
Benutzer42813 (42)
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- #1
Ich bin vor kurzem durch eine sehr wichtige Prüfung gefallen (zweites Staatsexamen). Im Grunde müsste ich jetzt wie eine besengte Sau arbeiten, um wenigstens beim zweiten Versuch Erfolg zu haben, aber irgendwie bin ich innerlich blockiert.
Zwei Wochen habe ich es noch geschafft, zur Arbeit zu gehen und mit all den vielen Menschen, die an dieser Ausbildung beteiligt sind, normal weiter zu reden, aber dieses Wochenende konnte ich nicht mehr. Pünktlich dazu hat ein Virus zugeschlagen und mich lahmgelegt, so dass ich jetzt krank zu Hause geblieben bin.
Jetzt überlege ich die ganze Zeit, ob ich überhaupt weiter machen soll. Ich bin irgendwie nur noch unglücklich - nicht mit dem Beruf (Förderschullehrerin), sondern mit dieser ganzen bescheuerten Ausbildungssituation. Es macht mir Spaß, zu unterrichten, ich mag die Schüler und ich habe das Gefühl, dass sie mit mir auch klarkommen (nach meinen Erfahrungen bin ich vorsichtig damit zu sagen, dass sie mich mögen, weil ich weiß, dass man Antipathie aus einer Abhängigenposition nicht zeigt).
Aber anscheinend hapert es bei meiner Arbeit auf der planerischen und theoretischen Ebene, wurde mir inzwischen so oft gesagt, dass ich es selbst glaube. Mich lähmt dieser Gedanke an mein Versagen.
Und es hapert daran, dass ich mit meiner obersten Vorgesetzten auf der zwischenmenschlichen Ebene überhaupt nicht klarkomme. Normalerweise hätte ich vor einem Jahr versucht, in ein anderes Ausbildungsseminar zu kommen, aber ich habe mich nicht getraut. So kam es, dass ich ständig Angst habe, wenn ich im Seminar bin, mich gelähmt fühle, mich nicht mehr traue, den Mund aufzumachen, und wenn ich dann doch mal etwas sage, werde ich ignoriert oder mit einem kurzen, kühlen Blick bedacht. Um mich davor zu schützen, habe ich eine zurückhaltende Fassade aufgebaut - was dann wieder als Fehler in meiner Berufpersönlichkeit gesehen (und mir genauso gesagt wird), weil es mich zu "arrogant und überheblich" wirken lässt.
Wie gesagt, der größte Fehler liegt bei mir wohl auf der Ebene der Planung und Strukturierung. Das weiß ich selbst - ich bin besser, wenn es darum geht, sich selbst etwas auszudenken und kreativ zu sein, aber am Tag meiner Prüfung habe ich erfahren, dass ich durch die Examensarbeit gefallen bin, weil mein Thema nicht genug mit Literatur gestützt war. Wie denn auch bei einem kreativen Thema, zu dem es wenig Literatur gibt, weil vieles eben doch eine eigene Idee war, wie man viele Vorgaben des Kurrikulums für die Schüler umsetzen kann?
Und was ich leider nie wirklich gelernt habe, ist zu planen und zu strukturieren. Ich habe Dinge immer schnell erfassen können und einen guten Zugriff darauf gehabt, wie man etwas umsetzen kann. Intuitiv eben - mich dafür dann stundenlang durch irgendwelche Literatur quälen, die etwas ganz anderes aussagt, habe ich einfach nicht gelernt, und jetzt rächt sich das wohl. Wenn ich einen Bericht über eine Unterrichtseinheit lese, bekomme (oder bekam) ich Ideen, wie man etwas ähnliches mit einer Klasse machen kann, in der ich gerade unterrichte, und dabei noch etwas aufgreifen, was Schüler sich irgendwann mal gewünscht haben... Aber ich habe nicht in dem Literaturverzeichnis am Ende des Artikels nachgeschaut, wie man eine solche Einheit theoretisch begründen könnte.
***
Zum Teil ist das hier wohl einfach ein Jammerthread. Zum Teil erhoffe ich mir aber auch Hilfe bei ganz einfachen, dummen Sachen, die wahrscheinlich die meisten Leute können, nur ich irgendwie nicht.
***
Fragen, zu denen ich Hilfe benötige:
- Wie schaffe ich es, mit meiner Ausbilderin umzugehen, obwohl ich ganz genau weiß und spüre, dass sie mich nicht magt und mich das geistig und körperlich vor Angst lähmt, sowie ich mit ihr in einem Raum bin?
- Wie schaffe ich es, jetzt überhaupt erst mal dieses schwarze, innere Loch zu überwinden, dass mcih vor Angst so lähmt, dass ich es kaum hingekriegt habe, im Ausbildungsseminar anzurufen und mich krank zu melden?
- Wie kriege ich es hin, Arbeitsabläufe besser zu strukturieren und zu planen, damit ich sie meinen Prüfern vorlegen kann?
- Und habt ihr Tipps zur Struktur eines Arbeitsplatzes, weil ich bisher immer eine Anhängerin des kreativen Chaos war und damit auch wunderbar bis zur Prüfung kam, jetzt aber mich auf alte Unterlagen berufen muss, die irgendwo im Zettelchaos in zwei Wohnungen liegen?
Mein Freund und ich werden die Osterferien nutzen, um zusammenzuziehen. Das ist zwar einerseits blöd, weil dann noch mehr Umstrukturierungen reinkommen, aber andererseits merke ich, dass ich hier eh zu 90% wohne und zwei halbe Schreibtische meine innere Unstrukturiertheit noch verschlimmern.
Dieses Zusammenziehen wären eine Chance für mich, das Thema Ordnung und Struktur neu anzugehen - etwas, womit ich ja immer große Probleme habe. Beim Umgang mit meinen Prüfern hilft es mir allerdings nichts...
Zwei Wochen habe ich es noch geschafft, zur Arbeit zu gehen und mit all den vielen Menschen, die an dieser Ausbildung beteiligt sind, normal weiter zu reden, aber dieses Wochenende konnte ich nicht mehr. Pünktlich dazu hat ein Virus zugeschlagen und mich lahmgelegt, so dass ich jetzt krank zu Hause geblieben bin.
Jetzt überlege ich die ganze Zeit, ob ich überhaupt weiter machen soll. Ich bin irgendwie nur noch unglücklich - nicht mit dem Beruf (Förderschullehrerin), sondern mit dieser ganzen bescheuerten Ausbildungssituation. Es macht mir Spaß, zu unterrichten, ich mag die Schüler und ich habe das Gefühl, dass sie mit mir auch klarkommen (nach meinen Erfahrungen bin ich vorsichtig damit zu sagen, dass sie mich mögen, weil ich weiß, dass man Antipathie aus einer Abhängigenposition nicht zeigt).
Aber anscheinend hapert es bei meiner Arbeit auf der planerischen und theoretischen Ebene, wurde mir inzwischen so oft gesagt, dass ich es selbst glaube. Mich lähmt dieser Gedanke an mein Versagen.
Und es hapert daran, dass ich mit meiner obersten Vorgesetzten auf der zwischenmenschlichen Ebene überhaupt nicht klarkomme. Normalerweise hätte ich vor einem Jahr versucht, in ein anderes Ausbildungsseminar zu kommen, aber ich habe mich nicht getraut. So kam es, dass ich ständig Angst habe, wenn ich im Seminar bin, mich gelähmt fühle, mich nicht mehr traue, den Mund aufzumachen, und wenn ich dann doch mal etwas sage, werde ich ignoriert oder mit einem kurzen, kühlen Blick bedacht. Um mich davor zu schützen, habe ich eine zurückhaltende Fassade aufgebaut - was dann wieder als Fehler in meiner Berufpersönlichkeit gesehen (und mir genauso gesagt wird), weil es mich zu "arrogant und überheblich" wirken lässt.
Wie gesagt, der größte Fehler liegt bei mir wohl auf der Ebene der Planung und Strukturierung. Das weiß ich selbst - ich bin besser, wenn es darum geht, sich selbst etwas auszudenken und kreativ zu sein, aber am Tag meiner Prüfung habe ich erfahren, dass ich durch die Examensarbeit gefallen bin, weil mein Thema nicht genug mit Literatur gestützt war. Wie denn auch bei einem kreativen Thema, zu dem es wenig Literatur gibt, weil vieles eben doch eine eigene Idee war, wie man viele Vorgaben des Kurrikulums für die Schüler umsetzen kann?
Und was ich leider nie wirklich gelernt habe, ist zu planen und zu strukturieren. Ich habe Dinge immer schnell erfassen können und einen guten Zugriff darauf gehabt, wie man etwas umsetzen kann. Intuitiv eben - mich dafür dann stundenlang durch irgendwelche Literatur quälen, die etwas ganz anderes aussagt, habe ich einfach nicht gelernt, und jetzt rächt sich das wohl. Wenn ich einen Bericht über eine Unterrichtseinheit lese, bekomme (oder bekam) ich Ideen, wie man etwas ähnliches mit einer Klasse machen kann, in der ich gerade unterrichte, und dabei noch etwas aufgreifen, was Schüler sich irgendwann mal gewünscht haben... Aber ich habe nicht in dem Literaturverzeichnis am Ende des Artikels nachgeschaut, wie man eine solche Einheit theoretisch begründen könnte.
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Zum Teil ist das hier wohl einfach ein Jammerthread. Zum Teil erhoffe ich mir aber auch Hilfe bei ganz einfachen, dummen Sachen, die wahrscheinlich die meisten Leute können, nur ich irgendwie nicht.
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Fragen, zu denen ich Hilfe benötige:
- Wie schaffe ich es, mit meiner Ausbilderin umzugehen, obwohl ich ganz genau weiß und spüre, dass sie mich nicht magt und mich das geistig und körperlich vor Angst lähmt, sowie ich mit ihr in einem Raum bin?
- Wie schaffe ich es, jetzt überhaupt erst mal dieses schwarze, innere Loch zu überwinden, dass mcih vor Angst so lähmt, dass ich es kaum hingekriegt habe, im Ausbildungsseminar anzurufen und mich krank zu melden?
- Wie kriege ich es hin, Arbeitsabläufe besser zu strukturieren und zu planen, damit ich sie meinen Prüfern vorlegen kann?
- Und habt ihr Tipps zur Struktur eines Arbeitsplatzes, weil ich bisher immer eine Anhängerin des kreativen Chaos war und damit auch wunderbar bis zur Prüfung kam, jetzt aber mich auf alte Unterlagen berufen muss, die irgendwo im Zettelchaos in zwei Wohnungen liegen?
Mein Freund und ich werden die Osterferien nutzen, um zusammenzuziehen. Das ist zwar einerseits blöd, weil dann noch mehr Umstrukturierungen reinkommen, aber andererseits merke ich, dass ich hier eh zu 90% wohne und zwei halbe Schreibtische meine innere Unstrukturiertheit noch verschlimmern.
Dieses Zusammenziehen wären eine Chance für mich, das Thema Ordnung und Struktur neu anzugehen - etwas, womit ich ja immer große Probleme habe. Beim Umgang mit meinen Prüfern hilft es mir allerdings nichts...