
Benutzer121711
Verbringt hier viel Zeit
- #1
Hallo meine Lieben,
ich muss mir mal meinen Kummer von der Seele reden. Ist ziemlich lang geworden, tut mir echt Leid :-0.. Danke an alle, die sich diesen Textbrocken antun
.
Normalerweise lass ich mich nicht so schnell aus der Ruhe bringen und komm mit jedem gut klar. Aber seit ca einem halben Jahr hab ich einen Kollegen, den ich unglaublich anstrengend und nervtötend finde. Jeden Tag hoffe ich, dass ich nicht aus der Haut fahre oder pampig werd, immerhin möchte ich professionell bleiben. Und jeden Tag hoffe ich, dass er mich in Ruhe lässt und mich nicht direkt anspricht. Aber ich merke, wie ich immer dünnhäutiger und frustrierter werde. Da ich beruflich so gut wie keine Berührungspunkte mit ihm habe, isses nicht so schlimm, wie es sein könnte, doch leider sitzen wir in einem Großraumbüro, weswegen ich alles von ihm mitbekomme.
Hier kommen einige Beschreibungen, was ich an seinem Charakter/Verhalten nicht leiden kann:
Wenn man mit ihm etwas besprechen oder mit ihm arbeiten muss, muss man generell viel Zeit einplanen, da er sich gern selbst reden hört und ewig braucht, bis er auf den Punkt kommt. Es hält unglaublich auf und stört den eigenen Workflow, weil es schwer ist, schnell und effizient Informationen von ihm zu bekommen.
Wenn wir uns im Gang begegnen, versperrt er mir mit Absicht den Weg à la Du kommst hier nicht vorbei und findet es zum Schießen. Kostet jedes Mal Zeit und Nerven. Wenn ich zur Mittagspause etwas einkaufen gehe und im Büro nachfrage, ob ich jemandem etwas mitbringen kann, fängt er erstmal laut an zu denken, worauf er Hunger hat, was er in letzter Zeit gegessen hat und was er mit den Resten von gestern kombinieren könnte. Das dauert dann mehrere Minuten und 3 Umentscheidungen. Es kommt selten der schlichte Satz "Bring mir X mit". Nein, er muss seine Gedankengänge vor jedem ausbreiten und lautstark durchkauen, während man mit dem Geldbeutel in der Hand ungeduldig darauf wartet, bis er mal zu Potte kommt. Manchmal verlier ich auch die Geduld und sage dann, er soll sich jetzt bitte mal entscheiden, weil es mich Minuten meiner Pause kostet und mein Magen knurrt.
Wenn man ihn anspricht und eine Frage stellt, packt er seinen allzeit geliebten Sarkasmus aus, den er wirklich fließend sprechen kann, unterbricht dich während dem Reden grundsätzlich mit "Nö mach ich nicht" und lacht sich über sowas dann schlapp. Solche "Späße" findet er unglaublich witzig, obwohl kein anderer mitlacht oder darauf reagiert. Ab und zu packt er sogar den Satz "Nö du kannst mich mal am A**** lecken" aus.
Ich finde solche groben Späße total unangebracht und auf der Arbeit überhaupt nicht witzig. So eine Art von Ironie und "Männerhumor" betreibt man vllt betrunken in der Dorfkneipe mit seinen besten Freunden, aber nicht auf der Arbeit, egal wie kollegial und offen das Verhältnis ist. Es mag Berufe geben, wo der Umgangston schon mal rauer sein darf (Baustelle, Werkstatt etc), aber unser Beruf gehört definitiv nicht dazu. Es redet auch kein anderer in der Firma so.
Darüber hinaus zieht er mit seinem Sarkasmus gerne Leute auf, was aber oft verletzend sein kann. Wenn er mich beispielsweise etwas fragt, was nicht mehr in meinen Aufgabenbereich fällt und ich dann sage "Sry das kann ich dir nicht beantworten", dann kommt ein blöder Spruch zurück wie etwa "Meine Güte, sowas musst du doch wissen".
Perfekt dazu passt seine Eigenart, im Gegenzug jedes Wort von anderen auf die Goldwaage zu legen. Heute beispielsweise hat er gefragt, warum ich mich noch nicht um das Umfrageblatt gekümmert habe, wo die Firma diese Woche essen gehen wird und wer alles mitkommt (1x die Woche gehen wir gemeinsam Mittag essen und man kann sich in eine Liste eintragen). Ich meinte dann, dass wir das diese Woche ausfallen lassen wollten, weil eine Kollegin angekündigt hat, dass sie etwas mitbringen möchte. Daraufhin meinte er "Tschuldige, hab ja nur gefragt." Ich war sehr verwirrt, warum ich so eine Reaktion bekam und antwortete "Ja und ich hatte nur auf deine Frage geantwortet..?" Normalerweise schweige ich eisern bei seinen Sprüchen, weil ich ihn nicht auch noch anstacheln möchte. Aber manchmal antworte ich mal drauf, was bei ihm ihm nicht selten eine Diskussion auslöst, bei der er nicht locker lässt.
Etwa zweimal pro Tag kommt die "Zeit der unnötigen News", wie ich sie gerne nenne. Während dieser Zeit verspürt er das Bedürfnis, dem gesamten Großraumbüro lautstark die neuesten "Nachrichten" der Umgebung mitzuteilen und zudem die neuesten Ereignisse von seinen Haustieren zu erzählen. Ich weiß unfreiwillig über jeden betrunkenen 18-jährigen im Umkreis von 50 km und über jedes Häufchen seiner Katzen Bescheid. Er fragt nicht nach, ob wir das wissen wollen oder ob es grad passt, er fängt einfach an laut mit allen zu reden.
Wenn bei ihm am Rechner etwas nicht funktioniert, weiß sofort jeder Bescheid, weil er dann genervt auf der Tastatur rumhämmert und "leise" vor sich hinflucht. Vom Ton und der Lautstärke her macht er das mit Absicht, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Wenn niemand nachfragt, was denn los ist, erzählt er einfach drauf los, was gerade nicht klappt. Diese Aktionen reißen mich immer total aus dem Workflow raus, obwohl ich noch versuche nicht hinzuhören.
Leider besitzt er keinerlei Feingefühl und merkt nicht, wenn man grad im Stress ist und keine Zeit und keinen Nerv für sowas hat. Man bekommt zu 90% kein normales Gespräch mit ihm zustande. Ich versuche hin und wieder zu sagen, dass er hinne machen soll, dass ich gerade keine Zeit für sowas habe oder den Spruch nicht witzig fand, aber das prallt an ihm ungeachtet ab. Andererseits redet er nur mit uns Kollegen so, bei den Vorgesetzten weiß er sehr wohl, was angebracht ist und was nicht.
Ich weiß nicht, wie ich das aushalten soll.
Ich versuch schon, mich gedanklich abzukapseln, nicht auf ihn zu reagieren (und ihn somit zu ermutigen) und ihn komplett auszublenden. Das klappt aber leider nicht immer. Heute ist mir zum ersten Mal so richtig die Hutschnur geplatzt und ich hab auf einen seiner Sprüche sehr pampig geantwortet. Haben dann kurz und hitzig diskutiert, weil er es auch nicht gut sein lassen konnte und weiter drauf rumgeritten hatte, bis eine Kollegin uns scherzhaft unterbrochen hat, dass wir uns wieder liebhaben sollen.
Mir geht's echt schlecht deswegen, weil mir selten meine Emotionen derart rausrutschen. Und das auch noch vor dem ganzen Büro.
Ich bin mir nicht sicher, ob es nur an mir liegt oder ob es andere Kollegen auch so sehen. Viele bemerken zwar seine Marotten, aber es macht ihnen wohl nicht so viel aus wie mir. Normalerweise bin ich kein Mensch, der Konflikte scheut, aber ich hab Bedenken, ein persönliches Gespräch mit ihm zu suchen, weil ich nicht glaube, dass er mich verstehen und es akzeptieren würde. Er ist eben so wie er ist und hat einen anstrengenden Charakter. Er geht ja schon nicht auf meine alltäglichen Hinweise ein (obwohl diese nicht durch die Blume, sondern deutlich formuliert sind). Ich will ihn nicht auch noch dazu anstacheln, mich auf dem Kieker zu haben, wenn ich unter 4 Augen mit ihm rede.
Ich habe bereits den Chef gebeten, während der Arbeit hin und wieder Musik hören zu können. So könnte ich, wenn ich mich gerade auf etwas konzentrieren und nicht ungebrochen werden möchte, etwas abkapseln. Doch dies wurde abgelehnt, da dem Chef wichtig ist, dass jeder aufnahmefähig ist und die Kommunikation untereinander barrierefrei bleiben soll.
Hat jemand Tipps für mich, wie ich mit der Situation umgehen soll?
ich muss mir mal meinen Kummer von der Seele reden. Ist ziemlich lang geworden, tut mir echt Leid :-0.. Danke an alle, die sich diesen Textbrocken antun
Normalerweise lass ich mich nicht so schnell aus der Ruhe bringen und komm mit jedem gut klar. Aber seit ca einem halben Jahr hab ich einen Kollegen, den ich unglaublich anstrengend und nervtötend finde. Jeden Tag hoffe ich, dass ich nicht aus der Haut fahre oder pampig werd, immerhin möchte ich professionell bleiben. Und jeden Tag hoffe ich, dass er mich in Ruhe lässt und mich nicht direkt anspricht. Aber ich merke, wie ich immer dünnhäutiger und frustrierter werde. Da ich beruflich so gut wie keine Berührungspunkte mit ihm habe, isses nicht so schlimm, wie es sein könnte, doch leider sitzen wir in einem Großraumbüro, weswegen ich alles von ihm mitbekomme.
Hier kommen einige Beschreibungen, was ich an seinem Charakter/Verhalten nicht leiden kann:
Wenn man mit ihm etwas besprechen oder mit ihm arbeiten muss, muss man generell viel Zeit einplanen, da er sich gern selbst reden hört und ewig braucht, bis er auf den Punkt kommt. Es hält unglaublich auf und stört den eigenen Workflow, weil es schwer ist, schnell und effizient Informationen von ihm zu bekommen.
Wenn wir uns im Gang begegnen, versperrt er mir mit Absicht den Weg à la Du kommst hier nicht vorbei und findet es zum Schießen. Kostet jedes Mal Zeit und Nerven. Wenn ich zur Mittagspause etwas einkaufen gehe und im Büro nachfrage, ob ich jemandem etwas mitbringen kann, fängt er erstmal laut an zu denken, worauf er Hunger hat, was er in letzter Zeit gegessen hat und was er mit den Resten von gestern kombinieren könnte. Das dauert dann mehrere Minuten und 3 Umentscheidungen. Es kommt selten der schlichte Satz "Bring mir X mit". Nein, er muss seine Gedankengänge vor jedem ausbreiten und lautstark durchkauen, während man mit dem Geldbeutel in der Hand ungeduldig darauf wartet, bis er mal zu Potte kommt. Manchmal verlier ich auch die Geduld und sage dann, er soll sich jetzt bitte mal entscheiden, weil es mich Minuten meiner Pause kostet und mein Magen knurrt.
Wenn man ihn anspricht und eine Frage stellt, packt er seinen allzeit geliebten Sarkasmus aus, den er wirklich fließend sprechen kann, unterbricht dich während dem Reden grundsätzlich mit "Nö mach ich nicht" und lacht sich über sowas dann schlapp. Solche "Späße" findet er unglaublich witzig, obwohl kein anderer mitlacht oder darauf reagiert. Ab und zu packt er sogar den Satz "Nö du kannst mich mal am A**** lecken" aus.
Ich finde solche groben Späße total unangebracht und auf der Arbeit überhaupt nicht witzig. So eine Art von Ironie und "Männerhumor" betreibt man vllt betrunken in der Dorfkneipe mit seinen besten Freunden, aber nicht auf der Arbeit, egal wie kollegial und offen das Verhältnis ist. Es mag Berufe geben, wo der Umgangston schon mal rauer sein darf (Baustelle, Werkstatt etc), aber unser Beruf gehört definitiv nicht dazu. Es redet auch kein anderer in der Firma so.
Darüber hinaus zieht er mit seinem Sarkasmus gerne Leute auf, was aber oft verletzend sein kann. Wenn er mich beispielsweise etwas fragt, was nicht mehr in meinen Aufgabenbereich fällt und ich dann sage "Sry das kann ich dir nicht beantworten", dann kommt ein blöder Spruch zurück wie etwa "Meine Güte, sowas musst du doch wissen".
Perfekt dazu passt seine Eigenart, im Gegenzug jedes Wort von anderen auf die Goldwaage zu legen. Heute beispielsweise hat er gefragt, warum ich mich noch nicht um das Umfrageblatt gekümmert habe, wo die Firma diese Woche essen gehen wird und wer alles mitkommt (1x die Woche gehen wir gemeinsam Mittag essen und man kann sich in eine Liste eintragen). Ich meinte dann, dass wir das diese Woche ausfallen lassen wollten, weil eine Kollegin angekündigt hat, dass sie etwas mitbringen möchte. Daraufhin meinte er "Tschuldige, hab ja nur gefragt." Ich war sehr verwirrt, warum ich so eine Reaktion bekam und antwortete "Ja und ich hatte nur auf deine Frage geantwortet..?" Normalerweise schweige ich eisern bei seinen Sprüchen, weil ich ihn nicht auch noch anstacheln möchte. Aber manchmal antworte ich mal drauf, was bei ihm ihm nicht selten eine Diskussion auslöst, bei der er nicht locker lässt.
Etwa zweimal pro Tag kommt die "Zeit der unnötigen News", wie ich sie gerne nenne. Während dieser Zeit verspürt er das Bedürfnis, dem gesamten Großraumbüro lautstark die neuesten "Nachrichten" der Umgebung mitzuteilen und zudem die neuesten Ereignisse von seinen Haustieren zu erzählen. Ich weiß unfreiwillig über jeden betrunkenen 18-jährigen im Umkreis von 50 km und über jedes Häufchen seiner Katzen Bescheid. Er fragt nicht nach, ob wir das wissen wollen oder ob es grad passt, er fängt einfach an laut mit allen zu reden.
Wenn bei ihm am Rechner etwas nicht funktioniert, weiß sofort jeder Bescheid, weil er dann genervt auf der Tastatur rumhämmert und "leise" vor sich hinflucht. Vom Ton und der Lautstärke her macht er das mit Absicht, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Wenn niemand nachfragt, was denn los ist, erzählt er einfach drauf los, was gerade nicht klappt. Diese Aktionen reißen mich immer total aus dem Workflow raus, obwohl ich noch versuche nicht hinzuhören.
Leider besitzt er keinerlei Feingefühl und merkt nicht, wenn man grad im Stress ist und keine Zeit und keinen Nerv für sowas hat. Man bekommt zu 90% kein normales Gespräch mit ihm zustande. Ich versuche hin und wieder zu sagen, dass er hinne machen soll, dass ich gerade keine Zeit für sowas habe oder den Spruch nicht witzig fand, aber das prallt an ihm ungeachtet ab. Andererseits redet er nur mit uns Kollegen so, bei den Vorgesetzten weiß er sehr wohl, was angebracht ist und was nicht.
Ich weiß nicht, wie ich das aushalten soll.
Ich versuch schon, mich gedanklich abzukapseln, nicht auf ihn zu reagieren (und ihn somit zu ermutigen) und ihn komplett auszublenden. Das klappt aber leider nicht immer. Heute ist mir zum ersten Mal so richtig die Hutschnur geplatzt und ich hab auf einen seiner Sprüche sehr pampig geantwortet. Haben dann kurz und hitzig diskutiert, weil er es auch nicht gut sein lassen konnte und weiter drauf rumgeritten hatte, bis eine Kollegin uns scherzhaft unterbrochen hat, dass wir uns wieder liebhaben sollen.
Mir geht's echt schlecht deswegen, weil mir selten meine Emotionen derart rausrutschen. Und das auch noch vor dem ganzen Büro.
Ich bin mir nicht sicher, ob es nur an mir liegt oder ob es andere Kollegen auch so sehen. Viele bemerken zwar seine Marotten, aber es macht ihnen wohl nicht so viel aus wie mir. Normalerweise bin ich kein Mensch, der Konflikte scheut, aber ich hab Bedenken, ein persönliches Gespräch mit ihm zu suchen, weil ich nicht glaube, dass er mich verstehen und es akzeptieren würde. Er ist eben so wie er ist und hat einen anstrengenden Charakter. Er geht ja schon nicht auf meine alltäglichen Hinweise ein (obwohl diese nicht durch die Blume, sondern deutlich formuliert sind). Ich will ihn nicht auch noch dazu anstacheln, mich auf dem Kieker zu haben, wenn ich unter 4 Augen mit ihm rede.
Ich habe bereits den Chef gebeten, während der Arbeit hin und wieder Musik hören zu können. So könnte ich, wenn ich mich gerade auf etwas konzentrieren und nicht ungebrochen werden möchte, etwas abkapseln. Doch dies wurde abgelehnt, da dem Chef wichtig ist, dass jeder aufnahmefähig ist und die Kommunikation untereinander barrierefrei bleiben soll.
Hat jemand Tipps für mich, wie ich mit der Situation umgehen soll?