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Benutzer215125 (41)
Ist noch neu hier
- #1
Hallo alle zusammen
Ich suche Rat bei euch, weil ich meine Freunde etwas überstrapaziere mit meinem "Liebeskummer". Das habe ich in Anführungszeichen gesetzt, weil Liebeskummer etwas übertrieben ist, verliebt war/bin ich (noch) nicht.
Ich habe vor 2,5 Monaten jemandem im richtigen Leben kennengelernt. Also auf die klassische Art, kein Onlinedating oder ähnliches, nicht auf der Suche usw.
Es fing entspannt und easy an, wir haben viel Zeit miteinander verbracht (spazieren gehen, stundenlang auf der Bank sitzen und quatschen, Film schauen etc.). Eigentlich immer so mindestens 4 Tage in der Woche. Geschrieben haben wir tagsüber auch recht viel, mal tagsüber oder wenn wir uns nicht sehen konnten. Vom tag erzählt, Bilder vom Alltag getauscht usw. Auch geflirtet wurde ordentlich.
Ich habe schon gemerkt, dass da Interesse von seiner Seite ist. Er war fürsorglich, interessiert... Wir haben den gleichen Humor (den nicht jeder unbedingt versteht). Sprich, es lief eigentlich wirklich gut. Er hat sich dann auch körperlich ein wenig angenähert (in den Arm nehmen, ein wenig kuscheln), aber ich konnte noch nicht so viel zulassen (Angst verletzt zu werden).
Nach so 5 Wochen kam dann die Nachricht, dass mein Vater im Sterben liegt. Eine schwierige Zeit für mich, ca. 2 Wochen später ist er dann verstorben. In dieser Zeit ging es bergab. Ich war schwierig, teils sehr zickig und anstrengend. Meine unterdürckten Gefühle sind in Unzufriedenheit, Unsicherheit usw umgeschlagen. Ich habe die Laune an ihm ausgelassen, ihn weggestossen und oft genug jedes Wort auf die Goldwaage gelegt. Ich war sehr egoistisch und habe an ihm rumkritisiert wegen dem Rauchen. Das ist mir jetzt erst alles so bewusst geworden.
Es musste also so kommen, dass er sich zurückgezogen hat. Ich konnte das nicht nachvollziehen (voll in meinem Egotunnel drin). Donnerstags hatten wir noch flirty geschrieben, Freitag in der Früh kurz gesehen. Dann war ich bis Sonntagabend weg und habe keine Nachricht bekommen (ungewöhnlich, aber ich habe es noch nicht also so schlimm wahrgenommen). Sonntagabend schien alles normal zu sein, wir haben zusammen gegessen und einen Film geschaut. Montagabend beim Spazierengehen gab es wieder eine Unstimmigkeit, weil ich was falsch aufgefasst habe. Wurde dann aber wieder einigermassen aus der welt geräumt. Dienstag gab es dann "Streit", weil ich lustig sein wollte und es wohl seine Männlichkeit verletzt hat (ist mir auch erst jetzt bewusst geworden). Es folgte wieder eine Funkstille bis ich ihm am Freitag schrieb, dass ich ihn vermisse (solche Sachen kamen vorher immer von ihm). Seine Reaktion war ernüchternd. Ich war verletzt, dachte, er spielt nur mit mir.
Er wollte noch wissen, ob ich gar nichts mehr mit ihm zu tun haben will. Ich hab erstmal nicht darauf geantwortet. Eine Freundin meinte dann, dass es wahrscheinlich alles ein Missverständnis ist und ich solle mit ihm reden. Also hab ich mich überwunden, ihn gefragt, ob er am Montag eine Runde gehen mag. Er sagte ab, ohne Gegenvorschlag. Durch ein Missverständnis dachte ich, dass er mich belogen hat und den Besuch nur als Ausrede vorschiebt. Ich bin dann auch auf Abstand gegangen.
Drei Tage später habe ich dann normal Zeit mit ihm verbracht, was ihn verwunderte. Dann hat er mir ehrlich gesagt, dass er einen Rückzieher gemacht hat, dass könnte nichts mit uns werden. Das würde nicht lange gutgehen, falscher Zeitpunkt, ich müsste doch merken, dass er mir nicht guttut usw. Es war ein bisschen ein Schlag ins Gesicht. Aber auch ein Weckruf. Ich habe die letzten Tage über seine Worte nachgedacht, mein Verhalten reflektiert und mir ist bewusst geworden, wie scheisse ich mich verhalten habe. Ich habe ihm dann einen Brief geschrieben, wo ich mich für all das, was er gemacht hat, bedankt habe und mich auch ehrlich für alles entschuldigt habe (und auch versucht habe, zu erklären, warum ich so gehandelt habe). Er war positiv überrascht. Er meinte aber auch, dass er mir auf der freundschaftlichen Ebene überhaupt nicht böse ist. Es war nur das Problem solange es die andere Ebene noch gab (sprich, für ihn ist das Thema komplett durch). Wir haben dann noch lange über viele andere Themen geredet, das läuft wieder ganz normal.
Jetzt meine Frage: Wenn man die Kennenlernphase so verbockt hat, besteht die Chance, dass sich Gefühle nochmal entwickeln? Ich weiss, woran ich arbeiten muss, dass die Leichtigkeit die letzten Wochen gefehlt hat und wie unfair ich mich ihm gegenüber verhalten habe. Wenn ich jetzt wieder mein altes Ich bin (ausgeglichen, nicht so stressig etc), kann sich das nochmal ändern? Hat das von euch schon einmal jemand erlebt/mitgemacht? Oder muss ich es einfach abhaken als "verbockt, keine Chance mehr" und mich darüber freuen, dass wir wenigstens Freunde bleiben?
Ich suche Rat bei euch, weil ich meine Freunde etwas überstrapaziere mit meinem "Liebeskummer". Das habe ich in Anführungszeichen gesetzt, weil Liebeskummer etwas übertrieben ist, verliebt war/bin ich (noch) nicht.
Ich habe vor 2,5 Monaten jemandem im richtigen Leben kennengelernt. Also auf die klassische Art, kein Onlinedating oder ähnliches, nicht auf der Suche usw.
Es fing entspannt und easy an, wir haben viel Zeit miteinander verbracht (spazieren gehen, stundenlang auf der Bank sitzen und quatschen, Film schauen etc.). Eigentlich immer so mindestens 4 Tage in der Woche. Geschrieben haben wir tagsüber auch recht viel, mal tagsüber oder wenn wir uns nicht sehen konnten. Vom tag erzählt, Bilder vom Alltag getauscht usw. Auch geflirtet wurde ordentlich.
Ich habe schon gemerkt, dass da Interesse von seiner Seite ist. Er war fürsorglich, interessiert... Wir haben den gleichen Humor (den nicht jeder unbedingt versteht). Sprich, es lief eigentlich wirklich gut. Er hat sich dann auch körperlich ein wenig angenähert (in den Arm nehmen, ein wenig kuscheln), aber ich konnte noch nicht so viel zulassen (Angst verletzt zu werden).
Nach so 5 Wochen kam dann die Nachricht, dass mein Vater im Sterben liegt. Eine schwierige Zeit für mich, ca. 2 Wochen später ist er dann verstorben. In dieser Zeit ging es bergab. Ich war schwierig, teils sehr zickig und anstrengend. Meine unterdürckten Gefühle sind in Unzufriedenheit, Unsicherheit usw umgeschlagen. Ich habe die Laune an ihm ausgelassen, ihn weggestossen und oft genug jedes Wort auf die Goldwaage gelegt. Ich war sehr egoistisch und habe an ihm rumkritisiert wegen dem Rauchen. Das ist mir jetzt erst alles so bewusst geworden.
Es musste also so kommen, dass er sich zurückgezogen hat. Ich konnte das nicht nachvollziehen (voll in meinem Egotunnel drin). Donnerstags hatten wir noch flirty geschrieben, Freitag in der Früh kurz gesehen. Dann war ich bis Sonntagabend weg und habe keine Nachricht bekommen (ungewöhnlich, aber ich habe es noch nicht also so schlimm wahrgenommen). Sonntagabend schien alles normal zu sein, wir haben zusammen gegessen und einen Film geschaut. Montagabend beim Spazierengehen gab es wieder eine Unstimmigkeit, weil ich was falsch aufgefasst habe. Wurde dann aber wieder einigermassen aus der welt geräumt. Dienstag gab es dann "Streit", weil ich lustig sein wollte und es wohl seine Männlichkeit verletzt hat (ist mir auch erst jetzt bewusst geworden). Es folgte wieder eine Funkstille bis ich ihm am Freitag schrieb, dass ich ihn vermisse (solche Sachen kamen vorher immer von ihm). Seine Reaktion war ernüchternd. Ich war verletzt, dachte, er spielt nur mit mir.
Er wollte noch wissen, ob ich gar nichts mehr mit ihm zu tun haben will. Ich hab erstmal nicht darauf geantwortet. Eine Freundin meinte dann, dass es wahrscheinlich alles ein Missverständnis ist und ich solle mit ihm reden. Also hab ich mich überwunden, ihn gefragt, ob er am Montag eine Runde gehen mag. Er sagte ab, ohne Gegenvorschlag. Durch ein Missverständnis dachte ich, dass er mich belogen hat und den Besuch nur als Ausrede vorschiebt. Ich bin dann auch auf Abstand gegangen.
Drei Tage später habe ich dann normal Zeit mit ihm verbracht, was ihn verwunderte. Dann hat er mir ehrlich gesagt, dass er einen Rückzieher gemacht hat, dass könnte nichts mit uns werden. Das würde nicht lange gutgehen, falscher Zeitpunkt, ich müsste doch merken, dass er mir nicht guttut usw. Es war ein bisschen ein Schlag ins Gesicht. Aber auch ein Weckruf. Ich habe die letzten Tage über seine Worte nachgedacht, mein Verhalten reflektiert und mir ist bewusst geworden, wie scheisse ich mich verhalten habe. Ich habe ihm dann einen Brief geschrieben, wo ich mich für all das, was er gemacht hat, bedankt habe und mich auch ehrlich für alles entschuldigt habe (und auch versucht habe, zu erklären, warum ich so gehandelt habe). Er war positiv überrascht. Er meinte aber auch, dass er mir auf der freundschaftlichen Ebene überhaupt nicht böse ist. Es war nur das Problem solange es die andere Ebene noch gab (sprich, für ihn ist das Thema komplett durch). Wir haben dann noch lange über viele andere Themen geredet, das läuft wieder ganz normal.
Jetzt meine Frage: Wenn man die Kennenlernphase so verbockt hat, besteht die Chance, dass sich Gefühle nochmal entwickeln? Ich weiss, woran ich arbeiten muss, dass die Leichtigkeit die letzten Wochen gefehlt hat und wie unfair ich mich ihm gegenüber verhalten habe. Wenn ich jetzt wieder mein altes Ich bin (ausgeglichen, nicht so stressig etc), kann sich das nochmal ändern? Hat das von euch schon einmal jemand erlebt/mitgemacht? Oder muss ich es einfach abhaken als "verbockt, keine Chance mehr" und mich darüber freuen, dass wir wenigstens Freunde bleiben?