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Benutzer54085 (34)
Verbringt hier viel Zeit
- #1
Hallo.
Ich wende mich nun auch mal wieder an euch mit einem Problem was mich schon seit Jahren beschäftigt; seit ich das erste Mal mit meinem jetzigen Freund zusammen gekommen bin.
Ich weiß nicht ob es von Bedeutung ist zu erwähnen, dass er (noch) keine deutsche Staatsbürgerschaft hat. Für viele mag es vielleicht unwichtig erscheinen, aber nicht für meine Eltern bzw. für meinen Stiefvater.
Ich muss ein wenig ausholen.
Wir lernten uns vor knapp vier Jahren kennen und die Beziehung damals lief echt mehr schlecht als recht, jetzt im Nachhinein kann ich es einfach nur auf Unreife, Unerfahrenheit und Naivität meinerseits schieben. Es wäre zu lang, jetzt alles ausführlich zu erzählen, es ist zu viel Mist passiert der natürlich auch meinen Eltern nicht verborgen geblieben ist.
Hinzu kommt noch, wie oben erwähnt, dass er kein Deutscher ist. Mein Stiefvater hat generell etwas gegen Ausländer jeglicher Art, kennt jedoch keinen einzigen persönlich und liebt ausländische Speißen.
Nun denn, um mal wieder den Bogen zur Gegenwart zu spannen: Seit Februar diesen Jahres sind wir wieder ein Paar. Wir haben viel miteinander gesprochen, viel diskutiert und die Vergangenheit "auseinander genommen", was keines Falls immer angenehm war, aber es hat uns geholfen, um verschiedene Problemfälle zu erkennen und vielleicht auch das daraus resultierende Verhalten des anderen zu verstehen.
Wir stehen uns jetzt näher denn je und sind auch so glücklich wie noch nie, wir stehen auf einer Stufe sozusagen und, oh Gott, wir lieben uns. Und das Schöne ist, dass es diesmal auf Gegenseitigkeit beruht. Er meint es diesmal wirklich ernst mit mir, er hilft mir wo er nur kann und nimmt sogar für ihn unangenehme Situationen in Kauf, um mir eine Freude zu machen und in meiner Nähe zu sein. Ich werde demnächst anfangen seine Muttersprache zu erlernen um ihm wiederrum zu zeigen, dass er mir wichtig ist und ich ihn uns seine Herkunft respektiere, dass es mich interessiert. Es war immer sein größter Wunsch, dass ich diese Sprache lerne und ich erfülle ihm diesen Wunsch seit diesem Jahr nur zu gerne.
Soviel dazu.
Nun habe ich dieses Jahr auch das Abitur geschrieben und zum Abschluss gehört der traditionelle Abiball. Ich habe sowohl meine Eltern eingeladen als auch meinen Freund, wobei mein Freund die Einladung später bekam als sie.
Und nun fangen die Probleme an, die mich wirklich enorm belasten.
Als meine Mutter erfuhr, dass er mitkommen wird, ist sie, ähm, sehr böse geworden, um es mal so zu formulieren. Ich würde genau wissen, wie die beiden zu ihm stehen, sie wolle nicht mit ihm an einem Tisch sitzen, es soll ein schöner Abend werden und das würde es wohl mit ihm nicht. Auch deutete sie an: Entweder er oder wir.
Das hat gesessen.
Ich habe mit ihr dann viel geredet, ihr einen Brief geschrieben und versucht ihr zu verdeutlichen, dass ich ihn wirklich liebe und wir beide uns geändert haben, dass wir es beide nun ernst meinen und unser Bestmöglichstes tun werden.
Sie hat sich seitdem wieder ein wenig beruhigt, sie erkundigt sich oft nach ihm, interessiert sich für die Umstände und unsere Beziehung, aber der bittere Beigeschmack bleibt trotzdem.
Als wir dann vor Kurzem das Ballkleid kaufen waren, meinte sie dann folgendes: Wenn mein Stiefvater erfährt, dass mein Freund zum Abiball kommt, wird es wohl so ausgehen, dass mein Stiefvater zu Hause bleibt, was dazu führen wird, dass meine Mutter auch bleibt, weil sie nicht alleine dort sitzen will.
Wieder ein Schlag in die Magengegend.
Mir ist es ehrlich gesagt herzlich egal, ob mein Stiefvater bleibt oder mich begleitet, ich habe mich nie so gut mit ihm verstanden, es war immer eine Art "Hassliebe", wir sind beide nur freundlich zueinander, weil es für jeden einen bestimmten und positiven Nutzen mit sich zieht. Mehrere Versuche dies zu ändern scheiterten.
Aber mir ist es nicht egal, ob meine Mutter mitkommt oder wegbleibt. Genauso wenig wie es mir mit meinem Freund egal ist. Beide sind mir enorm wichtig. Und ich will mich nicht zwischen ihnen entscheiden.
Meine Mutter meinte, dass ein Gespräch unter acht Augen wohl das Beste wäre, damit sie ihn endlich mal richtig kennen lernen, so wie er jetzt ist. Ich muss zugeben, das haben wir früher ein wenig verpasst, also wir haben es nicht künstlich in die Länge gezogen.
Mein Freund und ich sind auch absolut für das Gespräch, ist es doch die einzige Möglichkeit, wenigstens ein wenig Frieden in den jahrelang andauernden Konflikt zu bringen.
Meine Mutter sagte, dass sie leichter zu überzeugen sei als mein Stiefvater. Ihm müssten wir schon ein wenig mehr bieten, wir sollen uns was einfallen lassen.
Und da ist in mir alles explodiert. Wir sollen uns bei ihm einschleimen? Einschleimen dafür, dass ich die mir wichtigen Menschen zum Ball mitnehmen kann? Wir müssen uns bei ihm einkaufen? Alles in mir rebelliert bei dem bloßen Gedanken. Ich will das nicht. Man kann sich "Zuneigung" nicht erkaufen. Er wird ihn nie mögen, da er immer ein Ausländer bleiben wird, mehr oder weniger.
Ich habe mir schon überlegt, meinen Stiefvater in einer ruhigen Minute einfach mal zur Seite zu nehmen und mit ihm zu reden. Aber was soll ich ihm sagen? Ich kann doch sein Problem nicht nachvollziehen, wie soll ich da denn auf ihn zugehen?
Ich habe heute meinem Freund diese neusten Entwicklungen erzählt und ihn nimmt das natürlich sehr mit. Er will nicht, dass ich mich entscheiden muss und sagte heute sogar schon, dass er dann auf diesen Abend verzichten wird, damit ich meine Mutter dabei haben kann.
Das will ich nicht, verdammt, das soll ein so schöner Abend werden, er wird im Anzug dort sein, ich im Kleid und wir werden zusammen tanzen, die ganze Nacht zusammen sein, Spaß haben und einfach nur beisammen sein, den Abend genießen... Ich erwische mich in letzter Zeit immer öfter in Tagträumereien.
Ach Gott, ich weiß gar nicht, wie ich das alles in Fragen formulieren soll. Mich macht dieser Konflikt einfach so fertig und ich weiß nicht, wie ich das angehen soll, was die beste Lösung ist, ob es überhaupt eine gibt, wie ich das alles machen soll...
Vielleicht findet ihr das Problem lächerlich, dann habt ihr vielleicht einen Denkanstoß für mich?
Ich weiß echt nicht weiter.
Wieso wird einem Glück nie gegönnt?
Ich wende mich nun auch mal wieder an euch mit einem Problem was mich schon seit Jahren beschäftigt; seit ich das erste Mal mit meinem jetzigen Freund zusammen gekommen bin.
Ich weiß nicht ob es von Bedeutung ist zu erwähnen, dass er (noch) keine deutsche Staatsbürgerschaft hat. Für viele mag es vielleicht unwichtig erscheinen, aber nicht für meine Eltern bzw. für meinen Stiefvater.
Ich muss ein wenig ausholen.
Wir lernten uns vor knapp vier Jahren kennen und die Beziehung damals lief echt mehr schlecht als recht, jetzt im Nachhinein kann ich es einfach nur auf Unreife, Unerfahrenheit und Naivität meinerseits schieben. Es wäre zu lang, jetzt alles ausführlich zu erzählen, es ist zu viel Mist passiert der natürlich auch meinen Eltern nicht verborgen geblieben ist.
Hinzu kommt noch, wie oben erwähnt, dass er kein Deutscher ist. Mein Stiefvater hat generell etwas gegen Ausländer jeglicher Art, kennt jedoch keinen einzigen persönlich und liebt ausländische Speißen.
Nun denn, um mal wieder den Bogen zur Gegenwart zu spannen: Seit Februar diesen Jahres sind wir wieder ein Paar. Wir haben viel miteinander gesprochen, viel diskutiert und die Vergangenheit "auseinander genommen", was keines Falls immer angenehm war, aber es hat uns geholfen, um verschiedene Problemfälle zu erkennen und vielleicht auch das daraus resultierende Verhalten des anderen zu verstehen.
Wir stehen uns jetzt näher denn je und sind auch so glücklich wie noch nie, wir stehen auf einer Stufe sozusagen und, oh Gott, wir lieben uns. Und das Schöne ist, dass es diesmal auf Gegenseitigkeit beruht. Er meint es diesmal wirklich ernst mit mir, er hilft mir wo er nur kann und nimmt sogar für ihn unangenehme Situationen in Kauf, um mir eine Freude zu machen und in meiner Nähe zu sein. Ich werde demnächst anfangen seine Muttersprache zu erlernen um ihm wiederrum zu zeigen, dass er mir wichtig ist und ich ihn uns seine Herkunft respektiere, dass es mich interessiert. Es war immer sein größter Wunsch, dass ich diese Sprache lerne und ich erfülle ihm diesen Wunsch seit diesem Jahr nur zu gerne.
Soviel dazu.
Nun habe ich dieses Jahr auch das Abitur geschrieben und zum Abschluss gehört der traditionelle Abiball. Ich habe sowohl meine Eltern eingeladen als auch meinen Freund, wobei mein Freund die Einladung später bekam als sie.
Und nun fangen die Probleme an, die mich wirklich enorm belasten.
Als meine Mutter erfuhr, dass er mitkommen wird, ist sie, ähm, sehr böse geworden, um es mal so zu formulieren. Ich würde genau wissen, wie die beiden zu ihm stehen, sie wolle nicht mit ihm an einem Tisch sitzen, es soll ein schöner Abend werden und das würde es wohl mit ihm nicht. Auch deutete sie an: Entweder er oder wir.
Das hat gesessen.
Ich habe mit ihr dann viel geredet, ihr einen Brief geschrieben und versucht ihr zu verdeutlichen, dass ich ihn wirklich liebe und wir beide uns geändert haben, dass wir es beide nun ernst meinen und unser Bestmöglichstes tun werden.
Sie hat sich seitdem wieder ein wenig beruhigt, sie erkundigt sich oft nach ihm, interessiert sich für die Umstände und unsere Beziehung, aber der bittere Beigeschmack bleibt trotzdem.
Als wir dann vor Kurzem das Ballkleid kaufen waren, meinte sie dann folgendes: Wenn mein Stiefvater erfährt, dass mein Freund zum Abiball kommt, wird es wohl so ausgehen, dass mein Stiefvater zu Hause bleibt, was dazu führen wird, dass meine Mutter auch bleibt, weil sie nicht alleine dort sitzen will.
Wieder ein Schlag in die Magengegend.
Mir ist es ehrlich gesagt herzlich egal, ob mein Stiefvater bleibt oder mich begleitet, ich habe mich nie so gut mit ihm verstanden, es war immer eine Art "Hassliebe", wir sind beide nur freundlich zueinander, weil es für jeden einen bestimmten und positiven Nutzen mit sich zieht. Mehrere Versuche dies zu ändern scheiterten.
Aber mir ist es nicht egal, ob meine Mutter mitkommt oder wegbleibt. Genauso wenig wie es mir mit meinem Freund egal ist. Beide sind mir enorm wichtig. Und ich will mich nicht zwischen ihnen entscheiden.
Meine Mutter meinte, dass ein Gespräch unter acht Augen wohl das Beste wäre, damit sie ihn endlich mal richtig kennen lernen, so wie er jetzt ist. Ich muss zugeben, das haben wir früher ein wenig verpasst, also wir haben es nicht künstlich in die Länge gezogen.
Mein Freund und ich sind auch absolut für das Gespräch, ist es doch die einzige Möglichkeit, wenigstens ein wenig Frieden in den jahrelang andauernden Konflikt zu bringen.
Meine Mutter sagte, dass sie leichter zu überzeugen sei als mein Stiefvater. Ihm müssten wir schon ein wenig mehr bieten, wir sollen uns was einfallen lassen.
Und da ist in mir alles explodiert. Wir sollen uns bei ihm einschleimen? Einschleimen dafür, dass ich die mir wichtigen Menschen zum Ball mitnehmen kann? Wir müssen uns bei ihm einkaufen? Alles in mir rebelliert bei dem bloßen Gedanken. Ich will das nicht. Man kann sich "Zuneigung" nicht erkaufen. Er wird ihn nie mögen, da er immer ein Ausländer bleiben wird, mehr oder weniger.
Ich habe mir schon überlegt, meinen Stiefvater in einer ruhigen Minute einfach mal zur Seite zu nehmen und mit ihm zu reden. Aber was soll ich ihm sagen? Ich kann doch sein Problem nicht nachvollziehen, wie soll ich da denn auf ihn zugehen?
Ich habe heute meinem Freund diese neusten Entwicklungen erzählt und ihn nimmt das natürlich sehr mit. Er will nicht, dass ich mich entscheiden muss und sagte heute sogar schon, dass er dann auf diesen Abend verzichten wird, damit ich meine Mutter dabei haben kann.
Das will ich nicht, verdammt, das soll ein so schöner Abend werden, er wird im Anzug dort sein, ich im Kleid und wir werden zusammen tanzen, die ganze Nacht zusammen sein, Spaß haben und einfach nur beisammen sein, den Abend genießen... Ich erwische mich in letzter Zeit immer öfter in Tagträumereien.
Ach Gott, ich weiß gar nicht, wie ich das alles in Fragen formulieren soll. Mich macht dieser Konflikt einfach so fertig und ich weiß nicht, wie ich das angehen soll, was die beste Lösung ist, ob es überhaupt eine gibt, wie ich das alles machen soll...
Vielleicht findet ihr das Problem lächerlich, dann habt ihr vielleicht einen Denkanstoß für mich?
Ich weiß echt nicht weiter.
Wieso wird einem Glück nie gegönnt?