
Benutzer175612 (56)
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Meine Eltern trennten sich als ich klein war. Mein Vater heiratete erneut, eine sehr nette junge Frau, sie behandelte mich wie ihren eigenen Sohn (deutlich besser als meine eigene Mutter), ich besuchte meinen Vater+Stiefmutter regelmäßig (wie vom Gericht erlaubt) wir fuhren gemeinsam in Urlaube. Mein Vater+Stiefmutter bekamen zwei Töchter, als Teenager und Student besuchte ich sie in den Sommerferien (sie lebten etwa 700 km entfernt), später seltener. Unser Verhältnis war immer sehr gut und entspannt. In den letzten Jahren kam meine Stiefmutter auch mehrfach alleine zu uns für einige Wochen zu Besuch, um mit den beiden Enkelkindern zusammen zu sein.
Es ist mir verständlich, dass meine Halb-Schwestern, die mit meinem Vater+Stiefmutter als eine Familie aufgewachsen sind, anders behandelt wurden als ich. Dass mein Vater für die Ausbildungen, Wohnungseinrichtungen und teure Fernreisen meiner Schwestern aufkam, aber nicht für mich - gegessen.
Aber mit dem folgenden komme ich dann doch nicht mehr klar: Ich bin in den Besitz des gemeinsamen Testaments meines Vaters und Stiefmutter gekommen. Wie - ist jetzt egal, aber mein Vater weiß nicht davon. Meine Stiefmutter ist 2020 verstorben. In diesem Berliner-Testament vererbt zuerst der Verstorbene an den Verbliebenen, klar. Dann aber... vererben sie zu jeweils 50% das gesamte Vermögen nur an die beiden Töchter!
Was für ein Schock für mich. Als ich es sah, brach für mich eine Welt zusammen. Es geht nicht um das Vermögen - da ist nicht viel, weil sie bereits zu Lebzeiten das meiste an die Töchter verteilt haben, so auch ihre Immobilie (ist ihr gutes Recht). Der Schock war, dass sie mich einfach so ausgeschlossen haben. Ich fühlte mich nicht wie ein Sohn, sondern nur noch wie Dreck. All die Jahrzehnte lang schien mir das Verhältnis zu meinem Vater und zu meiner Stiefmutter herzlich und familiär. Und dann das???????
Was für eine verdammte Heuchelei ist das denn? Vordergründig auf "gut Vater" und "gut Stiefmutter", aber "Enterben" hinter meinem Rücken?
Das Testament datiert auf 2006, sie haben es aufgesetzt kurz nachdem sie beide bei uns zur Taufe meines Sohnes waren, ihres ersten Enkelkindes. Das macht mich auch fertig - sie kamen zu uns zur Taufe des ersten Enkels, um gleich danach zum Notar zu gehen und mich zu enterben???
Vor dem Notar haben sie mich ebenfalls verleugnen müssen. Das tut mir auch weh. Der Notar hätte kaum ein solches Testament aufgesetzt, wenn er von meiner Existenz wüsste. Es steht mir ja ein Pflichtteil zu. Ich kenne mich mit dem Erbrecht hervorragend aus.
Mein Vater wird heute 81. Anlass genug, diesen Thread aufzumachen. Wir telefonieren regelmäßig, ich mache gute Miene zu diesem Spiel, aber innerlich brodelt es seit Jahren in mir. Er beschwert sich auch, warum ich so selten anrufe. Warum wohl.
In meinem Umfeld reichen die Meinungen von "Es ist sein Vermögen, er kann es vererben wie er will" bis "Was für ein Drecksschwein, mit dem würde ich nichts mehr zu tun haben wollen."
Wie ist eure Meinung? Es interessiert mich einfach der Eindruck auf euch und das Stimmungsbild.
Manche von euch kennen wohl auch meinen Thread über Fanny. Vielleicht hängen diese beiden Threads auch zusammen. Ich war mein Lebenlang auf der Suche nach einer stabilen Liebe, nach etwas Verlässlichem, etwas Absolutem. Die Beziehung zwischen den Eltern und den Kindern sollte verlässlich sein und absolut. Und dann dieses Testament, oh Mann. Mit meiner Mutter ist es nicht besser.
Es ist mir verständlich, dass meine Halb-Schwestern, die mit meinem Vater+Stiefmutter als eine Familie aufgewachsen sind, anders behandelt wurden als ich. Dass mein Vater für die Ausbildungen, Wohnungseinrichtungen und teure Fernreisen meiner Schwestern aufkam, aber nicht für mich - gegessen.
Aber mit dem folgenden komme ich dann doch nicht mehr klar: Ich bin in den Besitz des gemeinsamen Testaments meines Vaters und Stiefmutter gekommen. Wie - ist jetzt egal, aber mein Vater weiß nicht davon. Meine Stiefmutter ist 2020 verstorben. In diesem Berliner-Testament vererbt zuerst der Verstorbene an den Verbliebenen, klar. Dann aber... vererben sie zu jeweils 50% das gesamte Vermögen nur an die beiden Töchter!
Was für ein Schock für mich. Als ich es sah, brach für mich eine Welt zusammen. Es geht nicht um das Vermögen - da ist nicht viel, weil sie bereits zu Lebzeiten das meiste an die Töchter verteilt haben, so auch ihre Immobilie (ist ihr gutes Recht). Der Schock war, dass sie mich einfach so ausgeschlossen haben. Ich fühlte mich nicht wie ein Sohn, sondern nur noch wie Dreck. All die Jahrzehnte lang schien mir das Verhältnis zu meinem Vater und zu meiner Stiefmutter herzlich und familiär. Und dann das???????
Was für eine verdammte Heuchelei ist das denn? Vordergründig auf "gut Vater" und "gut Stiefmutter", aber "Enterben" hinter meinem Rücken?
Das Testament datiert auf 2006, sie haben es aufgesetzt kurz nachdem sie beide bei uns zur Taufe meines Sohnes waren, ihres ersten Enkelkindes. Das macht mich auch fertig - sie kamen zu uns zur Taufe des ersten Enkels, um gleich danach zum Notar zu gehen und mich zu enterben???
Vor dem Notar haben sie mich ebenfalls verleugnen müssen. Das tut mir auch weh. Der Notar hätte kaum ein solches Testament aufgesetzt, wenn er von meiner Existenz wüsste. Es steht mir ja ein Pflichtteil zu. Ich kenne mich mit dem Erbrecht hervorragend aus.
Mein Vater wird heute 81. Anlass genug, diesen Thread aufzumachen. Wir telefonieren regelmäßig, ich mache gute Miene zu diesem Spiel, aber innerlich brodelt es seit Jahren in mir. Er beschwert sich auch, warum ich so selten anrufe. Warum wohl.
In meinem Umfeld reichen die Meinungen von "Es ist sein Vermögen, er kann es vererben wie er will" bis "Was für ein Drecksschwein, mit dem würde ich nichts mehr zu tun haben wollen."
Wie ist eure Meinung? Es interessiert mich einfach der Eindruck auf euch und das Stimmungsbild.
- 1. Würdet ihr den Kontakt zum Vater unter diesen Bedingungen aufrechterhalten?
- 2. Würdet ihr den Vater auf das Testament ansprechen?
Manche von euch kennen wohl auch meinen Thread über Fanny. Vielleicht hängen diese beiden Threads auch zusammen. Ich war mein Lebenlang auf der Suche nach einer stabilen Liebe, nach etwas Verlässlichem, etwas Absolutem. Die Beziehung zwischen den Eltern und den Kindern sollte verlässlich sein und absolut. Und dann dieses Testament, oh Mann. Mit meiner Mutter ist es nicht besser.
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