Ist Internet-Dating total überbewertet?

[Benutzer100416 (42)]

Wie hoch ist denn eigentlich der Anteil der Bevölkerung, der sich auf Dating-Portalen registriert hat? Hat da jemand Zahlen?

Ich habe gerade einen Blog von einer Silvie gelesen, sie erwähnt da:
"Und das Internet? Das bildet das Schlusslicht – vergleichsweise mickrige 5,6% der Paare lernen sich online kennen."
5 Tipps für Offline Dating | New Moon Club

Wie blöd oder schlau ist denn der Satz: "Probiers doch mal im Internet!?"

 

[Benutzer155728]

Naja ist halt die Frage, wo diese angebliche Zahl herkommt. Wenn ich bei Google eingebe "Wieviel Prozent der Paare lernen sich online kennen" Kommt als einer der ersten Treffer eine Seite mit der Behauptung, dass sich angeblich 30% der Paare online kennenlernen.

Jetzt können wirs uns aussuchen

 

[Benutzer71335 (57)]

Man kann sich ja im Internet kennenlernen, aber dennoch keine Datingplatform nutzen.
Kann also beides stimmen.

 

[Benutzer172677]

In Deutschland sind es laut Statista gute 10% der Bevölkerung, die aktuell online aktiv sind und 30%, die es insgesamt schon genutzt haben.

Laut einer anderen Umfrage haben fast 25% davon schonmal online einen Partner kennengelernt.

Ist aber doch im Grunde schnurz, es muss für den einzelnen das richtige sein und es schließt alle anderen Wege der Partnersuche ja nicht aus.

 

[Benutzer100416 (42)]

Studie: So lernen sich Paare am häufigsten kennen | freundin.de

... Nur acht Prozent hingegen gaben an, dass sie sich online kennengelernt haben. Ein Grund dafür kann das Gefühl sein, das auf Internetplattformen vermittelt wird. So gaben 54 Prozent der Frauen an, eine negative Einstellung gegenüber Dating-Plattformen zu haben. Lügen, mangelnde Ernsthaftigkeit, Zeitaufwand und Unechtheit wurden als Begründung genannt. Geht der Trend nun (endlich) zurück zum "echten" Kennenlernen?
[doublepost=1565560390,1565560316][/doublepost]

Man kann sich ja im Internet kennenlernen, aber dennoch keine Datingplatform nutzen.
Kann also beides stimmen.

Wie denn und wo denn?

 

[Benutzer172677]

Wieso findest Du denn, dass der Trend dahin zurückgehen sollte?

Und die Zahlen sagen was anderes, Anzahl der Profile und Umsatz der Datingbörsen steigen kontinuierlich.

 

[Benutzer174836]

Naja. Ich bin auch eine Traditionalistin und halte nix von Onlinedating, aber diese verlinkte newmoon Sülze ist eine offensichtliche copy-paste-Übersetzung von irgendwelchem Buzzfeed-Clickbait-Amikrampf (grauslich verrenkte Amerikanismen gratis inklusive) und die FREUNDIN ist eine scheußliche Quelle für...eigentlich eh alles.

Dann stellt sich die frage was man so alles zu "Internet Dating" rechnet, Dating Apps sollten da mMn dazugehören und dann rast die Quote steil nach oben. Dann kommt noch die Frage der Kohorte dazu, U20 und Ü30er haben wohl sehr unterschiedliche Erlebnisse...

Geht der Trend nun (endlich) zurück zum "echten" Kennenlernen?

Achso, daher weht der Wind, ein wiedewiedewitt Fred - sorry, ich kann Deine Wunschinterpretation nicht bestätigen, der Trend geht unter jüngeren Kohorten stetig in Richtung noch mehr Dating App Schas...

 

[Benutzer100416 (42)]

Das ist nur ein Zitat aus freundin.de

Ist das auch abhängig davon wo man her ist und ob man da auch ein Profil anlegt, rein wegen der lokalen Mentalität dafür? Bei mir auf dem Land tauchen total wenig auf und in den Großstädten brummt es!

Schämen sich Land-Mädels dafür und sind Stadt-Mädels verzweifelt und machen überall mit?

 

[Benutzer174836]

Ist das auch abhängig davon wo man her ist und ob man da auch ein Profil anlegt, rein wegen der lokalen Mentalität dafür? Bei mir auf dem Land tauchen total wenig auf und in den Großstädten brummt es!

Schämen sich Land-Mädels dafür und sind Stadt-Mädels verzweifelt und machen überall mit?

In der Stadt ist die Bevölkerungsdichte einfach höher... und es ist anonymer, am Land findet die Verpartnerung halt doch auch etwas direkter statt weil jede jeden kennt.

 

[Benutzer172677]

So einfach wird es nicht sein. In meinem Freundeskreis sind es mehr Leute vom Land, die tindern o.ä.
Erscheint mir auch logisch, da wird es weniger Gelegenheiten fürs reale Kennenlernen geben.

Und was ist, wenn man umzieht?

Aber warum die negativen Vibes? Warum sollten Frauen, die online daten „verzweifelt sein und alles mitmachen“?

 

[Benutzer100416 (42)]

Warum umziehen? Ich bin mit dem Auto in einer Stunde in Passau, in ca. 2 Stunden mit dem Zug in München und mit dem Auto in einer Stunde in Landshut, wenn ich eine aus der Stadt kennenlernen will! In der Stadt geht es eh zu wie im Ameisenhaufen, normalerweise müsste da der Partnerwechsel schneller sein, als man ein Profil anlegen kann?! Da werden Krisen nicht diskutiert, weil die große Menschenmenge einen Partnerwechsel schneller durchführen lässt!

Ich sehe schon, ich muss mal Tatsachen machen, eine von den kleineren Städten (ca. 10.000 Einwohner) um mich rum ansteuern, eine aussuchen egal ob sie mir gefällt oder nicht, so lange anlabern bis sie anspringt, Haptsache es ist überhaupt mal wieder eine da!
[doublepost=1565563324,1565563116][/doublepost]Außerdem ist es dann auch endlich mit der beschissenen Internet-Schreiberei vorbei!

 

[Benutzer172677]

Ähm, das war ein Scherz wegen Deiner stark vereinfachten Annahme, dass es an Land oder Stadt liegt, kein Rat an Dich umzuziehen.

Ziemlich krude Vorstellungen hast Du da vom Stadtleben.
Ich lebe nun wirklich in einer verdammt großen Stadt und hab meinen Mann noch immer behalten

Aber schön, dass Du Deinen Frust mal rauslassen konntest, geht’s jetzt besser?
Du kannst ja dann von Deinem Experiment berichten, obwohl der Ausgang eigentlich schon klar ist

 

[Benutzer100416 (42)]

Auf den Dating-Portalen sind auch immer nur die selben online, dann sind die sowieso weit weg und es geht momentan nix mehr weiter darin!

Ich bin eigentlich schon früher seit 2007 täglich nach München gependelt, das waren dann einfach über 2 Stunden Anfahrt, 8 Stunden Arbeit und dann wieder über 2 Stunden Heimfahrt. Nur dass ich überhaupt als Anwendungsentwickler was arbeiten kann! 2016 bin ich dann gesundheitlich ausgefallen, hatte jede Menge Physio, Schmerztherapie und Reha, bin dabei auch gekündigt worden. 2017 dann habe ich nach über 500 Bewerbungen dann doch zufällig neue Arbeit bei mir in der Gegend gefunden!

Nun muss ich aber feststellen dass da in meiner Umgebung nur Kinder, ehemalige Klassenkammerad/innen mit Kindern und verheiratet, junge Päärchen und alte Leute rumlaufen! Wo sind denn die freien Mädels im besten Alter von 25 - 35 hin?

Haben sich denn alle abgesprochen und hinten rum ausgemacht, dass ich denn nun alleine dastehe? Warum hat sich denn die Welt bloß so verändert, ohne dass ich da irgendwas kontrollieren konnte? Von 2007 - 2016 hatte ich doch keine Gelegenheit dazu für eine Beziehung, immer nur Arbeit, rauf, runter, mausetod! Wer will denn schon mit einen Pendler zusammen sein?

Schön langsam glaube ich außerdem dass ich mit 36 doch schon etwas zu alt dafür bin!

 

[Benutzer174867 (39)]

Ich persönlich sehe in Allem eine Chance eine tolle Person kennenzulernen. Es ist manchmal frustrierend, wenn die Person in Echt ganz anders als im Schriftverkehr ist. Es ist schwer zu "selektieren", wer wirklich in Frage kommen könnte. Aber eigentlich finde ich es ist egal, wie man sich begegnet.

 

[Benutzer]

ich habe seit 2001 (!) alle männer, mit denen ich näher "bekannt"war, übers internet kennengelernt.
und ich wohnte und wohne in einer sehr großen stadt.
allerdings nicht immer über reine dating-seiten..
ich fand es immer irgendwie "sinnvoller" sich vorab erstmal schreibend kennenzulernen.
verzweifelt war ich nie. aber immer neugierig

 

[Benutzer172677]

So gut ich verstehe, dass man mal Frust ablassen muss, so gut kann ich mir auch vorstellen, wie sehr Dir genau das im Wege steht.
Da trieft Frust, Verbitterung und Negativität aus jedem Satz.

Vor allem der Umgang damit.
Nein, es gibt keine Verschwörungen gegen Dich, kein böses Schicksal, keine grundlegenden Veränderungen auf der Welt und Kontrolle über zwischenmenschliche Beziehungen sowieso nicht.

Und soviele „geht nicht“.

150 km für eine Beziehung gingen nicht, Ortswechsel geht nicht, als Pendler geht Beziehung nicht, online ist keine einzige passend, real ansprechen scheint schwierig..

Ich hatte schon eine wunderbare Beziehung über 1000 km Entfernung, bin mindestens ein dutzendmal umgezogen, hab schon mehr Stunden täglich mit Arbeit verbracht und für meinen Mann sind 60 Stunden pro Woche normal, meist sind es mehr, wovon er oft die Hälfte mindestens in einem anderen Land, oft auf einem anderen Kontinent verbringt.
Wenn man will, geht ziemlich viel.

Alles wunderbar um sich einzureden, dass es nicht an einem selbst liegt, die Welt hat sich verschworen und überhaupt würde man ja, wenn man könnte..

Ne, man würde, wenn man wirklich wollte, wenn man erkennt, dass man selbst die Verantwortung für sein Leben trägt.

 

[Benutzer172636]

Verzweiflung ist sowohl online als auch offline ziemlich unattraktiv. Außerdem mag ich es, wenn Menschen differenzierte Gedankengänge verfolgen können und wenn sie genügend Reflexionsfähigkeit besitzen, zwischen der eigenen Erfahrungs- und Erlebenswelt und der tatsächlichen Welt zu unterscheiden.

Fangen wir mal mit folgendem an:
Stadt oder Land? Im Prinzip kann man auf beiden Seiten Menschen kennenlernen, beim Land wird man am besten hineingeboren, dann ist man von Anfang an bestens integriert. Wenn man vom Mindset mit den anderen Menschen dort gut klarkommt, dann kann man bestimmt auf dem Schützenfest, bei der Kerb, beim Oktoberfest, etc. seinen Partner oder seine Partnerin fürs Leben finden. Falls man vom Kopf her nicht reinpasst und zusätzlich z.B. sexuell eher ungewöhnlich veranlagt ist, dann kann es auf dem Land schwerer sein, jemanden zu finden, da Offenlegung diverser Vorlieben auch negative Folgen haben kann.
In der Stadt hingegen ist es anders: Man hat viel mehr Menschen zur Verfügung, es fehlen aber die Bekanntschaften, wie man sie auf dem Dorf kennt. Diese kann man durch Freundschaften, Hobbies, etc. aufbauen. Wenn man gezielt sucht, findet man (aufgrund der höheren Stichprobe) eher spezielles, zumal die Einstellung in der Stadt oftmals (nicht immer) etwas liberaler ist als auf dem Land (eben weil man es sich nicht mit seinem Umfeld verscherzen möchte).
Für beides gilt jedoch, dass man Menschen am besten dann kennenlernt, wenn man ihnen mit Interesse an ihrer Person begegnet. Das funktioniert sowohl in der Stadt, als auch auf dem Land.

Ich persönlich (meiner Erfahrung im Umfeld nach, sowohl Stadt, als auch Land) habe bisher noch nicht die Erfahrung gemacht, dass sich Städter schneller trennen, weil sie keine Anstrengungen für ihre Beziehung in Kauf nehmen wollen. Was ich sehe, ist, dass viele Menschen die Kommunikation in einer Partnerschaft erst lernen müssen und dass das oftmals schiefgeht. Was ich noch sehe, ist, dass Freundinnen, die im Dorf leben, häufig etwas früher heiraten (oftmals die Jugendliebe) oder (eigener Eindruck, kann auch falsch sein) schneller Beziehungen eingehen, während in der Stadt eher der "drum prüfe wer sich ewig bindet" gilt und mehr Menschen (relativ offen) in irgendwelchen lockeren Geschichten sind, bis es dann irgendwann "ernst" wird.


Vergleich online zu offline:
Offline ist direkter und man kann persönlich eher überzeugen, im Internet suchen die Menschen aus meiner Sicht deutlich gezielter, über Kleinigkeiten wird nicht hinweggesehen, da man nicht sieht, wie sie wirken und sie aufgrund von Filtern nicht angezeigt werden.
Davon abgesehen sind gerade schüchterne Menschen online oftmals offener, was einen besseren Zugang ermöglicht.
Womit man besser fährt, ist wahrscheinlich abhängig von a. was man sucht, b. vom Charakter, c. vom Charakter der gesuchten Person, d. von der Zusammenstellung der Menschen (du findest bei joyclub z.B. andere Leute als in der Facebook Single-Gruppe der Stadt) und e. von der eigenen Offenheit.
Du siehst, es ist also mehr von dir selbst abhängig als von offline/online, Stadt/Land.

Kommen wir zum nächsten Punkt und vielleicht zum wichtigsten: Wer bist du?
Du beschreibst dich als Pendler, siehst dich als behindert an (und scheinst dich damit auch zu identifizieren, wenn ich mich richtig an deinen anderen Thread erinnere) und wirkst nicht so, als wärest du irgendwo angekommen. Du wirkst immer wahnsinnig frustriert, aber andererseits nicht so, als würdest du das sehen und es ändern. Aus Erfahrung weiß ich, dass es sehr schwer ist, eine Beziehung zu einem Menschen zu führen, der von sich aus nicht glücklich ist und nichts dafür tut, um glücklich zu werden. Du stehst dir im Moment also selbst im Weg. Werde glücklich, baue dir ein Leben auf, mit dem du dich gut fühlst und in dem du dich eben nicht gehandicaped fühlst, sondern in dem du du sein kannst mit all deinen Stärken und Schwächen, die alle ein Teil von dir sind, aber dich nicht begrenzen.

Letzter Punkt:
Du möchtest eine Partnerin im "besten Alter"und definierst es als 25-35...du bist 36. Kurz: Aus dem besten Alter raus? Ist doch irgendwie schade. Einerseits wäre es natürlich toll, wenn das beste Alter immer das wäre, das man selbst gerade hat (würde auch von einem steigendem Lebensglück zeugen), andererseits bedeutet es, du möchtest mit jemandem die besten Jahre dieser Person verbringen, während es bei dir selbst (das wird von deiner Aussage impliziert, ich selbst sehe das anders) bergab geht und du tendentiell auch nur wenig Zeit hast. Das klingt wirklich nicht toll. Auch hier: Sorge dafür, dass du JETZT die beste Zeit hast. Damit ähnelst du dann auch mehr deiner Wunschpartnerin.
Wie sieht es denn mit anderen Sachen aus, die für Menschen in dem Alter oftmals wichtig sind, z.B. mit Kindern? Könntest du dann einen Job suchen, um präsenter zu sein? Möchtest du überhaupt Kinder? Wie stellst du dir selbst deine Zukunft vor? Wie verplanst du - unabhängig von einer Partnerin - die nächsten 20 Jahre deines Lebens? Auch solche konkreten Vorstellungen können hilfreich sein, um zu wissen, wonach man sucht und was man vermeiden möchte. Das wirkt auch wertschätzender und deutlich weniger wahllos.

Hast du mal darüber nachgedacht, dich mit einem Lifecoach zusammenzusetzen und zu úberlegen, wer du sein willst, wohin du möchtest und etwas zu reflektieren, wohin dich dein aktueller Weg führt? Ich könnte mir vorstellen, dass dir das sehr gut tun würde.

Alles Gute!

 

[Benutzer174998 (45)]

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