
Benutzer62713 (37)
Verbringt hier viel Zeit
- #1
Hallo Leute,
ich weiß, ich habe eigentlich eine normale bis gute Sprache, wenn ich Texte verfasse. DA merkt man normalerweise nicht, dass ich eine Hörbehinderung habe. (ich bin zur Zeit im 3. Semester, Psychologie B.Sc.)
ABER wenn es um die Klausuren und Berichte in der Uni geht, oder auch um Hausarbeiten, dann bin ich irgendwie nicht mehr gut genug. Ich hatte eine Klausur im 1. Semester mit ner 3,7 abgeschlossen. Das peinliche: Die Fragen, die gestellt wurden, waren genau die Fragen, die ich auch zum üben hatte. Ich kannte also alle Antworten und hätte logischerweise eine 1,xx, schlechtestens eine 2,0 bekommen dürfen. Aber nein, ich erhalte eine 3,7, meine Reaktion: Schock. Ich gehe zur Klausureinsicht und stelle fest, dass ich inhaltlich fast immer richtig geantwortet habe. Aber sprachlich wurden mir immer wieder Wörter unterstrichen und an den Seitenrand ein Fragezeichen notiert. Ergo: Meine Klausur ist scheisse geworden, weil meine Sprache anscheinend scheisse war.
Und so zieht sich das durch mein Studium. Zwar war diese eine Klausur meine schlechteste und ich hab einen Schnitt von 2,9. Dennoch bin ich ziemlich unzufrieden, weil ich ganz genau weiß, dass ich besser sein könnte, wenn meine Sprachformulierung und mein Sprachverständnis besser wären.
Nun bin ich deswegen schon im 2. Semester zu einer Behindertenberatung der Asta gegangen. SIe luden mich zu einem Gespräch ein. Ich erfuhr dort nur, dass man mir nicht weiterhelfen kann und sich das Ganze mit der Zeit einrenkt und ich schon noch besser werde. Das man nicht weiß, wie man Hörbehinderten weiter helfen könne und dass in einer Stunde ein Meeting mit chronisch Kranken abgehalten werde, da die ja Hilfe benötigen würden blabla. Das Gespräch wurde einfach ein Alltagsplausch und ich hatte das Gefühl, ich wäre einfach nur noch eine Überbrückungsperson um die 1 Stunde Lücke in ihrem Terminkalender zu füllen. Nun gut, das war letztes Jahr.
Ich schrieb eine E-Mail an den Behindertenbeauftragten, wegen der FM-Anlage. Dass die Krankenkasse die Kosten von 6.600€ nicht übernehmen will, dass das Sozialamt, Integrationsamt und was weiß ich was es noch gibt, dass die sich alle weigern die Kosten für diese FM-Anlage zu übernehmen. Das ironische: Laut ihrer (hier meine ich die Ämter) Aussage, würden sie die Kosten übernehmen, wenn ich in der Schule oder in einer Ausbildung stecken würde...
Ich bin doch in einer Ausbildung?! Oder ist ein Studium neuerdings keine Ausbildungsform mehr? -.-** Ich benötige diese FM-Anlage um den Dozenten besser zu verstehen. Der Dozent trägt dann ein Mirkofon und das Gesagte von ihm wird dann sofort auf mein CI übertragen und ich höre es dann ohne irgendwelche Nebengeräusche. Super Sache. Ich habe die FM-Anlage jetzt seit 2 Semestern auf "Probe" von den Hörakustikern bekommen. Aber langsam machen die auch schon Druck, dass sie das Teil wieder haben möchte, wenn die Kosten nicht bald übernommen werden... Und ohne dieses Teil bin ich hilflos und kriege so gut wie gar nichts mehr mit von den Dozenten (wie ich gestern feststellen durfte, weil ich meine FM-Anlage vergessen hatte). Jetzt kämpfen ich und meine Eltern also um die Kostenübernahme und im Moment sieht es einfach scheisse aus. 6.600€ können wir nicht einfach ausgeben, woher das Geld nehmen, wenn nicht stehlen? *seufz*
Nunja, zurück zu meiner Sprache: Weil ich mich nicht damit zufrieden geben will, dass meine Klausurnoten schlechter ausfallen, weil ich nicht gut formulieren kann, bin ich heute zu einer "Ausländerberatung" gegangen. Ja, ich weiß, ich bin keine Ausländerin, aber eigentlich habe ich ja das gleiche Problem wie sie: Die Sprache. Also hab ich gehofft, dass sie mir irgendwie helfen würden. Nach einer E-Mail letzte Woche, erhielt ich am Montag die Antwort, dass ich doch heute zu einem Gespräch vorbei kommen solle. Gut, ich freute mich, ich ging früher aus der Vorlesung raus um pünktlich zu erscheinen... Als ich dann da ankam, hab ich sofort einen "seltsamen" Blick einfangen dürfen. Ich wusste direkt am Anfang, dass dieses Gespräch ins Leere verlaufen würde und dem war auch FAST so. Sie wird mir zwar bei meinem Bericht helfen, aber ansonstens nichts. Kein Sprachtraining, kein gar nichts. Lediglich die Aussage, dass ich doch einfach mehr Bücher lesen solle, bekam ich zu hören. Hallo?! Ich lese wöchentlich in mind. 3 Bücher. Ich bin trotzdem in Sachen Formulierung nicht gut genug. Und die MPC-Fragen verstehe ich dadurch trotzdem nicht besser...
Es regt mich einfach nur noch auf..
Und ich weiß nicht, an wen ich mich denn noch wenden soll?!
Ich habe jetzt alle Möglichkeiten ausschöpfen können, was man meines Wissens hat tun können...
Vielleicht habt ihr Tipps, wie ich meine Sprache einfach wissenschaftlicher hinkriege?! Kennt ihr Sprachprogramme? Kommt mir nicht mit lesen, ich lese genügend und es wird trotzdem nicht besser...
Und ja, ich klinge hier auch wieder sprachlich top. Aber die Alltagssprache ist einfach eine andere Sprache als die Fachsprache bzw die Wissenschaftssprache!
Sorry, für den ganzen Chaos, aber ich bin einfach nur frustriert und musste das mal raus lassen.
Drache
---------- Beitrag hinzugefügt um 23:08 -----------
edit: Ich war heute sogar so weit, dass mir die Tränen während dem Gespräch mit der Frau in die Augen stiegen und als ich dann aus dem Gespräch draussen war, am heulen war... Es belastet mich viel mehr, als ich es überhaupt gedacht habe. Und das will ich nicht zulassen. Ich will da was tun, um einen Teil der Last von mir wieder abzuschütteln. Ich heule selten, um das mal anzumerken...
ich weiß, ich habe eigentlich eine normale bis gute Sprache, wenn ich Texte verfasse. DA merkt man normalerweise nicht, dass ich eine Hörbehinderung habe. (ich bin zur Zeit im 3. Semester, Psychologie B.Sc.)
ABER wenn es um die Klausuren und Berichte in der Uni geht, oder auch um Hausarbeiten, dann bin ich irgendwie nicht mehr gut genug. Ich hatte eine Klausur im 1. Semester mit ner 3,7 abgeschlossen. Das peinliche: Die Fragen, die gestellt wurden, waren genau die Fragen, die ich auch zum üben hatte. Ich kannte also alle Antworten und hätte logischerweise eine 1,xx, schlechtestens eine 2,0 bekommen dürfen. Aber nein, ich erhalte eine 3,7, meine Reaktion: Schock. Ich gehe zur Klausureinsicht und stelle fest, dass ich inhaltlich fast immer richtig geantwortet habe. Aber sprachlich wurden mir immer wieder Wörter unterstrichen und an den Seitenrand ein Fragezeichen notiert. Ergo: Meine Klausur ist scheisse geworden, weil meine Sprache anscheinend scheisse war.
Und so zieht sich das durch mein Studium. Zwar war diese eine Klausur meine schlechteste und ich hab einen Schnitt von 2,9. Dennoch bin ich ziemlich unzufrieden, weil ich ganz genau weiß, dass ich besser sein könnte, wenn meine Sprachformulierung und mein Sprachverständnis besser wären.
Nun bin ich deswegen schon im 2. Semester zu einer Behindertenberatung der Asta gegangen. SIe luden mich zu einem Gespräch ein. Ich erfuhr dort nur, dass man mir nicht weiterhelfen kann und sich das Ganze mit der Zeit einrenkt und ich schon noch besser werde. Das man nicht weiß, wie man Hörbehinderten weiter helfen könne und dass in einer Stunde ein Meeting mit chronisch Kranken abgehalten werde, da die ja Hilfe benötigen würden blabla. Das Gespräch wurde einfach ein Alltagsplausch und ich hatte das Gefühl, ich wäre einfach nur noch eine Überbrückungsperson um die 1 Stunde Lücke in ihrem Terminkalender zu füllen. Nun gut, das war letztes Jahr.
Ich schrieb eine E-Mail an den Behindertenbeauftragten, wegen der FM-Anlage. Dass die Krankenkasse die Kosten von 6.600€ nicht übernehmen will, dass das Sozialamt, Integrationsamt und was weiß ich was es noch gibt, dass die sich alle weigern die Kosten für diese FM-Anlage zu übernehmen. Das ironische: Laut ihrer (hier meine ich die Ämter) Aussage, würden sie die Kosten übernehmen, wenn ich in der Schule oder in einer Ausbildung stecken würde...
Nunja, zurück zu meiner Sprache: Weil ich mich nicht damit zufrieden geben will, dass meine Klausurnoten schlechter ausfallen, weil ich nicht gut formulieren kann, bin ich heute zu einer "Ausländerberatung" gegangen. Ja, ich weiß, ich bin keine Ausländerin, aber eigentlich habe ich ja das gleiche Problem wie sie: Die Sprache. Also hab ich gehofft, dass sie mir irgendwie helfen würden. Nach einer E-Mail letzte Woche, erhielt ich am Montag die Antwort, dass ich doch heute zu einem Gespräch vorbei kommen solle. Gut, ich freute mich, ich ging früher aus der Vorlesung raus um pünktlich zu erscheinen... Als ich dann da ankam, hab ich sofort einen "seltsamen" Blick einfangen dürfen. Ich wusste direkt am Anfang, dass dieses Gespräch ins Leere verlaufen würde und dem war auch FAST so. Sie wird mir zwar bei meinem Bericht helfen, aber ansonstens nichts. Kein Sprachtraining, kein gar nichts. Lediglich die Aussage, dass ich doch einfach mehr Bücher lesen solle, bekam ich zu hören. Hallo?! Ich lese wöchentlich in mind. 3 Bücher. Ich bin trotzdem in Sachen Formulierung nicht gut genug. Und die MPC-Fragen verstehe ich dadurch trotzdem nicht besser...
Es regt mich einfach nur noch auf..
Und ich weiß nicht, an wen ich mich denn noch wenden soll?!
Ich habe jetzt alle Möglichkeiten ausschöpfen können, was man meines Wissens hat tun können...
Vielleicht habt ihr Tipps, wie ich meine Sprache einfach wissenschaftlicher hinkriege?! Kennt ihr Sprachprogramme? Kommt mir nicht mit lesen, ich lese genügend und es wird trotzdem nicht besser...
Und ja, ich klinge hier auch wieder sprachlich top. Aber die Alltagssprache ist einfach eine andere Sprache als die Fachsprache bzw die Wissenschaftssprache!
Sorry, für den ganzen Chaos, aber ich bin einfach nur frustriert und musste das mal raus lassen.
Drache
---------- Beitrag hinzugefügt um 23:08 -----------
edit: Ich war heute sogar so weit, dass mir die Tränen während dem Gespräch mit der Frau in die Augen stiegen und als ich dann aus dem Gespräch draussen war, am heulen war... Es belastet mich viel mehr, als ich es überhaupt gedacht habe. Und das will ich nicht zulassen. Ich will da was tun, um einen Teil der Last von mir wieder abzuschütteln. Ich heule selten, um das mal anzumerken...