
Benutzer141323
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- #1
Hallo liebe Community,
Ich möchte mir etwas von der Seele schreiben. Ich bin gestern Abend in eine Situation geraten, die meine Beziehung (er 27, sie 24) ziemlich in Frage stellt, und ich weiß aktuell nicht wirklich wie ich damit nun umgehen soll.
Vorgeschichte:
Zunächst mal der aktuelle Stand der Beziehung bis gestern Abend. Mein Partner und ich haben uns schon durch ziemlich viele Probleme gekämpft. Es gab jede Menge Streitpunkte, die wir nach und nach aus dem Weg räumen konnten. Einige bestehen auch heute noch, jedoch nicht so sehr, dass sie die Beziehung ernsthaft gefährden würden. Probleme waren beispielsweise:
Nach und nach haben wir mehr und mehr zueinander gefunden. Seit einem Jahr haben wir uns bewusst für ein Kind entschieden. Die Verhütung abgesetzt. Einige kennen mich daher aus dem Babybastelthread ganz gut. Auch beim Thema Kinderwunsch gab es Höhen und Tiefen. Es ist eine besonders emotionale Zeit. Ich wurde häufig zum Zyklusende mit der Menstruation enttäuscht. Das hat er alles live miterlebt. Und auch mit mir gelitten. Aktuell bin ich nur noch einen Hauch vom Eisprung entfernt und wir hatten ungeschützten Geschlechtsverkehr. Weshalb es diesen Monat zu einer Schwangerschaft gekommen sein könnte.
Nun das Problem:
Gestern Abend gestand mir mein Partner unter Tränen, dass er seit 1,5 Jahren kifft. 1-2g am Tag, er beginne morgens. Er habe eine Toleranzentwicklung beobachtet, kenne Entzugserscheinungen und Suchtdruck. Zusätzlich beschreibt er Kontrollverlust, ist auf seinen Konsum eingeengt und hat trotz negativer Folgen weiter konsumiert. Er erfüllt damit alle Abhängigkeitkriterien.
Zusätzlich ist es für mich wie das Puzzleteil, das die ganze Zeit gefehlt hat. Es erklärt so vieles. Es erklärt warum er sein Leben nicht mehr wirklich geregelt kriegt. (Schusseligkeit, Unzuverlässigkeit), es erklärt seine Geldsorgen. Es erklärt wahrscheinlich warum wir ein Jahr nicht schwanger geworden und geblieben sind. Es erklärt seine Gereiztheit und Aggressivität am We (Entzug). Am Sonntag hatte ich immer das Gefühl dass er sich darauf freut wieder los zu fahren, gestern meinte er, dass er sich aufs Hasch gefreut hat.
Womit ich jetzt ein Problem habe:
Für mich ist es ein starker Vertrauensmissbrauch. Er meinte, er hätte es nicht gestanden, weil ich mal meinte, dass Drogen für mich ein sofortiger Trennungsgrund wären. Ich habe es übrigens mehrfach geahnt. Habe ihn sogar mal gefragt, ob er kifft. Er hat es jedesmal (für mich glaubwürdig) verneint. Wie würdet ihr damit nun umgehen?
Ich muss sagen, ich bin einerseits erleichtert. Das mag jetzt paradox klingen, aber ich habe endlich den wahren Grund für viele seiner Probleme herausgefunden. Und wahrscheinlich auch für den unerfüllten Kinderwunsch. Bin was das angeht in einem super ambivalenten Gefühl. Einerseits froh, dass es wahrscheinlich daran lag, andererseits super sauer, dass ich monatelang gehofft, gelitten und geweint habe beim negativen Test- und er die ganze Zeit wusste, warum es nicht klappt.
Ich bin gestern Nacht in die Notapotheke gefahren und habe mir die Pille danach geholt und diese auch genommen. Ich merke trotzdem, wie es rechts sticht. Ich möchte in dieser unsichreren Lage jetzt nicht schwanger werden. Heute wäre mein Eisprung, weiß nicht ob sie so kurz davor noch wirkt. Hat da jemand Erfahrungen?
Seine Lage:
Er meinte, er habe seit 1,5 Wochen nun nicht mehr konsumiert. Er möchte weiter abstinent leben. Aber weiß selbst nicht, ob er das schafft. Ich würde ihn gerne an eine Suchtberatung anbinden. Am liebsten wäre mir auch eine stationäre Entgiftung. Ich bin selbst Psychologin und würde ihm da gerne jede professionelle Hilfe zukommen lassen. Aber andererseits bin ich nun in die Lage des belogenen Angehörigen gerutscht. Das ist eine ganz andere Position, die mir gerade erstmal die Füße wegreißt. Hoffe ihr versteht was ich meine.
Ich bin sehr dankbar für jede Form von Anregung, Tipps, Erfahrungen.
Liebe Grüße Hörnchen
Ich möchte mir etwas von der Seele schreiben. Ich bin gestern Abend in eine Situation geraten, die meine Beziehung (er 27, sie 24) ziemlich in Frage stellt, und ich weiß aktuell nicht wirklich wie ich damit nun umgehen soll.
Vorgeschichte:
Zunächst mal der aktuelle Stand der Beziehung bis gestern Abend. Mein Partner und ich haben uns schon durch ziemlich viele Probleme gekämpft. Es gab jede Menge Streitpunkte, die wir nach und nach aus dem Weg räumen konnten. Einige bestehen auch heute noch, jedoch nicht so sehr, dass sie die Beziehung ernsthaft gefährden würden. Probleme waren beispielsweise:
- dass ich noch lange eifersüchtig auf die Exfreundin war und Vergleiche gezogen habe am Anfang unserer Beziehung
- dass er ein Kind hat (womit ich mich letztendlich erst langsam arrangieren konnte)
- seine latenten Geldsorgen, die er nicht geregelt kriegt. Die mich aber nur peripher betreffen, da ich selbst finanziell sehr gut dastehe.
- Seine Schusseligkeit, Unpünktlichkeit, teilweise Unzuverlässigkeit (wenn's um Termine einhalten geht)
- Wir hatten eine lange Fernbeziehung, in der wir uns nur alle 14 Tage gesehen haben
- Seine Launenhaftigkeit im Rahmen der Fernbeziehung (wenn er weg war, war alles super, am We hat's Samstag abends meist geknallt wegen irgendeinem kleinen Auslöser)
- Seine sexuelle Problematik (er kommt sehr früh)
- Seine Aggressivität bei Streits
Nach und nach haben wir mehr und mehr zueinander gefunden. Seit einem Jahr haben wir uns bewusst für ein Kind entschieden. Die Verhütung abgesetzt. Einige kennen mich daher aus dem Babybastelthread ganz gut. Auch beim Thema Kinderwunsch gab es Höhen und Tiefen. Es ist eine besonders emotionale Zeit. Ich wurde häufig zum Zyklusende mit der Menstruation enttäuscht. Das hat er alles live miterlebt. Und auch mit mir gelitten. Aktuell bin ich nur noch einen Hauch vom Eisprung entfernt und wir hatten ungeschützten Geschlechtsverkehr. Weshalb es diesen Monat zu einer Schwangerschaft gekommen sein könnte.
Nun das Problem:
Gestern Abend gestand mir mein Partner unter Tränen, dass er seit 1,5 Jahren kifft. 1-2g am Tag, er beginne morgens. Er habe eine Toleranzentwicklung beobachtet, kenne Entzugserscheinungen und Suchtdruck. Zusätzlich beschreibt er Kontrollverlust, ist auf seinen Konsum eingeengt und hat trotz negativer Folgen weiter konsumiert. Er erfüllt damit alle Abhängigkeitkriterien.
Zusätzlich ist es für mich wie das Puzzleteil, das die ganze Zeit gefehlt hat. Es erklärt so vieles. Es erklärt warum er sein Leben nicht mehr wirklich geregelt kriegt. (Schusseligkeit, Unzuverlässigkeit), es erklärt seine Geldsorgen. Es erklärt wahrscheinlich warum wir ein Jahr nicht schwanger geworden und geblieben sind. Es erklärt seine Gereiztheit und Aggressivität am We (Entzug). Am Sonntag hatte ich immer das Gefühl dass er sich darauf freut wieder los zu fahren, gestern meinte er, dass er sich aufs Hasch gefreut hat.
Womit ich jetzt ein Problem habe:
Für mich ist es ein starker Vertrauensmissbrauch. Er meinte, er hätte es nicht gestanden, weil ich mal meinte, dass Drogen für mich ein sofortiger Trennungsgrund wären. Ich habe es übrigens mehrfach geahnt. Habe ihn sogar mal gefragt, ob er kifft. Er hat es jedesmal (für mich glaubwürdig) verneint. Wie würdet ihr damit nun umgehen?
Ich muss sagen, ich bin einerseits erleichtert. Das mag jetzt paradox klingen, aber ich habe endlich den wahren Grund für viele seiner Probleme herausgefunden. Und wahrscheinlich auch für den unerfüllten Kinderwunsch. Bin was das angeht in einem super ambivalenten Gefühl. Einerseits froh, dass es wahrscheinlich daran lag, andererseits super sauer, dass ich monatelang gehofft, gelitten und geweint habe beim negativen Test- und er die ganze Zeit wusste, warum es nicht klappt.
Ich bin gestern Nacht in die Notapotheke gefahren und habe mir die Pille danach geholt und diese auch genommen. Ich merke trotzdem, wie es rechts sticht. Ich möchte in dieser unsichreren Lage jetzt nicht schwanger werden. Heute wäre mein Eisprung, weiß nicht ob sie so kurz davor noch wirkt. Hat da jemand Erfahrungen?
Seine Lage:
Er meinte, er habe seit 1,5 Wochen nun nicht mehr konsumiert. Er möchte weiter abstinent leben. Aber weiß selbst nicht, ob er das schafft. Ich würde ihn gerne an eine Suchtberatung anbinden. Am liebsten wäre mir auch eine stationäre Entgiftung. Ich bin selbst Psychologin und würde ihm da gerne jede professionelle Hilfe zukommen lassen. Aber andererseits bin ich nun in die Lage des belogenen Angehörigen gerutscht. Das ist eine ganz andere Position, die mir gerade erstmal die Füße wegreißt. Hoffe ihr versteht was ich meine.
Ich bin sehr dankbar für jede Form von Anregung, Tipps, Erfahrungen.
Liebe Grüße Hörnchen