Partnerwahl, Musikgeschmack und Persönlichkeit

[Benutzer162572]

Hallo zusammen.

Vor Ewigkeiten habe ich mal gelesen, dass zwei Menschen mit einem ähnlichen Musikgeschmack sich eher ineinander verlieben, und die besseren Beziehungen führen.

Jetzt habe ich in letzter Zeit etwas interessantes bemerkt. Eine andere Freiwillige von unserer Dienststelle hat eine recht große Schnittmenge mit mir bezüglich des Musikgeschmacks.

Es ist so, dass sie gleichzeitig in meinen Augen einen absolut genialen Charakter hat. Nicht kratzbürstig, sie weiss sich aber durchaus standfest zu wehren und über ihre Gefühle (im Bezug auf Mitmenschen zb, nichts romantisches) zu sprechen. Alles in allem ein für mich faszinierender Charakter.

Sie ist aber nicht nur das erste Mädel das ich kenne, die meinen Musikgeschmack halbwegs teilt. Sondern auch die erste, die ich in meinem Alter kennengelernt habe, bei der mich der Charakter so anzieht. Eben weil beides ziemlich einzigartig ist in dieser Altersklasse.

Nun die Preisfrage:

Spiegelt unser Musikgeschmack vielleicht so dermaßen unsere Persönlichkeit, dass der Musikgeschmack uns bei der Suche und Wahl eines Partners (einer Partnerin) einem Menschen näher kommen lässt?

Off-Topic:
Hätte sie keinen Freund, wäre ich vermutlich verliebt

 

[Benutzer164330]

Off-Topic:

Hätte sie keinen Freund, wäre ich vermutlich verliebt

Nur, dass sich das nicht gegenseitig ausschließt

Für mich stimmt diese These definitiv nicht. Es ist praktisch, wenn man zumindest ähnliche Musik hört, weil es dann bei Musik im Alltag und im Auto etc wenig Stress gibt.
Ich bin aber was das angeht recht anpassungsfähig und dementsprechend achte ich nicht drauf.
Ob Musikgeschmack den Charakter widerspiegelt?
Kann bis zu einem Gewissen grad sein, ja. Es gibt aber auch Menschen, die einen bestimmten Musikstil als Ausgleich zu sich selbst haben. Also laute Menschen, die Stille Musik zum runterkommen hören, und nach außen stille Menschen, die innerlich total zu lauter Musik abgehen, um sich aufzuputschen.

 

[Benutzer136760]

Jemand, der permanent Rock oder Metal hört, wäre wohl nichts für mich, aber dafür gibt es ja zum Glück Kopfhörer.
Von dem her... Keine Ahnung, ob das ein so wichtiges Kriterium ist bzw. sich so arg am Charakter orientiert.
Gibt ja auch genügend Menschen, die nicht so festgelegt sind, was Musik angeht bzw. die weitgehend "Mainstream" hören.

Wobei ich sagen muss, dass meine bisher längste und intensivste Beziehung mit einem Mann war, dessen Musikgeschmack recht gut dem meinen entsprach. Der Charakter aber letztendlich nicht

 

[Benutzer91095]

Solche Gemeinsamkeiten spielen direkt in die romantischen Soulmate-Idealisierungen. Mehr ist das aber auch nicht.

 

[Benutzer113006]

Musik spielt für mich eine sehr untergeordnete Rolle und daher ist's mir wurscht, was mein Freund hört. Verliebt haben wir uns trotz unterschiedlicher Meinungen hinsichtlich Musik.
Wenn ich feiern/tanzen gehen will, dann gibt's zum Glück noch Freunde, die meinen Musikgeschmack teilen.

 

[Benutzer163532]

Da gibt bei mir und Menschen, die ich sehr mag, in der Regel schon eine gewisse Schnittmenge. Aber die muss nicht riesengroß sein.

Bei der Partnerwahl sind für mich Gemeinsamkeiten unerlässlich und da ich Musik wirklich sehr mag, wäre es doof, wenn mein Partner mit meinem Musikgeschmack so gar nichts anfangen könnte oder umgekehrt.

Bei uns ist es so, dass er fast alles mag, was ich gerne höre, ich aber einiges nicht mag, was er gerne hört. Ein bisschen beeinflussen wir uns natürlich auch gegenseitig. Die gemeinsame Schnittmenge reicht mir.
Also unterm Strich würde ich sagen, dass ein gleicher Geschmack in Sachen Musik nicht wichtiger oder unwichtiger ist als in anderen Punkten. Kommt halt auch immer darauf an, was einem im Leben wichtig ist, finde ich.
Mein Mann und ich haben einen (teilweise sehr) unterschiedlichen Geschmack, was Ästhetik (z.B. in der Kunst) angeht. Das finde ich viel schwieriger. Aber klappt auch.

 

[Benutzer69356]

Hm, also für mich stimmt das definitiv. Meine Ex-Beziehung hat auch tatsächlich da begonnen, den Bach runterzugehen, als sich sein Musikgeschmack von meinem wegentwickelte.

Selbstverständlich gibt es Faktoren, die deutlich wichtiger sind als ein ähnliches Empfinden dafür, was schöne Musik ist. Aber es ist eine Gemeinsamkeit - die bei mir für sich betrachtet schon große Gefühle auslösen kann. Und wenn mein Partner dann ähnlich empfindet, ist das einfach ein schönes gemeinsames Erleben.

 

[Benutzer124657 (25)]

Also mir ist Musik im Allgemeinen sehr wichtig. Ich bin auch ein sehr musikalischer Mensch.
Der selbe Musikstil muss nicht zu 100 % sein, mein Geschmack ist eigentlich auch allgemein sehr brei gefächert. Aber wenn sie auf etwas total abfahren würde, was ich gar nicht mag, wäre das glaube ich keine gute Basis. Erst recht, wenn es dann womöglich mal darum geht, auf ein Konzert zu gehen oder so. Also jemand der total auf Metal steht, würde wohl nicht zu mir passen, das ist durchaus ein Faktor für eine Beziehung.
Wichtiger ist mir aber eigentlich, dass meine Partnerin auch musikalisch ist, z.B. ein Instrument spielt oder auch gerne (und möglichst einigermaßen gut) singt. Die gleichen Interessen auf einem sehr unterschiedlichen Level machen denke ich deutlich mehr Probleme als verschiedene.
Ob der Musikgeschmack jetzt den Charakter wiederspiegelt, wage ich zu bezweifeln, eher das, was man fühlt und etwas von der Lebenseinstellung.

 

[Benutzer164451 (38)]

Ich glaub das hängt einfach davon ab, wie wichtig einem selbst Musik ist. MIr ist es extrem wichtig und ich könnte ganz sicher nicht mit einem Mann, der meinen Geschmack überhaupt nicht teilt.
Es muss da eine gewisse Schnittmenge vorhanden sein, sodass wir beide gemeinsam Musik genießen können, uns gegenseitig zeigen können etc. In einer Beziehung verbringe ich sehr viel Zeit damit einfach nur mit meinem Partner rumzuliegen und Musik zu hören.

 

[Benutzer154152]

mir ist musik sehr wichtig und ist beim kenenn lernen eigentlich immer mit die erste Frage die ich stelle. meine vorigen partner haben eigentlich alle halbwegs das gleiche gehört wie ich.

mit meinen jetzigen partner war die sache schwieriger. wir haben uns auf der arbeit verliebt und bevor die frage gestellt werden konnte was er gerne hört war ich schon verliebt, wir sind sehr weit auseinander vom dem was uns gefällt. aber gerade im bereich techno/hardbass/hardstyle haben wir schon den gleichen nenner in etwa. wobei er meine "gangster musik" so nennt er es gar nicht mag. und ich glaub mit meinen industrial/ebm/cybergoth musik stil noch weniger harmoniert.
im endeffekt find ich es etwas schade weil ich beim vögeln schon gerne musik höre aber ich da nun nicht gerade hardstyle bei hören möchte weil sich danach ja nun gar nicht vögeln lässt

 

[Benutzer135188 (26)]

Da ich persönlich gerne und auch viel Musik höre, ist mir ein, zumindest ähnlicher, Musikgeschmack schon wichtig. Ob der Musikgeschmack jetzt zwangsläufig mit dem Charakter eines Menschen einhergeht? Wahrscheinlich nicht. Trotzdem wäre bspw. eine Person, die sich so gar nicht mit Musik auseinandersetzt (á la "Ich höre das, was so in den Charts ist.") eher uninteressant für mich.

 

[Benutzer2610]

Musik spielt für mich nur eine sehr untergeordnete Rolle, außer im Auto höre ich praktisch gar keine Musik - und im Auto halt das was im Radio gerade läuft.
Ist mehr einfach so ein Gewohnheitsding als dass ich das bewusst mache, ich denke ich käme auch gut komplett ohne Musik aus.
Insofern denke ich dass das auch im Bezug auf eine Partnerin kaum von Bedeutung wäre.

 

[Benutzer]

Solche Gemeinsamkeiten spielen direkt in die romantischen Soulmate-Idealisierungen. Mehr ist das aber auch nicht.

Seh ich auch so. Ich hab bisher noch niemanden kennen gelernt der meinen Musikgeschmack zu 100% widerspiegelt und demnach halte ich das für ein großes Gerücht. Andererseits kann es natürlich nicht schaden wenn der Musikgeschmack in die gleiche Richtung geht. Mit jemanden der da sehr konträr ist, könnte ich auf Dauer doch nichts anfangen.

 

[Benutzer162572]

Seh ich auch so. Ich hab bisher noch niemanden kennen gelernt der meinen Musikgeschmack zu 100% widerspiegelt

Genau darum geht es mir garnicht. Zum konkreten Beispiel:

Ich höre hauptsächlich zwei Musikrichtungen. Einmal die Ecke Rock/Alternative/(Nu-)Metal, aber auch gerne mal Hiphop (siehe mein Avatar, Signatur,...).

Mit Hiphop kommt sie zum Beispiel garnicht klar. Da aber die zwei Musikstile das sind, was ich am meisten höre, hat sie quasi zu 50% einen ähnlichen Musikgeschmack wie ich.

Von so Esoterik - Seelenverwandter - Zeugs halte ich auch nichts. Mir ging es da eher um die Einstellung und das Gemüt einer Person, die sich dann im Musikgeschmack niederschlägt. Zum Beispiel (ohne jetzt jemandem auf den Schlips treten zu wollen) halte ich wenig von deutschem "feel good Pop" der in die Richtung geht, dass eh alles wieder gut wird (Was?!??!?) und die Welt doch so schön und heile ist.

Bei vielen die das auch wirklich gut finden, also sich nicht nur im Auto oder so damit beschallen lassen, findet man dann schon (aus meiner Perspektive) ähnliche Wesenszüge. Natürlich sind das dann immernoch völlig unterschiedliche Menschen, die sich aber in Ihrer Einstellung oder Grundstimmung ähneln.

Ich habe persönlich nämlich auch noch keinen kennengelernt, der gleichzeitig selbstzerstörerische Texte und Lieder von Bands wie Linkin Park (zu Hybrid Theory Zeiten mit Chester Bennington) und Lieder à la "Ich muss nur noch kurz die Welt retten" gut findet.

 

[Benutzer]

Mit Hiphop kommt sie zum Beispiel garnicht klar. Da aber die zwei Musikstile das sind, was ich am meisten höre, hat sie quasi zu 50% einen ähnlichen Musikgeschmack wie ich.

Ja na dann macht deine Theorie doch noch weniger Sinn. Ist doch logisch das Menschen mit ähnlichem Musikgeschmack sich gut verstehen, siehe musikalische Subkulturen. Aber nur weil man eine bestimmte Schnittmenge an Bands hat die man gut findet, ist man nicht automatisch seelenverwandt oder wat weiß ich für eine Idealvorstellung. Leute die meinen Musikgeschmack zu 50% teilen gibt's auch genügend, ohne das ich mich deswegen in sie verlieben müsste.

 

[Benutzer]

Um Subkulturen o.ä. geht's mir aber auch garnicht. Man kann Musik wie z.B. von Linkin Park ja auch hören, ohne gleich ein Punk zu sein.

Off-Topic:
War auch eher als Beispiel zum Verständnis gedacht. Linkin Park ist doch schon eher Mainstream tauglich, halte ich z.B. nicht für ungewöhnlich das diese Band sich so großer Beliebheit erfreut. Aber ich verstehe was du meinst: ein ähnlicher Musikgeschmack schafft direkt eine gemeinsame Basis.

 

[Benutzer164330]

Off-Topic:

Ich habe persönlich nämlich auch noch keinen kennengelernt, der gleichzeitig selbstzerstörerische Texte und Lieder von Bands wie Linkin Park (zu Hybrid Theory Zeiten mit Chester Bennington) und Lieder à la "Ich muss nur noch kurz die Welt retten" gut findet.

 

[Benutzer164451 (38)]

Off-Topic:

Um Subkulturen o.ä. geht's mir aber auch garnicht. Man kann Musik wie z.B. von Linkin Park ja auch hören, ohne gleich ein Punk zu sein.

Naja beides hat auch herzlich wenig miteinander zu tun

 

[Benutzer167764]

Vor Ewigkeiten habe ich mal gelesen, dass zwei Menschen mit einem ähnlichen Musikgeschmack sich eher ineinander verlieben, und die besseren Beziehungen führen.

Nun die Preisfrage:

Spiegelt unser Musikgeschmack vielleicht so dermaßen unsere Persönlichkeit, dass der Musikgeschmack uns bei der Suche und Wahl eines Partners (einer Partnerin) einem Menschen näher kommen lässt?

Ja und nein. Ich könnte mich wrsl eher in die Persönlichkeit von Frauen verlieben, die nicht meinen Musikgeschmack teilen - allein auf Grund ihrer Zahl. Hätten diese Verbindungen also eine Zukunft? Nein, denn eine Frau muss meine kulturellen Vorstellungen teilen oder wenigstens nachvollziehen können.

Ich selbst höre wenig Musik und auch quer Beet, aber ich verstehe Musik im Sinne des Posts dabei als deutlichsten Ausdruck einer Kultur, eines Kanons an moralischen, politischen, sozialen und ideellen Überzeugungen.

Die Frauen mit meinem Musikgeschmack, besser: meinen kulturellen Überzeugungen, sind jetzt aber nicht bessere Partneraussichten für mich. Sie sind eben einfach nur ein sehr kleines Feld von vielen, auf dem ich nach der passenden Kartoffel suchen kann, die zu mir passt. Sind das trostlose Aussichten? Vielleicht nicht unbedingt.

Ich habe aber auch gemerkt, dass Frauen sehr elementare Überzeugungen haben, die durch einen solchen Kanon an Erinnerungen, Meinungen, Stilen, Erfahrungen weniger beeinflusst werden und diese deswegen eher zu wechseln bereit sind bzw. sich auf diese einstellen können.

Off-Topic:
Hab ich gerade Frauen mit Kartoffeln verglichen? Sorry, mir ging's ums Bild

 

[Benutzer96776]

Ich kann nicht leugnen, dass es mir bisher so erging wie dir, lieber TS
Es ist mir nun zwar nicht extrem wichtig, welchen Musikgeschmack ein Mensch hat, dennoch habe ich mich bisher immer mit denjenigen, die meine Vorlieben annähernd teilen, am Besten verstanden.
Also muss es schon eine gewisse Bedeutung haben, denke ich.

Woran das auch immer liegen mag, ich weiß es nicht. So viel Platz nimmt die Musik in meinem Leben nämlich nicht ein, als dass diese ein Spiegel meiner Seele oder meines Charakters sind.

Jedenfalls ist die Chemie meistens mit jemandem, der eher Mainstream-Mucke (Pop, Rock, etc.) hört (so wie ich es auch meistens tue) besser, als bei nem Menschen, der bevorzugt zum Beispiel (um nur ein paar zu nennen) Punk, Rap oder Heavy-Metal hört. Denn diese Art der Musik ist mir teilweise nämlich nicht so ganz geheuer wenn ich ehrlich bin

Nix für ungut, ich will's mir jetzt nicht mit denjenigen verscherzen, die eben andere Präferenzen haben
Aber schon lustig, wie das Leben manchmal so spielt...

 

[Benutzer]

Hmm, meine Freundin findet meinen Musikgeschmack absolut schrecklich bzw. er ist ihr egal

 

[Benutzer124657 (25)]

Ich habe persönlich nämlich auch noch keinen kennengelernt, der gleichzeitig selbstzerstörerische Texte und Lieder von Bands wie Linkin Park (zu Hybrid Theory Zeiten mit Chester Bennington) und Lieder à la "Ich muss nur noch kurz die Welt retten" gut findet.

Also ich mag Linkin Park und Tim Benzko .
Mein Musikgeschmack schwankt aber auch etwas, je nach Stimmung ...

 

[Benutzer138543 (29)]

Ich höre zwar am liebsten die meiste Zeit des Tages Musik, der Musikgeschmack meines Partners ist mir aber total egal. Maximal auf längeren Autofahrten ist es halt blöd, wenn man die Musik des anderen gar nicht mag. Aber auch da kann man sich einigen

 

[Benutzer123446 (42)]

Jedenfalls ist die Chemie meistens mit jemandem, der eher Mainstream-Mucke (Pop, Rock, etc.) hört (so wie ich es auch meistens tue) besser, als bei nem Menschen, der bevorzugt zum Beispiel (um nur ein paar zu nennen) Punk, Rap oder Heavy-Metal hört. Denn diese Art der Musik ist mir teilweise nämlich nicht so ganz geheuer wenn ich ehrlich bin

Hier ist es fast genau andersrum genauso

Also : ja. Ich bin meist mit Menschen mit ähnlichem Musikgeschmack kompatibel. Zumindest als Partner. Ich höre aber auch extrem viel und auch laut Musik. Würde mein Mann das doof finden oder hiphop hören statt Metal und Punk... Nö. Dann wäre er auch nicht er. Ich bin dahin geschmolzen als ich auf dem ersten Foto von ihm ein Poster meiner Lieblingsband gesehen habe. Aber da geht es halt generell nicht nur um Musik, sondern um Lebenseinstellungen und Interessen die sich im Musikgeschmack spiegeln.


Und ich brauche als Partner jemanden, der laut mit mir Manowar mitgrölt

 

[Benutzer111070]

Ja, ich denke, in einem gewissen Rahmen spiegelt der Musikgeschmack das Wesen eines Menschen wider. Unter Leuten, deren Musikgeschmack meinem ähnelt, finde ich persönlich jedenfalls auffallend häufig welche, die auch andere Interessen und Haltungen mit mir teilen und mir auf Anhieb sympathischer sind als andere. Gleichzeitig bestätigen Fans anderer Musikrichtungen ebenfalls und in einem Maße, das über selbsterfüllende Prophezeiungen hinausgeht, bestimmte Vorurteile und harmonieren oftmals auch in anderer Hinsicht nicht mit mir (das geht übrigens auch noch kleinschrittiger: dass ich überwiegend Metal höre, heißt nicht, dass bei mir jeder Metalfan unbesehen einen Bonus erhält; bestimmte Subgenres oder Bands sind auch "red flags" für mich, bei denen ich erfahrungsgemäß häufig korrelierende Vorlieben oder Einstellungen gezielter abtaste).
Natürlich sollte man trotzdem drauf verzichten, Menschen nur aufgrund ihres Geschmacks und damit verbundenem Schubladendenken voreingenommen und intolerant gegenüberzutreten oder sich gar in irgendeinem empfundenen Pseudo-Elitarismus zu suhlen, damit schießt man sich letztendlich nur ins eigene Knie und übersieht lohnenswerte Bekanntschaften.

Wenn man so häufig Musik hört wie ich, haben größere geschmackliche Überschneidungen in einer Beziehung aber natürlich auch schlicht praktische Vorteile. Ich kann mich gern darüber kabbeln, ob man im Auto Hypocrisy oder Schandmaul und beim Putzen In Flames oder Emilie Autumn hört, aber wenn mein Partner mit Justin Timberlake oder Philipp Poisel (dessen Namen ich nur dank PL überhaupt kenne ) ankäme, würde ich mich getreu Letzterem fragen: Wie soll ein Mensch das ertragen?

 

[Benutzer6874 (39)]

Musik ist mein halbes Leben, oder wenigstens ein Drittel davon. Eine Partnerin die mit Musik nichts anfangen kann oder Musik nicht erträgt, könnte mit mir nicht glücklich sein. Mir geht es um mehr, als nur darum dass man beim Musikhören im Auto nicht in Streit gerät.

Ich liebe Musik, ich mache selber Musik, nicht Alles und jedes. Mir kann jede Musikrichtung gefallen, wenn es gute Musik ist. Und umgekehrt. Aber ich definiere mich nicht über den Musikgeschmack.

Ich kenne viele Menschen, für die ist der Musikgeschmack ein Teil ihrer Persönlichkeit den sie bewusst pflegen, um Anschluss zu finden und sich abzugrenzen. Menschen die das über den Literatur- oder Kunstgeschmack machen kenne ich dagegen nur ganz wenige. Nur den Musikgeschmack kann man den andern direkt um die Ohren hauen

Ich kann mir gut denken dass die Musik bei meiner Partnerwahl eine Rolle gespielt hat. Ich habe aber eher Rhythmusgefühl gespürt, beim Tanzen, sogar (?) bem Sex. Das ist für mich mehr als die Zugehörigkeit zu einem Musikstil.

 

[Benutzer83901 (40)]

Als aktive Hobbymusiker ist dieses Thema sowohl fuer meinen Partner als auch mich sehr wichtig.

Er selbst hat nach eigenen Angaben beim Daiting den Musikgeschmack als sehr wichtiges Kriterium gewertet, einfach um zu gewährleisten, dass man zum Beispiel zusammen auf Konzerte/Festivals gehen kann.

Eine hunderprozentige Gleichheit ist das aber nicht. Wir laufen wohl auf etwa 90 Prozent synchron, der Rest verfällt auf Sachen, die der andere wohl nicht so mag (Hip-Hop bei mir zum Beispiel ).

 

[Benutzer36171]

Ich weiß nicht, ob es bei den meisten Menschen so sehr darauf ankommt, ob man die Musik nun schön findet oder nicht. Aber Musik hat eben auch viel mit Subkulturen zu tun. Welche Musik man mag, kann eben auch ein bisschen darauf hinweisen, welche Subkultur man sympathisch findet - und welche weniger. Dass ich mir einen Schlagerfan als Partner spontan nicht vorstellen kann, hat nicht so sehr mit dem Klang von Schlagern zu tun, sondern was ich damit verbinde.

 

[Benutzer138875]

Das ist nichts, was ich an vorrangige Stelle setzen würde. Vermutlich auch, weil die Wahrnehmung von Musik für mich selbst etwas egozentrisches hat.
Zum anderen ist mein Interesse für Musik breit aufgefächert und unterliegt großer Sprunghaftigkeit. Es kann passieren, dass ich mich plötzlich brennend für Zwölftonmusik interessiere und dieser Exkurs dann von senegalischer Folklore und Madonna unterbrochen wird. Es wäre sicherlich viel verlangt oder gar unzumutbar, hier Loyalität zu fordern.

Trotzdem freue ich mich wie Bolle, wenn wir zusammen etwas toll finden oder ich ihr etwas empfehle, was sie gerne hört.

 

[Benutzer102673 (42)]

Für mich und meine Beziehungen hat Musik immer eine große Rolle gespielt. Mein Exfreund war und ist Musiker und natürlich bin ich damals mit 16 immer zur Bandprobe mitgelatscht , mein Mann ist unglaublich audiophil, ich habe immer Musik gemacht, dazu getanzt, sie viel gehört und mein Rahmen dessen, was ich mag, ist kaum abgrenzbar.

Und das ist für MICH das Entscheidende.

Mir ist völlig egal, welches Genre mein Partner bevorzugt, weil ich eigentlich aus fast jedem Genre (Ausnahme: diese experimentelle Klassikmusik aus dem 20. Jahrhundert. Das ist nicht nur nix für meine Ohren, sondern davon wird mir tatsächlich richtig übel) irgendetwas mag. Wichtig ist mir nur, dass mein Partner Musik mag.
Und wenn das gegeben ist, und man sich gegenseitig irgendwelche Musik vorstellt, sich die anhört, drüber spricht, selbst macht, tanzt, und und und...

Mein Mann singt gern, sang mit mir im Chor. Unser Sohn trällert auch schon sehr sehr viel und selbst meine kleine Tochter mit ihrem einen Lebensjahr und 4 Monaten summte gestern erst "Wer will fleißige Handwerker sehen" vor sich hin. Bei uns findet man Blockflöten fast jeder Größe, eine Gitarre, ein E-Piano, eine unbespielte Geige, mehrere Lautsprecherpaare, es wird viel gesungen...
Ok ich denke ich kann aufhören.

Ich halts mit Nietzsche. Ohne Musik wäre das Leben ein Fehler.
Lieblingsfilm natürlich: High Fidelity