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Benutzer18029 (43)
Verbringt hier viel Zeit
- #1
Tja, keine Ahnung wo ich anfangen soll. Ich fühle mich schon seit Monaten mit meiner jetzigen "beruflichen" Situation unwohl. Ich bin seit ca. einem Jahr Doktorand (Physik) und hab einfach immer mehr das Gefühl, das nicht hinzubekommen und hab völlig die Lust und Motivation verloren. Ich versuche meist noch irgendwas sinnvolles an der Uni zu machen, aber meist lege ich dann nach ner Stunde oder so die Sachen wieder beiseite, weil's wieder irgendwo hakt und ich einfach gar keine Lust mehr habe, mich damit zu beschäftigen. Und dann surfe ich stattdessen im Internet oder mache irgendwas anderes sinnfreies. :schuechte
Hab schon fast komplette Wochen hinbekommen ohne irgendwas gescheites getan zu haben. Im Prinzip ist das schon seit nem halben Jahr oder länger so, gab immer wieder mal Phasen zwischendrin wo's ein bisschen voranging und ich dachte, vielleicht wird ja doch noch was draus, aber bald kam wieder die Ernüchterung. Ich komme mit meinem Thema wohl einfach nicht klar und fühle mich insgesamt überfordert und weiß nicht, wie ich das noch zu einem gescheiten Ende bringen soll. Mir fehlt einfach der richtige Durchblick, dauernd muss ich mir von meinem Prof was erklären lassen und selber neue Ideen eingebracht hab ich bei dem ganzen Projekt noch gar nicht, alles entscheidende kam immer von ihm und ich hab nur versucht, die Details zu füllen bzw. erstmal seine Sachen zu verstehen. Das ist doch keine Grundlage für eine Doktorarbeit, die muss schließlich eine eigene Forschungsleistung enthalten.
An sich würde ich ja schon noch gerne versuchen das durchzuziehen und am Ende den Doktortitel zu haben, aber ich habe immer mehr das Gefühl, dass ich nur meine Zeit verschwende und lieber früher als später die Notbremse ziehen sollte.
Innerlich hab ich wohl mit dem ganzen Projekt schon abgeschlossen bzw. es aufgegeben, es interessiert mich einfach auch gar nicht mehr wirklich, was da nun rauskommt. Ich hatte eigentlich immer gedacht, ich würde eine Wissenschaftskarriere anstreben und irgendwo an der Uni mein Geld verdienen, aber mittlerweile weiß ich gar nicht mehr, was das Richtige für mich ist. Ich hab einfach keine Ahnung, was ich stattdessen machen könnte, ein Plan B liegt nicht in der Schublade, weil ich mich nie ernsthaft mit Alternativen auseinandergesetzt habe, mein beruflicher Weg schien so klar zu sein. Nun ist nix mehr klar. Und wenn ich nun irgendwas ganz anderes mache, dann waren die ganzen Jahre des Studiums im Prinzip vergeudete Zeit. Ich fühle mich einfach so als Versager, dass ich das nicht auf die Reihe kriege.
Es ist ja auch schon seit einiger Zeit so, dass ich mich lieber mit anderen Dingen beschäftige als mit Physik, bloß können diese anderen Dinge wohl nie dazu dienen dass ich meinen Lebensunterhalt bestreite. Ich würde z.B. sehr gerne nochmal von vorne anfangen und etwas anderes studieren, am liebsten was in Richtung Linguistik/Sprachwissenschaften. Das hab ich jetzt erst so richtig entdeckt, wie spannend das ist und ich bereue es mittlerweile, das nicht früher erkannt zu haben und etwas in die Richtung zu machen. Und es macht mich traurig, dass es dazu wohl zu spät ist, denn weder könnte ich mir das finanziell leisten nochmal was neues zu studieren (außer ich gewinne endlich bei der NKL oder sowas in der Art...
), noch würde ich damit später wohl nen Job kriegen, in dem Alter in dem ich dann schon wäre. (Und auch jetzt abbrechen und nen Job finden ist eigentlich Mist, wie soll ich das nem Personaler erklären? Der fragt mich dann als erstes warum er glauben soll ich hab bei meinem neuen Arbeitgeber nicht auch nach nem Jahr keinen Bock mehr und will was anderes machen, und darauf hätte ich keine überzeugende Antwort...
)
Es macht mir aber einfach total Spaß, ich lerne seit Anfang des Jahres Georgisch, und das ist einfach geil mit was für grammatischen Strukturen sich man bei dieser verrückten Sprache auseinandersetzen muss, macht total Spaß sich damit zu beschäftigen und darüber nachzudenken, wie so eine Sprache wohl entstanden ist und warum sie so "merkwürdig" ist im Vergleich zu dem, was man landläufig kennt. (der Tatsache, dass ich mich am liebsten mit den Strukturen befasse ist es wohl auch geschuldet, dass ich immer noch kaum in der Lage wäre mich in der Sprache zu unterhalten, weil ich einfach zu wenig Vokabeln kenne :schuechte ) Tja, hätte ich mal früher gewusst wie interessant das ist, statt mich auf den Weg mit der Physik zu versteifen.
Tja, und dann ist da noch das Schreiben von Songtexten, mit dem ich vor einigen Monaten begonnen habe, was letztlich daraus resultiert, dass ich mich peinlicherweise in eine Sängerin "verliebt" (ist vielleicht nicht 100% treffend, aber es kommt dem schon sehr nahe) habe und ich dadurch irgendwie inspiriert wurde. :schuechte Ich hab mich früher nie für Musik oder Poesie und oder so einen "Kram" interessiert, ich war immer ziemlich rational und "wissenschaftlich", aber in den letzten Monaten habe ich mich irgendwie verändert und ich glaube, letztlich denke ich dass die Physikerkarriere daher nicht mehr zu mir passt. Irgendwie sind mir diesen anderen, gefühlsbetonten Sachen nun total wichtig und ich hab so das Gefühl, als gäbe es gar nix wichtigeres für mich (vielleicht weil ich das früher zu sehr vernachlässigt habe und nun was nachholen muss?
) und das mit der wissenschaftlichen Laufbahn kommt mir wie eine große Lebenslüge vor, die ich mir selber immer und immer wieder aufgetischt habe. Ich hab die Vorträge bei der Physikkonferenz in Amsterdam, wo ich kürzlich war, sogar teilweise dazu genutzt an einem neuen Text zu arbeiten anstatt zuzuhören. Spätestens dadurch ist mir klar geworden, wie unwichtig mir die Physik oder die Doktorarbeit mittlerweile geworden ist, auch wenn die Erkenntnis des doch eigentlich offensichtlichen Zeichens einige Tage gebraucht hat.
Ich bedauere auch so sehr (mehr als das mit den Sprachen) dass ich nie ein Instrument gelernt habe oder mich irgendwie musikalisch betätigt habe (klar, theoretisch könnte ich immer noch damit anfangen, aber zum einen ist da wieder das finanzielle Problem sofern ich nicht irgendwo einen interessanten und ausreichend bezahlten Job finde-wobei ich ja nicht den Hauch einer Ahnung habe was das für einer sein könnte, das ist ja das Dumme-und außerdem bin ich vermutlich schon zu alt dafür um das noch halbwegs gut zu lernen, idealerweise lernt man sowas vom Kinder- bzw. Jugendlichenalter an.), ich würde so gerne meine Texte vertonen und "zum Leben erwecken" können, aber das kann ich nicht. Und sowieso kann ich damit kein Geld verdienen. Ich hab's zwar durch eine glückliche Fügung des Schicksals geschafft, eine Kladde mit einer Sammlung der Texte erwähnter Sängerin zukommen zu lassen und phantasiere nicht selten davon, sie könnte sie interessant finden und benutzen wollen, aber das wird nie passieren, ich weiß nichtmal, ob sie sie überhaupt je lesen wird. Aber ich flüchte mich lieber in irgendwelche Traumwelten und phantasiere von einer möglichen Zusammenarbeit anstatt das realistisch zu sehen und meine Energie in die Doktorarbeit zu stecken anstatt von Konzert zu Konzert zu reisen und sie "anzuhimmeln" wie irgendsoein Teenie (na ja, ganz so schlimm bin ich dann wahrscheinlich doch nicht, zumindest führe ich mich nicht so auf wie die pubertierenden Mädels auf nem Tokio Hotel-Konzert
). :kopfschue Es ist wohl nur eine Flucht vor den Problemen, die mir die "reale Welt" stellt und denen ich mich hilflos und wehrlos ausgeliefert fühle. Ich weiß, ich sollte das lassen, meine Zeit nicht mit dem Schreiben von Texten, die außer ein paar Leuten im Fanforum sowieso nie jemanden interessieren werden, und dem Lernen von exotischen Sprachen verplempern und stattdessen endlich meine Motivation und Energie ganz der Doktorarbeit und der vernünftigen beruflichen Karriere widmen. Ich weiß bloß nicht, wie.
Keine Ahnung, ob irgendwer bei dem konfusen Text durchsteigt, ist wohl ziemlich viel auf einmal. :schuechte Wahrscheinlich kann mir auch sowieso keiner weiterhelfen außer ich selbst, aber irgendwie musste ich das doch mal loswerden. Danke fürs Lesen.
Hab schon fast komplette Wochen hinbekommen ohne irgendwas gescheites getan zu haben. Im Prinzip ist das schon seit nem halben Jahr oder länger so, gab immer wieder mal Phasen zwischendrin wo's ein bisschen voranging und ich dachte, vielleicht wird ja doch noch was draus, aber bald kam wieder die Ernüchterung. Ich komme mit meinem Thema wohl einfach nicht klar und fühle mich insgesamt überfordert und weiß nicht, wie ich das noch zu einem gescheiten Ende bringen soll. Mir fehlt einfach der richtige Durchblick, dauernd muss ich mir von meinem Prof was erklären lassen und selber neue Ideen eingebracht hab ich bei dem ganzen Projekt noch gar nicht, alles entscheidende kam immer von ihm und ich hab nur versucht, die Details zu füllen bzw. erstmal seine Sachen zu verstehen. Das ist doch keine Grundlage für eine Doktorarbeit, die muss schließlich eine eigene Forschungsleistung enthalten.
Innerlich hab ich wohl mit dem ganzen Projekt schon abgeschlossen bzw. es aufgegeben, es interessiert mich einfach auch gar nicht mehr wirklich, was da nun rauskommt. Ich hatte eigentlich immer gedacht, ich würde eine Wissenschaftskarriere anstreben und irgendwo an der Uni mein Geld verdienen, aber mittlerweile weiß ich gar nicht mehr, was das Richtige für mich ist. Ich hab einfach keine Ahnung, was ich stattdessen machen könnte, ein Plan B liegt nicht in der Schublade, weil ich mich nie ernsthaft mit Alternativen auseinandergesetzt habe, mein beruflicher Weg schien so klar zu sein. Nun ist nix mehr klar. Und wenn ich nun irgendwas ganz anderes mache, dann waren die ganzen Jahre des Studiums im Prinzip vergeudete Zeit. Ich fühle mich einfach so als Versager, dass ich das nicht auf die Reihe kriege.
Es ist ja auch schon seit einiger Zeit so, dass ich mich lieber mit anderen Dingen beschäftige als mit Physik, bloß können diese anderen Dinge wohl nie dazu dienen dass ich meinen Lebensunterhalt bestreite. Ich würde z.B. sehr gerne nochmal von vorne anfangen und etwas anderes studieren, am liebsten was in Richtung Linguistik/Sprachwissenschaften. Das hab ich jetzt erst so richtig entdeckt, wie spannend das ist und ich bereue es mittlerweile, das nicht früher erkannt zu haben und etwas in die Richtung zu machen. Und es macht mich traurig, dass es dazu wohl zu spät ist, denn weder könnte ich mir das finanziell leisten nochmal was neues zu studieren (außer ich gewinne endlich bei der NKL oder sowas in der Art...
Es macht mir aber einfach total Spaß, ich lerne seit Anfang des Jahres Georgisch, und das ist einfach geil mit was für grammatischen Strukturen sich man bei dieser verrückten Sprache auseinandersetzen muss, macht total Spaß sich damit zu beschäftigen und darüber nachzudenken, wie so eine Sprache wohl entstanden ist und warum sie so "merkwürdig" ist im Vergleich zu dem, was man landläufig kennt. (der Tatsache, dass ich mich am liebsten mit den Strukturen befasse ist es wohl auch geschuldet, dass ich immer noch kaum in der Lage wäre mich in der Sprache zu unterhalten, weil ich einfach zu wenig Vokabeln kenne :schuechte ) Tja, hätte ich mal früher gewusst wie interessant das ist, statt mich auf den Weg mit der Physik zu versteifen.
Tja, und dann ist da noch das Schreiben von Songtexten, mit dem ich vor einigen Monaten begonnen habe, was letztlich daraus resultiert, dass ich mich peinlicherweise in eine Sängerin "verliebt" (ist vielleicht nicht 100% treffend, aber es kommt dem schon sehr nahe) habe und ich dadurch irgendwie inspiriert wurde. :schuechte Ich hab mich früher nie für Musik oder Poesie und oder so einen "Kram" interessiert, ich war immer ziemlich rational und "wissenschaftlich", aber in den letzten Monaten habe ich mich irgendwie verändert und ich glaube, letztlich denke ich dass die Physikerkarriere daher nicht mehr zu mir passt. Irgendwie sind mir diesen anderen, gefühlsbetonten Sachen nun total wichtig und ich hab so das Gefühl, als gäbe es gar nix wichtigeres für mich (vielleicht weil ich das früher zu sehr vernachlässigt habe und nun was nachholen muss?
Ich bedauere auch so sehr (mehr als das mit den Sprachen) dass ich nie ein Instrument gelernt habe oder mich irgendwie musikalisch betätigt habe (klar, theoretisch könnte ich immer noch damit anfangen, aber zum einen ist da wieder das finanzielle Problem sofern ich nicht irgendwo einen interessanten und ausreichend bezahlten Job finde-wobei ich ja nicht den Hauch einer Ahnung habe was das für einer sein könnte, das ist ja das Dumme-und außerdem bin ich vermutlich schon zu alt dafür um das noch halbwegs gut zu lernen, idealerweise lernt man sowas vom Kinder- bzw. Jugendlichenalter an.), ich würde so gerne meine Texte vertonen und "zum Leben erwecken" können, aber das kann ich nicht. Und sowieso kann ich damit kein Geld verdienen. Ich hab's zwar durch eine glückliche Fügung des Schicksals geschafft, eine Kladde mit einer Sammlung der Texte erwähnter Sängerin zukommen zu lassen und phantasiere nicht selten davon, sie könnte sie interessant finden und benutzen wollen, aber das wird nie passieren, ich weiß nichtmal, ob sie sie überhaupt je lesen wird. Aber ich flüchte mich lieber in irgendwelche Traumwelten und phantasiere von einer möglichen Zusammenarbeit anstatt das realistisch zu sehen und meine Energie in die Doktorarbeit zu stecken anstatt von Konzert zu Konzert zu reisen und sie "anzuhimmeln" wie irgendsoein Teenie (na ja, ganz so schlimm bin ich dann wahrscheinlich doch nicht, zumindest führe ich mich nicht so auf wie die pubertierenden Mädels auf nem Tokio Hotel-Konzert
Keine Ahnung, ob irgendwer bei dem konfusen Text durchsteigt, ist wohl ziemlich viel auf einmal. :schuechte Wahrscheinlich kann mir auch sowieso keiner weiterhelfen außer ich selbst, aber irgendwie musste ich das doch mal loswerden. Danke fürs Lesen.