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Benutzer134858 (28)
Verbringt hier viel Zeit
- #1
Mein Partner (22) und ich (20) sind nun ein halbes Jahr zusammen, er ist berufstätig und ich studiere.
Am Anfang unserer Beziehung lief alles wahnsinnig gut, wir haben uns von Beginn an quasi ohne Worte verstanden, waren wahnsinnig glücklich einander gefunden zu haben. So ging es auch einige Monate weiter und wir waren uns sehr nah und sehr glücklich miteinander, konnten uns beide eine lange Beziehung miteinander vorstellen.
Ende 2016 hatte ich dann eine recht labile Phase, habe sehr viel Nähe und gutes Zureden gebraucht, da ich mit den Umstellungen (Studium, Umzug, etc.) in meinem Leben zum Teil sehr überfordert war. Mein Freund war in dieser Zeit viel für mich da, hat mich sehr unterstützt und nach und nach ging es mir besser, aber leider immer noch nicht gut. Dazu gleich mehr.
Nun, Anfang diesen Jahres wurde mein Partner dann zu einer unverhältnismäßig hohen Geldstrafe verurteilt, weil er 2016 in eine Schlägerei verwickelt wurde. Der Prozess und die Konsequenzen dessen waren sehr belastend für meinen Freund. Ursprünglich hatte er den Plan seine Ersparnisse für die Weiterbildung einzusetzen, dies wird jetzt fürs erste wohl nicht klappen.
Trotzdem war er in der Zeit mir gegenüber wie auch schon vorher, hat sich aber bereits leicht zurückgezogen.
In der folgenden Zeit hatte ich dann psychisch labile Phase, hatte massive Zweifel an meinem Studium und litt war sehr ausgelaugt durch die laufende Klausurenphase. Zudem fühlte ich mich in meiner WG einsam und war ingesamt einfach gar nicht gut drauf. In dieser Zeit hatte ich öfter Zweifel ob mein Freund mich noch liebt, weil er sich von mir zurückgezogen hat und habe dies auch öfter angesprochen bzw. ihm lange Nachrichten geschrieben in denen ich meine Gefühle erkläre. In gewisser Weise hab ich ihm auch ein wenig die Schuld dafür gegeben, was ich im Nachhinein wahnsinnig bereue. Aber ich konnte es mir nicht anders erklären. Ich glaube er fühlte sich davon vor den Kopf gestoßen, war mir gegenüber aber immer noch, wenn auch weniger, offen und suchte meine Nähe und war für mich da.
Seit einigen Wochen aber zieht er sich immer mehr zurück, schreibt mir kaum bis gar nicht, wir sehen uns max. 1 die Woche statt wie vorher 2-3 Mal die Woche. Gewohnheiten wie regelmäßiges gemeinsames Tee trinken in der Mittagspause, auf Arbeit besuchen, spontane Besuche etc. wurden weniger bzw. fielen komplett aus. Und auch (abendliche) Aktivitäten am Wochenende bzw. in der Freizeit sind kaum noch vorhanden, wir gehen nicht mehr ins Kino, nichts mehr trinken, seine Freunde kommen nicht mehr zu ihm zu Besuch, geschweige denn unternehmen wir etwas mit meiner Clique. An sich hätte ich dafür Motivation, aber er klagt, dass er müde und k.o. sei von der Arbeit und keine Lust habe.
Also liegen wir, wenn wir etwas tun, eigentlich nur auf der Couch und gucken Serie und Filme, selbst zum gemeinsamen Kochen, was wir vorher gerne gemacht haben, kann ich ihn nicht motivieren. Obwohl wir vorher über Gott und die Welt reden konnten und zusammen viel gelacht haben, ist es mittlerweile schwer ein gemeinsames Gesprächsthema zu finden, manchmal sitzen wir nebeneinander und wissen kaum etwas miteinander anzufangen, weil er auch körperliche Nähe ablehnt. Ab und an lässt er es mir zuliebe zu. Aber ich habe das Gefühl, dass die Situation einfach für uns beide unangenehm ist. Das ist für mich wahnsinnig verletzend und verunsichert mich.
Wenn er Alkohol getrunken hat, dann sucht er auch von sich aus meine Nähe, zwar nicht so viel wie früher, aber immerhin. Dann ist er deutlich offener.
Nun, alles in allem klingt, dass als ob er kein Interesse mehr an mir hat.
Darauf hab ich ihn natürlich schon angesprochen und habe ihn auch ehrlich gefragt, ob er die Beziehung zwischen uns nicht mehr will, ob er eine Pause will oder Schlussmachen. Das hat er verneint, zeigte mir daraufhin erstmals wieder Nähe und nahm mich in den Arm. Das war vor etwa zwei Wochen.
Ich habe ihn schon öfters darauf angesprochen, was denn los sei. Anfangs sagte er noch, es gehe ihm nicht so gut, aber er wolle darüber nicht reden, weil seine Probleme niemandem etwas angingen. Nun gut, ich hatte Hoffnungen, dass er das hinkriegt, ich wollte ihn auch nicht dazu zwingen mit mir zu reden.
Mittlerweile sagt er, es sei nichts und ich bilde mir das nur ein. Er weiß, dass ich ihm das nicht glaube, aber ich will auch nicht zu sehr nachbohren und lasse es dann einfach.
Wir hatten vorher auch ein super Sexleben, konnten kaum die Finger voneinander lassen und waren wahnsinnig leidenschaftlich. Im Allgemeinen waren wir uns so nah, dass ich mir sicher war, den passenden Deckel für meinen Topf gefunden zu haben, sozusagen meinen Seelenverwandten und ich tue das immer noch.
Ich bin im Moment einfach verunsichert, weil ich aufgrund meiner Verletztheit im Moment irgendwie gefühlstaub bin und ab und an daran zweifel ob und wie sehr ich ihn noch liebe. Ich weiß, dass ich es irgendwo tief drinnen noch tue. Eigentlich WILL ich es aber schaffen. Und ich bin auch im einen Moment optimistisch und glaube, dass wir es schaffen und im nächsten bin ich total pessimistisch und denke, dass es vorbei ist. Die totale Gefühlsachterbahn halt.
Ich möchte dem Ganzen eigentlich gerne noch eine Chance geben, weiß aber nicht, ob wie nicht beide total verletzt sind und vielleicht sogar ZU verletzt. Er durch meine Nachrichten und mein Drängen und ich durch sein Einigeln. Ich bin bereit zu kämpfen, aber ich weiß nicht, wieviel Kraft ich noch habe. Das wechselt ständig.
Ich will ihn morgen nochmal ansprechen und ihm sagen, was ich mir wünsche (also, dass er mit mir redet).
Auch wenn, dass vielleicht bedeutet, dass wir uns eingestehen müssen, dass wir es nicht schaffen.
Danke, wenn ihr bis hierhin durchgehalten habt! Bald habt ihr es geschafft.
Ich hab jetzt bestimmt die Hälfte vergessen (trotz des langen Textes), aber ich hoffe man kann die Situation nachvollziehen und kann einen Blick in meine Gefühlswelt erhalten.
Wie beurteilt ihr die Situation? Würdet ihm dem Ganzen noch eine Chance geben?
Wie soll ich weiter vorgehen? Was würdet ihr tun? Sagt einfach mal frei raus, was ihr darüber denkt.
Am Anfang unserer Beziehung lief alles wahnsinnig gut, wir haben uns von Beginn an quasi ohne Worte verstanden, waren wahnsinnig glücklich einander gefunden zu haben. So ging es auch einige Monate weiter und wir waren uns sehr nah und sehr glücklich miteinander, konnten uns beide eine lange Beziehung miteinander vorstellen.
Ende 2016 hatte ich dann eine recht labile Phase, habe sehr viel Nähe und gutes Zureden gebraucht, da ich mit den Umstellungen (Studium, Umzug, etc.) in meinem Leben zum Teil sehr überfordert war. Mein Freund war in dieser Zeit viel für mich da, hat mich sehr unterstützt und nach und nach ging es mir besser, aber leider immer noch nicht gut. Dazu gleich mehr.
Nun, Anfang diesen Jahres wurde mein Partner dann zu einer unverhältnismäßig hohen Geldstrafe verurteilt, weil er 2016 in eine Schlägerei verwickelt wurde. Der Prozess und die Konsequenzen dessen waren sehr belastend für meinen Freund. Ursprünglich hatte er den Plan seine Ersparnisse für die Weiterbildung einzusetzen, dies wird jetzt fürs erste wohl nicht klappen.
Trotzdem war er in der Zeit mir gegenüber wie auch schon vorher, hat sich aber bereits leicht zurückgezogen.
In der folgenden Zeit hatte ich dann psychisch labile Phase, hatte massive Zweifel an meinem Studium und litt war sehr ausgelaugt durch die laufende Klausurenphase. Zudem fühlte ich mich in meiner WG einsam und war ingesamt einfach gar nicht gut drauf. In dieser Zeit hatte ich öfter Zweifel ob mein Freund mich noch liebt, weil er sich von mir zurückgezogen hat und habe dies auch öfter angesprochen bzw. ihm lange Nachrichten geschrieben in denen ich meine Gefühle erkläre. In gewisser Weise hab ich ihm auch ein wenig die Schuld dafür gegeben, was ich im Nachhinein wahnsinnig bereue. Aber ich konnte es mir nicht anders erklären. Ich glaube er fühlte sich davon vor den Kopf gestoßen, war mir gegenüber aber immer noch, wenn auch weniger, offen und suchte meine Nähe und war für mich da.
Seit einigen Wochen aber zieht er sich immer mehr zurück, schreibt mir kaum bis gar nicht, wir sehen uns max. 1 die Woche statt wie vorher 2-3 Mal die Woche. Gewohnheiten wie regelmäßiges gemeinsames Tee trinken in der Mittagspause, auf Arbeit besuchen, spontane Besuche etc. wurden weniger bzw. fielen komplett aus. Und auch (abendliche) Aktivitäten am Wochenende bzw. in der Freizeit sind kaum noch vorhanden, wir gehen nicht mehr ins Kino, nichts mehr trinken, seine Freunde kommen nicht mehr zu ihm zu Besuch, geschweige denn unternehmen wir etwas mit meiner Clique. An sich hätte ich dafür Motivation, aber er klagt, dass er müde und k.o. sei von der Arbeit und keine Lust habe.
Also liegen wir, wenn wir etwas tun, eigentlich nur auf der Couch und gucken Serie und Filme, selbst zum gemeinsamen Kochen, was wir vorher gerne gemacht haben, kann ich ihn nicht motivieren. Obwohl wir vorher über Gott und die Welt reden konnten und zusammen viel gelacht haben, ist es mittlerweile schwer ein gemeinsames Gesprächsthema zu finden, manchmal sitzen wir nebeneinander und wissen kaum etwas miteinander anzufangen, weil er auch körperliche Nähe ablehnt. Ab und an lässt er es mir zuliebe zu. Aber ich habe das Gefühl, dass die Situation einfach für uns beide unangenehm ist. Das ist für mich wahnsinnig verletzend und verunsichert mich.
Wenn er Alkohol getrunken hat, dann sucht er auch von sich aus meine Nähe, zwar nicht so viel wie früher, aber immerhin. Dann ist er deutlich offener.
Nun, alles in allem klingt, dass als ob er kein Interesse mehr an mir hat.
Darauf hab ich ihn natürlich schon angesprochen und habe ihn auch ehrlich gefragt, ob er die Beziehung zwischen uns nicht mehr will, ob er eine Pause will oder Schlussmachen. Das hat er verneint, zeigte mir daraufhin erstmals wieder Nähe und nahm mich in den Arm. Das war vor etwa zwei Wochen.
Ich habe ihn schon öfters darauf angesprochen, was denn los sei. Anfangs sagte er noch, es gehe ihm nicht so gut, aber er wolle darüber nicht reden, weil seine Probleme niemandem etwas angingen. Nun gut, ich hatte Hoffnungen, dass er das hinkriegt, ich wollte ihn auch nicht dazu zwingen mit mir zu reden.
Mittlerweile sagt er, es sei nichts und ich bilde mir das nur ein. Er weiß, dass ich ihm das nicht glaube, aber ich will auch nicht zu sehr nachbohren und lasse es dann einfach.
Wir hatten vorher auch ein super Sexleben, konnten kaum die Finger voneinander lassen und waren wahnsinnig leidenschaftlich. Im Allgemeinen waren wir uns so nah, dass ich mir sicher war, den passenden Deckel für meinen Topf gefunden zu haben, sozusagen meinen Seelenverwandten und ich tue das immer noch.
Ich bin im Moment einfach verunsichert, weil ich aufgrund meiner Verletztheit im Moment irgendwie gefühlstaub bin und ab und an daran zweifel ob und wie sehr ich ihn noch liebe. Ich weiß, dass ich es irgendwo tief drinnen noch tue. Eigentlich WILL ich es aber schaffen. Und ich bin auch im einen Moment optimistisch und glaube, dass wir es schaffen und im nächsten bin ich total pessimistisch und denke, dass es vorbei ist. Die totale Gefühlsachterbahn halt.
Ich möchte dem Ganzen eigentlich gerne noch eine Chance geben, weiß aber nicht, ob wie nicht beide total verletzt sind und vielleicht sogar ZU verletzt. Er durch meine Nachrichten und mein Drängen und ich durch sein Einigeln. Ich bin bereit zu kämpfen, aber ich weiß nicht, wieviel Kraft ich noch habe. Das wechselt ständig.
Ich will ihn morgen nochmal ansprechen und ihm sagen, was ich mir wünsche (also, dass er mit mir redet).
Auch wenn, dass vielleicht bedeutet, dass wir uns eingestehen müssen, dass wir es nicht schaffen.
Danke, wenn ihr bis hierhin durchgehalten habt! Bald habt ihr es geschafft.
Ich hab jetzt bestimmt die Hälfte vergessen (trotz des langen Textes), aber ich hoffe man kann die Situation nachvollziehen und kann einen Blick in meine Gefühlswelt erhalten.
Wie beurteilt ihr die Situation? Würdet ihm dem Ganzen noch eine Chance geben?
Wie soll ich weiter vorgehen? Was würdet ihr tun? Sagt einfach mal frei raus, was ihr darüber denkt.