
Benutzer165512
Sorgt für Gesprächsstoff
- #1
Liebe Leute,
ich war seit über einem Jahr in einer Fernbeziehung (knappe 400km) mit einem um 5 Jahre jüngeren Mann. Ich selbst bin 27 und mir war von Anfang an der Altersunterschied bewusst, es klappte auch anfangs total gut, bis Ende Juli diesen Jahres.
Aufgrund von Corona war ich dieses Jahr oft mehrere Wochen am Stück bei ihm, da mein Studium sowieso auf Fernlehre umgestellt war. Da seine Familie auch ein Lebensmittelgeschäft besitzt, habe ich ihnen dort viel geholfen. Auch haben mich seine Eltern in den Urlaub mit eingeladen und wir haben generell alle sehr viel Zeit miteinander verbracht (er, ich, seine Eltern, seine Schwester und sein Schwager). Da sein Vater und sein Schwager ein gemeinsames Unternehmen aufgebaut hatten und die Mutter das Lebensmittelgeschäft führt, sowie seine Schwester dort arbeitet, sind alle immer sehr viel miteinander verbunden. Lediglich er selbst holt gerade die Matura (wie Abitur in Deutschland) nach, möchte dann studieren und hilft aber immer wieder in beiden Unternehmen aus. Das ist auch die Bedingung, da sein Vater ihm eine eigene Wohnung finanziert. Soweit so gut.
Auf jeden Fall meinen seine Eltern, er müsse immer Zeit haben und springen, wenn sie etwas von ihm wollen (im Geschäft helfen, usw.). Und er hat das auch großteils immer gemacht. Sobald jemand angerufen hat, ist er quasi "gesprungen" und hat getan, was verlangt war. Und ich hab versucht ihm klar zu machen, dass er sich da sehr viel zumutet - Schule UND Arbeit und dass er versuchen soll, sich ein wenig mehr abzugrenzen von den Eltern und IHREN UNTERNEHMEN. Außerdem hab ich ihm gesagt, dass ich dankbar bin, dass sie uns in den Urlaub und oft zum Essen einladen, aber dass mir das viel zu viel ist. Auch haben mich seine Eltern immer eher als "Kind" angesehen, dass noch nicht erwachsen ist und seine eigene Meinung hat. Ganz ehrlich 3, 4x in der Woche mit den Schwiegereltern beisammen sitzen, nein danke. Das ist mir einfach zu viel, auch wenn ich sie sehr gern hatte. Und es war den Schwiegereltern irgendwann, als ich eine längere Zeit bei ihm war, ein "Dorn im Auge", dass ich als Partnerin auch einmal bewusst Zeit mit meinem Freund verbringen wollte. Eines Abends saß die ganze Familie zusammen und ich war nicht dabei, weil ich einfach Mal einen Abend alleine sein wollte. Gegen 23 Uhr rief ich meinen Partner dann an, wann er denn nach Hause käme (er war seit dem NM bei seinen Eltern) und er meinte seine Schwester fährt ihn gleich rüber in die Wohnung, sie säßen noch beisammen um was zu trinken. Eine Stunde später war er immer noch nicht da und ich schrieb ihm nochmal, da meinte er nur "sorry, mich freuts noch nicht, komme später". Dann wurde ich einfach sauer, denn es war nicht das erste Mal: sagen, man(n) kommt nach Hause und dann doch nicht. Es hat mich einfach gestört, dass man sich nie auf sein Wort verlassen konnte. Das hab ich ihm dann auch geschrieben und gesagt ich sei sauer und enttäuscht. Er kam dann irgendwann gegen 2 Uhr morgens in die Wohnung zurück, ich wurde wach und er meinte, er sei so kurz davor, Schluss zu machen. Da fiel ich erstmal aus allen Wolken. Er meinte, seine Eltern hätten ihn darauf angesprochen, dass ICH ihn verändere, dass er wegen mir "nicht mehr so viel Zeit zum arbeiten habe". Daraufhin war ich so verunsichert und komplett überfordert und meinte, ich fühle mich hintergangen, da sie offenbar über eine Stunde über mich und meinen angeblichen negativen Einfluss auf ihn gesprochen hatten. Ich war einfach auch deswegen ratlos, weil ich dachte, er würde zu mir und hinter der Beziehung stehen und mich vor der Familie verteidigen, selbst, wenn wir gerade einen Streit haben.
Am nächsten Tag sprachen wir nochmal miteinander und dann fuhr ich ALLEINE zu seiner Mama damit ich mit ihr rede und ihr klar mache, dass ich jetzt auch da sei und dass diese Beziehung auch ihren Platz braucht um bestehen zu können. Und zwar, dass er und ich auch Mal gemeinsam Zeit verbringen wollen und ich nicht möchte, dass sie hinter meinem Rücken über mich reden. Und ganz klar, allein da schon hätte er dabei sein müssen um zu zeigen, dass er hinter mir steht aber das hatte er ja am Abend vorher auch nicht.
Die Lage beruhigte sich, ich fuhr für 2 Wochen nach Hause und war erst Mal sehr froh über dann Abstand. Dann wollten wir gemeinsam in den Urlaub. Ich hatte generell seit dem Abend ein ungutes Gefühl, allen gegenüber. Doch der Urlaub war schön. Wir waren keine 5 Tage zu Hause, da hatten wir lediglich einen kleinen Streit bzgl. des Essens, weil er wieder erst 2h zu spät zurück kam und ich einfach bereits sehr hungrig war - hangry sozusagen. Dann eskalierte die Situation, er setzte sich an den Esstisch, vergrub den Kopf in den Armen und meinte, er brauche eine Pause, so kann es nicht weitergehen. Ich war perplex, wegen so einer Kleinigkeit? Ich ging erst Mal an die frische Luft und eine Stunde später kam ich zurück. Da meinte er, er wolle die Beziehung nicht mehr. Er überlege bereits seit 2 Monaten!!! (vor der ganzen Eltern Geschichte), ob er überhaupt bereits eine Beziehung möchte, ob er reif genug dafür sei. Aber er hat mit niemandem darüber gesprochen und gedacht, es würde sich alles von selbst klären irgendwie. Da meinte ich nur "wenn du niemals eine bewusste Entscheidung für diese Beziehung gefällt hast, dann hast du dich insgeheim sowieso schon entschieden". Es war dann bereit 21 Uhr abends und er meinte, reden wir morgen nochmal. Ich konnte nicht mehr weg, weil ich 4h fahren hätte müssen, aber komplett fix und fertig war mit dieser Nachricht. ER schlief dann seelenruhig und ich quälte mich durch die Nacht. Am nächsten Morgen packte ich die wichtigsten Sachen zusammen und fuhr los, Richtung nach Hause.
Ich weiß, was viele jetzt denken: er ist unreif und kann sich nicht von seinen Eltern ablösen, sei froh, dass du ihn los bist, etc. Ja, das weiß ich und ich will auch nicht mehr zurück zu ihm. Was ich mich frage ist, wie ich selbst so blind sein konnte, dass ich all diese Sachen nicht sehen konnte. Dass er nie wirklich hinter dieser Beziehung gestanden hat. Solange ich das getan hab, was seine Eltern oder er wollten, war alles gut. Aber sobald ich angefangen hab, mich abzugrenzen, meine MEinung zu sagen und auch ihn Mal mehr für mich haben wollte, da fing der "Krieg" an. Ich versteh mich selbst nicht, wieso ich das alles nicht sehen konnte bis zu diesem einen Abend. Er ist einfach nicht reif genug, er weiß nicht, was er will und ist von seinen Eltern noch so beeinflussbar. Und ich hatte nie wirklich eine Chance, außer ich hätte mich komplett angepasst. Aber ich bin 27 und ich möchte mit meinen Schwiegereltern nicht so dicke sein und mich vereinnahmen lassen, ich bin erwachsen und will mein eigenes Leben führen. Leider weiß ich einfach nicht, wie ich mich so in dieser Situation verirren konnte und so sehr wollte, dass sich etwas ändert, aber nicht kapiert habe, dass er nie und nimmer bereit gewesen ist, irgendwas zu ändern. Ich frage mich nur, wie ich nun mit dem ganzen abschließen und meinen Frieden machen kann. Das Ganze ist jetzt 9 Tage. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und Tipps für mich??
Danke liebe Community
ich war seit über einem Jahr in einer Fernbeziehung (knappe 400km) mit einem um 5 Jahre jüngeren Mann. Ich selbst bin 27 und mir war von Anfang an der Altersunterschied bewusst, es klappte auch anfangs total gut, bis Ende Juli diesen Jahres.
Aufgrund von Corona war ich dieses Jahr oft mehrere Wochen am Stück bei ihm, da mein Studium sowieso auf Fernlehre umgestellt war. Da seine Familie auch ein Lebensmittelgeschäft besitzt, habe ich ihnen dort viel geholfen. Auch haben mich seine Eltern in den Urlaub mit eingeladen und wir haben generell alle sehr viel Zeit miteinander verbracht (er, ich, seine Eltern, seine Schwester und sein Schwager). Da sein Vater und sein Schwager ein gemeinsames Unternehmen aufgebaut hatten und die Mutter das Lebensmittelgeschäft führt, sowie seine Schwester dort arbeitet, sind alle immer sehr viel miteinander verbunden. Lediglich er selbst holt gerade die Matura (wie Abitur in Deutschland) nach, möchte dann studieren und hilft aber immer wieder in beiden Unternehmen aus. Das ist auch die Bedingung, da sein Vater ihm eine eigene Wohnung finanziert. Soweit so gut.
Auf jeden Fall meinen seine Eltern, er müsse immer Zeit haben und springen, wenn sie etwas von ihm wollen (im Geschäft helfen, usw.). Und er hat das auch großteils immer gemacht. Sobald jemand angerufen hat, ist er quasi "gesprungen" und hat getan, was verlangt war. Und ich hab versucht ihm klar zu machen, dass er sich da sehr viel zumutet - Schule UND Arbeit und dass er versuchen soll, sich ein wenig mehr abzugrenzen von den Eltern und IHREN UNTERNEHMEN. Außerdem hab ich ihm gesagt, dass ich dankbar bin, dass sie uns in den Urlaub und oft zum Essen einladen, aber dass mir das viel zu viel ist. Auch haben mich seine Eltern immer eher als "Kind" angesehen, dass noch nicht erwachsen ist und seine eigene Meinung hat. Ganz ehrlich 3, 4x in der Woche mit den Schwiegereltern beisammen sitzen, nein danke. Das ist mir einfach zu viel, auch wenn ich sie sehr gern hatte. Und es war den Schwiegereltern irgendwann, als ich eine längere Zeit bei ihm war, ein "Dorn im Auge", dass ich als Partnerin auch einmal bewusst Zeit mit meinem Freund verbringen wollte. Eines Abends saß die ganze Familie zusammen und ich war nicht dabei, weil ich einfach Mal einen Abend alleine sein wollte. Gegen 23 Uhr rief ich meinen Partner dann an, wann er denn nach Hause käme (er war seit dem NM bei seinen Eltern) und er meinte seine Schwester fährt ihn gleich rüber in die Wohnung, sie säßen noch beisammen um was zu trinken. Eine Stunde später war er immer noch nicht da und ich schrieb ihm nochmal, da meinte er nur "sorry, mich freuts noch nicht, komme später". Dann wurde ich einfach sauer, denn es war nicht das erste Mal: sagen, man(n) kommt nach Hause und dann doch nicht. Es hat mich einfach gestört, dass man sich nie auf sein Wort verlassen konnte. Das hab ich ihm dann auch geschrieben und gesagt ich sei sauer und enttäuscht. Er kam dann irgendwann gegen 2 Uhr morgens in die Wohnung zurück, ich wurde wach und er meinte, er sei so kurz davor, Schluss zu machen. Da fiel ich erstmal aus allen Wolken. Er meinte, seine Eltern hätten ihn darauf angesprochen, dass ICH ihn verändere, dass er wegen mir "nicht mehr so viel Zeit zum arbeiten habe". Daraufhin war ich so verunsichert und komplett überfordert und meinte, ich fühle mich hintergangen, da sie offenbar über eine Stunde über mich und meinen angeblichen negativen Einfluss auf ihn gesprochen hatten. Ich war einfach auch deswegen ratlos, weil ich dachte, er würde zu mir und hinter der Beziehung stehen und mich vor der Familie verteidigen, selbst, wenn wir gerade einen Streit haben.
Am nächsten Tag sprachen wir nochmal miteinander und dann fuhr ich ALLEINE zu seiner Mama damit ich mit ihr rede und ihr klar mache, dass ich jetzt auch da sei und dass diese Beziehung auch ihren Platz braucht um bestehen zu können. Und zwar, dass er und ich auch Mal gemeinsam Zeit verbringen wollen und ich nicht möchte, dass sie hinter meinem Rücken über mich reden. Und ganz klar, allein da schon hätte er dabei sein müssen um zu zeigen, dass er hinter mir steht aber das hatte er ja am Abend vorher auch nicht.
Die Lage beruhigte sich, ich fuhr für 2 Wochen nach Hause und war erst Mal sehr froh über dann Abstand. Dann wollten wir gemeinsam in den Urlaub. Ich hatte generell seit dem Abend ein ungutes Gefühl, allen gegenüber. Doch der Urlaub war schön. Wir waren keine 5 Tage zu Hause, da hatten wir lediglich einen kleinen Streit bzgl. des Essens, weil er wieder erst 2h zu spät zurück kam und ich einfach bereits sehr hungrig war - hangry sozusagen. Dann eskalierte die Situation, er setzte sich an den Esstisch, vergrub den Kopf in den Armen und meinte, er brauche eine Pause, so kann es nicht weitergehen. Ich war perplex, wegen so einer Kleinigkeit? Ich ging erst Mal an die frische Luft und eine Stunde später kam ich zurück. Da meinte er, er wolle die Beziehung nicht mehr. Er überlege bereits seit 2 Monaten!!! (vor der ganzen Eltern Geschichte), ob er überhaupt bereits eine Beziehung möchte, ob er reif genug dafür sei. Aber er hat mit niemandem darüber gesprochen und gedacht, es würde sich alles von selbst klären irgendwie. Da meinte ich nur "wenn du niemals eine bewusste Entscheidung für diese Beziehung gefällt hast, dann hast du dich insgeheim sowieso schon entschieden". Es war dann bereit 21 Uhr abends und er meinte, reden wir morgen nochmal. Ich konnte nicht mehr weg, weil ich 4h fahren hätte müssen, aber komplett fix und fertig war mit dieser Nachricht. ER schlief dann seelenruhig und ich quälte mich durch die Nacht. Am nächsten Morgen packte ich die wichtigsten Sachen zusammen und fuhr los, Richtung nach Hause.
Ich weiß, was viele jetzt denken: er ist unreif und kann sich nicht von seinen Eltern ablösen, sei froh, dass du ihn los bist, etc. Ja, das weiß ich und ich will auch nicht mehr zurück zu ihm. Was ich mich frage ist, wie ich selbst so blind sein konnte, dass ich all diese Sachen nicht sehen konnte. Dass er nie wirklich hinter dieser Beziehung gestanden hat. Solange ich das getan hab, was seine Eltern oder er wollten, war alles gut. Aber sobald ich angefangen hab, mich abzugrenzen, meine MEinung zu sagen und auch ihn Mal mehr für mich haben wollte, da fing der "Krieg" an. Ich versteh mich selbst nicht, wieso ich das alles nicht sehen konnte bis zu diesem einen Abend. Er ist einfach nicht reif genug, er weiß nicht, was er will und ist von seinen Eltern noch so beeinflussbar. Und ich hatte nie wirklich eine Chance, außer ich hätte mich komplett angepasst. Aber ich bin 27 und ich möchte mit meinen Schwiegereltern nicht so dicke sein und mich vereinnahmen lassen, ich bin erwachsen und will mein eigenes Leben führen. Leider weiß ich einfach nicht, wie ich mich so in dieser Situation verirren konnte und so sehr wollte, dass sich etwas ändert, aber nicht kapiert habe, dass er nie und nimmer bereit gewesen ist, irgendwas zu ändern. Ich frage mich nur, wie ich nun mit dem ganzen abschließen und meinen Frieden machen kann. Das Ganze ist jetzt 9 Tage. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und Tipps für mich??
Danke liebe Community