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Benutzer202653 (28)
Sorgt für Gesprächsstoff
- #1
Hallo miteinander 🌻
ich bin gerade sehr verzweifelt und hoffe jemand kann mir helfen.
Erstmal ein paar Randinfos. Ich w, 26 bin seit 7 Jahren mit meinem Freund m, 27 zusammen. Wir wohnen bereits seit 7,5 Jahren zusammen. Vor einem halben Jahr sind wir in eine größere und ländlich gelegenere Wohnung gezogen, die wir selbst renoviert haben und auch viel Geld investiert haben.
Mein Freund hat sein Abi und Studium jeweils mit 1 abgeschlossen und hat einen verantwortungsvollen Beruf. Er hat schon immer sehr viel im Haushalt gemacht, sogar etwas mehr als ich. Außerdem bezahlt er die komplette Miete, damit ich mich auf mein Studium konzentrieren kann.
Weil er sich nicht mit seinem Stiefvater vertragen hat, ist er mit 16 zu seinem alkoholabhängigen Vater gezogen. Ihn hat er dann kurze Zeit später tot zu Hause aufgefunden. Das hat er nie wirklich verarbeitet. Er ist dann in einer WG bei Freunden untergekommen, wo er auch seine Ex-Freundin kennengelernt hat. Seine Ex hat eine Persönlichkeitsstörung und ein Drogenproblem. Sie wurde selbst als Kind misshandelt und missbraucht und war daraufhin extrem abhängig von meinem Freund. Durch sie und ihre Freunde hat er dann selbst viele Drogen genommen. Er hat lange gebraucht, um sich aus der Beziehung zu ihr zu lösen. Als ich ihn kennengelernt habe, war er ein Wrack, ist wenn er Zeit mit mir verbracht hat aber aufgeblüht.
Unsere Beziehung ist jetzt 7 Jahre lang sehr harmonisch und schön verlaufen. Wir haben auch die selben Lebensvorstellungen und wollen auch Kinder zusammen haben. Er unterstützt mich in jeder Lebenslage und ist mein Fels in der Brandung. Vor einigen Wochen gab es einen weiteren Todesfall in seiner Familie. Die Person stand ihm nicht ganz so nahe wie sein Vater, aber der Tod hat die Erinnerung an seinen Vater wieder hochgeholt. Seitdem geht es bergab. Einmal hat er seitdem mit mir geredet. Er hat geweint, weil er als Kind niemanden hatte, der sich um ihn gekümmert hat. Sein Vater war schon immer alkoholkrank und als 4. Kind hat er generell nie viel Aufmerksamkeit bekommen. Danach hat er sich mir aber nicht mehr geöffnet. Er hat jeden Abend Bier getrunken und ist früh schlafen gegangen.
Gestern Abend ist dann etwas sehr schlimmes und für mich sehr traumatisches passiert. Er war im Arbeitszimmer und hatte die Tür verschlossen, was mir für Sonntag Abend komisch vorkam. Als ich nachsehen wollte was er da macht, hat er etwas versteckt. Es war Alufolie mit einem Aluröhrchen. Ich leb ja nicht hinterm Mond und mir war klar, dass er etwas geraucht haben muss. Auf Nachfrage hat er es verneint und wurde sogar pampig, dass ich ihm das unterstellen würde. Daraufhin ist er ins Bad gegangen. Ich dachte er geht auf Toilette und habe mich ins Wohnzimmer gesetzt. Nach 10 Minuten habe ich ein komisches Geräusch aus dem Badezimmer gehört. Also bin ich zur Badezimmertür gegangen und habe angeklopft. Keine Reaktion. Er hatte (zum Glück!) die Tür nicht abgeschlossen. Da lag er dann vor der Toilette.
Als ich ihn umdrehte waren sein Gesicht, sein Hals und die Hände lila verfärbt. Er hatte kein Bewusstsein mehr und war gerade dabei an seinem Erbrochenem zu ersticken. Natürlich wurde ich dann total panisch. Ich habe die 112 gerufen, ihn dabei in die stabile Seitenlage gelegt und das erbrochene mit meiner Hand versucht aus seinem Mund zu holen. Seine Halsschlagader hat aber noch pulsiert, weshalb ich Gott sei Dank nicht reanimierten musste. Bis zum Eintreffen von NA und Rettungsdienst hatte ich so große Angst wie noch nie in meinem Leben. Ich dachte mein Freund stirbt mir gleich.
Als der Notarzt eingetroffen ist hat er Naloxon bekommen (ein Opioid-Gegengift) und ist seitdem auf der Intensivstation, die er heute Nachmittag wieder verlassen darf. Im Moment bekommt er noch erbrochenes aus seiner Lunge gesaugt. Er hat mich vorhin angerufen und mir gesagt er habe kein Heroin geraucht. Ich habe ihm kein Wort geglaubt. Im Entlassungsbrief, den er schon vor einer Stunde bekommen hat steht aber tatsächlich, dass im Urin ausschließlich synthetische Cannabinoide gefunden wurden.
Ich habe die Nacht bei einer Freundin verbracht und bisher kein Auge zubekommen. Ich bekomme sein Gesicht nicht aus dem Kopf und ich bin so wütend darüber, dass er jetzt tot wäre, wenn ich nicht zu Hause gewesen wäre. Dann hätte ich ihn so vorfinden müssen wie er seinen Vater. Ich hatte noch nie solche Angst und fühle mich gerade einfach hilflos und traurig. Das Vertrauen in ihn ist jetzt aktuell futsch. Er sagt er hat nichts genommen bzw. nimmt nichts und geht daraufhin direkt ins Bad, um etwas zu nehmen was ihn sogar umgebracht hätte, wenn ich nicht nachgeschaut hätte.
Seine Schwestern, beide Sozialpädagoginnen meinten ich soll meine Sachen packen und gehen, wenn er keine Therapie machen möchte, denn das muss ich mir nicht antun. Ich will ihn nach dem einen Vorfall auf keinen Fall im Stich lassen und hoffe einfach, dass er eine Therapie machen möchte.
Der Vorfall hat meine Verlustängste jetzt verstärkt und ich habe jetzt künftig Angst aus dem Haus zu gehen, wenn mein Freund alleine ist. Ich wüsste im Falle einer Trennung aber auch gar nicht wie ich das alleine als Studentin finanziell hinkriegen soll.
Und natürlich liebe ich ihn auch.
Hat irgendjemand einen Ratschlag für mich?
ANMERKUNG: Der Vorfall ist inzwischen 8 Monate her. Seine Therapie läuft super und er arbeitet dabei auch ordentlich mit. Seit ein paar Monaten ist er täglich am meditieren und Sport treiben. Unsere Beziehung läuft auch gut und ich habe wieder mehr Vertrauen gefasst. Ich dachte schon nach dem Vorfall kann ich nicht mehr abends in Ruhe weggehen, wenn er alleine zu Hause ist, aber zum Glück ergeht es mir nicht so. Wir waren seitdem beide schon getrennt im Urlaub und ich gehe abends mit gutem Gefühl ohne ihn weg und umgekehrt.
ich bin gerade sehr verzweifelt und hoffe jemand kann mir helfen.
Erstmal ein paar Randinfos. Ich w, 26 bin seit 7 Jahren mit meinem Freund m, 27 zusammen. Wir wohnen bereits seit 7,5 Jahren zusammen. Vor einem halben Jahr sind wir in eine größere und ländlich gelegenere Wohnung gezogen, die wir selbst renoviert haben und auch viel Geld investiert haben.
Mein Freund hat sein Abi und Studium jeweils mit 1 abgeschlossen und hat einen verantwortungsvollen Beruf. Er hat schon immer sehr viel im Haushalt gemacht, sogar etwas mehr als ich. Außerdem bezahlt er die komplette Miete, damit ich mich auf mein Studium konzentrieren kann.
Weil er sich nicht mit seinem Stiefvater vertragen hat, ist er mit 16 zu seinem alkoholabhängigen Vater gezogen. Ihn hat er dann kurze Zeit später tot zu Hause aufgefunden. Das hat er nie wirklich verarbeitet. Er ist dann in einer WG bei Freunden untergekommen, wo er auch seine Ex-Freundin kennengelernt hat. Seine Ex hat eine Persönlichkeitsstörung und ein Drogenproblem. Sie wurde selbst als Kind misshandelt und missbraucht und war daraufhin extrem abhängig von meinem Freund. Durch sie und ihre Freunde hat er dann selbst viele Drogen genommen. Er hat lange gebraucht, um sich aus der Beziehung zu ihr zu lösen. Als ich ihn kennengelernt habe, war er ein Wrack, ist wenn er Zeit mit mir verbracht hat aber aufgeblüht.
Unsere Beziehung ist jetzt 7 Jahre lang sehr harmonisch und schön verlaufen. Wir haben auch die selben Lebensvorstellungen und wollen auch Kinder zusammen haben. Er unterstützt mich in jeder Lebenslage und ist mein Fels in der Brandung. Vor einigen Wochen gab es einen weiteren Todesfall in seiner Familie. Die Person stand ihm nicht ganz so nahe wie sein Vater, aber der Tod hat die Erinnerung an seinen Vater wieder hochgeholt. Seitdem geht es bergab. Einmal hat er seitdem mit mir geredet. Er hat geweint, weil er als Kind niemanden hatte, der sich um ihn gekümmert hat. Sein Vater war schon immer alkoholkrank und als 4. Kind hat er generell nie viel Aufmerksamkeit bekommen. Danach hat er sich mir aber nicht mehr geöffnet. Er hat jeden Abend Bier getrunken und ist früh schlafen gegangen.
Gestern Abend ist dann etwas sehr schlimmes und für mich sehr traumatisches passiert. Er war im Arbeitszimmer und hatte die Tür verschlossen, was mir für Sonntag Abend komisch vorkam. Als ich nachsehen wollte was er da macht, hat er etwas versteckt. Es war Alufolie mit einem Aluröhrchen. Ich leb ja nicht hinterm Mond und mir war klar, dass er etwas geraucht haben muss. Auf Nachfrage hat er es verneint und wurde sogar pampig, dass ich ihm das unterstellen würde. Daraufhin ist er ins Bad gegangen. Ich dachte er geht auf Toilette und habe mich ins Wohnzimmer gesetzt. Nach 10 Minuten habe ich ein komisches Geräusch aus dem Badezimmer gehört. Also bin ich zur Badezimmertür gegangen und habe angeklopft. Keine Reaktion. Er hatte (zum Glück!) die Tür nicht abgeschlossen. Da lag er dann vor der Toilette.
Als ich ihn umdrehte waren sein Gesicht, sein Hals und die Hände lila verfärbt. Er hatte kein Bewusstsein mehr und war gerade dabei an seinem Erbrochenem zu ersticken. Natürlich wurde ich dann total panisch. Ich habe die 112 gerufen, ihn dabei in die stabile Seitenlage gelegt und das erbrochene mit meiner Hand versucht aus seinem Mund zu holen. Seine Halsschlagader hat aber noch pulsiert, weshalb ich Gott sei Dank nicht reanimierten musste. Bis zum Eintreffen von NA und Rettungsdienst hatte ich so große Angst wie noch nie in meinem Leben. Ich dachte mein Freund stirbt mir gleich.
Als der Notarzt eingetroffen ist hat er Naloxon bekommen (ein Opioid-Gegengift) und ist seitdem auf der Intensivstation, die er heute Nachmittag wieder verlassen darf. Im Moment bekommt er noch erbrochenes aus seiner Lunge gesaugt. Er hat mich vorhin angerufen und mir gesagt er habe kein Heroin geraucht. Ich habe ihm kein Wort geglaubt. Im Entlassungsbrief, den er schon vor einer Stunde bekommen hat steht aber tatsächlich, dass im Urin ausschließlich synthetische Cannabinoide gefunden wurden.
Ich habe die Nacht bei einer Freundin verbracht und bisher kein Auge zubekommen. Ich bekomme sein Gesicht nicht aus dem Kopf und ich bin so wütend darüber, dass er jetzt tot wäre, wenn ich nicht zu Hause gewesen wäre. Dann hätte ich ihn so vorfinden müssen wie er seinen Vater. Ich hatte noch nie solche Angst und fühle mich gerade einfach hilflos und traurig. Das Vertrauen in ihn ist jetzt aktuell futsch. Er sagt er hat nichts genommen bzw. nimmt nichts und geht daraufhin direkt ins Bad, um etwas zu nehmen was ihn sogar umgebracht hätte, wenn ich nicht nachgeschaut hätte.
Seine Schwestern, beide Sozialpädagoginnen meinten ich soll meine Sachen packen und gehen, wenn er keine Therapie machen möchte, denn das muss ich mir nicht antun. Ich will ihn nach dem einen Vorfall auf keinen Fall im Stich lassen und hoffe einfach, dass er eine Therapie machen möchte.
Der Vorfall hat meine Verlustängste jetzt verstärkt und ich habe jetzt künftig Angst aus dem Haus zu gehen, wenn mein Freund alleine ist. Ich wüsste im Falle einer Trennung aber auch gar nicht wie ich das alleine als Studentin finanziell hinkriegen soll.
Und natürlich liebe ich ihn auch.
Hat irgendjemand einen Ratschlag für mich?
ANMERKUNG: Der Vorfall ist inzwischen 8 Monate her. Seine Therapie läuft super und er arbeitet dabei auch ordentlich mit. Seit ein paar Monaten ist er täglich am meditieren und Sport treiben. Unsere Beziehung läuft auch gut und ich habe wieder mehr Vertrauen gefasst. Ich dachte schon nach dem Vorfall kann ich nicht mehr abends in Ruhe weggehen, wenn er alleine zu Hause ist, aber zum Glück ergeht es mir nicht so. Wir waren seitdem beide schon getrennt im Urlaub und ich gehe abends mit gutem Gefühl ohne ihn weg und umgekehrt.
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