Kann man nach 6 Jahren auf einmal nicht mehr zusammenpassen?

S
Benutzer173646  (29) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Hallo zusammen
Mein Freund (24) und ich (23) sind seit über 6 Jahren zusammen. Mittlerweile überlege ich jedoch sehr oft, ob die Beziehung noch einen Sinn macht.
Wir haben sehr vieles gemeinsam erlebt. Angefangen beim Abitur, später die Ausbildung/Studium und eine damit verbundene Fernbeziehung. Nun leben wir seit etwa einem Jahr zusammen.
Vor unserem Zusammenzug haben wir uns durch die Fernbeziehung nur am Wochenende gesehen.
Seit wir zusammen Wohnen, läuft irgendwie nichts mehr so richtig rund. Er spielte schon immer sehr gerne am PC Computerspiele. Allerdings fällt mir jetzt erst so richtig auf, wie viel. Vermutlich ist es auch etwas mehr geworden.
Er spielt immer bis in die Nacht herein und schläft am Wochenende dementsprechend auch bis 14/15/16 Uhr. Ich dagegen stehe meist gegen 8 Uhr auf.
Einmal bat ich ihn, für mich 24 std auf den PC zu verzichten - will er nicht.
Wir unternehmen fast nichts mehr zusammen und weil ich mich sehr vernachlässigt gefühlt habe, habe ich irgendwann auch keine körperliche Nähe mehr gewollt. Ich unternehme sehr viel mit Freunden und mache 3x die Woche Sport. Er dagegen unternimmt rein gar nichts, hat nur seinen PC.
Einmal meinte er was ich denn will, wir würden uns doch 16 Stunden am Tag in der Wohnung sehen.
Er bedeutet mir wirklich sehr viel, aber wenn man mich mittlerweile fragt, wo ich uns in weiteren 6 Jahren sehe, kann ich es nicht beantworten.
Vor 2 Jahren konnte ich es noch ohne zu zögern.
Er ist unglaublich liebevoll, wir haben nie Streit und lachen oft zusammen. Nur irgendwie habe ich mittlerweile das Gefühl, das reicht nicht.
Ich habe auch schon angesprochen, was mich stört. Einiges hat sich auch schon gebessert. Neulich wollte er sogar mit mir bowlen.
Wisst ihr was komisch ist?
Anstatt mich zu freuen, wollte ich auf einmal nichts mit ihm unternehmen. Mit meinen Freunden schon, nur nicht mit ihm.
Trotz 6 jähriger Beziehung habe ich das Gefühl, ihm auf der einen Seite sehr nah und doch wieder sehr fern zu sein.
Momentan sehne ich mich nicht einmal nach Intimität.

Ich habe immer wieder Phasen, wo ich alles beenden will, doch wenig später befürchte ich wieder, es sei ein Fehler.
Es ist meine erste ernsthafte Beziehung und ich habe Angst, eine falsche Entscheidung zu treffen.
Kann es denn wirklich sein dass man sich nach so einer langen Zeit erst eingestehen muss, dass man nicht zusammenpasst?
Wie würdet ihr vorgehen?

Liebe und ratlose Grüße
 
Vegaa
Benutzer173251  (35) Meistens hier zu finden
  • #2
Hallo Svenjalin,

ja, das kann leider passieren und ist auch nicht gerade unüblich. Insbesondere in eurem Alter. Ihr seid genau in dem Alter, in dem sich in eurem Leben so viel ändert. Und v.a. so verdammt schnell. Ausbildung/Studium, erste eigene Wohnung oder WG, auf eigenen Beinen stehen, neue Freundeskreise, neue Hobbies, usw.. Und dadurch verändert und reift man auch persönlich sehr stark und sehr schnell in dieser Zeit. Leider ist das so.

Auch wenn man zusammenzieht, was ein großer Schritt und auch eine große Herausforderung und sogar Belastung für eine Beziehung sein kann, kann das viele Dinge im Leben auf den Kopf stellen. Man lernt den Partner von ganz anderen Seiten kennen, auch wenn man davor viele Jahre zusammen war.

Und da von deinem Freund nicht viel Besserung kommt, scheinbar auch nach den Gesprächen, sehe ich es hier ehrlich gesagt auch nicht sehr rosig für euch...

Habt ihr denn schon mal irgendwie über das Thema "Trennung" gesprochen? Oder weiß er noch nichts von deinen Gedanken, dich eventuell wirklich trennen zu wollen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #3
Gerade in euren Alter entwickelt man sich ja noch extrem weiter.
Und ihr habt euch scheinbar nicht in die gleiche Richtung entwickelt. Das passiert leider.

Wenn ihr da keinen Kompromiss findet, solltest du dir überlegen, ob das, wie es jetzt ist, deine Zukunft sein soll.
 
LAX
Benutzer171020  Verbringt hier viel Zeit
  • #4
Ich finde gerade ständiges PC-Spielen kann auch schon eine Sucht sein sowie dann den ganzen Tagesplan auf dieser Grundlage abzuändern.

Ich kann auch nur raten, lass ihn. Euch tut vielleicht eine Trennung gut oder besser gesagt dir wird sie im Nachhinein wohl guttun. Du wirst dich ganz anders entfalten können.

Ansonsten seh ich es wie meine Vorredner.
 
G
Benutzer Gast
  • #5
Klar! Die Persönlichkeit eines Menschen entwickelt sich ja ständig weiter. Manchmal entwickelt man sich in die entgegengesetzte Richtung und stellt dann fest, dass man mit seinem Partner nicht mehr harmonisiert. Dann ist es für beide Parteien besser, den Schlussstrich zu ziehen.
 
S
Benutzer173646  (29) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #6
Hallo Svenjalin,

ja, das kann leider passieren und ist auch nicht gerade unüblich. Insbesondere in eurem Alter. Ihr seid genau in dem Alter, in dem sich in eurem Leben so viel ändert. Und v.a. so verdammt schnell. Ausbildung/Studium, erste eigene Wohnung oder WG, auf eigenen Beinen stehen, neue Freundeskreise, neue Hobbies, usw.. Und dadurch verändert und reift man auch persönlich sehr stark und sehr schnell in dieser Zeit. Leider ist das so.

Auch wenn man zusammenzieht, was ein großer Schritt und auch eine große Herausforderung und sogar Belastung für eine Beziehung sein kann, kann das viele Dinge im Leben auf den Kopf stellen. Man lernt den Partner von ganz anderen Seiten kennen, auch wenn man davor viele Jahre zusammen war.

Und da von deinem Freund nicht viel Besserung kommt, scheinbar auch nach den Gesprächen, sehe ich es hier ehrlich gesagt auch nicht sehr rosig für euch...

Habt ihr denn schon mal irgendwie über das Thema "Trennung" gesprochen? Oder weiß er noch nichts von deinen Gedanken, dich eventuell wirklich trennen zu wollen?

Nein, von meinen Gedanken bezüglich einer Trennung weiß er nichts.
Dass ich die letzten Monate aber eher als eine WG empfunden habe und nicht als eine Beziehung, habe ich ihm mal gesagt.
Darauf meinte er nur "stimmt".

Ich habe zwar schon überlegt, es ihm zu sagen, habe nur eben Angst, dass ich damit etwas ins Rollen bringe, was ich später mal bereuen werde.
 
G
Benutzer Gast
  • #7
Ich habe zwar schon überlegt, es ihm zu sagen, habe nur eben Angst, dass ich damit etwas ins Rollen bringe, was ich später mal bereuen werde.
und was ist die alternative... zu hoffen dass alles wieder so wird wie vor 6 jahren?
wenn ich das so lese, denke ich, ihr habt euch einfach getrennt entwickelt und seid schon länger auf verschiedenen wegen unterwegs.. in dem alter auch nicht ungewöhnlich.
ihr wart so jung und nun einfach erwachsen (oder eben auch nicht..)
mir ging es mit mitte 20 auch so. damals war ich schon verheiratet.. die trennung war damals das einzig richtige.

wo siehst du euch denn in 5 jahren? mit kindern und verheiratet? wenn es jetzt schon nicht mehr passt.. wird sich das auch nicht mehr wieder ändern. meine meinung. sorry.
wärst du meine tochter, ich würde dir raten, dich erstmal selbst auf dich zu besinnen. was willst du?
und ohne kinder und trauschein ist eine trennung ganz sicher einfacher..

ich habe nur immer bereut, vieles so lange mitgemacht zu haben..
(und ja, ich hatte auch bedenken, was dann kommt, wenn sich nach so langer zeit die wege trennen.. aber aus angst oder mitleid zusammen zu bleiben, wenn ihr JETZT schon als WG wohnt.. dazu bist du VIEL zu jung! )

redet und schaut ob da noch etwas ist, um was es sich lohnt zu kämpfen.. der begriff WG kam aber sicher nicht ohne grund schon zur sprache.. :whistle:

alles gute
 
Vegaa
Benutzer173251  (35) Meistens hier zu finden
  • #8
Ich habe zwar schon überlegt, es ihm zu sagen, habe nur eben Angst, dass ich damit etwas ins Rollen bringe, was ich später mal bereuen werde.
Ich weiß, das klingt immer so doof und einfach, wenn das eine neutrale Person sagt, aber: Genauso gut kann es sein, dass du es später nicht bereuen wirst (in diesem Fall vielleicht sogar wahrscheinlicher). Weil du dich völlig neu entfalten kannst, neues probieren und wagen kannst, neue Erfahrungen sammeln kannst, usw..
In einer Beziehung tendiert man oft dazu sich selbst zu sagen, dass es nur einen einzigen Menschen gibt, der zu einem gehört und einen glücklich machen kann. Und, selbst wenn es so ist, hinterfragt man gerne mal nicht, ob das denn überhaupt diese Person ist, mit der man zusammen ist.

Von dem, was du schreibst, über dich und über ihn und über sein Verhalten sowie euren Verlauf der Beziehung, klingt es für mich aktuell leider weder danach, dass du glücklich bist, noch danach, dass dein Freund derjenige ist, der dich dein Leben lang glücklich machen wird. Und ich zweifle auch etwas daran, dass dein Freund glücklich ist. Die Tatsache, dass er nur am Zocken ist, spricht meines Erachtens eine andere Sprache. Das zeigt allein schon die Tatsache, dass eure Gespräche sogar gegenseitige Zustimmung gefunden, aber letztlich nichts/kaum was geändert haben. Weder sein Verhalten, und, ganz besonders, nicht deinen Gefühlen ihm gegenüber.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lollypoppy
Benutzer71335  (57) Planet-Liebe ist Startseite
  • #9
Das ist in dem Alter in dem ihr seid und euch kennengelernt hat sogar mehr als normal und die Regel.
Daher sind das ja meist sehr schöne Zeiten der Jugendliebe, sie sind halt nicht gedacht für mehr oder länger, jetzt ändern sich Lebensphase und Lebensplanung und der Horizont öffnet sich für andere Dinge und Menschen und das ist gut und wichtig so.
Es ist klar das ich ihr nicht jetzt schon eure Lebenspartner gefunden habt, das war auch schon vor 6 Jahren klar, aber man will das natürlich nicht glauben und das macht die Liebe ja auch so schön, man glaubt auch an den unwahrscheinlichen Fall und das man als Paar die Ausnshme ist.

Akzeptiert es als eine besonders schöne Zeit im Leben die ihr miteinander hattet, bewertet es aber nicht zu hoch für eure Zukunft. Es ist der Part von 17-23 gewesen und der wird in absehbarer Zeit abgeschlossen sein und genau das spürst und weißt du gerade.
Was einem noch abhält, ist letztlich nur Sentimentalität und Gewohnheit und Angst vor dem Neuen.
Letzteres wird aber sicher bald Freude aufs neue Keben und spätestens dann willst du dein altes Leben abgeben.:zwinker:
 
_Guardian Angel_
Benutzer173645  (25) Benutzer gesperrt
  • #10
Hey :smile:
Meine beste Freundin hatte mal das Problem, dass ihrem Ex das zocken viel wichtiger war, als sie. Sie hat mehrmals mit ihm geredet, das hat nichts gebracht. Wenn er dann mal was machen wollte, hat er sich total dazu gezwungen und war dementsprechend muffelig. Für sie gab es keinen anderen Ausweg, als sich zu trennen. Die beiden waren auch schon 4 Jahre zusammen.

Um jetzt auf deine Frage zu antworten: Ja, man kann nach 6 Jahren nicht mehr zusammen passen. Man kann sich auseinander leben, oder aber, was ich eigentlich für wahrscheinlicher halte, du hast vorher nicht gemerkt, wie viel er am PC war. Du sagst durch die Fernbeziehung konntet ihr euch nur am Wochenende sehen. Da hat er dann wahrscheinlich am Wochenende den PC mal stehen lassen, weil er den immer hat und dich nicht. Da war es etwas besonderes, dich zu sehen. Das scheint bei ihm jetzt nicht mehr zu sein. Er hat die Wahl zwischen PC und dir und er entscheidet sich, so wie es klingt, immer für den PC. Er scheint dich als selbstverständlich zu nehmen, so würde ich auch den Satz "Wir sehen uns doch in der Wohnung 16 Stunden" deuten.

Hast du mit ihm mal darüber gesprochen, dass du nicht mehr weiter weißt, ihn sehr liebst, aber bald keinen anderen Ausweg mehr als eine Trennung siehst? Ich denke, an seinem Verhalten wirst du dann sehr schnell merken, ob und wie wichtig ihm die Beziehung ist. Für mich klingt das nämlich momentan so, als wärst du für ihn eine Selbstverständlichkeit, die halt immer da ist. Vielleicht solltest du mal andeuten, dass das nicht so ist.


LG :smile:
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #11
Ja, man kann nach 6 Jahren nicht mehr zusammen passen. Man kann sich auseinander leben, oder aber, was ich eigentlich für wahrscheinlicher halte, du hast vorher nicht gemerkt, wie viel er am PC war.
Und manchmal sieht man am Anfang, wenn frisch verliebt, auch gar nicht, wie verschieden man eigentlich ist. Oder man passt unterbewusst sein eigenes Verhalten dem neuen Partner an, um zu gefallen. :zwinker: Und nach einigen Jahren zeigt sich dann eben doch, dass es im Grunde eigentlich nicht passt.
 
EmiliaBellini
Benutzer173437  Öfter im Forum
  • #12
Kann es denn wirklich sein dass man sich nach so einer langen Zeit erst eingestehen muss, dass man nicht zusammenpasst?
Wie würdet ihr vorgehen?

Liebe und ratlose Grüße
Ja, dass kann passieren, wenn man sehr jung eine Beziehung eingeht. Bei mir war es so. Ich kannte meinen ersten Mann schon während der Schulzeit und mit 18/19 Jahren haben wir geheiratet.

Ich habe somit meine erste Liebe geheiratet. Damals hatte ich noch nicht mein Wissen von heute und habe alle Warnungen in den Wind geschlagen.

Das Fazit war, dass wir zwar eine schöne Jugend miteinander verbracht haben, aber wir waren beide noch in der Entwicklung und so kam es, dass wir uns in unterschiedliche Richtungen entwickelt hatten.

Nach 10 Jahren Ehe habe ich es dann beendet, weil ich mich noch zu jung gefühlt habe, um in einer nicht mehr erfüllenden Ehe (wegen der Kinder) zu bleiben. Die Zeit danach war nicht einfach für mich, weil ich ja faktisch nie Single war und dann war ich dazu auch noch alleinerziehende Mutter.

Ich habe diesen Schritt aber bis heute keine Minute bereut, weil ich ohne diesen Schritt, jetzt nicht den wundervollsten Mann an meiner Seite hätte, den ich mir besser nicht hätte backen können.

Meine zweite Ehe ist ganz anders ... viel erwachsener, reflektierter ohne dass dabei der Spaß verloren gegangen ist.

Meine Empfehlung: Spring ins kalte Wasser und mach Dich auf die Suche nach Deinem Glück. Mut wird im Leben belohnt, davon bin ich fest überzeugt.
 
Zuletzt bearbeitet:
N
Benutzer129692  Beiträge füllen Bücher
  • #13
S Svenjalin

Dass man in Deinem Alter nach 6 Jahren Beziehung die Beziehung in Frage stellt und sich fragt, ob das nun alles war, ist meiner Ansicht nach nicht ungewöhnlich.

  • Bist Du bereit an eurer Beziehung zu arbeiten? Denkst Du, Dein Freund ist das auch?
  • Wie ist euer Sexleben? Habt ihr noch regelmäßig Sex? Ist der Sex gut?
Im Gegensatz zu den bisherigen Beiträgen, denke ich, dass eine Beziehung eine solche Krise durchaus überstehen kann, wenn beide daran arbeiten möchten. Ich kenne aber Paare, die sich in einem ähnlichen Alter nach einer ähnlich langen Beziehungsdauer getrennt haben.
 
S
Benutzer173646  (29) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #14
Vielen Dank für die zahlreichen Rückmeldungen :smile:

Wahrscheinlich habt ihr alle Recht und ich will es mir nur nicht eingestehen.
Am Freitag werde ich mal das Gespräch suchen und mir bis dahin überlegen, wie ich das am besten anstelle und was ich sagen will.
Momentan fände ich es ,glaube, ganz gut, wenn man sich mal 1-2 Wochen gar nicht sehen und hören würde und dann weiter sieht. Eventuell lässt sich das ja irgendwie einrichten.
Um ehrlich zu sein, kann ich mir es so, wie es jetzt ist, nicht weiter vorstellen. Scheint wohl so, als hätte ich unterbewusst meine Entscheidung schon längst getroffen.
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S Svenjalin

Dass man in Deinem Alter nach 6 Jahren Beziehung die Beziehung in Frage stellt und sich fragt, ob das nun alles war, ist meiner Ansicht nach nicht ungewöhnlich.

  • Bist Du bereit an eurer Beziehung zu arbeiten? Denkst Du, Dein Freund ist das auch?
  • Wie ist euer Sexleben? Habt ihr noch regelmäßig Sex? Ist der Sex gut?
Im Gegensatz zu den bisherigen Beiträgen, denke ich, dass eine Beziehung eine solche Krise durchaus überstehen kann, wenn beide daran arbeiten möchten. Ich kenne aber Paare, die sich in einem ähnlichen Alter nach einer ähnlich langen Beziehungsdauer getrennt haben.

Ich habe in den letzten Monaten oft versucht, etwas zu verändern... Nur eben ohne Erfolg. Die kleine Flimmerkiste hat meistens gewonnen.
Ein Sexleben gibt es schon länger nicht mehr. Irgendwann habe ich auch angefangen, mich zu distanzieren
 
J
Benutzer149500  (29) Verbringt hier viel Zeit
  • #15
Ich kann mich leider auch nur anschließen:

Beziehungen zerbrechen nun mal leider gelegentlich. Häufig weil sich Menschen irgendwann auch ändern. Das ist nichts schönes, aber es lässt sich dann auch nicht mehr ändern.

Wenn du schon selbst sagst, du distanzierst dich, dann ist vielleicht wirklich der Punkt erreicht an dem du einen Cut machen solltest.
 
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Starla
Benutzer164664  Verbringt hier viel Zeit
  • #16
Wenn es kein Sexleben mehr gibt, ist die Antwort mMn eindeutig.
 
EmiliaBellini
Benutzer173437  Öfter im Forum
  • #17
S Svenjalin
Im Gegensatz zu den bisherigen Beiträgen, denke ich, dass eine Beziehung eine solche Krise durchaus überstehen kann, wenn beide daran arbeiten möchten.
Das ist der Knackpunkt, es müssen beide wollen und es darf zuvor keine emotionale Distanzierung stattgefunden haben. Die faktisch immer stattfindet, wenn einer sich vergeblich bemüht und ihr Freund sie auflaufen lässt.
 
TypischUntypisch
Benutzer125146  (40) Meistens hier zu finden
  • #18
Eure Geschichte erinnert mich sehr an meine erste Beziehung. Wir waren 8 Jahre lang zusammen, die ersten 6 davon als Fernbedienung, dann sind wir zusammen gezogen.
Wir haben eigentlich null zusammen gepasst, hatten komplett andere Ansichten, Interessen, sogar Wertevorstellungen.
Gemerkt habe ich es, als er längere Zeit beruflich im Ausland war, ich ihn besuchen wollte und der Flug abgesagt wurde. Ich habe mich nicht geärgert - ich habe mich gefreut!
Und wir mussten erst zusammen ziehen, damit deutlich wird, wie wenig es eigentlich passt. Und ich glaube genau das ist bei euch auch der Fall.

Vor allem eine Stelle hat mich aufhorchen lassen: er schlägt dann vor was zu unternehmen und du willst schon gar nicht mehr. Nimm diese Signale, die du dir selbst sendest ernst!
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #19
Ich habe in den letzten Monaten oft versucht, etwas zu verändern... Nur eben ohne Erfolg. Die kleine Flimmerkiste hat meistens gewonnen.
=>
Neulich wollte er sogar mit mir bowlen.
Wisst ihr was komisch ist?
Anstatt mich zu freuen, wollte ich auf einmal nichts mit ihm unternehmen.
nein, nicht die flimmerkiste gewinnt - sondern eure distanz zueinander.

man kann zusammen zocken. man kann zusammen was anderes unternehmen. jeder kann sich für etwas alleine unternehmen. man hat wünsche - und man muss prioritäten setzen.

ich mein: ich kann gut verstehen, dass es dich total nervt wenn er am zocken ist, wenn du dem garnichts abgewinnen kannst. es ist ein zeitraubendes hobby, und entweder man zockt gemeinsam oder es ist eben alleine-zeit. aber mal ehrlich: wäre es besser, wenn er ein anderes - genauso zeitraubendes - hobby hätte, das dich nicht interessiert?

ich halte es für... nicht zielführend, sein zocken als "das problem" darzustellen. wie würdest du reagieren, wenn er dir z.b. deinen sport als "zeitraubendes alleine-zeit-hobby" ankreiden würde? oder deine treffen mit freunden, ohne ihn, die du offensichtlich einer unternehmung mit ihm vorziehst? wenig amüsiert, schätze ich.

worauf ich hinaus will: ja, ihr habt euch offensichtlich entfremdet, ja, es ist offensichtlich mehr eine wg als eine liebesbeziehung. das liegt aber weder an ihm alleine, noch an seinem lieblingshobby. solange du dich darauf fokussierst bezweifle ich, dass ihr zu einer gemeinsamen lösung kommt.
zudem: wenn du schon kein bock hast mit ihm was zu machen wenn er was vorschlägt... dann solltest du definitiv nicht das problem in seinem zocken sehen. es liegt zwischen euch, nicht in dem was jeder von euch hobbymäßig macht. nicht in deinem sport, nicht in seinem zocken.

und, klar: es kann sein, dass ihr euch einfach auseinandergelebt habt. dass ihr so nicht mehr zusammenpasst. es kann aber auch sein, dass ihr beide zu lange zu wenig in eure beziehung investiert habt, und sie genau deswegen nun den bach runtergeht. in dem fall könntet ihr daran durchaus noch etwas ändern, wenn euch beiden genug daran liegt.

du kennst das "man weiß es erst zu schätzen, wenn man es verloren hat"? das geht auch mit "man weiß es erst zu schätzen, wenn man es ernsthaft zu verlieren droht". dass ihr miteinander reden müsst ist keine frage, und dass ihr so nicht weitermachen könnt auch nicht, wenn du darin keine zukunft siehst. aber wie genau würdest du dir eine zukunft mit ihm denn vorstellen können, wenn du nichts mit ihm unternehmen möchtest, sondern lieber mit deinen freunden? meinst du, das könnte sich nochmal ändern? wenn ja, wie? - das sind punkte, die du dir meiner meinung nach selber beantworten solltest, bevor du das gespräch mit ihm suchst.
 
G
Benutzer Gast
  • #20
S Svenjalin

Ich kenne aber Paare, die sich in einem ähnlichen Alter nach einer ähnlich langen Beziehungsdauer getrennt haben.

Ja, gerade in diesem Alter tut sich sehr viel im Leben. Der erste Job, Geld verdienen und auf eigenen Beinen stehen.
Da kann sich der Charakter durchaus in eine andere Richtung entwickeln
 
M
Benutzer173868  (41) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #21
Leider kann das passieren, deshalb gehen ja so viele Beziehungen in Brüche. Manchmal kommt man nach einer Pause wieder zusammen...
 
M
Benutzer173868  (41) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #23
Nö, im Normalfall ist danach auch Schluss...
 
CuriositeettiCorgi
Benutzer149466  (30) Verbringt hier viel Zeit
  • #24
Bei meinem letzten Freund war es auch sehr ähnlich. Dabei haben wir uns auch beim Zocken übers Internet kennengelernt :zwinker:. Es war eigentlich immer eine sehr „nette“ Beziehung ohne Stress oder Streit. Aber wie bei dir entwickelte es sich nach und nach Richtung WG. Zärtlichkeiten wurden immer seltener, Sex hatten wir so gut wie garnicht mehr, das letzte Jahr vor der Trennung überhaupt nicht mehr. In meinem Studium wurde ich auch deutlich offener und ging mehr auf die Menschen zu und wollte einfach mal auch öfters raus, was unternehmen, in weite Länder reisen und nicht nur zocken. Als ich dann vorgeschlagen habe, dass wir nach meinem Abschluss so 2-3 Wochen irgendwo nach Asien fliegen könnten und reisen meinte er entsetzt: „Nein. Das will ich nicht.“ Als ich nach dem Warum fragte meinte er nur „Da kann ich meinen PC nicht mitnehmen und nichts spielen.“ Ab da ging’s steil abwärts und der Prozess zum inneren Abschließen hat dann begonnen. Ca. 2 Monaten später haben wir uns beide unter Tränen getrennt.

Es ist wirklich so, wie Nevery Nevery es sagt. Es ist nicht per se das Zocken, es ist das zeitraubende Hobby, das man für seinen Partner nicht reduzieren möchte und das der komplette Lebensmittelpunkt ist.

Ich würde dir dazu raten, ehrlich zu sagen, dass die Trennung in Betracht ziehst. Das kann dann auch wirklich Änderungen initiieren. Mein Freund damals hätte sich auch eher vom PC losgelöst und hätte sich ein Hobby unter Menschen gesucht und war auf jeden Fall bereit auf Veränderungen. Für mich war es da leider schon zu spät, ich hatte innerlich komplett abgeschlossen. Außerdem wollte ich nicht, dass er sich nur wegen der Trennung so verbiegt. Das hätte nach den vielen vielen Gesprächen passieren müssen, wo ich bereits sagte, dass ich in dieser Situation nicht mehr glücklich war. Nicht erst, als das Wort Trennung fiel.

Die Trennungsphase war nicht einfach, weil wir ja nicht im Streit oder Wut auseinander gegangen sind. Es tat mir auch sehr Leid für ihn, er ist ein toller Mensch und hätte sowas nicht verdient. Aber letztlich glaube ich, dass es seiner eigenen Entwicklung auch sehr gut getan hat. Mir hat es auf jeden Fall sehr gut getan. Ich lernte bald nach der Trennung meinen Verlobten kennen, mit dem stundenlang Zocken kann, aber auch mal Freunde und Familie besuchen, wandern und reisen kann. In 2 Wochen heiraten wir, in knapp nem halben Jahr bekommen wir unser erstes Kind :smile:.

Deswegen sehe ich es auch so wie EmiliaBellini EmiliaBellini - wenn du dir das gut überlegt hast und du das Gefühl hast, nicht mehr glücklich zu werden würde ich die Trennung in Betracht ziehen. Das Leben kann noch so viel für dich bereit halten, wenn du nur möchtest :smile:.

Wenn du allerdings eher sagst „Ich liebe ihn noch so sehr und wenn dieses Problem aus Weg sein würde, wäre ich so glücklich.“, dann würde ich am Freitag nochmal ernsthaft mit dem Gedanken der Trennung sprechen und ihm dann auch eine Chance geben, an der Lösung des Problems zu arbeiten.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft, egal wie du dich entscheidest :rose:.
 
S
Benutzer173646  (29) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #25
Hallo euch allen.

Das Gespräch, dass es so nicht weiter gehen kann habe ich schon vor über 2 Wochen in Angriff genommen. Er hat sich daraufhin sehr viel Mühe gegeben und regelmäßig nachgefragt, was wir machen wollen. Geschlafen hat er aber dennoch bis 15 Uhr und das Spielen wurde auch nicht reduziert. Das Problem war nur, ich wollte nicht mehr mit ihm zusammen unter Menschen gehen. Ich wollte aus irgendeinem Grund nichts mit ihm unternehmen. Ich war mir nie wirklich sicher, ob ich es will und habe deshalb abgeblockt. In der Hoffnung, es würde helfen mich zu ordnen.
Eigentlich wollte ich, dass wir uns mal für zwei Wochen nicht sehen und hören. Anders könne ich mich nicht ordnen...
Da dies nicht geklappt hat, habe ich dieses Wochenende den Schlussstrich gezogen, auch wenn es sich falsch anfühlt.
Ich bin in den letzten Wochen kein bisschen schlauer geworden und das war jetzt meine Konsequenz daraus.
Obwohl ich was für ihn empfinde. Oder vielleicht bilde ich es mir auch nur ein und es ist die Nähe einer Person - nicht die Nähe seiner Person, die ich nicht verlieren wollte ?
Das wird sich zeigen

Danke an euch und liebe Grüße :smile:
 
A
Benutzer173810  (36) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #26
Hallo, das was du beschreibst ist für dein Alter leider normal. Gerade in den Zwanzigern entwickelt man sich doch noch mal anders weiter, da kann es natürlich passieren dass ich die Partner in verschiedene Richtungen entwickeln. War bei mir auch so. Mein erster Freund und ich war neun Jahre zusammen. Als ich 24 war bin ich dann abgehauen. Ich bereue es bis heute nicht, da wir uns wirklich vollkommen unterschiedlich Entwickelt haben.
 
Anila23123
Benutzer167118  (30) Sehr bekannt hier
  • #27
Also das man nach so langer Zeit plötzlich nicht mehr zusammen passt, ist unwahrscheinlich, aber das man sich über eine längeren Zeitraum chatakterlich, sozial, emotional oder körperlich-sexuell entfremdet, das kann schon sein. Eine Beziehung stellt einen halt immer wieder vor neue Schwierigkeiten und Herausforderungen. Keine Partnerschaft ist eine fixe Gegebengeit, sondern ein Prozess und daran muss man arbeiten. Zusamnen zu sein, als Paar und zusammen zu leben und zu Wohnen als Paar sind leider zwei völlig unterschiedliche Dinge. Das es da anfangs zu Reibungen kommen kann ist wohl normal, aber nach einem Jahr sollte das eigentlich laufen.
Das Hauptproblem scheint ja hier sein ewiges Computerspiel zu sein. Statt ihm das für einen kurzen Zeitraum ganz zu nehmen, wäre es besser ihn zu bitten das für länger zu reduzieren. Auch mit ihm zusammen ins Bett zu gehen und aufzustehen, wäre gut. Das wäre mir jedenfalls wichtig. Also nicht nur den Tag zusammen zu verbringen, sondern auch die Nacht.
Ich bin eigentlich der Meinung, dass man mit guten Gesprächen fast jedes Problem lösen kann. Dazu müssen aber auch beide bereit sein und das Problem erkennen.
Eine Möglichkeit wäre es auch feste Tage einzurichten an denen ihr etwas unternehmt und Zeit für euch habt.
Im Zweifelsfall musst du ihm ein Ultimatum setzen. Von sowas bin ich eigentlich kein Freund, aber wenn sonst nichts hilft und er nicht kompromissbereit ist, dann ist es vielleicht die einzige Möglichkeit.
 
Maybellene
Benutzer116121  (32) Verbringt hier viel Zeit
  • #28
Ja, man kann nach sechs Jahren plötzlich feststellen, dass es einfach nicht passt.

Ich war mit meinem damaligen Freund sechs Jahre lang in einer Beziehung und heute bereue ich es eher, nicht viel früher den Schlussstrich gezogen zu haben. Man ist meiner Erfahrung nach bei langjährigen Beziehungen, gerade wenn es die erste ist, schnell versucht, darin zu versumpfen, weil man es vielleicht als sicheren Hafen begreift. Man will nicht "aufgeben", weil man sich einredet, dass man ja schon eine so lange Zeit zusammen verbracht hat und es doch so oft super gepasst hat - und alles, was man in die Beziehung investiert hat, soll sich ja auch irgendwie gelohnt haben, stimmt's? Aber manchmal gibt man sich dann ein stückweit selber auf, weil man versucht, noch in eine solche Beziehung "reinzupassen", obwohl sich die beiden Partner einfach voneinander weg entwickelt haben. Das klingt jetzt sehr negativ aber ich wollte gerne mal betonen, dass eine Trennung nicht immer etwas Furchtbares sein muss; manchmal hilft sie auch beiden. :zwinker:

EDIT: Gerade gelesen, dass du eine Entscheidung getroffen hast. Ich wünsch dir damit alles Gute :smile:
 
Zuletzt bearbeitet:
S
Benutzer173646  (29) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #29
Ja, man kann nach sechs Jahren plötzlich feststellen, dass es einfach nicht passt.

Ich war mit meinem damaligen Freund sechs Jahre lang in einer Beziehung und heute bereue ich es eher, nicht viel früher den Schlussstrich gezogen zu haben. Man ist meiner Erfahrung nach bei langjährigen Beziehungen, gerade wenn es die erste ist, schnell versucht, darin zu versumpfen, weil man es vielleicht als sicheren Hafen begreift. Man will nicht "aufgeben", weil man sich einredet, dass man ja schon eine so lange Zeit zusammen verbracht hat und es doch so oft super gepasst hat - und alles, was man in die Beziehung investiert hat, soll sich ja auch irgendwie gelohnt haben, stimmt's? Aber manchmal gibt man sich dann ein stückweit selber auf, weil man versucht, noch in eine solche Beziehung "reinzupassen", obwohl sich die beiden Partner einfach voneinander weg entwickelt haben. Das klingt jetzt sehr negativ aber ich wollte gerne mal betonen, dass eine Trennung nicht immer etwas Furchtbares sein muss; manchmal hilft sie auch beiden. :zwinker:

EDIT: Gerade gelesen, dass du eine Entscheidung getroffen hast. Ich wünsch dir damit alles Gute :smile:
Wie sehr ich mich doch im deinem Text wiederfinde.

Danke dir
 
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