Benutzer177703 (25)
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- #1
Hallo zusammen
Ich möchte die Anonymität des Internets nutzen, um mein objektiv betrachtet nicht vorhandenes Problem zu schildern. Wenn mich hier jemand für undankbar und realitätsfern hält, komme ich damit eher klar, als wenn mir das jemand im "realen" Leben ins Gesicht sagt.
Zu meiner Situation: Ich war nie ein sonderlich guter Schüler, weil mir zum einen die Motivation fehlte, vernünftig zu lernen, und zum anderen, wegen meines Unwillens, mich am Unterricht zu beteiligen. Vor Gruppen zu sprechen finde ich einfach sehr schwer und mich hat das alles nicht wirklich interessiert. Ich habe deshalb im Grunde immer nur das nötigste gemacht und ein durchschnittliches, aber nicht schlechtes Abi gemacht.
Das war 2017. Wie viele andere hatte ich nach dem Abi keinen Plan, was ich eigentlich beruflich machen will. Deshalb entschied ich mich, mein Studienfach erst mal allein nach Interessen zu wählen, mit dem Hintergedanken, dass ich mich im Master dann ja noch weiter spezialisieren kann. Ich habe dann was Geisteswissenschaftliches studiert.... objektiv gesehen nicht die schlauste Entscheidung.
Im ersten Semester habe ich schon gedacht, dass ich, wenn ich mich an den empfohlenen Modulplan halte, im Grunde kaum was zu tun habe (9 x 90 Minuten + ein freiwilliges Tutorium). Ich habe deshalb im zweiten Semester schon zusätzlich Kurse aus den späteren Fachsemestern vorgezogen und da das gut funktionierte und ich mich nicht überfordert fühlte, habe ich das so fortgeführt und war dann nach vier Semestern im Grunde fertig. Die Bachelorarbeit habe ich dann im November abgegeben und war somit am Anfang des fünften Semesters mit dem Studium fertig.
Diese zeitliche Situation resultierte in dem Problem, dass ich fast ein Jahr hätte warten müssen, bis ich mich für potentiell interessante Masterstudiengänge hätte bewerben können.
Letztendlich habe ich mich mehr aus "Spaß" (bzw. weil es mich interessiert hat, ob ich mit meinem Abschluss und kaum Berufserfahrung potentiell Chancen auf dem Arbeitsmarkt habe) auf eine Stelle beworben - und wurde prompt genommen. Im Grunde könnte es besser nicht sein. Ich bin 20, habe ein abgeschlossenes Studium und einen Vollzeitjob in einer leitenden Funktion.
Trotzdem fühle ich mich wie ein totaler Versager, der nicht weiß, was er mit seinem Leben anfangen soll.
Ich habe nicht das Gefühl, dass ich ein Recht dazu habe, mich zu beschweren. Andere lernen um ein gutes Abi zu bekommen, studieren jahrelang, jobben vielleicht noch nebenbei um sich das Studium zu finanzieren, reißen sich den A...... auf, und finden dann trotzdem keinen Job und sitzen dann mit Mitte/Ende 20 da und hangeln sich vom einem Teilzeitjob zum nächsten.
Ich auf der anderen Seite habe nie einen Finger gerührt, habe mich irgendwie durchs Abi gemogelt, habe genau EINE Bewerbung geschrieben und habe jetzt einen festen Job und kriege mit hoher Wahrscheinlichkeit in ein paar Monaten einen unbefristeten Vertrag.
Ich sollte mich freuen darüber, dass mir im Grunde alles in den Arsch geschoben wird und ich ohne irgendetwas dafür getan zu haben, einen festen Job habe.
Stattdessen fühle ich mich beschissen und total fehl am Platz, weiß aber auch nicht, was ich will. Ich könnte immer noch sagen, ich mache noch den Master oder studiere noch mal was ganz anderes, oder mache eine Ausbildung oder was auch immer... aber selbst wenn ich genau wüsste, was ich machen will, hätte ich das Gefühl, dass es unvernünftig wäre, jetzt noch mal eine andere Richtung einzuschlagen. Weil ich dafür meine sicheren Arbeitsplatz aufgeben müsste, und das einfach dumm und unvorsichtig wäre.
Ich weiß einfach nichts mit meinem Leben anzufangen und ich kenne so viele Leute, die älter sind als ich und Probleme mit ihrem Studium haben oder trotz Qualifikation keinen Job finden, und es ist halt einfach irgendwie unfair? Ich habe das, was die sich alle wünschen, und ich jammere hier auf hohem Niveau weil es eben nicht "das Wahre" ist.
Sorry für den langen Rant.
Ratschläge und Arschtritte sind gleichermaßen willkommen.
Nachtrag: andere machen ja auch einfach eine Ausbildung und steigen viel früher ins Arbeitsleben ein, daher weiß ich nicht, warum ich da so Probleme mit habe. Hängt zum Teil wohl auch damit zusammen, dass ich mir Studieren immer toll vorgestellt habe und jetzt habe ich das in zwei Jahren schnell gemacht und habe das Gefühl, nicht wirklich etwas vom Studentenleben mitbekommen und auch kaum etwas wirklich gelernt zu habe. Kann also auch zum Teil daran liegen.
Ich möchte die Anonymität des Internets nutzen, um mein objektiv betrachtet nicht vorhandenes Problem zu schildern. Wenn mich hier jemand für undankbar und realitätsfern hält, komme ich damit eher klar, als wenn mir das jemand im "realen" Leben ins Gesicht sagt.
Zu meiner Situation: Ich war nie ein sonderlich guter Schüler, weil mir zum einen die Motivation fehlte, vernünftig zu lernen, und zum anderen, wegen meines Unwillens, mich am Unterricht zu beteiligen. Vor Gruppen zu sprechen finde ich einfach sehr schwer und mich hat das alles nicht wirklich interessiert. Ich habe deshalb im Grunde immer nur das nötigste gemacht und ein durchschnittliches, aber nicht schlechtes Abi gemacht.
Das war 2017. Wie viele andere hatte ich nach dem Abi keinen Plan, was ich eigentlich beruflich machen will. Deshalb entschied ich mich, mein Studienfach erst mal allein nach Interessen zu wählen, mit dem Hintergedanken, dass ich mich im Master dann ja noch weiter spezialisieren kann. Ich habe dann was Geisteswissenschaftliches studiert.... objektiv gesehen nicht die schlauste Entscheidung.
Im ersten Semester habe ich schon gedacht, dass ich, wenn ich mich an den empfohlenen Modulplan halte, im Grunde kaum was zu tun habe (9 x 90 Minuten + ein freiwilliges Tutorium). Ich habe deshalb im zweiten Semester schon zusätzlich Kurse aus den späteren Fachsemestern vorgezogen und da das gut funktionierte und ich mich nicht überfordert fühlte, habe ich das so fortgeführt und war dann nach vier Semestern im Grunde fertig. Die Bachelorarbeit habe ich dann im November abgegeben und war somit am Anfang des fünften Semesters mit dem Studium fertig.
Diese zeitliche Situation resultierte in dem Problem, dass ich fast ein Jahr hätte warten müssen, bis ich mich für potentiell interessante Masterstudiengänge hätte bewerben können.
Letztendlich habe ich mich mehr aus "Spaß" (bzw. weil es mich interessiert hat, ob ich mit meinem Abschluss und kaum Berufserfahrung potentiell Chancen auf dem Arbeitsmarkt habe) auf eine Stelle beworben - und wurde prompt genommen. Im Grunde könnte es besser nicht sein. Ich bin 20, habe ein abgeschlossenes Studium und einen Vollzeitjob in einer leitenden Funktion.
Trotzdem fühle ich mich wie ein totaler Versager, der nicht weiß, was er mit seinem Leben anfangen soll.
Ich habe nicht das Gefühl, dass ich ein Recht dazu habe, mich zu beschweren. Andere lernen um ein gutes Abi zu bekommen, studieren jahrelang, jobben vielleicht noch nebenbei um sich das Studium zu finanzieren, reißen sich den A...... auf, und finden dann trotzdem keinen Job und sitzen dann mit Mitte/Ende 20 da und hangeln sich vom einem Teilzeitjob zum nächsten.
Ich auf der anderen Seite habe nie einen Finger gerührt, habe mich irgendwie durchs Abi gemogelt, habe genau EINE Bewerbung geschrieben und habe jetzt einen festen Job und kriege mit hoher Wahrscheinlichkeit in ein paar Monaten einen unbefristeten Vertrag.
Ich sollte mich freuen darüber, dass mir im Grunde alles in den Arsch geschoben wird und ich ohne irgendetwas dafür getan zu haben, einen festen Job habe.
Stattdessen fühle ich mich beschissen und total fehl am Platz, weiß aber auch nicht, was ich will. Ich könnte immer noch sagen, ich mache noch den Master oder studiere noch mal was ganz anderes, oder mache eine Ausbildung oder was auch immer... aber selbst wenn ich genau wüsste, was ich machen will, hätte ich das Gefühl, dass es unvernünftig wäre, jetzt noch mal eine andere Richtung einzuschlagen. Weil ich dafür meine sicheren Arbeitsplatz aufgeben müsste, und das einfach dumm und unvorsichtig wäre.
Ich weiß einfach nichts mit meinem Leben anzufangen und ich kenne so viele Leute, die älter sind als ich und Probleme mit ihrem Studium haben oder trotz Qualifikation keinen Job finden, und es ist halt einfach irgendwie unfair? Ich habe das, was die sich alle wünschen, und ich jammere hier auf hohem Niveau weil es eben nicht "das Wahre" ist.
Sorry für den langen Rant.
Ratschläge und Arschtritte sind gleichermaßen willkommen.
Nachtrag: andere machen ja auch einfach eine Ausbildung und steigen viel früher ins Arbeitsleben ein, daher weiß ich nicht, warum ich da so Probleme mit habe. Hängt zum Teil wohl auch damit zusammen, dass ich mir Studieren immer toll vorgestellt habe und jetzt habe ich das in zwei Jahren schnell gemacht und habe das Gefühl, nicht wirklich etwas vom Studentenleben mitbekommen und auch kaum etwas wirklich gelernt zu habe. Kann also auch zum Teil daran liegen.
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