
Benutzer39498 (37)
Planet-Liebe ist Startseite
- #1
Hallo ihr Hübschen 
Achtung, könnte etwas länger werden... ;-)
Ich hole jetzt mal weit aus und fange gaaaanz vorne an... Quasi beim Urknall.
Also, ich bin jetzt seit 9 Monaten mit meinem Freund zusammen. Kennengelernt haben wir uns vor über einem Jahr, aber es war für beide nicht von Anfang an klar das mal etwas daraus werden würde ;-) Wir haben uns nichtmal gezielt "gesucht", obwohl wir uns im ICQ kennengelernt haben. Ich hatte ihn irgendwie schon seit Jahren in meiner Liste, hab aber nie mit ihm geredet. Habe bis heute keine Ahnung warum er in meiner Liste war (und ich in seiner!), wir uns aber nicht kannten. Durch Umwege sprach er mich aber doch mal an...
Von da an erfuhr ich natürlich mehr über ihn. Ich war zur der Zeit in einer relativ schwierigen Phase, aber dazu später mehr.
Das Bild von ihm fügte sich immer mehr zusammen. Eltern, eine Schwester, jünger als er, Fische als Haustiere, eigenes Haus, zwei Autos, Boot, gute Noten in der Schule, beliebt, gutaussehend, nett. Immer überall dabei und engagiert, begabt, talentiert, und meistens glücklich.
Quasi - in meinen Augen - das "perfekte" Leben. Natürlich ist mir klar, das kein Leben perfekt ist - auch nicht seins. Aber aus meiner Sicht war es eben so. Irgendwie hat mich das total fasziniert, ich fands toll, mal wieder einen Einblick in die "heile Welt" zu bekommen.
Gut, bei Rock am Ring haben wir uns dann das erste mal gesehen und sofort ineinander verguckt (wobei ich mich irgendwie vorher schon ein bisschen in ihn verliebt hatte). Es stand fest das wir uns auf jeden Fall wiedersehen müssen... Als er dann Sommerferien hatte (ich leider noch nicht) wars dann auch soweit und er kam für 3 Tage zu mir. Das war soooo schön
Danach fuhr er leider erst mal für 3 Wochen mit seiner Familie in den Urlaub.
Direkt danach hatten wir einen 10-tägigen Urlaub in Hamburg geplant. Ich fuhr also Montags zu ihm, eine Nacht sollte ich noch bei ihm schlafen bevor es mit dem Zug weiter nach HH ging.
Und da fing das Problem eigentlich schon an. Ich war sofort fasziniert von seiner Familie, erst mal im positiven Sinne. Das schlug dann aber schnell um... Er kam nämlich dann abends ins Gästezimmer wo ich schlafen sollte. Wir dachten uns beide nichts dabei, und mehr als kuscheln und knutschen lief auch nicht. Am nächsten morgen beim Frühstück sagt seine Mutter dann plötzlich "Also, wir haben ja bisher immer über alles offen geredet, deshalb würde ich jetzt gerne darüber reden was letzte Nacht passiert ist.." Von da an war ich stumm und wie vom Donner gerührt
Seine Eltern fanden es nicht in Ordnung das wir in einem Bett geschlafen hatten, erstens weil wir uns "Das" doch aufheben sollten bis aus der Verliebtheit Liebe wird und zweitens weil seine "kleine" Schwester (die ist jetzt 14) ja was mitbekommen könnte. Puh, ich sag euch, das war die längste halbe Stunde meines Lebens. Wir fuhren dann mit der Ermahnung doch noch zu warten nach HH, aber seine Mutter sagte noch das sie natürlich nicht beeinflussen könnten was wir in Hamburg machten. Toller Start, nicht wahr? 
Wir haben uns davon aber nicht wirklich beirren lassen, hatte wunderschöne 10 Tage in Hamburg - zwischendurch war er allerdings noch ein Wochenende in Bremerhaven bei der Sail mit seiner Familie, Sonntags kam ich auch dazu aber es lief alles gut - hatten dort auch unser erstes Mal und von da an viel Sex
und es war einfach SUPER.
Von da an gings - was die Familie betrifft - erst mal gar nicht so steil bergab. Ich besuchte ihn ein paar mal am Wochenende, musste aber immer im Gästezimmer schlafen. Kurz vor meinem 18. Geburtstag (sein Vater hatte wohl gesagt, wenn ich 18 bin darf ich bei ihm im Zimmer schlafen - er ist übrigens auch 18, bald 19) war ich da als auch seine eine Oma und Verwandtschaft aus den USA usw. da waren, da war net genug Platz also MUSSTE ich in seinem Zimmer schlafen. Hach, was ein Luxus! Von da an durfte ich das auch
Soweit, so gut.
Plötzlich fing das Verhältnis zu seinen Eltern an, schlechter zu werden. Es war ja schon von Anfang an nicht besonders gut. Seine Eltern wollten immer wissen was wir wann machen, haben immer schön Vorschläge gemacht was wir doch mal unternehmen könnten, und haben gemäkelt wenn wir bis 10 Uhr geschlafen haben (am Wochenende!!). Mit seiner Schwester verstehe ich mich übrigens bis heute gut, die findet mich soweit ich weiß auch ganz cool!
Ich weiß es nicht, anscheinend war ich "unfreundlich". Ich bin fest davon überzeugt, das es einfach nur Missverständnisse waren. Sein Vater behauptet zum Beispiel, das ich mich nicht dafür bedankt habe, das er uns beiden Schokobananen auf dem Weihnachtsmarkt spendiert hat. Und ich weiß ganz, ganz sicher das ich mehrmals und laut mich bedankt habe. Kann doch sein, das er es überhört hat, aber muss er mir das deswegen gleich so negativ zu Lasten legen? Warum war ich denn zwingend die "Schuldige"?!
Und so Situationen gabs scheinbar öfter. Richtig steige ich nicht durch, da mein Freund mir nie wirklich erzählt woran es denn lag. :kopfschue
Klar, dass dadurch mein Bild von der "perfekten" Familie ein paar Risse bekam. Aber irgendwie war es doch trotzdem noch da - denn mein Freund ist ein sehr familiärer Mensch, der sich teilweise regelrecht für seine Eltern prostituiert (mal hart ausgedrückt) und mit seinen 18 Jahren immernoch jeden Urlaub mit seiner Familie verbringt. Es ist für ihn auch normal, alles mit Mama und Papa abzuklären und so. Weiterhin muss er jedesmal, wenn ich kommen will, richtig fragen und so weiter.
So, nun mal zu MEINER Situation.
Ich versuchs mal "kurz" zu machen.
Vor 4 Jahren (am 3.4. sind es 4 Jahre) ist meine Mutter an einer Hirnblutung gestorben. Ich war 14. Es kam total plötzlich und unerwartet. Nun, sie hinterließ meinen Vater und drei Kinder - mich, und meine zwei Brüder (die sind jetzt fast 23 und 10). Mein Vater war schon immer wenig zuhause, er ist eher so der typische Manager, immer unterwegs. Nun war er halt gezwungen sich mit Familienführung auseinanderzusetzen, und ehrlichgesagt gelang ihm das nicht so richtig. Aber das ist wieder ein anderes Thema ;-) Jedenfalls fing er dann was mit unserer Haushaltshilfe an.
Ich versank in der Zeit in Depressionen, ein Selbstmordversuch war auch dabei, den ich aber selbst abgebrochen habe. Es war einfach zu hart, mit 14 plötzlich ohne Mutter dazustehen. Irgendwann bin ich auch gar nicht mehr in die Schule gegangen, hatte dort zunehmend Probleme... Was mich gerettet hat war mein Auslandsjahr. Ich hatte schon lange vor ein Jahr in die USA zu gehen, aber meine Mutter sagte immer das könnten wir uns nicht leisten Mein Vater machte das nun möglich, warscheinlich um mich zu trösten. Ich ging also 2003 für ein Jahr in die USA und hatte dort wirklich eine geile Zeit. Es hat mich wirklich gerettet und ohne wäre ich nicht dort, wo ich jetzt bin!
Drei Tage nach dem ich wieder zurück in Deutschland war, flog ich von zuhause raus. Ich hatte mich mit meiner Stiefmutter gestritten (Ja, mein Vater hatte tatsächlich ohne seinen Kindern was zu sagen während ich in den USA war geheiratet und war auch in ein neues Haus gezogen :kopfschue ) und sie stellte meinem Vater das Ultimatum "Entweder sie geht oder ich gehe!" - Ich musste also gehen. Zuerst kam ich zwei Wochen zu Verwandte, dann hab ich für 2mon beim Jugendamt im betreuten Wohnen gewohnt (die Hölle auf Erden für mich). Dann hatte ich unglaublich viel Glück, da meine Cousine und ihre Lebensgefährtin ein Haus gekauft hatten - vorher wohnten sie in einer Wohnung in Frankfurt - und mir anboten ich könne bei ihnen einziehen. Ich zog also dahin zurück, wo meine Eltern aufgewachsen waren, wo der Großteil meiner Verwandtschaft wohnte und in eine Stadt die ich gut kannte (Hanau - in Friedberg, ca. 20min entfernt, war ich aufgewachsen bevor wir an den Bodensee zogen). Hier begann für mich ein Neustart - neue Familie, neue Schule, neue Freunde, neues Leben. Raus aus dem Sumpf und rein ins Wasser.
Hier ist es auch wirklich prima. Ich hab mich seit Sommer 2004 super eingelebt, habe endlich wieder eine Familie und ich habs hier wirklich gut. In der Schule klappts mittlerweile nach einigen Startschwierigkeiten auch einigermaßen (Probleme mit Schwänzen, Mobbing, und ähnlichem - musste mich erstmal behaupten, und das, wo ich doch früher immer beliebt war und die Schule liebte!) und ich könnte mir für meine Situation nichts besseres vorstellen.
Aber, ihr seht schon, eine Bilderbuchsituation ist das ganz sicher nicht. Mit 14 die Mutter verloren, mit 16 von zuhause rausgeschmissen worden.
Ein krasser Gegensatz zum Leben meines Freundes.
Tja, und wenn ich so sehe, wie er lebt, wie wohlhabend seine Familie ist, was sie sich einfach so leisten können (er hat auch grade erst einen Neuwagen gekauft bekommen, das war genauso selbstverständlich wie sein Auslandsjahr, und seine Schwester wird auch ein Jahr weg gehen... zwei Häuser haben sie auch.. tja, ein bisschen anders als bei mir, wo der Vater zwar gut verdient aber ordentlich Schulden hat, kein eigenes Haus oder so, und halt Firmenwagen..) werde ich meistens ganz schön neidisch. Auch wenn ich sehe wie seine Familie sich um ihn kümmert, wie das bei denen alles läuft. Dieses richtige Familienleben, das fehlt mir einfach tierisch, auch jetzt nach 4 Jahren noch!
Und das belastet unsere Beziehung. Der ganze Stress mit seinen Eltern, unsere teilweise völlig anderen Vorstellungen... er kann es sich kaum vorstellen von zuhause auszuziehen, wird es zwar zum Studium tun müssen aber will dann noch mindestens alle zwei Wochen fürs Wochenende nach Hause fahren - wenn nicht sogar jede Woche - und wird es furchtbar vermissen. Naja, die Phase hab ich halt schon hinter mir. Ich könnte mich auch immer furchtbar über die konservativen Ansichten von ihm und von seiner Familie aufregen. Ich wohne ja nunmal mit zwei lesbischen Frauen zusammen. Und? Für mich ist das völlig normal. Für seine Eltern natürlich etwas skandalös...
Achtung, könnte etwas länger werden... ;-)
Ich hole jetzt mal weit aus und fange gaaaanz vorne an... Quasi beim Urknall.
Also, ich bin jetzt seit 9 Monaten mit meinem Freund zusammen. Kennengelernt haben wir uns vor über einem Jahr, aber es war für beide nicht von Anfang an klar das mal etwas daraus werden würde ;-) Wir haben uns nichtmal gezielt "gesucht", obwohl wir uns im ICQ kennengelernt haben. Ich hatte ihn irgendwie schon seit Jahren in meiner Liste, hab aber nie mit ihm geredet. Habe bis heute keine Ahnung warum er in meiner Liste war (und ich in seiner!), wir uns aber nicht kannten. Durch Umwege sprach er mich aber doch mal an...
Von da an erfuhr ich natürlich mehr über ihn. Ich war zur der Zeit in einer relativ schwierigen Phase, aber dazu später mehr.
Das Bild von ihm fügte sich immer mehr zusammen. Eltern, eine Schwester, jünger als er, Fische als Haustiere, eigenes Haus, zwei Autos, Boot, gute Noten in der Schule, beliebt, gutaussehend, nett. Immer überall dabei und engagiert, begabt, talentiert, und meistens glücklich.
Quasi - in meinen Augen - das "perfekte" Leben. Natürlich ist mir klar, das kein Leben perfekt ist - auch nicht seins. Aber aus meiner Sicht war es eben so. Irgendwie hat mich das total fasziniert, ich fands toll, mal wieder einen Einblick in die "heile Welt" zu bekommen.
Gut, bei Rock am Ring haben wir uns dann das erste mal gesehen und sofort ineinander verguckt (wobei ich mich irgendwie vorher schon ein bisschen in ihn verliebt hatte). Es stand fest das wir uns auf jeden Fall wiedersehen müssen... Als er dann Sommerferien hatte (ich leider noch nicht) wars dann auch soweit und er kam für 3 Tage zu mir. Das war soooo schön
Direkt danach hatten wir einen 10-tägigen Urlaub in Hamburg geplant. Ich fuhr also Montags zu ihm, eine Nacht sollte ich noch bei ihm schlafen bevor es mit dem Zug weiter nach HH ging.
Und da fing das Problem eigentlich schon an. Ich war sofort fasziniert von seiner Familie, erst mal im positiven Sinne. Das schlug dann aber schnell um... Er kam nämlich dann abends ins Gästezimmer wo ich schlafen sollte. Wir dachten uns beide nichts dabei, und mehr als kuscheln und knutschen lief auch nicht. Am nächsten morgen beim Frühstück sagt seine Mutter dann plötzlich "Also, wir haben ja bisher immer über alles offen geredet, deshalb würde ich jetzt gerne darüber reden was letzte Nacht passiert ist.." Von da an war ich stumm und wie vom Donner gerührt
Wir haben uns davon aber nicht wirklich beirren lassen, hatte wunderschöne 10 Tage in Hamburg - zwischendurch war er allerdings noch ein Wochenende in Bremerhaven bei der Sail mit seiner Familie, Sonntags kam ich auch dazu aber es lief alles gut - hatten dort auch unser erstes Mal und von da an viel Sex
Von da an gings - was die Familie betrifft - erst mal gar nicht so steil bergab. Ich besuchte ihn ein paar mal am Wochenende, musste aber immer im Gästezimmer schlafen. Kurz vor meinem 18. Geburtstag (sein Vater hatte wohl gesagt, wenn ich 18 bin darf ich bei ihm im Zimmer schlafen - er ist übrigens auch 18, bald 19) war ich da als auch seine eine Oma und Verwandtschaft aus den USA usw. da waren, da war net genug Platz also MUSSTE ich in seinem Zimmer schlafen. Hach, was ein Luxus! Von da an durfte ich das auch
Plötzlich fing das Verhältnis zu seinen Eltern an, schlechter zu werden. Es war ja schon von Anfang an nicht besonders gut. Seine Eltern wollten immer wissen was wir wann machen, haben immer schön Vorschläge gemacht was wir doch mal unternehmen könnten, und haben gemäkelt wenn wir bis 10 Uhr geschlafen haben (am Wochenende!!). Mit seiner Schwester verstehe ich mich übrigens bis heute gut, die findet mich soweit ich weiß auch ganz cool!
Ich weiß es nicht, anscheinend war ich "unfreundlich". Ich bin fest davon überzeugt, das es einfach nur Missverständnisse waren. Sein Vater behauptet zum Beispiel, das ich mich nicht dafür bedankt habe, das er uns beiden Schokobananen auf dem Weihnachtsmarkt spendiert hat. Und ich weiß ganz, ganz sicher das ich mehrmals und laut mich bedankt habe. Kann doch sein, das er es überhört hat, aber muss er mir das deswegen gleich so negativ zu Lasten legen? Warum war ich denn zwingend die "Schuldige"?!
Und so Situationen gabs scheinbar öfter. Richtig steige ich nicht durch, da mein Freund mir nie wirklich erzählt woran es denn lag. :kopfschue
Klar, dass dadurch mein Bild von der "perfekten" Familie ein paar Risse bekam. Aber irgendwie war es doch trotzdem noch da - denn mein Freund ist ein sehr familiärer Mensch, der sich teilweise regelrecht für seine Eltern prostituiert (mal hart ausgedrückt) und mit seinen 18 Jahren immernoch jeden Urlaub mit seiner Familie verbringt. Es ist für ihn auch normal, alles mit Mama und Papa abzuklären und so. Weiterhin muss er jedesmal, wenn ich kommen will, richtig fragen und so weiter.
So, nun mal zu MEINER Situation.
Ich versuchs mal "kurz" zu machen.
Vor 4 Jahren (am 3.4. sind es 4 Jahre) ist meine Mutter an einer Hirnblutung gestorben. Ich war 14. Es kam total plötzlich und unerwartet. Nun, sie hinterließ meinen Vater und drei Kinder - mich, und meine zwei Brüder (die sind jetzt fast 23 und 10). Mein Vater war schon immer wenig zuhause, er ist eher so der typische Manager, immer unterwegs. Nun war er halt gezwungen sich mit Familienführung auseinanderzusetzen, und ehrlichgesagt gelang ihm das nicht so richtig. Aber das ist wieder ein anderes Thema ;-) Jedenfalls fing er dann was mit unserer Haushaltshilfe an.
Ich versank in der Zeit in Depressionen, ein Selbstmordversuch war auch dabei, den ich aber selbst abgebrochen habe. Es war einfach zu hart, mit 14 plötzlich ohne Mutter dazustehen. Irgendwann bin ich auch gar nicht mehr in die Schule gegangen, hatte dort zunehmend Probleme... Was mich gerettet hat war mein Auslandsjahr. Ich hatte schon lange vor ein Jahr in die USA zu gehen, aber meine Mutter sagte immer das könnten wir uns nicht leisten Mein Vater machte das nun möglich, warscheinlich um mich zu trösten. Ich ging also 2003 für ein Jahr in die USA und hatte dort wirklich eine geile Zeit. Es hat mich wirklich gerettet und ohne wäre ich nicht dort, wo ich jetzt bin!
Drei Tage nach dem ich wieder zurück in Deutschland war, flog ich von zuhause raus. Ich hatte mich mit meiner Stiefmutter gestritten (Ja, mein Vater hatte tatsächlich ohne seinen Kindern was zu sagen während ich in den USA war geheiratet und war auch in ein neues Haus gezogen :kopfschue ) und sie stellte meinem Vater das Ultimatum "Entweder sie geht oder ich gehe!" - Ich musste also gehen. Zuerst kam ich zwei Wochen zu Verwandte, dann hab ich für 2mon beim Jugendamt im betreuten Wohnen gewohnt (die Hölle auf Erden für mich). Dann hatte ich unglaublich viel Glück, da meine Cousine und ihre Lebensgefährtin ein Haus gekauft hatten - vorher wohnten sie in einer Wohnung in Frankfurt - und mir anboten ich könne bei ihnen einziehen. Ich zog also dahin zurück, wo meine Eltern aufgewachsen waren, wo der Großteil meiner Verwandtschaft wohnte und in eine Stadt die ich gut kannte (Hanau - in Friedberg, ca. 20min entfernt, war ich aufgewachsen bevor wir an den Bodensee zogen). Hier begann für mich ein Neustart - neue Familie, neue Schule, neue Freunde, neues Leben. Raus aus dem Sumpf und rein ins Wasser.
Hier ist es auch wirklich prima. Ich hab mich seit Sommer 2004 super eingelebt, habe endlich wieder eine Familie und ich habs hier wirklich gut. In der Schule klappts mittlerweile nach einigen Startschwierigkeiten auch einigermaßen (Probleme mit Schwänzen, Mobbing, und ähnlichem - musste mich erstmal behaupten, und das, wo ich doch früher immer beliebt war und die Schule liebte!) und ich könnte mir für meine Situation nichts besseres vorstellen.
Aber, ihr seht schon, eine Bilderbuchsituation ist das ganz sicher nicht. Mit 14 die Mutter verloren, mit 16 von zuhause rausgeschmissen worden.
Ein krasser Gegensatz zum Leben meines Freundes.
Tja, und wenn ich so sehe, wie er lebt, wie wohlhabend seine Familie ist, was sie sich einfach so leisten können (er hat auch grade erst einen Neuwagen gekauft bekommen, das war genauso selbstverständlich wie sein Auslandsjahr, und seine Schwester wird auch ein Jahr weg gehen... zwei Häuser haben sie auch.. tja, ein bisschen anders als bei mir, wo der Vater zwar gut verdient aber ordentlich Schulden hat, kein eigenes Haus oder so, und halt Firmenwagen..) werde ich meistens ganz schön neidisch. Auch wenn ich sehe wie seine Familie sich um ihn kümmert, wie das bei denen alles läuft. Dieses richtige Familienleben, das fehlt mir einfach tierisch, auch jetzt nach 4 Jahren noch!
Und das belastet unsere Beziehung. Der ganze Stress mit seinen Eltern, unsere teilweise völlig anderen Vorstellungen... er kann es sich kaum vorstellen von zuhause auszuziehen, wird es zwar zum Studium tun müssen aber will dann noch mindestens alle zwei Wochen fürs Wochenende nach Hause fahren - wenn nicht sogar jede Woche - und wird es furchtbar vermissen. Naja, die Phase hab ich halt schon hinter mir. Ich könnte mich auch immer furchtbar über die konservativen Ansichten von ihm und von seiner Familie aufregen. Ich wohne ja nunmal mit zwei lesbischen Frauen zusammen. Und? Für mich ist das völlig normal. Für seine Eltern natürlich etwas skandalös...