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Benutzer70345 (33)
Verbringt hier viel Zeit
- #1
Liebes Forum,
ich weiß gar nicht so genau, was ich suche. Vielleicht eure Einschätzung, ob es verständlich ist, nachvollziehbar, oder so?
Hier die "Geschichte":
Mein Vater hat 4 Kinder.
Von einem wusste er nichts, er erfuhr erst von ihr als sie 5 war. Da hatte er schon 3 eigene Kinder (nur eines davon wohnte mit ihm - ich, meine Brüder bei seiner Mutter, unserer Oma). Für dieses Kind wollte er dann nicht sorgen, weil er der Meinung war, er könne sich das finanziell nicht leisten.
Um meine Brüder kümmerte er sich wenig, sie wurden ja von meiner Oma großgezogen. Er besuchte sie manchmal mit mir, aber verhielt sich nicht als Vater.
Er weigerte sich immer Unterhalt zu zahlen, bezog viele Jahre Hartz 4 und arbeitete nebenher Schwarz. Er hatte immer genug Geld um sich Dinge zu leisten, während meine Mutter oft nicht wusste, wie sie das Essen bezahlen soll (Meine Eltern trennten sich, als ich 7 war)
Niemand hat mehr Kontakt mit meinem Vater, ich war die letzte. Vor einem Jahr habe ich das letzte Mal mit ihm gesprochen.
Warum?
Er ist krank, glaube ich. Oder ein Psychopath.
Er schlug uns Kinder (mich und die beiden Kinder meiner Mutter, also meine Halbgeschwister), er verprügelte meine Mutter. Das ging bis ich 8 war, dann trennten sie sich und meine Halbgeschwister und meine Mutter waren frei.... und nur noch ich bekam alles ab.
Mein Vater hatte zuerst einen Nebenjob als Pizzafahrer. Er fuhr das Auto, ich musste die Pizzas ausliefern. Abends spät mit 8. Oft hatte ich Angst, weil ich ja gar nicht wusste, wer da die Tür öffnet und einmal musste ich sogar Sachen in einem Bordell ausliefern.
Als das aufflog das ich "arbeitete" und nicht er, wurde er entlassen und er hatte einen Nebenjob als Zeitungsfahrer morgens früh.
Also fuhr ich mit ihm vor der Schule von 4-7Uhr Zeitungen aus, dass war ziemlich hart.
Manchmal hatten wir keinen Strom oder das Auto fuhr nur, wenn es an einem Hang starten konnte und mein Vater lies mich schwören, ich würde es niemandem erzählen.
Irgendwann wurden die Dinge, die ich tun musste, größer. Immer kochen, der ganze Haushalt, die Arbeit bei seinem Nebenjob. Massagen. Und dann begann er mich anzufassen.
Meine Mutter war ja nicht mehr da und er wurde nie müde mir zu sagen das ich nun die Frau im Haushalt sei.
Es gab aber auch schöne Seiten. Manchmal unternahmen wir etwas, wenn ich dafür andere Dinge für ihn tat. Er sagte mir, dass er mich lieb hat, was meine Mutter nie tat. Er nahm mich in den Arm. Aber mich in den Arm nehmen reichte ihm oft nicht.
Ich ertrug all das viele Jahre, wohnte einige sogar bei ihm. Ich traute mich nie, etwas zu sagen.
Mit 18 begann ich eine Psychotherapie und jetzt, 6 Jahre später bin ich endlich in der Lage, zumindest diesen Text hier zu schreiben. Zumindest dieses hier mir einzugestehen. Das war ein langer Weg und ich habe mir lange Zeit eingeredet, dass die Erinnerungen nur Träume waren. Aber das sind sie nicht.
Meine Brüder wollen keinen Kontakt zu mir, weil ich den Vater hatte, den sie vermissten. Weil unser Vater mich aufzog und nicht sie. Dabei wissen sie gar nicht, wie gut sie es damit hatten.
Vor einem Jahr hab ich den Kontakt zu meinem Vater nun abgebrochen, und er fehlt mir, jeden Tag.
Ich denke unglaublich oft an ihm, stelle mir vor wie allein er sich fühlt.
Gleichzeitig geht es mir besser, seit ich den Kontakt abgebrochen habe. Ich dissoziiere seltener, habe weniger Flashbacks und manchmal sogar eine Nacht ohne Albträume.
Und dennoch plagen mich die Schuldgefühle - er ist doch mein Vater und ich hab ihn lieb, egal was er getan hat.
Das ist nur ein winziger Ausschnitt von dem, was mein Vater so getan hat. Und ehrlich gesagt sogar die Dinge, die eher harmlos waren, aber ich schaffe es noch immer nicht über alles zu sprechen.
Was ich also glaube ich wissen möchte ist: Hättet ihr den Kontakt auch abgebrochen?
ich weiß gar nicht so genau, was ich suche. Vielleicht eure Einschätzung, ob es verständlich ist, nachvollziehbar, oder so?
Hier die "Geschichte":
Mein Vater hat 4 Kinder.
Von einem wusste er nichts, er erfuhr erst von ihr als sie 5 war. Da hatte er schon 3 eigene Kinder (nur eines davon wohnte mit ihm - ich, meine Brüder bei seiner Mutter, unserer Oma). Für dieses Kind wollte er dann nicht sorgen, weil er der Meinung war, er könne sich das finanziell nicht leisten.
Um meine Brüder kümmerte er sich wenig, sie wurden ja von meiner Oma großgezogen. Er besuchte sie manchmal mit mir, aber verhielt sich nicht als Vater.
Er weigerte sich immer Unterhalt zu zahlen, bezog viele Jahre Hartz 4 und arbeitete nebenher Schwarz. Er hatte immer genug Geld um sich Dinge zu leisten, während meine Mutter oft nicht wusste, wie sie das Essen bezahlen soll (Meine Eltern trennten sich, als ich 7 war)
Niemand hat mehr Kontakt mit meinem Vater, ich war die letzte. Vor einem Jahr habe ich das letzte Mal mit ihm gesprochen.
Warum?
Er ist krank, glaube ich. Oder ein Psychopath.
Er schlug uns Kinder (mich und die beiden Kinder meiner Mutter, also meine Halbgeschwister), er verprügelte meine Mutter. Das ging bis ich 8 war, dann trennten sie sich und meine Halbgeschwister und meine Mutter waren frei.... und nur noch ich bekam alles ab.
Mein Vater hatte zuerst einen Nebenjob als Pizzafahrer. Er fuhr das Auto, ich musste die Pizzas ausliefern. Abends spät mit 8. Oft hatte ich Angst, weil ich ja gar nicht wusste, wer da die Tür öffnet und einmal musste ich sogar Sachen in einem Bordell ausliefern.
Als das aufflog das ich "arbeitete" und nicht er, wurde er entlassen und er hatte einen Nebenjob als Zeitungsfahrer morgens früh.
Also fuhr ich mit ihm vor der Schule von 4-7Uhr Zeitungen aus, dass war ziemlich hart.
Manchmal hatten wir keinen Strom oder das Auto fuhr nur, wenn es an einem Hang starten konnte und mein Vater lies mich schwören, ich würde es niemandem erzählen.
Irgendwann wurden die Dinge, die ich tun musste, größer. Immer kochen, der ganze Haushalt, die Arbeit bei seinem Nebenjob. Massagen. Und dann begann er mich anzufassen.
Meine Mutter war ja nicht mehr da und er wurde nie müde mir zu sagen das ich nun die Frau im Haushalt sei.
Es gab aber auch schöne Seiten. Manchmal unternahmen wir etwas, wenn ich dafür andere Dinge für ihn tat. Er sagte mir, dass er mich lieb hat, was meine Mutter nie tat. Er nahm mich in den Arm. Aber mich in den Arm nehmen reichte ihm oft nicht.
Ich ertrug all das viele Jahre, wohnte einige sogar bei ihm. Ich traute mich nie, etwas zu sagen.
Mit 18 begann ich eine Psychotherapie und jetzt, 6 Jahre später bin ich endlich in der Lage, zumindest diesen Text hier zu schreiben. Zumindest dieses hier mir einzugestehen. Das war ein langer Weg und ich habe mir lange Zeit eingeredet, dass die Erinnerungen nur Träume waren. Aber das sind sie nicht.
Meine Brüder wollen keinen Kontakt zu mir, weil ich den Vater hatte, den sie vermissten. Weil unser Vater mich aufzog und nicht sie. Dabei wissen sie gar nicht, wie gut sie es damit hatten.
Vor einem Jahr hab ich den Kontakt zu meinem Vater nun abgebrochen, und er fehlt mir, jeden Tag.
Ich denke unglaublich oft an ihm, stelle mir vor wie allein er sich fühlt.
Gleichzeitig geht es mir besser, seit ich den Kontakt abgebrochen habe. Ich dissoziiere seltener, habe weniger Flashbacks und manchmal sogar eine Nacht ohne Albträume.
Und dennoch plagen mich die Schuldgefühle - er ist doch mein Vater und ich hab ihn lieb, egal was er getan hat.
Das ist nur ein winziger Ausschnitt von dem, was mein Vater so getan hat. Und ehrlich gesagt sogar die Dinge, die eher harmlos waren, aber ich schaffe es noch immer nicht über alles zu sprechen.
Was ich also glaube ich wissen möchte ist: Hättet ihr den Kontakt auch abgebrochen?