Pornosucht, wie aufhören und was wird sich ändern?

M
Benutzer206966  Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Hallo zusammen, ich habe folgendes Problem:

Im Laufe der Jahre habe ich eine Masturbations- und Pornosucht entwickelt. Leider ist das in den letzten Monaten, genauer gesagt im letzten halben Jahr, aufgrund von viel Stress völlig aus dem Ruder gelaufen.

Mein Leben leidet stark darunter, weil ich Probleme habe, eine Erektion zu bekommen oder sie lange aufrechtzuerhalten. Ich habe das Gefühl, dass ich regelrecht abgestumpft bin und normale Berührungen mich nicht mehr wirklich erregen.

Außerdem habe ich durch den hohen Pornokonsum einen Penisgrößen-Komplex entwickelt. Obwohl mein Penis völlig normal groß ist, hat mir der viele Pornokonsum eingeredet, dass man einen großen Penis braucht, um eine Frau wirklich befriedigen zu können. In meinem Kopf hat sich festgesetzt, dass eine große Penisgröße automatisch besseren Sex bedeutet. Diese ganze Kombination – die Gefühllosigkeit und diese seltsamen Komplexe – führt dazu, dass ich große Schwierigkeiten habe, ein erfülltes Sexualleben zu führen.

Ich schäme mich sehr dafür, dass ich diese Probleme in so einem jungen Alter habe.

Ein weiteres großes Problem ist, dass ich Frauen fast ausschließlich sexuell betrachte und regelrecht auf sie fixiert bin. Wenn ich eine attraktive Frau sehe, fällt es mir extrem schwer, den Blick abzuwenden. Ich reduziere Frauen oft auf ihre sexuelle Ausstrahlung – und das macht mir zu schaffen. Warum ist das so? Habe ich ein gestörtes Verhältnis zu Frauen? Ein Mutterkomplex? Ich will nicht so sein.

Ich hatte bereits einige attraktive Freundinnen, aber ich habe mich immer so stark auf ihre Körper fixiert, dass ich andere wichtige Eigenschaften, wie den Charakter, zunehmend vernachlässigt habe. Hängt dieses Verhalten ebenfalls mit meinem hohen Pornokonsum zusammen? Ich will nicht mehr darauf fixiert sein. Wenn ich und er Öffentlichkeit eine attraktive Frau sehe fällt es mir extrem schwer nicht hinzuschauen und es beißt mich förmlich innerlich. So will ich nicht mehr sein!!!!

Wenn ich mit einer attraktiven Frau spreche, fühle ich mich extrem bedürftig – als würde ich ihre Aufmerksamkeit, besonders ihre sexuelle Aufmerksamkeit, unbedingt brauchen. Ich kann mich dann kaum auf normale Dinge konzentrieren, weil ich so sehr auf ihren Körper fixiert bin. Mit weniger attraktiven Frauen hingegen habe ich kaum Probleme, ich bleibe einfach ich selbst und bin nicht so übermäßig sexuell fokussiert.

Ich masturbiere oder schaue oft Pornos, um Stress abzubauen – nicht einmal aus sexueller Lust. Ich habe bereits versucht, Pornos komplett zu meiden. Einmal habe ich es geschafft, eine Woche durchzuhalten.

By the way: wenn ich masturbiere klappt es mit der Erektion deutlich besser.
Aber ohne Pornos bekomme ich nur bei bestimmten Fantasien schnell eine Erektion.
Dummerweise sind das Fantasien, die ich irgendwie eigentlich doof finde und nicht so in Wirklichkeit möchte, aber ich habe sie mir schon so einkonditioniert.
Es ist so ein selbstverstärkender Teufelskreis aus Scham.

Hat jemand einen Rat für mich? Ich halte das nicht mehr aus. Ich schäme mich sehr und will so nicht weitermachen…

und meint ihr viele meiner genannten Probleme könnten sich durch einen Entzug lösen?

Vielen Dank.
 
T
Benutzer145807  Meistens hier zu finden
  • #2
By the way: wenn ich masturbiere klappt es mit der Erektion deutlich besser.
Aber ohne Pornos bekomme ich nur bei bestimmten Fantasien schnell eine Erektion.
Dummerweise sind das Fantasien, die ich irgendwie eigentlich doof finde und nicht so in Wirklichkeit möchte, aber ich habe sie mir schon so einkonditioniert.
Ein klares Zeichen für eine, wie du selbst schreibst, "Einkonditionierung".
Mit eben diesen Folgen:
weil ich Probleme habe, eine Erektion zu bekommen oder sie lange aufrechtzuerhalten. Ich habe das Gefühl, dass ich regelrecht abgestumpft bin und normale Berührungen mich nicht mehr wirklich erregen.
Von daher ist eine richtige Herangehensweise das hier:
habe bereits versucht, Pornos komplett zu meiden. Einmal habe ich es geschafft, eine Woche durchzuhalten.
Da brauchst du Selbstdisziplin. Und warte mal ab, wie es in ein paar Monaten ist.
An dieser Stelle bereits über tiefer gehende psychische Ursachen wie einen von dir angesprochenen Mutterkomplex nachzudenken, halte ich für verführt.
 
fox79
Benutzer204515  (46) Verbringt hier viel Zeit
  • #3
Zunächst Mal - Stress reduzieren!
Erstmal die Ursache beseitigen, bevor man anfängt an den Symptomen zu arbeiten.

Such dir Ersatz-"Befriedigungen". Masturbations- und Pornosucht sind ja "nur" dem persönlichen Bedürfnis geschuldet sich selbst mit Glückshormonen zu versorgen.

Hobbys, Sport etc. können dir auch einiges an Glückshormonen bringen und zusätzlich stünde dir diese Zeit nicht mehr zur Verfügung um Pornos zu konsumieren.

Und für den täglichen Gebrauch deiner Masturbation empfehle ich dir bei realistischen Gedanken/Träumen zu bleiben. Nimm dir lieber mehr Zeit und belass es bei einer mäßigen Erektion als dich wieder vor einen Porno zu setzen.
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #4
T Triple.Seven Bei einer unbehandelten Sucht hilft Selbstdisziplin leider nicht wirklich. Die meisten Raucher:innen oder Alkoholiker:innen hören auch nicht einfach mit Willenskraft auf. Er würde hier doch auch nicht schreiben wenn’s so einfach wäre.




M malhiermaldort23 erst einmal willkommen hier. Es tut mir leid, dass es dir schon seit Längerem so schlecht geht.
Ich denke du benötigst psychologische Unterstützung, also Hilfe zur Selbsthilfe. Es ist toll, dass du es schonmal eine Woche geschafft hast!

Dein Gefühl der Hilflosigkeit spricht allerdings dafür, dass du dich nach externer Hilfe umsehen solltest. Am ehesten würde ich nach Psycholog:innen suchen, die auf Suchterkrankungen spezialisiert sind. Es gibt auch Kliniken, die speziell auf Suchterkrankungen ausgelegt sind.

Hast du eine:n Hausärzt:in? Oft sind diese die erste Anlaufstelle und können dich weiterverweisen, auch schon an eine Klinik überweisen (mit deinem Einverständnis) bevor du eine:n Psycholog:in hast.

Du musst auch gar nicht ins Detail gehen, nur sagen dass du eine Porno- und Masturbationssucht bei dir vermutest und dein Alltag erheblich darunter leidet. Das würde ich allerdings nur tun, sofern du dich bei der/ dem Hausärzt:in wohlfühlst und es eine einfühlsame Person ist. Ansonsten ist es eine gute Idee, Psycholog:innen direkt zu kontaktieren.
Du musst da auch nicht die erste Person nehmen, mit der du einen Termin bekommst. Es ist wichtig für deinen Erfolg, dass es jemand ist, mit dem du dich wohlfühlst.

Ich drücke dir die Daumen, dass du schnell Hilfe bekommst und es dir bald besser geht 🌷
 
M
Benutzer206966  Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #5
Nur so als Update: einen Verhaltenstherapeuten habe ich mir kürzlich schon gesucht.

Danke schonmal für eure Beiträge!!
 
M
Benutzer206966  Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #6
Zunächst Mal - Stress reduzieren!
Erstmal die Ursache beseitigen, bevor man anfängt an den Symptomen zu arbeiten.

Hmm das ist glaube ich der schwierigste Punkt…wie…


Such dir Ersatz-"Befriedigungen". Masturbations- und Pornosucht sind ja "nur" dem persönlichen Bedürfnis geschuldet sich selbst mit Glückshormonen zu versorgen.

Hobbys, Sport etc. können dir auch einiges an Glückshormonen bringen und zusätzlich stünde dir diese Zeit nicht mehr zur Verfügung um Pornos zu konsumieren.
Das wäre eine Idee wobei ich schon viel Sport mache.
Und für den täglichen Gebrauch deiner Masturbation empfehle ich dir bei realistischen Gedanken/Träumen zu bleiben. Nimm dir lieber mehr Zeit und belass es bei einer mäßigen Erektion als dich wieder vor einen Porno zu setzen.

Ja das versuche ich nur manchmal drängen sich diese Gedanken/Träume förmlich auf
 
M
Benutzer206966  Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #7
Ein klares Zeichen für eine, wie du selbst schreibst, "Einkonditionierung".
Mit eben diesen Folgen:

Von daher ist eine richtige Herangehensweise das hier:

Da brauchst du Selbstdisziplin. Und warte mal ab, wie es in ein paar Monaten ist.
Ich hoffe das ganze lässt sich etwas rückgängig machen.
An dieser Stelle bereits über tiefer gehende psychische Ursachen wie einen von dir angesprochenen Mutterkomplex nachzudenken, halte ich für verführt.
Und ich hoffe ich bekomme dann eine nicht sexuelle Sicht auf Frauen.
Denn diese sexuelle Sicht bereitet große Probleme, ob in Beziehungen oder als Single.

Danke für deinen Beitrag der macht mir wirklich Mut!
 
L
Benutzer20945  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #8
Ich verstehe dein Problem sehr gut, denn auch ich hatte ähnliche Probleme mit Potenz, Ausdauer und den regelmäßigen Zweifel an der Penisgröße.

Was mir beim überwinden der pornosucht geholfen hat war der denkbar einfachste Weg. Ähnliche wie beim Rauchen aufhören damals.
Einfach aufhören!
Wie ein Pflaster abreißen!

Ich habe mich von heute auf morgen bei allen Plattformen gelöscht, telegram Kanäle gelöscht etc.

Die ersten Tage waren sehr komisch und kosteten ein paar Nerven, aber als dann eine zuverlässigere Stabilität meiner Erektion wieder kam, gefolgt von mehr Ausdauer und ich sah das meine Frau dass sehr genoss, war das Motivation genug weiter Abstand zu nehmen.
Im Laufe von nur wenigen Wochen wurde der Drang nach pornos weniger und auch die Nervosität etwas zu verpassen.
Übrigens auch das Masturbieren allein mit Kopfkino wurde rasch viel besser und intensiver.

Aber wenn du das alleine nicht schaffen solltest, immer wieder rückfällig werden würdest, dann such dir professionelle Hilfe bei einer sexualberatung/Therapie.
 
J
Benutzer199726  Sehr bekannt hier
  • #9
Ich würde deine Probleme mal alle aufschreiben und nacheinander angehen. Es hängt zwar alles zusammen aber der Berg ist riesig wenn du ihn nicht in kleine Schritte aufteilst.
Schritt 1 wäre herauszufinden was dich am meisten quält und welche Ersatzhandlung/Gedanken möglich sind.
Wenn du beispielsweise immer wenn du gestresst bist mit Pornos runterkommst solltest du dir überlegen was dir stattdessen helfen könnte Stress abzubauen.
Die Sache mit der Errektion ist denke ich mal das schwierigste. Das würde ich ganz am Ende der Reise angehen. Wenn du gerade keine Freundin hast hat das Zeit.
 
fox79
Benutzer204515  (46) Verbringt hier viel Zeit
  • #10
Hmm das ist glaube ich der schwierigste Punkt…wie…
Und der Wichtigste...

Du kannst versuchen endlos Wasser aus dem Boot zu schöpfen oder erstmal das Leck stopfen...

Das wäre eine Idee wobei ich schon viel Sport mache.
Was wäre denn noch eine coole Sache, die du schon immer versuchen wolltest..

Ja das versuche ich nur manchmal drängen sich diese Gedanken/Träume förmlich auf
Dann eine kurze Pause, durchatmen und wieder zurück zum "normalen"

Du hast sicher einen steinigen Weg vor dir, von daher gut, dass du dir Hilfe geholt hast.
 
M
Benutzer206966  Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #11
Ich würde deine Probleme mal alle aufschreiben und nacheinander angehen. Es hängt zwar alles zusammen aber der Berg ist riesig wenn du ihn nicht in kleine Schritte aufteilst.
Schritt 1 wäre herauszufinden was dich am meisten quält und welche Ersatzhandlung/Gedanken möglich sind.
Wenn du beispielsweise immer wenn du gestresst bist mit Pornos runterkommst solltest du dir überlegen was dir stattdessen helfen könnte Stress abzubauen.

Das ist eine gute Idee.
Die Sache mit der Errektion ist denke ich mal das schwierigste. Das würde ich ganz am Ende der Reise angehen. Wenn du gerade keine Freundin hast hat das Zeit.
Ich habe eine freundin derzeit deswegen frustet mich das ja umso mehr
 
M
Benutzer206966  Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #12
Und der Wichtigste...

Du kannst versuchen endlos Wasser aus dem Boot zu schöpfen oder erstmal das Leck stopfen...
Das erstmal zu finden ist nicht so einfach, wenn man nie gelernt hat in sich reinzufühlen
Was wäre denn noch eine coole Sache, die du schon immer versuchen wolltest..

Hmm gibt vieles aber irgendwie haperts an der Zeit . :frown:
Dann eine kurze Pause, durchatmen und wieder zurück zum "normalen"

Du hast sicher einen steinigen Weg vor dir, von daher gut, dass du dir Hilfe geholt hast.
 
fox79
Benutzer204515  (46) Verbringt hier viel Zeit
  • #13
Hmm gibt vieles aber irgendwie haperts an der Zeit . :frown:
Ausrede!

Zeit haben wir alle genau gleich viel!

"Ich habe keine Zeit" -> Übersetzung: "Es ist mir nicht wichtig"

Knapps die Zeit vom Pornos schauen ab... zwei Fliegen mit einer Klappe... (sry, klingt fies aber du weißt was ich meine)
 
LouisKL
Benutzer10752  Beiträge füllen Bücher
  • #14
Es ist so ein selbstverstärkender Teufelskreis aus Scham.

Ehrlich gesagt sehe ich das als eines der zentralen Knotenpunkte deiner Situation an: Du schämst dich, machst dir Vorwürfe, hast einen Leidensdruck, und das alles wiederum strahlt auf die anderen Bereiche, ruft sie überhaupt erst hervor oder verschlimmert sie.

Erektionsschwierigkeiten zum Beispiel sind ein sehr weites und komplexes Feld (wie alles, was mit Nerven und Kopf zu tun hat), aber es gibt meines Wissens Hinweise dazu, dass erhöhte Selbstbefriedigung sich als Grund für Erektionsschwierigkeiten gar nicht wissenschaftlich nachweisen lässt. Teilweise sogar eher das Gegenteil. Aber was sich sehr wohl in Studien auffällig zeigt, sind Scham und Schuldgefühle als Erektionskiller.

Mein Eindruck ist, dass du dir dein Krankheitsbild bereits selbst zusammenzimmerst und es dadurch eher verschlimmerst, als verbesserst. Insofern würde ich den Leuten hier zustimmen, die Dinge in Ruhe und schrittweise anzugehen und nicht in Panik und Schuldgefühle zu verfallen, denn damit hilfst du niemandem, und dir selbst am allerwenigsten.

Porno-"Sucht" ist kein einheitliches und eindeutiges Krankheitsbild (es ist sogar nach wie vor umstritten, ob es überhaupt eine Sucht ist; in jedem Fall ist es eine Verhaltenssucht, keine körperliche Sucht, durch die ein schädlicher Stoff dich physisch abhängig macht), in der landläufigen Vorstellung wird da auch sehr viel durch Selbstdiagnose verzerrt. Wie du selbst ja beschreibst, hast du dich möglicherweise durch Stress dorthinein geflüchtet und hast jetzt Routinen und Verhalten entwickelt, aus denen es dir schwer fällt, auszubrechen. Dann ist aber dein Pornokonsum nur das Symptom (und hätte dir ein anderes Suchtverhalten zur Verfügung gestanden, hättest du vielleicht das gewählt) und das eigentliche Problem wäre dann jener Stress - oder vielleicht war auch der Stress nur ein Symptom für eine Neurodivergenz wie z.B. ADHS (wirklich nur als wahlloses Beispiel für viele Möglichkeiten aus dem Raum gegriffen).

Ich würde mir ebenfalls Rat und Hilfe suchen und wenn es dir unangenehm ist, dass mit einem Arzthelfer zu besprechen, erstmal sagen, dass du im Alltag suchtähnliche Routinen entwickelt hast, unter denen du leidest. Das ist nämlich das worauf es im Kern ankommt.
 
C
Benutzer219562  (46) dauerhaft gesperrt
  • #15
Hat jemand einen Rat für mich? Ich halte das nicht mehr aus. Ich schäme mich sehr und will so nicht weitermachen…
Ich hatte das ca. 30 Jahre lang und bin erst vor einem halben Jahr davon weggekommen. Heute langweilen mich Pornos. Ich habe alles probiert, was man so standardmäßig machen kann, nichts hat geholfen.
Die Frage ist, warum die du dir Pornos anguckst. Es handelt sich hier um eine stoffungebundene Suchtstörung, das ist inzwischen geklärt. Die Frage bleibt aber, was du damit kompensierst. Du musst verstehen, dass Süchte normalerweise eine Kompensationsreaktion auf ein psychologisches Trauma sind, das unterbewusst in dir lauert. Du wirst daher die Sucht auch erst loswerden, wenn dieses Trauma verarbeitet wurde. Ich selbst hatte Glück, da ich bei einer psychedelischen Reise einen Egotod gestorben bin. Diese Erfahrung hat meine schlimmsten Erinnerungen freigesetzt und mir geholfen, sie zu verarbeiten. Danach waren Pornos für mich kein Thema mehr.
Natürlich kann man das auch mittels einer tiefenpsychologischen Therapie erkunden, dauert halt nur sehr lange und das zahlt dir dann vermutlich auch nicht die Krankenkasse.
Eine Verhaltenstherapie würde dir vermutlich nicht helfen, da diese das Problem nicht löst, sondern nur verlagert, also von Pornos weg z.B. zum Essen.
Wenn du Glück hast, werden jetzt von der neuen Regierung in den USA die Psychedelika in der Traumatherapie legalisierst, was bedeutet, dass es vermutlich auch in Deutschland (als Arschkriecher der USA) dann irgendwann standardmäßig eingesetzt wird. Das kann aber noch dauern, daher ist meine Empfehlung zu versuchen einen Therapieplatz zu bekommen.
 
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M
Benutzer206966  Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #16
Ausrede!

Zeit haben wir alle genau gleich viel!

"Ich habe keine Zeit" -> Übersetzung: "Es ist mir nicht wichtig"

Knapps die Zeit vom Pornos schauen ab... zwei Fliegen mit einer Klappe... (sry, klingt fies aber du weißt was ich meine)
Okay ja du hast ja recht. Ich habe jetzt schon seit 4 Tagen fast keinen stimulierenden Inhalt geschaut ausser flüchtig mal ein paar Bilder die auf Instagram gezeigt worden. Und seitdem auch mal eine Pause von der Selbstbefriedigung gemacht
Ich muss sagen ich merke schon entzugserscheinungen. Ich fühle mich teils sehr ängstlich und aufgekratzt.
 
M
Benutzer206966  Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #17
Ehrlich gesagt sehe ich das als eines der zentralen Knotenpunkte deiner Situation an: Du schämst dich, machst dir Vorwürfe, hast einen Leidensdruck, und das alles wiederum strahlt auf die anderen Bereiche, ruft sie überhaupt erst hervor oder verschlimmert sie.

Erektionsschwierigkeiten zum Beispiel sind ein sehr weites und komplexes Feld (wie alles, was mit Nerven und Kopf zu tun hat), aber es gibt meines Wissens Hinweise dazu, dass erhöhte Selbstbefriedigung sich als Grund für Erektionsschwierigkeiten gar nicht wissenschaftlich nachweisen lässt. Teilweise sogar eher das Gegenteil. Aber was sich sehr wohl in Studien auffällig zeigt, sind Scham und Schuldgefühle als Erektionskiller.

Mein Eindruck ist, dass du dir dein Krankheitsbild bereits selbst zusammenzimmerst und es dadurch eher verschlimmerst, als verbesserst. Insofern würde ich den Leuten hier zustimmen, die Dinge in Ruhe und schrittweise anzugehen und nicht in Panik und Schuldgefühle zu verfallen, denn damit hilfst du niemandem, und dir selbst am allerwenigsten.

Porno-"Sucht" ist kein einheitliches und eindeutiges Krankheitsbild (es ist sogar nach wie vor umstritten, ob es überhaupt eine Sucht ist; in jedem Fall ist es eine Verhaltenssucht, keine körperliche Sucht, durch die ein schädlicher Stoff dich physisch abhängig macht), in der landläufigen Vorstellung wird da auch sehr viel durch Selbstdiagnose verzerrt. Wie du selbst ja beschreibst, hast du dich möglicherweise durch Stress dorthinein geflüchtet und hast jetzt Routinen und Verhalten entwickelt, aus denen es dir schwer fällt, auszubrechen. Dann ist aber dein Pornokonsum nur das Symptom (und hätte dir ein anderes Suchtverhalten zur Verfügung gestanden, hättest du vielleicht das gewählt) und das eigentliche Problem wäre dann jener Stress - oder vielleicht war auch der Stress nur ein Symptom für eine Neurodivergenz wie z.B. ADHS (wirklich nur als wahlloses Beispiel für viele Möglichkeiten aus dem Raum gegriffen).
Tatsächlich habe ich ADHS
Ich würde mir ebenfalls Rat und Hilfe suchen und wenn es dir unangenehm ist, dass mit einem Arzthelfer zu besprechen, erstmal sagen, dass du im Alltag suchtähnliche Routinen entwickelt hast, unter denen du leidest. Das ist nämlich das worauf es im Kern ankommt.
 
M
Benutzer206966  Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #18
Ich hatte das ca. 30 Jahre lang und bin erst vor einem halben Jahr davon weggekommen. Heute langweilen mich Pornos. Ich habe alles probiert, was man so standardmäßig machen kann, nichts hat geholfen.
Die Frage ist, warum die du dir Pornos anguckst. Es handelt sich hier um eine stoffungebundene Suchtstörung, das ist inzwischen geklärt. Die Frage bleibt aber, was du damit kompensierst. Du musst verstehen, dass Süchte normalerweise eine Kompensationsreaktion auf ein psychologisches Trauma sind, das unterbewusst in dir lauert. Du wirst daher die Sucht auch erst loswerden, wenn dieses Trauma verarbeitet wurde. Ich selbst hatte Glück, da ich bei einer psychedelischen Reise einen Egotod gestorben bin. Diese Erfahrung hat meine schlimmsten Erinnerungen freigesetzt und mir geholfen, sie zu verarbeiten. Danach waren Pornos für mich kein Thema mehr.
Natürlich kann man das auch mittels einer tiefenpsychologischen Therapie erkunden, dauert halt nur sehr lange und das zahlt dir dann vermutlich auch nicht die Krankenkasse.
Eine Verhaltenstherapie würde dir vermutlich nicht helfen, da diese das Problem nicht löst, sondern nur verlagert, also von Pornos weg z.B. zum Essen.
Wenn du Glück hast, werden jetzt von der neuen Regierung in den USA die Psychedelika in der Traumatherapie legalisierst, was bedeutet, dass es vermutlich auch in Deutschland (als Arschkriecher der USA) dann irgendwann standardmäßig eingesetzt wird. Das kann aber noch dauern, daher ist meine Empfehlung zu versuchen einen Therapieplatz zu bekommen.
Hmm von psychedelischen „Drogen“ halte ich nicht viel außer Abstand. Ich glaube das verkraftet meine eh schon sehr aufgedrehte Psyche nicht gut…
 
C
Benutzer219562  (46) dauerhaft gesperrt
  • #19
Hmm von psychedelischen „Drogen“ halte ich nicht viel außer Abstand. Ich glaube das verkraftet meine eh schon sehr aufgedrehte Psyche nicht gut…
Ich werde dir nicht versuchen das aufzuschwatzen, allerdings wurden Pilze gerade vor einiger Zeit an der Charité in Berlin gegen schwere Depressionen getestet und der Erfolg war überwältigend. In Australien ist der therapeutische Ansatz inzwischen übrigens freigegeben, muss aber selbst bezahlt werden.
 
fox79
Benutzer204515  (46) Verbringt hier viel Zeit
  • #20
Oben
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