Trennung verarbeiten Meine Frau und ich....ich weiß nicht weiter

H
Benutzer198489  dauerhaft gesperrt
  • #1
Hallo zusammen,

ich weiß gerade nicht weiter und habe eine lange tränenreiche Nacht hinter mir.
Meine Frau und ich haben uns letztes Jahr getrennt aufgrund meiner Krankheit ( Burnout / Depression).
Wir kamen da miteinander nicht klar. Das wäre eine längere Geschichte.
Wir sind "noch" verheiratet. Leben nun seit letztem Jahr in getrennten Wohnungen - 10 Minuten Autofahrt auseinander.
Keine Kinder. 17 Jahre verheiratet.

Wir hatten immer wieder Kontakt. Ich hatte in dieser schweren Zeit eine Freundin, die mich aufgefangen hat.
Die das auch durchgemacht hat. Daraus entwickelte sich mehr. Vielleicht aufgrund des Verständnisses für mich, wie es mir geht.
Das war auch eine schöne Zeit und half mir sehr, bis ich das beendet habe.

Nun..
Seit 2 Monaten haben wir uns wieder angenähert (meine Frau und ich). Gemeinsam Dinge unternommen.
Auch Sex und Nähe. Oft getroffen, viel geschrieben. Auch Urlaub geplant und gebucht.
Eigentlich das, was man eben so in einer normalen Beziehnung macht.

Am Samstag waren wir noch Einkaufen für den Urlaub ( für sie Wanderschuhe und Kleidung ), gestern zu mir gekommen.
Wir haben gekuschelt, geküsst, Film geschaut. Ich habe gekocht.
Dann ist sie heimgefahren.... Zum Abschied sagte ich: Ich liebe dich.
Sie weinte.. sagte "ich hab dich lieb" und ist gegangen.

Dann nahm die Höllennacht ihren Lauf.

Ich habe ihr geschrieben, was ich fühle und wie. Ich bin nicht der gute Redner...
Sie meinte nur, dass in den letzten 12 Monaten so viel in ihr gestorben ist und sie nicht weiß ob die Liebe jemals wiederkommt.
Sie will mir nicht verlieren als Freund oder Mann.
Sie glaubt noch nicht daran, dass ein wir wieder gibt.
Sie dachte, sie hätte alles verarbeitet...

Dann haben wir telefoniert.
Über alles geredet. Gefühle..Schmerz....zuviel.
Sie würde mit mir in den Urlaub noch fahren - aber als Freunde.
Das kann ich nicht... Wie kann ich jeden Tag neben der Frau aufwachen, die ich liebe ohne sie zu berühren, küssen oder anderes ?
Jeden Tag daran denken, dass "war" meine Frau ?

Mein Weg aus der Depression war und ist lang. Steinig.. Leichen...
Komischerweise seitdem wir uns wieder getroffen hatten, ging es mir wieder besser..
Vielleicht ein Blick in die Zukunft... Wieder glücklich ?
Ich weiß, dass ich sie verletzt habe - sehr. Oh ja...
Ich war ein Arschloch. Und ja, man kann das alles nicht auf eine Krankheit schieben, aber ich weiß, dass diese einen großen Einfluß hatte.

Egal, nun sitze ich hier.. habe die Nacht nicht geschlafen und weiß gerade nicht weiter.
Ich habe den Urlaub storniert.
Ich fühle mich leer. Unnütz...
Irgendwie...in einem Loch.

Wenn man nur die Zeit zurückdrehen könnte

Ich weiß gerade nicht weiter...
 
U
Benutzer183259  (53) Verbringt hier viel Zeit
  • #2
ich weiß gerade nicht weiter und habe eine lange tränenreiche Nacht hinter mir.
Meine Frau und ich haben uns letztes Jahr getrennt aufgrund meiner Krankheit ( Burnout / Depression).
Wir kamen da miteinander nicht klar. Das wäre eine längere Geschichte.

Da möchte ich aber nochmal nachhaken.
Habt ihr euch einvernehmlich getrennt?
 
H
Benutzer198489  dauerhaft gesperrt
  • Themenstarter
  • #3
Das ist schwer zu sagen. Es war "nötig".
Ich war schon in Therapie. Alles in der Wohnung...Umgebung..machte mich fertig.
ich musste immer raus.. ich konnte nicht zu Hause sein.
Meine Frau sagte zu mir, sie kann mir nicht helfen. Das tat weh. Dabei ging es nicht um psychologische Hilfe, sondern um allgemeine.
Muss ich doch etwas ausholen....
Ich habe mich in der Beziehung und Ehe aufgegeben für alles. Ich habe alles gemacht.
Kochen Putzen Wäsche Aufräumen Werkstatt Termine und und. Ich habe alles für sie und uns gemacht. Immer.
Sie musste sich um nichts kümmern.
Dazu Arbeit, Verein, etc. -> Absturz.
Die Hilfe, die ich wollte war Unterstützung im Haushalt. Entlastung. Das ging nicht.
Mein Therapeut meinte, es wäre das Beste für mich eine eigene Wohnung zu haben.
Raus aus dem, was mich alles belastet. Und auch aus der Beziehung.

Es war im Endeffekt nicht einvernehmlich. Es war ja keine Trennung, weil man sich auseinander gelebt hat oder so.
Ich musste mich trennen um zu mir zu finden.
Ich habe auch nie gesagt, dass es für immer ist. Sie wusste, dass ich Zeit und Therapie brauche.
Ich stand vor dem Abgrund.

Im April schrieb sie noch, dass sie mich liebt.

Und sie hat in dem Jahr sehr sehr viel an sich gearbeitet. Es klingt vielleicht doof - aber sie hat ihr Leben im Griff.
All das, was ich früher gemacht habe ( Haushalt etc. etc) macht sie nun logischerweise auch.
Und das sehr gut.
Das half mir auch, dass ich gesehen habe, sie schafft das.
Auch ein Grund, warum ich die Ehe nicht aufgeben möchte
 
U
Benutzer183259  (53) Verbringt hier viel Zeit
  • #4
Ich habe mich in der Beziehung und Ehe aufgegeben für alles. Ich habe alles gemacht.
Kochen Putzen Wäsche Aufräumen Werkstatt Termine und und. Ich habe alles für sie und uns gemacht. Immer.
Sie musste sich um nichts kümmern.

Warum war das so?

Und als sie dann mal was tun sollte, hatte sie keinen Bock mehr oder wie verstehe ich das?
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #5
.
All das, was ich früher gemacht habe ( Haushalt etc. etc) macht sie nun logischerweise auch.
Und das sehr gut.
Das half mir auch, dass ich gesehen habe, sie schafft das.
Auch ein Grund, warum ich die Ehe nicht aufgeben möchte
Was aber nicht automatisch bedeutet das euer altes Muster beim zusammenleben durch rochen wäre.

Mit fehlt da leider einiges an substanzieller Kommunikation zwischen euch.

Hat sie auch verstandene was dich kaputt gemacht hat?
 
Rocket_Scientist
Benutzer199502  (44) Öfter im Forum
  • #6
Seit 2 Monaten haben wir uns wieder angenähert (meine Frau und ich). Gemeinsam Dinge unternommen.
Auch Sex und Nähe. Oft getroffen, viel geschrieben. Auch Urlaub geplant und gebucht.
Eigentlich das, was man eben so in einer normalen Beziehnung macht.

Am Samstag waren wir noch Einkaufen für den Urlaub ( für sie Wanderschuhe und Kleidung ), gestern zu mir gekommen.
Wir haben gekuschelt, geküsst, Film geschaut. Ich habe gekocht.
Ach nee. War doch gut. Das hätte man einfach laufen lassen können. Taten statt Worte + Zeit.
Hätte hätte Fahrradkette.

Stattdessen:
Dann ist sie heimgefahren.... Zum Abschied sagte ich: Ich liebe dich.
Sie weinte.. sagte "ich hab dich lieb" und ist gegangen.

Dann nahm die Höllennacht ihren Lauf.

Ich habe ihr geschrieben, was ich fühle und wie. Ich bin nicht der gute Redner...
Sie meinte nur, dass in den letzten 12 Monaten so viel in ihr gestorben ist und sie nicht weiß ob die Liebe jemals wiederkommt.
Sie will mir nicht verlieren als Freund oder Mann.
Sie glaubt noch nicht daran, dass ein wir wieder gibt.
Sie dachte, sie hätte alles verarbeitet...

Dann haben wir telefoniert.
Über alles geredet. Gefühle..Schmerz....zuviel.
Sie würde mit mir in den Urlaub noch fahren - aber als Freunde.
Das kann ich nicht... Wie kann ich jeden Tag neben der Frau aufwachen, die ich liebe ohne sie zu berühren, küssen oder anderes ?
Jeden Tag daran denken, dass "war" meine Frau ?
Och, es könnte schlimmer sein. So ohne Kinder gibt es Null Kleister. Und wenn dir lieber ist, dass sie ganz weg ist, dann mach weiter so.
Wirklich schade, es war ein guter Weg...
Mein Weg aus der Depression war und ist lang. Steinig.. Leichen...
Die Riehenfolge, mein Lieber, ist das A und O. Erst selbst klarkommen, dann sich um alles weitere kümmern. Bis dahin: Ball flachhalten.
Komischerweise seitdem wir uns wieder getroffen hatten, ging es mir wieder besser.
Mit Nähe und Sex geht es einem besser als ohne. So weit so normlal.
Vielleicht ein Blick in die Zukunft... Wieder glücklich ?
Ich weiß, dass ich sie verletzt habe - sehr. Oh ja...
Ich war ein Arschloch. Und ja, man kann das alles nicht auf eine Krankheit schieben, aber ich weiß, dass diese einen großen Einfluß hatte.
Tja, dann sei zehn Jahre kein Arschloch, um das zu kompensieren. Jetzt haste Bockmist gebaut. Gehe zurück auf Los. So ist das Leben.
Jetzt nimmst Du Dir einfach zehn entspannte Jahre vor, um aus einem depressiven Arsch einen lebensfrohen Charmeur zu machen und lässt Deiner Frau genau den Raum, den sie braucht.
Egal, nun sitze ich hier.. habe die Nacht nicht geschlafen und weiß gerade nicht weiter.
Ich habe den Urlaub storniert.
Selbst Schuld. Wieso entscheidet man sowas, wenn man genau weiß, dass man gerade nicht vernünftig entscheiden kann?
Ich fühle mich leer. Unnütz...
Irgendwie...in einem Loch.
Jo... Was soll man sagen. Ist irgendwie hausgemacht.
Aber Fehler passieren.
Jetzt schnappst Du Deine Frau und ihr führt ein vernünftiges Gespräch.
Du kannst Dein Ziel ja formulieren. Selber klarkommen, kein Arschloch mehr sein und dauerhaft durch Taten überzeugen. Und die einzige, die Schritte auf den anderen zu macht, ist sie!
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #7
H Herbert_60 , es ist gut, dass es dir jetzt wieder besser geht.
Gab es einen Auslöser oder hat sich über die Jahre etwas angestaut, das jetzt bereits behoben ist?
Die Kommunikation um die Trennung verstehe ich noch nicht so ganz. Gab es nie ein gemeinsames Gespräch mit der Person, bei der du die Therapie gemacht hast?
Falls nicht würde ich diesen Urlaub so machen (falls sie noch möchte). Du begegnest ihr als Freund und vielleicht merkt sie dann auch, dass sie jemanden vor sich hat, den sie noch liebt. Zusätzlich hast du dadurch die Chance, diese neue Frau vor dir, die sie jetzt ist, besser kennenzulernen. Falls der Urlaub gut läuft, könntest du sie auch zu einer Therapiestunde einladen. Sie wird von dieser Zeit bestimmt auch mitgenommen sein. Ihr könntet gemeinsam auch zur Eheberatung. Zwischen euch ist etwas kaputtgegangen, aber es kann auch etwas Neues entstehen.
 
H
Benutzer198489  dauerhaft gesperrt
  • Themenstarter
  • #9
Was aber nicht automatisch bedeutet das euer altes Muster beim zusammenleben durch rochen wäre.

Mit fehlt da leider einiges an substanzieller Kommunikation zwischen euch.

Hat sie auch verstandene was dich kaputt gemacht hat?
Sie hat es verstanden. Zumindest hat sie mir das gesagt. Am Anfang, letztes Jahr hat sie es noch nicht verstanden. Ich glaube erst seitdem sie auch eine eigene Wohnung hat und weiß was es heißt alles zu machen plus Vereine etc.
 
H
Benutzer198489  dauerhaft gesperrt
  • Themenstarter
  • #10
Selbst Schuld. Wieso entscheidet man sowas, wenn man genau weiß, dass man gerade nicht vernünftig entscheiden kann?

Naja... sie dachte es geht. Sie hats versucht...
Aber sie kann das eben noch nicht. Und dann ist ein romantischer Urlaub eben nicht das richtige für zur Zeit "Freunde"

Das versuche ich:
Tja, dann sei zehn Jahre kein Arschloch, um das zu kompensieren. Jetzt haste Bockmist gebaut. Gehe zurück auf Los. So ist das Leben.
Jetzt nimmst Du Dir einfach zehn entspannte Jahre vor, um aus einem depressiven Arsch einen lebensfrohen Charmeur zu machen und lässt Deiner Frau genau den Raum, den sie braucht.
 
H
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  • Themenstarter
  • #11
H Herbert_60 , es ist gut, dass es dir jetzt wieder besser geht.
Gab es einen Auslöser oder hat sich über die Jahre etwas angestaut, das jetzt bereits behoben ist?
Die Kommunikation um die Trennung verstehe ich noch nicht so ganz. Gab es nie ein gemeinsames Gespräch mit der Person, bei der du die Therapie gemacht hast?
Falls nicht würde ich diesen Urlaub so machen (falls sie noch möchte). Du begegnest ihr als Freund und vielleicht merkt sie dann auch, dass sie jemanden vor sich hat, den sie noch liebt. Zusätzlich hast du dadurch die Chance, diese neue Frau vor dir, die sie jetzt ist, besser kennenzulernen. Falls der Urlaub gut läuft, könntest du sie auch zu einer Therapiestunde einladen. Sie wird von dieser Zeit bestimmt auch mitgenommen sein. Ihr könntet gemeinsam auch zur Eheberatung. Zwischen euch ist etwas kaputtgegangen, aber es kann auch etwas Neues entstehen.

Es hat sich über die Jahre angestaut.

Es gab kein gemeinsames Gespräch mit meinem Therapeuten und ihr. Ich musste in den letzen 12 Monaten erst mal selber schauen wie ich mit mir klarkomme. Das war schwer genug.

Der Urlaub.. ja .. ich würde mich freuen.. Aber als Freunde wird es schwer für mich emotional.
Und eine Beratung gemeinsam habe ich angeboten. Ist aber nicht darauf eingegangen....
 
U
Benutzer183259  (53) Verbringt hier viel Zeit
  • #12
Ich weiß, dass ich sie verletzt habe - sehr. Oh ja...
Ich war ein Arschloch. Und ja, man kann das alles nicht auf eine Krankheit schieben, aber ich weiß, dass diese einen großen Einfluß hatte.

Kannst Du das mal bitte erläutern?
Inwiefern hast Du sie verletzt?
 
H
Benutzer198489  dauerhaft gesperrt
  • Themenstarter
  • #13
Nun ja,
wie ich geschrieben hatte.
Ich war in einem tiefen Loch. Ich war am Ende und wollte nicht mehr.
Meine Frau konnte mir nicht helfen...war selbst nicht in der Lage oder was auch immer damals.
Überfordert ?
Eine gute Freundin half mir. Sie verstand mich, da sie selber Depressionen hatte und wusste wie man sich fühlt.
Und in meiner damaligen Lage war ich glücklich so jemanden zu haben zum Reden, der mich versteht und weiß, wie man sich fühlt.
Wenn du dir einen Arm brichst, sieht man das und jeder weiß was los ist.
Ist die Seele kaputt / depressiv.. sieht man das nicht.
Und durch diese Hilfe - Unterstützung, dass was mich mit der Freundin verbunden hat wurde mehr...
Das weiß / wusste meine Frau. Das das ein Fehler war weiß ich nun selbst.
Ich habe auf meinem Weg viel kaputt gemacht...damals hielt ich das für eine gute Idee, da es mir gut tat.
und man sollte Dinge tun, die einem gut tun. Ich hatte keine Konsequenzen im Kopf.
Ich wollte nur endlich wieder gesund und glücklich werden. Und ich war glücklich...
Eine zeitlang. Aber desto "gesünder" ich wurde, desto mehr wurde mir bewusst, wie falsch das war.
Und ja - ich verstehe da meine Frau. Und nein - diese Krankheit ist dafür keine Entschuldigung. Aber sie kann es in meiner Situation etwas erklären.
Die Suche nach Halt...Verständnis..Liebe...
 
dark horse
Benutzer188767  Meistens hier zu finden
  • #14
Wahrscheinlich übersehe ich etwas, aber für mich klingt deine Frau schon sehr egozentrisch. Sie hat sich trotz deinem Bitten, Burnout und Depressionen nicht darauf eingelassen im Haushalt und Alltag sich einzubringen. Deine seelischen Probleme kann sie zwar nicht lösen, aber das Minimum wäre sich normal im Alltag einzubringen, und zumindest ein Mindestmass an Empathie und Verständnis für deine Situation zu zeigen.
Wie geht es dieser Freundin heute? Habt ihr noch Kontakt? Hast du Gefühle für sie?
 
H
Benutzer198489  dauerhaft gesperrt
  • Themenstarter
  • #15
Wahrscheinlich übersehe ich etwas, aber für mich klingt deine Frau schon sehr egozentrisch. Sie hat sich trotz deinem Bitten, Burnout und Depressionen nicht darauf eingelassen im Haushalt und Alltag sich einzubringen. Deine seelischen Probleme kann sie zwar nicht lösen, aber das Minimum wäre sich normal im Alltag einzubringen, und zumindest ein Mindestmass an Empathie und Verständnis für deine Situation zu zeigen.
Wie geht es dieser Freundin heute? Habt ihr noch Kontakt? Hast du Gefühle für sie?
Sie hat es nicht gemacht. Ja.
Jetzt, wo sie alleine lebt - klappt das sehr gut.

Was die Freundin angeht - ja - wir haben noch Kontakt.
Gefühle ? Schwer zu sagen. Ich würde eher sagen - Nein
 
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S
Benutzer188714  (58) Verbringt hier viel Zeit
  • #37
Mein Kurz- oder Spontan-Eindruck aufgrund der vielen Aussagen und Antworten hier von Dir:

DU:
Du willst die Beziehung um jeden Preis erhalten, die Gründe dafür klingen vor allem nach "Festhalten von Vergangenem" (z.B. der Gedanke, dass man 17 Jahre Ehe nicht "wegwirft"), während Du gleichzeitig ganz klar nicht die alten Verhaltensmuster dieser vergangenen Beziehung willst (mir klingt es sogar danach, dass Du Manschetten davor hast). Da braucht es m.E. noch ganz viel "Aufarbeitung" und "Findung" Deinerseits für Dich selbst, z.B. eine stärkere "Konzeption", wie die Beziehung in die Zukunftgerichtet aussehen soll. Diese "Baustelle" zeigt sich auch dadurch, dass Du noch keine wirklich klare Einordnung hast, welche Rolle Deine Frau in Deinem Leben spielt/ spielen soll und was genau Deine Liebe zu ihr bedeutet, ausmacht etc. (z.B. der sehr spannende Austausch hier zu dem Stichwort eines Kommentators zum Thema "Co-Abhängigkeit").

Deine Frau:
Sie hat viel mitgemacht mit Dir, scheint überfordert gewesen zu sein mit der Situation vor, während und nach der Trennung, der hilfreichen Freundin etc.
Und die Tatsache, dass sie den praktischen Alltag auf einmal in Eigenregie managed, würde ich nicht als Indikator sehen, dass sie mit der Beziehungssituation klar kommt ....... das könnten auch 2 ganz unterschiedliche Paar Schuhe sein ....
Eine wichtige Tatsache m.E. ist, dass sie sich wieder auf Dich einlässt!! Mich dünkt allerdings, dass das von Dir als zu selbstverständlich genommen wird .....
Und für mich lesen sich ihre Aussagen total verständlich, nämlich in der Form, dass sie einfach aktuell sehr stark überfordert ist und verschiedene, sprich sehr gegensätzliche Emotionen (sie will Dich nicht verlieren ..... aber sie hat gleichzeitig Angst, sich auf Dich als Partner wieder einzulassen und damit selber zu verlieren ....) unter einen Hut zu kriegen versucht.
Und unter diesen Umständen des Abwägens, Austarierens, sich klar werden ist ein gemeinsamer Urlaub mit 24-Stunden-aufeinanderhocken ;-) natürlich schon ein ziemlicher Stressfaktor ......

Mein Eindruck bezogen auf euch beide: Ihr geht diese Wieder-Annäherung, was ja eigentlich ein gemeinsames und individuelles Explorieren, Eruieren etc. ist, wahrscheinlich mit zu viel Druck und Tempo an .....

Und während ich dies hier so schreibe, wächst in mir der Eindruck, dass Du da vielleicht mehr Tempo vorlegst als das für Deine Frau gerade passt? Bist Du ggf. wieder auf dem Trip zurück zum "die Beziehung managen"?? ....... sind Deine Antennen bzgl. Deiner und ihrer wirklichen Bedürfnisse und Entwicklungsschritte vielleicht nicht stark genug ausgerichtet/ vorhanden?
Mich hat da vor allem auch Deine Reaktion auf Ihre Erwartungen/ Bedürfnisse bzgl. des gemeinsamen Urlaubs aufhorchen lassen.
Sie ist bereit, mit Dir in den Urlaub zu fahren, aber hat gerade Manschetten und will das Ganze behutsam angehen, aber Du willst das Ganze oder eben nichts und stornierst den Urlaub ..... damit nimmst Du eine sehr "bestimmende" Rolle ein, die mich als Partner in der gegebenen Situation sehr unter Druck setzen würde .....

Und beim Lesen hat mich - ähnlich wie axis mundi - das Thema "Thematisierung, Bearbeitung und Einbindung" in Deiner Therapie von diesem ganzen Themenkomplex verwundert ...... m.E. müsste dann zum Thema Aufarbeitung Deiner Beziehung, Trennung etc. in der Vergangenheit und die Bedürfnisse, Planungen etc. für die Zukunft unbedingt im Rahmen Deiner Therapie thematisiert werden bzw. thematisiert worden sein ..... auch das Thema, dass Du Dich mit der entsprechenden Perspektive Deiner Frau auseinandersetzt und Eure aktuellen Erfahrungen in der Wiederannäherung und Eure Planungen. Und das ist m.E. nicht allein auf das Thema: Einbindung Deiner Frau in die Therapie (was wichtig ist) zu reduzieren .....

Mein Gesamteindruck: Ihr scheint bereit zu sein, zu schauen, ob es eine gemeinsame Zukunft geben kann, aber ihr scheint da mit zu viel Entscheidungsdruck in eine bestimmte Richtung vorzugehen, sprich mit mehr Schmackes als eure Seelen gerade verkraften können oder auch vorausschauend planen können.
Und mir scheint, ihr braucht da jeder einzeln für euch und auch gemeinsam professionelle Unterstützung. Ich würde das vielleicht nicht unbedingt "Paartherapie" nennen, denn ihr seid ja nicht bereits entschieden, ein Paar, sprich das vermittelt wieder einen entsprechenden Druck ..... sondern als Mediation, Coaching, Kommunikationshilfe bzw. ganz einfach als "Unterstützung" in eurer Annäherung ..... vielleicht zuerst auch gar nicht als gemeinsamen Therapeutenbesuch, sondern vielleicht als "Hausaufgaben", Anregungen etc. aus Deiner Therapie heraus .......

In Kurzform: Ihr habt da gerade ein kleines, zartes Pflänzchen am Start, was mit vielen Widrigkeiten aus der Vergangenheit noch zu kämpfen hat (auch die Themen müssen irgendwann dann mal be- und verarbeitet werden, wenn ihr euch für eine gemeinsame Zukunft entscheidet!) oder auch Ruhe und Umsicht braucht um wachsen zu können. Geht da nicht mit zu vielen, zu grossen und zu einseitigen Erwartungen dran, sondern gebt euch Zeit, dass eure BEIDEN Seelen mitkommen und dass ihr was neues entwickelt, was unter den neuen Bedingungen passt und nicht einfach ein "schnelles Anknüpfen" an das alte Leben/ Beziehung bedeutet.
 
S
Benutzer188714  (58) Verbringt hier viel Zeit
  • #47
Nur das sie mir nicht mitteilte, dass es ihr schon zu schnell ging, sondern erst "zu spät".
Sprich - Notbremse. Das hätte sie schon vor 2 Wochen tun sollen.
das ist sehr rational betrachtet ..... aber Gefühle und Überforderungen, die daraus entstehen, funktionieren nicht so stringent ;-)))
Bei ihr schlagen 2 Herzen in einer Brust, die sie austarieren und irgendwie in Einklang bringen muss .....

Und bei Dir wird das nicht anders sein ...... Deine Gefühlswelt gegenüber Deiner Frau und Deiner Ex-Freundin wirken alles andere als glasklar ..... nur Du scheinst da kein grossartiges "Warnsystem" zu haben, sondern "fährst das Auto halt voll gegen die Wand" .....

Einfach sagen, zu schnell, Gang runter.

Hätte sie keine Angst haben müssen, dass ich "wegrenne".
Aber ja, zu hohes Tempo.

Was den Urlaub angeht... Natürlich könnte man das gemeinsam als Freunde machen.
Aber das belastet mich... und sie auch.
Weil ich da bin. Weil dann wieder Bilder und Gedanken hochkommen und sie nicht schlafen kann.
(das kam die letzten Wochen hoch, sagte sie mir aber erst Gestern..)
Ich denke kein Urlaub ist wirklich besser.
"Und ich denke kein Urlaub ist wirklich besser" ..... die Formulierng hat es in sich ......
Habt ihr das gemeinsam entschieden? diskutiert? als Anlass zu einem Austausch über euren Status, eure Zukunft etc. genommen? ... (sind Fragen zur Reflexion, keine Neugierfragen ;-))

Was meine Therapie angeht, der Psychologe ist nicht so der Paartherapeut und hat da auch
keine Erfahrungen.
Das merkt man leider sehr deutlich .... auch als periphärer Nichtbeteiligter aus weiter Entfernung ..... ehrlich gesagt, nicht gut .....
Und dein Gesamteindruck stimmt. Ich habe gestern kurz mit ihr geredet.
Und sie braucht Zeit. Und diese gebe ich ihr auch.
IHR braucht Zeit! ;-))
Und nicht nur das .....
Mir scheint (Interpretation von wenigen Worten aus weiter Ferne), ihr braucht mehr als Zeit und zwar beide, denn nicht nur ihre, sondern auch Deine Gefühlswelt und Deine Sichtweise auf Deine Frau sind da noch sehr unklar bzw. "unausgegoren" ....
Mir scheint, eine vernünftige Aufarbeitung der Ehe und der Beziehung mit der Freundin haben noch gar nicht gross stattgefunden.
Ohne dies dürfte eine erfolgreiche Zukunftsgestaltung schwierig werden ......

Allein der Satz "Und diese gebe ich ihr auch" lässt u.U. schon ganz viel erkennen .....
Als Deine Partnerin, würde mich der Satz schon mit Blick auf den minimalen Einblick in Eure Ausgangssituation komplett auf die Palme bringen .... denn das klingt sehr gönnerhaft .... nachdem, dass Du da den Beziehungskarren tief in den Dreck gefahren hast ....
Mir scheint, Du bist wieder derjenige, der sich hinters Steuer klemmt .... ich hoffe, Deine Frau greift da mal stärker ins Ruder ....

Edit(h) nach dem Austausch der letzten Minuten in diesem Thread: Da scheint Deine Frau ja Schritte in die richtige Richtung zu machen .... dann ist es an Dir, auch Deine zu machen. Du hast m.E. auch noch eine Menge Veränderungsarbeit zu leisten ...... und ich lese da bei Dir viel zu wenige Signale, dass Dir das bewusst ist ..... Es klingt in meinen Ohren sehr stark so als wäre für Dich der grosse Knall in eurer Beziehung und alles, was dazu geführt hat, als überwunden ..... Vergangenheit ..... und jetzt ist alles wieder Deinerseits paletti und man kann dort weitermachen, wo der Karren halt steckengeblieben ist.
dürfte allerdings nicht so funktionieren ......

Es ist ja immer "schwierig" in solchen Zeiten (für mich), wieviel Kontakt ist ok, wieviel ist zuviel.
usw. Wir haben uns geeinigt, dass wir uns gegenseitig schreiben dürfen, wann und soviel wir wollen.
Ich halte mich aber etwas zurück. Ich nehme mal den Gang raus.
Ich kann nur wiederholen: Ihr braucht professionelle Unterstützung, sonst seid ihr wahrscheinlich sehr schnell wieder da, wo es beim letzten Mal dann nur noch Flucht und Schlimmeres gab ....
Dein Therapeut müsste das viel stärker auf dem Schirm haben ....

Edith 2: Und bevor das jetzt hier klingt als würde ich vom hohen Pferd aus predigen ....
Ich kann leider Deine Frau aus eigenster Erfahrung VOLL "nachfühlen" ....
Auch den Teil des "Nicht-helfen-Können" und der "Gelähmtheit" in Bezug auf Alltagsunterstützung.
Deine Krise ist auch ihre Krise ..... und sie ist kein Automat, der dann auf Knopfdruck bitte so zu funktionieren hat, wie Gesellschaft, Partner und wer auch immer sich das vorstellen ....
Es ist nett, dass Du Dir das gewünscht hättest, aber auch sie hätte sich bestimmt vieles von Dir gewünscht, was Du nicht geliefert hast oder zu viel etc. ..... nur mal so als Gedankenschubser ....
Wo in Deiner ganzen therapeutischen Aufarbeitung kommt eigentlich mal der O-Ton Deiner Frau und ihre ganz wichtiges Erleben und Perspektive auf Eure Beziehung zum Tragen?
Wo der O-Ton und die Perspektive Deiner Ex-Freundin? ...... da ist Deine Sicht auch recht "bizzar": Ja, sie war Dir eine Hilfe, weil "zu pass", aber irgendwann scheint das dann doch nicht mehr das gewesen zu sein, was Dir zu pass war. Deine wenigen Beschreibungen dazu (ich sage das einfach mit Blick auf Relativierung meiner Interpretationen, nicht als Kritk, dass Du dazu zu wenig schreibst), dass Du dann ihre Reaktionen etc. als "stressig und erdrückend" (meine, nicht Deine Worte) erlebt hast, irgendwo auch sehr eindrücklich ..... irgendwo vielleicht wieder eine Wiederholung von Erleben und Reaktion aus Deiner Ehe? .....
 
Zuletzt bearbeitet:
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #51
S Schneckentemposchwimmerin hat da was sehr wichtiges angesprochen.
Scheinbar übernimmt deine Frau wieder wenig..und du springst - wie gewohnt - in die Bresche.
Ich müsstet gemeinsam an dieser Beziehung arbeiten...zu gleichen Teilen.

Du müsstest lernen ihre Meinung und Aktivität von ihrer Seite auch einzufordern...alles das führt immer und immer wieder zum Thema Kommunikation zurück.

Das war auch der Grund, weswegen ich eine Diskussion vorgeschlagen habe, wie ihr euch einen Urlaub vorstellen könnt. Gleiches Thema nur eben "im Kleinen". Ihr seid gezwungen euch mit euch, euren Gefühlen und den Gefühlen und Wünschen des Partners auseinanderzusetzen und klar über die Zukunft zu reden. Eine gute und wichtige Übung.

Ich stimme auch zu, dass ihr euch Hilfe holen solltet WENN ihr beide wirklich eine neue Beziehung aufbauen wollt.

Und das führt mich zu letzten Thema. EURE ALTE BEZIEHUNG IST VORBEI.
Ihr müsst euch jetzt entscheiden ob ihr eine NEUE wollt. Diese neue sieht aber nicht aus wie die alte und muss völlig neu aufgebaut werden.
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #78
H Herbert_60

Egoismus ist gut und wichtig.
Aber innerhalb einer Beziehung sind die Grenzen enger gestrickt.

Das Augenmerk sollte immer auch sein:

Wie geht es meinem Partner. Was denkt er. Können wir offen und ehrlich kommunizieren auch wenn es schmerzhaft ist.

Die Sichtweise: wenn der andere ein Problem hat, wird er es schon sagen.... Halte ich für problematisch.

Denn oft muss man dem anderen dafür auch die Hand ausstrecken.

Es mag vielleicht deiner Erkrankung geschuldet sein, das du dies nicht kannst. Aber ich habe den Eindruck daß es bei euch beiden ein Problem seit jeher ist.

Ihr müsst also für einen neu Anfang wirklich neu anfangen. Neue Dynamiken erlernen und auch erkennen wenn ihr euch in gewohnte falsche Dynamiken begebt.

Das erfordert aber nicht nur Disziplin, vertrauen sondern auch den Willen und die Kraft.

Und das wird eure größte Hürde sein.

Es werden nämlich immer wieder Probleme auftauchen wo reflexartig gewohnt reagiert wird.
 
Sun-Fun
Benutzer171320  Beiträge füllen Bücher
  • #98
Weil sie sich in dem Jahr sehr sehr stark verändert hat.
Nicht nur, was "Haushalt" betrifft, sondern auch Charakter und "Lebensart"
Sie ist ein anderer Mensch.
Das beindruckt mich sehr
ja, aber als Single...... als eigenständige Person.

Ich würde wetten, als Paar seit ihr extrem schnell wieder im selben Fahrwasser wie gehabt.
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #106
Bitte bedenke das du selbst noch sehr labil bist und auch deine Baustellen für dich selbst noch lange nicht abgearbeitet hast.

In so einer Zeit dann gleichzeitig eine Ehe zu retten, birgt sehr großes Potenzial das du selbst wieder unter die Räder kommst.

Vor allem weil du Angst hast sie zu verlieren und ihr auch gefallen möchtest.

Ihr geht es zudem nicht anders.

Sie hat auch einiges zu verdauen und wird momentan nicht wissen wie es weiter geht und ob sie das überhaupt kann.

Ich verstehe das du wegen deiner eigenen sorgen etwas eingeschränkt bist. Aber ich sehe weiter nicht, das du ihre Gefühlswelt auf dem Schirm hast.

Du hast dich nach 17 Jahren getrennt. Du wolltest getrennte Wohnungen. Du hast nicht nur was mit einer anderen angefangen sondern ausgerechnet bei dieser Person hast du dich verstanden gefühlt.

Für mich wäre das bei allem Verständnis für die Erkrankung aber so ein massiver Vertrauensverlust, das ich den trotz liebe nie mehr kitten könnte.
 
Sun-Fun
Benutzer171320  Beiträge füllen Bücher
  • #108
Aber ich möchte es ihr gerne beweisen.
Du kannst es ihr nicht beweisen. Es sind ihre Gefühle und evt. kannst Du Dich 10x auf den Kopfstellen und sie merkt, dass es für sie doch nicht mehr wird. Ich denke, Du hast da relativ wenig Macht drüber.
Ich würde mir mal überlegen, wie wäre Dein Plan B? Wie willst Du leben, wenn es nicht mehr wird? Wenn ihr nur Freunde bleibt und Euch 2x monatlich trefft. Was ist dann?

Ich wünsche mir, dass sie mir verzeihen kann
Ich gehe davon aus, dass sie dir irgendwann verzeiht, aber das heisst noch lange nicht, dass sie zurück kommt. Ich habe auch keinen Groll mehr auf meinen Ex, aber ich würde mich nicht mehr mit ihm einlassen. Weil ich heute, durch alles was passiert ist, ein ganz anderer Mensch bin und ganz andere Ansprüche an einen Partner habe.
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #109
Und das mit dem Vertrauensverlust sagte sie auch und dass sie nicht weiß ob sie das noch mal kann.
Aber ich möchte es ihr gerne beweisen.
Leider zeigen genau diese Worte das du weiterhin überhaupt nichts verstehst.

Wenn du einen Teller auf den Boden schmeißt, zerspringt er in mehrere Teile.

Du kannst ihn nun mühevoll zusammen kleben aber es wird A. Nie wieder wie vorher B. Die Bruchstellen werden für immer spürbar sein und C manchmal sind so viele Teile zersprungen das man sie überhaupt nicht mehr zusammen kriegt. ..

Da kannst du auch nix beweisen.....


Der schaden ist angerichtet und nun bleibt nur die Überlegung ob man mit den Bruchstellen leben kann oder eben nicht.

Du siehst, es geht um was völlig anderes als ums beweisen.

Es geht darum immer wieder schmerzhaft auf die vielen Bruchstellen drauf zu schauen. Um ganz genau zu ergründen wie es überhaupt dazu kam.

Und erst danach kann die Entscheidung folgen ob man damit leben kann.

Du hängst dich an Stellvertreter auf und kommst nicht zur Wurzel.

Es geht nicht darum das du den Haushalt geschmissen hast und sie nichts gemacht hat.

Es geht darum das du und sie das nicht ansprechen könntet und eine gemeinsame Lösung gefunden habt.


Es geht nicht darum das du dich mit einer anderen getröstet hast sondern warum es nicht möglich war den Trost bei deiner Partnerin zu finden.
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #118
Ich denke andauernd darüber wie man die Zeit zurückdrehen könnte.. da würden mir schon 4 Monate reichen.
Ein erster Schritt wäre anzuerkennen, dass das, was war, vorbei ist. Du hast es aus einem guten Grund beenden — über die Form lässt sich streiten, aber der Grund, wieder Boden unter die Füße zu bekommen und dich zu stabilisieren, ist ein guter Grund gewesen. Es ist auch ein klares Zeichen, wenn soetwas nicht in einer Beziehung gelöst werden kann.
Von daher bleibt jetzt nur der Weg zu „etwas Neuem“ und das müsst ihr beide wollen. Das Alte ist weg. Das geht nicht mehr. Kannst du das bereits annehmen?
Aber ich möchte es ihr gerne beweisen.
Das tust du, indem du langfristig zeigst, dass du wieder stabil bist. Dass du jetzt mit Belastungen anders umgehst. Dass du Probleme frühzeitig und klar ansprichst.
Es kann sein, dass ihr gar nicht kompatibel seid und es vielleicht auch nicht wirklich ward. Auch das gilt es jetzt herauszufinden und neu zu bewerten.
Für mich klingt auch irgendwie Perspektivlosigkeit heraus. Es ist schwerer, Dinge objektiv zu betrachten und gegebenenfalls auch loszulassen, wenn keine alternativen Ziele und auch keine sonstigen Alternativen da sind, auf die zugelaufen werden kann.
Ich wünsche mir, dass sie mir verzeihen kann
Ich kann mir gut vorstellen, dass sie das irgendwann tun wird, auch um das hinter sich lassen zu können. Das rettet aber zwischen euch beiden erstmal nichts.
Ich habe ihre Gefühlswelt auf dem Schirm, ich weiß aber noch nicht für mich wie ich da mit ihr richtig umgehen kann.
Was ich tun kann, was ich lassen sollte...
Und auch: Was du von ihr willst. Du hast dich in der Beziehung unverstanden gefühlt, du warst überlastet und hast eine psychische Erkrankung entwickelt, die dich sehr belastet hat und noch immer sehr angreifbar macht. Demnach würde sich für euch beide eine Beziehung stark verändern und müsste jetzt auch deutlich anders sein, damit es euch langfristig guttun kann.
Ich würde mir mal überlegen, wie wäre Dein Plan B? Wie willst Du leben, wenn es nicht mehr wird? Wenn ihr nur Freunde bleibt und Euch 2x monatlich trefft. Was ist dann?
Guter Punkt! Überlege dir, worauf du zulaufen kannst. Was du tun willst. Baue dir ein Leben auf unabhängig von dieser Frau. Das schafft Resilienz, Sicherheit und gibt dir eine Perspektive, in der du selbst handlungsfähig bist.
Es geht darum das du und sie das nicht ansprechen könntet und eine gemeinsame Lösung gefunden habt.
Ja! Gut zusammengefasst. Nimm‘ das an und thematisiere das auch in euren Gesprächen.
Ich denke dann immer, wenn wir Freunde sind und sie einen neuen Partner hat, dann geht das nur, wenn ich mit mir im Reinen bin.
Sonst würde es mich emotional fertig machen.
Das glaube ich auch. Im Endeffekt würde ich dir raten, den Fokus im Moment eher auf dich zu legen. Auf deine Genesung und darauf, dass dein Leben allein erstmal wieder gut wird.
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #125
Das ich im Endeffekt auch nicht weiter versucht habe, dass sie (meine Frau) mich versteht, aber da war der Kopf und Seele wohl zu kaputt bei mir.
Und das passiert ja nicht einfach so. Da läuft also mehreres schief und wird dann nicht aufgefangen. Um ehrlich zu sein: du wirst kein Burnout bekommen haben, weil deine Frau sich nicht am Haushalt beteiligt hat. Das steht ja für etwas. Auch, dass sie dir da nicht entgegenkam oder dass ihr darüber sprechen konntet steht für etwas.
Was war denn der Auslöser für das Burnout? Was waren die Umstände, die dafür gesorgt haben, dass du dich von Auslöser nicht lösen konntest und die Belastung weiter verstärkt haben?
Was nimmst du aus der Therapie mit?
Und was hat sich jetzt verändert, außer dass deine Exfrau jetzt ihren Haushalt macht?
 
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H
Benutzer198489  dauerhaft gesperrt
  • Themenstarter
  • #166
Da kann ich nur bei pflichten. All das ungesagte muss irgendwann auf den Tisch, damit ihr überhaupt eine Chance habt einander zu verstehen, zu verstehen, wie es soweit kam und dann aus dieser Erkenntnis eine langfristige Entscheidung treffen, dass ihr wieder ein Paar sein wollt.
Und zwar nicht durch die Hintertüre sich einschleichen, sondern von beiden Seite ein Willensbekenntnis, so die Do's and Don'ts auf den Tisch gelegt werden.

So schön diese Ausfahrt wohl war, ich glaube nicht, dass es langfristig zielführend ist. Da muss vieles auf den Tisch und es braucht von beiden aktive Beteiligung am Prozess des Aufeinander zugehens.
Das ist richtig und ist auch passiert - siehe oben.
bzw. passiert weiter.
Die Zeit des "Urlaubs" war und ist da gut. Niemand muss morgens arbeiten oder so.
Man kann reden...
Und ich verstehe ihre Situation besser und sie meine definitiv auch.
Auch aus dem Grund, dass ich ihr offen erzählt habe, was in diesem Jahr alles passiert ist.

und wie (unabhängige Freunde) mir erzählen, dass ich ein anderer Mensch bin heute, wie vor einem Jahr.
Und "zum Glück" eine positive Veränderung durchzogen habe. Ohne Absicht..
Auch sie merkt das. Deswegen unternehmen wir was, reden, etc. Weil sie sieht, dass auch ich anders bin.
 
H
Benutzer198489  dauerhaft gesperrt
  • Themenstarter
  • #167
Vielleicht möchte der eine oder andere ein Update..

Wir haben weiterhin schöne Tage verbracht.
Wir küssen uns ab und zu "normal", kuscheln etwas und unternehmen was.
Kein Sex oder so. Dazu ist sie definitiv nicht bereit.
So alle 2 Tage sehen wir uns und ich übernachte meistens bei ihr.

Am Wochenende fährt sie eine Woche in Urlaub mit Freunden. Ich bin zu Hause. Das wird eine schwere Zeit für mich, da wir gerade so langsam uns aufeinander zu bewegen.
Nicht, dass diese Woche uns wieder "entfernt"..oder näher bringt durch Vermissen ?

Ich weiß es nicht.
Wir haben auf jeden Fall weiterhin geredet. Und bisher gibt es weder ein Nein zu einem Neuanfang, noch ein Ja.
 
P
Benutzer205518  (62) Klickt sich gerne rein
  • #168
Wir hatten immer wieder Kontakt. Ich hatte in dieser schweren Zeit eine Freundin, die mich aufgefangen hat.
Die das auch durchgemacht hat. Daraus entwickelte sich mehr. Vielleicht aufgrund des Verständnisses für mich, wie es mir geht.
Das war auch eine schöne Zeit und half mir sehr, bis ich das beendet habe.
Diese schöne Zeit, hat das wirkliche Ende deiner Ehe eingeläutet, das Vertrauen ist verspielt, der Drops ist gelutscht!
Sie meinte nur, dass in den letzten 12 Monaten so viel in ihr gestorben ist und sie nicht weiß ob die Liebe jemals wiederkommt.
Die Liebe geht mit dem verspielten Vertrauen weg und kommt auch nicht wieder!
Ich weiß, dass ich sie verletzt habe - sehr. Oh ja...
Ich war ein Arschloch. Und ja, man kann das alles nicht auf eine Krankheit schieben, aber ich weiß, dass diese einen großen Einfluß hatte.
Lerne abzuschließen und mache eine Scheidung und Ende, sonst bleibst du ewig im Loch hängen, dem Therapeuten stimme ich zu!
Egal, nun sitze ich hier.. habe die Nacht nicht geschlafen und weiß gerade nicht weiter.
Ich habe den Urlaub storniert.
Ich fühle mich leer. Unnütz...
Irgendwie...in einem Loch.
Wenn man nur die Zeit zurückdrehen könnte
Ich weiß gerade nicht weiter...
Man sollte schon vorher und stets wissen, dass man die Zeit niemals zurückdrehen kann! Du weißt mit deinem Bauchgefühl genau, was zu tun ist!
 
Erdbeere1106
Benutzer171033  (38) Sehr bekannt hier
  • #169
Off-Topic:
P Power hast du abseits des Eingangsposts hier irgendeinen weiteren Beitrag, geschweige denn die aktuelle Entwicklung durchgelesen?
 
P
Benutzer205518  (62) Klickt sich gerne rein
  • #170
hast du abseits des Eingangsposts hier irgendeinen weiteren Beitrag, geschweige denn die aktuelle Entwicklung durchgelesen?
Ich beziehe mich überwiegend auf den Eingangspost, da dieser der Realität am Nächsten kommt, danach geschieht meist ein unbewusstes zurückrudern, aufgrund von außen geführten Beiträgen!
 
G
Benutzer Gast
  • #171
Off-Topic:

Ich beziehe mich überwiegend auf den Eingangspost, da dieser der Realität am Nächsten kommt, danach geschieht meist ein unbewusstes zurückrudern, aufgrund von außen geführten Beiträgen!

Wow, du hast nicht nur in vielen deiner Beiträgen bisher (auch in anderen Fäden) die absolute Lösung für das Problem aus deiner Sicht, du weißt auch noch genau, was der jeweilige TS wirklich ganz tief in seinem Innersten eigentlich will, finde ich echt wirklich sehr bemerkenswert, vor allem das Ausrufezeichen am Ende macht mir immer klar, ja, genau so ist es. :anbeten:
 
G
Benutzer Gast
  • #172
Ich beziehe mich überwiegend auf den Eingangspost, da dieser der Realität am Nächsten kommt, danach geschieht meist ein unbewusstes zurückrudern, aufgrund von außen geführten Beiträgen!
Off-Topic:
Es ist wirklich hilfreich,
1. Den ganzen Strang zu lesen, bevor Du losschiesst.
2. Nicht dauernd veraltete Themen aus der Versenkung zu holen.

Danke!
 
H
Benutzer198489  dauerhaft gesperrt
  • Themenstarter
  • #173
Diese schöne Zeit, hat das wirkliche Ende deiner Ehe eingeläutet, das Vertrauen ist verspielt, der Drops ist gelutscht!

Die Liebe geht mit dem verspielten Vertrauen weg und kommt auch nicht wieder!

Lerne abzuschließen und mache eine Scheidung und Ende, sonst bleibst du ewig im Loch hängen, dem Therapeuten stimme ich zu!

Man sollte schon vorher und stets wissen, dass man die Zeit niemals zurückdrehen kann! Du weißt mit deinem Bauchgefühl genau, was zu tun ist!

Kann man als Standardantwort unter sehr sehr viele Themen hier stellen - direkt - dann muss keiner weitere Fragen stellen.

Wenigstens als Update zum 30.8

Wir gehen aus, wir reden viel, wir haben einen vertrauten Umgang und suchen die Nähe.
Wir haben so eine kleine Regel - definitiv nicht jeden Tag / jeden zweiten sehen.
Sie hat das Ruder für "wann" in die Hand bekommen. Und das tut sie.
Gestern wäre unser "nicht sehen" Tag mit Zeit für sie... Aber sie fragte, ob ich nicht Lust hätte.
und es war ein schöner Abend.

Ich gebe keinen Druck - ich gebe ihr die Zeit - ich dränge nicht - ich zeige ihr, was sie mir bedeutet und das sie mir wichtig ist.

Ich werde nicht abschließen und Scheidung wollen wir beide nicht.
Und ja, man kann die Zeit nicht zurückdrehen - aber man kann eine neue starten.

Aber egal - die Story, wie das alles gekommen ist und warum ist hier lang und breit nachzulesen.
 
H
Benutzer198489  dauerhaft gesperrt
  • Themenstarter
  • #174
Mal wieder ein Update... 4 Wochen später

In der Zeit ist viel passiert...
sie war im Urlaub Anfang September (6 Tage) und distanzierte sich sehr. ( Freund im Urlaub Einfluß ??)
Nach ihrem Urlaub gab ich ihr Zeit, sprich kein Wunsch für Treffen. Whatsapp und gut.
Ich bin dann zu unserem Lieblingsort gefahren. Habe etwas getrunken und in meinen Status gesetzt.
1 Sekunde später fragte sie, ob sie dazukommen kann.
Sehr schöner Abend. War überraschend..
Dann noch meinen Geburtstag zu zweit gefeiert - auch sehr schön.
Haben uns dann noch so alle 2-3 Tag gesehen und immer was gemacht.
.....
Donnerstag letzte Woche gekocht für sie, schönen Abend verbracht.
Und jetzt kam wieder so ein "Urlaub".
Sie war 3 Tage weg über WE bei ihrer Freundin ( die mich auf den Tot nicht ausstehen kann...)
Haben uns jetzt 6 Tage nicht gesehen. Schreiben, ja - auch nicht viel..

Und wie schon erwähnt - ich gebe ihr die Zeit und drängel sie nicht. Ich frage nicht nach: Wann sehen wir uns wieder ?
Ich warte.. Und das tut gerade verdammt weh.
Ich vermute diese Freundin..
 
U
Benutzer183259  (53) Verbringt hier viel Zeit
  • #175
dark horse
Benutzer188767  Meistens hier zu finden
  • #176
Liest sich wie Schlussmachen auf Raten... Tut halt extra weh, wie das berühmte Pflaster das langsam abgezogen wird
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #177
Und was tut sich bei dir?
Gibt es dort schon Verbesserungen? Hast du für dich schon ein, zwei neue Sachen gefunden, die du gerne magst? Vielleicht sogar schon neue Ziele ins Auge gefasst?
 
H
Benutzer198489  dauerhaft gesperrt
  • Themenstarter
  • #179
Liest sich wie Schlussmachen auf Raten... Tut halt extra weh, wie das berühmte Pflaster das langsam abgezogen wird

Naja Schluss war ja schon..
Das ist ein Versuch der Annäherung..eine neue Beziehung.
Ich bin eben nur leider ( war ich auch immer ) der ungeduldige Part (egal um welches Thema es geht... Kauf Auto..Urlaub etc.)
Aber das lass ich sie nicht spüren.
Und ich weiß, dass wenn sie das alles nicht mehr möchte und kann - dann sagt sie das direkt.
So fair ist sie. Bringt ja auch nix das alles aufgewärmt zu lassen - hat keiner was von
 
H
Benutzer198489  dauerhaft gesperrt
  • Themenstarter
  • #180
Und was tut sich bei dir?
Gibt es dort schon Verbesserungen? Hast du für dich schon ein, zwei neue Sachen gefunden, die du gerne magst? Vielleicht sogar schon neue Ziele ins Auge gefasst?
Das ist ein Thema, an dem ich dran bin.

Vor allem das Thema Selbstliebe und Abhängigkeit mit meinem Therapeuten.
Ich habe sehr viel Spaß an Radtouren gefunden ( danke E-Bike). Ich pflege und versuche den Kontakt zu Freunden wieder besser aufzubauen ( viel verloren in der "kranken" Zeit).
Ich überlege über bestimmte Apps mich mit Fremden zu verabreden für Wanderungen, Unternehmungen, etc.

Ich habe noch Urlaub übrig und würde gerne noch mal wegfahren mit dem Rad. So 4-5 Tage in ein schönes Hotel mit schöner Gegend und Wellness. Geht nur leider gerade nicht finanziell. Das nervt mich etwas.
Reha wird wohl im November starten - Überschaubarer Zeitraum.

Ich meine, ich rede ja nicht nur mit euch hier über meine Beziehnung, sondern auch mit Freunden.
Das Interessante daran ist, dass ich 3 Leute damit auf die Nerven gehe.
Diese 3 kennen sich nicht untereinander - aber sie kennen uns schon lange.
Und ich bekomme von den 3 bei Fragen immer die gleiche Antwort.
Normalerweise 3 Meinungen - aber die 3 sind sich alle immer einig. Und dann denke ich auch, da ist was dran
( 2 Frauen - 1 Mann)
Zeit geben - nicht drängen - positiv denken - schöne Momente genießen mit ihr.
 
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