Job Lästereien und der Umgang damit

[Benutzer155480 (42)]

Guten Tag allerseits,

ich bräuchte mal Rat und Einschätzung von Euch.

Vor 3 Jahren bin ich mit einer Depression / Angststörung zusammengebrochen und musste sowohl ins Krankenhaus als auch in Reha. Seitdem geht es mit meiner Gesundheit stetig bergauf und nach Jahren mit 80 / 45 / 35 Krankheitstagen bin ich dieses Jahr bei insgesamt 12 Krankheitsfehltagen und damit sogar deutlich unter dem Bundesdurchschnitt.

Nun hat mir eine Kollegin zugesteckt, dass in meinem Bereich über meine vielen Erkrankungen dieses Jahr gelästert werden würde.

Natürlich ist mir klar, dass Wahrnehmung und Realität nicht immer das Gleiche sind. Vermutlich ist auch eine gewisse Portion Neid dabei, weil ich als eine der wenigen MitarbeiterInnen für mich einmal die Wochen Homeoffice durchsetzen konnte.

Frage ist: was, denkt Ihr, kann ich proaktiv machen, um den Lästerern den Wind aus dem Segeln zu nehmen? Meine sehr positiven Zahlen meinem Chef gegenüber kommunizieren, der sicherlich auch die Gerüchte mitbekommt? Oder sollte ich mich einfach zurücklehnen und die Lästerer Lästerer sein lassen?

Vielen Dank und eine schöne Woche
Eure Demetra

 

[Benutzer106548]

Dein Chef kennt Deine wirklichen Krankheitstage. Selbst, wenn er insgesamt ein schlechtet Chef ist (zumindest wäre er der Erste, von dem ich höre, der nicht einen groben Überblick darüber hat - v.A., da es bei Dir ja mal ein wirkliches Thema war).

Home-Office ist ein Thema für sich. Ich bin immer wieder entsetzt, wie rückständig wir Deutschen bei diesem Thema sind. Dies betrifft nicht nur die Führungskräfte, sondern auch die ganz normalen Arbeitnehmer, die Home-Office mit Faulheit, Bequemlichkeit, Tag-frei und Ähnlichem gleich setzen (bei Anderen natürlich nur! ). Daher tippe ich darauf, dass das die subjektive Wahrnehmung Deiner lieben Kollegen mit beeinflusst.
Dazu kommt, dass man einen einmal "erworbenen" Ruf schwer wieder los wird. Zumindest, wenn Kollegen lästern wollen.

Ich würde an Deiner Stelle gar nichts machen. Irgendwann wird es langweilig werden - "Boah, die Demetra hat vor 5 Monaten echt einen ganzen Tag gefehlt." ist jetzt nicht so der Wahnsinns-Aufreger
Mach Dein Ding einfach weiter, wenn Du auffallen willst dann durch gute Arbeitsergebnisse, aber nicht, indem Du 'öffentlich' Deine wenigen AU-Tage heraus stellst, das kann leicht auch falsch aufgefasst werden.

 

[Benutzer140332 (37)]

Ich würde da gar nichts machen, du musst dich nicht rechtfertigen.

Über mich wurde schon oft gelästert. Natürlich immer hinter meinen Rücken - anders schaffen es diese Menschen auch nicht, ihren Ärger kund zu tun.

Ich stehe darüber, denn wenn es nicht die Krankentage sind, dann finden Sie andere Gründe. Menschen brauchen keine richtigen Gründe zum Lästern. Da kann man noch so ein perfekter Arbeitnehmer sein. Und, gerade wenn man das ist, sorgt das für mehr Lästereien. Mein Chef meinte mal, je höher man beruflich aufsteigen will, desto dickeres Fell muss man sich zu legen. Die Neider werden nämlich nicht kleiner, je erfolgreicher man ist.

Fun Fact: meine dicken Lippen waren auch ein Grund für Lästereien. Hier ging mal das Gerücht um, ich spritze mir Botox. Und weil ich auffällig oft bei einem der Chefs saß, kamen noch ganz andere Gerüchte auf. Die habe ich natürlich ordentlich befeuert, da rebelliere ich ja erst recht gegen.

Versuch dir nicht so einen Kopf zu machen, du bist leider nicht die Einzige über die gelästert wird. Ich hab das immer als Kompliment gesehen, schließlich scheine ich wohl eine große Rolle im Leben anderer zu spielen.

Und eins hab ich mir auf die Fahne geschrieben: Kill 'em with kindness. Ich bin so scheiße nett und kollegial, da fällt es hoffentlich schwer mich zu hassen.

Konzentriere dich auf deine Arbeit und mach dir kein schlechtes Gewissen. Aber den Chef ab und zu subtil stecken, was für ein toller Mitarbeiter du bist und was er an dir hat, ist nie verkehrt. Man kriegt sehr selten Komplimente, ich hole sie mir direkt ab. Aber vielleicht nicht wegen den wenigen Krankentagen.

 

[Benutzer139331]

Kümmere dich nicht um die Lästereien, Fakten sprechen für sich. Menschen lästern nun mal, das liegt in der Gruppendynamik und an manchen Stellen bin ich auch manchmal nicht besser. So z.B. heute, als ich über einen Kollegen her zog, der meint, dass "ich hab keinen Bock" ein Argument sei um sich vor einer Dienstreise zu drücken. Gehört eben irgendwie dazu und niemand ist frei von fehl

 

[Benutzer171790]

Wenn die Tratscherei deinem Chef zu Ohren kommt und er das für sich klären möchte, wird er mit dir in Kontakt treten. Mach derweilen einen guten Job und reagiere nicht auf das Gerede. Wenn die anderen sehen, dass sie dich damit nicht treffen können, laufen sich derartige Unterstellungen tot und du wirst uninteressant.
Wie Mrs Brightside anregt, mit den Mitarbeitern positive, freundliche Kontakte pflegen - ist ein gutes Gegenmittel.

 

[Benutzer160853]

Ich hatte dies im Frühjahr unter anderen Vorzeichen. Es ging darum, dass ich aus einer Firma gedrängt werden sollte. Ich würde dir raten, dass du deinen Job machst, bei dir bleibst und auch außen möglichst sachlich bist. Jedwede emotionale Regung würde für einen Feuerstoß sorgen.
Auch bei Fachvorgesetzten würde ich immer sachlich bleiben. Ich finde, dass proaktives Betonen von Zahlen (Erfolgen) immer erst Verdacht aufkommen lassen könnte.

 

[Benutzer]

Deine Gesundheit gibt dir keiner wieder. Also denk an dich und vergiss die Kollegen. Alles Gute für dich <3