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Benutzer223943 (37)
Ist noch neu hier
- #1
Hallo zusammen, das ist mein erster Post hier im Forum. Ich hoffe, dass mir hier jemand vielleicht Ratschläge und Tipps geben kann, wie ich mit meinem aktuellen Beziehungsproblem umgehen soll (in anderen Foren wird man leider schnell verurteilt und "soll sich nicht so anstellen" - hoffe, es ist hier anders
). Es wird etwas länger, seid also schon mal vorgewarnt. Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich die konkreten Hauptanliegen so gut rüberbringen kann, weil es schon recht komplex und vielschichtig ist. Daher auch der lange Text...
Kurz zu mir: Ich (37) bin seit 17 Jahren mit meinem Mann (38) zusammen, seit 9 Jahren verheiratet. Er hatte vor mir keine Beziehung oder sexuelle Erfahrungen. Ich hatte vor ihm zwei Partnerschaften, die aber "nur" 8 Monate und 1 Jahr hielten (Teenager-Zeit halt). Generell ist es so, dass wir über all die Jahre immer mal wieder unterschiedliche Phasen hatten, was die "Intensität" unseres Sexlebens anging. Es waren Jahre dabei, in denen sein Sextrieb größer war als meiner und ich ihn dann teilweise zurückgewiesen habe (aus einem besch.... Grund, dazu mehr weiter unten) und dann wiederum gab es Phasen, da war es dann umgekehrt.
Nun hatten wir seit über 6 Monaten keinen Sex mehr, was mich sehr belastet. Mein Sexdrive ist bereits seit zwei, drei Jahren relativ konstant "hoch" im Vergleich zu den Jahren davor, sodass ich schon gerne 1, 2x die Woche Sex haben würde. Momentan bin ich mit dem zweiten Kind schwanger, was vermutlich der Grund ist, weshalb ich seit Ende letzten Jahres sogar (mehrmals) täglich könnte. Jedoch kommt halt von meinem Mann leider nichts dazu. Dadurch, dass er mich in der Vergangenheit häufiger abgewiesen hat in Zeiten, in denen ich 1x die Woche auf ihn zugegangen bin und er sogar zu mir sagte, ich wäre "notgeil" habe ich es durch diese Kränkung dann sein lassen und habe kaum mehr versucht, ihn zu verführen. Wenn dann haben wir uns "zum Sex verabredet", weil es auch mit Kind und Kinderwunsch etc. nicht gut anders ging. Da "musste" er dann im Rahmen des Kinderwunsches (waren auch in Kinderwunschbehandlung) an bestimmten Tagen ran, was natürlich für ihn dann auch nicht so super romantisch war, dann quasi "abliefern zu müssen". Hat aber doch immer irgendwie geklappt.
Nun haben wir schon den ein oder anderen Gesprächsversuch gestartet, um das Thema gemeinsam zu klären, warum wir keinen Sex haben momentan. Er sagte, es liege daran, dass er einfach so kaputt wäre, dass es dann sehr anstrengend für ihn sei. Er arbeitet in Teilzeit (25h) in einem Beruf, bei dem man viel hin und hergehen muss, also quasi dauernd auf den Beinen ist. Den Haushalt teilen wir uns dennoch 50/50 auf, den meisten "Mental Load" (sprich Terminplanungen Ärzte, Schule, Spielverabredungen des Kindes, eintrudelnde Rechnungen begleichen/dran denken etc.) übernehme alles ich. Bei unserem Kind was Beschäftigen und Spielen angeht, ist er zwar auch nicht unbeteiligt, aber da kommt er auch nicht auf die 50%, obwohl er ja mehr freie Zeit hat als ich. Wenn er aus der Arbeit nach Hause kommt, zieht er seine Sachen aus, wickelt sich in eine Decke und setzt sich als erstes vor seinen PC, der bei uns im Wohnzimmer steht. Dann schaut er quasi stundenlang Youtube-Videos oder auf Twitch oder spielt Diablo. Das erscheint mir nicht sonderlich gesund. Wirklich vernünftige Paar- oder auch Familienzeit haben wir dadurch leider so gut wie gar nicht. Es gab auch lange Zeit kaum mehr einfache Berührungen/Körperlichkeiten zwischendrin, die von ihm ausgingen (kurze Küsse, mal in den Arm nehmen, mal über die Schulter oder Hand streicheln wenn man denn mal zusammen auf der Couch sitzt/in Reichweite voneinander ist). Wenn dann musste ich das initiieren. Das Thema haben wir mittlerweile gemeistert, da hat er meinen Punkt verstanden, dass mir das total gefehlt hat und mich sehr unglücklich gemacht hat.
Die gemeinsame Sexualität bereitet mir aber immer noch richtig Sorgen und irgendwie auch sein allgemeiner Gesundheitszustand deswegen. Vor ein paar Jahren gab es eine ähnliche sexlose Phase bei uns wie jetzt. Damals hatte ich im Browserverlauf (und bevor jetzt einer aufschreit: Nein, ich habe ihm nicht aktiv hinterhergeschnüffelt, wir benutzten damals denselben PC und nur ein Profil ;-)) gesehen, dass er auf SEHR vielen Pornoseiten war. Teilweise mehrmals täglich, immer dann wenn ich gerade das Haus verlassen hatte, um zur Arbeit oder einem Termin etc. zu gehen. Und die Aufrufe deckten sich mit der Phase, in der er mich quasi "am langen Arm verhungern ließ, obwohl ich wollte" (und er mich zeitgleich als notgeil betitelt hatte!). Ich habe prinzipiell kein Problem mit dem Pornokonsum meines Partners (schaue selber seit jeher welche und das weiß er auch!), aber wenn dadurch die partnerschaftliche Sexualität leidet, finde ich das überaus problematisch. Da ich vernünftig darüber reden wollte und auch, dass er sich nicht schämt, habe ich das Thema nonchalant angesprochen und auch nochmal betont, dass es überhaupt nichts Schlimmes ist, und ich es ja schließlich auch tue. Aber er stritt es vehement ab bzw. wollte immer wieder das Thema wechseln. Das hat bei mir einen gewissen Vertrauensbruch verursacht, fürchte ich. Denn eigentlich sagen wir uns sonst eben alles, egal wie peinlich oder schwierig das Thema sein mag.
Jetzt ist es so, dass mein Kind mir letztens erzählte, dass es schon mal ein Video gesehen hat, bei dem (Zitat des Kindes): "eine Frau den Penis eines Mannes lutscht". Zunächst dachte ich, da wäre irgendein Video auf dem Schulhof rumgezeigt worden oder so ein Mist (unser Kind ist 8!). Als ich weiter fragte, kam vom Kind als Antwort: "Nein, der Papa hat sich das auf seinem Computer angeschaut." Als ich weiter nachfragte, sagte das Kind, mein Mann habe nicht bemerkt, dass jemand ihn dabei gesehen hat und das Kind ist dann leise wieder raus aus dem Wohnzimmer. Irgendwie ist in dem Moment bei mir wieder die Sache von damals hochgekommen als wir ja auch so lange eine sexlose Phase hatten und damals sein Pornokonsum so super hoch war. Als ich ihm sagte, was das Kind gesehen hat, kam erst ein genervtes: "Aha" und dann stritt er es wieder ab mit: "Ich weiß nicht, was das Kind da gesehen haben will." Warum genau sollte unser Kind sich sowas ausdenken und als 8 (!) Jähriges aus heiterem Himmel sowas sagen?! Ich fand das einfach dreist von ihm, da schon wieder zu lügen und in dem Zuge die Glaubwürdigkeit unseres Kindes in den Schmutz zu ziehen.
Wir hatten dann auch ein paar Tage später ein Gespräch über die Situation und - halleluja - diesmal hat er es zugegeben. Ich musste aber wirklich hartnäckig bleiben, weil er sich wieder rauswinden wollte mit ständigen Themenwechseln. Aber dann hat er es doch zugegeben und ich war einfach erleichtert und habe ihn das auch spüren und merken lassen. Denn es geht doch darum, dass man in einer Partnerschaft keine Angst haben muss, dem Partner etwas zu erzählen und sich öffnen kann. Und ich fragte ihn auch, warum es für ihn so schwer vorher war, mir das ehrlich zu sagen. Von ihm kam dann ein gekicktes: "Weil ich dich liebe." Hm.... Wie würdet ihr das interpretieren?
Wir haben in dem Rahmen auch nochmal besprochen, dass wir schauen wollen, dass wir mehr körperlich zärtlich miteinander sind und dass es mir ja gar nicht primär um den Sex (Penetration an sich) geht, sondern erstmal auch wieder darum, körperliche Nähe und Intimität zu haben und es ja gar nicht immer auf Sex hinauslaufen muss. Denn er fühlt sich schlecht, weil er beim Sex kaum Ausdauer hat. Und damit meine ich nicht, dass er schnell käme - im Gegenteil. Eher haben wir da das große Problem, dass er entweder gar nicht dabei kommt oder wirklich nur unter größten Mühen und Anstrengungen und meistens auch nur wenn er zwischendrin "selbst Hand an sich anlegt". Das gefällt ihm persönlich auch nicht so gut, wobei er immer wieder betont, ihm wären Orgasmen auch einfach nicht so wichtig wie mir. Dann frage ich mich aber doch, wenn die ihm nicht wichtig sind, warum er dann halt eben doch oft Pornos schaut und dazu masturbiert? Weil dann ist der Orgasmus ja doch nicht so unerheblich, oder? Mir persönlich ist es schon sehr wichtig, zu kommen. Klar kann es auch mal sein, dass es mal nicht klappt und das ist kein Weltuntergang. Aber wenn es häufiger so wäre, fände ich es schon problematisch, weil es eben nun mal nicht umsonst "Höhepunkt" heißt ;-).
Ich muss dazu sagen, dass ich aus einem ganz bestimmten Grund einfach auch "Angst" habe: Es ist jetzt schon viele Jahre her, da hatte ich selber massive Probleme mit einem exzessiven Pornokonsum meinerseits. Ich habe zu der Zeit als ich kaum Lust auf meinen Mann damals hatte und wir wegen mir so eine schlimme Sexflaute hatten, SEHR exzessiv Pornos konsumiert. Was vermutlich für eine Frau schon eher ungewöhnlich ist. Da waren auch unglaublich harte und immer härtere Sachen dabei. Damals war mir das nicht bewusst, erst Jahre später ist mir klar geworden, dass ich damals quasi pornosüchtig war (auch mehrmals am Tag länger am Stück mehrere kurze Clips angeschaut und es mir dann mit dem Vibrator selbst gemacht - meine Hände haben es nie geschafft, mich selbst zu befriedigen, aber zumindest andere Gegenstände, die nicht vibrierten, schafften es früher wenigstens. Seit der Pornosucht war das aber vorbei und nur der Vibrator schaffte es seitdem...). Ich muss sagen, dass ich gar nicht mehr weiß, wie ich damals da wieder rauskam. Aber irgendwann guckte ich kaum mehr welche und seitdem komme ich auch problemlos wieder durch meinen Partner. Vermutlich hatte sich bei mir einfach hormonell etwas geändert oder so.
Will aber damit sagen: Ich weiß halt leider zu gut aus eigener Erfahrung, dass man massiv abstumpfen kann und der Partner bzw. der gemeinsame Sex oder der Gedanke daran einen nicht mehr anmacht, OBWOHL man den Partner innig liebt. Ich weiß das nur zu gut, wie schlimm es das Gehirn eben beeinflussen kann. Und ich denke, gerade darum mache ich mir momentan eben auch Sorgen, dass die Orgasmus-Probleme meines Mannes und auch sein kaum gezeigtes sexuelles/körperliches Interesse an mir, eben auch damit zusammenhängen könnten. Auch ist es so, dass er NIE kommt wenn ich ihn blase oder es ihm mit der Hand mache. Das kam in der ganzen Beziehung lediglich 1x vor. Auch da frage ich mich, liegt es daran, dass es ihm nicht gefällt, wie ich es mache (auf der anderen Seite zeigt er mir aber auch nicht, wie er es vielleicht lieber gerne anders hätte oder leitet mich an oder so). Oder ist er zu sehr durch seinen Handbetrieb (und ggf. die Pornostimulation dabei) so sehr auf eine bestimmte Art zu kommen eingestellt, dass andere Stimuli eben nicht mehr reichen? Das frustriert mich leider zusätzlich, weil ich natürlich gerne auch ihm Höhepunkte, die durch mich herbeigeführt sind, bescheren möchte. Schafft er bei mir ja auch ohne Probleme (seitdem ich kaum mehr Pornos schaue).
Bzgl. des Sex: Natürlich kann es auch sein, dass eine generelle Antriebslosigkeit und fehlende Energie dahinter stecken, die er immer als Grund für den fehlenden Sex anführt und die ihn selbst auch nervt. Auch weil er sagt, wenn er es anfängt, dann möchte er schon auch gerne in mir kommen, aber wenn er so fertig ist, dann fällt es ihm so schwer, dass er sich da selbst unter Druck setzt. Ich habe aber irgendwie die Befürchtung, dass es beides in Kombination sein könnte. Und wenn ich dann sage: "Du hast doch gesagt, dass du mehr Sport machen müsstest. Wann möchtest du denn damit anfangen?" kommt seinerseits ein: "Weiß nicht." Also wirklich proaktiv ist er auch nicht, um fitter zu werden. Blutbild hatte er auch schon machen lassen, alles unauffällig. Lediglich hat er halt Untergewicht, aber das hatte er schon immer, auch als wir uns kennenlernten und ohne Probleme 4x am Tag Sex hatten und er ständig lange Strecken mit dem Rad gefahren ist. Daran kann es also eigentlich auch nicht liegen...
Das war jetzt super viel Text, nochmals sorry dafür und danke an alle, die so tapfer bis hierher gelesen haben! Das weiß ich echt zu schätzen.
Wir lieben uns sehr und haben eine wahnsinnige Vertrautheit auf emotionaler Ebene, aber am körperlichen Aspekt hapert es halt leider. Ich muss sagen, dass ich schon positive Entwicklungen sehe, z. B. dass er eben nun endlich ehrlich war in dem Bereich und über seinen Schatten gesprungen ist. Und auch, dass er jetzt verstärkt mich mal in den Arm nimmt, etwas mehr küsst und mal über mein Bein streicht wenn wir Fernsehen oder im Auto sitzen oder so. Aber ich weiß nicht, wie wir das Thema Sex, Ausdauer/Antriebslosigkeit und Orgasmus seinerseits bei der Penetration am besten angehen können. Würde mich sehr sehr über Erfahrungen und Anregungen freuen!
Kurz zu mir: Ich (37) bin seit 17 Jahren mit meinem Mann (38) zusammen, seit 9 Jahren verheiratet. Er hatte vor mir keine Beziehung oder sexuelle Erfahrungen. Ich hatte vor ihm zwei Partnerschaften, die aber "nur" 8 Monate und 1 Jahr hielten (Teenager-Zeit halt). Generell ist es so, dass wir über all die Jahre immer mal wieder unterschiedliche Phasen hatten, was die "Intensität" unseres Sexlebens anging. Es waren Jahre dabei, in denen sein Sextrieb größer war als meiner und ich ihn dann teilweise zurückgewiesen habe (aus einem besch.... Grund, dazu mehr weiter unten) und dann wiederum gab es Phasen, da war es dann umgekehrt.
Nun hatten wir seit über 6 Monaten keinen Sex mehr, was mich sehr belastet. Mein Sexdrive ist bereits seit zwei, drei Jahren relativ konstant "hoch" im Vergleich zu den Jahren davor, sodass ich schon gerne 1, 2x die Woche Sex haben würde. Momentan bin ich mit dem zweiten Kind schwanger, was vermutlich der Grund ist, weshalb ich seit Ende letzten Jahres sogar (mehrmals) täglich könnte. Jedoch kommt halt von meinem Mann leider nichts dazu. Dadurch, dass er mich in der Vergangenheit häufiger abgewiesen hat in Zeiten, in denen ich 1x die Woche auf ihn zugegangen bin und er sogar zu mir sagte, ich wäre "notgeil" habe ich es durch diese Kränkung dann sein lassen und habe kaum mehr versucht, ihn zu verführen. Wenn dann haben wir uns "zum Sex verabredet", weil es auch mit Kind und Kinderwunsch etc. nicht gut anders ging. Da "musste" er dann im Rahmen des Kinderwunsches (waren auch in Kinderwunschbehandlung) an bestimmten Tagen ran, was natürlich für ihn dann auch nicht so super romantisch war, dann quasi "abliefern zu müssen". Hat aber doch immer irgendwie geklappt.
Nun haben wir schon den ein oder anderen Gesprächsversuch gestartet, um das Thema gemeinsam zu klären, warum wir keinen Sex haben momentan. Er sagte, es liege daran, dass er einfach so kaputt wäre, dass es dann sehr anstrengend für ihn sei. Er arbeitet in Teilzeit (25h) in einem Beruf, bei dem man viel hin und hergehen muss, also quasi dauernd auf den Beinen ist. Den Haushalt teilen wir uns dennoch 50/50 auf, den meisten "Mental Load" (sprich Terminplanungen Ärzte, Schule, Spielverabredungen des Kindes, eintrudelnde Rechnungen begleichen/dran denken etc.) übernehme alles ich. Bei unserem Kind was Beschäftigen und Spielen angeht, ist er zwar auch nicht unbeteiligt, aber da kommt er auch nicht auf die 50%, obwohl er ja mehr freie Zeit hat als ich. Wenn er aus der Arbeit nach Hause kommt, zieht er seine Sachen aus, wickelt sich in eine Decke und setzt sich als erstes vor seinen PC, der bei uns im Wohnzimmer steht. Dann schaut er quasi stundenlang Youtube-Videos oder auf Twitch oder spielt Diablo. Das erscheint mir nicht sonderlich gesund. Wirklich vernünftige Paar- oder auch Familienzeit haben wir dadurch leider so gut wie gar nicht. Es gab auch lange Zeit kaum mehr einfache Berührungen/Körperlichkeiten zwischendrin, die von ihm ausgingen (kurze Küsse, mal in den Arm nehmen, mal über die Schulter oder Hand streicheln wenn man denn mal zusammen auf der Couch sitzt/in Reichweite voneinander ist). Wenn dann musste ich das initiieren. Das Thema haben wir mittlerweile gemeistert, da hat er meinen Punkt verstanden, dass mir das total gefehlt hat und mich sehr unglücklich gemacht hat.
Die gemeinsame Sexualität bereitet mir aber immer noch richtig Sorgen und irgendwie auch sein allgemeiner Gesundheitszustand deswegen. Vor ein paar Jahren gab es eine ähnliche sexlose Phase bei uns wie jetzt. Damals hatte ich im Browserverlauf (und bevor jetzt einer aufschreit: Nein, ich habe ihm nicht aktiv hinterhergeschnüffelt, wir benutzten damals denselben PC und nur ein Profil ;-)) gesehen, dass er auf SEHR vielen Pornoseiten war. Teilweise mehrmals täglich, immer dann wenn ich gerade das Haus verlassen hatte, um zur Arbeit oder einem Termin etc. zu gehen. Und die Aufrufe deckten sich mit der Phase, in der er mich quasi "am langen Arm verhungern ließ, obwohl ich wollte" (und er mich zeitgleich als notgeil betitelt hatte!). Ich habe prinzipiell kein Problem mit dem Pornokonsum meines Partners (schaue selber seit jeher welche und das weiß er auch!), aber wenn dadurch die partnerschaftliche Sexualität leidet, finde ich das überaus problematisch. Da ich vernünftig darüber reden wollte und auch, dass er sich nicht schämt, habe ich das Thema nonchalant angesprochen und auch nochmal betont, dass es überhaupt nichts Schlimmes ist, und ich es ja schließlich auch tue. Aber er stritt es vehement ab bzw. wollte immer wieder das Thema wechseln. Das hat bei mir einen gewissen Vertrauensbruch verursacht, fürchte ich. Denn eigentlich sagen wir uns sonst eben alles, egal wie peinlich oder schwierig das Thema sein mag.
Jetzt ist es so, dass mein Kind mir letztens erzählte, dass es schon mal ein Video gesehen hat, bei dem (Zitat des Kindes): "eine Frau den Penis eines Mannes lutscht". Zunächst dachte ich, da wäre irgendein Video auf dem Schulhof rumgezeigt worden oder so ein Mist (unser Kind ist 8!). Als ich weiter fragte, kam vom Kind als Antwort: "Nein, der Papa hat sich das auf seinem Computer angeschaut." Als ich weiter nachfragte, sagte das Kind, mein Mann habe nicht bemerkt, dass jemand ihn dabei gesehen hat und das Kind ist dann leise wieder raus aus dem Wohnzimmer. Irgendwie ist in dem Moment bei mir wieder die Sache von damals hochgekommen als wir ja auch so lange eine sexlose Phase hatten und damals sein Pornokonsum so super hoch war. Als ich ihm sagte, was das Kind gesehen hat, kam erst ein genervtes: "Aha" und dann stritt er es wieder ab mit: "Ich weiß nicht, was das Kind da gesehen haben will." Warum genau sollte unser Kind sich sowas ausdenken und als 8 (!) Jähriges aus heiterem Himmel sowas sagen?! Ich fand das einfach dreist von ihm, da schon wieder zu lügen und in dem Zuge die Glaubwürdigkeit unseres Kindes in den Schmutz zu ziehen.
Wir hatten dann auch ein paar Tage später ein Gespräch über die Situation und - halleluja - diesmal hat er es zugegeben. Ich musste aber wirklich hartnäckig bleiben, weil er sich wieder rauswinden wollte mit ständigen Themenwechseln. Aber dann hat er es doch zugegeben und ich war einfach erleichtert und habe ihn das auch spüren und merken lassen. Denn es geht doch darum, dass man in einer Partnerschaft keine Angst haben muss, dem Partner etwas zu erzählen und sich öffnen kann. Und ich fragte ihn auch, warum es für ihn so schwer vorher war, mir das ehrlich zu sagen. Von ihm kam dann ein gekicktes: "Weil ich dich liebe." Hm.... Wie würdet ihr das interpretieren?
Wir haben in dem Rahmen auch nochmal besprochen, dass wir schauen wollen, dass wir mehr körperlich zärtlich miteinander sind und dass es mir ja gar nicht primär um den Sex (Penetration an sich) geht, sondern erstmal auch wieder darum, körperliche Nähe und Intimität zu haben und es ja gar nicht immer auf Sex hinauslaufen muss. Denn er fühlt sich schlecht, weil er beim Sex kaum Ausdauer hat. Und damit meine ich nicht, dass er schnell käme - im Gegenteil. Eher haben wir da das große Problem, dass er entweder gar nicht dabei kommt oder wirklich nur unter größten Mühen und Anstrengungen und meistens auch nur wenn er zwischendrin "selbst Hand an sich anlegt". Das gefällt ihm persönlich auch nicht so gut, wobei er immer wieder betont, ihm wären Orgasmen auch einfach nicht so wichtig wie mir. Dann frage ich mich aber doch, wenn die ihm nicht wichtig sind, warum er dann halt eben doch oft Pornos schaut und dazu masturbiert? Weil dann ist der Orgasmus ja doch nicht so unerheblich, oder? Mir persönlich ist es schon sehr wichtig, zu kommen. Klar kann es auch mal sein, dass es mal nicht klappt und das ist kein Weltuntergang. Aber wenn es häufiger so wäre, fände ich es schon problematisch, weil es eben nun mal nicht umsonst "Höhepunkt" heißt ;-).
Ich muss dazu sagen, dass ich aus einem ganz bestimmten Grund einfach auch "Angst" habe: Es ist jetzt schon viele Jahre her, da hatte ich selber massive Probleme mit einem exzessiven Pornokonsum meinerseits. Ich habe zu der Zeit als ich kaum Lust auf meinen Mann damals hatte und wir wegen mir so eine schlimme Sexflaute hatten, SEHR exzessiv Pornos konsumiert. Was vermutlich für eine Frau schon eher ungewöhnlich ist. Da waren auch unglaublich harte und immer härtere Sachen dabei. Damals war mir das nicht bewusst, erst Jahre später ist mir klar geworden, dass ich damals quasi pornosüchtig war (auch mehrmals am Tag länger am Stück mehrere kurze Clips angeschaut und es mir dann mit dem Vibrator selbst gemacht - meine Hände haben es nie geschafft, mich selbst zu befriedigen, aber zumindest andere Gegenstände, die nicht vibrierten, schafften es früher wenigstens. Seit der Pornosucht war das aber vorbei und nur der Vibrator schaffte es seitdem...). Ich muss sagen, dass ich gar nicht mehr weiß, wie ich damals da wieder rauskam. Aber irgendwann guckte ich kaum mehr welche und seitdem komme ich auch problemlos wieder durch meinen Partner. Vermutlich hatte sich bei mir einfach hormonell etwas geändert oder so.
Will aber damit sagen: Ich weiß halt leider zu gut aus eigener Erfahrung, dass man massiv abstumpfen kann und der Partner bzw. der gemeinsame Sex oder der Gedanke daran einen nicht mehr anmacht, OBWOHL man den Partner innig liebt. Ich weiß das nur zu gut, wie schlimm es das Gehirn eben beeinflussen kann. Und ich denke, gerade darum mache ich mir momentan eben auch Sorgen, dass die Orgasmus-Probleme meines Mannes und auch sein kaum gezeigtes sexuelles/körperliches Interesse an mir, eben auch damit zusammenhängen könnten. Auch ist es so, dass er NIE kommt wenn ich ihn blase oder es ihm mit der Hand mache. Das kam in der ganzen Beziehung lediglich 1x vor. Auch da frage ich mich, liegt es daran, dass es ihm nicht gefällt, wie ich es mache (auf der anderen Seite zeigt er mir aber auch nicht, wie er es vielleicht lieber gerne anders hätte oder leitet mich an oder so). Oder ist er zu sehr durch seinen Handbetrieb (und ggf. die Pornostimulation dabei) so sehr auf eine bestimmte Art zu kommen eingestellt, dass andere Stimuli eben nicht mehr reichen? Das frustriert mich leider zusätzlich, weil ich natürlich gerne auch ihm Höhepunkte, die durch mich herbeigeführt sind, bescheren möchte. Schafft er bei mir ja auch ohne Probleme (seitdem ich kaum mehr Pornos schaue).
Bzgl. des Sex: Natürlich kann es auch sein, dass eine generelle Antriebslosigkeit und fehlende Energie dahinter stecken, die er immer als Grund für den fehlenden Sex anführt und die ihn selbst auch nervt. Auch weil er sagt, wenn er es anfängt, dann möchte er schon auch gerne in mir kommen, aber wenn er so fertig ist, dann fällt es ihm so schwer, dass er sich da selbst unter Druck setzt. Ich habe aber irgendwie die Befürchtung, dass es beides in Kombination sein könnte. Und wenn ich dann sage: "Du hast doch gesagt, dass du mehr Sport machen müsstest. Wann möchtest du denn damit anfangen?" kommt seinerseits ein: "Weiß nicht." Also wirklich proaktiv ist er auch nicht, um fitter zu werden. Blutbild hatte er auch schon machen lassen, alles unauffällig. Lediglich hat er halt Untergewicht, aber das hatte er schon immer, auch als wir uns kennenlernten und ohne Probleme 4x am Tag Sex hatten und er ständig lange Strecken mit dem Rad gefahren ist. Daran kann es also eigentlich auch nicht liegen...
Das war jetzt super viel Text, nochmals sorry dafür und danke an alle, die so tapfer bis hierher gelesen haben! Das weiß ich echt zu schätzen.
- Hat vielleicht jemand hier (auch vor allem unter den Männern) selber mal ähnliche Erfahrungen gemacht und mag davon berichten, ob und wenn ja was er dagegen unternommen hat gegen diese Antriebslosigkeit/fehlenden Sex?
- Wie kann er generell mehr Energie im Alltag haben? Weniger arbeiten ist halt nicht drin, da er eh schon "nur" 25h arbeitet und wir dann finanziell schwieriger über die Runden kämen, zumal ja bald das zweite Kind kommt und es dann eh noch enger wird (ganz zu schweigen natürlich von der Tatsache, dass dann wieder ein Baby im Haus ist uns sich sowieso nochmal etwas an der Gesamtkonstellation ändern wird)...
- Und denkt ihr, dass in diesem Fall tatsächlich die Energielosigkeit das Hauptproblem ist oder dass eben auch der Pornokonsum (keine Ahnung, wie oft er es momentan macht, er behauptet alle paar Wochen mal) da eine Rolle spielt? Und wie kann ich ihm verständlich machen, dass mich Pornos an sich eben nicht stören, aber es mich eben stört, wenn er sich - sobald ich das Zimmer verlasse und schlafe oder eben das Haus verlasse, direkt anfängt, vor dem PC zu masturbieren (obwohl er eine willige Frau hat, die momentan sowieso jeden Tag geil ist zu quasi jeder Tages- und Nachtzeit und auch kein Problem damit hat, es auch einfach nur ihm zu machen/ihn zu verwöhnen, ganz ohne eine Erwartung, dass es zum Sex kommt, die aber die körperliche Intimität und Formen von Sexualität mit ihm genießen möchte)?
- Wie kann ich ihm vermitteln, dass ich ihm gerne auch Höhepunkte bescheren will (er sagt, es wäre ihm nicht wichtig, mir ist es das aber schon...)?
Wir lieben uns sehr und haben eine wahnsinnige Vertrautheit auf emotionaler Ebene, aber am körperlichen Aspekt hapert es halt leider. Ich muss sagen, dass ich schon positive Entwicklungen sehe, z. B. dass er eben nun endlich ehrlich war in dem Bereich und über seinen Schatten gesprungen ist. Und auch, dass er jetzt verstärkt mich mal in den Arm nimmt, etwas mehr küsst und mal über mein Bein streicht wenn wir Fernsehen oder im Auto sitzen oder so. Aber ich weiß nicht, wie wir das Thema Sex, Ausdauer/Antriebslosigkeit und Orgasmus seinerseits bei der Penetration am besten angehen können. Würde mich sehr sehr über Erfahrungen und Anregungen freuen!
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