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Benutzer176677 (48)
Sorgt für Gesprächsstoff
- #1
Ich wende mich um Rat an euch:
Hier die Geschichte:
Meine Mutter (ü70) hat mir (m, 42) kürzlich als ersten Menschen davon erzählt, dass ihr Vater (also mein Großvater) und mein Onkel (ihr Bruder) sie in ihrer Kindheit sexuell missbraucht haben.
Ich habe meinen Großvater nie kennengelernt (starb vor meiner Geburt), mein Onkel ist auch schon mehr als 10 Jahre tot, aber ich wusste schon auch vorher, dass er ein schlechter, brutaler Mann war, aber dass er so etwas gemacht hat, hätte ich nie gedacht.
Es war für mich sehr schmerzhaft meine Mutter in ihrem Schmerz so zu erleben. Es war für mich auch deshalb schmerzhaft, weil ich dran denken musste, dass sie diesen Schmerz und diese Erinnerung beinahe 70 Jahre mit sich herumgetragen hat und nie jemanden davon erzählt hat. Ich denke einer der Gründe warum sie es mir erzählt hat ist, weil sie es bereut, dass sie es nie meinem Vater, der dieses Jahr verstorben ist, erzählt hat. Mein Vater hätte sie sicherlich verstanden und hätte dann wohl auch so manches Verhalten von ihr besser verstanden. Er wäre ihr mit Sicherheit zur Seite gestanden.
Was meinen Opa betrifft so hat er seinen Töchtern gegenüber immer ein sehr besitzergreifendes Verhalten gehabt, besonders als sie dann alt genug waren um sich mit Männern/Jungs zu verabreden. Kein Mann war gut genug für sie und es gab Prügel wenn sie doch mal ausgegangen sind/wollten.
Ich hab mit meiner Mutter drüber gesprochen und meinte zu ihr, dass für mich das insofern Sinn ergibt, weil er sie eben nicht teilen wollte und das für ihn das Ausüben der Macht war und seines Besitzanspruches.
Nun war er nicht nur bei meiner Mutter so, sondern ganz besonders auch bei meiner Tante. Hier war er sogar noch ärger, laut Aussage meiner Mutter.
Meine Mutter und ihre Schwester sind sich immer noch sehr sehr nahe und sprechen auch viel über ihre Kindheit und dabei kommt immer wieder durch, dass sich meine Tante an die ganzen Brutalitäten meines Großvaters nicht erinnern kann bzw. diese verharmlost.
Das bringt mich nun zum Kern meiner Frage: Meine Mutter überlegt ob sie ihrer Schwester von dem erzählen soll was ihr ihr Vater angetan hat. Die Wahrscheinlichkeit, dass er auch ihr etwas angetan hat ist meiner Ansicht nach (wegen des Besitzanspruches und des "kein Mann darf sie haben") relativ hoch. Aber: Meine Tante kann sich, so ihr das denn wirklich auch widerfahren ist, entweder nicht mehr dran erinnern und hat dies verdrängt, oder sie will nicht davon sprechen.
Ich habe meiner Mutter geraten nicht mit ihr darüber zu sprechen, denn es könnte in meiner Tante Wunden aufreißen für die sie nicht vorbereitet ist. Ich denke nämlich, dass es hier vielleicht auch ein guter Schutzmechanismus ist, dass sie sich nicht mehr dran erinnern kann oder sich andere Erinnerungen gebaut hat. Wir wissen natürlich nicht ob ihr auch was angetan wurde, aber die Wahrscheinlichkeit ist für mich eben recht hoch und ich würde das nicht riskieren wollen sie da in so eine Situation zu bringen.
Vor zwei Tagen hat meine Mutter es auch meiner Schwester erzählt und diese ist der Meinung, dass Mama es unbedingt meiner Tante erzählen soll, damit sie das selbst verarbeiten kann. Ich bin da echt strikt dagegen, meine Schwester sieht das anders. Es ging so weit, dass ich sie (meine Schwester) deswegen heute am Telefon, nachdem sie da total uneinsichtig war, angeschrien habe, dass Mama das auf keinen Fall tun soll, weil es absolut verantwortungslos gegenüber unserer Tante wäre. Ich will meine Tante nicht in diese Situation bringen, aber ich will auf der anderen Seite auch meiner Mutter helfen dies zu verarbeiten. Es ist alles sehr sehr lange her und ich weiß nicht, ob meine Mutter psychologische Hilfe in Anspruch nehmen will oder nicht, die Möglichkeit wollen wir ihr aber geben.
Wie sieht hierzu eure Meinung aus? Sollte sie es gemeinsam mit ihrer Schwester verarbeiten oder sollte sie außen vor bleiben (aus genannten Gründen).
Hier die Geschichte:
Meine Mutter (ü70) hat mir (m, 42) kürzlich als ersten Menschen davon erzählt, dass ihr Vater (also mein Großvater) und mein Onkel (ihr Bruder) sie in ihrer Kindheit sexuell missbraucht haben.
Ich habe meinen Großvater nie kennengelernt (starb vor meiner Geburt), mein Onkel ist auch schon mehr als 10 Jahre tot, aber ich wusste schon auch vorher, dass er ein schlechter, brutaler Mann war, aber dass er so etwas gemacht hat, hätte ich nie gedacht.
Es war für mich sehr schmerzhaft meine Mutter in ihrem Schmerz so zu erleben. Es war für mich auch deshalb schmerzhaft, weil ich dran denken musste, dass sie diesen Schmerz und diese Erinnerung beinahe 70 Jahre mit sich herumgetragen hat und nie jemanden davon erzählt hat. Ich denke einer der Gründe warum sie es mir erzählt hat ist, weil sie es bereut, dass sie es nie meinem Vater, der dieses Jahr verstorben ist, erzählt hat. Mein Vater hätte sie sicherlich verstanden und hätte dann wohl auch so manches Verhalten von ihr besser verstanden. Er wäre ihr mit Sicherheit zur Seite gestanden.
Was meinen Opa betrifft so hat er seinen Töchtern gegenüber immer ein sehr besitzergreifendes Verhalten gehabt, besonders als sie dann alt genug waren um sich mit Männern/Jungs zu verabreden. Kein Mann war gut genug für sie und es gab Prügel wenn sie doch mal ausgegangen sind/wollten.
Ich hab mit meiner Mutter drüber gesprochen und meinte zu ihr, dass für mich das insofern Sinn ergibt, weil er sie eben nicht teilen wollte und das für ihn das Ausüben der Macht war und seines Besitzanspruches.
Nun war er nicht nur bei meiner Mutter so, sondern ganz besonders auch bei meiner Tante. Hier war er sogar noch ärger, laut Aussage meiner Mutter.
Meine Mutter und ihre Schwester sind sich immer noch sehr sehr nahe und sprechen auch viel über ihre Kindheit und dabei kommt immer wieder durch, dass sich meine Tante an die ganzen Brutalitäten meines Großvaters nicht erinnern kann bzw. diese verharmlost.
Das bringt mich nun zum Kern meiner Frage: Meine Mutter überlegt ob sie ihrer Schwester von dem erzählen soll was ihr ihr Vater angetan hat. Die Wahrscheinlichkeit, dass er auch ihr etwas angetan hat ist meiner Ansicht nach (wegen des Besitzanspruches und des "kein Mann darf sie haben") relativ hoch. Aber: Meine Tante kann sich, so ihr das denn wirklich auch widerfahren ist, entweder nicht mehr dran erinnern und hat dies verdrängt, oder sie will nicht davon sprechen.
Ich habe meiner Mutter geraten nicht mit ihr darüber zu sprechen, denn es könnte in meiner Tante Wunden aufreißen für die sie nicht vorbereitet ist. Ich denke nämlich, dass es hier vielleicht auch ein guter Schutzmechanismus ist, dass sie sich nicht mehr dran erinnern kann oder sich andere Erinnerungen gebaut hat. Wir wissen natürlich nicht ob ihr auch was angetan wurde, aber die Wahrscheinlichkeit ist für mich eben recht hoch und ich würde das nicht riskieren wollen sie da in so eine Situation zu bringen.
Vor zwei Tagen hat meine Mutter es auch meiner Schwester erzählt und diese ist der Meinung, dass Mama es unbedingt meiner Tante erzählen soll, damit sie das selbst verarbeiten kann. Ich bin da echt strikt dagegen, meine Schwester sieht das anders. Es ging so weit, dass ich sie (meine Schwester) deswegen heute am Telefon, nachdem sie da total uneinsichtig war, angeschrien habe, dass Mama das auf keinen Fall tun soll, weil es absolut verantwortungslos gegenüber unserer Tante wäre. Ich will meine Tante nicht in diese Situation bringen, aber ich will auf der anderen Seite auch meiner Mutter helfen dies zu verarbeiten. Es ist alles sehr sehr lange her und ich weiß nicht, ob meine Mutter psychologische Hilfe in Anspruch nehmen will oder nicht, die Möglichkeit wollen wir ihr aber geben.
Wie sieht hierzu eure Meinung aus? Sollte sie es gemeinsam mit ihrer Schwester verarbeiten oder sollte sie außen vor bleiben (aus genannten Gründen).