Meine Mutter fehlt mir so sehr

[Benutzer83084]

Hallo,
ich habe keine bestimmte Frage, vielleicht will ich mir nur mal meinen Kummer von der Seele schreiben.
Vor zwei Jahren ist meine Mutter gestorben (an Krebs) und ich vermisse sie so sehr. Mein alltägliches Leben ist ein Auf und Ab. Es gibt Zeiten, in denen ich relativ gut damit klar komme, sie natürlich vermisse, aber in denen mir die Menschen in meinem Umfeld Halt geben und dann gibt es wieder die Momente, in denen ich das Gefühl habe, dass ich es ohne sie einfach nicht mehr aushalte. Ich kann nicht in Worte fassen, wie sehr mir meine Mutter fehlt. Ihre Liebe, ihre Fürsorge, eine Umarmung von ihr... einfach ihre Anwesenheit.
Es tut so weh, zu wissen, dass alles was ich in Zukunft erleben werde, nicht mehr mit ihr teilen kann. Z.B. wäre es das Größte für sie gewesen, einmal Oma zu werden.
Mir fehlt die Sicherheit, dass sie immer für mich da ist, ich mit jedem Problem zu ihr kommen kann.
Ich weiß, dass ich nach vorne schauen muss, aber manchmal fällt mir das einfach so schwer. Dann verkrieche ich mich und weine nur noch.

Vielleicht geht es ja jemandem von euch auch so und kann mich verstehen.

 

[Benutzer130914 (39)]

Ich kann dich sehr gut verstehen, nur leider muss jeder selbst rausfinden wie er am besten mit der Trauer umgehen kann

Ich habe vor einiger Zeit meine Einstellung zu dem ganzen Thema grundlegend geändert, seitdem komme ich weitaus besser mit dem Tod klar als das noch vor ein paar Jahren der Fall war. Wichtig ist dass man damit nicht versucht alleine klar zu kommen und evtl. auch mal in Betracht zieht Wege zu beschreiten, die man vorher vielleicht mit argwöhnischen Blicken bedacht hat.

Da meine Familie schon seit längerem eine gewissen Affinität zu "alternativen (Heil)Methoden" für Körper, Geist & Seele besitzt habe ich vor ca. 3 Jahren ebenfalls damit angefangen mich näher mit diesen Themen zu beschäftigen. Das war für MICH der richtige Weg den es zu finden galt. Da die Männer meiner Familie durch eine vererbte Krankheit selten das 50. Lebensjahr erreichen und wahrscheinlich auch mich dieses Schicksal irgendwann ereilen wird musste ich einfach herausfinden wie ich mit diesem Thema besser umgehen konnte, da ich ein totaler Familienmensch bin und so natürlich - ähnlich wie du - sehr an den Mitgliedern eben dieser hänge.

Lass dich auf alle Fälle nicht unterkriegen davon! Denke an die schönen Momente die du mit deiner Mutter erleben durftest und versuche deine Energie dorthin zu lenken anstatt in die Trauer, damit diese nicht dein Leben bestimmen kann. Deine Mutter ist auch heute noch bei dir, nur leider nicht mehr in einer Form die du mit den Augen wahrnehmen kannst. Mache sie weiterhin stolz auf dich und weine nicht weil es vorbei ist, sondern lache weil es so schön war

 

[Benutzer83084]

Danke für deinen Beitrag Dextera, und schön, dass du mich verstehen kannst.

Ich glaube, dass sich an der Situation, dass ich traurig darüber bin, dass meine Mutter gestorben ist, nie etwas ändern wird. Ich denke, das wird mir immer weh tun. Natürlich bin ich dankbar für die schöne Zeit mit ihr, dennoch kann ich nicht "lächelnd auf dem Sofa sitzen und mich daran erfreuen, dass es so schön war".

Was sind das denn für alternative Heil-Methoden, die dir helfen besser mit der Trauer umzugehen?

Es gibt Menschen, mit denen ich zum Glück gut über meine Gefühle und meine Trauer reden kann. Andererseits ändert das Reden darüber ja aber auch nichts daran, dass ich traurig über den Verlust meiner Mutter bin.

Darf ich fragen, welche Krankheit in deiner Familie vererbt wird?

 

[Benutzer10802]

Meine Mutter ist auch vor ein paar Jahren an Krebs gestorben - und natürlich gibt es Situationen in denen sie fehlt, in denen ich sie gerne sehen oder mit ihr sprechen würde. Und gerade am Anfang war es schon extrem hart, den Verlust zu verkraften - auch wenn ich ihren Tod nach der grausamen Krebserkrankung durchaus als Erlösung gesehen habe. Aber an sich habe ich mich inzwischen gut mit der Situation arrangiert und es fühlt sich nicht so an, als ob sie ganz weg wäre. Ich habe meine Erinnerungen an sie, weiß worüber sie sich mit mir freuen würde, wo sie den Kopf schütteln würde und anderer Meinung wäre, habe sie irgendwie bei mir, wenn ich an sie denke. Sie gibt mir immer noch Kraft. Auch wenn ich sie nicht live vor mir sehe.

Außerdem hat ihr Tod einiges verändert - unsere Familie ist näher zusammengerückt, jeder hat sich bemüht ein wenig von ihrer Rolle für die anderen zu übernehmen, manche Freundschaften wurden tiefer, das große Loch das sie in mir hinterlassen hat ist verheilt, die kleine Narbe spürt man noch und gehört zu mir, aber sie tut nicht mehr weh. Und auch wenn ich mir sicher ein anderes Schicksal für sie gewünscht hätte - es gab auch viele schöne und tolle Zeiten, wir hatten viel Spaß, sie hat mir viel, viel gegeben und ich kann gut auf eigenen Beinen stehen. Es lässt sich nicht ändern. Und es ist okay so.

Sie würde auch gar nicht wollen, dass ich endlos um sie weine. Sie würde wollen, dass ich mein Leben lebe und genieße, dass ich sie stolz mache - und dass ich mich mit einem Lächeln an sie erinnere.

 

[Benutzer130914 (39)]

Es sind mehrere Dinge, mit denen ich mich beschäftige ... aber was mir speziell bei diesem Thema geholfen hat war Reiki. Und ja, auch ich ernte heute noch komische Blicke dafür Aber soll mir egal sein, ich muss damit klar kommen Und wenns einem hilft das man nackt um ein Lagerfeuer rennt und dabei ne Ente jagt - soll jeder machen was er will

Ich sage nicht dass du nicht mehr traurig sein sollst, das geht auch garnicht. Dir wird die (physische) Anwesenheit deiner Mutter noch des Öfteren in deinem Leben abgehen und das ist auch ganz normal, war sie doch scheinbar ein großer Anker in deinem Leben. Hat man zu dem Tod und den Grenzen darüber hinaus eine andere Einstellung, dann fällt es einem wesentlich leichter damit umzugehen. Auch ich trauere ab und zu über verstorbene, mir wichtige Mitglieder meiner Familie, fange aber fast gleichzeitig an zu lächeln weil ich eben weiß - oder zumindest in dem Glauben bin - dass eine Trennung auf anderen Ebenen niemals stattgefunden hat und diese Menschen weiterhin bei mir sind.

Ich bin mir auch sicher dass der ein oder andere der das nun hier liest mich schon geistig abhakt und mich für verrückt erklärt, aber so ist eben das Leben Wenn man ein paar Jahre auf dem Buckel hat lernt man dass es wichtig ist seine eigenen Wege zu finden und zu beschreiten, egal was andere darüber denken.

Zu anderen alternativen Wegen bin ich von alleine gekommen - gerade was Schmerzen betrifft - da für mich die Schulmedizin in gewissen Dingen versagt hat. Natürlich hilft sie einem wenn einem der Kopf nach hinten hängt - bei benötigten Operationen helfen einem die alternativen Wege natürlich nicht mehr wirklich weiter. Doch ein gesunder Mittelweg aus beiden Welten war für mich hier richtig um mit meinen Schmerzen besser klarzukommen.

Bitte, fühl dich nun nicht bemüßigt mich zu verurteilen oder gar den selben Weg zu nehmen. Ich will dir nur zeigen dass da draußen auch andere Menschen sind denen es so geht wie dir und für die es Auswege gab. Welcher für dich der richtige ist musst du wie erwähnt leider selbst rausfinden - nur gib die Hoffnung nicht auf

Und, weil du danach fragst lege ich mal nur für dich etwas sehr persönliches offen dar:
Das männliche Y-Chromosom in unseren Genen weist einen Defekt auf und schleppt so eine Stoffwechselerkrankung mit sich mit - eine Hypercholisterinämie. Nicht nur dass die aufgenommen Nahrung nicht richtig verwertet wird und mehr angelegt wird als nötig, durch den knapp 4x Wert des normalen Cholesterinspiegels verkalken Arterien extrem schnell und verursachen dadurch natürlich Herzinfarkte - die für so manchen nicht gut ausgingen ...

 

[Benutzer83084]

Leider ist meine Familie nach ihrem Tod nicht enger zusammen gerückt, das Gegenteil ist eingetreten. Aber das ist eine andere Sache.

Ich weine auch nicht endlos, aber es gibt eben immer wieder Momente/Phasen, in denen ich sehr, sehr traurig bin.

 

[Benutzer59943 (43)]

Ich weine auch nicht endlos, aber es gibt eben immer wieder Momente/Phasen, in denen ich sehr, sehr traurig bin.

Ich denke, die wird es immer geben. Das ist ganz normal und jeder, der einen Verlust verkraften musste, kennt diese Phasen.

Es gibt da bestimmte Auslöser, bestimmte Erinnerungen, Todestag, bestimmte Lieder o.ä. und schwupps ist die Erinnerung wieder viel stärker und der Schmerz wieder viel größer.
Und ja man weiß, dass derjenige gar nicht will, dass man traurig ist, aber man kommt eben nicht immer dagegen an.

 

[Benutzer15156 (38)]

Mein Schwiegervater in spe, sprich der Vater meines Freundes, ist vor einer Woche gestorben. Daher ist das Thema auch gerade wieder sehr in meinen Fokus gerückt und ich glaube ich kann gerade mehr als gut nachvollziehen wie hart so ein Verlust ist, obwohl meine beiden Eltern noch leben.

Die erste Trauerzeit ist bestimmt die härteste, aber auch danach denke ich, dass eine kleine bis große Narbe (je nach Persönlichkeit des Einzelnen) immer bleiben wird. So sehe ich das bei gerade auch.
Trauerbewältigung ist eben immer auch Sisyphus-Arbeit. Man wälzt den Stein nach oben, lebt sein Leben und versucht trotz allem glücklich und zufrieden zu sein. Doch dann kommt wieder eine Phase, vielleicht ausgelöst durch eine Erinnerung oder ein spezielles Ereignis und schon rollt der Stein wieder den Berg hinab und man fühlt sich verzweifelt und hundeelend.

Solche Phasen sind einfach menschlich und man kommt nicht dagegen an. Vielleicht werden sie mit der Zeit weniger und schwächen sich ab, aber eine ziepende Narbe wird wohl immer bleiben, genauso wie die schönen Erinnerungen, die dich mit deiner Mutter verbinden.

Wichtig ist meines Erachtens nur, dass es Phasen bleiben und man nicht sein eigenes Leben auf Grund der Trauer total aus den Augen verliert.

 

[Benutzer39498 (37)]

Leider ist meine Familie nach ihrem Tod nicht enger zusammen gerückt, das Gegenteil ist eingetreten. Aber das ist eine andere Sache.

Meine auch nicht. Wir haben uns seit ein paar Jahren mühsam wieder zusammen gerafft, aber das ist ein instabiles Kartenhaus, wenn da einer wackelt, fängt Alles wieder von vorne an. Ich habe gelernt, mich damit zufrieden zu geben und die Beziehung zu meinen Geschwistern zu pflegen; mit meinem Vater bin ich heute immerhin ganz gut befreundet.

Meine Mutter starb vor 11 Jahren - allerdings ganz plötzlich. Bei mir ist das Thema grade auch wieder aktuell, da meine "Ersatz-Mutter" nun Brustkrebs hat und ich kaum fassen kann, dass ich diesen Verlust vielleicht noch mal erlebe.
Aber im Großen und Ganzen muss ich sagen: es vergeht. Ich kann heute mit einem Lächeln an meine Mama denken und an unsere Geschichten zurück denken. Na klar, auch nach 11 Jahren gibt es noch Situationen in denen ich nichts lieber machen würde als meine eigene Mutter um Rat fragen, und wenn andere Leute ihre Mami auf Facebook preisen rolle ich auch heute noch mit den Augen und scrolle weg. Aber es tut nicht mehr so weh. Ich weiß noch sehr gut, wie weh es vor 9 Jahren tat, und fühle mit dir.

 

[Benutzer125967 (30)]

Ich kann dich sehr gut verstehen! Meine Mutter ist auch vor fast zwei Jahren an Krebs gestorben.. Ich fühle genauso, wie du. Man denkt, man kommt damit klar, aber dann überfaellt die Trauer einen plötzlich wieder. Und man merkt, wie sehr die Mutter einem eigentlich fehlt... Leider, kann ich dir keinen Rat geben, wie es aufhört. :/ Ich gehe zur einer Psychologin, ich weiss nicht, ob es dir helfen würde. War am Anfang auch skeptisch, einer "Fremden" alle meine Sorgen und Wünsche zu erzählen. Es ist immer wichtig jemanden zu haben, mit dem an über alles reden kann. Meine Familie ist durch den Tod wirklich kaputt gegangen, und Kontakt ist micht mehr vorhanden, dedwegen entschied ich mich für die Psychologin. Ich weiss, nicht, wie schlimm es bei dir ist, aber wenn du es nicht mehr aushälst, dann rede oder bring deine Gefühle auf's Papier.
Wünsche dir alles Gute für deine Zukunft!

 

[Benutzer128770 (41)]

Ihr Tod beendete nur ihr Leben, nicht die Beziehung zu dir. Mache dir das bitte bewusst.

Deine Mutter ist tot, das heisst aber nicht, dass du keine Mutter hattest, genauso ist es mit ihrem Wunsch eine Oma zu sein. Ihr Leben ist nun zu Ende gegangen, aber du kannst ihr trotzdem noch einen Enkel bescheren.

Wenn du endlich los lässt, ihr erlaubst tot zu sein, wirst du selber sehen, dass dir das, was fehlt/du vermisst schon die ganze Zeit in deiner Nähe war... bzw in dir und du dich dann wieder an Allem so richtig erfreuen können, so als ob sie nicht verstorben wäre. Erst hiernach wirst du deine Mutter/ihre Liebe/Worte wieder erst "richtig" in deinem Herzen fühlen können.

Jetzt trauerst du noch sehr. Du trauerst, weil deine Seele es braucht/möchte. Du möchtest ihren Tod nicht akzeptieren, wehrst dich dagegen...deswegen tut es so weh.
Beschäftige dich mal mit deinem Gefühl der Trauer/des Schmerzes...wie fühlt es sich gerade an? In welche Richtung gehts? Wo ist es gerade/wie würde es aussehen, wenn es materiell wäre etc...wenn du dich auch wieder mit deinem Gefühlen/Dir beschäftigst wird es sich irgendwann auflösen und du kannst wieder deine Mutter genießen ohne Leid dabei mitzuempfinden.
Rede über deine Mutter, deine Gefühle und schreibe sie auf.
Es gibt auch viele Selbsthilfegruppen für Zurückgebliebene Verstorbener.

 

[Benutzer]

Meine mama ist vor 6 monaten an krebs gestorben..ich vermisse sie auch schrecklich und fühle mich manchmal so verloren ohne sie!
Und dieses auf und ab kenne ich auch sehr gut..mal geht es und am nächsten tag fließen tränen und mir gehts extrem schlecht..ich versuch dann immer an die guten zeiten zu denken als sie noch gesund war und rufe mir ins gedächtnis was sie sagen würde wenn sie mich so traurig sieht...fänd sie garnicht schön :/
...fühl dich gedrückt und du bist nicht allein..wie du siehst geht es einigen genauso[DOUBLEPOST=1370518481,1370497929][/DOUBLEPOST]Wenn engel einsam sind in ihren kreisen
gehen sie von zeit zu zeit auf reisen.
Dann suchen sie auf erden ihresgleichen.
Sie nehmen sie dann mit zu sich nachhaus,
für uns sieht das verschwinden dann wie sterben aus.