
Benutzer62713 (37)
Verbringt hier viel Zeit
- #1
Hallo Leute,
nachdem ich heute meine Oma mal wieder besucht hatte, habe ich mich gefragt, wie ich hier helfen kann...
Zwar studiere ich Psychologie, aber ein Studium an sich hat ja noch nicht wirklich was therapeutisches...
Es ist so, dass meine Oma bei jedem Besuch, sei es von mir oder meinen Eltern oder meiner Tante, nach einer Weile IMMER auf ihre Flüchtlingszeit zurück kommt.
Sie erzählt dann jedes Mal die gleiche Geschichte...
Es geht meistens immer um die Zeit, wie sie von Ostpreußen zum Bodensee geflüchtet ist, wie sie dort bei einer (taubstummen) Lehrerin gelebt hat und von dort woanders hingegangen ist und dort schlecht behandelt wurde ("Du bist doch nur eine Dienstmagd" - Ohrfeigen). Sie war mit 14 Jahren von ihrer Mutter zum Bodensee geschickt worden, hatte zuvor in Pommern 4 Jahre in einem 50qm² großen Flüchtlingsraum mit 14 anderen Menschen leben müssen. Sie war in 6 verschiedenen Flüchtlingslagern, ihr Vater war fort, ihre Schwester wurde von einem anderen Mann gezeugt. Sie hat kein so gutes Verhältnis zu ihrer Schwester, weil diese es besser hatte als sie und auch besser versorgt hatte. Ihre Mutter lag mal im Krankenhaus und musste verpflegt werden, als es ihr dann besser ging, wurde sie zum Bodensee fortgeschickt.... Sie hatte in Mersburg (Ostpreußen) Vergewaltigungen von den Russen an ihrer Mutter oder an etwa 13-jährige Mädchen mit ansehen müssen. (Ich frage mich allerdings, ob meine Oma nicht vllt auch selbst vergewaltigt wurde, aber nichts davon sagt. Ich mein, sie konnte das alles mitverfolgen, wurde aber nicht selbst vergewaltigt?!
)
Ihr kamen heute mehrmals die Tränen hoch. Es beschäftigt sie sehr, aber ich weiß nicht wie ich ihr helfen soll?! Ich hatte ihr vorgeschlagen, eine Art Tagebuch zu schreiben, aber das will sie nicht unbedingt. Dann hatte ich mit Papa besprochen, dass wir vielleicht zu den Orten fahren, wo sie die ganzen Erlebnisse hatte, aber Papa meinte, dass wolle Oma nicht...
Was sie sehr beschäftigt ist, dass sie so ein schlechtes Verhältnis zu ihrer Schwester hat, obwohl ihre Schwester ja nichts dafür kann, dass es ihr besser ging als ihr. Und zweiteres ist, dass sie nicht versteht, worüber die Jugend heutzutage jammert... Denen ginge es doch schon so gut und sie würden auf hohem Niveau jammern...
Nun frage ich mich, ob ihr vielleicht Erfahrungen in der Art habt und ob ihr vielleicht Tipps habt?
Würde mich wirklich freuen!
LG, Drache
nachdem ich heute meine Oma mal wieder besucht hatte, habe ich mich gefragt, wie ich hier helfen kann...
Zwar studiere ich Psychologie, aber ein Studium an sich hat ja noch nicht wirklich was therapeutisches...
Es ist so, dass meine Oma bei jedem Besuch, sei es von mir oder meinen Eltern oder meiner Tante, nach einer Weile IMMER auf ihre Flüchtlingszeit zurück kommt.
Sie erzählt dann jedes Mal die gleiche Geschichte...
Es geht meistens immer um die Zeit, wie sie von Ostpreußen zum Bodensee geflüchtet ist, wie sie dort bei einer (taubstummen) Lehrerin gelebt hat und von dort woanders hingegangen ist und dort schlecht behandelt wurde ("Du bist doch nur eine Dienstmagd" - Ohrfeigen). Sie war mit 14 Jahren von ihrer Mutter zum Bodensee geschickt worden, hatte zuvor in Pommern 4 Jahre in einem 50qm² großen Flüchtlingsraum mit 14 anderen Menschen leben müssen. Sie war in 6 verschiedenen Flüchtlingslagern, ihr Vater war fort, ihre Schwester wurde von einem anderen Mann gezeugt. Sie hat kein so gutes Verhältnis zu ihrer Schwester, weil diese es besser hatte als sie und auch besser versorgt hatte. Ihre Mutter lag mal im Krankenhaus und musste verpflegt werden, als es ihr dann besser ging, wurde sie zum Bodensee fortgeschickt.... Sie hatte in Mersburg (Ostpreußen) Vergewaltigungen von den Russen an ihrer Mutter oder an etwa 13-jährige Mädchen mit ansehen müssen. (Ich frage mich allerdings, ob meine Oma nicht vllt auch selbst vergewaltigt wurde, aber nichts davon sagt. Ich mein, sie konnte das alles mitverfolgen, wurde aber nicht selbst vergewaltigt?!
Ihr kamen heute mehrmals die Tränen hoch. Es beschäftigt sie sehr, aber ich weiß nicht wie ich ihr helfen soll?! Ich hatte ihr vorgeschlagen, eine Art Tagebuch zu schreiben, aber das will sie nicht unbedingt. Dann hatte ich mit Papa besprochen, dass wir vielleicht zu den Orten fahren, wo sie die ganzen Erlebnisse hatte, aber Papa meinte, dass wolle Oma nicht...
Was sie sehr beschäftigt ist, dass sie so ein schlechtes Verhältnis zu ihrer Schwester hat, obwohl ihre Schwester ja nichts dafür kann, dass es ihr besser ging als ihr. Und zweiteres ist, dass sie nicht versteht, worüber die Jugend heutzutage jammert... Denen ginge es doch schon so gut und sie würden auf hohem Niveau jammern...
Nun frage ich mich, ob ihr vielleicht Erfahrungen in der Art habt und ob ihr vielleicht Tipps habt?
Würde mich wirklich freuen!
LG, Drache