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Benutzer170360 (37)
Sorgt für Gesprächsstoff
- #1
Liebes Forum,
ich bin ganz neu hier und melde mich direkt mit einer harten Nuss. Achtung, es wird etwas länger!
Die Geschichte beginnt an meinem früheren Arbeitsplatz, wo ich mich in einen direkten Kollegen verknallt habe. Mich traf es damals wie der Blitz, mit der ganzen Batterie an Begleiterscheinungen wie Schlaflosigkeit, Schüchternheit, flauem Magen, usw. Hier kommt aber schon der Catch: ich bin – damals wie heute – in einer langfristigen und ernsten Beziehung... Mehr dazu später.
Ich habe versucht, den Kollegen aus dem Kopf zu bekommen, was durch die räumliche Nähe schwierig war, aber mir dann doch gelungen ist. Nun, wie sich über den Zeitraum von 3! Jahren herausgestellt hat, waren meine Bemühungen nur von kurzer Dauer und das (persönliche) Interesse und (körperliche) Verlangen nach diesem Mann kehrten immer wieder zurück.
Wir hatten immer einen sehr ungezwungen, lustig-kollegialen Umgang miteinander, aber darüber hinaus habe ich gespürt, dass da irgendwie "mehr" ist. Es fing an mit kleinen Neckereien und beiläufigen Berührungen, dann ständigen gemeinsamen (Raucher-)pausen, dann gemeinsamen Raucherpausen als er längst mit dem Rauchen aufgehört hatte. Wir haben uns über tiefgründige und private Themen unterhalten, oder einfach rumgealbert. Als Team, auch im beruflichen Sinne, also sehr eingespielt und vertraut, und das fiel auch anderen Kollegen auf.
Während dieser 3 Jahre gab es viele Situationen, die in meinem Kopf diese Vorstellung gesät haben, dass es auf beiden Seiten ein ehrliches Interesse gibt. Er hat mir zum Beispiel Mut gemacht und Hilfe angeboten, wenn ich mit einer Situation etwas überfordert war. Oder sich kleine Details über mich gemerkt und diese in seinen Handlungen und Worten berücksichtigt. Oder heimgebracht, wenn es auf der Arbeit etwas später wurde. In den Momenten, in denen wir alleine waren, habe ich immer gehofft, dass er den nächsten Schritt macht und wir uns näherkommen. Und mit jedem Mal begann mein Kampf von vorne: Ich musste die Träumereien an diesen Moment gehen lassen, die Gefühle verdrängen, mich meiner real existierenden Beziehung zuwenden und mit den Schuldgefühlen gegenüber meinem Freund klarkommen. Aber wie eingangs erwähnt habe ich genau das Mal für Mal überwunden.
Zum jetztigen Zeitpunkt arbeiten wir nicht mehr zusammen, sehen uns durch den gemeinsamen Freundeskreis aber regelmäßig. Alleine haben wir uns nur ein Mal getroffen. Jedenfalls waren wir vor kurzem erneut im Freundeskreis unterwegs und wieder war die Luft wie elektrisch aufgeladen, wieder wurden wir von Fremden angesprochen, ob wir ein Paar seien. Als es dann an die Verabschiedung ging, hat er von seinem geplanten Heimweg kehrt gemacht und mich nach Hause begleitet. Wir sind dabei auffällig langsam gelaufen und haben den Sonnenaufgang bewundert. Wir haben noch versucht, den Abschied aufzuschieben und Engelchen und Teufelchen haben in meinem Kopf darum geringt, ihn noch zu mir einzuladen. Jeder ist aber dann seines Weges gegangen.
Er hat mir am nächsten Morgen eine getextet und wir haben ein paar Nachrichtet ausgetauscht, aber auf meine letzte Nachricht kam dann keine Antwort mehr. Seitdem habe ich nichts mehr gehört.
Seit diesem Abend steht meine Welt (erneut) Kopf. Ich bin erschöpft von dieser ständigen emotionalen Achterbahnfahrt möchte für klare Verhältnisse sorgen. Jetzt gibt es natürlich zwei Baustellen, an denen ich arbeiten muss: mein Kollege, sowie mein Partner. Nennt mich feige, aber ich möchte zunächst die Fronten mit meinem Kollegen klären. Konkret möchte ich ihm in einem persönlichen Gespräch erklären, wie ich unser Verhältnis empfinde und wie er dazu steht. Auch wenn ich unsicher bin, welche mögliche Antwort schlimmer oder besser ist. Wenn ich mir sein Interesse nur eingebildet haben sollte stehe ich im schlimmsten Fall wie ein Idiot da und riskiere die Freundschaft. (Ich sage eingebildet, weil ich meiner eigenen Zurechnungsfähigkeit bei diesem Thema nicht traue und manchmal denke, dass ich mich in etwas hineingesteigert haben könnte und das alles aus seiner Sicht nur freundschaftlich gemeint war.) In diesem Fall hätte ich aber endlich die Gewissheit, trauere noch eine Weile, und kann mein Leben normal weiterleben. Wenn das Interesse auf Gegenseitigkeit beruht wird es exponentiell problematischer, denn dann steht meine langjährige Beziehung erst recht auf dem Spiel. Wie ich mit dieser Antwort umgehen würde – keine Ahnung!
Danke bereits an alle, die bis hierher mitgelesen haben!! Ich habe bewusst nicht viel über meine Beziehung und meinen Partner geschrieben, um es etwas kürzer zu halten. Die Kurzfassung ist aber, dass wir soweit eine ausgeglichene und gesunde Beziehung führen, bis auf den Sex, der schon seit Jahren viel zu kurz kommt. Wir verdrängen das Thema ein wenig; auch um die sonst gut funktionierende Beziehung nicht zu belasten. Unabhängig davon liebe ich ihn nämlich sehr und kann mir nicht vorstellen, plötzlich ohne ihn zu sein.
Jetzt kommt ihr ins Spiel. Wie schätzt ihr meine Situation ein? Ist es sinnvoll, mit dem Kollegen darüber zu sprechen? Wie gehe ich sowas am Besten an? Persönliches Treffen ist klar, aber wo/in welchem Rahmen? Wie initiiere ich so etwas, ohne mit der Tür ins Haus zu fallen? Oder sollte ich diese Phase des Schwärmens wieder aushalten und verstärkt an meiner Beziehung arbeiten? Beides zusammen? Ich bin hoffnungslos verwirrt und hätte noch viel mehr, was ich loswerden möchte, aber da ich sonst mit niemanden darüber sprechen kann (alles gemeinsame Freunde meines Partners) wende ich mich hoffnungsvoll an euch. Ich bin über jeden Gedanken und Rat dazu dankbar!
ich bin ganz neu hier und melde mich direkt mit einer harten Nuss. Achtung, es wird etwas länger!
Die Geschichte beginnt an meinem früheren Arbeitsplatz, wo ich mich in einen direkten Kollegen verknallt habe. Mich traf es damals wie der Blitz, mit der ganzen Batterie an Begleiterscheinungen wie Schlaflosigkeit, Schüchternheit, flauem Magen, usw. Hier kommt aber schon der Catch: ich bin – damals wie heute – in einer langfristigen und ernsten Beziehung... Mehr dazu später.
Ich habe versucht, den Kollegen aus dem Kopf zu bekommen, was durch die räumliche Nähe schwierig war, aber mir dann doch gelungen ist. Nun, wie sich über den Zeitraum von 3! Jahren herausgestellt hat, waren meine Bemühungen nur von kurzer Dauer und das (persönliche) Interesse und (körperliche) Verlangen nach diesem Mann kehrten immer wieder zurück.
Wir hatten immer einen sehr ungezwungen, lustig-kollegialen Umgang miteinander, aber darüber hinaus habe ich gespürt, dass da irgendwie "mehr" ist. Es fing an mit kleinen Neckereien und beiläufigen Berührungen, dann ständigen gemeinsamen (Raucher-)pausen, dann gemeinsamen Raucherpausen als er längst mit dem Rauchen aufgehört hatte. Wir haben uns über tiefgründige und private Themen unterhalten, oder einfach rumgealbert. Als Team, auch im beruflichen Sinne, also sehr eingespielt und vertraut, und das fiel auch anderen Kollegen auf.
Während dieser 3 Jahre gab es viele Situationen, die in meinem Kopf diese Vorstellung gesät haben, dass es auf beiden Seiten ein ehrliches Interesse gibt. Er hat mir zum Beispiel Mut gemacht und Hilfe angeboten, wenn ich mit einer Situation etwas überfordert war. Oder sich kleine Details über mich gemerkt und diese in seinen Handlungen und Worten berücksichtigt. Oder heimgebracht, wenn es auf der Arbeit etwas später wurde. In den Momenten, in denen wir alleine waren, habe ich immer gehofft, dass er den nächsten Schritt macht und wir uns näherkommen. Und mit jedem Mal begann mein Kampf von vorne: Ich musste die Träumereien an diesen Moment gehen lassen, die Gefühle verdrängen, mich meiner real existierenden Beziehung zuwenden und mit den Schuldgefühlen gegenüber meinem Freund klarkommen. Aber wie eingangs erwähnt habe ich genau das Mal für Mal überwunden.
Zum jetztigen Zeitpunkt arbeiten wir nicht mehr zusammen, sehen uns durch den gemeinsamen Freundeskreis aber regelmäßig. Alleine haben wir uns nur ein Mal getroffen. Jedenfalls waren wir vor kurzem erneut im Freundeskreis unterwegs und wieder war die Luft wie elektrisch aufgeladen, wieder wurden wir von Fremden angesprochen, ob wir ein Paar seien. Als es dann an die Verabschiedung ging, hat er von seinem geplanten Heimweg kehrt gemacht und mich nach Hause begleitet. Wir sind dabei auffällig langsam gelaufen und haben den Sonnenaufgang bewundert. Wir haben noch versucht, den Abschied aufzuschieben und Engelchen und Teufelchen haben in meinem Kopf darum geringt, ihn noch zu mir einzuladen. Jeder ist aber dann seines Weges gegangen.
Er hat mir am nächsten Morgen eine getextet und wir haben ein paar Nachrichtet ausgetauscht, aber auf meine letzte Nachricht kam dann keine Antwort mehr. Seitdem habe ich nichts mehr gehört.
Seit diesem Abend steht meine Welt (erneut) Kopf. Ich bin erschöpft von dieser ständigen emotionalen Achterbahnfahrt möchte für klare Verhältnisse sorgen. Jetzt gibt es natürlich zwei Baustellen, an denen ich arbeiten muss: mein Kollege, sowie mein Partner. Nennt mich feige, aber ich möchte zunächst die Fronten mit meinem Kollegen klären. Konkret möchte ich ihm in einem persönlichen Gespräch erklären, wie ich unser Verhältnis empfinde und wie er dazu steht. Auch wenn ich unsicher bin, welche mögliche Antwort schlimmer oder besser ist. Wenn ich mir sein Interesse nur eingebildet haben sollte stehe ich im schlimmsten Fall wie ein Idiot da und riskiere die Freundschaft. (Ich sage eingebildet, weil ich meiner eigenen Zurechnungsfähigkeit bei diesem Thema nicht traue und manchmal denke, dass ich mich in etwas hineingesteigert haben könnte und das alles aus seiner Sicht nur freundschaftlich gemeint war.) In diesem Fall hätte ich aber endlich die Gewissheit, trauere noch eine Weile, und kann mein Leben normal weiterleben. Wenn das Interesse auf Gegenseitigkeit beruht wird es exponentiell problematischer, denn dann steht meine langjährige Beziehung erst recht auf dem Spiel. Wie ich mit dieser Antwort umgehen würde – keine Ahnung!
Danke bereits an alle, die bis hierher mitgelesen haben!! Ich habe bewusst nicht viel über meine Beziehung und meinen Partner geschrieben, um es etwas kürzer zu halten. Die Kurzfassung ist aber, dass wir soweit eine ausgeglichene und gesunde Beziehung führen, bis auf den Sex, der schon seit Jahren viel zu kurz kommt. Wir verdrängen das Thema ein wenig; auch um die sonst gut funktionierende Beziehung nicht zu belasten. Unabhängig davon liebe ich ihn nämlich sehr und kann mir nicht vorstellen, plötzlich ohne ihn zu sein.
Jetzt kommt ihr ins Spiel. Wie schätzt ihr meine Situation ein? Ist es sinnvoll, mit dem Kollegen darüber zu sprechen? Wie gehe ich sowas am Besten an? Persönliches Treffen ist klar, aber wo/in welchem Rahmen? Wie initiiere ich so etwas, ohne mit der Tür ins Haus zu fallen? Oder sollte ich diese Phase des Schwärmens wieder aushalten und verstärkt an meiner Beziehung arbeiten? Beides zusammen? Ich bin hoffnungslos verwirrt und hätte noch viel mehr, was ich loswerden möchte, aber da ich sonst mit niemanden darüber sprechen kann (alles gemeinsame Freunde meines Partners) wende ich mich hoffnungsvoll an euch. Ich bin über jeden Gedanken und Rat dazu dankbar!
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