
Benutzer89539
Team-Alumni
- #1
Seit Jahren ist unklar, ob mit Papst Franziskus ein progressiverer, toleranterer Wind in der katholischen Kirche eingezogen ist. Unstrittig ist, dass er mehr Signale des Verständnisses, der Rücksichtnahme und des Dialoges gesetzt hat, als jeder seiner Vorgänger. Allerdings hatte er auch immer wieder bekräftigt, dass queere Menschen für die katholische Kirche nicht normal, sondern bestenfalls eine zu duldende Ausnahme sind. Die Meinungen gingen auseinander, ob man ihm nicht zumindest zu Gute halten könnte, relativ wenig zu diskriminieren.
Der Optimismus auf eine Liberalisierung der katholischen Kirche hat nun einen kräftigen Tiefschlag erhalten. In einer neuen offiziellen Leitlinie, die sich vor allem an katholische Schulen richtet, setzt sich die Bildungskongregation deutlich in Opposition zum Zeitgeist, zu wissenschaftlichen Erkenntnissen, und zu dem an der Kirchenbasis vielfach geäußerten Wunsch nach mehr Toleranz.
So wird die Ehe für alle als "ideologisch motivierter Zersetzungsversuch" bezeichnet, und das Recht von Kindern auf Vater und Mutter betont (spricht da wirklich die gleiche Kirche, die etwa nur zu oft schon versucht hat, die Vaterschaft von Priestern zu vertuschen?).
Knapp ein halbes Jahr nach der Einführung des positiven dritten Geschlechtseintrages in Deutschland bezeichnet die katholische Kirche eben jene Ansinnen als schädlich für die Bildung einer reifen Persönlichkeit.
Als Antwort auf Trans- und Intersexualität empfiehlt man "therapeutische Intervention" - also genau jene Form von Konversionstherapie, die schon viel zu viele Menschenleben gekostet hat.
Quelle:
Vatikan erklärt trans und inter Menschen den Krieg
Was meint ihr? Wurde damit allen Hoffnungen auf Veränderung eine klare Absage erteilt? Oder eher ein kircheninternes Zugeständnis an die Hardliner-Fraktion? Kann sich die katholische Kirche überhaupt auf Dauer gegen den Zug der Zeit und den Willen vieler Mitglieder sperren - oder ist das eine zu eurozentrische Sichtweise?
Der Optimismus auf eine Liberalisierung der katholischen Kirche hat nun einen kräftigen Tiefschlag erhalten. In einer neuen offiziellen Leitlinie, die sich vor allem an katholische Schulen richtet, setzt sich die Bildungskongregation deutlich in Opposition zum Zeitgeist, zu wissenschaftlichen Erkenntnissen, und zu dem an der Kirchenbasis vielfach geäußerten Wunsch nach mehr Toleranz.
So wird die Ehe für alle als "ideologisch motivierter Zersetzungsversuch" bezeichnet, und das Recht von Kindern auf Vater und Mutter betont (spricht da wirklich die gleiche Kirche, die etwa nur zu oft schon versucht hat, die Vaterschaft von Priestern zu vertuschen?).
Knapp ein halbes Jahr nach der Einführung des positiven dritten Geschlechtseintrages in Deutschland bezeichnet die katholische Kirche eben jene Ansinnen als schädlich für die Bildung einer reifen Persönlichkeit.
Als Antwort auf Trans- und Intersexualität empfiehlt man "therapeutische Intervention" - also genau jene Form von Konversionstherapie, die schon viel zu viele Menschenleben gekostet hat.
Quelle:
Vatikan erklärt trans und inter Menschen den Krieg
Was meint ihr? Wurde damit allen Hoffnungen auf Veränderung eine klare Absage erteilt? Oder eher ein kircheninternes Zugeständnis an die Hardliner-Fraktion? Kann sich die katholische Kirche überhaupt auf Dauer gegen den Zug der Zeit und den Willen vieler Mitglieder sperren - oder ist das eine zu eurozentrische Sichtweise?