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Benutzer133927 (31)
Verbringt hier viel Zeit
- #1
Liebes Forum!
Ich habe ein riesengroßes Problem, das ich nicht bewältigen kann. Hier im Forum habe ich schon öfters von den Problemen zwischen meinem Freund (35) und mir (24) geschildert. Ich bin Borderlinerin und schon lange in einer sehr guten Therapie, mache riesen Fortschritte und bin fähig die vergangenen Probleme gut zu regulieren. Von meiner Symptomatik merke ich immer weniger und bin auf einem sehr guten Weg (worauf ich sehr stolz bin
)
Vor kurzem hatte ich eine gemeinsame Sitzung mit meinem Freund bei meinem Therapeuten, wo wir konkret Kommunikationsmmöglichkeiten und Wege um eine Eskalation zu verhindern entwickelten, unser Verhalten reflektierten und allgemein daran arbeiteten uns besser zu verstehen. Die Sitzung war für alle sehr angenehm und hilfreich, danach fühlten wir uns beide sehr motiviert und erleichtert, es herrschte tagelang Frieden.
Wichtig war unter anderem mein Problem, dass ich meinen Freund aus Paranoia und Angst mit Fragen durchbohre und er angespannt wird. Aus diesen Situationen bildet sich immer ein Konflikt. Nun ist es aber nicht meine Aufgabe eindach nicht mehr zu bohren, sondern zu schauen was dahinter steckt. Bei diesem Problem handelt es sich nämlich um eine Inszenierung, die unbewusst durch solche Dinge hervorgerufen wird (Fragen, Zweifel, Vorwürfe), um eine komforme Situation aus meiner Kindheit zu simulieren, denn ich wurde von meinem Vater oft sehr laut angeschrien oder er wurde handgreiflich. Sobald irgendein Trigger mich unsicher fühlen lässt oder ich den Bezug zu mir verliere, versuche ich durch eine bekannte Situation wieder Ruhe zu bekommen. Das ist natürlich alles nicht bewusst und erkennt man oft erst später. Der Schlüssel ist aber nur mein Bedürfnis nach Nähe und Liebe, dieses kann ich in dem Moment jedoch weder erkennen noch äußern. Da das ganze so schematisch und vorhersehbar ist, ist es also nicht schwer darauf einzugehen.
Also beschlossen wir in der Therapie, dass es die Aufgabe meines Freundes ist meinen Zustand an meinem Verhalten zu erkennen und die Inszenierung zu verhindern; wenn sie begonnen hat kommt man nämlich nicht mehr raus. Zum Beispiel das ängstliche Kind umarmen etc. Ich selbst erkenne diesen Zustand nicht, weswegen ich mir erst später selbst Sicherheit geben kann. (Natürlich habe ich dadurch keinen Freifahrtschein.)
Zum eigentlichen Problem: Wir reden sehr oft darüber und er hat es auch Begriffen, er war von der Sitzung begeistert und motiviert. Aber irgendwie. Funktioniert es nicht!
Das ganze kehrt sich um! Er erkennt den Zustand nie und geht auf die Inszenierung ein. Er wird extremst wütend, aber ich (obwohl ich durch meine Krankheit mit extremer Wut zu kämpfen habe) bleibe total ruhig! Mein Erwachsenen-Ich ist so gut therapiert, dass es sich nicht verliert. Ich versuche ihn zu beruhigen und bekomme es wirklich gut hin, meine eigenen Gefühle zu regulieren. Ich gehe weder auf Provokationen ein noch reagiere ich auf seine Beleidigungen und Vorwürfe.
Es endet dann so: Er schreit rum, behauptet immer jeder halte ihn für das größte Arschloch, er mache alles falsch (alles Dinge die ich nie sage, aber so reagiert er immer wenn ich ihn darauf hinweise wenn er sich mal falsch verhält und ihm auch klarmgache dass Fehler machen okay ist und ich auch fehler mache). Er prügelt um sich, macht mir Vorwürfe, obszöne Gesten, wirft Gegenstände nach mir, sagt ich sei an allem Schuld und ich sei das Problem und die Ursache, dass er sich immer Scheiße fühlen muss.
Wow. und selbst das differenziere ich. Ich werde nicht wütend und wehre mich nicht, ich werde eigentlich nur traurig darüber. Er versteht einfach nie, dass es nicht darum geht zu sagen was er darf und was nicht, dass er alles falsch macht oder irgendwie scheiße sei. Es ist einfach nur so: Ich bin im Unsicherzustand und stelle eine Frage - er geht darauf ein - Inszenierung startet - Wutausbruch über Fragen - Wutausbruch darüber es nicht geschafft zu haben es zu erkennen - er wird zynisch und aggressiv gegenüber mir. Eigentlich ein Verhalten das aus meiner Krankheit entspringt. Aber ich habe es erfolgreich ablegen können
Wenn es sich dann legt ist er extrem beschämt und zweifelt selbst an sich und seinem Verhalten.
Mir bleibt dann nichts als weinen. Dann bin ich traurig, aber ich weiß dass es weder meine noch seine Schuld ist. Es hängt nur an diesem kleinen Ding. Ich bekomme meine Hausaufgaben super hin. Aber er seine null! Das ist ein riesen Problem! Ich bleibe bis zum Schluss ruhig, aber immernoch bedürftig nach Nähe, denn dann merke ich das ja wieder.
Ich fühle mich dadurch enorm geschwächt und habe auch Angst. Was soll ich nur tun? Auf ewig Opfer seiner Aggressionen sein? Darauf warten dass er endlich seine Aufgabe versteht? Wie oft sollen wir das noch reflektieren? Wieviel Verständnis, Geduld und Stärke muss ich noch aufbringen?
Was denkt ihr zu dem ganzen Thema?
Ich habe ein riesengroßes Problem, das ich nicht bewältigen kann. Hier im Forum habe ich schon öfters von den Problemen zwischen meinem Freund (35) und mir (24) geschildert. Ich bin Borderlinerin und schon lange in einer sehr guten Therapie, mache riesen Fortschritte und bin fähig die vergangenen Probleme gut zu regulieren. Von meiner Symptomatik merke ich immer weniger und bin auf einem sehr guten Weg (worauf ich sehr stolz bin
Vor kurzem hatte ich eine gemeinsame Sitzung mit meinem Freund bei meinem Therapeuten, wo wir konkret Kommunikationsmmöglichkeiten und Wege um eine Eskalation zu verhindern entwickelten, unser Verhalten reflektierten und allgemein daran arbeiteten uns besser zu verstehen. Die Sitzung war für alle sehr angenehm und hilfreich, danach fühlten wir uns beide sehr motiviert und erleichtert, es herrschte tagelang Frieden.
Wichtig war unter anderem mein Problem, dass ich meinen Freund aus Paranoia und Angst mit Fragen durchbohre und er angespannt wird. Aus diesen Situationen bildet sich immer ein Konflikt. Nun ist es aber nicht meine Aufgabe eindach nicht mehr zu bohren, sondern zu schauen was dahinter steckt. Bei diesem Problem handelt es sich nämlich um eine Inszenierung, die unbewusst durch solche Dinge hervorgerufen wird (Fragen, Zweifel, Vorwürfe), um eine komforme Situation aus meiner Kindheit zu simulieren, denn ich wurde von meinem Vater oft sehr laut angeschrien oder er wurde handgreiflich. Sobald irgendein Trigger mich unsicher fühlen lässt oder ich den Bezug zu mir verliere, versuche ich durch eine bekannte Situation wieder Ruhe zu bekommen. Das ist natürlich alles nicht bewusst und erkennt man oft erst später. Der Schlüssel ist aber nur mein Bedürfnis nach Nähe und Liebe, dieses kann ich in dem Moment jedoch weder erkennen noch äußern. Da das ganze so schematisch und vorhersehbar ist, ist es also nicht schwer darauf einzugehen.
Also beschlossen wir in der Therapie, dass es die Aufgabe meines Freundes ist meinen Zustand an meinem Verhalten zu erkennen und die Inszenierung zu verhindern; wenn sie begonnen hat kommt man nämlich nicht mehr raus. Zum Beispiel das ängstliche Kind umarmen etc. Ich selbst erkenne diesen Zustand nicht, weswegen ich mir erst später selbst Sicherheit geben kann. (Natürlich habe ich dadurch keinen Freifahrtschein.)
Zum eigentlichen Problem: Wir reden sehr oft darüber und er hat es auch Begriffen, er war von der Sitzung begeistert und motiviert. Aber irgendwie. Funktioniert es nicht!
Das ganze kehrt sich um! Er erkennt den Zustand nie und geht auf die Inszenierung ein. Er wird extremst wütend, aber ich (obwohl ich durch meine Krankheit mit extremer Wut zu kämpfen habe) bleibe total ruhig! Mein Erwachsenen-Ich ist so gut therapiert, dass es sich nicht verliert. Ich versuche ihn zu beruhigen und bekomme es wirklich gut hin, meine eigenen Gefühle zu regulieren. Ich gehe weder auf Provokationen ein noch reagiere ich auf seine Beleidigungen und Vorwürfe.
Es endet dann so: Er schreit rum, behauptet immer jeder halte ihn für das größte Arschloch, er mache alles falsch (alles Dinge die ich nie sage, aber so reagiert er immer wenn ich ihn darauf hinweise wenn er sich mal falsch verhält und ihm auch klarmgache dass Fehler machen okay ist und ich auch fehler mache). Er prügelt um sich, macht mir Vorwürfe, obszöne Gesten, wirft Gegenstände nach mir, sagt ich sei an allem Schuld und ich sei das Problem und die Ursache, dass er sich immer Scheiße fühlen muss.
Wow. und selbst das differenziere ich. Ich werde nicht wütend und wehre mich nicht, ich werde eigentlich nur traurig darüber. Er versteht einfach nie, dass es nicht darum geht zu sagen was er darf und was nicht, dass er alles falsch macht oder irgendwie scheiße sei. Es ist einfach nur so: Ich bin im Unsicherzustand und stelle eine Frage - er geht darauf ein - Inszenierung startet - Wutausbruch über Fragen - Wutausbruch darüber es nicht geschafft zu haben es zu erkennen - er wird zynisch und aggressiv gegenüber mir. Eigentlich ein Verhalten das aus meiner Krankheit entspringt. Aber ich habe es erfolgreich ablegen können
Mir bleibt dann nichts als weinen. Dann bin ich traurig, aber ich weiß dass es weder meine noch seine Schuld ist. Es hängt nur an diesem kleinen Ding. Ich bekomme meine Hausaufgaben super hin. Aber er seine null! Das ist ein riesen Problem! Ich bleibe bis zum Schluss ruhig, aber immernoch bedürftig nach Nähe, denn dann merke ich das ja wieder.
Ich fühle mich dadurch enorm geschwächt und habe auch Angst. Was soll ich nur tun? Auf ewig Opfer seiner Aggressionen sein? Darauf warten dass er endlich seine Aufgabe versteht? Wie oft sollen wir das noch reflektieren? Wieviel Verständnis, Geduld und Stärke muss ich noch aufbringen?
Was denkt ihr zu dem ganzen Thema?