Limits beim Sex und deren Kommunikation (vorher: Nur ja heißt ja)

  • Themenstarter Gelöschtes Mitglied 183558
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G
Benutzer Gast
  • #1
... weil es Dinge gibt, die keinesfalls getan werden dürfen, wenn nichts vereinbart war. Ein bißchen wie der Unterschied zwischen „nein heißt nein“ und „nur ja heißt ja“.
Grenzüberschreitungen fallen m.E. unbedingt unter letzteres, also wenn nichts vereinbart ist, ist es auch kein ja.
Hier soll es um die Frage gehen, ob es zu dem Prinzip "Nur ja heißt ja" auch Ausnahmen geben könnte. "Nein heißt nein" genügt offenbar sowieso nicht: Dann könnte man(n) ja alles mögliche veranstalten mit der Begründung, es sei ja nicht ausdrücklich verworfen worden, weil da ja noch gar nicht drüber gesprochen wurde. Anderseits gibt es Sexbeziehungen, wo dem einen Part eine recht umfängliche Verfügungsgewalt innerhalb harter Grenzen eingeräumt wird, in denen durchaus Sachen liegen können, die dem anderen Part nicht gut gefallen, die zu praktizieren er jedoch bereit ist (sog. soft Limits). Sollte der bestimmende Part sich bei solchen Sachen auch immer ein ausdrückliches "Ja" einholen? Ich meine nein, da wäre es Aufgabe des anderen Parts, von sich aus rechtzeitig darauf hinzuweisen, dass ein soft Limit sich in ein No-Go gewandelt hat. Ansonsten würde mir keine Ausnahmesituation einfallen, wo die Regel "Nur ja heißt ja" nicht gültig sein sollte. Was meint ihr?
 
froschteich
Benutzer164451  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #2
froschteich
Benutzer164451  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #4
Also wenn ich vorher meinem Partner von soft limits erzähle und ihm das ganz klar und offen freistelle, dass er das trotzdem macht, dann benutze ich schon ein Safeword, wenn ich gerade absolut überhaupt gar nicht will. Ansonsten ist es ja Sinn der Sache, dass ich es nicht mag und er es trotzdem macht.
 
Armorika
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #5
Sollte der bestimmende Part sich bei solchen Sachen auch immer ein ausdrückliches "Ja" einholen?
Nein.
Es sollte besprochen sein, ob und wie Grenzen angetestet und gedehnt werden können und währenddessen auch immer auf Signale des anderen geachtet werden.
Aber nein, wenn vereinbart ist, dass Grenzen nicht unumstößlich sind, sehe ich es nicht als Voraussetzung, jedes Mal neu zu fragen.
Es geht darum, einen Rahmen abzustecken, in dem man sich gemeinsam bewegt und darum, ob und wie fest man sich an diesen Rahmen anlehnen darf, um ihn vielleicht ein wenig nach außen zu verschieben.
Und nicht darum, jede einzelne Handlung innerhalb dieses Rahmens jedes Mal abzusprechen.
 
G
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  • #6
Also wenn ich vorher meinem Partner von soft limits erzähle und ihm das ganz klar und offen freistelle...
Also ich meine nicht so eine Situation, wo der bestimmende Part sich von dem anderen Part einmalig ein "Ja" abholt, ob dies oder jenes vielleicht ein soft Limit ist und der andere Part das vielleicht gar nicht richtig versteht und nur denkt: Klar, ist eine gewisse Grenze.
 
Armorika
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #7
Verstehe ich nicht.
 
G
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  • #8
Hat sich überschnitten.
 
froschteich
Benutzer164451  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #9
Also ich meine nicht so eine Situation, wo der bestimmende Part sich von dem anderen Part einmalig ein "Ja" abholt, ob dies oder jenes vielleicht ein soft Limit ist und der andere Part das vielleicht gar nicht richtig versteht und nur denkt: Klar, ist eine gewisse Grenze.
Hm? Was meinst du denn dann?
 
G
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  • #10
Sweet Connoisseur
Benutzer200615  (46) Öfter im Forum
  • #11
Also, ich stehe hier gerade auf dem Schlauch. Habe ein wenig den Eindruck von "Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht"
Aber vielleicht setzt die richtige Erkenntnis noch ein, bin jedenfalls gespannt
 
froschteich
Benutzer164451  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #12
Also du redest von Situationen, wo ein Dom bewusst grenzüberschreitend war in einer Situation wo der submissive Partner einmal währenddessen dazu ja gesagt hat? Und die aber sonst als No-Go besprochen wurde?
 
G
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  • #13
Also du redest von Situationen, wo ein Dom bewusst grenzüberschreitend war in einer Situation wo der submissive Partner einmal währenddessen dazu ja gesagt hat? Und die aber sonst als No-Go besprochen wurde?
Oder sogar einen Partner, der noch keine Erfahrung mit dem Ausleben von Submissivität hat und der es erstmals ausprobieren möchte und noch nicht so firm mit den unterschiedlichen Begriffen ist und das auch nicht mit Nachfragen offen legen möchte... der Dom diesen dann zu seinen Gunsten über den Tisch zieht. Also tendenziell gar nicht von No-Gos spricht, lieber von Limits, also soft Limits halt.
 
Cathy1234
Benutzer200296  (44) Verbringt hier viel Zeit
  • #14
Mich würde mal total interessieren ob du eine ganz bestimmte Situation vor Augen hast cbstrike . Warum geht das so tief ins Detail bei all deinen Fragen? Ich muss sagen,dass ich alleine das Lesen schon anstrengend finde. Ich rede mit meinem Partner einfach darüber was geht und was nicht und wenn er doch was macht,was ich definitiv ablehne,dann versteht er mein Zeichen oder mein Wort. Warum so kompliziert?
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #15
Mich würde mal total interessieren ob du eine ganz bestimmte Situation vor Augen hast cbstrike .
Weniger bestimmte Praktiken. Mehr versuche ich mir allgemein vorzustellen, was so alles schiefgehen kann, wenn man eigentlich dachte, sich auf Nein heißt nein und nur Ja heißt Ja verständigt zu haben.
 
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Armorika
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #64
Off-Topic:

Das war ein Entgegenkommen von mir
Wie großzügig :whistle:
weil jemand der Meinung war, eine so grundsätzliche Diskussion sprengt den anderen Strang.
Dieser jemand fand etwas ganz anderes.
Nämlich, dass es höchst unangemessen und geschmacklos ist, in einem Thread von jemandem, dessen Grenzen offenbar mehrfach ungewollt überschritten wurden, wo man sich eventuell also auch im Bereich sexueller Übergriffe befindet, gegen den ausdrücklichen Willen dieser TS, vehement zu bohren und zu diskutieren, ob denn diese Grenzen überhaupt richtig definiert wurden, ob das ausreichend kommuniziert wurde und ob es da nicht im Grunde nur Missverständnisse sind.. Sorry, das muss man doch merken, dass man da gerade über jede Grenze trampelt.


 
Armorika
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #210
ergo müsste man ständig verbal nachfragen oder nix tun bzw. niemals aktiv sein dürfen (weil auch ein nonverbale Frage ein TUN beinhaltet
Da verstehe ich eben nicht, wie Du darauf kommst.
Ein nonverbales Signal, dass man gerne etwas tun möchte, ist ebensowenig ein Ausführen/Tun wie die verbale Nachfrage.
Wenn jemand mir mit seinem Gesicht entgegenkommt und mir damit signalisiert, dass er mich küssen möchte, küsst er mich nicht. Er macht mir ein Angebot, das ich annehmen kann (ihm mit meinem Gesicht entgegenkommen) oder ablehnen (die Distanz halten oder gar vergrößern, wegdrehen..)

Wenn Du nun meinst, das ganze auf „aber man tut ja etwas, wenn man den Kuss anbietet“, wird es echt seltsam, es geht bei dem Konzept ja nicht darum, irgendwas zu tun und darin einzuwilligen, sondern darum, sich dem anderen im sexuellen Kontext körperlich zu nähern.
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #213
ergo müsste man ständig verbal nachfragen oder nix tun bzw. niemals aktiv sein dürfen (weil auch ein nonverbale Frage ein TUN beinhaltet, sonst kann man halt nicht fragen) oder eben die nonverbal Kommunikation umdrehen in:
Unklares ja = ja.
Ich versuche es für dich nochmal auseinanderzunehmen. Auf mich wirkte es bereits sehr klar formuliert, aber hier nochmal:

Nur ja heißt ja bedeutet, dass man nur dann weitermacht oder weitergeht, wenn von der anderen Person Zustimmung signalisiert wird und in allen anderen Fällen nicht (Ausnahme: Es ist gemeinsam anders vereinbart).

In unserem Beispiel:
Datesetting, man kennt einander oberflächlich, versteht sich gut und nach einem kurzen Spaziergang sitzen beide auf einer Bank.

Person 1: Mir ist kalt
Person 2: Magst du, dass ich dir den Arm umlege?
Person 1: Ja!
*Person 1 rückt näher an Person 2 heran, Person 2 legt Person 1 den Arm um*
Die Unterhaltung geht weiter, irgendwann möchte Person 1 Person 2 küssen
*Person 1 dreht sich Person 2 zu, baut Blickkontakt auf und geht mit ihrem Kopf auf Person zwei zu bis etwa 15 cm Platz zwischen den beiden sind*
Version 1:
*Person 2 grinst, schaut nach unten und wendet den Blick ab*
Version 2:
*Person 2 kommt auf Person 1 weiter zu und sie küssen sich*
Version 3:
*Person 2 erstarrt kurz*
Version 3a:
Person 2: Für mich ist das noch zu früh. Ich möchte jetzt nicht.
Person 1: Magst du weiter so eng zusammen sitzen oder magst du lieber wieder etwas mehr Abstand haben?
Version 3b:
Person 1: Oh! Ist alles in Ordnung?
Person 2: Ja
Person 1: Fühlst du dich gerade wohl?
Person 2: Ich glaube schon
Person 1: Wenn du magst, können wir weiter spazieren? Wir können aber auch gerne sitzenbleiben. Magst du etwas mehr Abstand haben?
Nur eine Sicherheit habe ich auch dann nicht. Die ganze Sicherheit bekomme ich doch nur aus eine Kette von Signalen von aktiven Aktion und Reaktion.
Dir scheint das wirklich schwerzufallen und das ist okay :smile: Ich denke, für dich wäre es sinnvoll, wirklich immer zu fragen.

Brech ich diese bei der kleinsten Unsicherheit, ab wie eben ein unklares Ja ist ein Nein. Bin ich gezwungen nachzufragen oder nicht?
Ich stelle mal die Gegenfrage:
Möchtest du jemanden in die Lage bringen, dass du einer Person etwas aufzwingst?
Ich gehe jetzt einfach mal von „nein“ aus — von daher lautet die Antwort: Ja, wenn du nicht weißt, ob die andere Person das will und kein eindeutiges hat kommt, dann frag einfach :smile:

Auch wenn ihr mich für dumm haltet, ich sehe bzw. beschreibe das nur aus einer reinen logischen Sichtweise.
Ich weiß nicht, von was du den ersten Teil dieses Satzes ableitest. Auf mich wirken deine Beiträge hier bemüht, aber nicht logisch.
Das entgegen kommen ist aber schon ein Kommunikation und ein TUN. Die einer initiieren musste und vorher nimmt er/sie sich diese Erlaubnis?
Wie gesagt: Das sehe ich anders und bisher kam es auch nicht so bei mir oder bei irgendeiner mir bekannten Person deswegen dazu, dass sich jemand gezwungen oder übergangen fühlte.
Das Entgegenkommen ist — wie du selbst sagst — Kommunikation. Das Entgegenkommen kommt auch nicht aus einem luftleeren Raum. Auch hier gibt es vorher einige Stationen. Es ist nicht sinnig, dass du dich hier versteifst. Vielleicht hilft dir mein Beispiel ja etwas weiter.
 
F
Benutzer193398  Öfter im Forum
  • #219
Denn dazu kommt auch der Punkt das man verzeihen müssen kann.
Ich denke es geht darum, dass es zwischenmenschlich immer wieder mal zu Missverständnissen kommen kann, ohne dass es der aktive Part böse bzw "arschig" meinen muss. Empathie ist auf beiden Seiten gefragt. D.h. der passive Part sollte auch versuchen zu erkennen, dass Dinge nicht böse sondern aus einem Missverständnis heraus passiert sind. Wenn etwas wiederholt passiert, kann es auch einfach sein, dass zwei einfach nicht kompatibel sind und man muss Konsequenzen ziehen.
In erotischen Dingen, vor allem gerade beim Kennenlernen, bevorzuge ich eine nonverbale Annäherungsweise. Einerseits wegen der Stimmung, andererseits bin ich mir manchmal selber nicht zu 100% sicher wie weit ich im nächsten Schritt gehen möchte. Mir fällt es leichter sich schrittweise an eine Sache heranzutasten und erst dann, wenn etwas eindeutig in eine Richtung geht, die ich nicht möchte, "Stopp" zu sagen.
Wenn der andere beispielsweise beim Kennenlernen fragen würde "Hast du Bock auf Sex?" wäre mir eher nach Flucht zumute. Ich kann verstehen, dass es für den aktiven Part ein Risiko gibt etwas "falsch" zu machen, daher würde ich "Fehler" nicht als "Übergriffigkeit" auffassen, sondern als Missverständnis, wenn dem so ist.

Ansonsten finde ich die Herangehensweise von axis mundi axis mundi punkto Kommunikation eigentlich ganz gut.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Sehr bekannt hier
  • #322
Beispiel: Beziehung mit Machtgefälle beim Sex, wo einige Dinge, die sie nicht so gerne mag, soft Limits sind. Es sei denn, sie hat ihre Tage. Dann ist nicht alles gleich hard Limit, aber manche soft Limits sind derweil volatile Limits.
Die Frage war doch, warum volatile Limits erfinden, warum kann das nicht unter soft limit (oder je nachdem hard limits) laufen?

Ich meine, dass doch auch schon soft limits eine Erweiterung war, anstatt einfach von Tabus auszugehen. Da kann ich noch mitgehen, macht schon einen gewissen Sinn. Nun ist aber "der Bedarf" an einer weiteren Untergliederung ja eigentlich nur entstanden, weil vor vielen Seiten irgendwann mal aufkam, dass es außerhalb einer BDSM Beziehung gar keine soft limits geben könne. Nun hoffe ich, dass ich (und andere) nachvollziehbar erklären konnten, dass die Existenz von soft limits auch prima in Vanilla Beziehungen passen. Also könnte man doch auch nun getrost sagen: "ah, ok, hab ich so noch gar nicht als Situation bedacht, stimmt, so könnte es eigentlich auch sein!" und wir belassen es bei den eh schon ganz gut aufgedröselten soft bzw. hard limits. WARUM sollte soft limit nicht passen? Dein Beispiel kann hierzu nicht dienen, weil du innerhalb deines Beispiels so schreibst als wäre nun eine dritte Variante etabliert und würde nun über etwas ganz anderes sprechen:
Es sei denn, sie hat ihre Tage. Dann ist nicht alles gleich hard Limit, aber manche soft Limits sind derweil volatile Limits.

Die Frage ist ja, WESHALB sollte soft limits nicht zutreffend sein?
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #337
cbstrike, ehrlicherweise sind meine BDSM-Erfahrungen sehr begrenzt und ein Großteil meines Wissens kommt aus Diskussionen, Unterhaltungen oder auch aus Jugendgruppen, die das gemeinsam für sich erlernt haben.
Fakt ist doch immer: Auch beim BDSM wird nur das gemacht, wozu beide (im Vorfeld) zustimmen.
Dann gibt es Sachen, in deren Nähe wird man noch nichtmal gehen, weil das ein klares Nein ist. Und andere können vielleicht mal angespielt werden (das bedeutet nicht, dass es gleich durchgezogen wird) und wenn die Person, die die Grenze gesetzt hat, dann positiv darauf reagiert, dann kann vorsichtig weiter in diesem Bereich gespielt werden.
Und dann ist es eben auch so wie im normalen Leben, dass eine Person an einem Tag möglicherweise besonders offen oder selbstbewusst ist oder sich gut fühlt oder, oder oder und deswegen sich an etwas herantastet, was sie sonst eher nicht macht. Das setzt aber nicht die Grenze außer Kraft und soll nicht zu „Anlauf und Gleitgel“ führen, sondern es bedeutet, dass die Person sich bezogen auf diese Praktik etwas ausprobieren möchte.
Solange die Person es aber nicht ändert, bleibt das alles weiterhin eine Grenze und dann bleibt es gegebenenfalls auch einfach bei diesem sehr vorsichtigem Versuch.

Allerdings verstehe ich noch immer nicht, was das alles mit einem allgemeingültigem nur ja heißt ja zutun hat. Einverständnis ist bei BDSM genauso wichtig oder vielleicht sogar mehr. Nur ja heißt ist ist ja immernoch ein Hilfsmittel zur Orientierung, eben wenn nicht alles immer ausführlich besprochen wird/wurde.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Sehr bekannt hier
  • #339
Das würde für mich noch deutlicher zeigen, dass Reiten als volatilevolatile Limit behandelt wird. (Falls es überhaupt noch ein Limit ist: Etwas, das man eigentlich mag, aber tagesformabhängig nicht immer Lust zu hat.)

Nochmal, nochmal, nochmal:

Und WAS GENAU macht es deshalb oder aus einem anderen Grund FALSCH, UNRICHTIG es als soft limit zu definieren. Ich sehe das zwar nicht so wie du in dem von mir Zitierten, aber selbst wenn du damit recht hättest, dann wäre die Aufgliederung in dann drei Limits doch nur dann sinnvoll, wenn sich dadurch ein richtiges Mißverständnis bedingen könnte. Also z.B. Souvereign wüde zu seiner Sexpartnerin sagen: ne, weißt du Reiten ist ein soft limit bei mir. Zwei Wochen später würde sie ihn fesseln und reiten, weil das hat sie falsch verstanden eigentlich ist es kein soft limit, sondern ein volatiles Limit und DANN sieht die Sache natürlich ganz anders aus. Würde einfach nicht passieren. Weil sich aus der Einordnung soft limit einfach gar keine falsche Einordnung ergibt. (Am wahrscheinlichsten ist übrigens sowieso, dass ein Sexpartner nach der Nennung volatiles Limit sagen würde: "Hä, wasn das?") WIE GENAU dann mit diesem soft limit umgegangen wird, muss doch sowieso einzeln geklärt werden, das andere Wort volatil ändert daran nichts.

Du antwortest hier wieder nur mit einem "aber volatil würde dann besser passen", anstatt die entscheidende Frage einmal zu beantworten: "Warum nicht soft limit?" Was genau wäre FALSCH (nicht beschreibt die Situation nicht im Detail korrekt, sondern falsch, was wäre falsch) an soft limit?
 
Armorika
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #401
Mir gefällt halt die Idee nicht, Dinge, bei denen immer im Einzelfall ein ausdrückliches "Ja" eingeholt werden soll, in einen Topf zu werfen mit Dingen, bei denen das als abtörnend empfunden wird.
Aber das kann und muss doch jedes Paar für sich herausfinden und vereinbaren. Weil sich diese vielen Möglichkeiten und feinen Nuancen einfach nicht in einen, aber auch nicht in zwei oder fünf Begriffe pressen lassen.

Mir ist nicht klar, warum man das dann überhaupt rückwirkend mit einem Begriff belegen soll. In Deinem Beispiel spricht man ab, welche Praktik wie genau probiert werden darf und gibt ihr dann erst einen Begriff.
Warum? Also wozu dient dieser Begriff, wenn man die Praktik schon mit einer konkreten Handlungsweise verknüpft hat?
 
Armorika
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #434
Ich denke, nach der Zusammenfassung verstehe ich ein bißchen besser, an was Du herumdenkst.

Zwei Dinge fallen mir aber sofort auf, die aus meiner Sicht logisch nicht passen.

1. ich habe noch nie erlebt, dass jemand seine Limits dadurch definiert, ob er sich jedesmal einverstanden erklären muss.
Ich erlebe es so, dass es absolut individuell ist, wie mit Soft-Limits umgegangen wird und es keine einheitliches „das ist eine Grenze, aber Du darfst sie ohne Einwilligung überschreiten“ gibt.
Das mag Deine Vorstellung davon sein und auch die einzelner, eine allgemeingültige Definition ist es nicht.

2. kenne ich auch Situationen im Vanillabereich, in denen man auch zu Dingen, die man nur unter gewissen Voraussetzungen macht, nicht jedesmal nach seinem Einverständnis befragt werden möchte, sondern will, dass der andere sie einfach macht.

Zudem habe ich bemerkt, dass mir besonders der Begriff volatil in dem Zusammenhang richtig gegen den Strich geht.
Weil fast alle mir bekannten Bedeutungen negativ besetzt sind. Weil ich es unzutreffend finde, auch Grenzen, die nur mit Einverständnis überschritten werden dürfen, sind nicht automatisch unstet, wechselhaft, schwankend..
Die Grenze kann dabei auch genau so bestehen bleiben, wie sie vorher war, völlig unverändert. Oder sie kann in eine Richtung ausgeweitet werden und bleibt dann so. Unter wechselhaft stelle ich mir etwas anderes vor.
Und irgendwie scheint es für mich die „Grenze“ zu verharmlosen, als nicht so wichtig, nicht so ernst zu nehmen, ist eh flüchtig/unbeständig/schwankend..
 
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axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #446
Ich denke der einzige Unterschied ist, dass man beim BDSM auch mal vorsichtig und wissentlich über ein Soft Limit hinweggehen kann, weil genau das im Rahmen des Machtgefälles drin ist.
Hinweggehen bedeutet hier übrigens nicht „einfach so“, sondern schon, dass man als dominierender Part schaut, wie es der anderen Person damit geht und es gegebenenfalls auch abbricht, wenn man merkt, dass das in der Situation keine gute Idee ist.
In der Situation ohne Machtgefälle wäre es wohl eher irgendwo zwischen „mir gibt das nichts“ und „ich mag das nicht so“, wo man das auch mal anbieten kann oder die andere Person darf danach fragen und dann wird entschieden, ob man es trotzdem mal machen möchte.

Der Unterschied ist eben, dass sich bei manchen Konstellationen mit Machtgefälle der eine Part über das Soft Limit hinwegsetzen darf. Ohne Machtgefälle kann gefragt werden, ob es für die andere Person ok ist, wenn man das heute macht oder die eine Person bietet es der anderen an, das an diesem Tag zu machen.

Dazu dann die Abgrenzung zum Hard Limit oder „das will ich nicht“, „ich möchte nicht, dass das jemand mit mir unter irgendwelchen Umständen macht und bitte frag nicht und bedränge mich nicht damit — das ist meine Grenze“
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #687
Dann solltest du aber auch den WICHTIGEN Teil daran mal beachten und fett schreiben, und nicht den eher unwichtigen teil:

"Es bedeutet, dass neues Terrain betreten wird für das es entsprechend viel Verantwortung und Fingerspitzengefühl braucht."

Das heißt eben NICHT, dass der eine Partner das für den anderen entscheiden oder aktiv sich darüber hinwegsetzen darf.
Es bedeutet NICHT, dass der eine Partner dahingehen pushen kann/darf/soll.
Es bedeutet NICHT, dass da zu jeder Zeit ein generelles Einverständnis vorliegt.

Es bedeutet, dass man mit dem Partner darüber REDET. Es bedeutet, dass man die Stimmung gut auffängt und keinen Druck deshalb aufbaut. Es bedeutet, dass man einfühlsam ist, wenn derjenige mit dem soft Limit sich dafür entscheidet, das angehen zu wollen.

Und das ist seit 35 Seiten so und wird auch in 35 Seiten noch so sein.
 
G
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  • Themenstarter
  • #688
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #689
Wenn das für dich so selbstverständlich ist, frag ich mich noch mehr, worüber du eigentlich die letzten 30 Seiten diskutierst.
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #690
Wenn das für dich so selbstverständlich ist, frag ich mich noch mehr, worüber du eigentlich die letzten 30 Seiten diskutierst.
Das ist der für mich selbstverständliche Abschnitt aus dem Artikel:
"Es bedeutet, dass neues Terrain betreten wird für das es entsprechend viel Verantwortung und Fingerspitzengefühl braucht."
(Wobei das mit dem neuen Terrain aber nur bei dem Beispiel aus dem Artikel so ist. Es mag neues Terrain in eben dieser Beziehung sein, es muss aber kein ganz neues Terrain sein, derjenige kann vorher schon einiges an Erfahrung mit dem soft Limit haben.)

Und das ist deine Schlussfolgerung daraus, die ich nicht uneingeschränkt teile:
Das heißt eben NICHT, dass der eine Partner das für den anderen entscheiden oder aktiv sich darüber hinwegsetzen darf.
Es bedeutet NICHT, dass der eine Partner dahingehen pushen kann/darf/soll.
Es bedeutet NICHT, dass da zu jeder Zeit ein generelles Einverständnis vorliegt.
Kann so sein, wie du sagst, muss aber nicht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #691
Off-Topic:
Nein, ich spring jetzt nicht mehr übers Stöckchen. Wollte ich grade, aber bringt schon seit 35 Seiten nix.
Gemäß dem Motto "verrückt ist, immer dasselbe zu tun und auf unterschiedliche Ergebnisse zu hoffen" bin ich dann mal hier raus.
 
S
Benutzer152906  (47) Beiträge füllen Bücher
  • #692
cbstrike

Es wäre gut, wenn Du den Artikel nicht zu starr betrachten würdest. In dem Artikel steht „Grenzen die nach und nach verschoben werden dürfen“. Das sagt eine ganze Menge aus und ist trotzdem kein total enges Korsett.

Wenn man jetzt ein Paar hat, bei dem die Frau dem Mann das Recht einräumt, dieses Limit als Strafmaßnahme jederzeit übertreten zu dürfen, dann fällt es trotzdem darunter.

Denn der Artikel beschreibt die Sache sehr allgemein und oberflächlich. Erfahrene „Spieler“ müssen für etwas andere Konstellationen deshalb nicht gleich völlig neue Begriffe erfinden.
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #693
Wenn man jetzt ein Paar hat, bei dem die Frau dem Mann das Recht einräumt, dieses Limit als Strafmaßnahme jederzeit übertreten zu dürfen, dann fällt es trotzdem darunter.
Für mich schwierig vereinbar mit Formulierungen wie "... es aber generell in Erwägung zieht... Soft Limits signalisieren eine gewisse Bereitschaft von deinem Gegenüber, die Erfahrungen versuchen zu wollen,..."
 
S
Benutzer152906  (47) Beiträge füllen Bücher
  • #695
Tja, keine Ahnung warum das für Dich schwierig zu vereinbaren ist. 🤷‍♂️

Du denkst mMn wie gesagt zu starr. Der von Dir genannte Punkt bezieht sich auf Personen, die eine bestimmte Erfahrung (z.B. AV) noch überhaupt nicht gemacht haben.

Eine erfahrene Person weiß aber schon, ob sie die Erfahrung nochmal zu erleben bereit ist (es bleibt soft limit inkl. der Überlegung unter welchen Voraussetzungen / Umständen diese Grenze überschritten werden darf), oder es wird zum hard Limit und dann ist es klar ein No-Go.
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #696
Du denkst mMn wie gesagt zu starr. Der von Dir genannte Punkt bezieht sich auf Personen, die eine bestimmte Erfahrung (z.B. AV) noch überhaupt nicht gemacht haben.
Dann lautet meine Kritik an dem Artikel, dass der Begriff soft Limit an einem Beispiel veranschaulicht wird, welches einen wesentlichen Aspekt eines soft Limits (so wie ich es bisher verstanden habe) nicht wirklich vermittelbar macht.
 
J
Benutzer199726  (42) Sehr bekannt hier
  • #697
Off-Topic:
sorry not sorry. Du weißt aber schon, dass Sex Spaß machen soll?! Das ist doch das was man quasi (kinderzeugen mal ausgenommen) zum Vergnügen, zum Genießen von Nähe und auch oft um dem Partner und sich etwas Gutes zu tun macht. Gerne auch gepaart mit Lebensfreude, Zuneigung, Leichtigkeit...
 
S
Benutzer152906  (47) Beiträge füllen Bücher
  • #698
Dann lautet meine Kritik an dem Artikel, dass der Begriff soft Limit an einem Beispiel veranschaulicht wird, welches einen wesentlichen Aspekt eines soft Limits (so wie ich es bisher verstanden habe) nicht wirklich vermittelbar macht.

Diese Kritik kannst Du gerne äußern… ich teile sie aber nicht. Da steht deutlich „sind Grenzen, die in einer Beziehung nach und nach verschoben werden dürfen“.

Das ist mAn völlig klar verständlich. Und für den Fall, das Erfahrungen noch nicht gemacht wurden, wird dazu etwas mit einem Beispiel erklärt.

Wieso Du damit ein Problem hast, verstehe ich nicht (und viele andere User auch nicht).
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #699
Da steht deutlich „sind Grenzen, die in einer Beziehung nach und nach verschoben werden dürfen“.

Das ist mAn völlig klar verständlich. Und für den Fall, das Erfahrungen noch nicht gemacht wurden, wird dazu etwas mit einem Beispiel erklärt.
Um zu vermeiden, dass wir aneinander vorbeireden. Gehen wir mal "rückwärts" von diesem Punkt:
Wenn man jetzt ein Paar hat, bei dem die Frau dem Mann das Recht einräumt, dieses Limit als Strafmaßnahme jederzeit übertreten zu dürfen, dann fällt es trotzdem darunter.
Bleiben wir ruhig bei AV als Beispiel. Dann könnte das Einräumen dieses Rechtes so eine Verschiebung einer Grenze sein. Das geschieht einvernehmlich und dafür spielt es auch keine Rolle, ob diese Verschiebung von ihr oder von ihm initiiert wurde. Davor bestand diese Grenze, das heißt er konnte AV nicht jederzeit einfordern. Diese Art Verschiebung einer Grenze wäre für meine Begriffe von diesem Artikel gedeckt, ja, aber darauf deutet wirklich nur die Passage ... sind Grenzen, die nach und nach in einer Beziehung verschoben werden dürfen oder Erfahrungen die noch nicht gemacht worden sind... hin.
 
distracted
Benutzer182842  Öfter im Forum
  • #700
Off-Topic:

Wenn ich mir soviele Gedanken darüber machen würde wie du,
hätte ich überhaupt keine Lust mehr auf Sex.
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #701
:ninja: #700

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