Phänomen Pille

K
Benutzer196691  (26) Öfter im Forum
  • #1
Ich habe gerade ein bisschen in Pille Absetzen - Mein Tagebuch gestöbert und - meine Güte - ich fall vom Hocker. Da nehmen Menschen die Pille jahrelang, seitdem sie 15 sind. Wiederum andere nehmen die Pille schon seit 30 Jahren :eek:

Ich habe den gesellschaftlichen Druck, hormonelle Verhütungsmethoden einzunehmen, offensichtlicherweise durch mein Geburtsgeschlecht nie so erlebt. Dennoch frage ich mich: bitte was für Indoktrinationen müssen stattfinden, dass Menschen freiwillig die Pille täglich nehmen?

Ein Medikament chronisch einzunehmen ist ja eigentlich oftmals nur einer der sekundären Behandlungsmaßnahmen in der Medizin (oder so will ich mal hoffen!). Wie kommt man auf den Gedanken, Tag ein Tag aus so ein Medikament einzunehmen, das man ja eigentlich nicht so wirklich braucht, man aber trotzdem fleißig Nebenwirkungen über Jahre einkassiert und aufaddiert?


PS: Es gibt auch medizinisch indizierte Fälle der Pilleneinnahme, z. B. starke Periodenschmerzen. Von diesen Fällen rede ich hier nicht.
 
Arcadi
Benutzer212294  Sorgt für Gesprächsstoff
  • #2
Keine Ahnung, ich hatte damals mit ca. 13 online eine Studie gefunden, wonach man mit der Pille deutlich weniger Muskeln aufbaut und Sporttraining weniger Effekt hat, das fand ich als eingefleischter Sportler für mich bereits ein No-Go, von allen anderen Nebenwirkungen wie größere Brüste durch Wassereinlagerungen/Fettaufbau mal ganz abgesehen.

Damals haben fast alle Mitschülerinnen die Pille genommen (und haben zum Teil dann deutlich zugenommen plus weitere deutliche Beschwerden bekommen, aber an der Pille konnte das für die natürlich auf keinen Fall liegen ... ich habe das damals absolut nicht verstanden, warum man da nicht mal den Beipackzettel liest und sich auf die Suche nach der Ursache für seine Beschwerden macht, wenn man bei sich solche gravierenden Veränderungen feststellt, nachdem man angefangen hat, ein neues Medikament zu nehmen).

Aber selbst ich, der nie Interesse an der Pille hatte, musste mich bei meinem ersten Besuch beim Gynäkologen mit 17 hartnäckig dagegen wehren (sic!), kein Rezept für die Pille angedreht zu bekommen, obwohl ich mehrfach klipp und klar gesagt habe, dass ich nicht an hormoneller Verhütung interessiert bin und derzeit eh keinen Verhütungsbedarf habe. Zumal ich eh nur da war, weil mein Hausarzt was abgeklärt haben wollte und mich dahin überwiesen hatte. Der Gynäkologe war sehr sauer, dass ich keine "schöneren Haare und bessere Haut" haben wollte, ich undankbares Etwas. Auf meine Test-Frage, ob die Pille Nebenwirkungen hätte, antwortet der Typ doch glatt lächelnd, dass die Pille praktisch keine Nebenwirkungen hätte. Solche Inkompetenz und Unprofessionalität nebst Lügen kann ich ja besonders gut leiden.

Er hat dann angefangen, ein Rezept auszufüllen, und auf meine Frage, wofür das sei, kam: Für die Pille - obwohl ich wie gesagt mehrfach vorher gesagt habe, dass ich an hormoneller Verhütung/der Pille kein Interesse habe. Ich habe die Annahme des Rezepts verweigert, woraufhin der Arzt sehr eingeschnappt war. Es kam dann noch zum Abschied so ein dummer Spruch von ihm, dass ich wiederkommen solle, wenn ich einen Freund hätte, dann würde er mir die Pille verschreiben. Hat mich damals sehr geärgert das Verhalten des Arztes. Das war dann auch für viele Jahre mein letzter Besuch bei dieser medizinischen Fachrichtung.
 
Zuletzt bearbeitet:
efeu
Benutzer122533  (36) Sehr bekannt hier
  • #3
Es war zu der Zeit, als ich damit angefangen habe, die nicht wirklich hinterfragte Standard-Verhütungsmethode. Hat jeder genommen, Punkt. Da ich sie gut vertragen habe, hatte ich keinen Grund, darüber länger nachzudenken.
Doppelt verhütet habe ich damals immer, ich komme aus einer Familie, wo jeder Schuss ein Treffer ist, ich habe mich viele Jahre echt gefürchtet.

Mit mehr Wissen und eigener Recherche später habe ich sie nach 10 Jahren oder so abgesetzt und fand mich auch da wieder in guter Gesellschaft.
Ich weiß nicht, ob das Zeug heute weniger selbstverständlich jeder Frau angedreht wird, oder es am Alter liegt, aber in meinem Umkreis ist "ohne" mittlerweile viel üblicher geworden.
 
A
Benutzer191142  (43) Öfter im Forum
  • #4
Vor über 20 Jahren war es eben die Standard Verhütungsmethode in meinem Umfeld. Gefühlt jede Freundin nahm sie.

Wurde damals nicht wirklich hinterfragt. Das einzige was gefragt wurde, ob man Krampfadern hat oder es in der Familie welche gibt. Wenn ja, durfte man die nicht nehmen und irgendwie war es dann blöd für diejenige 🙈

Es gab sehr wenig Aufklärung seitens Frauenarzt und Internet war auch noch nicht soweit.

Selbst als es das war, war es für mich irgendwie normal, dass ich sie nahm. Für mich die beste Verhütungsmethode bis ich durch Zufall sie mal ein paar Monate nicht genommen habe und feststellte, welche Einschränkung (Libidoverlust) ich all die Jahre hatte. Seitdem ist das Ding Geschichte und auch für meine Tochter. Da gibt's allerdings auch Krampfadern in der Familie 😅

Vermutlich bin ich beim Thema Pille noch nicht komplett aufgeklärt, aber was ich weiß bzw. selbst erfahren habe, reicht mir.

Komplett verteufeln mag ich die Pille dennoch nicht. Gibt auch viele positive Beispiele wo es bestens funktioniert.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #5
J
Benutzer199726  Sehr bekannt hier
  • #6
Ich habe die Pille sogar mit 11! verschrieben bekommen weil ich bestialische Regelschmerzen hatte. Das wurde "damals" so gemacht. Fast alle Freundinnen haben sie genommen und noch dazu geraucht.
Das Frauenbild in den 90ern und 2000ern war ein ganz anderes, in jeder Hinsicht.
 
Duracellhäschen
Benutzer211462  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • #7
Wie kommt man auf den Gedanken, Tag ein Tag aus so ein Medikament einzunehmen, das man ja eigentlich nicht so wirklich braucht, man aber trotzdem fleißig Nebenwirkungen über Jahre einkassiert und aufaddiert?
1. Schlechte, sehr schlechte Aufklärung.
2. Weil man die Pille immerhin jederzeit absetzen kann um die Nebenwirkungen zu beenden. Die "Nebenwirkungen", die ein Kind mit sich bringt, hat frau ein Leben lang aufgebürdet.
3. Weil man so Angst vor einer Schwangerschaft hat, dass man viele Jahre lieber mit dem Auto in eine Wand fahren würde, als ein Kind auszutragen.
4. Weil Verhütung von vielen Männern leider immer noch vorrangig als Frauensache angesehen wird, oder, noch schlimmer, als wenig wichtig eingestuft wird - und da ist dein Beitrag das beste Beispiel. Kein Wort davon, wie denn dann verhütet werden soll, geschweige denn, was mann dazu beitragen kann.
 
Daylight
Benutzer15352  Beiträge füllen Bücher
  • #8
Ich bin auch eine der wenigen, die nie die Pille genommen hat. Und ja, diverse Frauenärzte wollten sie mir schon andrehen und fanden es sogar grob fahrlässig, dass ich nur mit Kondom verhütet habe. Von NFP habe ich gar nicht erst angefangen, da hätten sie wahrscheinlich nen halben Nervenzusammenbruch bekommen 🤪.

In meinem Freundeskreis war es hingegen die Norm. Ich habe damals sogar versucht, aufzuklären, aber es hat niemanden interessiert. Die meisten haben die Pille übrigens nicht zu Verhütungszwecken, sondern für eine bessere Haut genommen.
 
WomanInTheMirror
Benutzer123832  (29) Beiträge füllen Bücher
  • #9
1. Wenige Alternativen
2. Wird nicht als Medikament gesehen, sondern Lifestyle-Produkt
3. Frauenärzte verdienen mit der Verschreibung viel Geld
4. Andere Verhütungsmittel werden als viel unsicherer wahrgenommen
 
Schnecke106
Benutzer85763  (43) Beiträge füllen Bücher
  • #10
Es ist ja nun auch nicht so, dass es allen Frauen schlecht geht, die die Pille nehmen oder genommen haben. Ich habe sie mit 15 Jahren genommen und mit 31 Jahren wegen Kinderwunsch abgesetzt, dann nach dem 2. Kind wieder damit angefangen. Ich hatte nie Probleme, weder körperlich noch psychisch. Es gab auch mit Absetzen keine Veränderung der Libido.

Sie bietet neben einer sicheren Verhütung für manche Frauen auch Vorteile, sei es "nur" das Hautbild oder im Falle meiner Freundin zur Behandlung ihres schweren PMDS.

Ich fand und finde es einfach eine sehr bequeme Verhütungsmethode, einfach in der Anwendung.
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (40) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #11
2. Wird nicht als Medikament gesehen, sondern Lifestyle-Produkt
Ja, mir wurde beim ersten Verschreiben mit 15 nie klargemacht, dass die Pille ein Medikament ist. Und auch später hatten Gynäkologen es immer eilig, mir neue Rezepte auszustellen. Denn:
3. Frauenärzte verdienen mit der Verschreibung viel Geld
Das hier.

Außerdem hatte ich als Teenager lange Angst vor Anwendungsfehlern mit Kondomen. Ich war enorm gewissenhaft und zuverlässig, habe nie eine Pille vergessen, ich habe der Wirkung komplett vertraut, was mir bei Kondomen nicht gelungen ist.

Als ich 11 Jahre später die Pille aufgrund von Nebenwirkungen abgesetzt habe, hatte ich keinerlei Probleme damit, Kondomen zu vertrauen. Dazu habe ich mich mit NFP beschäftigt und meinen Körper richtig kennengelernt.

Meinen Töchtern würde ich die Pille nicht empfehlen. Es gibt auch für junge Frauen bessere Formen der Verhütung. Und: Kondome schützen vor Krankheiten.
 
FrauNaddi
Benutzer174959  Meistens hier zu finden
  • #12
obwohl ich mehrfach klipp und klar gesagt habe, dass ich nicht an hormoneller Verhütung interessiert bin und derzeit eh keinen Verhütungsbedarf habe.
Und ich dachte der gyn wo ich einmal war wäre in dieser Hinsicht ne Ausnahme gewesen 🙀…
Im Anamnesebogen stand „unregelmäßige zykluslänge“ und „2 Kinder“, „keine Verhütung weil Mann sterilisiert“… er hat mir GARANTIERT das ich in den nächsten Jahren sterben werde, an blutverlusst durch die regelblutung wenn ich mir die Hormonspirale nicht einsetzten lasse (noch vor dem Ultraschall, bei dem dann raus kam das meine Schleimhaut zu dem zyklusstand passt und der Norm entspricht) und hat (bei der vaginalen Untersuchung nach dem Ultraschall) seine Mitarbeiterin als werbeobjekt benutzt nach dem Motto „und du bist doch froh seit Jahren keine Blutung mehr zu haben oder!?“

Den folgenden (ausnahmsweise kostenlosen) termin zum Ultraschall der Brust hab ich dann wieder abgesagt…
 
HarleyQuinn
Benutzer121281  (36) Planet-Liebe ist Startseite
  • #13
Wie kommt man auf den Gedanken, Tag ein Tag aus so ein Medikament einzunehmen, das man ja eigentlich nicht so wirklich braucht, man aber trotzdem fleißig Nebenwirkungen über Jahre einkassiert und aufaddiert?

Frauen und Mädchen für die Einnahme der Pille so als dumm darstellen zu wollen und sie zu beschämen ist übrigens genauso blöd wie sie zur Pille zu drängen.
 
Schnecke106
Benutzer85763  (43) Beiträge füllen Bücher
  • #14
Ich habe die Pille beide Male bei Erst- bzw. Wiederverschreibung übrigens eher aktiv eingefordert, mir wurde da nie etwas aufgedrängt oder die Verhütung mit Kondom in der Übergangsphase schlechtgeredet.
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #15
bitte was für Indoktrinationen müssen stattfinden, dass Menschen freiwillig die Pille täglich nehmen?
Indoktrination ist fast richtig, ich würde es eher beim Patriarchat und vielleicht noch Pharmainteressen liegen sehen.
Bin übrigens auch bei HarleyQuinn HarleyQuinn , deine Fragen klingen teilweise herablassend.

Denn sind wir mal ehrlich: Die meisten Verhütungsmethoden basieren darauf, dass massiv in den Körper der Frau eingegriffen wird. Ist es nicht die Pille, sind es andere hormonelle Verhütungsmittel wie die 3-Monats-Spritze, das Stäbchen, der Nuvaring.
Und dann gibt’s ja noch die lustigen Varianten der Spirale oder Kupferkette, wo in ein Organ ein Metallkörper eingenäht wird. Natürlich in der Regel ohne Betäubung oder kurze Narkose. Selbst bei der Darmspiegelung gibts eine kurze Narkose, aber die betrifft ja eben auch Männer 🤓

Und für Männer? Da gibts nur Kondome oder Sterilisation. Die Pille für den Mann oder der Hodenring kommen nicht auf den Markt, ersteres übrigens weil die Nebenwirkungen zu krass sind. Sind der der Pille für die Frau übrigens sehr ähnlich :smile: Aber Männern kann man das ja nicht zumuten.

Und dann zum Thema Medikament:
Die Pille wird von Gyns und den Herstellenden gezielt als Lifestyleprodukt vermarktet. Über Nebenwirkungen wird nicht aufgeklärt, es wird kein Hormonstatus gemacht um zu schauen welche Pille am besten passt (in Brasilien zB Standard), es wird kaum nach der Familiengeschichte gefragt.
Ich hätte die Pille aufgrund meiner Familiengeschichte nie nehmen dürfen.

Als ich meine erste Pille bekam wurden mir auch keine anderen Verhütungsmittel vorgestellt. Und als ich dann plötzlich ständig Kopfschmerzen hatte (immer am stärksten nach der Pilleneinnahme) und grundlos aggressiv wurde, konnte es laut Gyn natürlich nicht an der Pille liegen.
Das ist medizinisches Gaslighting und eigentlich solltest du doch deinen Ärzt:innen vertrauen können.

Gleichzeitig bist du als (junge) Frau auf jeden Fall die Gearschte, wenn die Verhütung fehlschlägt. Wieviele Väter sind alleinerziehend? Eben, wenige, weil es von den Frauen erwartet wird. Und eine Abtreibung ist auch kein Spaß, wenn du sie überhaupt bekommst und nicht ländlich wohnst oder von christlichen Krankenhäusern abgewiesen wirst.

Zumal Abtreibung bis heute nicht Teil der gynäkologischen Grundausbildung ist, obwohl es oft medizinische Gründe zur Abtreibung gibt, die dann sogar lebensbedrohlich werden können. Lies dir mal was zu den Folgen des Abtreibungsverbotes in den USA durch: Seit Einführung sind 8 Frauen gestorben, weil ihnen nicht geholfen werden durfte, solange das Herz des sterbenden Embryos/ Fötus noch schlägt. Bei der schlechten Abtreibungsversorgung in Deutschland kann es auch hier schnell mal lebensgefährlich werden, vor allem bei einer Eileiterschwangerschaft. Dann doch lieber gar nicht das Risiko eingehen und verhüten.

So. Und dann reden wir gar nicht über all die Männer und Jungs, die Kondome blöd und unbequem finden und ihre Partnerinnen unter Druck setzen, es weg zu lassen. Oder sich nicht darum bemühen eine passende Marke und Größe zu finden, wodurch die Kondome dann abrutschen oder platzen.

Das sind strukturelle Bedingungen, die Frauen dazu zwingen, irgendwie zu verhüten.
Und alle Optionen sind entweder kompliziert oder greifen massiv in den Körper ein. Aber das ist die vorhandene Auswahl.
 
Zuletzt bearbeitet:
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ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #36
MoniBonboni
Benutzer223196  Sorgt für Gesprächsstoff
  • #37
Ist jetzt aber auch nicht so ungewöhnlich. Manche Frauen sind ja mit 45 schon in der Menopause und die Wechseljahre können bis zu 10-15 Jahre dauern.
Richtig. Dennoch gibt es medizinisch nachgewiesenen Zusammenhang zwischen „jahrelang Pille nehmen“ und „verfrüht in die Wechseljahre kommen“.
Neuere Studien zeigen, dass Frauen die entbunden haben, ebenfalls etwas früher im die Wechseljahre kommen, sehe ich so aus meinem Umfeld.
Grundsätzlich ist es besser, wie behalten unsere Hormone so lange es geht (Gefäßeschutz, Schutz vor Herzerkrankungen, Schutz vor Alzheimer, vor Verkalkung um einige wenige Gründe zu nennen), mehr dazu, sehr verständlich und lustig geschrieben im Buch Women on Fire von der wunderbaren Sheila.
Sein Körper künstlich im Östrogenmangel jahrelang zu halten ist sehr ungesund, die Rechnung kommt später.
Ende 30 in der Wechseljahren zu sein gibt es gelegentlich, aber nicht als Standard. Diese Frauen sind dann vermutlich 2-3 Jahre in der Wechseljahren und nicht 10. Frauen mit der Spirale merken leider oft zu spät, dass sie in den Wechseljahren sind und erhalten Hilfe zu spät oder ist diese nicht mehr möglich.
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (40) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #38
Neuere Studien zeigen, dass Frauen die entbunden haben, ebenfalls etwas früher im die Wechseljahre kommen,
Quelle dafür? 🤨
Reproduktion verschiebt die Menopause tendenziell eher nach hinten und wirkt sich allgemein positiv auf den weiblichen Körper aus.

Vorzeitige Wechseljahre werden eher durch Krankheiten, erbliche Faktoren und möglicherweise Umweltgifte bedingt, siehe auch hier unter „Ursachen“: Vorzeitige Menopause - Gesundheitsprobleme von Frauen - MSD Manual Ausgabe für Patienten

Ich kann auch beim ersten Googeln keinen Zusammenhang zwischen Pilleneinnahme und Alter beim Einsetzen der Menopause finden, wohl aber den Hinweis, dass die Pille (und andere hormonelle Verhütungsmittel) Anzeichen der Wechseljahre verschleiern können, sodass der Eintritt unbemerkt bleibt – was ja auch logisch erscheint.

Meine letzten beiden Gynäkologen in Deutschland haben viel über Genetik gesprochen, was das Thema Fertilität angeht. Die Menopause ist ja nichts anderes als ein Ausbleiben der Ovulation, weil es keine Einzellen mehr gibt.

Eine Freundin von mir hat mit Mitte 30 kaum noch Eizellen. Ihre Gynäkologin hat ihr nun mitgeteilt, dass sie bei bestehendem Kinderwunsch JETZT loslegen muss und möglicherweise Hilfe benötigt. Ihre Menopause steht kurz bevor. Die Pille hat sie nie genommen, allerdings ist auch ihre Mutter sehr früh in die Wechseljahre gekommen.

Mir wurde früher beigebracht, dass die Pille (insbesondere die Mikropille) eine künstliche Schwangerschaft erzeugt (in Bezug auf die Hormonlevel), keine Menopause – zumindest wenn sie Östrogen enthält. Deshalb hilft sie auch gegen Akne. 🙂

Ich würde die Pille auch gar nicht verteufeln. Bei Endometriose ist sie hilfreich, weil es derzeit zu wenige Alternativen gibt. Blutungsfreiheit finde ich auch souverän, wie gesagt war Blutungsfreiheit beziehungsweise die Planbarkeit der Blutung unter Pilleneinnahme für mich neben der extrem zuverlässigen Schwangerschaftsverhütung in jüngeren Jahren das Argument schlechthin. Ich bin viel gereist und fand es praktisch, nicht zu bluten.

Was ich rückblickend wirklich schlimm finde, ist, wie wenig Aufklärung in Bezug auf mögliche Thrombosen erfolgt ist. Ich habe geraucht, aber interessiert hat es keinen Arzt. Das geht einfach nicht.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Beiträge füllen Bücher
  • #39
Ich war wirklich immer der Annahme, dass Frauenärzte die Spirale so jungen Frauen nicht einsetzen würden. Heute weiß ich, dass das nicht so ist.
Das war früher auch so und wurde dir wahrscheinlich noch überliefert. Jung und kinderlos wurde ich mit dem Wunsch nach einer Spirale weggeschickt bzw. auf die Pille verwiesen.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Beiträge füllen Bücher
  • #40
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #41
Ich kann auch beim ersten Googeln keinen Zusammenhang zwischen Pilleneinnahme und Alter beim Einsetzen der Menopause finden
Meines Kenntnisstandes nach geht es dabei in erster Linie um die Minipille, die ja kein Östrogen enthält, und, wenn sie den Zyklus / Eisprung unterdrückt (das ist wohl von Mensch zu Mensch unterschiedlich, ob sie das tut, aber durchaus nicht unüblich, allerdings auch je nach Produkt verschieden) auch kein körpereigenes Östrogen erzeugt wird. Dadurch entsteht dann über Jahre ein Östrogenmangel, und der leitet dann eben die Wechseljahre ein. Bei mir hat sich das durch Absetzen der Pille ja zum Glück wieder in Ordnung bringen lassen.
 
Daydreamer90
Benutzer213431  (34) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #42
Das war früher auch so und wurde dir wahrscheinlich noch überliefert. Jung und kinderlos wurde ich mit dem Wunsch nach einer Spirale weggeschickt bzw. auf die Pille verwiesen.
Ich meine genauso hat es mir meine Mutter damals auch immer erzählt, weil ihr Frauenarzt ihr erst die Spirale nach meiner Geburt eingesetzt hat...
Ich kann mich aber auch nicht dran erinnern, dass meine Frauenärztin mir damals andere Verhütungsmethoden angeboten oder erklärt hätte. Es wurde halt einfach sofort die Pille verschrieben. Eigentlich ein absolutes No-Go finde ich...
 
MoniBonboni
Benutzer223196  Sorgt für Gesprächsstoff
  • #43
Quelle dafür? 🤨
Das Buch von Sheila, hinten sind alle Studien aufgeführt sowie ihre unzähligen Podcasts und Lives (sie ist meine Ärztin und die Info kommt von ihr), sie behandelt als Wechseljahr-Spezialistin tausende von Frauen seit Jahrzehnt: über Hormon online Klinik und über die Ärzte die sie gerade selbst ausbildet, dann Podcasts von Hormonspezialisten wie Dr. Kathrin Schaudig. Zu diesem Thema gibt es seit 2020 glücklicherweise immer mehr Literatur.
In meinem privaten Umfeld ist es so, dass alle Kolleginnen und Freundinnen mit Kindern relativ früh in die Wechseljahre kamen, daraus bilde ich dennoch keinen statistischen Wert.
In meinem beruflichem Umfeld wo wir Frauen in Wechseljahren beraten, ist diese Tendenz auch zu erkennen, Studien führen wir nicht durch.

Bei der Verhütung mit der Pille wird die körpereigene Östrogenproduktion unterdrückt.
Das mit der Pille niedrig dosiert zugeführte Östrogen ist in der Regel nicht ausreichend, um die regenerativen Prozesse im Beckenbodenbereich und damit auch in der Scheide aufrechtzuerhalten. Seinen Körper 10-15 Jahre im Östrogenmangel zu halten
hat einen nachhaltigen Effekt auf die weibliche Gesundheit. Pillen Lobby ist nicht interessiert solche Studien durchzuführen.
Der Grund warum du hierzu auch sonst keine Studien findest ist, dass Wechseljahre die gesamte Zeit stiefmütterlich behandeln würden und da kaum Geld in die Forschung fließt. Ist ja nicht ein Männerproblem, denn da hätten wir schon Hochglanzprospekte, offene Sprechstunde und selbstredend alle Leistungen als Standard: Hormonspiegel, Testosteron (überlebenswichtig auch für Frauen, auf dem Markt gibt es nur ein Produkt für Männer🤯) wenn fehlt usw..
Sind ja nur Frauen und da müssen sie halt durch, hört man oft von Frauenärzten.
Aber auch genau darauf gehen Fachbücher und Hormonspeziallisten in Podcasts ein.
Man kann nur hoffen, dass man 20-30 Jahre später aufgeklärter sein wird und mehr kassenärztlicher Leistung und Fachwissen zu diesem Thema vorhanden sein wird als es aktuell der Fall ist.
Auf Instagram folge ich über 50 Fachärzten die alle genau darauf Antworten geben.
Ich habe in anderen Post sehr gute und fachlich fundierte Accounts wie: golden teresa, Praxis Kettler, Praxis Lebenswandel, Dr. Katharina van der Grinten usw..bereits erwähnt.
 
Zuletzt bearbeitet:
MoniBonboni
Benutzer223196  Sorgt für Gesprächsstoff
  • #44
Meines Kenntnisstandes nach geht es dabei in erster Linie um die Minipille, die ja kein Östrogen enthält, und, wenn sie den Zyklus / Eisprung unterdrückt (das ist wohl von Mensch zu Mensch unterschiedlich, ob sie das tut, aber durchaus nicht unüblich, allerdings auch je nach Produkt verschieden) auch kein körpereigenes Östrogen erzeugt wird. Dadurch entsteht dann über Jahre ein Östrogenmangel, und der leitet dann eben die Wechseljahre ein. Bei mir hat sich das durch Absetzen der Pille ja zum Glück wieder in Ordnung bringen lassen.
Betrifft leider auch die östrogenhaltige Pillen.
Auch da ist das was die Pille unterdrückt und dann „wieder hergibt“ nicht genug.
Pillen Lobby und Pharma Konzerne werden den Teufel tun genau das mit Studien zu belegen.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #45
Aber so ne permanente Fremdkörperentzündung in der Gebärmutter ist halt eh auch nicht fein. Das verhindert ja keine Schwangerschaft, weil der Körper das als okay befindet, und "Entzündung" ist die natürliche Reaktion, es versucht den Fremdkörper zu entfernen mit allen vorhandenen Möglichkeiten.

Persönlich würde ich nie wieder die Pille nehmen, aber Spirale & Co sind - ganz ab von den Schmerzen dabei - NOCH mehr raus.
 
Duracellhäschen
Benutzer211462  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • #46
Off-Topic:

Aber so ne permanente Fremdkörperentzündung in der Gebärmutter ist halt eh auch nicht fein.
Ist jetzt ein bisschen OT, hab mich nie intensiv damit beschäftigt, aber ist es bei Spiralen echt so, dass dadurch ne dauerhafte Entzündung entsteht, und das bei der Mehrzahl der Frauen?
So ein bisschen hab ich ja mit dem Thema zu tun, und von der Materialseite her gibt es da unterschiedliche Kategorien. Da ist das, was sicher biokompatibel ist, praktisch ohne Ausnahmen. Kochsalzlösung zum Beispiel. Gewisse Edelstahlsorten, Edelmetalle und andere Legierungen. Ich meine dass da auch ein paar Kunststoffe dazu gehören.
Dann gibt es Materialien, die bei einer gewissen Anzahl Menschen ungewünschte Reaktionen hervorrufen, seien es Allergien, Entzündungen oder anderes. Nickel gehört dazu. Die sind für Medizinprodukte, insbesondere solche die dauerhaft im Körper verbleiben, mWn ausgeschlossen.
Die dritte Kategorie sind schlicht giftige oder unverträgliche Materialien, da fällt das meiste drunter. Sowas wie Blei oder Quecksilber sowieso, aber auch die meisten Metalle.

In der Frauenheilkunde wird viel Schindluder getrieben, ohne Frage, aber ich hätte erwartet dass Spiralen schon den gängigen, strengen Anforderungen für Medizinprodukte genügen.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Beiträge füllen Bücher
  • #47
Off-Topic:


Ist jetzt ein bisschen OT, hab mich nie intensiv damit beschäftigt, aber ist es bei Spiralen echt so, dass dadurch ne dauerhafte Entzündung entsteht, und das bei der Mehrzahl der Frauen?
So ein bisschen hab ich ja mit dem Thema zu tun, und von der Materialseite her gibt es da unterschiedliche Kategorien. Da ist das, was sicher biokompatibel ist, praktisch ohne Ausnahmen. Kochsalzlösung zum Beispiel. Gewisse Edelstahlsorten, Edelmetalle und andere Legierungen. Ich meine dass da auch ein paar Kunststoffe dazu gehören.
Dann gibt es Materialien, die bei einer gewissen Anzahl Menschen ungewünschte Reaktionen hervorrufen, seien es Allergien, Entzündungen oder anderes. Nickel gehört dazu. Die sind für Medizinprodukte, insbesondere solche die dauerhaft im Körper verbleiben, mWn ausgeschlossen.
Die dritte Kategorie sind schlicht giftige oder unverträgliche Materialien, da fällt das meiste drunter. Sowas wie Blei oder Quecksilber sowieso, aber auch die meisten Metalle.

In der Frauenheilkunde wird viel Schindluder getrieben, ohne Frage, aber ich hätte erwartet dass Spiralen schon den gängigen, strengen Anforderungen für Medizinprodukte genügen.
Es geht ja um die Kupferspirale. Guck mal bei Wirkung:
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #49
Wie kommt man auf die Idee, sowas zu entwickeln? :what:
Mann will keine Kinder und muss es selbst nicht tragen :smile:

Off-Topic:
Thema sichere Medizinprodukte, nicht nur für Frauen:
Lies dir mal ein paar Artikel zu den Implant Files durch. Unter anderem müssen Medizinprodukte nicht so intensiv geprüft werden, wenn sowas ähnliches schon auf dem Markt ist. Ein Beispiel sind Vaginalnetze, die in Großbritannien vielen Frauen zB nach Dammrissen eingesetzt wurden, und bei nicht wenigen dafür sorgten, dass sie vor Schmerzen kaum noch laufen oder sitzen können.
Weil sie im Körper wandern, verwachsen etc.

Die niederländische Journalistin Jet Schouten stieß damals die Implant Files an, weil sie 2018 versuchte ein Mandarinennetz für die Implantation zertifizieren zu lassen. Die Erfolgsaussichten waren gut.

Aus den Implant Files ging damals auch der Brustimplantate-Skandal hervor – aber sie zeigten auch Probleme mit Hüftprothesen, Bandscheibenimplantaten etc. auf. Wenn du dich beruflich damit befasst solltest du dich vielleicht mal einlesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
MoniBonboni
Benutzer223196  Sorgt für Gesprächsstoff
  • #50
Solche Netzte werde auch bei Blasensenkung gerne eingesetzt. Haben zwei Freundinnen - die nach der Entbindung nie wieder eine problemlose Blase hatten - und haben jetzt zusätzliche Probleme zu den bestehenden bekommen.
Dabei gibt es Tens Geräte die wunderbar Blasenmuskulatur trainieren, ich hatte ein solches Gerät 6 Monate verschrieben bekommen, meine Blase ist gefühlt auf dem Stand vom 15 Jahren. Wenn ich es wieder brauche, werde ich wieder kämpfen müssen die Verordnung zu bekommen. Das Gerät hat auch mein Sexleben immens gesteigert.
Vorher selbst Beckenboden trainieren - auch nach dem Kurs in dem man unter fachlicher Anleitung lernt wie (dort hat man uns drigenst von Bäckenboden-Kugeln abgeraten!) - hat nichts gebracht. Das Gerät selbst kostet um die 2.000€ und Freundinnen und ich haben schon überlegt, sich zusammen zu tun und es gemeinsam zu kaufen, es reicht ein Quartal im Jahr zu trainieren.
Häufige Blasenentzündungen werden oft lebenslänglich mit Dauergabe der Antibiotika „behandelt“, dabei ist oft die Lösung für Frauen ab 40: eine lokale Östrogensalbe. Scheidentrockeheit war binnen einer Woche weg und seit dem - 2 Jahre her - keine einzige Blasenentzündung, davor monatlich.
Frauen sind in der Medizin immer noch Personen zweiter Klasse.
 
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