
Benutzer196290 (38)
Sorgt für Gesprächsstoff
- #1
Halloo, heute drückt bei mir mal der Schuh. Habe lange überlegt, ob ich das veröffentlichen soll, aber es beschäftigt mich doch zu sehr, ich habe Redebedarf. Es geht um meinen Freund: Ich schwärme hier ja immer von unsrer Beziehung, die seit Juli besteht. Mein Partner ist um einiges jünger als ich, ich bin seine erste feste Freundin. Wir kommen wunderbar miteinander aus und sind sehr verliebt; beide im gleichen Maße bescheuert, haben super viel Spaß und es passt einfach. Ich fühle mich mit ihm wohl wie mit noch keinem anderen Mann. Wir wollen dieses Jahr gemeinsam irgendwo neustarten, und er ist der erste Partner, mit dem ich mir ein Zusammenwohnen sehr gut vorstellen kann. Eigentlich schwebe ich auf Wolke 7…Aber seit gestern ziehen erste Gewitterwolken in mir auf.
Etwas mehr Kontext: Ich habe bereits studiert, gearbeitet und fange nun beruflich in einer neuen Branche ganz von vorne an. Mit Glück geht es ab April los und ich werde vielleicht sogar in eine neue Stadt umziehen, sofern ich dort genommen werde. Außerdem habe ich mir ein Praktikum organisiert, das ich bald antrete. Er hat letztes Jahr Juli eine Fortbildung beendet, wohnt bei seinen Eltern und macht seitdem…fast nix. Außer zocken und ein gemeinsames Hobby mit einem Freund ab und zu. Ansonsten mit mir abhängen. Anfangs fand ich das überhaupt nicht problematisch. Nach seinen Prüfungen im Sommer wollte er so zwei Monate Pause machen, wir sind gereist, haben unsere frische Liebe genossen und hatten dann leider zwei unschöne Angelegenheiten zu verkraften. Das war keine leichte, aber dennoch schöne Zeit, die gezeigt hat, dass unsre Beziehung Krisen aushält. Als es mir besser ging, wurde ich tätig, habe recherchiert, mir das Praktikum gesucht und mit dem Bewerben angefangen. Er hat ab und zu mal eine Bewerbung rausgeschickt, manchmal auch wochenlang gar keine. Aus bisher zwei Vorstellungsgesprächen wurde nix. Er hat eine eher lockere Einstellung, schickt bei seinen Bewerbungen nicht mal ein Anschreiben mit und wirkt wenig bemüht. Klar, er wohnt zuhause, hat keine Ausgaben oder existenzielle Sorgen. Aber er sagt mir ständig, dass er zuhause raus will, was ich auch sehr begrüßen würde, und er weiß auch genau, dass er früher aktiv hätte werden können. Hätte, könnte, würde…
Wir haben seit Weihnachten zwei schöne Wochen miteinander verbracht. Da eröffnete er seinen „Plan", täglich eine Bewerbung rauszuschicken, was ihn 10-15 Minuten kostet, den Rest Tages verbringt er dann mit Zocken und mir. War etwas baff, habe aber nix groß dazu gesagt, dachte das ist sein Ding. Aber so langsam nagt es doch an mir: ich verbringe gerade eine Woche bei meinen Eltern. Wir kommunizieren über eine App, bei der man sehen kann, was der Andere online sonst gerade so treibt. Und seit Sonntag sehe ich ihn den kompletten Tag lang nur zocken, wie eigentlich immer, wenn er allein zuhause ist. Von spätmorgens bis Mitternacht. Und frage mich insgeheim, wieviel Zeit er überhaupt in seine/unsere Zukunft investiert. Ich weiß, dass ihn das Job-Thema stresst, er hat mir mal gebeichtet, dass er ein wenig Angst davor hat und es ihm nicht leichtfällt. Dabei ist das nicht sein erster Job, und da müssen wir ja alle durch, ich habe versucht ihm in Gesprächen Mut zu machen usw. Und dachte, ich kann ihn etwas mitziehen, ich arbeite selbst täglich einige Stunden am PC an meinen Bewerbungen, aber wenn ich aufstehe, sehe ich ihn immer nur zocken. Ich zocke auch gern, darüber haben wir uns kennengelernt, aaaber ich bekomme trotzdem meine bzw. meine Zukunftsplanung auf die Kette. Ich habe das starke Gefühl, dass er sich drückt und das alles wegschiebt. Das Zocken ist natürlich die perfekte Ablenkung. Darüber haben wir schon viel reflektiert, aber ich finde es langsam einfach heftig, dass er den ganzen Tag nichts anderes macht, wenn ich nicht da bin.
Jedenfalls macht sich jetzt Unbehagen in mir breit…klar, keine Beziehung ist perfekt. Wenn wir zusammen sind, holt er mir die Sterne vom Himmel, ist total engagiert, übernimmt viel Verantwortung im Haushalt, beim Kochen, Einkaufen und kümmert sich rührend, wenn es mir nicht gut geht – alles wunderbar und ich bin sehr dankbar für ihn. Wir haben starke Gefühle füreinander, der Sex ist sehr sinnlich und wir genießen die intimen Stunden miteinander total. Bringt mir aber alles nix, wenn er sich nicht um sein eigenes Leben kümmert und wir nicht vorankommen.
Seine Lethargie betrifft auch andere Bereiche, z.B. hat er gesundheitlich Baustellen und nimmt das so hin. Es gab besorgniserregende Situationen, die mich echt beschäftigt haben. Er meinte, er lasse es abchecken, aber passiert ist nichts. In einer Situation Anfang Dezember war ich vor Sorge richtig fertig vor Sorge, er versprach mir sehr überzeugend, zum Arzt zu gehen. Das ist bis heute nicht passiert, und ich denke, ich kann mir weitere Fragen danach sparen. Ich will einfach nur Gewissheit, dass bei ihm alles ok ist, ihm selbst ist es offenbar egal. Es fühlt sich doof an und ärgert mich, dass er mir das verspricht, es sich aber nicht selbst wert ist. Mein Ex war ganz genauso, bin da vorgeschädigt und habe für sowas keinen Nerv mehr. Ich weiß, gerade nach den 11 Jahren mit meinem Ex, dass ich keinen Mann mehr an meiner Seite will, der sich null um sich selbst kümmert. Ich meine, er ist seit Sonntag ohne irgendwelche Verpflichtungen zuhause und hat massig Zeit, ist aber nur am Zocken, war natürlich nicht beim Arzt und ich fürchte, dass er auch kaum Bewerbungen rausgeschickt hat, wann denn auch? Aber was kann ich schon tun? Es ist sein Leben und er ist erwachsen, verhält sich aber nicht so. Diese Lethargie und Realitätsflucht machen mich irgendwie grade fertig.
Momentan denke ich, am besten ziehe ich einfach meinen Schuh durch und schaue nur auf mich. Er würde grundsätzlich überall mit mir hingehen, aber wenn er 24/7 nur zockt, wird das doch nichts mit dem Job, und dann kann man nichts Gemeinsames planen. Und ich komm mir doof bei dem Gedanken vor, ihm einen „Arschtritt" zu geben, das ist als Partnerin nicht meine Aufgabe. Dazu hatten wir kürzlich erst ein langes Gespräch, in dem ich deutlich machte, dass ich eine Beziehung auf Augenhöhe mit einem selbständigen Erwachsenen führen möchte, der verantwortungsvoll handelt. Und dafür sorgt, dass er zuhause auszieht, denn das ist für mich auch keine Dauerlösung. Aber zuviel Druck will ich halt auch nicht machen, er ist da sehr sensibel. Am Samstag fahren wir zu mir. Ich freue mich eigentlich riesig, aber dann werde ich wieder mitbekommen, wie wenig er sich seiner Zukunft widmet, und es fällt schwer, das nicht zu kommentieren. Ich will nicht ständig fragen „Und? Bewirbste dich auch schön??" Und dann dieses Arzt-Thema…ach ich liebe ihn echt, aber bin grade einfach angefressen und habe Angst, dass das in Zukunft noch anstrengend werden könnte…und steiger mich da gerade wohl ein bisschen rein.
Das war's. Erfahrungen, Meinungen, Tipps? Spinn ich, übertreibe ich? Ich habe schon das Bedürfnis, nochmal ein sehr direktes Gespräch mit ihm zu führen; andererseits will ich keinesfalls in die Mutti-Rolle. Ich kann mir dieses Rumdümpeln nicht noch monatelang anschauen, will ihn aber auch nicht kontrollieren oder so; ich weiß auch, dass die Initiative eigentlich von ihm selbst kommen muss, dass man Menschen nicht ändern kann. Mein Wunsch wäre, dass er einfach checkt, dass er den Arsch hochkriegen muss, und nicht nur davon reden. Er gibt mir immer bei allem Recht, aber es folgt keine Aktion. Und selbst wenn er jetzt aktiv wird, habe ich Angst, dass er es dann nur mir zuliebe macht…
Etwas mehr Kontext: Ich habe bereits studiert, gearbeitet und fange nun beruflich in einer neuen Branche ganz von vorne an. Mit Glück geht es ab April los und ich werde vielleicht sogar in eine neue Stadt umziehen, sofern ich dort genommen werde. Außerdem habe ich mir ein Praktikum organisiert, das ich bald antrete. Er hat letztes Jahr Juli eine Fortbildung beendet, wohnt bei seinen Eltern und macht seitdem…fast nix. Außer zocken und ein gemeinsames Hobby mit einem Freund ab und zu. Ansonsten mit mir abhängen. Anfangs fand ich das überhaupt nicht problematisch. Nach seinen Prüfungen im Sommer wollte er so zwei Monate Pause machen, wir sind gereist, haben unsere frische Liebe genossen und hatten dann leider zwei unschöne Angelegenheiten zu verkraften. Das war keine leichte, aber dennoch schöne Zeit, die gezeigt hat, dass unsre Beziehung Krisen aushält. Als es mir besser ging, wurde ich tätig, habe recherchiert, mir das Praktikum gesucht und mit dem Bewerben angefangen. Er hat ab und zu mal eine Bewerbung rausgeschickt, manchmal auch wochenlang gar keine. Aus bisher zwei Vorstellungsgesprächen wurde nix. Er hat eine eher lockere Einstellung, schickt bei seinen Bewerbungen nicht mal ein Anschreiben mit und wirkt wenig bemüht. Klar, er wohnt zuhause, hat keine Ausgaben oder existenzielle Sorgen. Aber er sagt mir ständig, dass er zuhause raus will, was ich auch sehr begrüßen würde, und er weiß auch genau, dass er früher aktiv hätte werden können. Hätte, könnte, würde…
Wir haben seit Weihnachten zwei schöne Wochen miteinander verbracht. Da eröffnete er seinen „Plan", täglich eine Bewerbung rauszuschicken, was ihn 10-15 Minuten kostet, den Rest Tages verbringt er dann mit Zocken und mir. War etwas baff, habe aber nix groß dazu gesagt, dachte das ist sein Ding. Aber so langsam nagt es doch an mir: ich verbringe gerade eine Woche bei meinen Eltern. Wir kommunizieren über eine App, bei der man sehen kann, was der Andere online sonst gerade so treibt. Und seit Sonntag sehe ich ihn den kompletten Tag lang nur zocken, wie eigentlich immer, wenn er allein zuhause ist. Von spätmorgens bis Mitternacht. Und frage mich insgeheim, wieviel Zeit er überhaupt in seine/unsere Zukunft investiert. Ich weiß, dass ihn das Job-Thema stresst, er hat mir mal gebeichtet, dass er ein wenig Angst davor hat und es ihm nicht leichtfällt. Dabei ist das nicht sein erster Job, und da müssen wir ja alle durch, ich habe versucht ihm in Gesprächen Mut zu machen usw. Und dachte, ich kann ihn etwas mitziehen, ich arbeite selbst täglich einige Stunden am PC an meinen Bewerbungen, aber wenn ich aufstehe, sehe ich ihn immer nur zocken. Ich zocke auch gern, darüber haben wir uns kennengelernt, aaaber ich bekomme trotzdem meine bzw. meine Zukunftsplanung auf die Kette. Ich habe das starke Gefühl, dass er sich drückt und das alles wegschiebt. Das Zocken ist natürlich die perfekte Ablenkung. Darüber haben wir schon viel reflektiert, aber ich finde es langsam einfach heftig, dass er den ganzen Tag nichts anderes macht, wenn ich nicht da bin.
Jedenfalls macht sich jetzt Unbehagen in mir breit…klar, keine Beziehung ist perfekt. Wenn wir zusammen sind, holt er mir die Sterne vom Himmel, ist total engagiert, übernimmt viel Verantwortung im Haushalt, beim Kochen, Einkaufen und kümmert sich rührend, wenn es mir nicht gut geht – alles wunderbar und ich bin sehr dankbar für ihn. Wir haben starke Gefühle füreinander, der Sex ist sehr sinnlich und wir genießen die intimen Stunden miteinander total. Bringt mir aber alles nix, wenn er sich nicht um sein eigenes Leben kümmert und wir nicht vorankommen.
Seine Lethargie betrifft auch andere Bereiche, z.B. hat er gesundheitlich Baustellen und nimmt das so hin. Es gab besorgniserregende Situationen, die mich echt beschäftigt haben. Er meinte, er lasse es abchecken, aber passiert ist nichts. In einer Situation Anfang Dezember war ich vor Sorge richtig fertig vor Sorge, er versprach mir sehr überzeugend, zum Arzt zu gehen. Das ist bis heute nicht passiert, und ich denke, ich kann mir weitere Fragen danach sparen. Ich will einfach nur Gewissheit, dass bei ihm alles ok ist, ihm selbst ist es offenbar egal. Es fühlt sich doof an und ärgert mich, dass er mir das verspricht, es sich aber nicht selbst wert ist. Mein Ex war ganz genauso, bin da vorgeschädigt und habe für sowas keinen Nerv mehr. Ich weiß, gerade nach den 11 Jahren mit meinem Ex, dass ich keinen Mann mehr an meiner Seite will, der sich null um sich selbst kümmert. Ich meine, er ist seit Sonntag ohne irgendwelche Verpflichtungen zuhause und hat massig Zeit, ist aber nur am Zocken, war natürlich nicht beim Arzt und ich fürchte, dass er auch kaum Bewerbungen rausgeschickt hat, wann denn auch? Aber was kann ich schon tun? Es ist sein Leben und er ist erwachsen, verhält sich aber nicht so. Diese Lethargie und Realitätsflucht machen mich irgendwie grade fertig.
Momentan denke ich, am besten ziehe ich einfach meinen Schuh durch und schaue nur auf mich. Er würde grundsätzlich überall mit mir hingehen, aber wenn er 24/7 nur zockt, wird das doch nichts mit dem Job, und dann kann man nichts Gemeinsames planen. Und ich komm mir doof bei dem Gedanken vor, ihm einen „Arschtritt" zu geben, das ist als Partnerin nicht meine Aufgabe. Dazu hatten wir kürzlich erst ein langes Gespräch, in dem ich deutlich machte, dass ich eine Beziehung auf Augenhöhe mit einem selbständigen Erwachsenen führen möchte, der verantwortungsvoll handelt. Und dafür sorgt, dass er zuhause auszieht, denn das ist für mich auch keine Dauerlösung. Aber zuviel Druck will ich halt auch nicht machen, er ist da sehr sensibel. Am Samstag fahren wir zu mir. Ich freue mich eigentlich riesig, aber dann werde ich wieder mitbekommen, wie wenig er sich seiner Zukunft widmet, und es fällt schwer, das nicht zu kommentieren. Ich will nicht ständig fragen „Und? Bewirbste dich auch schön??" Und dann dieses Arzt-Thema…ach ich liebe ihn echt, aber bin grade einfach angefressen und habe Angst, dass das in Zukunft noch anstrengend werden könnte…und steiger mich da gerade wohl ein bisschen rein.
Das war's. Erfahrungen, Meinungen, Tipps? Spinn ich, übertreibe ich? Ich habe schon das Bedürfnis, nochmal ein sehr direktes Gespräch mit ihm zu führen; andererseits will ich keinesfalls in die Mutti-Rolle. Ich kann mir dieses Rumdümpeln nicht noch monatelang anschauen, will ihn aber auch nicht kontrollieren oder so; ich weiß auch, dass die Initiative eigentlich von ihm selbst kommen muss, dass man Menschen nicht ändern kann. Mein Wunsch wäre, dass er einfach checkt, dass er den Arsch hochkriegen muss, und nicht nur davon reden. Er gibt mir immer bei allem Recht, aber es folgt keine Aktion. Und selbst wenn er jetzt aktiv wird, habe ich Angst, dass er es dann nur mir zuliebe macht…