
Benutzer162572
dauerhaft gesperrt
- #1
Hallo miteinander.
Vorweg: Ich weiß dass es gerade für viele schwierig ist, dass manche von euch den Job verloren haben, eventuell sogar Angehörige. Das will ich auch gar nicht vergleichen mit meiner Situation, ich bin aber aktuell unfassbar wütend, unzufrieden, traurig. Könnte länger werden.
Anfang des Jahres lief alles noch in Ordnung, bis meine (eine noch lebende) Oma Ende Januar beinahe an einem Schlaganfall gestorben wäre. Sie hat es überstanden, trotz eklatanter Fehlbehandlung durch den Rettungsdienst und vielen Umwegen. Das war riesiges Glück im Unglück, allerdings ist sie seitdem nicht mehr die selbe und hat psychische Ausfallerscheinungen, welche die ganze Familie, insbesondere meinen Opa, sehr belasten. Ich persönlich habe das Gefühl dass wir sie nicht mehr all zu lange haben werden und versuche sie daher so oft es geht zu sehen, da sie selbst das auch so will. Meine Oma zu sehen tut jedes Mal auch etwas weh, wo sie früher immer mit mir Fußball gespielt hat, und inzwischen nicht mal mehr weiß in welcher Straße sie wohnt. Sie ist soweit gut umsorgt, aber seit dem Schlaganfall herrscht in der ganzen Familie eine angespanntere Stimmung untereinander. Das ist das eine.
Gleichzeitig studiere ich seit nun anderthalb Jahren und wäre eigentlich nächste Woche mit dem 4. Semester fertig gewesen. Eigentlich, denn einige Prüfungen wurden ganz abgeblasen und in den Herbst verschoben, anstatt alternative Prüfungsformen durchzusetzen. Wo diese alternativen Prüfungsformen sogar von uns vorgeschlagen, auch an sich für gut möglich und umsetzbar befunden wurden. Ich war und bin eh schon maximal unzufrieden mit meiner Hochschule, weshalb ich im Herbst für 5 Monate via Erasmus ins Ausland wollte. Das war meine Hoffnung, dass das Studium dadurch noch akzeptabel werden kann. Das fällt jetzt aber flach. Ich gebe seit Beginn des Studiums Vollgas damit ich einen ausreichenden Schnitt habe um mit Erasmus ins Ausland zu können, und regelmäßig kommt ein Stolperstein von der Hochschule. Dieser ist bislang der größte. Ich habe mich teils nicht mit Freunden getroffen als es noch ging, da ich alles dafür geben wollte, dass ich im Herbst von meiner Hochschule in mein lang angestrebtes Auslandssemester wegkomme. Dementsprechend habe ich auch da Abstriche in Kauf nehmen müssen. Ist nun nicht. Ich weiß nicht, ob ich diese Hochschule noch weitere anderthalb Jahre aushalte. Ein Wechsel ist aber aufgrund der Studienform (Dual) nicht möglich, eine Anerkennung von Modulen an anderen Hochschulen schwierig. Ich fühle mich gefangen und machtlos, denn im Grunde habe ich das schwierigste Semester nun eigentlich hinter mir. Jetzt das Handtuch zu werfen wäre Mist.
Noch dazu wohne ich weiterhin bei meinen Eltern, da die Mieten in meiner Umgebung unfassbar teuer sind. Es gibt hier, ungelogen, WG Zimmer mit 3(!!) qm für 300+€ im Monat. Die vorsichtig geplante WG (geplant in gut einem bis zwei Jahren) mit einem meiner besten zwei Freunde und einem ehemaligen Mitbewohner von ihm fällt nun voraussichtlich auch flach. An sich bin ich daheim auch halbwegs zufrieden, ich mag mein Zimmer wirklich. Nur wird von Jahr zu Jahr der Draht zu meiner Mutter schlechter. Es gibt Tage an denen man sich leiden kann, aber im großen und ganzen gibt es täglich Reibereien, wir können uns daheim kaum aus dem Weg gehen. Auch deshalb wollte ich ins Ausland, ich habe das Gefühl einfach Abstand zu brauchen, ein Stück weit neu anzufangen.
Und nun sitze ich hier und kann meine Lebensplanung für die nächsten 2 Jahre erst mal knicken. Im Studium kann ich mich nicht ausleben und aufgehen, da die Hochschule einen so sehr einschränkt. Daheim das gleiche Spiel, ich muss mich ständig rechtfertigen was ich denn da um 22 Uhr noch in der Küche mache, warum jetzt dieses hier liegt, oder das, oder jenes. Und jetzt sitze ich auch noch für unbestimmte Zeit bei der Arbeit daheim im Homeoffice. Mit meiner Mutter, die aktuell auch nur an drei Tagen in der Woche das Haus zum arbeiten verlassen kann.
Ich weiß nicht mal, was ich jetzt machen soll. Jetzt, wo ich auf ein Mal anderthalb Wochen mal nichts lernen muss, am Wochenende nicht noch im Nebenjob am arbeiten bin, da ich mich auf die Prüfungen konzentrieren wollte. Jetzt, wo einem mal eben alle Ziele, alle geplanten schönen Dinge, der Antrieb, für dieses Jahr unter den Füßen weggezogen wurden.
Meine Eltern können das auch nicht ganz nachvollziehen, mir fehle es ja an nichts, ich hätte es ja so einfach und alles würde gut laufen. Den Einsatz, der dahinter steckt, erkennen sie aber kaum. Dass das, was vielleicht so geschmeidig aussieht, der absolute Aufriss ist. Das wird schon fast erwartet. Die zwei sind Pragmatiker. Wozu ausziehen? Und wenn, dann hat bestimmt dein Onkel ein Zimmer frei! Im gleichen Dorf. Zwei Minuten Fußweg weiter. Warum ist man unzufrieden mit dem Studium wenn man gute Noten schreibt?
Ich will euch nicht überfrachten, das hier hat gerade auch dazu gedient ein Mal meine Gedanken zu sortieren. Nach wie vor wünsche ich auch euch noch eine Weile Durchhaltevermögen in der aktuellen Situation, aber ich weiß nicht wie lange ich das so noch mitmache.
Grüße
Vorweg: Ich weiß dass es gerade für viele schwierig ist, dass manche von euch den Job verloren haben, eventuell sogar Angehörige. Das will ich auch gar nicht vergleichen mit meiner Situation, ich bin aber aktuell unfassbar wütend, unzufrieden, traurig. Könnte länger werden.
Anfang des Jahres lief alles noch in Ordnung, bis meine (eine noch lebende) Oma Ende Januar beinahe an einem Schlaganfall gestorben wäre. Sie hat es überstanden, trotz eklatanter Fehlbehandlung durch den Rettungsdienst und vielen Umwegen. Das war riesiges Glück im Unglück, allerdings ist sie seitdem nicht mehr die selbe und hat psychische Ausfallerscheinungen, welche die ganze Familie, insbesondere meinen Opa, sehr belasten. Ich persönlich habe das Gefühl dass wir sie nicht mehr all zu lange haben werden und versuche sie daher so oft es geht zu sehen, da sie selbst das auch so will. Meine Oma zu sehen tut jedes Mal auch etwas weh, wo sie früher immer mit mir Fußball gespielt hat, und inzwischen nicht mal mehr weiß in welcher Straße sie wohnt. Sie ist soweit gut umsorgt, aber seit dem Schlaganfall herrscht in der ganzen Familie eine angespanntere Stimmung untereinander. Das ist das eine.
Gleichzeitig studiere ich seit nun anderthalb Jahren und wäre eigentlich nächste Woche mit dem 4. Semester fertig gewesen. Eigentlich, denn einige Prüfungen wurden ganz abgeblasen und in den Herbst verschoben, anstatt alternative Prüfungsformen durchzusetzen. Wo diese alternativen Prüfungsformen sogar von uns vorgeschlagen, auch an sich für gut möglich und umsetzbar befunden wurden. Ich war und bin eh schon maximal unzufrieden mit meiner Hochschule, weshalb ich im Herbst für 5 Monate via Erasmus ins Ausland wollte. Das war meine Hoffnung, dass das Studium dadurch noch akzeptabel werden kann. Das fällt jetzt aber flach. Ich gebe seit Beginn des Studiums Vollgas damit ich einen ausreichenden Schnitt habe um mit Erasmus ins Ausland zu können, und regelmäßig kommt ein Stolperstein von der Hochschule. Dieser ist bislang der größte. Ich habe mich teils nicht mit Freunden getroffen als es noch ging, da ich alles dafür geben wollte, dass ich im Herbst von meiner Hochschule in mein lang angestrebtes Auslandssemester wegkomme. Dementsprechend habe ich auch da Abstriche in Kauf nehmen müssen. Ist nun nicht. Ich weiß nicht, ob ich diese Hochschule noch weitere anderthalb Jahre aushalte. Ein Wechsel ist aber aufgrund der Studienform (Dual) nicht möglich, eine Anerkennung von Modulen an anderen Hochschulen schwierig. Ich fühle mich gefangen und machtlos, denn im Grunde habe ich das schwierigste Semester nun eigentlich hinter mir. Jetzt das Handtuch zu werfen wäre Mist.
Noch dazu wohne ich weiterhin bei meinen Eltern, da die Mieten in meiner Umgebung unfassbar teuer sind. Es gibt hier, ungelogen, WG Zimmer mit 3(!!) qm für 300+€ im Monat. Die vorsichtig geplante WG (geplant in gut einem bis zwei Jahren) mit einem meiner besten zwei Freunde und einem ehemaligen Mitbewohner von ihm fällt nun voraussichtlich auch flach. An sich bin ich daheim auch halbwegs zufrieden, ich mag mein Zimmer wirklich. Nur wird von Jahr zu Jahr der Draht zu meiner Mutter schlechter. Es gibt Tage an denen man sich leiden kann, aber im großen und ganzen gibt es täglich Reibereien, wir können uns daheim kaum aus dem Weg gehen. Auch deshalb wollte ich ins Ausland, ich habe das Gefühl einfach Abstand zu brauchen, ein Stück weit neu anzufangen.
Und nun sitze ich hier und kann meine Lebensplanung für die nächsten 2 Jahre erst mal knicken. Im Studium kann ich mich nicht ausleben und aufgehen, da die Hochschule einen so sehr einschränkt. Daheim das gleiche Spiel, ich muss mich ständig rechtfertigen was ich denn da um 22 Uhr noch in der Küche mache, warum jetzt dieses hier liegt, oder das, oder jenes. Und jetzt sitze ich auch noch für unbestimmte Zeit bei der Arbeit daheim im Homeoffice. Mit meiner Mutter, die aktuell auch nur an drei Tagen in der Woche das Haus zum arbeiten verlassen kann.
Ich weiß nicht mal, was ich jetzt machen soll. Jetzt, wo ich auf ein Mal anderthalb Wochen mal nichts lernen muss, am Wochenende nicht noch im Nebenjob am arbeiten bin, da ich mich auf die Prüfungen konzentrieren wollte. Jetzt, wo einem mal eben alle Ziele, alle geplanten schönen Dinge, der Antrieb, für dieses Jahr unter den Füßen weggezogen wurden.
Meine Eltern können das auch nicht ganz nachvollziehen, mir fehle es ja an nichts, ich hätte es ja so einfach und alles würde gut laufen. Den Einsatz, der dahinter steckt, erkennen sie aber kaum. Dass das, was vielleicht so geschmeidig aussieht, der absolute Aufriss ist. Das wird schon fast erwartet. Die zwei sind Pragmatiker. Wozu ausziehen? Und wenn, dann hat bestimmt dein Onkel ein Zimmer frei! Im gleichen Dorf. Zwei Minuten Fußweg weiter. Warum ist man unzufrieden mit dem Studium wenn man gute Noten schreibt?
Ich will euch nicht überfrachten, das hier hat gerade auch dazu gedient ein Mal meine Gedanken zu sortieren. Nach wie vor wünsche ich auch euch noch eine Weile Durchhaltevermögen in der aktuellen Situation, aber ich weiß nicht wie lange ich das so noch mitmache.
Grüße