
Benutzer205615 (22)
Klickt sich gerne rein
- #1
Ich (m20) habe schon immer das Gefühl gehabt, dass mein Vater mich nicht leiden kann und ich es ihm nicht recht machen kann.
Zum ersten Mal geschlagen hat er mich als ich so drei oder vier war. Zumindest ist das das erste Mal, an das ich mich erinnere. Wir waren bei der Post und ich muss wohl irgendetwas gesagt haben, das ihm nicht gefallen hat, womit ich mir draußen eine Ohrfeige verdient habe.
Zehn Jahre lang war es immer dasselbe Schema. Ich habe etwas gesagt oder getan, das ihm nicht gefiel. Daraufhin hat er mich angebrüllt, mir eine gelangt, mit das Internet ausgestellt oder meine Zimmertür ausgehängt. Später waren es dann weniger Schläge und mehr Kritik, Witze und Demütigungen. Dass meine Freundin dumm ist und ich mich mit Leuten abgebe, die unter meinem Niveau sind, dass ich naiv und leichtgläubig bin, weil ich mich impfen lassen wollte, dass ich ein "Laberfach" studiere, dass ich unselbstständig bin, dass ich "wie eine Tunte" rumlaufe, dass ich mich von jedem verarschen lasse, dass ich unreif und unselbstständig bin und keinen gesunden Menschenverstand habe usw. Ich habe irgendwann nur noch das nötigste gesagt, weil ich wusste, ich werde so oder so kritisiert und niedergemacht.
All diese "Erziehungsmaßnahmen" waren komplett sinnlos, weil ich in 90% der Fälle nicht mal wusste, was ich falsch gemacht habe oder was ich hätte anders machen sollen. Erzieherischer Effekt also gleich null.
Ich habe dadurch nur gelernt, dass ich es ihm nicht recht machen kann, nicht gut genug und in den Augen meines Vaters ein Haufen Scheiße bin, der auch noch Gelf kostet.
Manchmal denke ich, ich sollte wütend sein. Auf mich selbst, weil ich wegen ein paar Ohrfeigen und Kommentaren so ein Drama abziehe, oder auf ihn, weil er mich meine ganze Kindheit über verletzt hat. Ich bin aber einfach nur enttäuscht und resigniert und er tut mir leid, weil ich echt nicht denke, dass er unbedingt ein schlechter Vater ist, sondern selbst einfach nicht mit seinen Gefühlen klarkommt.
Wie kaputt muss man sein, ein vierjähriges Kind schlagen zu wollen? So wütend kann ich gar nicht sein, dass ich ein Kleinkind, das überhaupt kein Verständnis von der Welt an, ohrfeigen würde. Ich verstehe auch nicht, warum man immer seine Meinung sagen muss und andere nicht einfach ihr Ding machen lassen kann.
Ich bin jetzt 20 und wohne nicht mehr bei meinen Eltern. Ich sehe mir mein Leben an und befinde, dass ich eigentlich Glück habe und meine Lebenssituation gut ist. Trotzdem geht es mir - sorry - scheiße.
Vielleicht bin ich einfach kaputt auf die Welt gekommen. Ist es normal, sich so kaputt zu fühlen aufgrund von einer nicht tollen, aber insgesamt normalen Kindheit?
Ich liege nicht abends heulend im Bett und denke darüber nach, dass meinem Vater mal die Hand ausgerutscht ist und bemitleide mich selbst. Das ist hoffentlich klar. Es ist mehr so als hätten diese Dinge damals bei mir ein Gefühl ausgelöst und aus diesem Gefühlszustand komme ich nicht raus.
Dieses Gefühl, wenn man als Kind unbeabsichtigt etwas falsch gemacht hat und dafür bestraft wird. Dieser Schmerz, für etwas bestraft zu werden, das man nicht versteht. Einfach dieses Gefühl, wenn man als Kind alleine in seinem Zimmer sitzt und draußen die anderen hört, die lachen und Spaß haben und man selbst darf nicht dabei sein, weil man wieder etwas falsch gemacht hat und dafür bestraft werden muss. Dieses Gefühl, nur dass es nie weggeht.
Zum ersten Mal geschlagen hat er mich als ich so drei oder vier war. Zumindest ist das das erste Mal, an das ich mich erinnere. Wir waren bei der Post und ich muss wohl irgendetwas gesagt haben, das ihm nicht gefallen hat, womit ich mir draußen eine Ohrfeige verdient habe.
Zehn Jahre lang war es immer dasselbe Schema. Ich habe etwas gesagt oder getan, das ihm nicht gefiel. Daraufhin hat er mich angebrüllt, mir eine gelangt, mit das Internet ausgestellt oder meine Zimmertür ausgehängt. Später waren es dann weniger Schläge und mehr Kritik, Witze und Demütigungen. Dass meine Freundin dumm ist und ich mich mit Leuten abgebe, die unter meinem Niveau sind, dass ich naiv und leichtgläubig bin, weil ich mich impfen lassen wollte, dass ich ein "Laberfach" studiere, dass ich unselbstständig bin, dass ich "wie eine Tunte" rumlaufe, dass ich mich von jedem verarschen lasse, dass ich unreif und unselbstständig bin und keinen gesunden Menschenverstand habe usw. Ich habe irgendwann nur noch das nötigste gesagt, weil ich wusste, ich werde so oder so kritisiert und niedergemacht.
All diese "Erziehungsmaßnahmen" waren komplett sinnlos, weil ich in 90% der Fälle nicht mal wusste, was ich falsch gemacht habe oder was ich hätte anders machen sollen. Erzieherischer Effekt also gleich null.
Ich habe dadurch nur gelernt, dass ich es ihm nicht recht machen kann, nicht gut genug und in den Augen meines Vaters ein Haufen Scheiße bin, der auch noch Gelf kostet.
Manchmal denke ich, ich sollte wütend sein. Auf mich selbst, weil ich wegen ein paar Ohrfeigen und Kommentaren so ein Drama abziehe, oder auf ihn, weil er mich meine ganze Kindheit über verletzt hat. Ich bin aber einfach nur enttäuscht und resigniert und er tut mir leid, weil ich echt nicht denke, dass er unbedingt ein schlechter Vater ist, sondern selbst einfach nicht mit seinen Gefühlen klarkommt.
Wie kaputt muss man sein, ein vierjähriges Kind schlagen zu wollen? So wütend kann ich gar nicht sein, dass ich ein Kleinkind, das überhaupt kein Verständnis von der Welt an, ohrfeigen würde. Ich verstehe auch nicht, warum man immer seine Meinung sagen muss und andere nicht einfach ihr Ding machen lassen kann.
Ich bin jetzt 20 und wohne nicht mehr bei meinen Eltern. Ich sehe mir mein Leben an und befinde, dass ich eigentlich Glück habe und meine Lebenssituation gut ist. Trotzdem geht es mir - sorry - scheiße.
Vielleicht bin ich einfach kaputt auf die Welt gekommen. Ist es normal, sich so kaputt zu fühlen aufgrund von einer nicht tollen, aber insgesamt normalen Kindheit?
Ich liege nicht abends heulend im Bett und denke darüber nach, dass meinem Vater mal die Hand ausgerutscht ist und bemitleide mich selbst. Das ist hoffentlich klar. Es ist mehr so als hätten diese Dinge damals bei mir ein Gefühl ausgelöst und aus diesem Gefühlszustand komme ich nicht raus.
Dieses Gefühl, wenn man als Kind unbeabsichtigt etwas falsch gemacht hat und dafür bestraft wird. Dieser Schmerz, für etwas bestraft zu werden, das man nicht versteht. Einfach dieses Gefühl, wenn man als Kind alleine in seinem Zimmer sitzt und draußen die anderen hört, die lachen und Spaß haben und man selbst darf nicht dabei sein, weil man wieder etwas falsch gemacht hat und dafür bestraft werden muss. Dieses Gefühl, nur dass es nie weggeht.