Kind vs Partner - und jetzt?

M
Benutzer181426  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Ich starte jetzt diesen Thread hier, um mir Impulse zu holen, wie ihr (weiter) vorgehen würdet.
Auslöser ist, dass ich vorhin festgestellt habe: Ich feiere meinen heutigen Geburtstag am Samstag, aber dennoch hat sich meine (Paten)Tante mit meinem kleinen Großcousin, den sie heute babysittet heute Nachmittag angekündigt, und meine Mutter, die unter mir im gleichen Haus wohnt, hat einen Kuchen gemacht. Mit meinen Töchtern sind wir dann nachher zu sechst.
Mein Freund hatte Nachtdienst und schläft sich jetzt gerade aus. So weit ich weiß hat er heute Nachmittag nichts vor, und ich würde mich so freuen, wenn er auch vorbei käme und an meinem Geburtstag bei mir wäre, auch wenn er am Samstag auch kommt.
Aber ich frage ihn nicht, wegen meiner jüngeren Tochter, und das fühlt sich scheiße an :cry::cry::cry:

Als ich ihr vor einem Jahr gesagt habe, dass ich einen neuen Freund habe, und dass es sich dabei um den Papa des Mädchens handelt, mit dem sie sich im Sommer zuvor im Schwimmbad so gut verstanden hatte, war sie zuerst total happy.
Wir haben auch darüber gesprochen, dass das keine Konkurrenz für Ihren Papa sein soll, kein neuer Papa für sie, nur ein neuer Partner für mich. Das sah sie genauso. Sie war zu dem Zeitpunkt übrigens 11 und ist jetzt 12.
Sie war gleich Feuer und Flamme für gemeinsame Ausflüge, und das haben wir in den Sommerferien letztes Jahr dann auch gemacht. Es war klasse, und sie hatte offenbar ihren Spaß und war mit seiner 7jährigen Tochter ein Herz und eine Seele.
Für die Herbstferien planten wir, zusammen ein paar Tage in ein Ferienhaus zu fahren, das er über einen Verein kostenlos buchen kann, und auch dafür war meine Tochter Feuer und Flamme.

Dreimal waren wir im Sommer 2023 zusammen unterwegs. Nach dem dritten Ausflug gab es eine Auseinandersetzung mit meinem Ex, ihrem Papa, die sie leider teilweise mitbekommen hat.
Er fühlte sich ausgebootet, ersetzt, hatte Angst um seinen Kontakt zur Tochter, war sehr aufgebracht.

Für die, die mein Trennungsdrama damals nicht mitbekommen haben: Mein Ex trägt mir, fast dreieinhalb Jahre nach dem Schlussstrich, noch immer nach, dass ich mein Versprechen "bis dass der Tod uns scheidet" gebrochen und mich getrennt habe. Er war damals psychisch sehr labil, sprach immer wieder von Suizid, ging wegen Depressionen in stationäre und ambulante Therapie, klagte auch den Kindern sein Leid, vor allem der Großen, die schließlich vor zwei Jahren, mit damals 14, beschloss, keinen Kontakt mehr zu ihm zu wollen. Sein Narrativ ist bis heute: Ich habe sein Leben zerstört und ihm seine Familie genommen.

Seit dieser Diskussion jedenfalls schwenkte meine Tochter um 180 Grad um. Seither will sie meinen Freund und dessen Tochter nie wieder sehen und bezeichnet ihn vor mir gerne mal als Arschloch. Begründen kann sie das nicht. Angeblich sind es so viele Gründe, dass sie sie gar nicht alle aufzählen kann. Sie nennt aber kein einziges Beispiel.
Als das los ging, wollte sie erst, dass ich ihn auch nicht mehr treffe, wollte mich ihn nicht besuchen lassen. Ich bin an diesem Abend trotzdem zu ihm gefahren, weil ich das Gefühl hatte, da jetzt nicht nachgeben zu dürfen, aber es ging mir nicht gut dabei.
Aus dem geplanten Urlaub wurde leider nichts.

Meine große Tochter akzeptiert meinen Freund und hat wie ich den Eindruck: Die Kleine mauert so aus Loyalität zum Papa. Meine Familie und Freunde mögen ihn auch, ich sehe wirklich nicht, was so schrecklich an ihm sein sollte, außer dass er ganz anders ist als der Papa.

Meinen Ex hatte ich mal ganz vorsichtig befragt, der sagte, er habe, als sie anfangs ganz begeistert von unseren Ausflügen erzählte, nur zu ihr gesagt, dass er davon nichts hören wolle. Mir sagte er, es sei okay für ihn, wenn er es nicht so mitbekommt, aber ob er ihr das auch so gesagt hat, weiß ich nicht.

Schon vor dieser Beziehung hatte mein Ex mir immer gesagt, er hoffe, dass wenn ich einen Neuen hätte, seine Kinder diesem Neuen das Leben zur Hölle machen würden. Er ertrug den Gedanken nicht, dass ein anderer hier ein und aus ginge, Zeit mit seinen Kindern verbringe und das Familienleben hätte, das sein Lebenstraum gewesen war. Er hatte in seiner schlimmsten Phase sogar mal angedroht, wenn ich einen Neuen hätte, würde er dem etwas antun. Später sprach er mal davon, meinem Freund am liebsten die Reifen aufstehen zu wollen.
Mein Ex scheint zwar inzwischen in seinem Single-Leben ganz gut angekommen zu sein, aber ich wage trotzdem nicht, ihn darum zu bitten, mit unserer Tochter zu reden, aus Angst, dass er sie eher noch lobt für ihre Loyalität.
Er hat ihr gegenüber auch schon mal so was gesagt, dass sie "die gute Tochter" sei, im Gegensatz zur großen Schwester, die von ihm nichts mehr wissen will.

Ich weiß, dass meine Tochter sehr belastet ist durch die Trennung, den Kontaktabbruch zwischen Schwester und Papa, seinen Auszug und dann auch noch meinen Krebs. Das ist verdammt viel für eine Kinderseele!
Mein Freund ist zum Glück die Geduld in Person, aber auch er hat daran zu knabbern. Da wir nicht zusammen wohnen, da meine Kleine regelmäßig beim Papa ist, und da die Große meinen Freund akzeptiert, und seine Tochter uns ebenfalls, können wir uns ganz gut um ihren Widerstand herum organisieren, aber schön ist das so nicht.

Ich kann mir vorstellen, mit diesem Mann alt zu werden, er ist (gerade auch jetzt) mein Fels, meine Kraft, er gibt mir so viel.

Ich habe das Gefühl, dass meine Tochter Nanometer-weise nachgibt. Neulich fragte sie mal, was ich eigentlich an ihm so toll finde. Aber sie bleibt bei ihrer Ablehnung.

Bezüglich meiner Feier am Samstag versuchte sie gerade gestern erst wieder, sich herauszudiskutieren, dass sie dann morgens mit mir feiern will, aber nachmittags, wenn er kommt, nicht dabei sein will. Auch wenn ich sonst der Auffassung bin, dass Zwang nicht sinnvoll ist in dieser Sache, so ist das verflixt nochmal meine Geburtstagsfeier, und ich möchte einfach, dass sie diesen einen Tag mal mitspielt. Sie muss ja nichtmal mit ihm sprechen, es sind genug andere Gäste da. Sie soll einfach nur akzeptieren, dass er anwesend ist. Mehr will ich nicht.

Nächste Woche steht noch der Geburtstag seiner Tochter an, die uns gern dabei haben möchte. Meine Große kommt mit, die Kleine will stattdessen zum Papa.

Seit sie so mauert, haben wir keine Patchwork Ausflüge mehr gemacht. Ich überlege, ob wir das wieder anfangen sollen. Im Endeffekt liefe es dann aber oft darauf hinaus, dass ich mit ihm und seiner Tochter etwas unternehme, während meine Kleine mauert und meine 16jährige einfach altersbedingt lieber was anderes macht. Da blutet mein Mama-Herz.

Ich möchte auch so schrecklich gern mal mit ihm ein paar Tage wegfahren, davon träume ich schon so lange. Einfach in das kostenlose Ferienhaus, gar nix großes, nur mal mehr als 24 Stunden zusammen. Auch da wird der einzige Weg sein: Wer mit will, kann gerne mit, und wenn nicht, fahre ich halt mal ohne meine Kinder. Das fühlt sich so falsch an, auch wenn ich sie nicht ausschließe.

Das Ziel oder der Wunsch wäre einfach, dass sie ihn irgendwann akzeptiert.

So, und nun die Frage ihn die Runde: Wie würdet ihr weitermachen?
 
LouisKL
Benutzer10752  Beiträge füllen Bücher
  • #2
Also zunächst mal mein ganz großes Mitgefühl, das klingt alles sehr herzzerreißend und ich fühle mit allen Seiten mit, auch mit deiner Tochter, die wahrscheinlich selbst einfach verwirrt und hilflos und überfordert ist.

Ach ja, und herzlichen Glückwunsch. :grin:

Ich würde sagen, wenn du die Optionen durchgehst, die du hast, merkst du wahrscheinlich schnell, welche davon wirklich sinnvoll sind, und welche nicht. Deinen Freund verstoßen, nur weil deine Tochter diese Realität nicht akzeptieren kann und in nachvollziehbarer Kinder-Manier am liebsten davor wegrennen und sie ungeschehen machen möchte? Was ist damit gewonnen?

Kinder sind dann am ehesten glücklich, wenn sie Liebe von ihren Eltern bekommen, diese Eltern aber selbst auch glücklich sind. Ohne Selbstfürsorge wirst du an deinen Herausforderungen zerbrechen. Insofern sehe ich keine andere Option, als: Deine Tochter wird lernen müssen, dass ein neuer Freund die Realität ist, wie sie ist. Dass das dazu gehört zu einer Trennung, und dass Trennungen dazu gehören zum Leben. Vor diesen Erkenntnissen kannst du sie nicht bewahren und solltest sie nicht bewahren.

Es ist ja nicht so, dass du deine Kinder verstößt, ignorierst oder übergehst. Das mag im Kopf deiner kleinen Tochter so sein, aber wenn sie aufwächst, wird sie sich eingestehen müssen, dass einiges davon so nicht stimmte. Dass deine große Tochter sich altersbedingt wegorientiert - auch das gehört ja zum Leben und zum Erwachsenwerden und für uns Eltern zur Erfahrung dazu. Millionen und Milliarden Kinder und Eltern haben das getan und werden es immer tun. Wir haben es auch getan, und trotzdem lieben viele von uns unsere Eltern heute noch.

Also ja, deine Idee, deinen Kindern zu sagen: Hier ist mein Angebot für den Urlaub, ihr seid auf das Herzlichste eingeladen, ich würde mir wünschen, wenn ihr dabei seid, aber ich zwinge niemanden, erscheint mir sinnvoll. Eventuell wäre die Alternative noch, zu sagen, es gibt ein Angebot das deinen Freund mit einschließt, und daneben auch mal bewusst ein Wochenende, das du deinen Kindern widmest (wenn sie wollen). Das wäre aber für dich immer noch besser, als wenn du wie aktuell deinen Freund komplett ausschließt, was dir nicht gut tut und am Ende allen nicht gut tut.
 
Tu me manques
Benutzer99399  (35) Beiträge füllen Bücher
  • #3
M MeinNameIstHase Ich denke, du wirst da einen langen Atem benötigen. Deine Tochter kommt auch gerade in ein schwieriges Alter, ich würde mich darauf einstellen, dass es noch eine ganze Weile zwischen deiner Tochter und deinem Partner knirschen wird.
Ich war in einem ähnlichen Alter als sich meine Eltern getrennt haben und meine Mama ihren neuen Partner präsentierte. Anfangs fand ich ihn nett, aber dann zog er bei uns ein, störte unseren etablierten Frauenhaushalt und erdreistete sich, mich erziehen zu wollen, wenn er mit meinem Verhalten nicht zufrieden war (😉). Ich fand ihn während der Pubertät richtig kacke.
Und meine Begleitumstände waren sehr viel milder als eure. Mein Papa hat kein Drama veranstaltet, meine Eltern waren nicht krank... der einzige Störfaktor war dieser Mann.
Meine Mama hat jedoch nie mit uns verhandelt, ob dieser Mann jetzt Teil ihres (und damit unseres) Leben ist. Also der Einzug wurde schon mit uns besprochen, aber da fand ich ihn ja noch nicht doof. Und dann war er eben dabei. Bei Festen, Urlauben, im Alltag.
Ich denke, es war hilfreich, dass nie zur Diskussion stand, dass ich entscheiden kann, ob er dabei ist oder nicht. Denn sonst hätte ich mich in meine Teenagerrebellion nur noch mehr hineingesteigert.
An deiner Stelle würde ich ihn also einladen, wenn du ihn gerne dabei haben möchtest. Sag deiner Tochter, dass es dir wichtig ist und du sowohl mit ihr als auch ihm feiern willst und es dein Geburtstagswunsch ist, dass das klappt.
Und ich würde ihn auch mal (nicht immer, aber eben ab und zu) einladen, wenn deine beiden Kinder da sind. Dann würde ich deiner Tochter aber freistellen, ob sie sich zurückziehen will oder nicht. Aber Nähe erzeugt auch Zuneigung und sie wird sich irgendwann daran gewöhnen müssen, dass du diesen Partner hast.
Mittlerweile habe ich mit meinem Stiefvater übrigens ein sehr herzliches Verhältnis. Meine Abneigung hat nie darauf beruht, dass er kein netter Mensch ist.

Und Happy Birthday! 😊
 
M
Benutzer181426  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #4
Eventuell wäre die Alternative noch, zu sagen, es gibt ein Angebot das deinen Freund mit einschließt, und daneben auch mal bewusst ein Wochenende, das du deinen Kindern widmest (wenn sie wollen).
In die Richtung geht der Plan.
Den Sommerurlaub mit meinen Töchtern musste ich leider durch die zweimalige Verschiebung meiner OP stornieren. Ein Jammer, da wir uns sehr darauf gefreut hatten und die Mädels das erste Mal geflogen wären, was sie sich schon ewig wünschen.

Meine Grundidee wäre jetzt, in den Herbstferien einen Städtetrip mit meinen Töchtern zu planen, und ein paar Tage Ferienhaus mit meinem Freund. Das wird an sich schon eng wegen der verfügbaren Urlaubstage, aber wäre erstmal mein Gedanke.
Bevor ich das richtig planen kann, muss ich aber meinen weiteren Behandlungsplan abwarten, und dann schauen, wann Urlaub für mich überhaupt möglich ist.
 
distracted
Benutzer182842  Öfter im Forum
  • #5
Du machst das ganz großartig. (ich weiß, darum ging es dir nicht, muss aber auch mal gesagt werden.)
Du tust wirklich alles was in DEINER Macht steht, es den Kindern so leicht und angenehm wie möglich zu machen.
Stellst dich und deine eigenen Wünsche hintan und schaffst es trotzdem, mit größtmöglichem Optimismus
weiterzumachen.
Dein Ex kann das nicht. ER ist das Problem und er ist Egoist genug, um eurer Tochter damit das
Leben so schwer wie möglich, sie unglücklich zu machen. (Problem ja durchaus erkannt, Gefahr leider trotzdem nicht gebannt).
Da ich dich nicht so einschätze, dass du unbedingt alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen willst,
um dem Vater das Umgangsrecht zu entziehen, wird es wohl darauf hinauslaufen, dass du wohl noch ein paar Jahre durchhalten musst.
Ich wünsche dir viel Kraft, und alles Liebe zum Geburtstag. :love:
 
Norddeutsch1705
Benutzer192555  (51) Öfter im Forum
  • #6
Solange Deine Tochter glaubt, dass sie mit ihrem Widerstand gegen Deinen neuen Partner ihren Papa unterstützt, wird es sehr schwer.

Ich sehe da leider auch den Papa in der Verantwortung und finde sein Verhalten sehr armselig. Ist er denn mittlerweile in Behandlung (gewesen) und hat sich sein psychischer Zustand verbessert?

Edit: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag! 🍀🌹
 
Zuletzt bearbeitet:
M
Benutzer181426  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #7
Da ich dich nicht so einschätze, dass du unbedingt alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen willst,
um dem Vater das Umgangsrecht zu entziehen
Da meine Tochter den Kontakt gerne möchte und am Papa hängt, möchte ich diesen Weg nicht gehen, wenn es sich vermeiden lässt.
 
M
Benutzer193947  (33) Öfter im Forum
  • #8
Gibt es bei euch in der Gegend vielleicht eine Eltern- und Erziehungsberatungsstelle? Gemeinden, Caritas oder so bieten so etwas (hier bei uns) komplett kostenlos an. Da könntest du dir Input und Ideen holen und vielleicht im zweiten Schritt mit deiner Tochter und deinem Partner gemeinsam hingehen, um einfach mal in Ruhe moderiert auf neutralem Boden zu sprechen.
 
M
Benutzer181426  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #9
Ist er denn mittlerweile in Behandlung (gewesen) und hat sich psychischer Zustand verbessert?
Er war im Spätsommer/Herbst 2021 stationär, wobei es in erster Linie um seine Depression und suizidale Gedanken ging.
Ab Anfang 2022 hatte er eine ambulante Therapie. So weit ich das aufgeschnappt habe, hat er dort vor allem über seine schreckliche Ex gesprochen. Irgendwann sagte er mir mal, sein Therapeut sei der Auffassung, dass ICH eine Therapie bräuchte.
Die Therapie hat er beendet, als er im Herbst 2022 wieder einen Job bekam. Seitdem keine mehr. Er sagt, er kriegt das zeitlich nicht mit dem Job unter einen Hut.
 
M
Benutzer181426  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #10
Danke auch für alle Glückwünsche 🌸
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #11
Es wurde ja schon viel gesagt. Gerade angesichts deiner Erkrankung möchte ich nun erst Recht den Vorschlag machen, dass beide deine Kinder, insbesondere aber die Kleine, in Therapie gehen.

Trennung der Eltern ist für die meisten Kinder hart, dann noch dein manipulativer Ex und deine Erkrankung…Eine Therapie könnte der Kleinen einen Raum verschaffen, wo sie gehört wird, wo sie nicht abhängig ist (ist ja nunmal die Realität als Kind), wo sie Hilfe und Lösungen bekommen kann um mit den ganzen Belastungen in ihrem jungen Leben klarzukommen.
Für die Große könnte auch eine Angehörigenberatung für Krebserkrankte helfen, da gibt es je nach Stadt u.a. von der AWO tolle Angebote. Sie ist ja älter und hat vermutlich andere Ressourcen um mit den Umständen umzugehen. Vielleicht aber auch nicht, auch das gilt es zu erfragen.

Familientherapie oder Ähnliches würde ich vorsichtig handhaben, da dein Ex ja narzisstische Züge hat und das für sich ausspielen könnte. Aber wenn deine Kleine das möchte, könnte sie auch euch als Eltern mit dazu holen. Nur dass es dann ihre Therapeut:in ist und sie nicht allein ggü. zwei Eltern sitzt.
 
M
Benutzer181426  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #12
ugga ugga
Die Große ist wöchentlich bei einer Therapeutin, eigentlich wegen ADS, aber da spricht sie auch z.B. über den Kontaktabbruch zum Vater usw.

Die Kleine hat bisher nur zugemacht, aber da spiele ich tatsächlich gerade mit dem Gedanken, das Thema Therapie nochmal aufzubringen. Ich weiß nur noch nicht so recht, wie ich ihr das am besten verkaufen soll. Mal gucken.
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #13
Ich weiß nur noch nicht so recht, wie ich ihr das am besten verkaufen soll. Mal gucken.
Das wäre ja auch etwas, dass du eventuell bei einer/einem potentiellen Kinder- und Jugendtherapeut:in ansprechen könntest. Könnte auch ein guter Test sein, ob die Person einfühlsam genug ist.

Spontan würde ich ihr jetzt sagen, dass gerade mit deiner Erkrankung einfach viel in eurem Leben los ist und du möchtest, dass sie nicht allein damit bleibt und einen Ort hat, wo sie ganz offen sprechen kann. Ob sie sich das vorstellen könnte?
Die Konflikte zwischen deinem Ex und Dir würde ich vielleicht rauslassen und die Konflikte mit deinem neuen Partner auf jeden Fall nicht erwähnen. So ist nicht deine Kleine das Problem sondern die Umstände. Und es kommt auch nicht so rüber als wäre das Therapieziel „mit Mamas neuem Partner verstehen“.

Aber vielleicht haben hierzu ein paar Eltern bessere Ideen.
 
M
Benutzer181426  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #14
Dass deine große Tochter sich altersbedingt wegorientiert - auch das gehört ja zum Leben und zum Erwachsenwerden und für uns Eltern zur Erfahrung dazu. Millionen und Milliarden Kinder und Eltern haben das getan und werden es immer tun. Wir haben es auch getan, und trotzdem lieben viele von uns unsere Eltern heute noch.
Hierzu übrigens noch: Na klar, sie wird langsam flügge, und das soll sie ja auch.
Das nehme ich ihr nicht krumm.
Sie ist sich dessen auch selbst bewusst und sagt dann auch oft Dinge wie "Ich hab dich so lieb Mama!", und dass es nicht an Personen liegt, sondern einfach nicht so ihrs ist, usw.
Das ist natürlich okay und gehört halt dazu.
 
M
Benutzer181426  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #15
Ist ja schon mal schön, dass ihr eigentlich alle zu durchhalten und auf Gewöhnung setzen tendiert, und nicht schreit, oh nein, was tust du dem armen Kind an.
 
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M
Benutzer193947  (33) Öfter im Forum
  • #16
Du bist nicht nur Mama, sondern auch eine Frau und ein eigenständiger Mensch. Dein Partner scheint ein netter Kerl zu sein. Ja, für deine Tochter ist es schwer, aber es liegt offensichtlich nicht an ihm konkret. Mit einem anderen Mann wäre es wohl dasselbe. Und nun jahrelang auf dein Beziehungsglück verzichten, würde dich und damit euch als Familie auch unglücklich machen.
Ich habe den Eindruck, du bist eine gute Mutter!
 
Art_emis
Benutzer174233  (36) Sehr bekannt hier
  • #17
Ich denke solche Loyalitätskonflikte sind relativ normal und kommen sicher bei fast allen Trennungskindern mal mehr oder weniger auf.
Besonders dann, wenn Eltern oder einzelne Elternteile die Kinder davon nicht ausreichend abgrenzen.

Dein Ex hat ja in der Vergangenheit schon recht viel an die Kinder heran getragen, was nicht hätte sein dürfen und ziemlich sicher trägt seine abneigende Haltung zu "Geschichten über Mamas neuen Freund" einen nicht unerheblichen Anteil an der derzeitigen Situation.

Mit ihm nochmal das Gespräch zu suchen, wäre sicher eine Möglichkeit. Wobei ich nach all deinen Erzählungen über den Ex nur wenig Hoffung habe, dass er bereit wäre irgendwie positiv mitzuwirken.

Angenommen, dein Ex hat tatsächlich nur das gegenüber eurer Tochter geäußert:
dass er davon nichts hören wolle.
kann das dennoch viel bewirkt haben.
Kinder haben ja oftmals ganz feine Antennen.
Kinder machen sich auch häufig ihre ganz eigenen Gedanken, welche aber leider eher und schneller mal ins Negative gleiten. Gerade bei Trennung oder Streit der Eltern, beziehen Kinder das häufig auf sich. Geben sich die Schuld, etc.

Gerade dann ist es manchmal echt schwer zu entscheiden, wieviel Information man dem Kind weiter. gibt, aber ich habe von einer Psychologin den Rat bekommen, dass mehr Information oft besser ist, solange man darauf achtet den Ex Partner dabei in einem neutralen Licht zu belassen.

Dass die Situation so aktuell nicht einfach für euch ist, kann ich total verstehen.
Ich denke zwar, dass es schon wichtig ist, dass du deine Tochter mit ihrer ablehneden Haltung wahr und ernst nimmst, aber dennoch gemeinsame Unternehmungen/Zeit mit deinem Partner nicht aktiv vermeidest.
Das ganze ist für sie ja auch ein Lernprozess in ganz vielen Bereichen und wenn dein Partner ein guter Kerl ist, braucht es mMn gerade jetzt viele viele Gelegenheiten, dass sie das von ganz allein (wieder) erkennen und auch (wieder) anerkennen kann.

Solange sie keine driftigen Gründe gegen deinen Partner hat und davon auszugehen ist, dass eben "nur" ein solcher Loyalitätskonflikt vorliegt, würde ich das auch keinesfalls als Zwang bezeichnen.

Alternativ könnt ihr vielleicht ja parallel zu den gemeinsamen (mit Partner)-Zeiten ein paar spezielle Mutter-Tochter-Zeiten einplanen, bisschen weg vom Alltag und allem was gerade so anstrengendes bei euch los ist, einfach damit sie auch an dir bewusster wahrnehmen kann, dass du generell wieder glücklicher (dank neuem Partner) bist. Sind die Eltern glücklich, sind die Kinder auch glücklicher und die Verknüpfung von "Glückliche Mama durch neuen Partner" wird dann sicher irgendwann von ganz allein bei ihr hergestellt werden und somit hoffentlich die Akzeptanz des Partners wieder bestärken.

Ich weiß sehr gut, dass man als Mama in so einer Situation ganz schnell ins Grübeln und Zerdenken kommt, aber aus eigener Erfahrung würde ich mal behaupten, das ist jetzt gerade nur eine vorrübergehende Phase. Wenn ihr da alle gemeinsam dran bleibt, viel Kommunziert - gerade auch auf Gefühlsebene - wird sich die Ablehnung sicher wieder legen. Wünsche euch dafür viel Kraft und dir wünsche ich heute natürlich noch einen tollen Rest-Geburtstag 😊
 
fox79
Benutzer204515  (45) Öfter im Forum
  • #18
Das mit der speziellen Mutter-Tochter-Zeit Art_emis Art_emis finde ich ist eine schöne Idee.

Wenn es passt würde ich diese Zeit auch nutzen um der Tochter, passend und altersgerecht zu erklären, was der neue Partner für die TS bedeutet, nämlich Nähe, Geborgenheit und Glück.
Aber auch um nochmal abzugrenzen, was der neue Partner eben nicht ist, nämlich ein Ersatzpapa oder sowas und, dass klar ist, dass der Papa der Tochter auch der beste Papa für seine Tochter ist, ganz egal ob die Eltern nicht mehr zusammen wohnen und, dass sie sich keine Sorgen machen muss, Mama und Papa werden immer für sie da sein. Sie muss sich nicht für einen entscheiden und der neue Partner ist für sie nur sowas wie ein Freund?

Sowas würde ich mit meinen Kindern versuchen.

Eigentlich reden wir ohnehin gelegentlich darüber, dass ganz egal ob Mama und Papa sich getrennt haben, wir sie beide trotzdem lieben und wir auch vom jeweils anderen wissen, dass wir nur das beste für sie wollen.
 
Norddeutsch1705
Benutzer192555  (51) Öfter im Forum
  • #19
Eigentlich reden wir ohnehin gelegentlich darüber, dass ganz egal ob Mama und Papa sich getrennt haben, wir sie beide trotzdem lieben und wir auch vom jeweils anderen wissen, dass wir nur das beste für sie wollen.
Das versteht sich doch grundsätzlich von selbst, aber wenn das eine Elternteil vermittelt, dass das andere für das Scheitern der Familie verantwortlich ist, wird's halt schwierig.
 
fox79
Benutzer204515  (45) Öfter im Forum
  • #20
Das versteht sich doch grundsätzlich von selbst,
Das sollte es 😉
aber wenn das eine Elternteil vermittelt, dass das andere für das Scheitern der Familie verantwortlich ist, wird's halt schwierig.
Und da machen manchen Eltern eben ihre eigenen verletzten Gefühle einen Strich durch die Rechnung.

Da muss man dann einfach stark sein und den verletzten Elternteil in Schutz nehmen um einfach die Situation für die Kinder so darzustellen, dass sie auch wirklich wissen, dass sie von beiden geliebt werden und sicher sind.
 
R
Benutzer193222  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #21
Hallo, noch alles Gute nachträglich 💐. Ich habe zwar keine eigenen Kinder, aber hatte auch schon Partner mit Kindern und das kann in der Tat schwierig werden. Ich bin selbst auch ein Trennungskind mitten in der Pubertät und ich akzeptiere sogar bis heute die neue Frau nicht 😅 liegt aber auch daran, dass sie uns als Kinder nie akzeptiert hat und immer wieder versucht uns auszuspielen. Ich denke auch, dass es gut wäre du bleibst immer in Kommunikation mit ihr und zeigst ihr aber gleichzeitig, dass du die Mutter bist und es deine Entscheidung ist. Die regelmäßigen Angebote mit Partner und ohne finde ich auch super.
Achte da wirklich auf dich!
Und ich glaube auch, wenn dein Ex mal wieder jemanden hat, dass es besser wird. Es wird vermutlich immer eine Herausforderung werden, aber dich unglücklich machen und deinen Partner ausschließen würde ich nicht! Therapie sehe ich auch als sinnvoll, hätte mir vermutlich auch geholfen damals. Alleine schon, wenn ihr Papa psychisch krank ist und narzisstische Züge hat. Alles Gute euch
 
celavie
Benutzer58054  (42) Sehr bekannt hier
  • #22
Off-Topic:
Ich habe mit 14 den neuen Partner abgelehnt und tue es bis heute. Aber ist auch einfach ein unempathisches A….


Ich würde wohl mit meinem Partner an einem Papa-WE wegfahren. Eine 16 Jährige bleibt bestimmt auch gern mal alleine oder geht zu einer Freundin.
 
M
Benutzer181426  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #23
Off-Topic:
Ich habe mit 14 den neuen Partner abgelehnt und tue es bis heute. Aber ist auch einfach ein unempathisches A….


Ich würde wohl mit meinem Partner an einem Papa-WE wegfahren. Eine 16 Jährige bleibt bestimmt auch gern mal alleine oder geht zu einer Freundin.
Grundsätzlich gute Idee, falls er mal ein Wochenende freinehmen ja kann. Dank Schichtdienst hat er jedes zweite Wochenende frei, und dann ist seine Tochter bei ihm. Also arbeits- UND kindfreie Wochenenden gibt es im Normalfall nicht.
Seine Urlaubstage sind halt, wie oft bei Eltern schulpflichtiger Kinder, auf die Ferien konzentriert und somit wieder der Tochter gewidmet. Aber ab und zu besteht mal die Möglichkeit.
Wenn ich wieder gesund bin, werden wir mal nach einer Gelegenheit suchen.
 
M
Benutzer181426  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #24
So, ich mache es.
Ich habe meinen Töchtern gesagt, dass ich in den Herbstferien ein paar Tage mit meinem Freund und seiner Tochter wegfahren möchte. Wer mit möchte, kann gern mit, ansonsten können sie bei Oma oder Papa bleiben.
Die Große überlegt noch, wegen des Ortes am "AdW".
Die Kleine will auf keinen Fall mit, findet es aber gleichzeitig total scheiße, dass wir dann ohne sie fahren.
Einerseits tut es mir leid für sie, andererseits fühlt es sich trotzdem richtig an, dass ich nicht verzichte.
 
G
Benutzer19708  (44) Verbringt hier viel Zeit
  • #25
Tja, willkommen im realen Leben würde ich Mal sagen.
Ich finde gut das du deine Position vertrittst und der gewählten Ansatz ist meines Erachtens nach genau richtig.
 
S
Benutzer152906  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #26
Es hat lange gedauert, aber ist selbstverständlich die richtige Entscheidung!
 
fox79
Benutzer204515  (45) Öfter im Forum
  • #27
Ich bin in den Osterferien mit meiner Partnerin, ihrem Kind und meinen Kindern in Urlaub gefahren.

Irgendwie kam mir nicht in den Sinn zu fragen ob das wer nicht möchte, allerdings habe ich das Glück, dass die Kinder, alle zwischen 9 und 13, sich einigermaßen verstehen.

Jetzt im Sommer waren wir nochmal im Urlaub. Ob da eines der Kinder nicht dabei sein möchte stand nie zur Debatte.
Allerdings haben alle unsere Kinder auch unabhängig mit dem jeweils anderen Elternteil separat Urlaub gemacht.

Vielleicht sind die das mehr gewöhnt...
 
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