- #1
Ich wollte ungern einen vorhandenen thread von jemandem kapern, deswegen mach ich meinen eigenen...
Momentan sitz ich wieder in nem tief und muss meine Jugend wohl einfach mit euch teilen...
Warum? Mir wurde von meiner Mutter aufgetragen meinen Vater anzurufen, da er seit Monaten wieder nicht erreichbar war. Das heißt ich muss seine Arbeit anrufen und ihn bitten sein Handy ein zuschalten. (Ich hab meine Mutter schon gebeten mich nicht mehr darum zu bitten weil es mir nicht gut tut)...
Ich bin ein scheidungskind, meine Eltern trennten sich da war ich 2... später hatte meine Mutter einen neuen Freund und da ging es los... ich war 3 bzw 4 Jahre alt... ich erinnere mich nicht an viel aus dieser Zeit, aber ganz präsent ist der Spruch "das is vollkommen normal, so zeigt man es wenn man jemanden gern hat"... genauso der Name ist in meinem Kopf eingebrannt (sogar so sehr das ich eine panikattacke auf der arbeit bekam als jemand mit diesem namen mit ec karte bezahlt hat)...
Es kam ans Licht, als ich mit meiner Mutter Nachrichten geschaut habe und nicht verstand warum der mann im Fernsehen bestraft wurde, ich hab ja gerlernt das es normal ist...
Danach erstattete meine Mutter Anzeige und wurde nicht ernst genommen (gekränkter stolz wurde ihr nach gesagt) weil sie verhinderte das ich vor Gericht eine Aussage mache... es folgte ein Jahr kinder psychologische Betreuung...
Ich glaube das is unter anderem der Grund warum die ich zu meinem Nachfolgenden Stiefvater keine Bindung aufbauen konnte, dazu sein distanzierter Charakter und die Angst etwas falsch zu machen...
Vorerst lief alles wieder gut... ich wurde 8... ich wurde 10... ich wurde 12... ich wurde 15... es war zwar immer wieder mal im Hinterkopf, aber mir ging es gut...
Wir besuchten, wie es üblich ist, unseren Vater im 2 wochen Rhythmus...
wir unternahmen nie etwas, es war seine pflicht die er erfülllen musste... er hatte kein großes interesse an uns, oder sonst irgendjemandem aus seiner familie... geburtstage waren eine last, weil er sich blicken lassen musste... da er nur eine seeeehr kleine Wohnung hatte, wechselten sich mein Bruder und ich uns ab wer auf dem Sofa schläft und wer bei Papa im Bett...
Ja, ihr könnt es euch denken... in einer Nacht wurde ich wach von den Händen meines Vaters, die mich berührten...
die Einzelheiten dazu erspar ich euch lieber...
aber die Bilder, das gefühl, seine Stimme habe ich gerade sehr real vor Augen während ich dies schreibe...
Ich war gelähmt, bewegte mich kein Stück... wartete einfach ab...
Sagen wir es war ein Glück das meine Mutter an diesem Wochenende umgezogen ist und ich somit eine weite Anreise zu ihm als ausrede nutzen konnte...
Ein Jahr lang konnte ich das aufrechterhalten...
also als ich 16 war, ist alles eingestürzt... meine Mutter merkte schon lange das was nicht stimmte (ich hab "rumgehurt", Drogen genommen und die schule geschwänzt)... also zog sie es mir aus der Nase...
Auch hier folgte wieder (notfallmäßig) psychotherapeutische Behandlung... diesmal erst in Gruppen... ich lernte skills wie autogenes Training, progressive muskelentspannung, Kunst als Beschäftigung und ablenkung...
Soweit ok...
bis die erste einzelsitzung kam...
Hier wurde ich bezichtigt selbst schuld zu sein... "mit 15 schläft man schließlich nicht mehr in dem selben bett" / "du hättest dich bemerkbar machen können"...
Dort bin ich dann nie wieder hin...
Mein "leben" ging dann so weiter... ich ging in Discotheken, trank viel, rauchte Gras ohne Ende, zog mir Speed... bekam gerade noch mein 10b Abschluss... auch wieder ein Umzug in unsere alte Heimat Stadt änderte nichts...
Hoffte so oft das mir doch bitte ein tödlicher Unfall geschehen möge...
Erst mein jetziger Mann, ließ mich im richtigen Leben ankommen...
Ich fühl mich stark, aber nicht immer... es gibt einfach immer wieder Phasen wo es mich runterzieht und ich kurzzeitig in depressive Phasen Falle... wie also wenn ich meinen Vater anrufen "muss" und ich mit seinem Desinteresse konfrontiert werde...
Im Grunde wissen fast alle in meiner Umgebung von meiner Geschichte... bis auf die Familie meines vaters, ich habe nie ein Wort darüber verlauten lassen... meine Großeltern sind inzwischen ohne dieses Wissen verstorben...
Oft hab ich das Gefühl meine Erfahrungen beeinflussen auch die erziehung/Bindung zu meinen Kindern...
Ich möchte nicht immer meinen Mann damit behelligen, denn is mein Päckchen im Leben was ich zu tragen habe... er ist immer für mich da... aber ich möchte auch nicht das er irgendwann denkt "och nö... nich schon wieder diese leier"
Ich danke euch
Und beende jetzt mal... is ja schon lang genug geworden 🙈
Momentan sitz ich wieder in nem tief und muss meine Jugend wohl einfach mit euch teilen...
Warum? Mir wurde von meiner Mutter aufgetragen meinen Vater anzurufen, da er seit Monaten wieder nicht erreichbar war. Das heißt ich muss seine Arbeit anrufen und ihn bitten sein Handy ein zuschalten. (Ich hab meine Mutter schon gebeten mich nicht mehr darum zu bitten weil es mir nicht gut tut)...
Ich bin ein scheidungskind, meine Eltern trennten sich da war ich 2... später hatte meine Mutter einen neuen Freund und da ging es los... ich war 3 bzw 4 Jahre alt... ich erinnere mich nicht an viel aus dieser Zeit, aber ganz präsent ist der Spruch "das is vollkommen normal, so zeigt man es wenn man jemanden gern hat"... genauso der Name ist in meinem Kopf eingebrannt (sogar so sehr das ich eine panikattacke auf der arbeit bekam als jemand mit diesem namen mit ec karte bezahlt hat)...
Es kam ans Licht, als ich mit meiner Mutter Nachrichten geschaut habe und nicht verstand warum der mann im Fernsehen bestraft wurde, ich hab ja gerlernt das es normal ist...
Danach erstattete meine Mutter Anzeige und wurde nicht ernst genommen (gekränkter stolz wurde ihr nach gesagt) weil sie verhinderte das ich vor Gericht eine Aussage mache... es folgte ein Jahr kinder psychologische Betreuung...
Ich glaube das is unter anderem der Grund warum die ich zu meinem Nachfolgenden Stiefvater keine Bindung aufbauen konnte, dazu sein distanzierter Charakter und die Angst etwas falsch zu machen...
Vorerst lief alles wieder gut... ich wurde 8... ich wurde 10... ich wurde 12... ich wurde 15... es war zwar immer wieder mal im Hinterkopf, aber mir ging es gut...
Wir besuchten, wie es üblich ist, unseren Vater im 2 wochen Rhythmus...
wir unternahmen nie etwas, es war seine pflicht die er erfülllen musste... er hatte kein großes interesse an uns, oder sonst irgendjemandem aus seiner familie... geburtstage waren eine last, weil er sich blicken lassen musste... da er nur eine seeeehr kleine Wohnung hatte, wechselten sich mein Bruder und ich uns ab wer auf dem Sofa schläft und wer bei Papa im Bett...
Ja, ihr könnt es euch denken... in einer Nacht wurde ich wach von den Händen meines Vaters, die mich berührten...
die Einzelheiten dazu erspar ich euch lieber...
aber die Bilder, das gefühl, seine Stimme habe ich gerade sehr real vor Augen während ich dies schreibe...
Ich war gelähmt, bewegte mich kein Stück... wartete einfach ab...
Sagen wir es war ein Glück das meine Mutter an diesem Wochenende umgezogen ist und ich somit eine weite Anreise zu ihm als ausrede nutzen konnte...
Ein Jahr lang konnte ich das aufrechterhalten...
also als ich 16 war, ist alles eingestürzt... meine Mutter merkte schon lange das was nicht stimmte (ich hab "rumgehurt", Drogen genommen und die schule geschwänzt)... also zog sie es mir aus der Nase...
Auch hier folgte wieder (notfallmäßig) psychotherapeutische Behandlung... diesmal erst in Gruppen... ich lernte skills wie autogenes Training, progressive muskelentspannung, Kunst als Beschäftigung und ablenkung...
Soweit ok...
bis die erste einzelsitzung kam...
Hier wurde ich bezichtigt selbst schuld zu sein... "mit 15 schläft man schließlich nicht mehr in dem selben bett" / "du hättest dich bemerkbar machen können"...
Dort bin ich dann nie wieder hin...
Mein "leben" ging dann so weiter... ich ging in Discotheken, trank viel, rauchte Gras ohne Ende, zog mir Speed... bekam gerade noch mein 10b Abschluss... auch wieder ein Umzug in unsere alte Heimat Stadt änderte nichts...
Hoffte so oft das mir doch bitte ein tödlicher Unfall geschehen möge...
Erst mein jetziger Mann, ließ mich im richtigen Leben ankommen...
Ich fühl mich stark, aber nicht immer... es gibt einfach immer wieder Phasen wo es mich runterzieht und ich kurzzeitig in depressive Phasen Falle... wie also wenn ich meinen Vater anrufen "muss" und ich mit seinem Desinteresse konfrontiert werde...
Im Grunde wissen fast alle in meiner Umgebung von meiner Geschichte... bis auf die Familie meines vaters, ich habe nie ein Wort darüber verlauten lassen... meine Großeltern sind inzwischen ohne dieses Wissen verstorben...
Oft hab ich das Gefühl meine Erfahrungen beeinflussen auch die erziehung/Bindung zu meinen Kindern...
Ich möchte nicht immer meinen Mann damit behelligen, denn is mein Päckchen im Leben was ich zu tragen habe... er ist immer für mich da... aber ich möchte auch nicht das er irgendwann denkt "och nö... nich schon wieder diese leier"
Ich danke euch
