
Benutzer75533 (37)
Verbringt hier viel Zeit
- #1
Moin,
ich weiß ehrlich gesagt gar nicht wie oder wo ich anfangen möchte oder kann oder soll... Wenn Zusammenhänge fehlen kurz schrei(b)en, dann kläre ich auf.
Wir (sie 27, ich 33) haben uns im August 2015 im Internet kennengelernt, sind relativ schnell zusammengekommen (September 2015) und haben bis Ende 2016 nur eine Wochenendbeziehung gehabt (ich lebte zu der Zeit in einer eigenen Wohnung, sie noch bei ihren Eltern). Ende 2016 sind wir in eine gemeinsame Mietwohnung gezogen in welcher wir heute noch wohnen. Letztes Jahr an unserem Jahrestag habe ich meine Freundin nach einem Essen in ihrem Lieblingslokal zu unserem ersten Date-Ort geführt und sie dort gefragt ob sie mich heiraten möchte, was freudestrahlend mit "Ja" beantwortet wurde.
Kurzer Anriss zu unseren Personen: ich arbeite als IT Systemadministrator, meine Verlobte als zahnmedizinische Fachangestellte (im Oktober 2018 den Job gewechselt, von wenigen Minuten Mittagspause im alten Job auf zwei Stunden im neuen Job, Info ist später wichtig). Wir haben inzwischen einen kleinen überschneidenden Freundeskreis, und eigentlich grundlegend ähnliche Interessen - wir mögen beide Harry Potter, Herr der Ringe und Star Wars, wir lesen beide sehr gerne (ich idR. Bücher auf Englisch, sie die gleichen Bücher auf Deutsch), wir schauen gerne Serien und Filme. Trotzdem hat(te) jeder noch seine eigenen Interessen. Wir sind beide keine Partymenschen und genießen/genossen lieber den Abend zu zweit oder mit ein paar Freunden.
Wir hatten in den ersten Monaten unserer Beziehung regelmäßig Sex, praktisch jeden Tag an dem wir zusammen waren (was nicht viel war, da Wochenende), teilweise mehrfach. Das hat sich jedoch nach einigen Monaten langsam reduziert auf täglich, dann einmal pro Wochenende. Irgendwann nur noch jedes zweite Wochenende. Ich kann gar nicht mehr sagen ab wann genau wir nicht mal mehr monatlich Sex hatten. Beim Sex hatten wir ab Punkt X (kann ich auch nicht wirklich mehr benennen) immer häufiger das Problem, dass sie Schmerzen hatte wenn ich vaginal in sie eingedrungen bin. Ich habe sie vor dem Eindringen fast immer geleckt, sie ist hatte mindestens immer einen Orgasmus. Sie kann so nass wie sonstwas gewesen sein, sobald meine Eichel eingedrungen war hieß es nur noch "Stop stop stop, das tut weh". Sie hat es dann nach kurzer Zeit ertragen und ihrer Aussage nach waren die Schmerzen weg sobald ich ganz eingedrungen war. Wir haben verschiedene Gleitmittel versucht, mit Kondom und ohne Kondom, sie hat verschiedene Feuchtcremes ausprobiert - hat alles nichts geholfen. Ich hab ihr angeboten mit zu ihrem Frauenarzt zu fahren damit wir das Problem ansprechen können - wollte sie nicht. Wenn der nächste Termin anstand hab ich drauf hingewiesen ihn auf das Problem anzusprechen - "Ja mache ich". Hinterher auf meine Frage was er empfiehlt "Ach so, hab ich nicht angesprochen.". Irgendwann hatten wir vielleicht noch einmal im Jahr Sex, und halt eben seit Ende April 2018 gar keinen Sex mehr. Alles, was sie früher scharfgemacht hat, kitzelt nur noch oder sie blockt ab "Ne, jetzt nicht". Ich habs dann (leider) irgendwann frustriert seingelassen.
Im Haushalt lief es auch nicht so wirklich, den Haushalt habe meistens ich nach der Arbeit gemacht. Außer es kam ihr Besuch - dann war sie sowas von aktiv, so kannte ich sie gar nicht. Immer wenn ich sie drauf ansprach zu helfen (sei es abzuwaschen oder zu Putzen oder die Wäsche in die Waschmaschine zu packen) bekam ich entweder zähneknirschend Unterstützung oder ein "Muss man das denn täglich machen?". Naja, hab ich halt den Haushalt gemacht. Muss ja gemacht werden.
Im Herbst 2017 hatte sie einen Nervenzusammenbruch durch den Stress in der alten Praxis, war mehrere Wochen krankgeschrieben und hat dann im Oktober 2018 die Praxis gewechselt. In der Zeit war ich immer für sie da, hab ihr angeboten so viele Gänge zu übernehmen wir nur möglich, oder sie zu allen möglichen Ärzten zu begleiten. Sie hat sich dann berappelt und zum Oktober 2018 die Praxis gewechselt. Letztes Jahr im Oktober hatte ich einen stressbedingten Zusammenbruch auf der Arbeit, da habe ich mich durch meine Verlobte unterstütz und gestützt gefühlt.
Bis November 2017 hatten wir Ratten als Haustiere, seit Sommer 2018 haben wir drei Katzen. Sie wollte gerne Katzen, ich war da eher genereller eingestellt: gerne wieder Haustiere, wenn es ein Hund wird, dann ein Hund. Katze, Ratten, egal. Hauptsache Haustier. Bis vor ein paar Wochen hat sie sich praktisch nur um die Katzen gekümmert wenn ich nicht da war oder sie mal einen Motivationsschub hatte die Katzen zu füttern oder die Toiletten zu säubern. Ansonsten fielen mir auch diese Aufgaben zu.
Sprung nach 2019, Antrag im September. Nach erster Euphorie haben wir mit der Hochzeitsplanung angefangen. Meine Verlobte hatte relativ schnell ihr Kleid gefunden und gekauft, mein Anzug folgte Ende Juli 2020. Der Ort war auch schnell gefunden, die Burg in Bad Bederkesa. Den Fotografen haben wir im Oktober 2019 auf einer Hochzeitsmesse in Bremen gefunden und kurz darauf kennengelernt und uns für ihn entschieden. Terminlich waren wir erst bei unserem Jahrestag (fiel auf einen Sonntag), und Sonntags hat das Standesamt keine Trauung durchgeführt, andere Termine "waren doof, da können meine Freundinnen alle nicht weil das in der Woche ist. Die können nicht spontan Urlaub nehmen" und dann ist es auf den 10. Oktober 2020 gefallen. Und wir hatten alles für diesen Tag bekommen was wir wollten: die Burg, das Standesamt, den Fotografen, das Restaurant, die Gäste, die Einladungskarten, unsere Hochzeitskleidung, die Ringe. Alles. Wir hätte nur noch "Ja" sagen müssen.
Und dann kam im Februar Corona, Home Office bei mir und die Diagnose "Diabetis Typ II" bei mir. In meiner Arbeit wurde von heute auf morgen alles auf Home Office umgestellt, ich war auf einmal den ganzen Tag zuhause (das Gemeckere der Katzen war echt super
). Dadurch, dass meine Verlobte durch den Jobwechsel nur noch einen Arbeitsweg von zehn Minuten zu Fuß hatte, war sie Mittags halt zuhause. Was eben auch dazu führte, dass wir uns jetzt fast 16 Stunden pro Tag um uns hatten. Ich habe zwar versucht die Tür zum Arbeitszimmer so gut es geht zu schließen, wirklich geklappt hat das nicht weil hier auch eines der Katzentoiletten steht. Ich bin zwar ein paar Mal ins Büro gefahren, den Großteil bis Ende August 2020 war ich aber im Home Office.
Mit Corona kam dann auch die Umplanung der Hochzeit. Weg vom Restaurant, hin zum Zelt im Garten der Eltern mit Catering. Da wir im Gewölbe in der Burg nicht mehr heiraten durften, sondern nur noch im Festsaal (den wir eigentlich nicht wollten) war die Überlegung nur mit den Trauzeugen und der allerengsten Familie zum Standesamt zu gehen und anschließend eine freie Trauung im Garten zu haben. Wurde auch wieder verworfen, der Redner war zu viel für unser Budget, also doch alle in den Festsaal. In der Zwischenzeit hatte eine Freundin meiner Verlobten geheiratet, ebenfalls in der Burg im Festsaal, somit konnten wir einen Eindruck gewinnen. War doch nicht so übel wie zuerst befürchten. Aber trotzdem noch so... zähneknirschend.
Ende Juli 2020 habe ich meinen Anzug gekauft, so Mitte August kamen dann die ersten Andeutungen meiner Verlobten "Ich möchte nicht mit diesem Corona-Wahnsinn heiraten", eine Trennung der Festlichkeiten ist für sie nie eine Option gewesen (also nur wir, Familie und Trauzeugen zum Standesamt, Essen mit Freunden nächstes oder übernächstes Jahr nachholen). Was ich da noch nicht wusste - für sie war das Thema Hochzeit 2020 da schon erledigt. Für die "offizielle" Verkündung hat noch meine Zustimmung gefehlt, die dann Ende August auch kam. Die Entscheidung zur Verschiebung der Hochzeit kam auf einem Sonntag, meine Freunde und Familie habe ich darüber montags drauf informiert.
Und das ist der Punkt zu dem ich eigentlich kommen möchte: seitdem ist meine Welt in Scherben. Seitdem ist hier eine negative Grundstimmung in der Wohnung, Montag Abend (nach der Entscheidung die Hochzeit zu verschieben) haben wir das erste Mal über die Verschiebung gesprochen und es fielen viele Sätze meiner Verlobten, dass es ihr nicht gutgeht und sie nicht weiß wo sie steht und "vielleicht bekommen wir das ja nochmal irgendwie wieder hin". Auf meine Nachfrage was sie genau meint: "Das mit uns". Sie erzählte mir dann auch, dass sie glaubt es wäre besser wenn ich wieder mehr ins Büro fahre, das täte mir bestimmt gut. Abends im Bett fiel noch der Satz "ich muss auch erstmal damit klarkommen". Ich habe seitdem kaum noch gut geschlafen. Den gesamten September über bin ich wieder ins Büro gependelt, hatte ein Notfall-Wochenende im September und dadurch noch zwei Tage Zeitausgleich. Für die Zeit ab dem 08. Oktober bis gestern hatte ich Urlaub genommen (eigentlich für die Vorbereitung, die Hochzeit und eine kurze gemeinsame Zeit mit meiner Dann-Frau) und hatte mir den 07. Oktober als Zeitausgleich freigenommen (meine Verlobte hatte diese ganze Woche Urlaub von der Praxis bekommen). Das erzählte ich meiner Verlobten am 06. Oktober auch, woraufhin sie total deprimiert aussah, gar nicht mehr mit mir gesprochen hat und mit dann nach dem Essen erzählte, dass sie den gesamtem September sehr genossen hat wenn ich Mittags nicht zuhause war "Es war so schön ruhig". Sie sieht außerdem die Probleme bei mir, da ich wohl mit sozialen Situationen wieder schlechter umgehen kann und sie ua. nicht mehr zwischen den Stühlen sitzen möchte wenn wir irgendwo sind (ich hatte am Anfang unserer Beziehung sehr Probleme mit ihrer Familie, weil ich mit dem Umgangston einfach nicht umkonnte. Hat sich aber deutlich verbessert über die Jahre). Ich habe mit Freunden, ein paar Kollegen und meinem Vorgesetztem darüber gesprochen, keiner konnte diesen Eindruck bestätigen. "Vielleicht musst du dir wieder Hilfe holen, aber ich kann dir nicht mehr helfen. Ich kann dich nicht mehr stützen." - das waren ihre exakten Worte. Außerdem möchte sie gerne mal mit mit weg und was unternehmen, Party machen oder ein Päärchenabend (alles Dinge die wir noch nie getan haben). Was mir zu dem Zeitpunkt aufgefallen ist: sie kümmert sich seit ein paar Tagen regelmäßig um den Haushalt und die Katzen. Außerdem sieht sie bei mir sehr große Probleme auf der Arbeit, dass ich da unglücklick bin weil ich oft über die Arbeit mecker wenn ich zuhause war - ich müsste da weg, das tut mir da nicht gut.
Sie hat dann vorgeschlagen, dass wir meinen Urlaub getrennt verbringen und sie, sollte es nicht anders gehen, dann ihren Urlaub bei ihrer Mutter verbringt. Ich müsste dann aber schauen was ich Mittwoch, Donnerstag und Freitag mache wenn sie Mittags und Abends zuhause ist. Sie möchte mit den 1.5 Wochen Abstand herausfinden ob wir uns noch vermissen. Ich habe dann entschieden das ich fahre und hab 1,5 Wochen bei meiner Mutter verbracht. In dieser Zeit haben wir erst diese Woche Mittwoch wieder geschrieben, ausgehend von mir, dass ich einen Listenplatz für eine Psychotherapie bekommen habe. Wir haben dann locker geschrieben, aber nicht wirklich viel oder lange. Mit meiner Mutter und ihrem Mann habe ich auch über die Situation gesprochen, den hilfreichen Tipp von dort, dass wir vielleicht eine Paartherapie versuchen sollten, habe ich mitgenommen.
Heute Mittag war ich wiedergekommen und habe kurz nach meiner Ankunft wieder mit meiner Verlobten gesprochen. Wo wir stehen, woran ich bin. Wie es weitergeht. Im Endeffekt sind die Aussagen (wieder) gewesen: ich brauche Hilfe, ich muss eine Therapie machen. Einer Paartherapie hat sie nicht direkt zugestimmt, aber "keine Ahnung was das bringen sollte. Wie schnell kriegt man denn da was?" und sie "muss darüber nachdenken und schlafen". Wir haben über das Thema Sex gesprochen und dass es mir wehgetan hat, dass sie vor drei Wochen auf eine Dildoparty ging und sich neue Sextoys gekauft hat, wir aber keinen Sex mehr haben - Antwort von ihr darauf: "Das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun". Sie sagt sie weiß selber nicht was sie möchte, "aber so wie es jetzt ist kann es nicht weitergehen". Ihre Oma zieht demnächst um, sie könnte als Nachmieterin direkt in die Wohnung einziehen - oder zurück zu ihrer Mutter ("Da habe ich aber auch nicht meine Ruhe"), eine Wohnung in Bremerhaven könne sie sich alleine nicht leisten. Sie schlug in dem Rahmen auch vor, dass wir uns neu kennenlernen und uns dann vielleicht wieder was zu erzählen haben. Angesprochen auf das veränderte Verhalten im Haushalt kam nur "das hast du nur nicht mitbekommen weil du so gestresst von der Arbeit warst im Home Office". Eine Hochzeit kann sie sich im nächsten oder übernächsten Jahr nicht vorstellen, nicht solange da keine Gefühle sind, jetzt ist sie "leer". Ich habe sie zum Schluss des Gesprächs gefragt ob sie mich denn vermisst hat in den letzten Tagen, hier gab es kein konkretes Ja oder ein konkretes Nein. Sie hat die Abende vermisst an denen wir neue YouTube-Videos zusammen angeschaut haben (Montags und Donnerstags), die Ruhe hat sie genossen und hat ihr gefallen, und das bisschen Schreiben ab Mittwoch fand sie schön und nett. Sie kann mir aktuell nicht das zurückgeben was ich ihr gebe. Da konnte ich nicht mehr anders und bin aus der Wohnung geflüchtet. Als ich wiederkam war sie weg und hat mir einen Zettel hinterlassen, sie ist bei ihrer Mutter und hat Schlafsachen mitgenommen, könne aber jederzeit wiederkommen.
Aus meiner aktuellen Sicht hat es über die Jahre nur wenige Punkte gegeben die mir aufgestoßen sind: 1) wir haben keinen Sex mehr, 2) sie macht im Haushalt nicht mit - und die Punkte habe ich irgendwann nicht mehr angesprochen weil es keine Veränderung gab. Alles andere dachte ich habe ich immer angesprochen. Wir haben lange auch immer gesagt "Wir fetzen uns zwar mal, zB. wenn wir Möbel aufbauen. Aber danach ist auch wieder gut und die Situation geklärt". Und jetzt fährt mein Wagen voll vor die Wand.
Ich weiß einfach nicht weiter. In meinem Kopf schwirren grade Gedanken rum wie "Trennung" und "Nach fünf Jahren soll es vorbei sein?". Bringt eine Paartherapie bei uns was? Ist es zu früh? Zu spät? Scheinbar gibt/gab es bei meiner Verlobten schon länger Frust, ihrer Aussage nach aber erst "sein ein paar Wochen". Das ist lange her, dass ich so verwirrt, so verunsichert und so unsicher war...
Gute Nacht und Lieben Gruß
Timo
ich weiß ehrlich gesagt gar nicht wie oder wo ich anfangen möchte oder kann oder soll... Wenn Zusammenhänge fehlen kurz schrei(b)en, dann kläre ich auf.
Wir (sie 27, ich 33) haben uns im August 2015 im Internet kennengelernt, sind relativ schnell zusammengekommen (September 2015) und haben bis Ende 2016 nur eine Wochenendbeziehung gehabt (ich lebte zu der Zeit in einer eigenen Wohnung, sie noch bei ihren Eltern). Ende 2016 sind wir in eine gemeinsame Mietwohnung gezogen in welcher wir heute noch wohnen. Letztes Jahr an unserem Jahrestag habe ich meine Freundin nach einem Essen in ihrem Lieblingslokal zu unserem ersten Date-Ort geführt und sie dort gefragt ob sie mich heiraten möchte, was freudestrahlend mit "Ja" beantwortet wurde.
Kurzer Anriss zu unseren Personen: ich arbeite als IT Systemadministrator, meine Verlobte als zahnmedizinische Fachangestellte (im Oktober 2018 den Job gewechselt, von wenigen Minuten Mittagspause im alten Job auf zwei Stunden im neuen Job, Info ist später wichtig). Wir haben inzwischen einen kleinen überschneidenden Freundeskreis, und eigentlich grundlegend ähnliche Interessen - wir mögen beide Harry Potter, Herr der Ringe und Star Wars, wir lesen beide sehr gerne (ich idR. Bücher auf Englisch, sie die gleichen Bücher auf Deutsch), wir schauen gerne Serien und Filme. Trotzdem hat(te) jeder noch seine eigenen Interessen. Wir sind beide keine Partymenschen und genießen/genossen lieber den Abend zu zweit oder mit ein paar Freunden.
Wir hatten in den ersten Monaten unserer Beziehung regelmäßig Sex, praktisch jeden Tag an dem wir zusammen waren (was nicht viel war, da Wochenende), teilweise mehrfach. Das hat sich jedoch nach einigen Monaten langsam reduziert auf täglich, dann einmal pro Wochenende. Irgendwann nur noch jedes zweite Wochenende. Ich kann gar nicht mehr sagen ab wann genau wir nicht mal mehr monatlich Sex hatten. Beim Sex hatten wir ab Punkt X (kann ich auch nicht wirklich mehr benennen) immer häufiger das Problem, dass sie Schmerzen hatte wenn ich vaginal in sie eingedrungen bin. Ich habe sie vor dem Eindringen fast immer geleckt, sie ist hatte mindestens immer einen Orgasmus. Sie kann so nass wie sonstwas gewesen sein, sobald meine Eichel eingedrungen war hieß es nur noch "Stop stop stop, das tut weh". Sie hat es dann nach kurzer Zeit ertragen und ihrer Aussage nach waren die Schmerzen weg sobald ich ganz eingedrungen war. Wir haben verschiedene Gleitmittel versucht, mit Kondom und ohne Kondom, sie hat verschiedene Feuchtcremes ausprobiert - hat alles nichts geholfen. Ich hab ihr angeboten mit zu ihrem Frauenarzt zu fahren damit wir das Problem ansprechen können - wollte sie nicht. Wenn der nächste Termin anstand hab ich drauf hingewiesen ihn auf das Problem anzusprechen - "Ja mache ich". Hinterher auf meine Frage was er empfiehlt "Ach so, hab ich nicht angesprochen.". Irgendwann hatten wir vielleicht noch einmal im Jahr Sex, und halt eben seit Ende April 2018 gar keinen Sex mehr. Alles, was sie früher scharfgemacht hat, kitzelt nur noch oder sie blockt ab "Ne, jetzt nicht". Ich habs dann (leider) irgendwann frustriert seingelassen.
Im Haushalt lief es auch nicht so wirklich, den Haushalt habe meistens ich nach der Arbeit gemacht. Außer es kam ihr Besuch - dann war sie sowas von aktiv, so kannte ich sie gar nicht. Immer wenn ich sie drauf ansprach zu helfen (sei es abzuwaschen oder zu Putzen oder die Wäsche in die Waschmaschine zu packen) bekam ich entweder zähneknirschend Unterstützung oder ein "Muss man das denn täglich machen?". Naja, hab ich halt den Haushalt gemacht. Muss ja gemacht werden.
Im Herbst 2017 hatte sie einen Nervenzusammenbruch durch den Stress in der alten Praxis, war mehrere Wochen krankgeschrieben und hat dann im Oktober 2018 die Praxis gewechselt. In der Zeit war ich immer für sie da, hab ihr angeboten so viele Gänge zu übernehmen wir nur möglich, oder sie zu allen möglichen Ärzten zu begleiten. Sie hat sich dann berappelt und zum Oktober 2018 die Praxis gewechselt. Letztes Jahr im Oktober hatte ich einen stressbedingten Zusammenbruch auf der Arbeit, da habe ich mich durch meine Verlobte unterstütz und gestützt gefühlt.
Bis November 2017 hatten wir Ratten als Haustiere, seit Sommer 2018 haben wir drei Katzen. Sie wollte gerne Katzen, ich war da eher genereller eingestellt: gerne wieder Haustiere, wenn es ein Hund wird, dann ein Hund. Katze, Ratten, egal. Hauptsache Haustier. Bis vor ein paar Wochen hat sie sich praktisch nur um die Katzen gekümmert wenn ich nicht da war oder sie mal einen Motivationsschub hatte die Katzen zu füttern oder die Toiletten zu säubern. Ansonsten fielen mir auch diese Aufgaben zu.
Sprung nach 2019, Antrag im September. Nach erster Euphorie haben wir mit der Hochzeitsplanung angefangen. Meine Verlobte hatte relativ schnell ihr Kleid gefunden und gekauft, mein Anzug folgte Ende Juli 2020. Der Ort war auch schnell gefunden, die Burg in Bad Bederkesa. Den Fotografen haben wir im Oktober 2019 auf einer Hochzeitsmesse in Bremen gefunden und kurz darauf kennengelernt und uns für ihn entschieden. Terminlich waren wir erst bei unserem Jahrestag (fiel auf einen Sonntag), und Sonntags hat das Standesamt keine Trauung durchgeführt, andere Termine "waren doof, da können meine Freundinnen alle nicht weil das in der Woche ist. Die können nicht spontan Urlaub nehmen" und dann ist es auf den 10. Oktober 2020 gefallen. Und wir hatten alles für diesen Tag bekommen was wir wollten: die Burg, das Standesamt, den Fotografen, das Restaurant, die Gäste, die Einladungskarten, unsere Hochzeitskleidung, die Ringe. Alles. Wir hätte nur noch "Ja" sagen müssen.
Und dann kam im Februar Corona, Home Office bei mir und die Diagnose "Diabetis Typ II" bei mir. In meiner Arbeit wurde von heute auf morgen alles auf Home Office umgestellt, ich war auf einmal den ganzen Tag zuhause (das Gemeckere der Katzen war echt super

Mit Corona kam dann auch die Umplanung der Hochzeit. Weg vom Restaurant, hin zum Zelt im Garten der Eltern mit Catering. Da wir im Gewölbe in der Burg nicht mehr heiraten durften, sondern nur noch im Festsaal (den wir eigentlich nicht wollten) war die Überlegung nur mit den Trauzeugen und der allerengsten Familie zum Standesamt zu gehen und anschließend eine freie Trauung im Garten zu haben. Wurde auch wieder verworfen, der Redner war zu viel für unser Budget, also doch alle in den Festsaal. In der Zwischenzeit hatte eine Freundin meiner Verlobten geheiratet, ebenfalls in der Burg im Festsaal, somit konnten wir einen Eindruck gewinnen. War doch nicht so übel wie zuerst befürchten. Aber trotzdem noch so... zähneknirschend.
Ende Juli 2020 habe ich meinen Anzug gekauft, so Mitte August kamen dann die ersten Andeutungen meiner Verlobten "Ich möchte nicht mit diesem Corona-Wahnsinn heiraten", eine Trennung der Festlichkeiten ist für sie nie eine Option gewesen (also nur wir, Familie und Trauzeugen zum Standesamt, Essen mit Freunden nächstes oder übernächstes Jahr nachholen). Was ich da noch nicht wusste - für sie war das Thema Hochzeit 2020 da schon erledigt. Für die "offizielle" Verkündung hat noch meine Zustimmung gefehlt, die dann Ende August auch kam. Die Entscheidung zur Verschiebung der Hochzeit kam auf einem Sonntag, meine Freunde und Familie habe ich darüber montags drauf informiert.
Und das ist der Punkt zu dem ich eigentlich kommen möchte: seitdem ist meine Welt in Scherben. Seitdem ist hier eine negative Grundstimmung in der Wohnung, Montag Abend (nach der Entscheidung die Hochzeit zu verschieben) haben wir das erste Mal über die Verschiebung gesprochen und es fielen viele Sätze meiner Verlobten, dass es ihr nicht gutgeht und sie nicht weiß wo sie steht und "vielleicht bekommen wir das ja nochmal irgendwie wieder hin". Auf meine Nachfrage was sie genau meint: "Das mit uns". Sie erzählte mir dann auch, dass sie glaubt es wäre besser wenn ich wieder mehr ins Büro fahre, das täte mir bestimmt gut. Abends im Bett fiel noch der Satz "ich muss auch erstmal damit klarkommen". Ich habe seitdem kaum noch gut geschlafen. Den gesamten September über bin ich wieder ins Büro gependelt, hatte ein Notfall-Wochenende im September und dadurch noch zwei Tage Zeitausgleich. Für die Zeit ab dem 08. Oktober bis gestern hatte ich Urlaub genommen (eigentlich für die Vorbereitung, die Hochzeit und eine kurze gemeinsame Zeit mit meiner Dann-Frau) und hatte mir den 07. Oktober als Zeitausgleich freigenommen (meine Verlobte hatte diese ganze Woche Urlaub von der Praxis bekommen). Das erzählte ich meiner Verlobten am 06. Oktober auch, woraufhin sie total deprimiert aussah, gar nicht mehr mit mir gesprochen hat und mit dann nach dem Essen erzählte, dass sie den gesamtem September sehr genossen hat wenn ich Mittags nicht zuhause war "Es war so schön ruhig". Sie sieht außerdem die Probleme bei mir, da ich wohl mit sozialen Situationen wieder schlechter umgehen kann und sie ua. nicht mehr zwischen den Stühlen sitzen möchte wenn wir irgendwo sind (ich hatte am Anfang unserer Beziehung sehr Probleme mit ihrer Familie, weil ich mit dem Umgangston einfach nicht umkonnte. Hat sich aber deutlich verbessert über die Jahre). Ich habe mit Freunden, ein paar Kollegen und meinem Vorgesetztem darüber gesprochen, keiner konnte diesen Eindruck bestätigen. "Vielleicht musst du dir wieder Hilfe holen, aber ich kann dir nicht mehr helfen. Ich kann dich nicht mehr stützen." - das waren ihre exakten Worte. Außerdem möchte sie gerne mal mit mit weg und was unternehmen, Party machen oder ein Päärchenabend (alles Dinge die wir noch nie getan haben). Was mir zu dem Zeitpunkt aufgefallen ist: sie kümmert sich seit ein paar Tagen regelmäßig um den Haushalt und die Katzen. Außerdem sieht sie bei mir sehr große Probleme auf der Arbeit, dass ich da unglücklick bin weil ich oft über die Arbeit mecker wenn ich zuhause war - ich müsste da weg, das tut mir da nicht gut.
Sie hat dann vorgeschlagen, dass wir meinen Urlaub getrennt verbringen und sie, sollte es nicht anders gehen, dann ihren Urlaub bei ihrer Mutter verbringt. Ich müsste dann aber schauen was ich Mittwoch, Donnerstag und Freitag mache wenn sie Mittags und Abends zuhause ist. Sie möchte mit den 1.5 Wochen Abstand herausfinden ob wir uns noch vermissen. Ich habe dann entschieden das ich fahre und hab 1,5 Wochen bei meiner Mutter verbracht. In dieser Zeit haben wir erst diese Woche Mittwoch wieder geschrieben, ausgehend von mir, dass ich einen Listenplatz für eine Psychotherapie bekommen habe. Wir haben dann locker geschrieben, aber nicht wirklich viel oder lange. Mit meiner Mutter und ihrem Mann habe ich auch über die Situation gesprochen, den hilfreichen Tipp von dort, dass wir vielleicht eine Paartherapie versuchen sollten, habe ich mitgenommen.
Heute Mittag war ich wiedergekommen und habe kurz nach meiner Ankunft wieder mit meiner Verlobten gesprochen. Wo wir stehen, woran ich bin. Wie es weitergeht. Im Endeffekt sind die Aussagen (wieder) gewesen: ich brauche Hilfe, ich muss eine Therapie machen. Einer Paartherapie hat sie nicht direkt zugestimmt, aber "keine Ahnung was das bringen sollte. Wie schnell kriegt man denn da was?" und sie "muss darüber nachdenken und schlafen". Wir haben über das Thema Sex gesprochen und dass es mir wehgetan hat, dass sie vor drei Wochen auf eine Dildoparty ging und sich neue Sextoys gekauft hat, wir aber keinen Sex mehr haben - Antwort von ihr darauf: "Das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun". Sie sagt sie weiß selber nicht was sie möchte, "aber so wie es jetzt ist kann es nicht weitergehen". Ihre Oma zieht demnächst um, sie könnte als Nachmieterin direkt in die Wohnung einziehen - oder zurück zu ihrer Mutter ("Da habe ich aber auch nicht meine Ruhe"), eine Wohnung in Bremerhaven könne sie sich alleine nicht leisten. Sie schlug in dem Rahmen auch vor, dass wir uns neu kennenlernen und uns dann vielleicht wieder was zu erzählen haben. Angesprochen auf das veränderte Verhalten im Haushalt kam nur "das hast du nur nicht mitbekommen weil du so gestresst von der Arbeit warst im Home Office". Eine Hochzeit kann sie sich im nächsten oder übernächsten Jahr nicht vorstellen, nicht solange da keine Gefühle sind, jetzt ist sie "leer". Ich habe sie zum Schluss des Gesprächs gefragt ob sie mich denn vermisst hat in den letzten Tagen, hier gab es kein konkretes Ja oder ein konkretes Nein. Sie hat die Abende vermisst an denen wir neue YouTube-Videos zusammen angeschaut haben (Montags und Donnerstags), die Ruhe hat sie genossen und hat ihr gefallen, und das bisschen Schreiben ab Mittwoch fand sie schön und nett. Sie kann mir aktuell nicht das zurückgeben was ich ihr gebe. Da konnte ich nicht mehr anders und bin aus der Wohnung geflüchtet. Als ich wiederkam war sie weg und hat mir einen Zettel hinterlassen, sie ist bei ihrer Mutter und hat Schlafsachen mitgenommen, könne aber jederzeit wiederkommen.
Aus meiner aktuellen Sicht hat es über die Jahre nur wenige Punkte gegeben die mir aufgestoßen sind: 1) wir haben keinen Sex mehr, 2) sie macht im Haushalt nicht mit - und die Punkte habe ich irgendwann nicht mehr angesprochen weil es keine Veränderung gab. Alles andere dachte ich habe ich immer angesprochen. Wir haben lange auch immer gesagt "Wir fetzen uns zwar mal, zB. wenn wir Möbel aufbauen. Aber danach ist auch wieder gut und die Situation geklärt". Und jetzt fährt mein Wagen voll vor die Wand.
Ich weiß einfach nicht weiter. In meinem Kopf schwirren grade Gedanken rum wie "Trennung" und "Nach fünf Jahren soll es vorbei sein?". Bringt eine Paartherapie bei uns was? Ist es zu früh? Zu spät? Scheinbar gibt/gab es bei meiner Verlobten schon länger Frust, ihrer Aussage nach aber erst "sein ein paar Wochen". Das ist lange her, dass ich so verwirrt, so verunsichert und so unsicher war...
Gute Nacht und Lieben Gruß
Timo