V
Benutzer16893
Verbringt hier viel Zeit
- #1
Als ich den Thread von fiZilein92 gelesen habe und mich so gut in sie hineinversetzen konnte, habe ich das Bedürfnis auch mal meine Situation zu schildern. In den letzten Wochen bin ich etwas "verbohrt", was das Thema Schwangerschaft etc. betrifft und ich würde mich freuen, Denkanstöße außerhalb meines direkten Umfelds zu bekommen.
Erst einmal zu unserer Situation: Ich bin 27 Jahre alt und grundsätzlich ein sehr ehrgeiziger und vernünftiger Mensch. Mein Mann, mit dem ich seit 3 Jahren verheiratet bin (und den ich bereits seit 8 Jahren kenne), meint schon manchmal zu vernünftig
. Wir haben uns vor drei Jahren eine große 4-Zimmer Ergeschosseigentumswohnung mit Garten gekauft, die wir monatlich abzahlen.
Zu unserer finanziellen Situation: Mein Mann hat seit 16 Jahren eine Anstellung als Beamter auf Lebenszeit im gehobenen Dienst, ich befinde mich am Ende meines LA Referendariats. Außerdem haben wir beide von unseren Eltern ein nicht unerhebliches Startkapital zur Hochzeit bekommen, so dass wir auch noch einiges beiseite haben, das wir für Notfälle wie Reparaturen, Arbeitslosigkeit meinerseits etc. sparen.
Meinem Ende des Refs im Februar stehe ich sehr skeptisch gegenüber, da die Einstellungschancen für Lehramt Gymnasium gerade quasi aussichtslos sind. Meine Noten werden auf eine 2,.. rauslaufen, zwar nicht grottenschlecht, aber für eine Planstelle zu schlecht. Wie es dann weiter geht, weiß ich noch nicht. Befristete Aushilfsverträge gibt es wie Sand am Meer, Lehrer werden ja komischerweise dann doch gebraucht. Der Haken ist aber, dass diese jeweils auf ein halbes/ganzes Jahr begrenzt sind.
Soweit so gut, wenn da eben nicht dieser Kinderwunsch wäre. Wir haben schon sehr lange einen Kinderwunsch, und dass in unserem Freundeskreis so gut wie jeder schon Nachwuchs hat, macht die Sache nicht gerade besser. Erst war da mein Studium, ja, da passte es nicht, ich wollte es so schnell wie möglich abschließen. Dann war da mein Referendariat, auch da war ich eigentlich immer der Meinung, ich möchte erst mein zweites Examen abschließen, bevor wir ein Kind in die Welt setzen. Vernünftig halt
.
Und jetzt? Mein Ref ist fast vorbei, meinen Abschluss habe ich so gut wie in der Tasche, der Beruf des Lehrers macht mir Spaß. Wenn ich eine Planstelle gehabt hätte, hätte ich bzw. wir direkt mit dem Basteln angefangen. Doch die ist ja nicht in Sicht. Und daher weiß ich gerade einfach nicht, was ich machen soll. Einerseits ist da der Wunsch beruflich Fuß zu fassen, andererseits aber auch die Angst durch die Aushilfsverträge den Kinderwunsch noch soo weit nach hinten schieben zu müssen.
Im Prinzip gibt es ja die folgenden Möglichkeiten:
- Weiterhin vernünftig sein und warten, bis irgendwann in ein paar Jahren ein unbefristeter Vertrag vor der Tür steht. Dann bin ich vielleicht 32 und noch nicht steinalt. Reicht zum Kinderkriegen völlig
. Trotzdem taugt mir der Gedanke gerade einfach gar nicht. Ich mag nicht mehr vernünftig sein!!
- Sofort anfangen zu basteln. Dann hätte ich wenigstens noch bis Februar meinen Gehalt und würde wenigstens etwas mehr Elterngeld bekommen. Außerdem wäre ich dann im Februar (frühestens) im 3. Monat und würde bis Juli bestimmt einen Aushilfsvertrag bekommen. Ebenso gut fürs Elterngeld. Allerdings wäre ich dann ab Juli arbeitslos, d.h. Mutterschaftsgeld gäbe es keins. Und tue mich schwer, wieder einen befristeten Vertrag zu bekommen, wenn ich nach der Elternzeit zurückkomme. Vor allem als Teilzeitkraft. Evtl. wäre dann aber eine Planstelle (soziale Gesichtspunkte, Wartezeit etc.) drin, was natürlich genial wäre.
Blöd wäre nur, wenn ich aus gesundheitlichen Gründen daheim bleiben müsste und / oder nicht ab Februar einen befristeten Vertag bekäme. Dann käme ich nicht in die gesetzliche KK und müsste für die private ohne Beihilfe wahnsinnig viel bezahlen.
Ebenfalls blöd wäre, wenn es nicht gleich mit einer SS klappt. Wenn ich z.B. im September erst im 5. Monat wäre, würde mich natürlich keiner mehr befristet einstellen, die SS ist ja schon sichtbar. Dann müssten wir aber von August bis zur Geburt komplett ohne Gehalt von mir auskommen.
- Noch ein Jahr abwarten. Dann kann ich bereits etwas Berufserfahrung sammeln, würde mehr Elterngeld beziehen, da ich ja mehr als im Ref verdient habe. Dass mir der Vertrag nicht verlängert wird, droht mir aber genauso. Mit ganz viel Glück könnte ich natürlich auch eine Planstelle bekommen - aber eher unwahrscheinlich.
Im Prinzip sind alle Möglichkeiten machbar. Ich würde natürlich am liebsten sofort aufhören zu verhüten. Das finanzielle ginge schon - würde mein Gehalt komplett wegfallen, kämen wir mit der Tilgung und unserem Lebensunterhalt gerade um die Runden. Große Urlaube oder teure Einrichtung des Kinderzimmers fielen erst einmal weg. Zur Not hätten wir natürlich noch unser Erspartes, bzw. Könnten unsere Tilgungsrate reduzieren. Die Großeltern sind natürlich auch scharf auf Nachwuchs und würden garantiert das eine oder andere beisteuern. Wir möchten aber schon auf eigenen Beinen stehen, ist ja klar.
So, eine riesen Story, aber das sind so die Gedanken, die im Kopf schwirren. Mein Mann kanns schon nicht mehr hören, wenn ich Vor- und Nachteile abwäge. Er möchte unbedingt bald Nachwuchs, aber irgendwie habe ich auch das Gefühl, dass er sich aus der Entscheidung raushalten möchte, weil es sich ja um meine berufliche Zukunft handelt. Ich bin der Vernunftsmensch, er der Gefühlsmensch
.
Was meint denn ihr zu der ganzen Situation? Es ist irgendwie sooo frustrierend, die lange Ausbildung und dann ist die ganze Zukunft so unsicher, ein fester Job so weit weg. Und der Kinderwunsch so präsent
.
Erst einmal zu unserer Situation: Ich bin 27 Jahre alt und grundsätzlich ein sehr ehrgeiziger und vernünftiger Mensch. Mein Mann, mit dem ich seit 3 Jahren verheiratet bin (und den ich bereits seit 8 Jahren kenne), meint schon manchmal zu vernünftig
Zu unserer finanziellen Situation: Mein Mann hat seit 16 Jahren eine Anstellung als Beamter auf Lebenszeit im gehobenen Dienst, ich befinde mich am Ende meines LA Referendariats. Außerdem haben wir beide von unseren Eltern ein nicht unerhebliches Startkapital zur Hochzeit bekommen, so dass wir auch noch einiges beiseite haben, das wir für Notfälle wie Reparaturen, Arbeitslosigkeit meinerseits etc. sparen.
Meinem Ende des Refs im Februar stehe ich sehr skeptisch gegenüber, da die Einstellungschancen für Lehramt Gymnasium gerade quasi aussichtslos sind. Meine Noten werden auf eine 2,.. rauslaufen, zwar nicht grottenschlecht, aber für eine Planstelle zu schlecht. Wie es dann weiter geht, weiß ich noch nicht. Befristete Aushilfsverträge gibt es wie Sand am Meer, Lehrer werden ja komischerweise dann doch gebraucht. Der Haken ist aber, dass diese jeweils auf ein halbes/ganzes Jahr begrenzt sind.
Soweit so gut, wenn da eben nicht dieser Kinderwunsch wäre. Wir haben schon sehr lange einen Kinderwunsch, und dass in unserem Freundeskreis so gut wie jeder schon Nachwuchs hat, macht die Sache nicht gerade besser. Erst war da mein Studium, ja, da passte es nicht, ich wollte es so schnell wie möglich abschließen. Dann war da mein Referendariat, auch da war ich eigentlich immer der Meinung, ich möchte erst mein zweites Examen abschließen, bevor wir ein Kind in die Welt setzen. Vernünftig halt
Und jetzt? Mein Ref ist fast vorbei, meinen Abschluss habe ich so gut wie in der Tasche, der Beruf des Lehrers macht mir Spaß. Wenn ich eine Planstelle gehabt hätte, hätte ich bzw. wir direkt mit dem Basteln angefangen. Doch die ist ja nicht in Sicht. Und daher weiß ich gerade einfach nicht, was ich machen soll. Einerseits ist da der Wunsch beruflich Fuß zu fassen, andererseits aber auch die Angst durch die Aushilfsverträge den Kinderwunsch noch soo weit nach hinten schieben zu müssen.
Im Prinzip gibt es ja die folgenden Möglichkeiten:
- Weiterhin vernünftig sein und warten, bis irgendwann in ein paar Jahren ein unbefristeter Vertrag vor der Tür steht. Dann bin ich vielleicht 32 und noch nicht steinalt. Reicht zum Kinderkriegen völlig
- Sofort anfangen zu basteln. Dann hätte ich wenigstens noch bis Februar meinen Gehalt und würde wenigstens etwas mehr Elterngeld bekommen. Außerdem wäre ich dann im Februar (frühestens) im 3. Monat und würde bis Juli bestimmt einen Aushilfsvertrag bekommen. Ebenso gut fürs Elterngeld. Allerdings wäre ich dann ab Juli arbeitslos, d.h. Mutterschaftsgeld gäbe es keins. Und tue mich schwer, wieder einen befristeten Vertrag zu bekommen, wenn ich nach der Elternzeit zurückkomme. Vor allem als Teilzeitkraft. Evtl. wäre dann aber eine Planstelle (soziale Gesichtspunkte, Wartezeit etc.) drin, was natürlich genial wäre.
Blöd wäre nur, wenn ich aus gesundheitlichen Gründen daheim bleiben müsste und / oder nicht ab Februar einen befristeten Vertag bekäme. Dann käme ich nicht in die gesetzliche KK und müsste für die private ohne Beihilfe wahnsinnig viel bezahlen.
Ebenfalls blöd wäre, wenn es nicht gleich mit einer SS klappt. Wenn ich z.B. im September erst im 5. Monat wäre, würde mich natürlich keiner mehr befristet einstellen, die SS ist ja schon sichtbar. Dann müssten wir aber von August bis zur Geburt komplett ohne Gehalt von mir auskommen.
- Noch ein Jahr abwarten. Dann kann ich bereits etwas Berufserfahrung sammeln, würde mehr Elterngeld beziehen, da ich ja mehr als im Ref verdient habe. Dass mir der Vertrag nicht verlängert wird, droht mir aber genauso. Mit ganz viel Glück könnte ich natürlich auch eine Planstelle bekommen - aber eher unwahrscheinlich.
Im Prinzip sind alle Möglichkeiten machbar. Ich würde natürlich am liebsten sofort aufhören zu verhüten. Das finanzielle ginge schon - würde mein Gehalt komplett wegfallen, kämen wir mit der Tilgung und unserem Lebensunterhalt gerade um die Runden. Große Urlaube oder teure Einrichtung des Kinderzimmers fielen erst einmal weg. Zur Not hätten wir natürlich noch unser Erspartes, bzw. Könnten unsere Tilgungsrate reduzieren. Die Großeltern sind natürlich auch scharf auf Nachwuchs und würden garantiert das eine oder andere beisteuern. Wir möchten aber schon auf eigenen Beinen stehen, ist ja klar.
So, eine riesen Story, aber das sind so die Gedanken, die im Kopf schwirren. Mein Mann kanns schon nicht mehr hören, wenn ich Vor- und Nachteile abwäge. Er möchte unbedingt bald Nachwuchs, aber irgendwie habe ich auch das Gefühl, dass er sich aus der Entscheidung raushalten möchte, weil es sich ja um meine berufliche Zukunft handelt. Ich bin der Vernunftsmensch, er der Gefühlsmensch
Was meint denn ihr zu der ganzen Situation? Es ist irgendwie sooo frustrierend, die lange Ausbildung und dann ist die ganze Zukunft so unsicher, ein fester Job so weit weg. Und der Kinderwunsch so präsent