Beziehung beenden Keine Kraft mehr mich zu trennen

P
Benutzer208767  (40) Ist noch neu hier
  • #1
Hallo liebes Forum.
Ich möchte mir meinen Schmerz von der Seele schreiben, denn ich bin überwältigt davon.

Ich bin 40, verheiratet seit 9 Jahren, ein Paar mit meinem Mann seit 15 Jahren und ich stelle fest: ich habe mich richtig mies behandeln lassen. Die Ironie dabei: ich dachte tatsächlich, ich sei glücklich, weil ich mir das so eingeredet habe.

Wir hatten einen schweren Start damals, ich machte eine PTBS durch und es war sicher nicht einfach, mit meinen Reaktionen zurecht zu kommen, aber über die Jahre haben wir uns gut entwickelt.
Als wir heirateten und ich mit unserem ersten Kind schwanger war fing aber alles so richtig an, aus dem Rahmen zu geraten. Seither bin ich eigentlich alleine.
Mein Mann hat sich aus der Verantwortung unseres Lebens eigentlich komplett raus genommen. Er tut nichts, und wirklich nichts im Haus, dem Garten, er mäht nicht einmal den Rasen, hat keinerlei Arbeit im Haushalt übernommen und sich auch mit den Kindern (5,9) großteils raus gehalten.
Ich habe auch mit beiden Kindern im Beruf Gas gegeben und mir eine stattliche Karriere erarbeitet, auf die ich bauen kann. Ich habe ein Haus, das mir gehört und das ich alleine finanziert habe. Die Kinder sind super, ich kann mit Stolz sagen, ich kümmere mich gut um sie und unser Zuhause ist ebenfalls schön.
Mein Mann, der einige Jahre älter ist als ich und ebenfalls ein hohes Einkommen, arbeitet sich dafür aber nicht auf. Er dödelt das so aus, solange es keinem auffällt, sowas geht in Konzernen wohl..

Ich bettle in dieser Beziehung um Zuneigung, Sex, Aufmerksamkeit und das Minimum an Respekt und Partnerschaft.
Wenn es mir schlecht geht, weil ich krank bin, bin ich eine Belastung und er ist genervt. Als ich mit unserem zweiten Kind schwanger war, bekam ich Grippe und Lungenentzündung, er hat mich weder faktisch noch emotional unterstützt in der Zeit, seine Sorge war nur, ob wir das Kind nicht verlieren.
Wenn mir seine Gleichgültigkeiten weh tun, ist er genervt. Wenn ich um Hilfe bitte ebenfalls. Ich nörgle dann an ihm rum und das mag er nicht.
Ich wurde über die Jahre immer stiller und habe vieles selbst erledigt.
Ich habe ihn um fast nichts mehr gebeten, weil es aussichtslos ist, nur noch um zwei Dinge
1. da ich trotz Arbeit und Haus und Kindern ein Eigenheim im Alleingang finanziert habe, habe ich keine nennenswerte andere Altersvorsorge. Da er so viel älter ist und gut verdient, habe ich ihn gebeten, an der Stelle für mich vorzusorgen
2. ich habe ihn gebeten, drei einfache Gerichte kochen zu lernen, damit ich, wenn ich einmal nicht da bin oder sehr im Stress, mich nicht darum kümmern muss.

Beides hat er nicht getan. Wenn ich ihn frage wieso, sagt er… „naja hab ich halt nicht getan“.
Wenn ich ihn frage, was er empfindet, wenn ich ihm sage, ich bin überfordert und brauche Hilfe sagt er … „ich mach nicht gern was für andere Menschen, so war ich noch nie.“

Er sagt er liebt mich, aber ich fühle mich nicht so. Er weiß nicht, was mich beschäftigt oder was ich brauche - nicht weil ich es ihm nicht sage, sondern weil er es nicht hören will.
Über viele Jahre habe ich mir dabei einreden lassen, ich würde unmöglich viel Liebe verlangen. Ich habe mich selbst für einen unglaublich schwachen und bedürftigen Menschen gehalten und ich war total verunsichert, ob ich das Problem bin. Deshalb habe ich mich um immer mehr selbst gekümmert. Auch um mich und meine Entwicklung. Und ich dachte, ich müsse froh sein, denn alles sei ja super, schließlich sei er ja nicht abgehauen.

Dann, seit dem Frühling, konnte ich immer schlechter morgens aufstehen.
Ich bin immer antriebsloser geworden. Im Juli kam ich an zwei Tagen nicht aus dem Bett.
Dadurch hatte mein Mann dann etwas Stress, weil er mehr Aufgaben übernehmen musste (wir reden über zwei Tage). Und er sagte „machst du das um mir eine Lektion zu erteilen?“
Ein paar Tage später sagte ich ihm, dass es mir nicht gut gehe. Und er sagte dann „du bist für mich auch nur jemand, um den ich mich kümmern muss.“

Zwei Wochen habe ich gar nichts mehr gefühlt.
Jetzt stecke ich knietief in dem, was meine Ärztin eine schwere depressive Episode nennt. Ich bin dabei mir Hilfe zu suchen, aber es ist sehr schwer, auch das jetzt noch zu tun.

Ich habe dann meinem Mann gesagt, dass ich damit fertig bin und unsere Ehe nicht weiter führen will.

Jetzt ist er plötzlich total mitgenommen. Er wirkt selbst depressiv und wird plötzlich fast panisch aktiv. Plötzlich legt er Wäsche zusammen und hilft mir, endlose Listen auf der Suche nach einem Therapieplatz abzutelefonieren.
Und ich wehre mich gegen die in mir aufkeimende Hoffnung, er würde doch noch zu einem liebevollen Ehemann werden.

Mir fehlt im Moment die Kraft, eine Trennung komplett durchzuziehen. Und ich fühle mich den Kindern gegenüber so schuldig.
Warum? Weil ich mir den Scheiß habe viel zu lange gefallen lassen. Weil ich geredet habe und sein Potential gesehen habe, statt ihn nach seinen Handlungen zu beurteilen. Und weil ich jetzt in meiner Depression nicht mehr die Mutter bin, die sie verdienen.
Ich habe es viel zu weit kommen lassen. Und jetzt stecke ich fest.
Und irgendwas in mir will sich festhalten an diesem Aktionismus und dieser Hilfe, die er jetzt zeigt. Und dafür möchte ich mich ohrfeigen.

Danke fürs Zuhören
P
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #2
Nimm jetzt erstmal die Hilfe an, Du brauchst sie grade. Die Kids brauchen sie vielleicht auch.

Nur... meine persönliche Erfahrung sagt, mach Dir keine Hoffnung, sowas ändert sich kaum mal langfristig. Aber das ist jetzt grade nachrangig und etwas, was Du entscheiden kannst, wenn es Dir wieder besser geht. Jetzt grade schau einfach nur, wieder gesund zu werden, und alle Entscheidungen kannst Du danach treffen. Die haben aktuell keine Priorität.

Wenns unerwartet gut läuft, dann kannst Du in nem Jahr oder so immernoch feststellen, dass Du die Beziehung weiter führen möchtest. Wenn nicht, dann hast Du das bislang allein gerissen und wirst es auch wieder können. Ist aber jetzt grade egal, behalt das nur als Gedanken im Hinterkopf.
 
B
Benutzer193650  (40) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #3
Das klingt nach einer schwierigen Lage aber einer wunderbaren und starken Frau. Du sagst schon alles selbst, was mir dazu einfällt. Du denkst selbst drüber nach, dass es nur Aktionismus sein könnte und keine langfristige Veränderung. Das einzige was ich noch ergänzen möchte: Du bist eine tolle Frau und Mama. Mach dir keine Vorwürfe. Du hast gekämpft und gehofft und getan, was du für das Beste gehalten hast. Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Glück für deinen Weg 🍀 😘
 
Anna1309
Benutzer166007  (40) Meistens hier zu finden
  • #4
ich mach nicht gern was für andere Menschen, so war ich noch nie.“
Und warum hat er dann eine Familie gegründet? 🧐 Das ist der Inbegriff von "ich liebe es zu geben und zu sehen, wie sich andere daran erfreuen".
Er sagt er liebt mich
Was versteht er denn darunter?
Und er sagte dann „du bist für mich auch nur jemand, um den ich mich kümmern muss.“

Zwei Wochen habe ich gar nichts mehr gefühlt.
Das kann ich sehr gut nachempfinden. Mir ging es nach einer herben Enttäuschungen genauso und ich konnte zwei Wochen lang nichts mehr fühlen.
Warum? Weil ich mir den Scheiß habe viel zu lange gefallen lassen. Weil ich geredet habe und sein Potential gesehen habe, statt ihn nach seinen Handlungen zu beurteilen. Und weil ich jetzt in meiner Depression nicht mehr die Mutter bin, die sie verdienen.
Ich habe es viel zu weit kommen lassen. Und jetzt stecke ich fest.
Und irgendwas in mir will sich festhalten an diesem Aktionismus und dieser Hilfe, die er jetzt zeigt. Und dafür möchte ich mich ohrfeigen.
Nicht du bist es, die sich schuldig fühlen sollte, sondern er ist. Und er ist es, der eine deftige Ohrfeige verdient hätte. Sorry, aber dein Mann ist einfach nur ein egozentrisches Arschloch und deine Leistung finde ich beachtlich. Karriere gestemmt, deinen Kindern ein Zuhause gebaut und das alles obwohl du scheinbar auch psychisch vorbelastet warst. Das ist schon übermenschlich...

Depressionen sind Aggressionen gegen sich selbst gerichtet. Ich wünsche dir den Mut, diese an die Stelle zu richten, wo sie hingehören. Nämlich an den Aggressor und das ist hier ganz klar dein Mann.

Du scheinst dich lange mit dem Aggressor in dir identifiziert zu haben und das zu gewissen Teilen auch weiterhin zu tun. Auch wenn es langsam in dir anfängt sich zu verändern.

 
P
Benutzer208767  (40) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #7
Depressionen sind Aggressionen gegen sich selbst gerichtet. Ich wünsche dir den Mut, diese an die Stelle zu richten, wo sie hingehören. Nämlich an den Aggressor und das ist hier ganz klar dein Mann.

Ich wurde jetzt einige Male wirklich sehr wütend und habe auch geschrien.

Ich weiß, so soll es nicht sein, das ist nie gut, aber es musste raus.
Ich habe gesagt
„Ich bin es so leid dich durch alles durchzuschleifen. Dir muss man jeden Scheiß erklären, weil du nichts von alleine kapierst, und wenn du es dann endlich raffst, tust du es einfach nicht.“

Ergebnis war eine durchwachte Nacht, in der ich mich fertig gemacht habe und vor Wut gezittert habe am ganzen Körper.

Aber das bringt ja auch nix.
 
S
Benutzer188774  Meistens hier zu finden
  • #8
Mag sein, dass die Ansätze seiner aktuellen Sorge/ Hilfsbereitschaft später wieder verschwinden, wenn es Dir besser geht. Bis dahin würde ich diese aber nutzen.

Mach eine Therapie (vll käme ja auch etwas stationäres in Frage, wenn Dein Mann aufgrund der aktuellen Lage "mitspielt"?). Sich in der Situation zu trennen, erfordert, so würde ich sagen, sehr viel mentale Stärke und Kraft, die Du gerade nicht hast. Ich würde mir daher gerade nicht noch mehr aufladen, sondern die Trennung erstmal hintenanstellen. Sich nicht zu trennen, bedeutet ja nicht, dass man "Beziehung spielt" und sich allem aussetzen muss. Das kann auch bedeuten zu sagen "So wie es jetzt ist, möchte ich das nicht. Ich mache jetzt die Therapie und dann sehen wir weiter".

Ich habe generell schon öfter mitbekommen, dass sich Menschen im Rahmen einer Therapie von ihrem Partner/ ihrer Partnerin trennen. So eine Therapie kann ja ganz viel in Gang setzen und auch Kraft geben. Und man kann mit dieser Hilfe auch tiefere Gespräche mit dem Partner und Angehörigen führen, weil man den Rückhalt aus der Therapie hat und das dort dann später entsprechend auch aufarbeiten kann.
 
S
Benutzer188774  Meistens hier zu finden
  • #9
Noch eine Nachfrage:
Du hast Euer gemeinsames Haus allein finanziert? Warum habt Ihr das nicht gemeinsam gemacht? Oder hat er währenddessen einen höheren Anteil Eurer anderen gemeinsamen Fixkosten getragen?

Generell sonst natürlich schwierig, denn bei einer Scheidung stellt sich ja immer die Frage, wer wem etwas abgeben muss.
 
P
Benutzer208767  (40) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #10
Noch eine Nachfrage:
Du hast Euer gemeinsames Haus allein finanziert? Warum habt Ihr das nicht gemeinsam gemacht? Oder hat er währenddessen einen höheren Anteil Eurer anderen gemeinsamen Fixkosten getragen?

Generell sonst natürlich schwierig, denn bei einer Scheidung stellt sich ja immer die Frage, wer wem etwas abgeben muss.
Danke für den Gedanken und die Nachfrage.
Ich habe das Haus begonnen zu finanzieren, als wir noch nicht verheiratet waren. Ich habe gefragt, ob er ein gemeinsames Projekt draus machen mag - wollte er nicht und ich habs auch alleine gestemmt.

Ja er hat in den Jahren immer mehr bezahlt. Er hat aber zu der Zeit auch fast das dreifache verdient.

Im Falle einer Trennung wäre er mir sicher unterhaltspflichtig, aber das ist absolut nicht mein Hauptproblem, finanziell komme ich schon irgendwie klar.

Ich stehe ganz gut auf eigenen Beinen. Ironischerweise war das immer ein Diskussionspunkt: ich bin nicht lieblich und anschmiegsam genug. Sei das mal, wenn du das Schiff alleine lenken musst.
 
P
Benutzer208767  (40) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #12
Ich bin selbstständig. Ich habe entsprechend keine Lohnfortzahlung,
Also kommt nichts in Frage, bei dem ich nicht arbeiten kann. Arbeiten tut tatsächlich auch gut.

Ich versuche es mit einer entsprechenden Medikation und Therapie. Ich werde wohl 4-5 Monate auf einen Platz warten müssen.

Aber manchmal hat man ja auch einfach Glück.
 
Anna1309
Benutzer166007  (40) Meistens hier zu finden
  • #13
Gesetzlich oder privat/freiwillig versichert? Frag mal bei der kassenärztlichen Vereinigung nach. Die können da was drehen und dir schneller einen Platz beschaffen, wenn sie wollen.

Den Anspruch auf eine Haushaltshilfe hattest du auch, wenn du nicht in eine Klinik gehst. Auch wenn alleine 2 Wochen dir schon viel bringen würden.
 
P
Benutzer208767  (40) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #14
Und warum hat er dann eine Familie gegründet? 🧐 Das ist der Inbegriff von "ich liebe es zu geben und zu sehen, wie sich andere daran erfreuen".
Ja. Genau.
Ich glaube, mein Mann denkt, das steht ihm eben zu und er muss nichts tun dafür.
Er hat entschieden, dass das Geben mein Job ist.
Richtig gut gehts ihm, wenn wir alle glücklich mit uns selbst beschäftigt sind, aber keiner was braucht.
 
F
Benutzer214925  (49) Ist noch neu hier
  • #15
Wenn man deinen Text so liest, und man sich in deine Lage versetzt, bekomm ich eine Gänsehaut.
Du hast bisher alles klasse und richtig gemacht, diesen Schritt zur Trennung schaffst du auch noch.
Dieser Tyrann hat dich doch gar nicht verdient.
Denk nicht nur an die Kinder sondern auch an dich. Es ist dein Leben.
Drück dir ganz fest beide Daumen, damit du es schaffst los zu lassen.
 
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ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #16
Denk nicht nur an die Kinder sondern auch an dich.
Unterschreibe ich so. Und so beschissen Trennungen auch für Kinder sind, du bist ihnen damit mittelfristig auch ein Vorbild. Weil du dir nämlich nicht mehr alles gefallen lässt als Frau und Mutter.

Ich werde wohl 4-5 Monate auf einen Platz warten müssen.
Bist du privat versichert? Da geht es ja oft schneller. Aber du hast das sicher schon erfragt.

Ich glaube, mein Mann denkt, das steht ihm eben zu und er muss nichts tun dafür.
Er hat entschieden, dass das Geben mein Job ist.
Das ist ja auch das, was Männern von klein auf auch heute noch viel vermittelt wird. Frauen haben sich um das emotionale und leibliche Wohl aller zu kümmern, Männer müssen nur Geld verdienen. Und in angeblich emanzipierten Zeiten noch nicht einmal mehr das alleine, sondern Frauen sollen Geld ranschaffen, Haushalt machen und alle versorgen.

Selbst in meinem ach so aufgeklärten Umfeld sehe ich diese Einstellung bei Männern noch häufiger.
 
Allegiance147
Benutzer203000  Öfter im Forum
  • #17
Hallo liebes Forum.
Ich möchte mir meinen Schmerz von der Seele schreiben, denn ich bin überwältigt davon.

Ich bin 40, verheiratet seit 9 Jahren, ein Paar mit meinem Mann seit 15 Jahren und ich stelle fest: ich habe mich richtig mies behandeln lassen. Die Ironie dabei: ich dachte tatsächlich, ich sei glücklich, weil ich mir das so eingeredet habe.

Wir hatten einen schweren Start damals, ich machte eine PTBS durch und es war sicher nicht einfach, mit meinen Reaktionen zurecht zu kommen, aber über die Jahre haben wir uns gut entwickelt.
Als wir heirateten und ich mit unserem ersten Kind schwanger war fing aber alles so richtig an, aus dem Rahmen zu geraten. Seither bin ich eigentlich alleine.
Mein Mann hat sich aus der Verantwortung unseres Lebens eigentlich komplett raus genommen. Er tut nichts, und wirklich nichts im Haus, dem Garten, er mäht nicht einmal den Rasen, hat keinerlei Arbeit im Haushalt übernommen und sich auch mit den Kindern (5,9) großteils raus gehalten.
Ich habe auch mit beiden Kindern im Beruf Gas gegeben und mir eine stattliche Karriere erarbeitet, auf die ich bauen kann. Ich habe ein Haus, das mir gehört und das ich alleine finanziert habe. Die Kinder sind super, ich kann mit Stolz sagen, ich kümmere mich gut um sie und unser Zuhause ist ebenfalls schön.
Mein Mann, der einige Jahre älter ist als ich und ebenfalls ein hohes Einkommen, arbeitet sich dafür aber nicht auf. Er dödelt das so aus, solange es keinem auffällt, sowas geht in Konzernen wohl..

Ich bettle in dieser Beziehung um Zuneigung, Sex, Aufmerksamkeit und das Minimum an Respekt und Partnerschaft.
Wenn es mir schlecht geht, weil ich krank bin, bin ich eine Belastung und er ist genervt. Als ich mit unserem zweiten Kind schwanger war, bekam ich Grippe und Lungenentzündung, er hat mich weder faktisch noch emotional unterstützt in der Zeit, seine Sorge war nur, ob wir das Kind nicht verlieren.
Wenn mir seine Gleichgültigkeiten weh tun, ist er genervt. Wenn ich um Hilfe bitte ebenfalls. Ich nörgle dann an ihm rum und das mag er nicht.
Ich wurde über die Jahre immer stiller und habe vieles selbst erledigt.
Ich habe ihn um fast nichts mehr gebeten, weil es aussichtslos ist, nur noch um zwei Dinge
1. da ich trotz Arbeit und Haus und Kindern ein Eigenheim im Alleingang finanziert habe, habe ich keine nennenswerte andere Altersvorsorge. Da er so viel älter ist und gut verdient, habe ich ihn gebeten, an der Stelle für mich vorzusorgen
2. ich habe ihn gebeten, drei einfache Gerichte kochen zu lernen, damit ich, wenn ich einmal nicht da bin oder sehr im Stress, mich nicht darum kümmern muss.

Beides hat er nicht getan. Wenn ich ihn frage wieso, sagt er… „naja hab ich halt nicht getan“.
Wenn ich ihn frage, was er empfindet, wenn ich ihm sage, ich bin überfordert und brauche Hilfe sagt er … „ich mach nicht gern was für andere Menschen, so war ich noch nie.“

Er sagt er liebt mich, aber ich fühle mich nicht so. Er weiß nicht, was mich beschäftigt oder was ich brauche - nicht weil ich es ihm nicht sage, sondern weil er es nicht hören will.
Über viele Jahre habe ich mir dabei einreden lassen, ich würde unmöglich viel Liebe verlangen. Ich habe mich selbst für einen unglaublich schwachen und bedürftigen Menschen gehalten und ich war total verunsichert, ob ich das Problem bin. Deshalb habe ich mich um immer mehr selbst gekümmert. Auch um mich und meine Entwicklung. Und ich dachte, ich müsse froh sein, denn alles sei ja super, schließlich sei er ja nicht abgehauen.

Dann, seit dem Frühling, konnte ich immer schlechter morgens aufstehen.
Ich bin immer antriebsloser geworden. Im Juli kam ich an zwei Tagen nicht aus dem Bett.
Dadurch hatte mein Mann dann etwas Stress, weil er mehr Aufgaben übernehmen musste (wir reden über zwei Tage). Und er sagte „machst du das um mir eine Lektion zu erteilen?“
Ein paar Tage später sagte ich ihm, dass es mir nicht gut gehe. Und er sagte dann „du bist für mich auch nur jemand, um den ich mich kümmern muss.“

Zwei Wochen habe ich gar nichts mehr gefühlt.
Jetzt stecke ich knietief in dem, was meine Ärztin eine schwere depressive Episode nennt. Ich bin dabei mir Hilfe zu suchen, aber es ist sehr schwer, auch das jetzt noch zu tun.

Ich habe dann meinem Mann gesagt, dass ich damit fertig bin und unsere Ehe nicht weiter führen will.

Jetzt ist er plötzlich total mitgenommen. Er wirkt selbst depressiv und wird plötzlich fast panisch aktiv. Plötzlich legt er Wäsche zusammen und hilft mir, endlose Listen auf der Suche nach einem Therapieplatz abzutelefonieren.
Und ich wehre mich gegen die in mir aufkeimende Hoffnung, er würde doch noch zu einem liebevollen Ehemann werden.

Mir fehlt im Moment die Kraft, eine Trennung komplett durchzuziehen. Und ich fühle mich den Kindern gegenüber so schuldig.
Warum? Weil ich mir den Scheiß habe viel zu lange gefallen lassen. Weil ich geredet habe und sein Potential gesehen habe, statt ihn nach seinen Handlungen zu beurteilen. Und weil ich jetzt in meiner Depression nicht mehr die Mutter bin, die sie verdienen.
Ich habe es viel zu weit kommen lassen. Und jetzt stecke ich fest.
Und irgendwas in mir will sich festhalten an diesem Aktionismus und dieser Hilfe, die er jetzt zeigt. Und dafür möchte ich mich ohrfeigen.

Danke fürs Zuhören
P
Ersteinmal tut mir das total leid für dich ❤️
Ich wünsche dir viel Kraft das durchzustehen. Und ich glaube auch, dauerhaft würd er sich nicht ändern. Das ist sehr schade, wir Frauen hoffen ja oft es wäre so.
Die Ehe meiner Eltern war ähnlich und mich hat das alles ebenfalls kaputt gemacht. Ich habe mir viel gefallen lassen - man hat es mir so vorgelebt. Mein Vater war fleißig aber eben nicht mit im Haushalt und emotional nicht wirklich bei meiner Mutter. Diese hat angefangen zu trinken, wurde depressiv. Ich habe mit 20 angefangen meinen Vater zu pflegen (Krebs) habe mich nebenbei um die Alkoholkranke Mutter gekümmert und diese habe ich dann 2023 beerdigen müssen.
Das schlimmste ist, man will es anders machen und trotzdem klappt es nicht. Sogar meine Töchter sind betroffen.
Zieh die Reißleine bevor es zu spät ist. Der Kreislauf ist schlimm. Denk an dich und die Kinder und nicht an ihn. Ihm bist du egal.
 
P
Benutzer208767  (40) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #18
Danke für eure Antworten und eure lieben Worte.

Es gibt Tage, da gehts und Tage, da geht irgendwie nichts. Heute ist einer, an dem nichts geht. Die Kinder schauen heute mehr Fern als sonst.

Ich habe die Nacht wach gelegen und mich gefragt, wie es so weit kommen konnte und wieso.
Also wisst Ihr…. Ich weiß, dass der Gedanke unproduktiv ist. Aber ich versuche weiter, ihn zu verstehen. Er tut mir auch Leid, weil er selbst gerade merkt, dass er sein Leben versaut hat. Und ich dreh mich im Kreis dabei, weil ich eigentlich ja keinen Pfifferling drauf geben müsste. Aber irgendwas in mir will ihn bei der Hand nehmen und sagen „komm wir arbeiten uns da gemeinsam durch.“
Und dann im nächsten Moment „nein lass das, du kannst nicht schon wieder dir treibende Kraft hinter allem sein.“


Erklärt mir das mal, Ihr schlauen Leute.
Ist das normal?
 
B
Benutzer193650  (40) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #19
Versuche es vielleicht mal rechnerisch? Du hast aktuell z.B. 10% deiner Energie, wie willst du sie verteilen? Wenn du wieder 100%, wie willst du sie verteilen? Wieviel für dich, die Kinder, deine Arbeit, ihn? Wieviel hättest du für ihn übrig? Wie es bisher war, scheint es ja leider deinen Akku zu entleeren…
 
Steffmouse
Benutzer186189  Öfter im Forum
  • #20
Auch von mir allerhöchste Anerkennung und Respekt, was du durchgemacht und geleistet hast !
Du bist ein toller Mensch und hast so einen Partner, so eine Beziehung nicht verdient. Der einzige Vorwurf wäre, dass es so lange gedauert hat mit der Erkenntnis, aber ich hab keine Erfahrung mit so langen Beziehungen oder Ehe, vielleicht verschwimmt das dann.
Wie du dich aktuell fühlst klingt eigentlich nur folgerichtig und verständlich, nach alldem. Die Depression und Schwäche würde ich zulassen, akzeptieren...so ein Haufen Schei**e muss ja auch erstmal rausgespült werden. Wenn du wieder Kraft hast - mein Rat: trenne dich so schnell wie möglich, verschenke nicht noch mehr Zeit mit diesem egomanischen, empathie- und verantwortungslosen Menschen. Auch für eure Kinder, die bekommen das ja mit und vorgelebt. Du findest sicher jemanden, der dich schätzt und glücklich macht, dich unterstützt. Je früher, desto besser. Dein Mann hatte alle Zeit der Welt und er hat es mehr als vergeigt. Da wird sich auch nichts mehr ändern bei ihm. Ich wünsche viel Kraft und Glück, das wird schon !
 
DirtyOldMan67
Benutzer210299  (57) Klickt sich gerne rein
  • #21

Erklärt mir das mal, Ihr schlauen Leute.
Ist das normal?

Liebe Paula,
ob das ‚normal‘ ist?
Keine Ahnung.
Ich glaube in Beziehungen unterschiedlichster Konstellationen gibt es kein ‚normal‘ sondern man entwickelt sich in verschiedene Realitäten und muss damit umgehen.
Ob es gut für dich ist?
Ich denke nein.

Deine Handlungen und Gedanken zeigen auf jeden Fall, dass du eine sehr emphatische, charakterstarke Frau bist, die selbst nach den langen, schwierigen Zeiten in einer maroden Beziehung emotional noch nicht verarmt und abgestumpft ist.

Du hast meinen allergrößten Respekt für deine Haltung und alles, was du in deinem Leben gestämmt hast und immer noch bemüht bist zur Zufriedenheit aller zu regeln.

Aber irgendwann ist bei jeder/jedem der Akku mal leer und man ist mit seiner Kraft und seinen Nerven am Ende - in deinem Falle völlig nachvollziehbar und verständlich!
Nach dem, was du über deine Ehe / Beziehung schilderst ist dein Mann ja ein kompletter Totalausfall auf allen Ebenen und es ist mir schleierhaft, wie du das so lange erdulden und ihm durchgehen lassen konntest.
Vermutlich hast du auch (wie so viele, mich eingeschlossen) einfach immer weiter gemacht, Hauptsache funktionieren, Augen zu und durch - alleine schon der Kinder wegen?
Das kann man/frau eine erstaunlich lange Zeit durchhalten, aber irgendwann kommt der Bumerang.

Schwierig, dir nun das ‚Richtige‘ zu empfehlen, da es das vermutlich genauso wenig gibt wie das ‚Normale‘.

Ich würde in der gegenwärtigen Situation versuchen, deinen Mann so weit es eben geht in die Pflicht zu nehmen um dich zu entlasten, damit du erst mal wieder zu Kräften kommst und deine Gedanken und Ziele neu sortieren kannst.
Zur Not mit einer klaren Ansage:
„tu jetzt mal was für mich und die Kinder oder verpiss dich!“
(So oder so ähnlich ;-)
Habt ihr denn gar keinen Support von Seiten deiner / seiner (Schwieger-)Eltern, Geschwistern oder sonstigen Verwandten in der Nähe, die ggf. mal die Kinder für ein paar Tage betreuen oder gelegentlich bespaßen können?

Therapeutische Hilfe halte ich mittelfristig ebenfalls für notwendig.

Was vllt auch eine Möglichkeit wäre, mal ‚raus‘ und etwas zur Ruhe zu kommen, ist eine Mutter-Kind-Kur.
Dort wird sich um die Kinder gekümmert, du brauchst dich nicht um Haushalt und Ernährung etc. zu sorgen und hast Zeit für dich , um dich ein bisschen zu erholen und neue Energie zu tanken.
Meisten sind die Locations auch ganz schön gelegen, wo andere Urlaub machen, z.B. in den Bergen oder am Meer.
Die Mutter-Kind-Kur solltest du ohne Probleme genehmigt und bezahlt bekommen, sprich mal mit deinem Hausarzt oder Therapeut darüber.

Bleibt nur, den Verdienstausfall in den 2-3 Wochen abzufedern.
Ich bin in einer ähnlichen Situation, Alleinverdiener in der Familie, zudem selbstständig / freiberuflich tätig, das ist zeitweise extrem unentspannt und mental belastend (…).
Und da deine Kinder vermutlich schulpflichtig sind, müsstest du die Maßnahme in die Ferienzeit legen oder abklären, ob und inwieweit die Kids dort ggf. sogar beschult werden können.

Ich wünsche dir viel Glück & Kraft für den weiteren Weg und immer die nötige ‚Erdung‘ um die richtigen Entscheidungen zu treffen!
 
P
Benutzer208767  (40) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #22
Liebe Paula,
ob das ‚normal‘ ist?
Keine Ahnung.
Ich glaube in Beziehungen unterschiedlichster Konstellationen gibt es kein ‚normal‘ sondern man entwickelt sich in verschiedene Realitäten und muss damit umgehen.
Ob es gut für dich ist?
Ich denke nein.

Deine Handlungen und Gedanken zeigen auf jeden Fall, dass du eine sehr emphatische, charakterstarke Frau bist, die selbst nach den langen, schwierigen Zeiten in einer maroden Beziehung emotional noch nicht verarmt und abgestumpft ist.

Du hast meinen allergrößten Respekt für deine Haltung und alles, was du in deinem Leben gestämmt hast und immer noch bemüht bist zur Zufriedenheit aller zu regeln.

Aber irgendwann ist bei jeder/jedem der Akku mal leer und man ist mit seiner Kraft und seinen Nerven am Ende - in deinem Falle völlig nachvollziehbar und verständlich!
Nach dem, was du über deine Ehe / Beziehung schilderst ist dein Mann ja ein kompletter Totalausfall auf allen Ebenen und es ist mir schleierhaft, wie du das so lange erdulden und ihm durchgehen lassen konntest.
Vermutlich hast du auch (wie so viele, mich eingeschlossen) einfach immer weiter gemacht, Hauptsache funktionieren, Augen zu und durch - alleine schon der Kinder wegen?
Das kann man/frau eine erstaunlich lange Zeit durchhalten, aber irgendwann kommt der Bumerang.

Schwierig, dir nun das ‚Richtige‘ zu empfehlen, da es das vermutlich genauso wenig gibt wie das ‚Normale‘.

Ich würde in der gegenwärtigen Situation versuchen, deinen Mann so weit es eben geht in die Pflicht zu nehmen um dich zu entlasten, damit du erst mal wieder zu Kräften kommst und deine Gedanken und Ziele neu sortieren kannst.
Zur Not mit einer klaren Ansage:
„tu jetzt mal was für mich und die Kinder oder verpiss dich!“
(So oder so ähnlich ;-)
Habt ihr denn gar keinen Support von Seiten deiner / seiner (Schwieger-)Eltern, Geschwistern oder sonstigen Verwandten in der Nähe, die ggf. mal die Kinder für ein paar Tage betreuen oder gelegentlich bespaßen können?

Therapeutische Hilfe halte ich mittelfristig ebenfalls für notwendig.

Was vllt auch eine Möglichkeit wäre, mal ‚raus‘ und etwas zur Ruhe zu kommen, ist eine Mutter-Kind-Kur.
Dort wird sich um die Kinder gekümmert, du brauchst dich nicht um Haushalt und Ernährung etc. zu sorgen und hast Zeit für dich , um dich ein bisschen zu erholen und neue Energie zu tanken.
Meisten sind die Locations auch ganz schön gelegen, wo andere Urlaub machen, z.B. in den Bergen oder am Meer.
Die Mutter-Kind-Kur solltest du ohne Probleme genehmigt und bezahlt bekommen, sprich mal mit deinem Hausarzt oder Therapeut darüber.

Bleibt nur, den Verdienstausfall in den 2-3 Wochen abzufedern.
Ich bin in einer ähnlichen Situation, Alleinverdiener in der Familie, zudem selbstständig / freiberuflich tätig, das ist zeitweise extrem unentspannt und mental belastend (…).
Und da deine Kinder vermutlich schulpflichtig sind, müsstest du die Maßnahme in die Ferienzeit legen oder abklären, ob und inwieweit die Kids dort ggf. sogar beschult werden können.

Ich wünsche dir viel Glück & Kraft für den weiteren Weg und immer die nötige ‚Erdung‘ um die richtigen Entscheidungen zu treffen!
Danke für deine Worte. Es ist manchmal erleichternd zu hören, dass es anderen auch so geht.

Mein Mann ist ein Totalausfall ja. Ich denke, das merkt er jetzt auch, immerhin hört er zumindest jetzt etwas zu und immerhin hat er das - glaube ich - jetzt verstanden, dass er uns komplett im Stich gelassen hat.
Ich kapiere nicht, wieso. Muss ich wohl auch nicht. Aber ich denke viel darüber nach, warum ich das gewählt habe für mich.

Ich habe ihn für den Tag gestern gebeten, sich um die Kinder zu kümmern. Das tut er. Ob jemand was gegessen hat - keine Ahnung. Ich wehre mich gegen den Drang, mal eben nach allen zu sehen.

Meine Eltern sind in der Nähe und helfen mir besonders auch was zum Beispiel Arbeit im Garten angeht und solche Dinge, meine Mama kocht manchmal für uns, bügelt gelegentlich. Das entlastet mich. Ich habe mir auch eine Haushaltshilfe organisiert.

Emotional bin ich gerade nicht so weit, mit jemandem zu reden. Ich ziehe mich sehr zurück, aber wenn ich anfragen würde, hätte ich von Familie und Freunden Hilfe, da bin ich sicher.

Ich tu mich nach all den Jahren so schwer, mir überhaupt einzugestehen, dass ich so alleine nicht mehr weiter machen kann. Das ist gerade eine meiner größten Hürden. Weiß ich aber auch drum.

Ich glaube irgendwie, das passt schon so, wie ich das mache.
Aber dann ist da noch diese Scham, die Erschöpfung, die Hoffnung, die Schuld, die Demütigung und die Verwirrung. Die sind halt auch alle da.

Ich habe meinen Mann heute Morgen in einem intensiven Moment gefragt, was er an meiner Stelle tun würde.
Er sagte „mich raus werfen.“
Vielleicht will er das ja, damit er nicht mal selbst fürs Gehen zuständig sein muss und dass ich auch das noch für ihn mache.
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #23
aber wenn ich anfragen würde, hätte ich von Familie und Freunden Hilfe, da bin ich sicher.
Das zu wissen tut auch schon gut. Gut, dass du dich in deinem Tempo öffnest.
Vielleicht will er das ja, damit er nicht mal selbst fürs Gehen zuständig sein muss und dass ich auch das noch für ihn mache.
Ich würde das in deiner Situation wohl auch denken.
Vielleicht will er ein Stück weit auch Reue zeigen. Andererseits muss er sich um die Kinder kümmern, so lang du ihn nicht rauswirfst. Rausgeworfen zu werden gäbe ihm aber natürlich eine praktische Ausrede.

Ich finds gut, dass du nicht geschaut hast ob alle was gegessen haben. Er ist ein erwachsener Mann und sollte es hinbekommen seine Kinder zu versorgen.
Kannst du deine Eltern bitten, den Kindern ein offenes Ohr anzubieten? Dann hast du noch eine Sicherheitsmaßnahme, falls er sie vernachlässigt.
 
F
Benutzer214925  (49) Ist noch neu hier
  • #24
Er sagte „mich raus werfen
Er denk zumindest mit, nachdem du ihm um seine Meinung gebeten hast.
Er hätte auch sagen können, ich möchte mit dir über unsere Beziehung reden, da es so wie es jetzt läuft nicht gut ist. Möchte er aber nicht, sondern er wählt den schnellsten Weg um dich los zu werden. Nachdem er es dir aber so deutlich mitgeteilt hat, würde ich keine Sekunde warten und ihn raus werfen.
 
DirtyOldMan67
Benutzer210299  (57) Klickt sich gerne rein
  • #25


Ich habe meinen Mann heute Morgen in einem intensiven Moment gefragt, was er an meiner Stelle tun würde.
Er sagte „mich raus werfen.“
Vielleicht will er das ja, damit er nicht mal selbst fürs Gehen zuständig sein muss und dass ich auch das noch für ihn mache.

Vielleicht solltest du diese, seine Steilvorlage nutzen und es (endlich) tun: ihn rauswerfen!
Schlussstrich ziehen.

Denn wenn ich es richtig herauslese, ist ER es doch der dich gegenwärtig fertig macht, ist ER es, der dir jahrelang Energie abgesogen hat anstatt dir welche zu geben und dich zu unterstützen.
Und den naheliegendsten Schritt der Trennung zu gehen macht dir mental momentan zusätzlich zu schaffen, was verständlich ist, denn dazu braucht es viel Kraft und die hast du gerade nicht.

Ich glaube aber - und damit bin ich hier sicherlich nicht alleine - dass es dir umgehend besser gehen würde, wenn er weg wäre.
Denn ER scheint ja dein eigentliches Problem zu sein oder zumindest der Auslöser für deinen akuten Zustand?

Ich könnte mir vorstellen, dass du mit der gegenwärtigen Situation auch heillos überfordert bist, da alleine nicht heraus kommst und dir evtl Hilfe bei diversen Beratungsstellen suchen solltest, wie z.B.:
- Familienzentren/ -beratungen
- Pro Familia
- Jugendamt
- etc.

Es gibt auch (systemische) Coachs, die bei solchen Paar- und Trennungsproblemen helfen können.

Denn an einer Trennung (von der Scheidung will ich noch gar nicht reden) hängt ja vieles dran:
- Sorgerecht (ich denke, nach dem was ich gelesen habe solltest DU das für dich beanspruchen;
- Ping-Pong mit den Kindern, kann man sich auf ein Modell einigen?
- Unterhaltsfragen
- Gütertrennung
- etc.

Ich hoffe, ihr habt einen Ehevertrag gemacht - nicht, dass er am Ende noch Ansprüche bezüglich deines Hauses geltend macht, Stichwort: Zugewinngemeinschaft und so.

Ehemalige Ehepartner werden bei / nach einer Trennung nicht selten zu erbitterten Feinden, und ein Rosenkrieg brauchst du jetzt sicherlich nicht auch noch…
 
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