Liebe, Partnerschaft, Dating, Männer, Frauen - Damals und Heute

Diania
Benutzer186405  (53) Sehr bekannt hier
  • #1
Das Thema kommt ja immer mal wieder auf, früher war alles unkomplizierter, früher waren die Menschen freundlicher, netter, hilfsbereiter, früher gab es noch Liebe, früher waren die Menschen noch nicht so oberflächlich, verbindlicher, Dating und Partnerschaft war einfach, usw.
Meine Sichtweise dazu habe ich ja schon öfter dargelegt, auch wenn ich natürlich vieles kritisch sehe, wie soziale Medien.
Lasst uns hier weiter diskutieren, mein Thema bezieht sich natürlich auf den geschlossenen Thread, die Moderation hat jedoch das ok gegeben, das Thema allgemeiner neu zu öffnen. Bitte um respektvolle Teilnahme, so dass der Thread existieren darf.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #2
Ich denke, soziale Medien zeigen auch nur, was in Menschen drinsteckt - nur eben im Schutz der Anonyminität, also mit weniger sozialen Hemmungen und mit mehr "das wird man ja wohl noch sagen dürfen". Dass das gesamtgesellschaftlich nicht unbedingt erfreulich ausfällt würde ich für menschlich halten. Sieht man in Teilen ja auch hier im Forum, und wie das ohne Moderation wäre... :ninja:

Die Sache mit dem "verbindlicher" - ja, denke schon, aber die Gründe waren imho keine guten. Ich bin sehr froh, dass heutzutage weniger Zwänge herrschen (egal ob gesellschaftlich / moralisch oder finanziell), die zu der damaligen "Verbindlichkeit" führten. Tatsächlich vermute ich, dass wesentlich mehr Männer als Frauen die damalige Verbindlichkeit, will sagen, Wahllosigkeit, gut heissen.

Oberflächlichkeit hingegen - kann man machen, muss man aber nicht. Ist nicht meins, und Menschen die dazu neigen sind auch nicht meins. Das macht aber nichts, weil ohnehin 99,99~ % Menschen "nicht meins" sind, und die wenigen die zu mir passen könnten auch nicht zu Oberflächklichkeit zu neigen pflegen, egal ob in Sachen Beziehung oder Freundschaft.

Alles in allem sehe ich persönlich die Entwicklung eher positiv, soweit das halt für Menschen möglich ist - und als die MMORPGs aufkamen, das war eine wundervolle Zeit. Endlich eine Welt, eine Gesellschaft, in der ich mich wohlfühlen konnte und wo ich nicht maximal vom Rande aus zuschauen mochte. Ich wär sicher auch weiterhin ohne Freundschaften klargekommen, aber es hat mein Leben definitiv extrem bereichert.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #3
Oberflächlichkeit hingegen - kann man machen, muss man aber nicht. Ist nicht meins, und Menschen die dazu neigen sind auch nicht meins. Das macht aber nichts, weil ohnehin 99,99~ % Menschen "nicht meins" sind, und die wenigen die zu mir passen könnten auch nicht zu Oberflächklichkeit zu neigen pflegen, egal ob in Sachen Beziehung oder Freundschaft.
Denkst du denn, dass Menschen heute oberflächlicher sind als früher?
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #4
Denkst du denn, dass Menschen heute oberflächlicher sind als früher?
Puh, nein. Wenn ich mir Erzählungen von Mum anhöre würde ich sagen, es ist zumindest nicht schlimmer geworden, in Teilen sogar besser.

Dass Oberflächlichkeit mehr zieht, wo es nur um diese geht (Apps mit Fotos z.B.) liegt in der Natur der Sache, nicht in zeitlicher Entwicklung.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #5
Dass Oberflächlichkeit mehr zieht, wo es nur um diese geht (Apps mit Fotos z.B.)
Nicht einmal das glaube ich, sie ist einfach sichtbarer, bzw. bemerkbarer, zahlbar z.B. in der Ablehnung.
 
G
Benutzer Gast
  • #6
Was mir am meisten auffällt ist, daß durch die Möglichkeit von Messengern vieles sehr unverbindlicher geworden ist und auch spontane Absagen gerne mal schriftlich getätigt werden.

Klar, kann immer was passieren, aber ich guck auch nicht ständig auf mein Telefon, wenn ich auf jemanden warte.
Und in der Zeit wo man tippt, kann man auch kurz anrufen.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #7
Nicht einmal das glaube ich, sie ist einfach sichtbarer, bzw. bemerkbarer, zahlbar z.B. in der Ablehnung.
Naja, wenn man nichts ausser der Optik hat, dann bleibt es nicht aus, dass man oberflächlich "entscheiden" muss.

Was mir am meisten auffällt ist, daß durch die Möglichkeit von Messengern vieles sehr unverbindlicher geworden ist
Das erlebe ich so garnicht, ich denke, das kommt schon eher auf die Menschen an als auf die Anwesenheit von Messengern. Das einzige was dazukommt ist, dass es ggf. mal ne spontane Anfrage gibt ob man Zeit hat, aber da ein "nein" problemlos akzeptiert wird ist das okay.
Und in der Zeit wo man tippt, kann man auch kurz anrufen.
Kann man, wenn alle Beteiligten das so vorziehen. Ich hasse telefonieren und ziehe eine schriftliche Nachricht jederzeit vor.
 
N
Benutzer197010  (45) Öfter im Forum
  • #8
So allgemein sicher nicht.
online-Dating ist eben kapitalistisch organisiert, d.h. man nimmt Leuten aus der Hand, miteinander Sex, Beziehung etc. ohne Onlinedienst zu starten, und mein Eindruck ist schon, dass sich das auf ihre Kompetenz dazu negativ auswirkt. Nicht das Medium an sich unbedingt, aber das kapitalistische daran, also die Produktion des Versprechens auf Erfüllung und zugleich des stetigen Mangels.
Auch wenn manches davor noch schlechter war, z.B. für Homosexuelle in der Provinz.
Trotzdem bin ich aus vielen Erzählungen sicher, dass um 1968 zumindest mehr und besser gevögelt wurde. Gutes Buch dazu: Bücher A-Z | ROTBUCH Verlag
 
ProximaCentauri
Benutzer32843  (37) Sehr bekannt hier
  • #9
Ich glaube, was ganz wichtig ist, sind eben die Optionen. Früher wars als alleinstehende Frau schwierig, gerade z.B. Konten konnten nicht eröffnet werden ohne Einverständnis eines Ehemannes, etc.pp. D.h. man wusste, dass man halt jemanden heiraten muss, und dann gabs im Dorf einfach X Männer, und man musste dann halt irgendwie die "beste" Option aussuchen. Heute kann man eben auch alleine gut klarkommen und ein erfülltes Leben haben, d.h. der Zwang fällt grösstenteils weg, plus man hat mehr Optionen. D.h. es führt irgendwie zwangsläufig dazu, dass es für manche schwieriger wird, weil man halt irgend einen "Bonus" bieten können muss, um besser als ein Singleleben zu ranken. Zumindest geht es mir so, und ich bin darum schon lang Single - ich finde niemanden, den ich prinzipiell lieber mag als Zeit mit mir (oder Freunden etc.) zu verbringen.
 
Armorika
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #10
Mir fällt jetzt gerade echt nichts ein, was früher durchgehend besser gewesen sein sollte.

Heute sind für mich aber viele Dinge besser, es gibt ein größeres Bewusstsein für Einvernehmlichkeit, eine höhere Sensibilität in Sachen Sexismus, unverbindliches Daten und Sex sind akzeptierter, was bewirkt, dass nicht nur ich als Frau offener sein kann, sondern auch Männer ehrlicher sein „dürfen“, es gibt mehr Möglichkeiten in Kontakt zu kommen und zu bleiben..
 
I
Benutzer65724  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • #11
Nehmen wir nur mal die Zeit bis zum Aufkommen des Internets und der Mobiltelefone in den 90er Jahren (bis ca. 1996).
Möglichkeiten zum Daten gab es nur in der Schule, Verein, Jugendclub oder wenn man alt genug war Discos oder Kneipen. Wer dann noch in der Provinz lebte, war nochmal eingeschränkter als in der Großstadt.
Hier waren das Internet, erste Chats wie AOL und Co. schon einfach erste Erweiterungen des Horizonts. Sonst hätte man sympathische Frauen ein pasr hundert Kilometer weiter nie kennengelernt (und sich damals noch per Brief Bilder geschickt, da Scanner noch nicht erschwinglich waren).
 
Diania
Benutzer186405  (53) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #12
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #13
Genau so, wie wenn man jemanden auf der Straße anspricht.
Ich finde ja, dass man je nach Datingapp oft ein deutlich tiefschürfenderes Bild bekommt. Ersetzt natürlich nicht das Kennenlernen, aber erleichtert das Sortieren.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #14
Kann man, wenn alle Beteiligten das so vorziehen. Ich hasse telefonieren und ziehe eine schriftliche Nachricht jederzeit vor.
Ich hasse es nicht nur, man kann es auch nicht wirklich nebenher tun und ich habe mit Telefonieren wahnsinnig viel Lebenszeit verschwendet. Unnötig.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #15
Ich finde ja, dass man je nach Datingapp oft ein deutlich tiefschürfenderes Bild bekommt. Ersetzt natürlich nicht das Kennenlernen, aber erleichtert das Sortieren.
DA sind ja (hoffentlich) noch mehr Informationen (sonst schreibt man eben nicht).
 
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Diania
Benutzer186405  (53) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #17
Nein, voll nicht. Da kommt z.B. noch dazu wie sich jemand bewegt, wohin geschaut wird, welche Mimik vorherrscht...
Wäre für mich auch die Frage inwieweit das unter Oberflächlichkeit einzuordnen ist, aber, es wurde schon angesprochen, in Profilen sind eher tiefgreifendere Informationen vorzufinden, als auf der Straße. Selbst wenn man also Gangart und Mimik nicht unter Oberflächlichkeit abspeichern möchte, ist in einem ausgefüllten Profil ebenso sehr viel mehr als Optik zu finden.
 
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Diania
Benutzer186405  (53) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #21
Ich will ja gar nicht sortieren und sortiert werden.
Ich hingegen möchte das schon und zwar beides. Ja, natürlich, das Wort sortieren klingt so unsympathisch, daran muss man sich aber nicht aufhängen. So viele Menschen kommen für mich nicht in Frage und auch ich nicht für sie.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #24
Im Ernst, ist Attraktion nicht immer diffus und auf Verbindungen zwischen kleinen Teilen gerichtet? Die folgt ja nicht aus irgendwelchen Infos online,
Nochmals. Es geht ja nicht um Attraktion. Informationen online sagen (mir) tatsächlich schon mal viel über eine potentielle Kompatibilität aus. Bzw. erst mal meistens eher eine potentielle Inkompatibilität.
Die folgt ja nicht aus irgendwelchen Infos online, die i.A. sowieso Produkte des Ideal-Ichs sind
Macht ja nix. Muss ja nicht mit meinen Idealichs übereinstimmen. Wenn jemand im Profil schreibt, dass Veganer und Vegetarier bitte bleiben sollen, wo der Pfeffer wächst, dann bin ich dankbar für diese nicht oberflächliche Information, die ihm auf der Straße nicht auf der Stirn steht.
Oder auch, weil es ganz aktuell ist, eine ½ Stunde alt. "Ich mag keine Tiere", steht in seinem Profil. Ich danke ihm sehr für so viel Zeitersparnis.
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #25
Ich will ja gar nicht sortieren und sortiert werden. Hab auch teils den Eindruck, das macht Leuten Probleme bei mir, was sie verschüchtert, während ich das im realen Leben natürlich mit meinem unglaublich charismatischen Gesamtauftritt kompensiere.
Und spreche auch selbst eher auf Stimme und Ausstrahlung an. Beim Schreiben kann man alles behaupten, wie sich immer wieder zeigt.
Ich hingegen möchte das schon und zwar beides. Ja, natürlich, das Wort sortieren klingt so unsympathisch, daran muss man sich aber nicht aufhängen. So viele Menschen kommen für mich nicht in Frage und auch ich nicht für sie.
Off-Topic:
Ja, ich kann verstehen dass "sortieren" relativ hart klingt, bzw. hart formuliert ist.

Ich persönlich bin dankbar, dass ich ein paar ziemlich zentrale Punkte, die sich in real life nur mühsam filtern lassen, bzw. die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen wären. Online-Dating gibt mir eine ganz andere Reichweite, viel mehr Optionen - die aber auch gefiltert werden müssen. Und ich bin froh, wenn das nicht so primär nach Optik geht.

Kann aber verstehen, dass das nicht jedermanns Sache ist.
 
N
Benutzer197010  (45) Öfter im Forum
  • #26
Nochmals. Es geht ja nicht um Attraktion. Informationen online sagen (mir) tatsächlich schon mal viel über eine potentielle Kompatibilität aus. Bzw. erst mal meistens eher eine potentielle Inkompatibilität.
Danke, ich hab das schon verstanden. Also die Worte. Nur ist mir persönlich fremd, dass man erst nach Kompatibilität schaut und dann nach Attraktion. Das Gegenteil kann im schlimmsten Fall zur amour fou führen - wobei das schon ein Argument für Deine Heransgehensweise sein könnte -, aber so führt es (für mich) nirgendwohin außer viell. zu Dates ohne Perspektive. Und im RL ignorier ich die einfach alle und merk darum gar nicht, dass 99,99% nicht zu mir passen. Macht irgendwie ein besseres Gefühl.
Macht ja nix. Muss ja nicht mit meinen Idealichs übereinstimmen. Wenn jemand im Profil schreibt, dass Veganer und Vegetarier bitte bleiben sollen, wo der Pfeffer wächst, dann bin ich dankbar für diese nicht oberflächliche Information, die ihm auf der Straße nicht auf der Stirn steht.
Oder auch, weil es ganz aktuell ist, eine ½ Stunde alt. "Ich mag keine Tiere", steht in seinem Profil. Ich danke ihm sehr für so viel Zeitersparnis.
Naja, ich wette, meine RL-Ignoranz toppt diese Zeitersparnis.
Jetzt schalt ich aber nicht auch noch die Arroganz ein, denn es gibt ja doch immer mal wieder Stecknadeln im Heuhaufen. Eine schreibt mir gerade so richtig coole Sachen, kann es noch kaum glauben. War natürlich wieder reiner Zufall und eigentlich außerhalb meines Radius. Was jetzt wieder ein Beweis wäre für meine Meinung blablabla
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P
Benutzer3277  Beiträge füllen Bücher
  • #27
Zu Liebe, Partnerschaft, Dating usw. kann ich nicht viel sagen - für mich hat sich da nichts verändert.

Geändert hat sich (meiner Meinung nach) die Diskussionskultur, vor allem wenn es um politische Themen geht. Da ist öfter Aggressivität im Spiel. Auch im Alltag geht es öfter unfreundlich zu. Wenn ich z.B. beim Radfahren (wenn mir jemand auf dem Radweg entgegenkommt) freundlich darauf hinweise: "Sorry, falsche Fahrtrichtung!" erhalte ich meist freundliche Antworten wie: "Schnauze du Arsch!". Gabs so in meiner Jugendzeit nicht, da entschuldigte man sich für die Geisterfahrt.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #28
Wenn ich z.B. beim Radfahren (wenn mir jemand auf dem Radweg entgegenkommt) freundlich darauf hinweise: "Sorry, falsche Fahrtrichtung!" erhalte ich meist freundliche Antworten wie: "Schnauze du Arsch!". Gabs so in meiner Jugendzeit nicht, da entschuldigte man sich für die Geisterfahrt.
Meine Schwester und ich sind z.B. einmal auf der Nachhausefahrt, als wir so Anfang 10 waren beide von einem älteren Mann verprügelt worden, beschimpft hatte er uns schon, geschubst auch. Er war auf der falschen Seite unterwegs (auf beiden waren Radwege), hat aber wohl erwartet, dass wir trotzdem verschwinden, wenn der große Herr dort zu fahren gedenkt.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #29
Nur ist mir persönlich fremd, dass man erst nach Kompatibilität schaut und dann nach Attraktion.
Wenn das dann vielleicht in den Zusammenhang früher/heute zu bringen ist, dann könnte es ja auch mit dem Thema zu tun haben. Ist das so?
 
lemonicetea
Benutzer194795  (28) Öfter im Forum
  • #30
Off-Topic:
Wusste gar nicht, dass es auf Fahrradwegen eine bestimmte Fahrtrichtung gibt.


Online Dating und Social Media ermöglichen es mir, Leute außerhalb meiner Bubble kennenzulernen, die ich sonst vielleicht nie kennengelernt hätte.

Meine beste Freundin habe ich so vor ein paar Jahren auf Joyclub kennengelernt. Unser erstes Treffen war auf einem Fesselworkshop, weil ich mich nicht traute da alleine hinzugehen und niemanden aus meinem Umfeld fragen konnte.

Zudem kann ich über OD zielsicherer suchen und selbst die Leute aktiv anschreiben, die mich interessieren. Im RL bin ich dafür zu schüchtern, unsicher und introvertiert.

Für meine Person also nur Vorteile.
 
N
Benutzer197010  (45) Öfter im Forum
  • #31
Wenn das dann vielleicht in den Zusammenhang früher/heute zu bringen ist, dann könnte es ja auch mit dem Thema zu tun haben. Ist das so?
Du möchtest doch nicht etwa andeuten, ich hätte den Faden verloren? Wenn, dann liegt das übrigens auch am medialen Format. :zwinker:

Ja sicher, dieser Kompatibilitätscheck von vielen Kandidat:innen bedarf doch einer vermittelnden Instanz. Früher - nicht überall und bei allen nur früher - war das die Familie, bes. der Vater, später soziale Anlässe wie High-Class-Bälle. Und heute sind das die sozialen Medien und das Date, mit allem, das daran hängt, meist Konsum, sprich Geld.
Dazwischen kamen zwei Vorstellungen auf, die Unmittelbarkeit in einem Verhältnis allein der Beteiligten ohne äußere Vermittlung versprachen, Passion einerseits und Romantik andererseits. Romantik ist Liebe aus Distanz mittels einer Sprache, die niemand versteht außer den Beteiligten, und allein aus ihr entspringt das Begehren, Kompatibilität ist - wie alles andere - erstmal (!) egal. Passion ist Liebe aus Leidenschaft mittels der situativen Begegnung von Körperlüsten und Körperteilen, und allein aus ihnen entspringt die Lust, Kompatibilität ist - wenn auch unbedingt nur für die Passion selbst, nicht per se für ihre Umstände - dispensiert. Beide sind verwandt, aber nicht dasselbe. Ich bin, wenn ich mich entscheiden muss, Team Passion.
Kurz: Erst war Patriarchat, dann Passion und dann Romantik, und von da ging es über die Liebesheirat und den 'ehelichen Sex' zum romantischen Konsumkapitalismus mit seinem vorläufigen Endstadium online-Dating, in welchem das abgeschafft geglaubte Patriarchat - jedenfalls durch Rollenerwartungen und viell. die vermittelnde Instanz - mir teils in neuer Gestalt wiederzuerstarken scheint und wie der Igel ruft: Ich bin schon da! (welche Gestalt der Igel hat, weiß ich nicht genau, ich glaube, es ist nicht der Vater, sondern so eine Art Netz mit Stacheln, das aus Statistik und der Ausbeutung von Daten besteht. Gut, dass ich weiß: Das Wichtigste in einem Netz sind die Löcher.)

Ich mag Luhmann insgesamt gar nicht, aber diese Worte zur Passion sind schon ganz schön: "willenloses Ergriffensein und krankheitsähnliche Besessenheit, der man ausgeliefert ist, Zufälligkeit der Begegnung und schicksalhafte Bestimmung füreinander, unerwartetes (und doch sehnlich erwartetes) Wunder, das einem irgendwann im Leben widerfährt, Unerklärlichkeit des Geschehens, Impulsivität und ewige Dauer, Zwanghaftigkeit und höchste Freiheit der Selbstverwirklichung"
 
Diania
Benutzer186405  (53) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #32
Du möchtest doch nicht etwa andeuten, ich hätte den Faden verloren?
Eher, dass du ihn noch gar nicht gefunden hattest.

Ja sicher, dieser Kompatibilitätscheck von vielen Kandidat:innen bedarf doch einer vermittelnden Instanz. Früher - nicht überall und bei allen nur früher - war das die Familie, bes. der Vater, später soziale Anlässe wie High-Class-Bälle. Und heute sind das die sozialen Medien und das Date,
Du erinnerst mich daran, dass ich das "früher" nicht konkret benannt habe. In dem Thread, um dem es mal ging, waren die 70er und 80er benannt. Ich will mich jetzt nicht hart darauf festlegen lassen, aber, ja, das war eben die Zeit meiner Kindheit und dann meiner Jugend, das ist schon so für mich das "früher", mit dem ich so vergleiche(n kann) und - nein, da gab es keinen Vater-Ball-Kompatibilitätscheck.
 
N
Benutzer197010  (45) Öfter im Forum
  • #33
Eher, dass du ihn noch gar nicht gefunden hattest.
Gefunden? Doch klar, hier, oder?🧵
Schon, nur kommt mir manchmal zwischendurch das primitiv Epische abhanden, woran das private Leben noch festhält, obgleich öffentlich und gerade in social media alles schon unerzählerisch geworden ist und nicht einem Faden mehr folgt, sondern sich in einer unendlich verwobenen Fläche ausbreitet.
Du erinnerst mich daran, dass ich das "früher" nicht konkret benannt habe. In dem Thread, um dem es mal ging, waren die 70er und 80er benannt. Ich will mich jetzt nicht hart darauf festlegen lassen, aber, ja, das war eben die Zeit meiner Kindheit und dann meiner Jugend, das ist schon so für mich das "früher", mit dem ich so vergleiche(n kann) und - nein, da gab es keinen Vater-Ball-Kompatibilitätscheck.
Nee, da war der gerade erodiert und - meinem nostalgischen Empfinden nach - vieles besser als heute. Aber ich wiederhole mich. Glaub ich. Wenn ich den Faden nicht verloren habe. Ist das schon juvenile Demenz?

Interessant, ich glaub tatsächlich, so ca. 1965 bis 1985 war nochmal schönes tanzendes Chaos und dann haben die nur allzu bekannten Kräfte des Bösen die Zukunftsverheißungen eingesperrt in einer Gegenwart, in der wir nun für immer leben zu müssen glauben.
 
Zuletzt bearbeitet:
N
Benutzer197010  (45) Öfter im Forum
  • #35
Ne, jetzt hast du ihn endlich gefunden, nämlich hier:
Darum geht es hier. Erzähl.
Das geht ja nicht, wegen diesem in der Gegenwart eingeschlossenen Netz, das nur Abschweifungen und keine Erzählung erlaubt.

Ich hab es mal versucht. Es begann mit Reihenhäusern und Kleinfamilien mit Brotschneidemaschine, ging schnell über zur Tochter des indonesischen Pornoproduzenten, mit der ich in versteckten Gärtchenlabyrinthen in römischen Kostümen herumsprang, und endete bald mit einer Aufzählung von Vögelarten, u.a. dem Kakadu.
 
mr-cat
Benutzer211097  (64) Ist noch neu hier
  • #37
Geändert hat sich (meiner Meinung nach) die Diskussionskultur, vor allem wenn es um politische Themen geht. Da ist öfter Aggressivität im Spiel. Auch im Alltag geht es öfter unfreundlich zu.
Da kann ich Dir nicht ganz zustimmen.
Kann mich noch gut an politische Diskussionen erinnern, wo dann auch mal Gläser geflogen sind.
Nur hatte man sich, die Woche drauf, wieder lustig getroffen.
Man ist, nur mein Gefühl, empfindlicher, oder auch sensibler geworden.
 
Q
Benutzer77893  Meistens hier zu finden
  • #38
Es hat sich etwas in der Gesellschaft geändert bzw. durch die neuen Medien hat sich die Gesellschaft geändert. Ich würde nicht sagen das die Menschen anders sind, aber die unzähligen Möglichkeiten machen eher einsam. Wer sich nicht aggressiv bewirbt/verkauft geht in der Masse unter. Somit bleiben nur noch die, die am lautesten Schreien und andere werden mit allen mittel mund tod gemacht. Das gilt bei fast allen Dingen...
 
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