Loyalität der Partnerin in Vergangenheit

D
Benutzer215439  (39) Klickt sich gerne rein
  • #1
Beitrag:

Hallo zusammen. Ich lese schon seit längerem in dem Forum mit und schätze daher viele Kommentare hinsichtlich des Hilfe Aspektes. Sowas erhoffe ich mir nun hiermit auch, deswegen bin ich gespannt, was mich erwartet.

Zur Vorgeschichte: ich bin seit rund 10 Jahren mit meiner Partnerin zusammen, wir haben drei Kinder und die Beziehung läuft alles in allem sehr gut. Verheiratet sind wir noch nicht, weil wir nicht das Bedürfnis danach haben, bzw. so auch „sicher" genug mit einander sind. Bevor jmd fragt: sexuell läuft es tatsächlich trotz Langzeitbeziehung auch rund, wobei ich einige Verbesserungswünsche hätte, die aber leider (meistens mit dem Argument: wir haben Kinder) nicht umgesetzt werden. Trotzdem brauch ich mich nicht beschweren. Soweit dazu. Nur beschäftigt mich seit Anbeginn der Beziehung das Vorleben meiner Partnerin. Wir hatten beide Beziehungen, F + und auch ONS, daher sehe ich das ziemlich ausgeglichen und habe auch keine retrograde Eifersucht oder sowas. Allerdings hatte sie S** mit einer bestimmten Person, bei der ich auf Grund der Konstellation drum rum so gar nicht klar komme, bzw. ihr Verhalten nicht verstehe. Sie hat mir das alles freiwillig und offen erzählt von sich aus - ich habe erst angefangen, und z. T. auch gebohrt (gebe ich zu), nachdem ihre Erzählungen für mich keinen Sinn mehr ergaben und sich - aus meiner Perspektive - auch teils widersprochen haben. Da es in meiner Beziehung davor mit Vertrauen nicht so rund lief (mir wurden 6 Monate lang Gefühle vorgegaukelt, die es gar nicht gab) und ich daher wissen wollte. Auf wen ich mich einlasse, hatte ich nachvollziehbarer Weise ein Interesse daran zu verstehen, was sie mir denn da nun erzählte. Nur kann ich bei der einen Episode so überhaupt nicht einschätzen, wie sie zu Loyalität und Freundschaft steht. Das sind Werte, die mir, und auch ihr, sehr wichtig sind, umso merkwürdiger finde ich in einer konkreten Situation ihr Verhalten. Sie sagt ganz klar, sie habe keinen Fehler gemacht, wohingegen ich sage, auf Basis der Informationen, die ich habe, ist ihr Verhalten damals sowohl illoyal als auch moralisch mehr als Grauzone gewesen. Das sieht sie irgendwie nicht ein, wodurch ich wiederum nicht so ganz kapiere, wie sie nun zu den genannten Werten steht. Es geht nicht darum, wer recht hat, sondern eher darum, dass ich verstehe, warum sie sich da widerspricht. Da wir gemeinsam Kinder erziehen, wäre mir aber schon wichtig, zu verstehen, was genau sie geritten hat, sich damals so zu verhalten. Gar nicht mal deswegen, weil ich sie dafür kritisieren will (das steht mir nicht zu, da Vergangenheit, vor mir und es absolut nichts mit mir zu tun hatte, weil wir uns damals noch gar nicht kannten), dennoch steht dieses Verhalten in krassem Wiederspruch zu dem, wie sie sich verhält, seit dem ich sie kenne. Deswegen irritiert und verunsichert mich das so. Ich habe den Eindruck, dass ich irgendetwas übersehe, und das verunsichert mich ihr gegenüber immer wieder und beschäftigt mich dadurch auch sehr. Auch habe ich den Eindruck, dass sie einige kleine Details mir gegenüber nie erzählt hat, die mir aber helfen würden, dass zu verstehen und darüber dann zu akzeptieren. Ich würde es wie gesagt einfach nur gerne verstehen. Wir haben oft (sehr oft) darüber gesprochen und auch gestritten, die ersten 2 Jahre unserer Beziehung sogar regelmäßig. Irgendwann habe ich es dann sein gelassen, weil sie mir irgendwann kam mit „ich kann es dir nicht erklären, ich weiß es nicht" und ich es dann auch dabei belassen habe. Nur beschäftigten tut es mich halt nach wie vor sehr, weil sie mir unfassbar wichtig ist. Und ich das gerne für mich einfach ein für allemal geklärt hätte, da es mich doch auch irgendwo blockiert.

Also was ist passiert?
Ich fange vorne an: es gibt einen Peter. Dieser Peter war mit einer Annika zusammen. Annika wiederum war in einem Urlaub mit ihrem Freund Torben. Annika und Torben hatten in diesem Urlaub S** (Hintergründe unklar). Danach beendeten Annika und Peter ihre Beziehung aus anderen, unbekannten Gründen. Peter kam dann mit einer Karen zusammen. Diese wiederum war früher mal ganz kurz die Freundin von Torben. Allerdings war Torben schon Single, als er das mit Annika hatte, sodass „nur" Annika betrogen hat. Während der Beziehung mit Karen lernt Peter meine Partnerin flüchtig kennen. Meine Partnerin ist aber zu diesem Zeitpunkt eine wie sie es nennt „Party-Freundin" von Karen. Karen und Peter machen wegen Dauerstress dann Schluss und Peter intensiviert den Kontakt mit meiner Partnerin. Meine Partnerin hat wegen Karen ein schlechtes Gewissen, da es um ihren Ex geht und das Schluss machen noch nicht lange her ist, verliebt sich aber ungewollt doch in Peter und kommt mit diesem zusammen. Karen fasst das als Verrat an ihr auf und beendet die Freundschaft zu meiner Partnerin in einem ziemlich krassen Wut-Telefonat (was meiner Partnerin bis zuletzt noch leicht zu schaffen machte). Da aber Gefühle im Spiel waren, sehe ich das hier nicht so krum, kritisch ist denke ich nur, dass Peter quasi „warm gewechselt" hat. Mit etwas Abstand wäre das moralisch sicher nicht derart grau gewesen. Aber gut. Wo die Liebe hinfällt. Jedenfalls feiert Peter dann Geburtstag und hat kurz vorher von der Sache mit Annika und Torben erfahren - Torben ist auf diesem Geburtstag, genau wie meine Freundin. Peter macht sich im Suff tierisch darüber lustig, dass Torben ein „Hurensohn" sei und seine damals Freundin „gef***" hat. Warum Torben überhaupt da war, ist mir unverständlich. Ich würde einen Fremdgeher nicht unbedingt zu meinem Geburtstag einladen. Meine Freundin, die dort halt Torben kennenlernt, sagt, sie beiden, Peter und Torben, seien Freunde aber keine guten Freunde gewesen. Trotzdem bleibt Betrug Betrug. Der Geburtstag, bzw. Peters Verhalten dort Torben gegenüber, muss derart merkwürdig und irritierend gewesen sein, dass es allen Beteiligten nachhaltig in Erinnerung blieb. Ich habe letztes Jahr durch Zufall erfahren, dass einer meiner Arbeitskollegen früher auch in diesem Freundeskreis war und selbst der erinnert sich noch, teils mit demselben Vokabular wie meine Freundin, an diesen Geburtstag. War wohl alles ganz seltsam. Soweit dazu. Jedenfalls sind meine Freundin und Peter dann genau 2,5 Jahre zusammen. Nach etwa einem Jahr fängt Peter aber an, mehr und mehr seiner Online-Spielesicht zu verfallen und vernachlässigt heftigst meine Freundin. Das die beiden eine Fernbeziehung wegen ihres Studiums führen und sich daher nur am WE sehen, macht die Situation nicht leichter und selbst da, lässt Peter meine Freundin dann links liegen und zockt lieber. Meine Freundin beginnt nach und nach verständlicherweise an den Gefühlen für sie zu zweifeln. Dazu kommt erschwerend, dass Peter seiner Freundschaft zu Annika (! Zur Erinnerung: die ist ihm fremdgegangen!) mehr oder minder fröhnt, Streitereien anzettelt und ihr sogar im Vergleich zu meiner Freundin (also damals seiner aktuellen Partnerin) deutlich teurerer Geschenke von teils bis zu 300€ macht. Find ich persönlich unverständlich, aber gut, Peter und Annika müssen sich wohl freundschaftlich noch sehr wichtig gewesen sein, trotz fremdgehen. Meine Freundin hingegen fühlt sich derart alleine und unverstanden, dass sie aus Verzweiflung beginnt, Tagebuch zu schreiben und u.a. darin verhandelt, Peter zu rede zu stellen, wie er sich die gemeinsame Zukunft vorstellt. Zur Erklärung: meine Freundin will damals schon Ehe und Kinder, wohingegen Peter lieber Junggeselle bleiben will. Das ist auch nach 2,5 Jahren schließlich der Trennungsgrund: er macht per SMS Schluss an dem Tag, als sie nach 10 Tagen aus einer Exkursion im Ausland zurückkommt mit der Begründung, er wolle keine Kinder, liebe sie noch, aber so sei es besser. Sie wird also quasi für die Äußerung ihres Traums „bestraft". Aus seiNer Sicht finde ich das zwar vom Stil her ne Katastrophe, zumal nach 2,5 Jahren, aber inhaltlich richtig, um sie nicht noch weiter zu quälen. Soweit erstmal alles nachvollziehbar. Die beiden (meine Freundin und Peter) haben dann eine Feindschaft versucht (für mich dann später sehr neu, weil bei mir und meinen Exen das nie funktioniert hat). Peter war zudem nach der Trennung noch sehr gut in der Familie meiner Freundin integriert: reparierte PCs, feierte zusammen mit denen (allerdings 1 Jahr später) Weihnachten etc (das Fest ist meiner Freundin SEHR wichtig, demnach sagt es schon was, wenn der dabei ist). 5 Wochen nach der Trennung geht Peter allerdings direkt eine neue Beziehung ein, was er erst verheimlicht. Meine Freundin stört das zunächst gar nicht, bis Peter nach 2-3 Monaten merkt, dass er in einem rebound festhängt, unglücklich mit der Neuen ist und wieder anfängt, mit meiner Freundin zu flirten. Die lässt sich dummerweise drauf ein, um ihr Ego aufzupolieren, allerdings bleibt es bei flirty Chats. Moralisch gruselig finde ich hier, dass meine Freundin der neuen Beziehung ihres Ex dadurch gefährlich wird: die neue Freundin wird massiv eifersüchtig und „verbietet" Peter den Umgang mit meiner Freundin, woraufhin diese sich tierisch über Peter aufregt, wie es sein kann, dass dieser deren Freundschaft „für sowas" aufgibt. Quasi parallel dazu meldet sich ein entfernter Freund von Peter (Florian) bei meiner Freundin und flirtet diese an, worauf sie sich (sie ist in der Zeit sehr einsam und wünscht sich ne Beziehung) auf diesen einlässt. Der Florian haut dann raus, dass er schon lange auf meine Freundin scharf ist, nur nichts machen konnte, weil sie die Freundin seines Freundes Peter war. Meine Freundin ignoriert völlig ob das Peter (und ihre Freundschaft zu diesem) stören könnte und landet schlussendlich mit Florian in der Kiste. Florian ghostet sie direkt danach, woraufhin sich meine Freundin bei Peter ausheult, der sie zunächst wegen Florian auslacht, dann aber unterstützt. Florian beichtet Peter das Ex-vögeln dann separat, meldet sich aber nie wieder bei meiner Freundin. Peter klärt die Eifersuchtsnummer mit seiner aktuellen Freundin und meine Freundin und Peter werden „richtige" Freunde.
Einige Monate später lernt meine Freundin dann ihren Partner vor mir, Max, kennen. Dieser baut die Beziehung aber über Wochen mit einer Hinhaltetaktik inklusive S** auf, bis meine Freundin so abhängig von Max ist, dass sie die F+ eigentlich schon beenden will, woraufhin Max dann doch eine Beziehung will, es dann in knapp 8 Monaten aber nicht schafft, die magischen 3 Worte zu sagen. Die Beziehung muss wohl ganz gruselig gewesen sein, Max (wie sich dann rausstellen sollte ein entfernter Bekannter von mir) muss wohl ziemlich unnahbar in der ganzen Beziehung gewesen sein. Jedenfalls ist Max eifersüchtig auf die Freundschaft zu Peter, woraufhin meine Freundin vor ihm diese Freundschaft verteidigt. Januar 2012 (ab hier wird es brisant) erzählt Peter dann meiner Freundin von einem Marcel. Marcel hat sich bei Peter Infos über meine Freundin geholt, da dieser sie wohl schon länger scharf findet. Da meine Freundin Marcel auch vor Max schon scharf fand, aber nicht bemerkte, dass das auf Gegenseitigkeit beruht, gerät sie kurz ins schlingern, ob sie die Beziehung zu Max beenden soll, da sie nicht glücklich ist. Entscheidet sich dann aber doch für Max. In der Zeit benimmt sich Peter seltsam: einerseits versucht er, mit meiner Freundin nochmal ins Bett zu kommen, gleichzeitig auch, sie und Marcel zu verkuppeln. 2 Tage nach Valentinstag 2012 und 2-3 Wochen nach dem Tod des Opas meiner Freundin macht Max dann mit meiner Freundin überraschend Schluss, obwohl es wieder besser lief. Diese ist am Boden zerstört, und muss dann (sie wohnen im Studentenheim dicht beieinander) nach ca 5 Wochen mit ansehen, wie Max quasi als rebound eine Frau mach der nächsten abschleppt, aber nicht für ein abschließendes klärendes Gespräch bereit ist und auch die anvisierte Freundschaft sehr distanziert gestaltet. Meine Freundin völlig am Ende trifft sich mit Marcel, der aber zugibt, nur mit ihr ins Bett zu wollen. Es läuft nichts und kurz danach hat auch Marcel eine Freundin.

Soweit mitgekommen? Ok. Und jetzt das gruselige: meine Freundin trifft dann knapp 2 Monate nach Ende mit Max on einer Kneipe als Single (!) 4 Freunde von Peter. Sie kennt alle davon nur über Peter. Auch Torben ist dabei. Alle 4 versuchen sie abzugraben, nur Torben benimmt sich nicht daneben, greift die Handy Nummer ab und fängt dann am Tag nach dem Kneipenbesuch an, meiner Freundin Nacktbilder zu schicken, die diese SOFORT erwidert. Das sie Single ist und machen kann, was sie will, ist mir schon klar. Sie hat nur vorher teils monatelang damit gehadert, sich auf Männer einzulassen und im dem Fall denkt sie nicht mal drüber nach sondern geht wie von selbst (Motte zum Licht) auf die sexuelle Komponente ein, ohne auch nur ansatzweise drüber nachzudenken, was das für ihre Freundschaft mit Peter und auch die Freundschaft zwischen Peter und Torben bedeutet. 2 Wochen später landen sie und Torben im Bett und wollen das wiederholen. Wieder 2 Wochen später feiert Peter Geburtstag. Meine Freundin und Torben sind eingeladen und sie geht mit der festen Absicht, Torben nochmal abzuschleppen. Peter weiß zwischenzeitlich von dem Techtelmechtel (ein Freund von Torben hat nicht dicht gehalten) und sagt das auch im Vorfeld der Party meiner Freundin. Diese kommt aus völligst mir unverständlichen Gründen aber immer noch nicht auf den Gedanken, dass sie sich 1. zum zweiten Mal einen Freund von Torben angelt und 2. das es Peter vielleicht schon emotional stören könnte, das seine Ex mit einem Typen schläft, der ihn damals betrogen hat. Jedenfalls besäuft sich Peter auf der Party und stellt Torben zur Rede: er hätte es anständig gefunden, dass Torben vorher um Erlaubnis fragt. Erlaubnis ist natürlich Schwachsinn, weil beide Single usw., aber aus Respekt vor den jeweiligen Freundschaften kann ich seine Gefühle total nachvollziehen. Vor kurzem habe ich jetzt erst ganz beiläufig von meiner Freundin erfahren, dass Peter und Torben sich wohl fast geprügelt haben - bisher, also rund 10 Jahre lang - war die Version, das Peter ganz cool mit der Sache umging. Meine Freundin beschloss damals, dass Peter „nur" im Stolz verletzt sei und ein Spinner und nahm seine Gefühle null Komma null ernst. Entschuldigung, Empathie? Nichts, gar nichts. Stattdessen schreibt sie versaut mit Torben weiter. Der nutzt aber die F+ aus und trifft sich nach weiteren 2 Wochen mit einer anderen Frau, was meiner Freundin bewusst macht, dass eine F+ nix für sie ist und beendet das daraufhin. Dann lerne ich sie kennen (6 Wochen später) und wir sind quasi sofort zusammen. Von Anfang an sagt sie mir, dass sie Freundschaft zu Peter ach so wichtig seining sie keine Eifersüchteleien möchte - was ihr 8 Wochen vorher noch total egal war.

Jetzt zu meinem Problem: ich finde es völlig unverständlich, warum sie sich bei ihrem Handeln nicht um Peter kümmert, von mir dann aber erwartet, ich soll diese Freundschaft akzeptieren. Zudem finde ich es super krass, mit jemanden, für nur S**, in die Kiste zu steigen, der den damaligen Partner betrogen hat. Ist das nicht aus einer freundschaftlichen Sicht total illoyal, wenn einem der damalige Partner noch was bedeutet? Immerhin hat man 2,5 Jahre das Bett miteinander geteilt. Wenn sie sich in Torben verliebt hätte, ok, aber sie sagt, dass sei der unwichtigste Mensch in ihrem Leben gewesen. Und dafür dann eine Freundschaft riskieren, für die man so gekämpft hat, ist doch hanebüchen - oder? Wie seht ihr das? Übersehe ich einen Blickwinkel?

Bin für jeden Ratschlag dankbar.

Danke fürs Lesen!
 
krava
Benutzer59943  (43) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #2
geht das nicht auch kürzer? :zwinker:

gehts im Kern darum dass deine Partnerin fremdgehen nicht verurteilt wie du?

und du beurteilt eine Situation vor 10 Jahren, in der du selbst nie warst? Wie geht das?
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #3
Hmm. In der ganzen Geschichte ein Problem zu sehen ergibt irgendwie nur dann Sinn, wenn man der Meinung ist, Menschen hätten auf "Ex" noch irgendeine Art von "Besitzanspruch" und / oder die Befugnis zu entscheiden wer mit ihr Sex haben "darf".

Mit der Sicht wiederum hätte ich ein Problem.
 
Anna1309
Benutzer166007  (40) Meistens hier zu finden
  • #4
Sie sagt ganz klar, sie habe keinen Fehler gemacht, wohingegen ich sage, auf Basis der Informationen, die ich habe, ist ihr Verhalten damals sowohl illoyal als auch moralisch mehr als Grauzone gewesen. Das sieht sie irgendwie nicht ein, wodurch ich wiederum nicht so ganz kapiere, wie sie nun zu den genannten Werten steht
Wäre die Frage, wie du für dich Loyalität auslegst. Für mich bedeutet Loyalität nicht, dass ich alles tue, was andere Menschen von mir erwarten (könnten), wenn ich damit z.B. andere Werte von mir verletzen müsste. Das wäre dann nämlich Gehorsam/Hörigkeit und nicht Loyalität. Auch wenn viele Menschen das gerne gleichsetzen.

Im Grunde kann an der Stelle nur der besagte Typ darüber urteilen, wie er ihr Handeln bewertet und welche Konsequenzen er daraus für sich zieht. Du kannst das hingehen nur für dich selbst tun, solltet ihr mal in eine ähnliche Situation geraten. Sprich ihr ganz klar sagen, dass für dich das zu einem entgültigen Bruch führen würde, wenn sie sich dir gegenüber jemals so verhalten sollte.


Nur beschäftigten tut es mich halt nach wie vor sehr, weil sie mir unfassbar wichtig ist. Und ich das gerne für mich einfach ein für allemal geklärt hätte, da es mich doch auch irgendwo blockiert.
Welche Ängste triggert denn diese Geschichte in dir? Hast du bedenken, dass sie - im Falle einer Trennung - mit jemandem aus deinem Umfeld in die Kiste steigen könnte?

Wie ich schon meinte: an der Stelle kannst du nur deine Standards/Haltung ganz klar vertreten. Adaptieren muss sie sie nicht, aber respektieren wäre schön. Das gilt aber in beide Richtungen. Auch du solltest damit aufhören, ihr deine Sichtweise von richtig aufdrängen zu wollen. Das ist keine konstruktive Gesprächsgrundlage.
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #5
All das ist vor über zehn (!) Jahren passiert, und du zerbrichst dir darüber den Kopf? :confused:

Ihr habt drei Kinder, ein gemeinsames Leben usw. und du grübelst ehrlich über die Loyalität deiner Partnerin wegen irgendwelcher Exfreunde und Fuck Buddies nach, die sie vor dir hatte?

Also ich raffe das nicht, echt nicht. 🤔 Hast du zu viel Zeit?
 
Anna1309
Benutzer166007  (40) Meistens hier zu finden
  • #6
Verheiratet sind wir noch nicht, weil wir nicht das Bedürfnis danach haben, bzw. so auch „sicher" genug mit einander sind.
Ist dem so? oder fehlt eventuell etwas, um diesen letzten Schritt auch gehen zu wollen? Du machst dir ja um dieses Thema einen ziemlichen Kopf. Würdest du dich sicher mit ihr fühlen, würde dich das doch gar nicht in dem Umfang beschäftigen.
 
D
Benutzer215439  (39) Klickt sich gerne rein
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  • #7
geht das nicht auch kürzer? :zwinker:

gehts im Kern darum dass deine Partnerin fremdgehen nicht verurteilt wie du?

und du beurteilt eine Situation vor 10 Jahren, in der du selbst nie warst? Wie geht das?
Sie verurteilt fremdgehen sogar noch härter als ich, kein Witz. Für sie wäre das unter allen erdenklichen Umständen immer sofort ein Trennungsgrund, wohingegen ich der Meinung bin, das, wenn man die Umstände des fremdgehens kennt, ggf. auch Verständnis entwickeln kann und sich nicht sofort trennen muss. Sie hat in ihrer Familie 2 so Fälle erlebt, aber (notgedrungen) mit allen Kontakt. Kommt dieses Thema dann mal zur Sprache, wird sie merkwürdig unterkühlt. Zitat: „das müssen die unter sich klären.“ also auch keine Empathie für die betrogene Person z. B. Und eigentlich sind ihr fremdgehen per se unsympathisch (haben gerade einen Fall im Freundeskreis, da regt sie sich mehr auf als ich). Nur bei besagten Torben konnte sie das gnadenlos ausblenden. Irgendwie war das in dem Fall alles nicht so schlimm und sie versteht auch nicht, warum Peter enttäuscht von ihr und Torben sein könnte. Ich meine: Peter muss ja emotional investiert haben, um mit Torben trotz des fremdgehens befreundet zu bleiben, oder? Und wenn dann dieser Torben nichtmal 2 Jahre später nochmal eine Frau angreift, mit der Peter mal was hatte, die ihm aber noch viel bedeutet, ist doch irgendwie klar, dass bei Peter das alles nochmal hochkommt. Ich möchte mal jmd sehen, der sich in dem Fall nicht an das „Früher“ erinnert fühlen würde. Und da finde ich es, wenn man mit Peter doch befreundet bleiben möchte, schon arg, dass einfach so zu ignorieren. Ich sag ja gar nicht, dass meine Partnerin und Torben keinen S** hätten haben dürfen, mir fehlt nur die Empathie, Peter gegenüber, damit umzugehen.
 
D
Benutzer215439  (39) Klickt sich gerne rein
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  • #8
All das ist vor über zehn (!) Jahren passiert, und du zerbrichst dir darüber den Kopf? :confused:

Ihr habt drei Kinder, ein gemeinsames Leben usw. und du grübelst ehrlich über die Loyalität deiner Partnerin wegen irgendwelcher Exfreunde und Fuck Buddies nach, die sie vor dir hatte?

Also ich raffe das nicht, echt nicht. 🤔 Hast du zu viel Zeit?
Nein, zu viel Zeit habe ich nicht :smile: das Problem ist, dass ich denke, sie hat da komplett andere Werte als ich und gaukelt mir was vor. Und: ich habe einen Anspruch an Selbstreflexion. Ich bin selbst jmd, der mit sich selbst „gnadenlos“ (Zitat eines Freundes) umgeht, wenn er Mist gebaut hat, im Sinne von jmd anderen verletzt. Jetzt ist es so, dass meine Partnerin da sogar noch krasser ist und sich teilweise um wildfremde empathisch sorgt, so hab ich sie auch kennen und lieben gelernt. Dazu gibt es sogar eine konkrete Situation, die ich bei Bedarf schildern kann. Sie ist also selbstreflektiert, auf jeden Fall. Nur bei dieser einen Episode halt überhaupt nicht, deswegen sticht das für mich so heraus. Es ist, als wäre da eine, ich nenne es mal plakativ „dunkle Seite“, von der ich nichts weiß, und die die mir nicht erklären kann. Dadurch fällt mir das so auf. Wie ein Tintenfleck auf ner weißen Seite Papier. Man sieht automatisch hin.
 
D
Benutzer215439  (39) Klickt sich gerne rein
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  • #9
Ist dem so? oder fehlt eventuell etwas, um diesen letzten Schritt auch gehen zu wollen? Du machst dir ja um dieses Thema einen ziemlichen Kopf. Würdest du dich sicher mit ihr fühlen, würde dich das doch gar nicht in dem Umfang beschäftigen.
Korrekt interpretiert! Das ich diese Episode ihres Lebens nicht verstehe, blockiert mich. Stimmt. Und das hält mich auch zurück, sie zu heiraten. Bitte nicht falsch verstehen: die Beziehung läuft sonst sehr gut, wir lieben uns, usw. Es geht auch nicht darum, ihr die Episode vorzuhalten - das steht mir nicht zu. Aber: dennoch ist an der Art und Weise, wie die darüber spricht und damit umgeht, ein mir unbekannter Aspekt ihrer Persönlichkeit, der bei mir die Alarm Glocken schrillen lässt. Wenn sie mir ihre Motive erklären könnte oder wenigstens konkret sagen würde „ja, ich habe Peter verletzt und wollte das nicht“ oder sowas in die Richtung, wäre das alles nicht dramatisch. Gar nicht. Aber die Tatsache, dass sie da mauert, und auch nur bei diesem Thema, deutet für mich darauf hin, dass sie da irgendwas vor mir verbirgt. Und das ist ziemlich bekloppt, weil ihr ja alle an der Länge des Postes schon seht, wie viel und wie detailliert sie mir das über die Jahre alles erzählt hat. Wenn man so eine Geschichte so ausweitet, ist es doch auffällig, an genau einer Stelle plötzlich nicht mehr im Zusammenhang und nachvollziehbar zu erzählen, oder?
 
jeko2007
Benutzer186762  (53) Öfter im Forum
  • #10
Bin für jeden Ratschlag dankbar.

Konzentriere Dich auf Deine Familie und nicht diese Soap von vor 10 Jahren. Ich kann Dich schon irgendwo verstehen, aber das hilft doch keinem weiter, da immer weiter festzuhängen.

Ehrlich gesagt finde ich dieses Festhängen gruseliger als die Geschichte selbst.
 
krava
Benutzer59943  (43) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #11
Sie verurteilt fremdgehen sogar noch härter als ich, kein Witz. Für sie wäre das unter allen erdenklichen Umständen immer sofort ein Trennungsgrund, wohingegen ich der Meinung bin, das, wenn man die Umstände des fremdgehens kennt, ggf. auch Verständnis entwickeln kann und sich nicht sofort trennen muss.

und inwiefern ist das ein Problem?
ie hat in ihrer Familie 2 so Fälle erlebt, aber (notgedrungen) mit allen Kontakt.
ja und?
Niemand ist perfekt und ich finde auch nicht alles was meine Familie oder Freunde tun super und nachahmenswert. Und das ist auch umgekehrt der Fall. Trotzdem verliere ich da nicht automatisch den Respekt und erst recht nicht den Kontakt.
Und wenn man sagt "wenn mein Partner fremdgeht trenne ich mich" heißt das doch nicht "alle Fremdgeher sind Arschlöcher und ich will mit keinem davon auch nur den winzigsten Kontakt".
Das sind zwei komplett unterschiedliche Paar Schuhe.

Kommt dieses Thema dann mal zur Sprache, wird sie merkwürdig unterkühlt. Zitat: „das müssen die unter sich klären.“
ja absolut richtig!
WAs soll da sonst für ein Statement kommen deiner Meinung nach??
also auch keine Empathie für die betrogene Person
was würde das bringen?
Solange man nicht hinter die Fassade blicken kann, kann man überhaupt nichts beurteilen. Auch nicht, ob die betrogene Person wirklich der Verlierer in der Geschichte ist. Das ist längst nicht immer pauschal der Fall.

z. B. Und eigentlich sind ihr fremdgehen per se unsympathisch (haben gerade einen Fall im Freundeskreis, da regt sie sich mehr auf als ich). Nur bei besagten Torben konnte sie das gnadenlos ausblenden.
ich finds normal, dass man manchen Menschen gegenüber toleranter ist. Einfach weil man sie mehr mag beispielsweise.

Irgendwie war das in dem Fall alles nicht so schlimm und sie versteht auch nicht, warum Peter enttäuscht von ihr und Torben sein könnte. Ich meine: Peter muss ja emotional investiert haben, um mit Torben trotz des fremdgehens befreundet zu bleiben, oder?
was geht dich das an?
. Ich möchte mal jmd sehen, der sich in dem Fall nicht an das „Früher“ erinnert fühlen würde.
ist das deine Baustelle?
Ich sag ja gar nicht, dass meine Partnerin und Torben keinen S** hätten haben dürfen, mir fehlt nur die Empathie, Peter gegenüber, damit umzugehen.
ist das nicht Peters Problem?
bzw. vielleicht ist es gar keins und Peter ist das komplett egal? Vielleicht hats ihn gar nicht so getroffen, vielleicht hat er auch fremdgevögelt... wer weiß das schon?

Dass du diese Story 10 Jahre später in deine Beziehung legst finde ich äußerst seltsam.
Und noch seltsamer finde ich, dass du deiner Frau absprechen willst eure Kinder in deinem Sinne zu erziehen, weil sie nicht jeden Menschen als Charakterschwein aburteilt, der der äußeren Fassade nach mal fremdgegangen ist.
 
D
Benutzer215439  (39) Klickt sich gerne rein
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  • #12
Hmm. In der ganzen Geschichte ein Problem zu sehen ergibt irgendwie nur dann Sinn, wenn man der Meinung ist, Menschen hätten auf "Ex" noch irgendeine Art von "Besitzanspruch" und / oder die Befugnis zu entscheiden wer mit ihr Sex haben "darf".

Mit der Sicht wiederum hätte ich ein Problem.
Ich verstehe deinen Punkt. Ich sehe das auch wie du, auch wenn mir das schwerfällt. Aber ich kann es verstehen. Schwer fällt es mir deswegen, weil man ja auch nach einer Trennung an jmd hängen kann, und es dann nochmal doppelt weh tut, wenn sich der Expartner dann ausgerechnet einen Freund angelt, der vorher schon da war. Weil: der getrennte Partner muss dann ja nicht nur mit der Trennung an sich fertig werden, sondern sich sich in der Freundschaft neu positionieren, also sich ggf fragen, ob die Freundschaft noch weiter geführt werden kann usw. Und sollte diese Person das für sich mit nein beantworten, verliert diese nach dem Partner auch noch einen Freund zusätzlich. Daher denke ich schon, das sowohl Ex als auch Freund eine gewisse Verantwortung für die Gefühle des ehemaligen Partners haben, damit das alles nicht noch schlimmer wird, als es dir h die Trennung eh schon ist. Ich gehe mal davon aus, das alle 3 Parteien noch daran interessiert sein können, miteinander klar zu kommen. Und wenn dass das Ziel ist, geht das doch nur mit Rücksichtnahme. Und genau da macht meine Partnerin dicht: sie angelt sich Exen, will aber mit der geschassten Partei befreundet bleiben, nimmt aber null Rücksicht auf deren Gefühle. So nach dem Motto: musste halt mit klar kommen, Pech. Und das steht komplett konträr zu ihrer ansonsten Mega empathischen Seite.
 
D
Benutzer215439  (39) Klickt sich gerne rein
  • Themenstarter
  • #13
Konzentriere Dich auf Deine Familie und nicht diese Soap von vor 10 Jahren. Ich kann Dich schon irgendwo verstehen, aber das hilft doch keinem weiter, da immer weiter festzuhängen.

Ehrlich gesagt finde ich dieses Festhängen gruseliger als die Geschichte selbst.
Festhängen tue ich nur, weil ich das Gefühl habe, einen bestimmten Aspekt nicht zu kennen. Und da ich so viele Details erzählt bekommen habe, nur das halt nicht, enthält sie mir scheinbar bewusst was vor und dafür verstehe ich den Grund nicht. Es muss aber einen geben, nur weiß ich nicht, ob das mit mir, Peter, Torben oder sonst wem zu tun hat. Wenn es an mir löge, wüsste ich das gerne, im an mir arbeiten zu können.
 
Anna1309
Benutzer166007  (40) Meistens hier zu finden
  • #14
Es ist, als wäre da eine, ich nenne es mal plakativ „dunkle Seite“, von der ich nichts weiß, und die die mir nicht erklären kann.
Du klingst wie jemand, den ich mal kannte. Ja, es ist gut möglich, dass sie da eine dunkle Seite hat - wo Licht ist, ist auch Schatten - und vielleicht mauert sie, weil es da durchaus Schuld- und Schamgefühle in ihr gibt. Sie aber da nicht ran will.

Dennoch macht es auf mich den Eindruck, dass du mit grundlegenden Vertrauensproblemen zu kämpfen hast und diese Geschichte nur ein Auslöser aber nicht die Ursache ist.
Wenn man so eine Geschichte so ausweitet, ist es doch auffällig, an genau einer Stelle plötzlich nicht mehr im Zusammenhang und nachvollziehbar zu erzählen, oder?
Nein, das ist für mein Empfinden nicht auffällig, sondern ein Anzeichen dafür, dass sie sehr ehrlich mit dir ist. Lügen erkannt man daran, dass das immer sehr schlüssige Geschichten sind, weil kognitiv konstruiert. Wahrscheinlich ist sie sich ihrer Motive selbst nicht bewusst. Wie soll sie sie dir dann darlegen?
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #15
So nach dem Motto: musste halt mit klar kommen, Pech. Und das steht komplett konträr zu ihrer ansonsten Mega empathischen Seite.
Nein, das sehe ich nicht so. Also letzteres.

Peter ist ein erwachsener Mann, und wenn er der Meinung ist, diese Freundschaft (weiter) führen zu wollen, dann ist es "nur eine Freundschaft", und nicht "Freundschaft mit der Ex, die irgendwie noch meins ist, sein soll". Wenn er diese Entscheidung getroffen hat (und dabei bleibt) wäre es bevormundend, wenn nicht beleidigend, ihm zu unterstellen, das wäre anders.

Also ich würde es grundsätzlich für absurd halten, wenn jemand innerhalb einer Freundschaft sagen würde "hier aber nicht Sex mit x, y und z, das würd mir weh tun" - und an der Stelle ist man nach einer Beziehung, wenn man noch eine Freundschaft führt, auch wieder. Ist man das nicht, kann man keine Freundschaft führen.

Ich bin grundsätzlich auch überaus empathisch, und ich würde genau so handeln wie sie. Das ist eine Frage des Respekts Peter gegenüber, ihn da nicht zu "bemuttern". Könnte ich ihn da als Freund nicht für voll nehmen wäre die Freundschaft von meiner Seite aus beendet. Wenn er hin und wieder strauchelt ist das sein Ding, solange er es hinbekommt, und soviel Vertrauen hab ich in Freunde dann doch.

enthält sie mir scheinbar bewusst was vor
Diese Schlussfolgerung, diese Unterstellung halte ich allerdings ziemlich tödlich für eine Beziehung.
 
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ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #22
So nach dem Motto: musste halt mit klar kommen, Pech.
Sie war ja auch SINGLE, sie musste niemandem Rechenschaft ablegen. Also ja, Pech. Peter hat zu der Zeit auch so viel an ihr rumgegraben, dass eh fragwürdig scheint wieviel Freundschaft und wieviel Warmhalten das seinerseits war.

Ich finde Peters Verhalten zu dieser Zeit viel ätzender als ihres, dieses ganze Hü und Hott, selbst eine Freundin am Start haben aber dann einem erwachsenen SINGLE noch erzählen wollen, dass er doch mal hätten fragen können…puh. Mich stört genau wie Nevery Nevery dieser Besitzanspruch dahinter, mit Rücksichtnahme hat das wenig zu tun und Peter hat ja selbst keine Rücksicht genommen.

Ansonsten liest es sich von allen Beteiligten wie viel Drama und etwas mehr Abstand hätte vermutlich allen gut getan. Aber man wird ja älter und lernt hoffentlich draus.

Ich denke du solltest mal in Therapie, deine Ängste und dein Frauenbild hinterfragen. Konsequent und gesund wäre gewesen das Thema vor 8 Jahren (spätestens!) abzuhaken, dass du das bis heute nicht kannst scheint mir schon bearbeitungswürdig.

Ich empfinde deine Partnerin da auch nicht als inkonsistent in ihrer Empathie. Ich kann emphatisch sein und trotzdem nicht jeden Unsinn mitmachen, wie etwa mir wegen des Ex Sexpartner verkneifen. Sie enthält dir meiner Meinung nach auch nichts vor, dir gefällt nur die Antwort nicht. Mir scheint du kommst da eher dir und deinen Motiven da selbst nicht auf die Spur.
 
O
Benutzer207972  (34) Öfter im Forum
  • #34
Warum immer mehr neue Details ans Licht kommen?
Für mich liest es sich so, als hättest du da in den ersten zwei Jahren eurer Beziehung ziemlichen Stress gemacht inklusive wiederholter genauer Verhöre um rauszufinden, was da jetzt genau wie abgelaufen ist. Dabei hat deine Freundin nichts falsch gemacht. Sie hat sich als Single sexuell frei ausgelebt, ist selber nicht fremd gegangen, und hat Peter wie einen Erwachsenen Menschen behandelt und ihn beim Wort genommen, dass er nun ihr platonischer Freund ist. Wenn ich als Partnerin zu meinem Sexleben vor der Beziehung wieder und wieder befragt und verhört werde, tendiert meine Offenheit logischerweise irgendwann gegen Null und ich werde den Teufel tun und auch noch unnötige Details rauskramen, die dann zu weiteren Verhören führen könnten.

Was mich insgesamt irritiert?
Das liest sich für mich alles derartig verkopft, vor allem dafür, dass es schon so lange her ist. Ich verstehe den Loyalitätskonflikt hier nicht wirklich und finde die ganzen langen Begründungen dazu, was genau jetzt problematisch an ihrem Verhalten ist, verworren und uneindeutig. Ich finde es extrem, dass dich das Thema so belastet, nach zehn Jahren Beziehung inklusive Kindern.

Was nach dem Lesen bleibt?
Das Gefühl, dass es hier eher um andere grundlegende Ängste und Unsicherheiten deinerseits geht und der Loyalitätskonflikt und die verwobenen Begründungen vorgeschoben sein könnten, in einem Versuch, deine unguten Gefühle der Unsicherheit, die du nicht fühlen möchtest, zu rationalisieren. Auch drängt sich mir der Verdacht auf, dass diese Gefühle womöglich eher damit zu tun haben, dass sie sich in der Vergangenheit sexuell sehr selbstbestimmt ausgelebt hat - als mit Peters verletzten Gefühle (denn die sind Peters Problem und Peter ist erwachsen). Und damit, dass du rational weißt, dass du ihr das nicht vorhalten darfst. Aber es emotional dennoch tust.

Ich würde mir an deiner Stelle therapeutische Hilfe suchen, wenn dich all das nach so langer Zeit noch derart beschäftigt. Die Beschreibungen eurer Corona-Zeit klingt außerdem super belastend - vielleicht könnte euch auch eine Paartherapie helfen, den Knoten zu lösen.

Edit: Du schreibst gerade, du glaubst, dass ihr Verhalten nun mit einem Gefühl der Sicherheit zu tun haben, nachdem die Corona-Krise überstanden ist. Hast du sie denn mal gefragt? Ohne Vorwürfe, ohne das Ziel, sie auf mögliche Fehler festzunageln? Führt ihr regelmäßig ergebnisoffene Gespräche darüber, wie es euch in eurer Beziehung gerade geht, was euch fehlt, wie es um eure mentale Gesundheit bestellt ist? Wie viel fragst und weißt du? Wie viel sind Interpretationen und Vermutungen?
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #47
Ich versuche noch einmal, das Problem zu verstehen (Schaubild wäre wirklich gut, mein müdes Covid-Hirn steigt da nicht durch…), und ich vergleiche das mal mit einer alten Geschichte aus meinem Nähkästchen.

Damals (so vor zwanzig Jahren) hatte ich einen Freund, der mir einen neuen Kumpel präsentierte, der es mir irgendwie antat und der scheinbar spontan auch auf mich stand, aber es passierte nichts. Erstmal. Irgendwann ging mein damaliger Freund zum drölfzigsten Mal 🙄 fremd, dummerweise mit meiner besten Freundin, worauf ich teilweise aus Rache besagten Kumpel vögelte und dann die Beziehung beendete.

Ich landete in einer On-/Off-Bettgeschichte mit besagtem Kumpel, die immer dann wieder „on“ war, wenn ich Single war – aus praktischen Gründen, ich hatte also auch als Single immer jemanden zum Vögeln parat. 🙃 Irgendwann verliebte ich mich in meinen besten Freund (spoiler alert: don‘t do that!) und gab meinem Fuckbuddy den Laufpass, also zumindest was das Vögeln anging. Mein bester Freund wusste übrigens von der F+ mit meinem Kumpel und hasste alles daran, logisch. Ich hatte dann natürlich vorübergehend keinen Kontakt mehr mit dem Kumpel, der seinerseits relativ sauer über meinen Ausstieg aus der F+ war (warum, konnte/wollte er mir übrigens nie sagen 🙃). Nach zwei oder drei Jahren hatten wir dann wieder Kontakt und wurden wieder Freunde, ohne Sex natürlich. War für meinen Partner (besagter bester Freund) aber ziemlich scheiße, weil er es moralisch für falsch hielt, mit einem alten Lover befreundet zu sein, der ohnehin nur darauf warte, mich wieder ins Bett zu schleifen. 🤐

Was soll ich sagen? Der Kumpel ist immer noch da, in meinem Leben. Besagter bester Freund nicht mehr.

Der Kumpel ist verheiratet und hat drei Kinder. Ich bin verheiratet und habe drei (plus zwei Bonus-) Kinder. Mein Mann weiß nicht, dass besagter Kumpel ein alter Fuckbuddy ist, das würde ihn vermutlich sehr beschäftigen – oder hätte es zumindest in den ersten Jahren. Aber: Er will das auch gar nicht wissen.*

Und der Kumpel und ich haben auch keinen „spannenden“ Kontakt mehr, überhaupt nicht, sondern netten freundschaftlichen Kontakt, wir reden über unser Befinden, Familie, Arbeit, Events…

Ich finde Loyalitäten in solchen Geschichten immer wieder schwer zu setzen, sehe aber einen wichtigen Faktor: Sind alle erwachsen? Schön! Dann können sie eigene Entscheidungen treffen.

Und meine Entscheidung wäre: Don‘t wanna know. *So sieht es übrigens auch mein Mann. Er hat das sehr schnell deutlich gemacht, er will über meine sexuelle Vergangenheit nichts wissen. Okay.

Und das würde ich dir auch empfehlen: Lass das ganze Ding ruhen. Es geht dich doch auch gar nichts an.

Wenn es irgendwo Reibungspunkte zwischen dir und deiner Partnerin gibt, arbeitet daran. Aber lass nicht olle Kamellen darüber entscheiden, welches Bild du von deiner Partnerin hast. Das halte ich nämlich für unfair.

P.S.: Mein Mann und ich hatten zu Beginn einen erheblichen Loyalitätskonflikt, weil er hinter meinem Rücken immer noch seiner Ex in den Allerwertesten gekrochen ist, DAS war richtig scheiße. Denn DAS hatte mit MIR, mit UNS zu tun, und das hat zu richtig großem Krach geführt.

Aber der Peter? Und der Torben (?)? Sind die all die Mühe wert? Nach all den Jahren?
 
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Armorika
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #61
Ich habe wenige Menschen, die mir viel bedeuten, und bei denen ist mir einfach wichtig, dass ich sie verstehen kann.
Das und den Anspruch, dass Dir ein Partner wirklich alles erzählen muss, damit Du ihn als ehrlich genug einstufst, finde ich echt auffällig.
Für mich gehört zur Liebe auch, zu akzeptieren, dass mein Partner Dinge anders empfindet, dass er manches mit sich selbst ausmachen darf und vor allem, dass er auch mal Dinge tun kann, die ich nicht verstehe, das aber mein Vertrauen in ihn überhaupt nicht erschüttert.
Schon allein deshalb, weil ich doch nicht das Maß aller Dinge bin und automatisch falsch ist, was ich nicht verstehe oder anders werte. Und, weil der Partner immer noch ein eigenständiger Mensch ist, der auch seine eigenen, versteckten Areale haben darf und den ich in all seinen Facetten liebe, nicht nur in denen, die ich gnädigerweise positiv werte.

Und wenn Du all das, was ihr habt, nun aufgrund einer fixen Idee kaputtmachst, dann heißt das nicht, dass es dann halt nicht das richtige für Dich war. Damit machst Du es Dir nur verdammt einfach und schiebst die Verantwortung für Dein eigenes Verhalten von Dir. Denn vielleicht machst Du mit Deinem Verhalten allein etwas großartiges, genau richtiges kaputt.
 
O
Benutzer207972  (34) Öfter im Forum
  • #76
Du schreibst auch, dass du nicht mehr schlafen kannst und Schmerzen hast wegen dieser Geschichte, die viele Menschen hier objektiv nicht nachvollziehen können. Du witterst ein großes Geheimnis, ein Rätsel, sprichst von Beweisen und Verhören. Deine Frau dagegen klingt völlig abgekämpft und fertig. Ohne Energie. Überfordert mit ihrem Alltag. Während du dich immer wieder an dieser Sache aufhängst.

Ziehst du eine Therapie in Betracht? Hast du Therapieerfahrung?

Du sagst, dein Gefühl sagt dir, dass du bei der Geschichte noch weiterbohren musst, um sie zu verstehen. Das glaube ich auch. Damit meine ich aber kein neu gefundenes Beweisstück. Du musst rausfinden, warum du gerade in diesem Mindfuck, der deine Gesundheit und eure Familie akut gefährdet, steckst. Ich glaube, da wäre professionelle Hilfe gut.
 
O
Benutzer207972  (34) Öfter im Forum
  • #85
Nö. Das Problem wäre weg, wenn Du mal anfangen würdest zu hinterfragen, was DEIN Anteil an dem Problem ist.
Das sehe ich auch so. Du kreist um Torben, um Peter. Du suchst - da stimmt ich deiner Freundin zu - das Haar in der Suppe. Du bist überzeugt, dass sie sich irgendwie nicht richtig verhalten hat, mit Mitte Zwanzig, aber irgendwie fehlt auch noch ein Puzzleteil, um sie ganz festnageln zu können. Du lässt dir Tagebuchauszüge vorzeigen, du hast über zehn Jahre später noch im Kopf, in welchem Monat was war.

Das klingt für mich wirklich alles sehr bedenklich. Und vor allem drehst du dich nur um andere. Du hinterfragst und reflektierst dich selbst nicht. Du bist so fokussiert auf das "Rätsel", das keins ist, sondern einfach nur irgendein zehn Jahre alter Gossip - dass ich wirklich vermute, dass das eine Schutzstrategie ist, um dich nicht mit dir und deinen wirklichen Themen auseinanderzusetzen.

Was du dann in Nebensätzen und beiläufig schreibst - dass deine Frau völlig am Ende ist, dass du dagegen problemlos 16 Stunden arbeitest, dass deine Chefin sich schon bei dir über Überstunden beschwert, dass du unzählige Hobbys hast und dafür immer Zeit bleibt, während deine Frau so erschöpft ist, dass sie um 21 Uhr einschläft - klingt für mich wirklich übel. Für deine Frau.

Willst du diese Ehe und diese Familie überhaupt? Nimmst du als bereichernder, tragender Anteil am Familienleben teil? Habt ihr eine schöne Beziehung? Findet dieser Mindfuck gerade statt, weil du einen Ausweg suchst? Warum stellst du deine Frau derart auf den Prüfstand? Findest du kein anderes Haar in eurer Suppe?
 
Duracellhäschen
Benutzer211462  (44) Öfter im Forum
  • #122
Ich hab in den letzten Tagen immer mal wieder hier rein geschaut und alles gelesen. Viele gute Sachen sind schon geschrieben worden, ich bring mal noch ein paar neue Aspekte rein.

1. Frage: Hast du mal prüfen lassen, ob du auf dem Spektrum bist? Also Autismus? Du hast einen so wenig ausgeprägten Zugang zu deinen eigenen und den Gefühlen anderer dass ich mich das gefragt habe. Auch ein paar andere Sachen, bspw. dass du die Beziehungsgeflechte anderer Menschen quasi über deren Köpfen schweben sehen kannst, spricht für mich für einen irgendwie neurodiversen Menschen.

2. Mal ein Grundprinzip, das dir so glaube ich noch nicht klar ist, ich führ das dann anhand von Beispielen unten noch weiter aus.
Du bist für deine eigenen Gefühle vollständig und alleine verantwortlich. Deine Freundin ist ausschließlich für ihre eigenen Gefühle verantwortlich! Sie ist nicht für die Gefühle irgendwelcher Exen und insbesondere nicht für die Gefühle von Peter verantwortlich!
Kein Mensch ist für die Gefühle eines anderen Menschen verantwortlich (von Eltern-Kind-Beziehungen mal abgesehen aber auch da gibt es Grenzen)!

Das ist immens wichtig zu verstehen. Wir können sagen was uns nicht passt. Wir können auf das Verständnis und die Rücksicht anderer hoffen. Aber nie! können wir sie erwarten.

Schlicht auch, weil wir als Menschen immer unterschiedlich sind, unterschiedliche Wünsche und Ziele haben, und niemand uns so gut kennt wie wir uns selber - und daher auch niemand so gut für uns einstehen kann, wie wir selber.
Wenn du da tiefer einsteigen willst wären Alfred Adler und Aufgabentrennung die Schlagworte.

Ich wünsche mir mal einen Menschen bei mir, der 1000% ehrlich und offen zu mir ist und zu dem ich das auch sein kann. Das ist einer meiner tiefsten Wünsche überhaupt.
Hier fängt der Denkfehler schon an.
Was du erwartest ist vollständige Kontrolle und Wissen. Das ist im Kontakt mit anderen Menschen grundsätzlich nicht möglich. Es braucht immer Vertrauen, weil man nie alles vom anderen weiß, nie in Echtzeit jeden Gedanken des anderen kennen und nachvollziehen kann. Da müsste man ja gleichzeitig zwei Leben leben. Das ist in unserer Natur nicht vorgesehen. Für alles, was du nicht weißt, brauchst du Vertrauen.
Und ob man vertraut, ist eine Entscheidung. Ab einem gewissen Punkt des Kennenlernens, manchmal schon nach 10 Sekunden, spätestens nach ein paar Wochen, basiert Vertrauen nicht auf noch mehr Wissen, sondern auf einer Entscheidung.
Für alles, was man nicht weiß, muss man sich entscheiden zu vertrauen. Im guten Glauben, dass es gut gehen wird, und in dem Wissen, dass es auch schief gehen kann.

Wir Menschen können deswegen anderen vertrauen, weil wir uns selber vertrauen, dass wir damit gut umgehen können, wenn unser Vertrauen in andere Menschen enttäuscht wird. Die Basis des Vertrauens in andere ist also das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und die eigene Stärke.
Deswegen gibt es Vertrauen auch gestaffelt. Einer Fremden würde ich vertrauen, mir den Weg nach xy korrekt zu beschreiben. Meinem Partner vertraue ich in vielen Momenten mit das Verletzlichste von mir an: meinen Körper und meine Psyche, in dem guten Glauben, dass er mir keinen Schmerz zufügen wird. Klappt das immer? Nein, definitiv nicht, aber wenn er mir doch unabsichtlich Schmerzen zufügt, weiß ich, dass ich damit umgehen kann.

Hat man also kein Vertrauen in z. B. die Partnerin, wie du, liegt es nicht an ihr, sondern an dir. Ich denke du hast dich dagegen entschieden, ihr zu vertrauen, weil es dir an innerer Stärke mangelt.
Meditation hab ich schon oft versucht, bin danach aber meistens unruhiger als vorher.
Dazu ist auch schon was gutes geschrieben worden, daher nur kurz: das kann gut ein Zeichen von inneren unterdrückten Konflikten oder Problemen sein, die in so Momenten hoch kommen.
Danke 🙏🏻 und wenn sie das so sagen könnte, wäre das Problem weg.
Nope. Du hast eine genaue Vorstellung davon, was deine Freundin deiner Meinung nach zu denken und zu fühlen hat, die stülpst du ihr über, und erwartest von ihr, dass sie genau so dann auch ist. Deine Freundin ist aber kein Automat, sondern ein eigenständiger Mensch.
Du hast nur die Wahl, sie entweder zu akzeptieren exakt so wie sie jetzt ist, oder nicht. Ändern kannst du sie nicht, das zu versuchen ist extrem unfair.

Und ganz ehrlich: nur weil du nach 10 Jahren noch genau weißt, was du bei wem gefühlt und gedacht hast (again: Autismus? Oder frühkindliche Traumata?) lehne ich mich glaub nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass das den allermeisten Menschen anders geht.
Ich kann mich kaum daran erinnern, was ich gestern zum Mittagessen hatte, geschweige denn, welche Gefühle mich dazu bewogen haben, mit jemandem ins Bett zu gehen. Gerade bei meinen ersten Malen kann ich meine eigene Motivation kaum nachvollziehen. Ich weiß aber noch grob wie es mir damals innerlich ging, daher nehme ich mich gedanklich in den Arm und sage mir, dass ich ok bin so wie ich bin, mit allem was ich gemacht habe, auch falls Fehler dabei gewesen sein sollten.

Das würde ich aber definitiv nicht von meinem Freund sezieren lassen, der mein damaliges Verhalten scharf verurteilt und das in ihm starken Ekel bis zu krassen psychosomatischen Symptome auslöst.
Und das glaube ich ihr halt einfach nicht.
Da haben wir wieder das fehlende Vertrauen. Nochmal: das ist eine Entscheidung deinerseits, ihr zu glauben oder nicht.

ihr Verhalten löst bei mir moralischen Ekel aus.
Ich finde ihr Verhalten moralisch falsch. Hast du schon von dem Konzept vom moralischen Ekel gehört? Das ist mein Punkt.
Siehe oben. Deine Freundin als moralischen Ekel zu labeln sagt ne Menge über dich und sehr wenig über sie aus.
Unter einem moralischen Ekel würde ich einen Sklaventreiber verstehen, einen skrupellosen Konzernchef, einen narzisstischen Präsidenten oder einen Vergewaltiger, aber doch nicht die Mutter meiner drei Kinder, die schlicht ne sexuelle Vergangenheit hat. Du bist für deine Gefühle selbst verantwortlich. Ekel ist als Grundgefühl zwar angelegt, aber die Ausprägung, worauf es sich konzentriert, ist erlernt.
Gefühle haben übrigens nicht nur einen Grund, sondern noch häufiger ein Ziel. Ich glaube, dein Ziel ist es unbewusst, deiner Freundin eben nicht zu vertrauen, sie nicht nah an dich ran zu lassen, sie nicht zu heiraten, dich nicht verletzbar zu machen. Nennt man Bindungsangst.
Und über den Ekel funktioniert das natürlich hervorragend, weil Ekel ein starkes Gefühl ist. Und - noch besser - du gibst ihr vollständig die Schuld an deinem Gefühl, damit übergibst du ihr auch die Verantwortung für dein Gefühl - und damit jede Handlungsoption. Ich würde tatsächlich sogar wetten, selbst wenn sie dir genau das sagen würde, was du hören willst, würdest du irgendeinen anderen Aspekt an der Geschichte finden, an dem du dich weiter aufhängen kannst, und sie damit auf Distanz halten kannst.

Ganz konkret und allgemein gesagt: ich ekel mich davor, mit Expartnern von Freunden anzubandeln.
Auch hier nochmal schön. Wenn man davon ausgeht, dass fast jeder Mensch ab einem gewissen Alter eine sexuelle Vergangenheit hat, die durchaus auch im Freundeskreis stattfand, fallen mit diesem Ekel fast alle Menschen als potentielle Partner:innen raus. Da kann man dann wunderbar den Ekel vorschieben, um sich nicht mit sich selber und den Gründen für das Gefühl beschäftigen zu müssen.

Was hat die Liebe zu meinen Kindern mit dem Ekel vor der Handlung meiner Partnerin zu tun? Meine Partnerin ist da doch eher betroffen.
Alles. Kinder lernen weniger von dem, was man ihnen erzählt als mehr von dem, was man ihnen vorlebt. Und sie sind absolute Meister darin, Gefühlszustände ihrer nächsten Personen wahrzunehmen, weil ihr Leben davon abhängt. Gerade lernen sie, dass es normal ist eine Beziehung zu führen, in der sich der Vater vor Aspekten der Mutter ekelt.

Seit Tag 1 an, also ich das erste mal von ihm gehört habe, tut er mir leid. Reflexartig. Als ich ihn dann kennengelernt habe, wurde es noch schlimmer. Der löst bei mir vom ganzen Typ her einfach massiv Mitleid aus

Woher kommt deine Obsession mit Peters Emotionen?
Ich glaube ja ehrlich gesagt, dass diese Episode irgendwas in unserem TE triggert.

Ich hab das selbst auch nie erlebt, ich hatte auch schon mit Mord und Vergewaltigung usw bei Leuten in meinem Umfeld in der Vergangenheit zu tun, aber das hat alles nie was bei mir ausgelöst, teils nicht mal Mitleid. Dies hier ist für mich komplett einzigartig und habe ich selbst in keinem Kontext erlebt.
Ich greif jetzt mal tief in die Küchenpsychologiekiste, das folgende halte ich für noch wahrscheinlicher als einen Autismus.
Triggerwarnung: bitte überleg dir, ob du das überhaupt lesen willst, und wenn ja, in welchem Umfeld und mit welcher Unterstützung. Vielleicht liege ich völlig falsch, aber im worst case könnte es alte Wunden wieder aufreißen.
Triggerwarnung Ende

Ich könnte mir tatsächlich vorstellen, dass du tief traumatisiert bist. Was du über die Leute in deinem früheren Umfeld erzählst lassen bei mir alle Warnglocken läuten.
Ich fantasiere jetzt einfach mal. Du bist in einem Haushalt/ unter Menschen groß geworden, die nicht zugewandt und freundlich waren, die deine Bedürfnisse nicht erfüllt und womöglich deine Grenzen nicht respektiert haben?
Es gab Gewalt, immer wieder, gegen Menschen die du geliebt hast, gegen dich selber?
Du kannst dich an nicht viel davon erinnern?
Das würde alles dafür sprechen, dass du so eine fiese Vergangenheit hast, dass du große Teile davon verdrängt und abgespalten hast. Die sind in deinem Unterbewusstsein in einem Kerker eingesperrt.
Das ist eine hilfreiche und wirkungsvolle Strategie, um mit schlimmen Erlebnissen umzugehen, gerade wenn man als Kind nur wenig Möglichkeiten hat und Kampf oder Flucht nicht in Frage kommt.

Der Nachteil dabei: Gefühle lassen sich nicht selektiv unterdrücken. Entweder man unterdrückt alle oder keine. Entweder man fühlt alles oder nichts, bzw. sehr wenig.
Das würde erklären, warum die schlimmen Dinge in deinem Umfeld nicht mal Mitleid ausgelöst haben. Um das zu fühlen, müsstest du Mitleid insgesamt empfinden können, auch und als erstes für dich selber.

Ich kann den Hype halt nicht verstehen. Als ich das das erste mal gefühlt habe, dachte ich halt, ok, und das war jetzt alles und alle sind so scharf drauf? Ernsthaft? Ich war da doch ziemlich enttäuscht. Bei Sex übrigens auch, da kann ich es sogar noch weniger verstehen. Altruismus oder Wertschätzung z. B. lösen bei mir mehr Hochgefühle aus 🤷🏻‍♂️
Altruismus und Wertschätzung sind keine primären Gefühle sondern eher moralische Konzepte. Und zwar welche, die in unserer Gesellschaft hoch angesehen sind.

Solltest du keinen Zugang zu deinen Gefühlen haben, wäre es kein Wunder, dass du das beides schätzt. Damit kannst du dich sicher fühlen, bist auf der "guten Seite", grenzt dich also scharf ab von jeglichem "negativem Verhalten.

Womöglich hast du Sex und Liebe bisher immer nur mit komplett angezogener Handbremse erlebt und weißt gar nicht, wie das für andere Menschen ist.

Emotionale Sicherheit wird dein ganz großes Hauptbedürfnis sein, weit vor allen anderen emotionalen Bedürfnisse.

Gefühle sind eigentlich dafür gedacht, uns Leitlinien für unser Handeln zu geben. Wenn es mehr als, ich glaube 3 oder 5 Einflussfaktoren gibt, können wir Menschen alleine auf rationaler Basis keine gute Entscheidung mehr treffen, schlicht weil es unsere kognitiven Fähigkeiten überfordert. Genau da springen Gefühle ein. Unterbewusst können wir nämlich sehr gut auch in viel komplexeren Situationen Entscheidungen treffen, weil wir unterbewusst viel mehr Faktoren gegeneinander abwägen können - und das resultiert dann in Gefühlen. Voraussetzung ist, dass wir uns in den Thema, um dem es geht, gut auskennen und unsere Gefühle nicht völlig fehlgeleitet sind, z. B. aufgrund von Traumata.

Kann es sein, dass du deswegen auch so auf gewisse Verhaltensregeln pochst? Weil du keinen Zugang zu deinen Gefühlen hast, du alles kognitiv bearbeiten musst, mit komplizierteren Sachverhalten nicht mehr klar kommst und dein Gehirn dir als Zeichen der Überforderung schlicht Ekel sendet?

Gestern Abend ging ich über 2 Stunden in dem Gefühl fest, konnte mich weder ablenken, noch regulieren noch sonst was. Und das hatte ich über die Jahre alle paar Tage, gestern war es aber auch sehr lang. Interessant ist: selbst wenn ich das Gefühl zulasse, was ja therapeutisch gesehen richtig wäre, wird es nicht besser oder leichter.
Nein es ist therapeutisch keinesfalls immer richtig, solche Gefühle einfach zuzulassen und auszuhalten. Das klingt schon fast nach Panikattacke, da gibt es spezielle Verhaltensempfehlungen für.
Auch bei Flashbacks oder Retraumatisierungen ist es nicht empfehlenswert, das einfach unbegleitet hochkommen zu lassen (sofern man das überhaupt beeinflussen kann).
Zumindest scheinst du klar überfordert zu sein, und das ist dann im Rahmen einer richtigen Therapie richtig aufgehoben. Ich hab eine Traumatherapie gemacht, da wird man erst einige Sitzungen lang vorbereitet und aufgebaut, bekommt Tools mit denen man sich selber helfen kann. Erst danach geht es dann an die traumatischen Erfahrungen, intensiv begleitet und auch nur zu dem Zweck, das Trauma direkt in dem Moment durch spezielle Techniken aufzulösen. Hat bei mir prima funktioniert, kann ich sehr empfehlen.

Und jetzt bin ich in sozialen Kreisen, auch auf der Arbeit, Nachbarn, selbst hier im Forum eigentlich nur mit Leuten konfrontiert, die das andere, also Freundschaften für Sex riskieren, exen tauschen usw. Als normal ansehen. Ich kann das ja keinen verdenken, wenn das für alle normal ist, bin ich der Fehler. Dann ist das halt so. Aber ich fühle es eben auch so, und fühle mich mit meiner Sicht auch wohl. Ich möchte gar nicht anders sein. Und deswegen fällt mir das verstehen so schwer.

Du bist kein Fehler! Andere Menschen auch nicht. Menschen sind einfach unterschiedlich. Und das ist ok. Du musst das auch nicht verstehen. Du kannst es wahrscheinlich auch gar nicht. Ich kann sehr vieles von dem was andere Menschen tun, nicht verstehen. Ein Zeichen von Toleranz und Respekt ist es, den anderen Menschen dennoch schlicht so zu akzeptieren wie er ist. (Straftaten mal außen vor gelassen.)

und ich fühle mich sehr alleine damit, auch schon mein ganzes Leben irgendwie. Und meine Partnerin ist halt keine Hilfe, sondern strengt mich mit ihrem normal sehr an.
[... ]
Ganz krass war ein Bekannter von mir, der trotz Therapie und Medikamenten, auch nach 10 Jahren nicht mit einer Trennung klar kam. Und von solchen Kalibern gibt es in meinem Leben ganz viele
[...]
Dann einfach zu erwarten, dass der Betrogene schon damit fertig wird, finde ich sehr heftig.
[...]
Ich finde ich es von der Gesellschaft daher oft viel verlangt, automatisiert zu erwarten, dass es eine verletzt Person schon schafft, ihre emotionalen Hausaufgaben zu machen.

Ich verstehe worum es dir geht. Du siehst gar nicht, wie es funktionieren kann, mit starken psychischen Problemen umzugehen. Du hast kein Vorbild dafür in deinem Umfeld, nur Negativbeispiele. Und da du selber stark leidest und nicht mehr ein noch aus weißt, ist dein erster Lösungsansatz, dass die Menschen in deinem Umfeld, allen voran deine Partnerin es richten müssen.
Das Problem ist, das wird nicht funktionieren. Das hat die letzten 10 Jahre für dich nicht funktioniert und es wird auch die nächsten 40 nicht funktionieren.
Andere Menschen sind maximal Auslöser für unsere Gefühle, nie der Grund. Wenn man 10 Jahre lang mit einer Trennung nicht klar kommt, dann liegt es mEn nicht an der Trennung, sondern da liegen andere Probleme zu Grunde. Die müssen bearbeitet werden. Passiert das nicht, sondern dreht sich immer nur um das Symptom statt die Ursache, wird sich nichts ändern.
Mal ein plakatives Beispiel: mal angenommen, du hast ständig Schmerzen. Wenn du den Kühlschrank anfasst, die Kaffeetasse, dein Kind hochhebst. Klar kann man jetzt alles in Watte packen in der Hoffnung dass es dann besser wird. Effektiver ist es aber, sich der eiternden Wunde an deinem Finger zu widmen.

Es kann auch einiges an Hinderungsgründen für eine Therapie geben. Schlechte Therapeut:innen, oder welche, die nicht zu einem passen (diese ganzen Coaches kann man eh meist völlig vergessen, wenn man tiefergehende Probleme hat), ein unerkannter sekundärer Krankheitsgewinn, narzisstische Tendenzen, unerkannte hinderliche Glaubenssätze oder Loyalitätskonflikte, ...

Wir als Gesellschaft sollten Menschen mit Problemen keinesfalls alleine lassen. Deswegen gibt es Therapien und Hilfe zur Selbsthilfe.
Wenn ich aber mein Leben statt dessen nur darum organisiere, wen was vielleicht wie stören könnte, werde ich mich ständig selbst beschneiden und vieles nicht tun, was im Endeffekt vielleicht für alle Beteiligten besser gewesen wäre. Da muss man eine gute Balance finden.

Daher möchte ich für mich kein Teil davon sein, in dem ich jmd verletze. Zumindest nicht, wenn ich es weiß, dass ich es tue, oder verhindern kann.

Und dennoch tust du es. Wie du über Aspekte deiner Freundin denkst dürfte massiv verletzend für sie sein.

Nope. Ich mache mir deutlich mehr Gedanken um andere Menschen, als um mich selbst, zumindest im direkten Kontakt.
Das könnte ein Zeichen von Überanpassung sein. Das ist gar nicht so gut. Klar muss man auf andere Rücksicht nehmen, aber wichtiger noch ist es, sich selber und die eigenen Grenzen zu kennen und die klar zu formulieren. Siehe auch oben.

Meiner Ansicht nach sollte doch so eine Erfahrung, selbst wenn man persönlich anders denkt, zu der Erkenntnis führen, das es andere Sichtweisen gibt.
Hast du selbst das denn schon verinnerlicht? Das trifft doch auf dich und deine Freundin auch zu. Deine Freundin hat einfach eine andere Sichtweise als du.
 
Zuletzt bearbeitet:
Theoderich
Benutzer107327  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #140
Irgendwie lässt du dich seitenweise über Banaltitäten oder deine ausgedachten Hirngespinste aus, aber die wirklich relevanten Sachverhalte werden erst nach 5 Seiten mal in einem Nebensatz erwähnt:
- Die Mutter deiner Kinder ist fix und alle! --> Dir ist das anscheinend relativ egal, es scheint dich nicht besonders zu interessieren.
- Du bist innerlich seit Jahren zunehmend sehr distanziert von deiner eigenen Familie, gehst gerne lange und viel arbeiten und verfolgst Hobbies und verbringst deine Zeit lieber mit Grübelschleifen über deine fixe Idee..
- Du wertest deine Freundin stark moralisch ab, steigerst dich krass rein, ihr kriminalistisch nachzuweisen, dass sie ein irgendwie moralisch nicht ganz einwandfreier Mensch wäre. Das mit solch einem Belastungseifer und einer irren Akribie, als ginge es um einen Spionagethriller mit Mehrfachmord.
- Das Gefühl "Liebe" scheint dir seltsam fremd. Da klingst du wie ein Roboter, der das schlicht nicht nachfühlen kann.
- Du schreibst, du wirfst ihr ihr vergangenes Verhalten gegenüber anderen Leuten nicht vor (wie großzügig von dir), aber wirfst ihr es ganz eindeutig vor. Sprichst ihr ab, ein moralisch integrer Mensch mit Werten zu sein, ekelst dich etc..
- Dass du einiges bei einem Therapeuten hast abklären lassen war eine gute Idee --> Auch das hättest du doch auch mal etwas früher erwähnen können?! Dazu: "Moral" oder "Loyalität" sind ja an sich noch keine Persönlichkeitseigenschaften, von dem her ist mir nicht ganz klar, was du da "getestet" hast, aber ich habe verstanden, dass du sagst, das sind wichtige Werte für dich.

Ich glaube auch dir ist nicht bewusst, wie krass destruktiv diese Sichtweise ist:

Nur die Freiheit, dass zu dürfen, also was großartiges „kaputt“ machen zu dürfen, weil es eben doch nicht das ist, was man möchte, trotz Liebe, strahlt für mich schon wieder eine ehrfürchtige Faszination aus, ich bekomme bei den Gedanken daran Gänsehaut. Kein Witz.
Das ist so krass selbstbezogen und zerstörerisch und gefährlich für die, die dir nahestehen und sich an dich gebunden haben. Deine Freundin und deine Kinder. Die haben sich nicht ausgesucht, dass die eure Kinder sind, sondern ihr beide habt euch für sie und die Familie entschieden. Dass du den Gedanken toll findest, diese Familie achselzuckend zu zerstören, den Kindern ihr Zuhause kaputt zu machen und ihrer Mutter das anzutun wegen einer fixen Idee von dir - und es dir dann so verdammt leicht machst mit "hat halt nicht sollen sein, war doch nichts für MICH" - zeugt ganz sicher nicht von Loyalität gegenüber deiner Familie und moralisch besonders hochwertig ist es ja wohl auch nicht.
Wie fällt da deine Bilanz aus, wenn du mal deine unbarmherzig-strengen Maßstäbe an Loyalität und Moral an sich selbst anlegst?
m. E. fällst du da doch selbst total durch.


Mich interessiert vielmehr, ob es überhaupt Menschen gibt, die meine Sichtweise nicht zumindest ein bisschen nachvollziehen können.
Es gibt Menschen (vorwiegend Männer), die ihre Partnerin als persönlichen Besitz betrachten und meinen selbst nach einer Trennung müssten sie quasi um Erlaubnis gefragt werden, mit wem ihre Ex Sex hat, ja. Das sind m. E. meist narzisstisch angehauchte Typen mit Selbstwertproblem a.k.a. Würstchen.

Insgesamt ist (leider) schon einige, teils wilde Küchenpsychologie hier zu lesen. Auch deine Annahmen sind teils m. E. unzutreffend.
Sog. Primäremotionen sind z.B. natürlich nicht angeboren. Die Tatsache, dass du über mehrere Jahre hinweg nicht zu 100% dieselben Konsistenzen hörst über Ereignisse, die 10 Jahre und länger her sind, ist überhaupt KEIN Anzeichen dafür, dass deine Freundin lügen würde oder so. Ganz im Gegenteil. Die Idee, dass Menschen sich immer zu 100% logisch verhalten und denken würden und stets im Einklang mit dem was sie für ihre Werte halten ist natürlich objektiv unzutreffend.
 
Zuletzt bearbeitet:
M
Benutzer193947  (33) Öfter im Forum
  • #157
Aber da kann sie doch mit mir drüber reden, herrgott. Das ist so blöd, dazu mit 3 Kindern und in festen Verhältnissen nicht zu reden.
Du sprichst gerade über dich, oder? Seit Jahren frisst du irgendwelche Mist über die Vergangenheit deiner Frau in dich hinein, aber kriegst es nicht hin, ein vernünftiges Gespräch zu führen und bist auch gar offen für eine andere Sichtweise als deine oder dafür, zu akzeptieren, dass deine Freundin ihre Vergangenheit längst bewältigt und hinter sich gelassen hat.

weil sie z. B. Details aus der Beziehung von Torben mit dieser Kellnerin kennt
Ich dachte, die waren alle befreundet? Natürlich weiß man dann Sachen und auch Details übereinander.

Deswegen denke ich, ihr fehlt da was, was sie mir nie gesagt hat. Und da gerade unerfüllte sexuelle Sehnsüchte ein Prädiktor für das Scheitern einer Beziehung sind, würde ich das gerne JETZT aussortieren.
Dann frag sie doch, ob sie im Bett mit dir zufrieden ist oder gerne noch was anderes ausprobieren möchte oder irgendwelche Fantasien hat.

ich würde da gern für mich selber draus lernen, mich verbessern. Nur darum geht‘s.
Nein. Du hast glaube ich schon mindestens dreimal hier im Thread deinen Fokus geändert. Erst ging es dir darum die Gründe deiner Freundin zu verstehen, dann um Mitleid mit dem armen Peter, dann um Mitleid mit Karen (die im ersten Beitrag nur eine Statistenrolle hatte) und jetzt ums Lernen von Torben (oder war es Florian? Ich bin verwirrt.) Ich glaube, du machst das auch gar nicht extra, sondern du drehst dich da hin und her, um immer neue Argumente gegen deine Freundin zu finden, wenn wir hier welche halbwegs entkräftet haben. Das mutet wirklich zwanghaft an.
Gleichzeitig empfinde ich dich paradoxerweise durchaus als reflektiert und du liest die wirklich durch, was hier geschrieben wird. Aber in diesem Punkt hast du dich so fest verrannt, dass du alleine nicht mehr raus kommst.

Nur: sie liebt mich. Das wiederum glaube ich ihr zwar, aber der genau Grund was sie an mir liebt: da tappe ich im Dunkeln.
Weil man Liebe nicht erklären kann, da sie ein Gefühl und keine rationale Entscheidung ist. Aber dass du das Konzept nicht verstehst, weißt du ja eigentlich auch schon selbst.
Ich könnte dir positive Eigenschaften meines Mannes aufzählen, aber diese Eigenschaften haben auch viele andere Menschen. Trotzdem liebe ich nur ihn. Ist einfach so.

Daraus hat sich dann wohl recht früh der Wunsch nach diesem Lebensmodel entwickelt.
Also die meisten Leute haben vermutlich im Kindergarten einen Freund, den sie heiraten wollen. Hatte ich auch. Weil man das so vorgelegt bekommt und als Kind eben Mutter-Vater-Kind nachspielt. Aber deshalb kann man doch keine Sechsjährige als "von Männern besessen" (sorry, habe die genaue Formulierung gerade nicht im Kopf, aber so ähnlich) bezeichnen. Wenn ein Mädchen in dem Alter tatsächlich so drauf wäre, wäre das sogar eher ein Zeichen für sexuellen Missbrauch, der evtl passiert ist. (Was ich hier jetzt nicht hinein dichten möchte. Aber ich finde es auch sehr merkwürdig.)
 
M
Benutzer193947  (33) Öfter im Forum
  • #220
Das kann ich nicht bewerten. Ich weiß ja nicht, wie ichsüchtig andere wirke, wenn ich kein Feedback bekomme.
Dann ließ die letzten 11 Seiten noch mal.
Und irgendwie kommt da Fremdscham bzgl meiner Freundin auf, und dann direkt Mitleid für sie, Teil davon gewesen zu sein.
Ehrlich gesagt kommt bei mir (und ich glaube den meisten Mitlesenden) eher Fremdscham bei deinem Verhalten auf. Loyalität als Stichwort wurde hier so oft genannt und ist ja auch dein Threadtitel und du bist deiner Freundin null loyal gegenüber, wenn du ihre (private!) Vergangenheit nicht ruhen lassen kannst. Außerdem schreibst du, du hast ihr 2014 gesagt, dass du an deinen negativen Gefühlen bezüglich dieser Sache arbeiten willst und seitdem kein Wort mehr darüber verloren, obwohl es dich auffrisst. Sie wird aus allen Wolken fallen, wenn du es jetzt erwähnst, weil sie unter Garantie denkt, dass du seit mindestens 2015 darüber komplett hinweg bist. Das hat nicht mit Loyalität und einer gesunden Beziehung zu tun. Gar nichts. Ich habe Mitleid, ja. Aber nicht dafür, dass sie Teil dieses Freundeskreises war, sondern dass sie seit zehn Jahren (und verstärkt seit 2 Jahren) von ihrem Mann belogen wird. Du verletzt ihre Gefühle tausendmal mehr als sie es bei Peter/Karen je gekonnt hätte, denn du hast in der Zwischenzeit auch noch Babys mit ihr gemacht und ihr heile Welt vorgespielt.
ich mag Harmonie und wir streiten wirklich für mein empfinden selten, auch nie vor den Kindern. Aber klar: 2 Tage anschweigen bekommen die halt logisch mit.
Die Kinder bekommen viel mehr mit als das. Du ekelst (!!!) dich vor Handlungen deiner Freundin in der Vergangenheit. Erzähl mir nicht, dass das keinerlei Auswirkungen auf euer Leben hat. Gerade kleine Kinder spüren selbst feine Nuancen; das müssen sie biologisch gesehen zum Überleben.
Das sollte ich mir tätowieren - finde ich total toll.
Dann versuch doch, es als Komödie zu sehen. Kannst du aber nicht.
 
S
Benutzer152906  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #318
Würde ich das dann ansprechen, käme das wohl eher pedantisch rüber und ich will ihr nicht vermitteln, dass ich ihre „Öffnung“ doof finde.

„Hör mal Schatz …. das Du Dich jetzt derart öffnest ist total super, aber…“

Was ihr das genau bringt….ich habe keine Ahnung.

Na eben! Es ist für Dich ein Problem und ob es ihr etwas bringt reine Spekulation. Kann man jetzt weiter so machen, aber wie war der Text, den ich mal irgendwann auf nem T-Shirt gelesen habe: „Kann man machen … aber ist dann halt scheiße“.
 
Papalapap
Benutzer138994  (43) Meistens hier zu finden
  • #319
Fessler
Benutzer147556  Meistens hier zu finden
  • #320
Ich glaub ja mittlerweile, dass du total angestrengt überall nach tieferen Gründen suchst und nicht akzeptieren kannst, dass das Leben halt manchmal ist, wie es ist.
Ein klassischer Fall von Overthinking. Ich habe dazu bereits meinen Ratschlag abgegeben, aber der TS (dessen Nickname Bände spricht) ist leider nicht drauf eingegangen. Lassen wir ihn weiter grübeln 🤔
 
D
Benutzer215439  (39) Klickt sich gerne rein
  • Themenstarter
  • #321
Ich glaub ja mittlerweile, dass du total angestrengt überall nach tieferen Gründen suchst
Tatsächlich nur bei dieser story.
und nicht akzeptieren kannst, dass das Leben halt manchmal ist, wie es ist. Manches ist scheiße, manches unverständlich, manches können wir nicht beeinflussen und manches eben doch.
Ich könnte das akzeptieren, wenn ich wüsste, was ich eigentlich akzeptieren soll. Mein Problem besteht irgendwie darin, dass ich die Erkenntnis nicht zulassen kann/will, dass sie mich wegen einiger Aspekte „angelogen“ hat damals, wobei ich „Lügen“ auch irgendwie nicht den richtigen Begriff finde. Dennoch bleibt der Eindruck, bzw. was heißt Eindruck. Ich kann das sogar belegen, wenn ich müsste. Und das fühlt sich halt einfach mies an.
Vielleicht will sie dir irgendwas durch die Blume sagen, vielleicht nur unterbewusst, vielleicht auch überhaupt nicht und du interpretierst nur. Und so weiter.
Das ist alles möglich. Aber Fakt ist: sie erzählt halt was anderes als damals.
Du musst echt dringend lernen, loszulassen. Es war nur eine Geschichte innerhalb eines Freundeskreises und die ist über zehn Jahre her. Es war kein Verbrechen im Spiel, niemand ist gestorben, im Knast gelandet oder drogenabhängig geworden. Lass los.
Würde ich gern, glaub mir. Zwischenzeitlich ist mir das ja auch so halb gelungen. Wenn sie es bei der Mail damals belassen hätte, wäre das „out gefaded“. Da hatte ich ja was, was ich akzeptieren konnte. Sogar schriftlich. Nur das dann Jahre später in Frage gestellt zu bekommen, ist halt für mich einfach doof.
Und ganz platt: ich glaube nicht, dass das das einzige Thema ist, dass du dermaßen zerredest und zerdenkst. Ich würde da echt versuchen dran zu arbeiten.
Das wirst du mir jetzt nicht glauben, aber: es ist tatsächlich das einzige Thema, was mich jemals derart belastet hat. Klar, ich gebe zu: ich hab schon oft über Dinge lange nachgedacht, die mich begleitet haben. Ich kam aber immer an einen Punkt, wo sich ein „ok“ einstellte. Das hier ist das erste mal überhaupt, dass mit genau das nicht gelingt. Und das muss ja irgendwas mit mir zu tun haben.
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #322
Das klingt fast zwanghaft bei dir. Hat man dich in der Richtung schon mal therapiert? Ich glaube nicht, dass du das überwinden kannst, indem du noch mehr drüber grübelst.
 
S
Benutzer152906  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #323
Er geht doch zur Therapie.

D deepthinker8507

Es wurde ja schon deutlich gemacht, das sich Menschen mit der Zeit auch „anders“ erinnern. Wieso ist es für Dich unmöglich anzuerkennen, das sich Deine Freundin ggf. einfach an „mehr“ erinnert, als wirklich da war?

Nur weil sie jetzt mehr Nuancen erzählt, heißt nicht automatisch „das stimmt alles“.
 
D
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  • #325
Das klingt fast zwanghaft bei dir. Hat man dich in der Richtung schon mal therapiert? Ich glaube nicht, dass du das überwinden kannst, indem du noch mehr drüber grübelst.
Das denke ich halt auch, deswegen ja die Therapie. Ganz platt gesagt: dadurch, dass sie wieder damit angefangen hat, hab ich gemerkt, dass die Widersprüche für mich so groß sind, dass ich damit nicht mehr umgehen kann.
 
D
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  • #326
Er geht doch zur Therapie.

D deepthinker8507

Es wurde ja schon deutlich gemacht, das sich Menschen mit der Zeit auch „anders“ erinnern. Wieso ist es für Dich unmöglich anzuerkennen, das sich Deine Freundin ggf. einfach an „mehr“ erinnert, als wirklich da war?
Gefühlt ist es genau umgedreht. Sie spricht jetzt drüber, dass „mehr“ da war, als sie damals versucht hat, mir glauben zu machen. Und das löst in mir 2 Dinge aus: 1. das ich ihr damals das Gefühl gegeben haben muss, dass sie mir nicht alles erzählen „kann“ (was halt richtig blöd ist, weil dadurch ist das ja alles überhaupt erst so geworden); damit geht einher, dass sie dann 12 Jahre gebraucht hätte, sich zu trauen, das „mehr“ zu erzählen und 2. das mein ungutes Gefühl, dass da irgendwas damals nicht ganz richtig gewesen sein kann, dadurch kompletten Auftrieb erhält. Das wiederum ist fies, weil ich es selbst mit der Mail für mich hab so stehen lassen.
Nur weil sie jetzt mehr Nuancen erzählt, heißt nicht automatisch „das stimmt alles“.
Mittlerweile weiß ich gar nicht mehr, was überhaupt noch stimmt, von dem, was sie erzählt. Aber eben nur auf dieses eine Thema begrenzt.
 
M
Benutzer193947  (33) Öfter im Forum
  • #327
Aber Fakt ist: sie erzählt halt was anderes als damals.
Das menschliche Gehirn ist kein USB-Stick. Erinnerungen sind nicht statisch, sondern verändern sich. Sie werden nicht 1:1 wieder abgerufen, sondern quasi nacherzählt, weshalb sich gerade Details im Laufe der Zeit ändern, vor allem nach so vielen Jahren (denk an alte Volksmärchen bevor diese aufgeschrieben wurden). Das hat nichts mit Lügen oder Absicht zu tun. So funktionieren Gehirne einfach.

Und selbst wenn sie damals das Gefühl hatte, dir nicht alles erzählen zu können: Dann hast du doch deine Begründung für die Unstimmigkeiten. Inzwischen vertraut sie dir mehr. Ist doch schön.
 
D
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  • #328
Das menschliche Gehirn ist kein USB-Stick. Erinnerungen sind nicht statisch, sondern verändern sich. Sie werden nicht 1:1 wieder abgerufen, sondern quasi nacherzählt, weshalb sich gerade Details im Laufe der Zeit ändern, vor allem nach so vielen Jahren (denk an alte Volksmärchen bevor diese aufgeschrieben wurden). Das hat nichts mit Lügen oder Absicht zu tun. So funktionieren Gehirne einfach.
Grundsätzlich ist mir das alles bewusst. Es geht mir auch glaube ich gar nicht so sehr um das, was sie mir JETZT erzählt. Das hat in der Tat deutlich mehr die Qualität des Nacherzählens. Sondern eher im die Situation früher. Das alles war da ja noch richtig frisch (ein paar Wochen her, alle handelnden waren wie gesagt noch präsent, als ich sie kennenlernte). Und die hauptsächlichen Widersprüche fanden halt damals statt, es gab ich sag mal „mehrere“ Versionen, und das war seltsam, weil alles ja noch so „frisch“ war. Sie stellte das auch zunächst, als wir uns kennenlernten, so da, als sei das „Monate“ her (es waren 6-8 Wochen. Was ich damit meine: sie hat damals schon eine unglaubliche subjektive Distanz zu dem Ganzen aufgebaut, die gar nicht objektiv vorlag > die anderen z. B. kamen mit so Formulierungen wie „letztens“, „neulich“ usw. Ich hab die ja alle zeitnah kennengelernt. Sie war aber die einzige, die so tat als sei das „laaaange“ her > für mich klang das nach Verdrängung. Und dann geriet sie halt ins schludern. Deswegen dann auch die Mail als finale Version quasi. Bei den Erzählungen heute kommen halt deutlich mehr Details, als ob ihr das gerade wieder eingefallen ist.
Und selbst wenn sie damals das Gefühl hatte, dir nicht alles erzählen zu können: Dann hast du doch deine Begründung für die Unstimmigkeiten. Inzwischen vertraut sie dir mehr. Ist doch schön.
Ja, wenn es so wäre, wäre das natürlich toll. Deswegen will ich das jetzt ja auch nicht unterbinden. Ich bin eher gespannt, was da noch so kommt….dahingehend bleibt es spannend.
 
D
Benutzer215439  (39) Klickt sich gerne rein
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  • #329
Ja, aber ob man eine Zwangsstörung oder was anderes therapiert, macht schon einen Unterschied.
Das wäre dann aber tatsächlich was neues für mich, also ein Zwang (wobei es dann wohl eher Zwangsgedanken wären) und hätte sich erst in den letzten 2 Jahren entwickelt. Sonst mache ich gar nichts zwanghaftes in meinem Leben. Und nur weil ich hin und wieder drüber nachgedacht habe seit 2014, sehe ich da noch nicht wirklich einen Zwang drin. Das war, wenn überhaupt, erst der Weg dahin.
 
Eswareinmal
Benutzer123446  (42) Beiträge füllen Bücher
  • #330
....
 
S
Benutzer152906  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #331
Das wäre dann aber tatsächlich was neues für mich, also ein Zwang (wobei es dann wohl eher Zwangsgedanken wären) und hätte sich erst in den letzten 2 Jahren entwickelt. Sonst mache ich gar nichts zwanghaftes in meinem Leben. Und nur weil ich hin und wieder drüber nachgedacht habe seit 2014, sehe ich da noch nicht wirklich einen Zwang drin. Das war, wenn überhaupt, erst der Weg dahin.

Frag doch mal den Therapeuten, was der von der Idee hält.
 
D
Benutzer215439  (39) Klickt sich gerne rein
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  • #332
Frag doch mal den Therapeuten, was der von der Idee hält.
Werde ich definitiv tun; der nächste Termin ist bald. Ich werde auch das mit der „Rache“ nochmal ansprechen. Eine Zwangsgeschichte wäre trotzdem seltsam, weil ich noch gehört habe, dass sich das auf ein einziges Ereignis begrenzt; ich habe Zwänge eigentlich immer so verstanden, dass die sich strukturell durch die Persönlichkeit ziehen. Aber mal sehen. Der Therapeut sagte beim letzten Mal noch, dass es klassisch ist, sich in was „festzubeißen“, wenn einem etwas fehlt, im es zu verstehen. Das kam meiner Vermutung natürlich sehr gelegen, dass irgendwas keinen Sinn ergibt. Und dann kam halt seine Deutung mit der Rache und dann war‘s rum.
 
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