Raus aus der negativen Gedankenspirale, der Weg zu mehr Selbstwert

Katerstrophe
Benutzer217004  (29) Klickt sich gerne rein
  • #1
Früher dachte ich immer, wenn ich mehr Selbstbewusstsein hätte, würden Dinge besser laufen, also arbeitete ich an mir, was durchaus kein einfacher Weg war, aber nun bin ich eigentlich mit meinem Leben ganz zufrieden und wenn das mal nicht so ist, weiß ich meistens schnell, was ich dagegen tun soll.

Aber ein kleines Überbleibselhab ich: die negativen Gedanken und das hineinziehen in die Gedankenspirale, solange, bis ich mir sicher bin, dass das was mich gerade beschäftigt exakt so und nicht anders ist.

Hab ich Beispiele? Hmm. Zum Beispiel Gefühle, nicht gut genug zu sein in Bezug auf Freundschaften zum Beispiel. Man führt gute Gespräche in vielerlei Richtungen, alles ist in Ordnung, trotzdem fühle ich mich aktuell iregndwie blöd und ich weiß nicht warum das so ist. Vermutlich kommt das daher, dass ich heute etwas zu viel Zeit hab, das passiert so in Phasen, gefühlt nie oft, aber heute recht intensiv.

Wenn man sich weniger meldet zum Beispiel denke ich gerade darüber nach warum, obwohl.. ja warum denn nicht? Was ist so schlimm dran, hab nichtmal eine Antwort auf diese Frage.

Man sagt mir die Tage noch positive Dinge, die absolut nicht den Anschein erwecken, dass ich grad nerve, störe, zu viel bin, bedankt sich für die positiven Gespräche und dass ich da bin und trotzdem fühl ich mich heut irgendwie etwas traurig und ich will das eigentlich gar nicht. Sowas passiert halt.. manchmal.

Aber wie schafft man das, dass diese Gedanken einfach nicht kommen? Ich weiß nicht wirklich, wodurch sie ausgelöst werden und weiß dann auch nachträglich nicht mehr, warum sie verschwunden sind. Das ist kein "ich mache mir gedanken" sondern die kommen von selbst.

Und das Ende ist dann, dass es mir "schlecht" geht, weil ich mir das selbst so eingeredet hab und hinterher fühl ich mich doof, wenn ich draufkomme, dass meine sorgen die dann kommen völlig sinnlos, weil nicht existent waren?? Was soll sowas?

Alles könnte okay sein, heute könnte ein ganz guter Tag sein, ich bin morgens aufgewacht, hatte gute Pläne für den Tag aber im Endeffekt bin ich dann nur herum gesessen und hab gewartet, bis die Zeit vergeht, nachdem ich die Dinge die ich mir vorgenommen hab, im schnelldurchlauf erledigt hab.

Was such ich? Ja eine Methode um diese doofen Gedanken zu stoppen bevor sie heranreifen. Sie bringen mich ja nicht weiter, sondern rauben mir meine Energie.

Jaa nun wo ichs aufgeschrieben hab ists etwas besser :grin:
 
R
Benutzer193222  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #2
Ich kenne sowas auch manchmal noch, aber tatsächlich frage ich mich eher was mit den Anderen nicht stimmt 😅. Ich denke du solltest erst mal annehmen, dass du diese Gefühle hast und du fragst dich ja auch schon warum. Ich vermute, dass dein Selbstwert immer noch nicht gefestigt ist. Du machst deine Stimmung ja von Anderen abhängig. Dann fällt es dir eventuell noch schwer Zeit mit dir alleine zu genießen. Liegt das daran, dass du dich selbst nicht magst?
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #3
Es gibt halt Menschen die alles doppelt und dreifach zerdenken.

Ja und? Wenn du so ein Typ Mensch bist, dann lass die Gedanken einfach zu ohne dich deswegen gleich schlecht zu fühlen.

Das bist halt du

Wie du aktiv Abstand nehmen kannst?

Dazu bedarf es unterschiedlicher Strategien.

- Ist Angst die Ursache? Dann geh die Angst selbst an. Was verursacht die Angst.

- werde dir bewusst das nur du dich selbst so kritisch betrachtest und so wichtig nimmst.

- wenn du bei Freundschaften ein Problem hast, dann geh in Kommunikation mit der anderen Person. Selbstgespräche helfen nicht.

Und vieles mehr.

Natürlich gibt es auch die Möglichkeit das du eine depressive Verstimmung haben könntest oder einen leichten grübelzwang. Da müsstest allerdings zum Arzt 😜
 
Katerstrophe
Benutzer217004  (29) Klickt sich gerne rein
  • Themenstarter
  • #4
Du machst deine Stimmung ja von Anderen abhängig
Jaa oder? In dem Fall ist das manchmal so und ich mag das nicht.

Dann fällt es dir eventuell noch schwer Zeit mit dir alleine zu genießen.
Hmm das war/ist aber nicht immer so. Darüber muss ich nochmal nachdenken!

Liegt das daran, dass du dich selbst nicht magst?
Kann sein. Woher weiß man sowas?

Die Gefühle anzunehmen hmmm ich weiß nicht ob ich sie verdränge. AHA ja doch das ist neu. DOCH DOCH. ich verdränge sehr viel was mir unangenehm ist oder mir probleme bereitet weil das einfacher ist, als sich damit auseinanderzusetzen und manches verschwindet dadurch, manches reift dann später nochmal heran. Ich denke manchmal "ach das ist jetzt nicht so wichtig, das ich dem Raum geben sollte! oder: "wenn ich das zulasse, wirds im endeffekt nur schlimmer". Ich bin einfach zu sehr in meinem Kopf. Tue dinge nicht, weil ich von vorn herein schon weiß, dass ist zum scheitern verurteilt/bringt mich nicht weiter, aber das kann ich ja nicht wissen.

Und es ist eben neu, dass ich da nun vor paar Wochen erkannt hab, dass das nicht der richtige Weg ist und mich intensiv mit dingen auseinander gesetzt hab, das hat ganz andere Dinge zu Tage geführt, die ich schon lang vergessen und verdrängt hab und dann war einfach alles wieder in Ordnung, alles easy, alles leicht.

Ich brauch aktuell einfach auch ganz dringend Abstand und Urlaub vom Job. Bisschen hat es mir geholfen, paar Dienste zu verschieben um mir Freizeit freizuschaufeln, und nun mach ich halt auch nix daraus :grin:

- Ist Angst die Ursache? Dann geh die Angst selbst an. Was verursacht die Angst.

- werde dir bewusst das nur du dich selbst so kritisch betrachtest und so wichtig nimmst.
HM. Ich glaube DAS. Ich habe dann Ängste die nicht da sind. Und die verschwinden dann auch wieder und dann ist wieder alles gut, aber in so momenten.. zerdenke ich das gerne mal bis ich eben glaube dass es so ist.

Und ja. Irgendwann fällt mir auf, dass niemand "mich" oder die Dinge so sieht, dass alles okay ist und es für die Dinge die mir Sorgen bereiten ganz banale gründe gibt und dann find ichs doof, so komisch gedacht zu haben.

Leben kann kompliziert sein :grin:
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #5
Ich hatte mal eine Freundin die auch alles 100x gedanklich durchgespielt hat.

Das war für mich wahnsinnig anstrengend zu erleben. Wieviel Energie hat es sie dann erst gekostet.

Aber sie konnte dieses grübeln nicht durchbrechen. Immer die sorge was falsches zu entscheiden. Immer die Angst was falsches zu tun.

Und so verging die Zeit ohne Entscheidungen aber viel grübeln.

Ich selbst erlaube mir das so nicht weil es eben nichts bringt. Wenn mich was beschäftigt, dann gebe ich mir ein Zeitlimit (5 Minuten) treffe dann eine Entscheidung und stehe zu den Konsequenzen.

Und selbst wenn ich mich falsch entschieden habe, dann ist es halt so. Davon geht die Welt nicht unter.
 
Anna1309
Benutzer166007  Sehr bekannt hier
  • #6
Was such ich? Ja eine Methode um diese doofen Gedanken zu stoppen bevor sie heranreifen. Sie bringen mich ja nicht weiter, sondern rauben mir meine Energie.
Am Ende sind deine Gefühle ja auch das Resultat eines Selbstgesprächs.

Grundlegend hilft es sich selbst, aber auch anderen gegenüber, sowas wie Verständis aufzubringen.

Es gibt einfach Menschen, die vom Grundgemüt "emotionaler" und sensibler sind. Sie grübeln schneller, machen sich schneller Sorgen, "zerdenken" die Dinge gerne, brauchen viel Bestätigung, sind leichter zu verletzen usw.

Das bekommt niemand so easy "wegoptimiert", weil das in der Psychologie als relativ konstante Eigenschaft gilt, die schwer zu verändern ist.

Menschen, die jetzt nicht so gestrickt sind, gehen da wesentlich unbefangener durchs Leben, machen sich weniger Gedanken und zweifeln weniger an sich oder an den Absichten anderer. Man könnte sie auch als optimistischer bezeichnen.

Kommen solche Leute jetzt in irgendeiner Form zusammen (Paar, Freundschaft, Arbeitskollegen, Familie), kann das zu super vielen Missverständnissen führen, weil keiner den anderen so richtig nachvollziehen kann. Da die Wahrnehmung hier stark auseinandergeht.

Kannst ja mal den Begriff Neurozitismus googlen.

Ich würde mich an deiner Stelle so annehmen wie ich bin. Denn die Eigenschaft geht ja auch mit ganz vielen positiven Facetten einher. Und wenn dir klar ist, dass du da einfach einen Hang zu gewissen Dingen hast, kannst du ja auch aktiv dagegensteuern, indem du dir gute Gefühl und Gedanken machst und in Phasen der Unsicherheit dem nachgehst, was dir gut tut.

Nur wenn du da in so eine Abwehrhaltung kommst und anders sein willst als du bist. Dann verschlimmert sich das tendenziell eher, weil du nicht lernst damit konstruktiv umzugehen. Geht halt auch viel darum, sowas wie Selbstregulation zu erlernen. Gelingt aber besser, wenn du Menschen um dich herum hast, die dir dabei auch helfen sicherer zu werden, indem die auf deine Unsicherheiten eingehen.
 
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