Meine Bedürfnisse kommen zu kurz

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Benutzer214457  (22) Ist noch neu hier
  • #1
Hallo an Alle!

Mein Partner und ich sind seit über 8 Jahren zusammen.
Ich habe schon sehr früh angefangen mich selbst zu befriedigen, wollte immer mehr Sex als er, hatte schon immer "ungewöhnliche" Fantasien und habe mich sehr lange auch für all das geschämt. Er ist ein Transmann und unzufrieden mit seinem Körper. Geschlechtsangleichende Operationen hat er noch nicht machen lassen, möchte es aber.

Dies war leider von Anfang an ein "Problem" oder eher ein Hindernis in unserer Beziehung. In den ersten Monaten durfte ich ihn nirgends berühren außer am Rücken. Anfangs hat mich das nicht gestört, ich war 14, Jungfrau und komplett unerfahren. Er hat mich sehr viel verwöhnt. Mit den Fingern und seiner Zunge. Irgendwann wollte ich ihn aber auch richtig anfassen, also habe ich es versucht. Er meinte dann Mal zu mir dass es ihm gefällt, dass sich meine Berührungen wie ein Feuerwerk auf seiner Haut anfühlen, also bin ich weiter gegangen. Dann hatte er sich wieder mehr zurück gezogen, hat aber auch nicht mit mir gesprochen. Ich hab oft (leider eher vorwurfsvoll) das Gespräch gesucht, doch von ihm nie Antworten bekommen. Nach einer Zeit wurden seine Berührungen auch weniger, der Sex wurde weniger, war sehr routiniert und ich habe mich gelangweilt. Außerdem hat er mich immer wieder abgewiesen, was dazu führte, dass ich mich irgendwann gar nichts mehr getraut habe. Das ging sehr lange so, ca. die Hälfte unserer Beziehung lief so ab. Ich machte ihm Vorwürfe dass von ihm nie etwas kam, er saß immer nur schweigend da.

Vor ca. 2 Jahren war ich dann sehr deprimiert und sauer. Ich war unbefriedigt, habe mich nicht mehr begehrt gefühlt. Auch im Alltag waren wir eher Freunde als Partner, Küsse waren nicht mehr leidenschaftlich und Berührungen gab's nicht mehr. Habe mich informiert wie ich/wir etwas ändern können und habe begriffen, dass es nichts bringt ihn Vorwürfe zu machen und ihn unter Druck zu setzen. Ebenso habe ich verstanden dass meine Bedürfnisse und Fantasien vollkommen ok sind und ich trotzdem "normal" bin.

Dann bin ich auf ihn zugegangen, habe ihm gesagt dass wir etwas ändern müssen, da es so keinen Sinn mehr für mich hat, dass ich mir mehr Kommunikation wünsche und mehr Abwechslung im Bett. Ich wollte dass wir ehrlich und offen unsere Bedürfnisse äußern können und auch das, was wir nicht wollen. Ebenso dass wir uns im Bett wieder mehr trauen, mehr ausprobieren und uns fallen lassen können.

Den ersten Schritt habe immer ich gemacht. Ich habe angefangen mich ihm zu öffnen. Habe ihm von meinen Squirtingerfahrungen bei der Selbstbefriedigung erzählt, von meinen Fantasien, den Wunsch dass er mich dominiert und sich nimmt was er möchte usw. Ich habe gemerkt dass ihm das gefällt, er hat auch langsam angefangen sich zu öffnen. Hat mir auch gesagt dass manche Berührungen damals für ihn nicht ok waren und wie ich ihn stattdessen berühren soll und darf. Der Sex wurde wieder spannender und regelmäßiger. Ich bin weiter dran geblieben, habe nach weiteren Ideen und Anregungen gesucht, habe mir Dessous gekauft, ihm neue Stellungen vorgeschlagen, habe eine Penisprothese gesucht, die wir bestellt haben, dass er sich im Bett männlicher und wohler fühlt und noch vieles mehr. Uns hat das beiden viel Spaß gemacht und ich habe mich ein paar Wochen gefühlt wie frisch verliebt. Es lief so gut. Auch an der Kommunikation, die in unserer Beziehung noch nie so gut lief, haben wir weiter gearbeitet. Der erste Schritt kam immer von mir aus, musste ihn teilweise auch etwas drängen den nächsten Schritt zu wagen. Immer wenn ich es mal etwas schleifen ließ, kam von ihm gar nichts mehr. Im Laufe der Zeit haben wir auch einige Praktiken aus dem Bereich bdsm ausprobieren, was mir sehr gut gefallen hat. Meist war er dominant, ich devot, wobei ich ihm die Macht dann auch gerne wieder entzogen habe und ihn dominiert habe. Das war super, er sagte auch dass es ihm gefällt. Wobei es ihm, glaube ich, mehr gefallen hat, wenn ich dominant war. Das hatte er mir so aber nie gesagt.

Ich habe ihm gebeten mich öfter mal ans Bett zu fesseln, mir den Arsch zu versohlen, mir Aufgaben zu geben und mich zu bestrafen/belohnen.
Anfangs machte er das auch gerne, überlegte sich tolle Aufgaben usw. Leider hat auch das nach an paar Wochen wieder nachgelassen und ich muss immer fragen, wenn ich etwas will, was für mich den kompletten Reiz kaputt macht.
Ich war einmal sehr sauer, woraufhin ich ihm früh nach dem Aufstehen eine Nachricht schrieb (er war auf der Arbeit) in der ich meinte, dass ich möchte dass er mich richtig fickt und wenn er das nicht schaffe, suche ich mir jemand anderen dafür und wir müssten die Beziehung öffnen. (Ich weiß, das war sehr hart) Als er von der Arbeit heim kam, packte er mich, hob mich hoch und trug mich ins Bett. Er fesselte mich und besorgte es mir richtig. Genau so wie ich es wollte. Danach kam wieder gar nichts von ihm aus. So ähnliche Situation gab es danach auch noch zwei oder drei Mal. Ich habe ihn sehr provoziert, worauf hin er sehr dominant würde. Aber das ist doch nicht Sinn der Sache, dass ich ihm mit so etwas drohe.

Immer wenn ich neue Ideen und Vorschläge brachte, war er voll dabei und es lief dann 2 bis 3 Wochen super, dann ließ er es wieder schleifen. Ab und an brachte er auch Mal gute Vorschläge, hat zB Mal einen Fragebogen für uns erstellt, in dem verschiedene Stimulationsmöglichkeiten, Praktiken usw. aufgelistet waren, bei denen wir "Tabu", "Ohne geht nicht", "Ja" oder "neugierig" ankreuzen konnten. Es war sehr schön das mit ihm gemeinsam auszufüllen und so neue Anregungen zu haben. Danach wurde er in den Schrank gepackt und nichts mehr zu gesagt. Ich hatte dann den Vorschlag die verschiedenen Praktiken, die uns beide interessieren, mal auszuprobieren. Er macht mit ja, aber wieso hat er das nicht vorgeschlagen? Was hat er sich dann von dem Fragebogen erhofft?

Aktuell haben wir zwar immer noch regelmäßig und viel Sex (fast täglich). Der Sex ist auch gut wenn ich "angebe" was gemacht wird. Ich probiere gerne viel aus, berühre ihn, mache es ihm mit der Hand. Sag zu ihm er soll sich hinstellen dass ich ihn einen blasen kann (mag das im Liegen nicht so). Probiere verschiedene Stellungen aus (Reiterstellung, Reverse Cowgirl, doggy usw.), schicke ihn zwischen meine Beine, wenn ich möchte dass er mich leckt, mache es mir vor ihm selbst mit Hand oder Toys. Schicke ihm heiße Bilder und Nachrichten. Frage ihn ob er die Prothese anzieht usw.
Ebenso bitte ich ihn immer darum ehrlich zu sein, wenn ihm etwas nicht gefallen hat oder mir auch mitzuteilen wenn ihm etwas gefallen hat. Das klappt manchmal gut, manchmal gar nicht. Ich versuche auch immer ihn zu bestätigen wenn mir etwas gut gefallen hat und habe ihm auch des öfteren gesagt, wenn mir etwas nicht so gefallen hat oder ich es mir anders vorgestellt habe, was aber meistens dazu führte dass er wieder unsicher wurde und sich weniger getraut hat.

Wenn er den Sex initiiert ist er immer sehr vorsichtig und ich habe das Gefühl er traut sich nicht so richtig. Es ist fast immer der selbe Ablauf. Die Initiative kommt von ihm auch immer nur früh oder abends im Bett, nie in Situationen in der er zB vor mir steht.

So nun hatte ich gestern früh nach dem Aufstehen mal nachgefragt wieso er mich denn nicht mehr fesselt, habe leider keine richtige Antwort bekommen. Abends fing er dann wieder an, wie immer (der Ablauf ist wirklich fast immer der selbe), lag neben mir, hatte dann schon 5 Minuten gebraucht bis er sich getraut hat mich an den Brüsten anzufassen. Haben kurz rumgemacht, dann wollte er mich fesseln. Hatte wieder seinen Knoten vergessen (ist jedes Mal so) und hat dann, nachdem er fürs Fesseln schon 15 min gebraucht hatte und meine Lust verflogen war, angefangen mich zu fingern. Das ging dann so weiter, bis ich meinte ob er mir nicht auch Mal auf den Arsch hauen will. Nach dem Sex meinte er dann ich müsste ihm das vorher sagen was genau ich will.

Aber muss ich ihm wirklich vor jedem Mal sagen was ich möchte und er machen soll? Mir nimmt das total den Reiz, da ich ja möchte dass er auch mal dominant ist und entscheidet. Das habe ich ihm auch schon Mal gesagt. Doch von ihm kommt ja immer nichts, wenn ich dann schon nachfragen muss, ist für mich die Spannung hinüber.

Ich habe auch schon des öfteren geäußert, dass es mir gefallen würde wenn er mal von mir verlangt dass ich ihn oral befriedige oder dass er mir sagen soll, wenn ich mir etwas schönes für ihn anziehen soll usw. Auch hierauf geht er leider nicht ein.

Ich weiß dass er Hemmungen hat und schüchtern ist, aber mir geht's da genau so und dennoch traue ich mich immer mehr.
Ich habe mittlerweile oft Angst negative Dinge zu äußern, weil ich nicht möchte dass er dadurch noch unsicherer wird und sich noch weniger traut. Es verunsichert mich ja auch, wenn ich merke dass er total unsicher ist.

Wie kann ich ihm helfen dass er sich mehr traut? Und dass er mir selbstsicher zeigen kann, was er möchte.

Er konnte schon einige Unsicherheiten hinter sich lassen und meinte auch zu mir, dass er sich mittlerweile beim Sex fallen lassen kann und es auch sehr genießen kann vor mir zu kommen (damit hatte er vorher Probleme). Dennoch kommen meine Bedürfnisse oft zu kurz, da ich ja möchte dass er mehr entscheidet, auch welche Stellung usw. Ich habe immer das Gefühl, sobald ich mich mal komplett entspanne und ihn machen lasse, dass er schnell überfordert ist und dann oft nur das eine, wo er weiß dass es mir gefällt, macht. Das langweilt mich dann schnell.

Ich hätte zu meiner Situation gerne ein paar Einschätzungen, die vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Bin ich zu streng oder erwarte ich zu viel von ihm? Muss ich wirklich immer detailliert sagen was ich möchte, obwohl er ja weiß was mir gefällt, weil wir es vorher schon Mal gemeinsam gemacht haben oder ich es ihm gesagt habe?

Ich bin für alle Einschätzungen und Tipps dankbar.
 
K
Benutzer202690  (39) Öfter im Forum
  • #2
Ich finde, dass du schon sehr kompliziert klingst.
Wäre mir als Partner wahrscheinlich auf Dauer zu anstrengend.
 
krava
Benutzer59943  (43) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #3
also ich hab auch gern und viel Sex, aber dein text klingt nach Krampf und Leistungssport. da fehlt komplett die Leichtigkeit und das ist viel zu erzwungen.
Ihr seid sexuell ganz offensichtlich nicht kompatibel.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Benutzer214457  (22) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #4
Ich finde, dass du schon sehr kompliziert klingst.
Wäre mir als Partner wahrscheinlich auf Dauer zu anstrengend.
Was genau findest du denn kompliziert? Ich finde es keineswegs kompliziert, wenn man erwartet dass der Partner auch Mal angibt und nicht immer alles an mir hängen bleibt.
 
F
Benutzer214457  (22) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #5
also ich hab auch gern und viel Sex, aber dein text klingt nach Krampf und Leistungssport. da fehlt komplett die Leichtigkeit und das ist viel zu erzwungen.
Habe auch versucht so viele Infos wie möglich in den Text zu packen. Als Krampf oder Leistungssport würde ich unser Sexleben nicht bezeichnen. Wir haben auch oft ganz "normalen" Sex, aber nach 8 Jahren auf Dauer gibt mir das halt nichts. Da muss hier und da schon Mal Abwechslung rein. Oder bin ich mit dem Gedanken alleine?
 
krava
Benutzer59943  (43) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #6
Da muss hier und da schon Mal Abwechslung rein. Oder bin ich mit dem Gedanken alleine?
Man entwickelt sich natürlich in 8 Jahren, erst recht wenn man mit 14 anfängt.
nur entwickelt man sich nicht zwangsläufig in die selbe Richtung. Also dein Partner MUSS deine Vorlieben nicht teilen und er muss auch nicht wie du Lust auf was neues haben.
Bedürfnisse sind verschieden und deine sind auch absolut ok. Aber die deines Partners eben auch.
 
K
Benutzer202690  (39) Öfter im Forum
  • #7
Ist die Beziehung öffnen keine Option, wenn es Dich offensichtlich so langweilt euer Sexleben?
 
F
Benutzer214457  (22) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #8
Man entwickelt sich natürlich in 8 Jahren, erst recht wenn man mit 14 anfängt.
nur entwickelt man sich nicht zwangsläufig in die selbe Richtung. Also dein Partner MUSS deine Vorlieben nicht teilen und er muss auch nicht wie du Lust auf was neues haben.
Bedürfnisse sind verschieden und deine sind auch absolut ok. Aber die deines Partners eben auch.
Das stimmt natürlich. Aber wir haben ja die selben Bedürfnisse, zumindest bestätigt er mir das immer wieder. Er sagt mir ja, dass ihm das gefällt was wir tun. Wenn wir zB zusammen einen Porno anschauen und danach darüber reden, finden wir immer die selben Sachen negativ oder positiv. Auch die Häufigkeit kommt nicht nur von mir aus. Aber wenn ich ihn machen lasse, spult er eben immer das selbe Programm ab und mir kommt es eher so vor, als würde er sich nicht trauen.
 
F
Benutzer214457  (22) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #9
Ist die Beziehung öffnen keine Option, wenn es Dich offensichtlich so langweilt euer Sexleben?
Für ihn nicht, nein. Und für mich wäre es auch keine gute Lösung. Ich möchte eigentlich nicht mit einem anderen Mann intim werden.
 
K
Benutzer202690  (39) Öfter im Forum
  • #10
Für ihn nicht, nein. Und für mich wäre es auch keine gute Lösung. Ich möchte eigentlich nicht mit einem anderen Mann intim werden.
Dann wirst du eure Situation wohl akzeptieren müssen.
Du gibst vor, ansonsten macht er eben sein Routineprogramm.
Ich denke nicht, dass er einen Schalter hat, den er umlegen kann
 
krava
Benutzer59943  (43) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #11
ihm gefällt anscheinend die passivere Rolle, das muss nicht unbedingt was mit sich nicht trauen zu tun haben.
 
S
Benutzer208761  (18) dauerhaft gesperrt
  • #12
Habe auch versucht so viele Infos wie möglich in den Text zu packen. Als Krampf oder Leistungssport würde ich unser Sexleben nicht bezeichnen. Wir haben auch oft ganz "normalen" Sex, aber nach 8 Jahren auf Dauer gibt mir das halt nichts. Da muss hier und da schon Mal Abwechslung rein. Oder bin ich mit dem Gedanken alleine?
Habe ich das richtig verstanden? Du hattest schon mit 14 Sex mit deinem Freund aber wieder vorher noch hinterher mit irgendeinem anderen?

Das macht ihn für dich natürlich sehr exklusiv allerdings trägt das vielleicht auch ein bisschen dazu bei dass eure Beziehung nicht ganz so nach unbeschwingter Leichtigkeit klingt.
 
Nikki.B
Benutzer174698  (24) Meistens hier zu finden
  • #13
---ich will mal gar nicht auf das Pfoblemfeld Trans eingehen, was es an sich schon kompliziert macht.
Das dominante, was du einforderst, dass ist eine Neigung, die kann man nicht lernen. Man hat es, oder hat es nicht. Er macht das nur dir zu liebe.

Meiner Meinung nach ist das der falsche Partner für dich. Manchen hilft es sich für den SM Bereich einen anderen Partner zu suchen mit Zustimmung des aktuellen Partners zu suchen. Andere trennen sich... das wäre mein Rat an dich.
 
R
Benutzer193222  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #14
Puh, das klingt ja extrem anstrengend. Ich kann dich verstehen wirklich, aber du erzwingst irgendwie Dinge, die dein Partner dir so nicht geben kann. Einfach auch, weil er vermutlich extrem mit sich zu kämpfen hat. Und er macht dir zu liebe eben Dinge, damit du keinen anderen Mann suchst. Nach echter Lust von seiner Seite liest sich das nicht. Und deine permanenten Erwartungen und Frust macht es nicht besser.
 
Kartoffeltierchen
Benutzer182523  (35) Sehr bekannt hier
  • #15
Anstrengend und unsexy.

Mir scheint du versuchst aus ihm etwas zu machen was er nicht ist. Er hingegen scheint dir krampfhaft damit einen Gefallen tun zu wollen.
 
F
Benutzer214457  (22) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #16
Also nach all den echt negativen Kommentaren fühle ich mich sehr schlecht. Er hat mir immer gesagt dass er das so auch möchte und es ihm gefällt. Ich sehe jetzt sehr klar dass das nicht der Fall ist, aber wieso sagt er mir das nicht? Ich habe ja auch nachgefragt ob er sich damit wohl fühlt. Hat er nichts gesagt, weil er mich nicht verlieren möchte? Ich dachte er wäre ehrlich.
Wir lieben uns wirklich sehr und ich weiß dass ich mich nicht trennen möchte. Ich werde mal drüber nachdenken wie ich das am besten anspreche und dann erstmal versuchen mit ihm eine Lösung zu finden.
 
R
Benutzer193222  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #17
Würde es ihm wirklich so gefallen, dann würde er es ja nicht immer wieder schleifen lassen. Er fühlt sich offensichtlich unwohl und das vermutlich auch, weil die Geschlechtsangleichung noch nicht ganz abgeschlossen ist. Mag sein, dass er manche Dinge davon auch gut findet, aber einfach nicht immer Lust dazu hat. Du ihn aber immer wieder aufforderst und drohst ansonsten Schluss zu machen oder dir jemanden anderen zu suchen. Klar macht er das dann kurz mal wieder. Das ist aber keine gute Basis für Sex.
 
C
Benutzer185636  (40) Öfter im Forum
  • #18
Eine Frage vorab, weil ich das bei Transsexualität oft durcheinander bringe: Transmann heißt, dass dein Partner biologisch als Frau zur Welkt gekommen ist, sich aber als Mann fühlt? Da noch keine geschlechtsanpassende Operation erfolgt ist, sind bei Deinem Partner aber noch alle biologischen Merkmale vorhanden? (Tut mir leid, wenn ich mich hier nicht korrekt ausdrücke.)

Hier kommen verschiedene Dinge zusammen, die schon alleingenommen kompliziert sind und Konfliktpotential für eine Beziehung bergen. 1.) Es ist Dein erster Partner, den Du bereits mit 14 Jahren hattest. 2.) Die Transsexualität Deines Partners, mit der Du Dich zurechtfinden musst, obwohl er sich anscheinend selbst noch nicht richtig in seine Rolle eingefühlt hat. 3.) Deine Vorliebe zu BDSM und Dein Wunsch, beim Sex devot sein zu können und dominiert zu werden.

Zu 1.) In den seltensten Fällen hält die erste Beziehung aus Teenagerzeiten für ewig. Daher seid ihr mit 8 Jahren schon ziemlich gut. Das dann doch irgendwann mal die Luft raus ist, oder man sich eingestehen muss, dass man doch nicht in allen Dingen (vor allem Sexuell) zusammenpasst, ist dann normal. Vor allem, da Du erst 14 Jahre alt warst, als ihr zusammengekommen seid und Du noch keine sexuelle Erfahrungen hattest. Und wenn ich Dich richtig verstanden habe, ist Dein Partner bisher auch die einige Person, mit der Du Sex hattest.
Und ich geh mal davon aus, dass Dein Partner ungefähr das gleiche Alter hat wie Du und er somit auch keine Erfahrungen im Bereich Sex und Beziehung hat.

Zu 2.) Wenn man eh jung und unerfahren ist, ist es nur natürlich, wenn man anfangs Probleme hat, wenn der Partner transsexuell ist. Du hast Dich wohlmöglich selbst noch nicht mit der Rolle als Frau zurechtgefunden und musst Dich dann auch noch mit dem Thema Transsexualität zurechtfinden. Hinzu kommt, dass Du noch keine sexuellen Erfahrungen hattest, Dich dann aber damit beschäftigen muss, wie man am besten Sex mit einem Transmann hat, der aber biologisch körperlich noch eine Frau ist. Der Sex soll ja auch für beide erfüllend sein. Hier hast Du ja z.B. die Lösung mit dem Umschnalldildo gefunden.
Das Dein Partner aber anscheinend selbst noch nicht mit seiner Transsexualität selbst zurecht gekommen ist und anfangs auch keine Sexualität zulassen konnte, erschwert natürlich ein befriedigendes Sexualleben, dass nun mal zu einer harmonische Beziehung dazugehört. Wenn man dann auch noch (zumindest anfangs, wenn ich Dich richtig verstanden habe) nicht offen über die Situation sprechen kann, ist das ziemlich schlecht. Und in eurem damaligen Alter fehlte zusätzlich auch die Erfahrung, um mit einer Beziehungskrise umzugehen und in so einer Situation richtig zu kommunizieren.

Zu 3.) Du hast festgestellt, dass Du beim Sex lieber devot sein und dominiert werden möchtest. Außerdem bevorzugst Du beim Sex offenbar BDSM-Praktiken. Damit kann nicht jeder Partner umgehen und Du kannst nicht devot sein, weil Du Deinem Partner immer alles sagen musst. Hinzu kommen eventuell sowieso noch Umstände beim Sex wegen seiner Transsexualität. Das frustriert natürlich. Und wenn in einer Beziehung jemand lange Zeit sexuell unzufrieden ist, wirkt sich das negativ auf eine Beziehung aus.
Und unabhängig davon, ob Dein Partner transsexuell ist oder nicht, ist es durchaus natürlich, wenn er mit den von Dir gewünschten BDSM-Praktiken nicht klar kommt. Ich glaube, dass man bei einer BDSM-Vorliebe nur erfüllenden Sex haben kann, wenn der Partner entweder selbst entsprechende Vorlieben hat oder der Partner sich zumindest soweit in Deine Vorliebe hineinfühlen kann, dass er Deine Wünsche auch dann umsetzen kann, wenn er nicht auf BDSM steht.
Bei euch scheint es leider so zu sein, dass Dein Partner mit BDSM nichts anfangen kann und sich daher auch nicht in der Lage sieht, ohne Deine Anleitung Deine Bedürfnisse zu erfüllen. Eine Anleitung zu geben, passt aber nicht zu Deinem Bedürfnis devot zu sein. Ein Kreislauf, aus dem es scheinbar kein Ausweg gibt.

Ich glaube auf jeden fall daran, dass mit Dir alles Richtig ist. Du bist gut so wie Du bist und es gibt keinen Grund für Dich, Dich zu ändern oder anzupassen. Das gleiche gilt auch für Dein Partner. Und da ihr es nach 8 Jahren immer noch nicht geschafft habt, für euch einen Konsens zu finden, mit dem ihr euch beide wohl fühlt, ist es vielleicht an der Zeit zu akzeptieren, dass ihr offenbar (zumindest sexuell) nicht zusammen passt. Deshalb wäre zu überlegen, ob eine Trennung nicht sinnvoll wäre.

Überlege Dir, was Dich bis jetzt in der Beziehung gehalten hat. Was ist läuft gut? Liebst Du ihn wirklich noch oder ist es inzwischen ein Gewohnheitsgefühl. Gibt es noch Sachen in der Beziehung für die es sich lohnt um die Beziehung zu kämpfen? Bist Du bereits, auf einiges zu verzichten, um die Beziehung zu retten? Gibt es etwas, auf da Du definitiv nicht verzichten willst, aber voraussichtlich nicht in der jetzigen Beziehung bekommen wirst?
Wenn Du diese Fragen für Dich beantwortet hast, wirst Du bestimmt eher für Dich entscheiden können, ob eine Trennung sinnvoll ist oder an welchen Stellen in der Beziehung gearbeitet werden muss. Setze Dich dann mit Deinem Partner zusammen und besprecht alles, um zu sehen, was geändert werden kann, damit ihr euch beide glücklich und wohl in der Beziehung fühlt. Wenn ihr zu keiner Lösung kommt, dann beendet die Beziehung. Auch wenn es schwer fällt.

Alles Gute für euch!
 
F
Benutzer214457  (22) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #19
Ich hatte vor ein paar Tagen das Gespräch gesucht und ihm erklärt wie ich mich fühle usw.
Er möchte nun gerne probieren ob es mir ausreicht und wie es läuft, wenn ich online mit anderen Männern chatten darf.
Ich finde dass das eine gute Lösung ist, ein Schritt in die richtige Richtung meinerseits und vielleicht wird mir das auch komplett ausreichen.
 
S
Benutzer152906  (47) Beiträge füllen Bücher
  • #20
Ich sehe hier eher den Anfang vom eigentlich längst fälligen Ende.
 
F
Benutzer214457  (22) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #21
J
Benutzer186595  (46) Verbringt hier viel Zeit
  • #22
S
Benutzer152906  (47) Beiträge füllen Bücher
  • #23
Du beantwortest eine Frage, die nicht gestellt wurde.

Ich schaue mit Lebenserfahrung in die Zukunft. Vielleicht haben wir ja das Glück, in 2 Jahren nochmal zurückblicken zu können. Wäre spannend zu sehen, wie sich die Beziehung weiter entwickelt hat.
 
J
Benutzer186595  (46) Verbringt hier viel Zeit
  • #24
Ich schaue mit Lebenserfahrung in die Zukunft. Vielleicht haben wir ja das Glück, in 2 Jahren nochmal zurückblicken zu können. Wäre spannend zu sehen, wie sich die Beziehung weiter entwickelt hat.
Damit du dann sagen kannst: siehste, hab ich doch gewusst.
Manche Erfahrungen muss man einfach selbst machen, da hilft auch kein Erklärbar.
 
S
Benutzer152906  (47) Beiträge füllen Bücher
  • #25
Damit du dann sagen kannst: siehste, hab ich doch gewusst.

So bin ich nicht. Außerdem hätte ich gar nichts dagegen, wenn das Ende eine funktionierende Lösung wäre.

Manche Erfahrungen muss man einfach selbst machen, da hilft auch kein Erklärbar.

Das stimmt! Ich halte das, was die Beiden sich da überlegt haben für eine ziemlich schlechte Idee.
 
Fessler
Benutzer147556  Meistens hier zu finden
  • #29
Für mich klingt es so, dass du Switcherin bist, also die dominante und die devote Rolle einnehmen kannst, während dein Partner devot ist und mit der dominanten Rolle Mühe hat.

Ich finde es gut, dass du die Initiative ergreifst und deine Wünsche kommunizierst, würde aber nicht erwarten, dass sie danach automatisch erfüllt werden. Auch wenn dein Partner dir zuliebe mitmacht, so wird er von sich aus nie das Bedürfnis haben, dich zu dominieren und je mehr Druck du auf ihn ausübst, desto mehr wird er verunsichert. Letztendlich bestimmt er die Grenze und du musst ihn auch in deiner devoten Rolle soweit führen, dass er die Sicherheit hat, das Richtige zu tun.

Wenn er beim Fesseln in der Hitze des Gefechts die Knoten vergisst, könnte es helfen, einmal ausserhalb des sexuellen Kontexts zu üben oder gemeinsam einen Bondagekurs zu besuchen.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Benutzer214457  (22) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #30
Für mich klingt es so, dass du Switcherin bist, also die dominante und die devote Rolle einnehmen kannst, während dein Partner devot ist und mit der dominanten Rolle Mühe hat.
Diesen Gedankengang hatte ich die letzten Wochen auch immer wieder...


Danke für deine Einschätzung, das hilft mir gerade echt weiter.
 
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