war ich aber noch zu jung, um das schlimm zu finden, ich fands aufregend. Meine Eltern weniger...

So zusammengefasst denke ich, im Auto bin ich bisher am meisten "davon gekommen".
Ich hoffe, das bleibt mir noch ein wenig erhalten...
 
Zuletzt bearbeitet:
Vianne
Benutzer151786  (40) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #42
"THAT is a BIG daddy of a thunderstorm, wooohoo, folks, what a ride!"
:grin: Sehr cool, sowas hätte mich dann auch wieder beruhigt. Ich finde es ja generell immer schön, wenn bei Turbulenzen mal ein kurzes Feedback aus dem Cockpit kommt, passiert leider eher selten. Wenn man gar nichts hört, denke ich gleich immer, dass die da vorne gerade Blut und Wasser schwitzen und keine Zeit für eine Durchsage haben, aber meistens ist es wohl total harmlos und man kann es als Wenigflieger nur nicht einschätzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
caotica
Benutzer68775  (40) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #43
:grin: Sehr cool, sowas hätte mich dann auch wieder beruhigt. Ich finde es ja generell immer schön, wenn bei Turbulenzen mal ein kurzes Feedback aus dem Cockpit kommt, passiert leider eher selten. Wenn man gar nichts hört, denke ich gleich immer, dass die da vorne gerade Blut und Wasser schwitzen und keine Zeit für eine Durchsage haben, aber meistens ist es wohl total harmlos und man kann es als Wenigflieger nur nicht einschätzen.

Da ich zu den Menschen gehöre, deren Witze lockerer werden, je präkerer die Situation ist, hat es mich nur bedingt beruhigt, aber ich glaube der hatte echt Spaß. Dann.
Obs am Anfang so war... es gab nur eine Flugbegleiterin und sie war käseweis an ihren Gurt geklammert.
Die ersten beiden Luftlöcher... da war ich auch noch nicht so super oft geflogen, und noch nie gefallen. Dass es ein Drittel des Fliegers (wir waren eh nicht viele :grin:) erstmal sehr schmerzhaft durch die Kabine geworfen hat, war auch nicht hilfreich, mir keine Sorgen zu machen.
Ich hatte die Woche davor unverletzt einen Busunfall überstanden und gehofft, mein Glück ist damit nicht erschöpft :grin:

Normalerweise kann ich ziemlich fatalistisch ausharren, und bei allem, bei dem eine Bedrohung von Menschen ausgeht bin ich recht selbstsicher. Aber so komplett hilflos... davor war das ärgste was ich hatte eine Notlandung wegen Rauchentwicklung im Cockpit. Irgendwo auf der arabischen Halbinsel und während wir evakuiert wurden ist ein Hangar explodiert. Das war etwas skurril aber so ernsthaft gedacht, jetzt ists vorbei... das hab ich nur das eine Mal, in diesem Miniflugzeug sitzend, das wie ein Stein vom Himmel gefallen ist.

Interessanterweise gibt es in meinem Leben keine Gefahrensituationen, die mit Sport zu tun haben :grin: Auto, Haushalt, Flugzeug sind in dieser Reihenfolge die größten Bedrohungen meiner körperlichen Unversehrheit.

Off-Topic:
Oh, Moment, doch, Skifahren. Bin aber schon lange nicht mehr Ski gefahren :grin:

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Unsere Tochter hat es mal geschafft in einem offenen Flur in der dritten Etage einen Stuhl an die Brüstung zu schieben und ist auf eben jene geklettert. Sie saß bereits auf der Absperrung, als eine befreundete Mutter den Vorfall beobachtete und hat meinem Mann, der mit dem Rücken zu unserer Tochter stand, darauf aufmerksam gemacht (sie ist kreidebleich geworden und hat nur den Namen unserer Tochter geschrien). Mein Mann konnte sie im letzten Moment vorm Absturz retten - locker 10 m auf Stein.

Das gab es mit meiner Cousine und einem Fenster... der Hechtsprung meines Onkels hat dazu geführt, dass er sie grade am Bein erwischt hat, als sie das Gleichgewicht verloren hat. Wir andern waren einfach nur völlig paralysiert...

Ich hab als Kleinkind glaube ich auch viele unwahrscheinliche Dinge überlebt - Bauernhofkind halt...
 
N
Benutzer113006  Team-Alumni
  • #44
:grin: Sehr cool, sowas hätte mich dann auch wieder beruhigt. Ich finde es ja generell immer schön, wenn bei Turbulenzen mal ein kurzes Feedback aus dem Cockpit kommt, passiert leider eher selten.
Feedback gab es bei mir auf sehr vielen Flügen. "Rechts sehen Sie Rom und vor uns ist ein Gewitter, es kann gleich etwas unruhig werden", oder der Pilot hat sich für die Turbulenzen entschuldigt, fand ich auch nett. Er kann ja nix dafür. :grin: oder als die Stewardess verkündete, es würde nun die nächsten drei Stunden noch so wackeln. Zum Teil hat es mich beruhigt, zum anderen nicht. :tentakel: :grin: Hach ja, das Fliegen. :tongue:
 
coolchica
Benutzer46728  Beiträge füllen Bücher
  • #45
Da gabs ein paar....
- als Kleinkind bin in im Winter in der Heimat in einen See gefallen - verfiel in eine Schockstarre, weil es so kalt war. Mein Kumpel - 5 Jahre älter - hat mich einfach an den Schultern gepackt und herausgezogen. Zum Glück war er da
- Beim Skifahren hat mich n Snowboarder in einer langen steilen Kurve auf ner schwarzen Abfahrt geschnitten. Wir waren beide echt schnell und ich bin nur noch gerollt. Dabei hab ich mir mit dem Stock knapp neben das Auge gestochen Blutete ganz schön. Zum Glück hat sich jemand, den ich kannte, ein Stück über mich gestellt und Leute an mir vorbei gewunken
- War in diversen Großstädten wie auch kleinen Orten nachts auch allein unterwegs. Die Gegenden waren nicht immer nett und freundlich aber hab mich persönlich nie in Gefahr gesehen - aber andere
- Wollten im Urlaub auf nem Schiff den Ozean überqueren. Sollte 1 Tag dauern, daraus wurden 3. An Bord sprach keiner eine unserer Sprachen (hab 6 gelernt, mein Freund 4 bzw. 4,5). Wir wussten nicht, warum es so lang dauert, und auch nicht, wann wir ankommen. Die Leute n Bord waren fast ausnahmslos arm und hielten uns für reich, wurden also passiv-aggressiv. Angeblich ist während der Fahrt min. einer über Bord gegangen
- Ich wurde mal als Fahrer in eine Massenkarambolage verwickelt. Gerettet hat mich meine eigene Unaufmerksamkeit. Wir standen auf einer mittleren Ausfahrtspur auf der Autobahn im Stau. Links 2 Spuren ohne Tempolimit, rechts führten 2 Spuren auf eine andere Autobahn - Tempolimit 120. Hab den Radiosender noch umgestellt, als das Auto vor mir losfuhr. Als ich losfahren wollte, raste ein Auto haargenau in die Lücke zwischen mir und meinem Vordermann und drehte sich wie verrückt. Ich realisierte, dass es reines Glück war, dass wir in dem Moment nicht auf der linken Spur waren und nur noch wenige Sekunden lebendig. Das alles, weil ein Fahrer ohne Schulterblick aus dem Stau nach rechts abgebogen ist.
 
Donnerherz
Benutzer169830  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #46
Man daa Leben ist echt nicht so harmlos wie ich dachte, wenn ich so lese was euch alles passiert ist.

Mir fällt nur eine Situation ein:

Ich fuhr im Winter eine leicht abschüssige Straße herab, unten war eine Kreuzung an der ich Vorfahrt achten musste. Als ich sah dass ein Müllwagen von Links angefahren kam, trat ich auf die Bremse und musste feststellen, dass ich einfach im gleichen Tempo weiter rutschte.

Der Müllwagen sah mich nicht und wurde nicht langsamer, meiner Abschätzung nach hätte es genau gepasst dass er mich erwischt.

Ich habe in dem Moment nicht mehr viel nachgedacht, habe mich abgeschnallt und bin aus dem rutschenden Auto gesprungen.

Habe dann zugesehen wie mein Auto und der Müllwagen sich ganz knapp verfehlt haben.

Der Fahrer hat angehalten, er hatte echt nix gesehen. Erst im letzten Moment.
 
SauerMachtLustig
Benutzer122781  Planet-Liebe ist Startseite
  • #47
ich glaube, die einzige situation, wo ich wirklich annähernd angst um mein leben hatte, war, als mein ex mir ne gasknarre an den kopf gehalten hat.
wir kamen gerade von nem festival, hatten 3 tage nicht gepennt und so ziemlich alles intus, was man sich irgendwie reinpfeifen kann. er hatte schon auf dem festival vor eifersucht total am rad gedreht. als wir dann alleine zuhause waren, ist es in ihm wohl völlig eskaliert.
ich hatte mich hingelegt und war am pennen, als ich plötzlich von einem redeschwall seinerseits aufwachte und die knarre an der schläfe spürte. hatte absolut angst, dass er jetzt komplett durchknallt, aber irgendwie hatte er sich doch wieder gefangen.
ist wohl ne situation, die man nicht mehr so leicht ausm kopp kriegt.
 
HoldenC
Benutzer138875  Beiträge füllen Bücher
  • #48
Mehr als mir lieb sein könnten. 3 schwere Autounfälle gehören dazu, alle als Beifahrer erlebt und überlebt. Ich bin inzwischen ein miserabler Beifahrer, es gibt wenige Menschen, zu denen ich mich, für längere Strecken, ins Auto setze.

Eine Handvoll nächtliche, bedrohliche Situationen. Ich habe längere Zeit in einem Rotlichtviertel gewohnt und mit Umsicht und Diplomatie ging das meistens gut aus. Schlimm nur, wenn dein Gegenüber, im kompletten Rausch eben dafür nicht mehr ganz so empfänglich ist.

An eine Situation erinnere ich mich besonders ungern. Ich hatte bis tief in die Nacht etwas für's Studium gearbeitet, als ich von draußen Schreie vernahm.
Ich sah aus dem Fenster und sah einen mir bekannten Junkie (äußerst aggressiver Typ) auf einen weiteren, am Boden liegenden Mann eintreten.
Normalerweise folgte ich immer meiner Regel, "sollen die unter sich klären". Zuerst rief ich die Polizei und sagte man bräuchte gewiss auch einen Notarzt.

Aber der Typ am Boden war völlig hilflos, blutete stark und hatte das Bewusstsein verloren und der andere offenbar so im Gewaltrausch, dass ich beschloss runterzugehen, um dem Typen möglicherweise das Leben zu retten. Ich rief dem Arschloch über die Straße zu, er solle den Mann in Ruhe lassen, dass ich bereits telefoniert hätte und jeden Moment die Bullen kämen. Der Typ reagierte zuerst mit dem typischen Junkie-Lamento, der andere habe angefangen und blabla.
Gut, dachte ich, der trollt sich jetzt.

Plötzlich aber, kam der Schwachkopf auf mich zu und fingerte so ein Klappmesser aus seiner versifften Weste. Ich wusste, dass es keine gute Idee war, in jemandes Reichweite zu gelangen, der so voll mit billigem Speed war, wie der Typ, man hat nämlich nur einen Versuch. Dann folgte so ein kleines Katz-und-Maus-Spiel zwischen uns, um ein paar Mülltonnen herum, einmal über die Straße und zurück, was ihn ziemlich anzustacheln schien. Endlich Sirenen. Sein Signal, sich endlich zu verpissen. Nicht ohne mir eine Drohung mit auf den Weg zu geben: "Ich hab gesehen, aus welcher Tür du gekommen bist, ich steche dich schon noch ab!".
Danke für die Warnung, Dreckskerl.

Das hing mir ein paar Tage nach und ich vermied es eine Zeit, mich abends allein vor dem Haus aufzuhalten und bemühte mich extrem wachsam zu sein. Gar kein gutes Gefühl.

Nur ca. eine Woche später schaffte es der gleiche Typ, vermutlich im Vollrausch, vor eine fahrende Straßenbahn zu laufen (klassischer Junkie-Fail, übrigens) und brach sich vermutlich ziemlich viel, zumindest sah ich ihn erst Jahre später wieder, in einem anderen Stadtteil, im Rollstuhl sitzend, als ein Häufchen Elend.
Aber in der Nacht, als er mich über die Straße jagte, mit dem Messer in der Hand, hatten wir beide unseren kleinen Kick. Er vom Speedball, ich vom Adrenalin.
 
Kathi_E
Benutzer167603  Sorgt für Gesprächsstoff
  • #49
Ist schwer zu erklären, aber 2011 ging ich auf eine Schule um die Hochschulreife nachzuholen. Ich hatte aus und ging vom Gelände, wo ganz viele anderen Firmen waren. Ein LKW fuhr durch die schmale Straße und rangierte rückwärts, ich mit Abstand daneben. Es kracht und der LKW kollidierte mit der Überdachung einer Firma die gleich danach runter krachte. Nicht mal einen Meter neben mir flogen etliche Kilos Stahl runter...
Ich war leichenblass und vor als auch danach wird mir mulmig bei Baustellen und LKWs. Nur wenige Sekunden vorher und ich wäre erschlagen.
 
T
Benutzer161209  (54) Verbringt hier viel Zeit
  • #50
Ich durfte zwei Blitzeinschläge innerhalb von einem Meter zu mir erleben. Beide Erlebnisse sind Jahre auseinander passiert, auf verschiedenen Kontinenten sogar. Seitdem ist Gewitter bei mir eine Angelegenheit, die ich von innen betrachte.
 
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