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Benutzer149722 (36)
Verbringt hier viel Zeit
- #1
Ich befinde mich momentan in einer relativ schlechten psychischen Verfassung. Irgendwie scheint es in keinem Bereich so zu laufen, wie ich gerne hätte, und ich fühle mich gerade etwas hilflos.
Zum einen meine berufliche Situation: Ich habe mein Studium vor einem Jahr abgeschlossen und mit seither durch zwei Praktika gekämpft, zu einem Lohn mit dem ich knapp über die Runden kam. jetzt sind meine Ersparnisse, die ich mit meinem Studentenjob und in Zwischenjahren angelegt hatte, praktisch aufgebraucht. Die positive Seite ist, dass ich nach dem Praktikum da bleiben kann, wo ich bin, so dass ich künftig einen normalen Lohn beziehen werde und sich die finanzielle Lage damit für den Moment entschärft hat. Die schlechte Nachricht: Ich fühle mich nicht so richtig wohl. Die Arbeit ist okay, das Team ist okay, aber innerhalb des Teams gibts Spannungen mit dem Chef, die nur allzu gut spürbar sind, da wir eine kleine Firma sind und uns ein Grossraumbüro teilen. Das Hauptproblem ist aber, dass ich eigentlich nicht weiss, was ich machen will - ich weiss nur immer mehr, was ich nicht will, und langsam gehen mir die Optionen aus. Ich würde mich nach was anderem umsehen, aber ich weiss gar nicht mehr, wonach ich schauen soll. Bei meinem Studium ist für fast alles eine Weiterbildung zwingend, die ich mir nicht leisten kann, ohne einen Kredit aufzunehmen oder meine Eltern um Unterstützung anzufragen - und ich will endlich unabhängig sein, zumal meine Eltern gerade meinem Bruder ein nachträgliches Studium mitfinanzieren und ich da nicht auch noch anklopfen will. Es wäre etwas anderes, wenn mich eine dieser Weiterbildungen zu meinem Traumjob führen würde, dann würde ich alles daran setzen, keine Frage. Aber ich fürchte fast, dass ich auch da nach einem Jahr nicht mehr will und dann jede Menge Geld zum Fenster rausgeschmissen habe - abgesehen davon, dass ich nicht gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz habe (andere Vertiefungsrichtung und zu viele Absolventen/zu wenige Stellen). Mein Plan bislang ist, solange bei meinem baldigen Job zu bleiben, wie ich es "aushalte" (was ich so mitkriege, ist dass kaum jemand länger als 1-2 Jahre in der Firma bleibt- das zeigt vielleicht, wie es da so ausschaut). Das fände ich auch völlig okay, aber ich krieg grad Torschusspanik - eigentlich wollte ich irgendwann mal noch eine grosse (6-12monatige) Reise machen, bevor ich einen "richtigen" Beruf habe, bei dem ich hoffentlich etwas länger bleiben will. Doch wenn ich auf Reisen gehe, habe ich danach wieder kein Geld für eine Weiterbildung, mache ich die Weiterbildung, muss ich den Plan der Reise aufgeben. Die Sache belastet mich jetzt nicht extrem stark akut, aber sie ist immer im Hinterkopf und verstärkt meine negativen Gedanken irgendwie noch um einiges.
Zweites Problem: mein Beziehungsstatus. ich bin seit rund 3 Jahren "offiziell" Single und anfangs auch sehr glücklich darüber. Meine letzte Beziehung war die Hölle und ich war so froh, da endlich den Absprung geschafft zu haben. Mein Exfreund hat mich danach noch gute zwei Jahre "gestalkt" und mit Nachrichten terrorisiert, das hat sich inzwischen Gottseidank erledigt - womöglich hat er sich auch wie angedroht tatsächlich das Leben genommen, aber ich denke, dass hätte ich mitgekriegt. Aufgrund schlechter Beziehungserfahrungen (in meiner vorletzten Beziehung wurde ich mehrfach betrogen) wollte ich dann auch wirklich mal eine Zeitlang keine mehr eingehen. Ich hatte dann während gut 1.5 Jahren eine Affäre, die faktisch aber zumindest nach dem ersten halben Jahr quasi doch eine Beziehung war, nur ohne offizielle Treue. Ich war auch verliebt, aber wir hatten beide Auslandpläne, die sehr aneinander vorbei gingen - erst war ich im Ausland und kaum zurück ging er und die Firma bei der er war wollte ihn dann auch übernehmen nach seinem Studium. Eine Fernbeziehung hatte ich nicht gewollt, und ich wollte auf keinen Fall, dass er diese einmalige Chance für mich sausen lässt (und mit dem Gedanken spielte er), da hätte ich mich ewig schuldig gefühlt. Daher war ich auch in dieser Verbindung nicht glücklich. Während seinem Auslandaufenthalt bin ich dann einem Kollegen nähergekommen, der mir für einmal das Gefühl gab, dass alles nicht so schwer war, wie es mir dort vorkam, und ich hab mich wohl etwas verschossen. ich gab meine Affäre wegen der nicht-vorhandenen Zukunftsaussichten auf und begann zwei Monate später eine neue mit dem anderen, die faktisch bis gestern anhielt. Unser Verhältnis war zu beginn sehr gut, wir verstanden uns toll, es war mir aber klar, dass das nicht auf eine Beziehung rauslaufen würde, aufgrund verschiedener Dinge. Und dann wurde es immer sporadischer und unpersönlicher und ich war damit nicht glücklich. Wenn wir uns aber sahen war halt wieder alles wie immer und ich hab mir eingeredet, dass das schon alles okay ist für mich, und ich wenigstens ab und zu jemanden habe. Deswegen hab ich es nicht beendet. Bis gestern. Nachdem wir uns auf einer Party richtiggehend ignoriert hatten, schrieb ich ihm, ob wir vielleicht doch mal miteinander reden sollten oder ob wir die Sache gleich bleiben lassen sollen, weil mir das irgendwie zu seltsam geworden wäre. Nach einigem Hin- und Her sagte er mir dann, dass er vor zwei Wochen jemanden kennengelernt hätte, mich aber sehr gerne als platonische Freundin behalten würde, da er mich lieb hätte.Ich lehnte schlussendlich ab, da wir ja im letzten halben Jahr kaum eine richtige Freundschaft hatten, ich kam mich eher wie sein Notnagel vor, wenn ich ehrlich zu mir bin. Und da gabs die Neue ja noch nicht, also wird das nicht der Grund gewesen sein für die fehlende zwischenmenschliche Beziehung. Und Freunde bleiben ohne wirklich Freunde gewesen zu sein macht wohl nicht allzu viel Sinn.
Ich weiss, dass diese Entscheidung richtig war und mir gut tun wird, langfristig. Momentan fühle ich mich aber einfach scheisse. Weil es mir vorkommt, als hätte er mir zu Beginn Freundschaft vorgespielt, damit ich mit ihm ins Bett gehe, weil ich es längst hätte mir selbst eingestehen müssen und nicht getan habe. Vielleicht bin ich auch noch etwas verknallt, aber ich hätte mir wie gesagt ohnehin keine Beziehung vorstellen können, daher belastet mich das mit der Neuen nicht mal so richtig. Ich bin nicht eifersüchtig auf sie - ich bin eifersüchtig auf ihn. Weil er jemanden gefunden hat, den er offenbar wirklich will, und das auf Gegenseitigkeit zu beruhen scheint. Er hat gefunden, was ich schon so lange wieder suche. Bisher war er trotz allem irgendwie mein "Verbündeter", Single unter einem Haufen Päärchen und unzufrieden mit seinem Leben, aus ähnlichen Gründen wie ich. In den Nächten mit ihm war ich einfach weniger allein mit dieser Situation, und heute fühle ich mich so unendlich allein. DAS wurmt mich, gar nicht, dass er mich nicht mehr will. ich hätte so gern wieder eine Beziehung, aber ich hab höchstens verkorkste Affären. Und um mich rum werden die Leute glücklich und heiraten.
Der dritte Punkt: Freundschaften und mein Umgang mit meinem Kummer. Seit ich denken kann, hatte ich eigentlich immer Freundinnen, es ging mir dahingehend immer gut und ich fühlte mich aufgehoben in meinem Freundeskreis. Aber seit einigen Jahren muss ich mir eingestehen, es gibt ihn nicht mehr. Wir sehen uns noch, die einen häufiger, die anderen weniger, aber wir sind keine Truppe mehr, wir planen keine gemeinsamen Urlaube, sie haben entweder Beziehungen oder neue Freunde, und ich bin dabei irgendwie auf der Strecke geblieben. Meine "Wiederbelebungsversuche" zeigen keinen anhaltenden Effekt. Ich kenne viele Leute, ich sehe viele Leute, doch richtig tiefe Freundschaften sind das nicht mehr. Dementsprechend ist es für mich gerade noch schwieriger, mit der Situation umzugehen. Etwas mit ihnen zu unternehmen, um mich von beruflicher und beziehungstechnischer Situation abzulenken, lenkt den Blick gleichzeitig auf dieses andere Problem. Ich fühle mich einfach so schrecklich allein gelassen. Ein weiteres Problem dabei ist, dass ich extrem nah am Wasser gebaut bin. Ich erzähle auch kaum noch, wie es mir geht, weil ich weiss, dass da gleich die Sturzbäche fliessen, und ich will auh nicht ständig losheulen. Aber dementsprechend vertraue ich mich auch nicht wirklich jemandem an. Die Tränen machen das alles noch viel schlimmer (und zwar wörtlich - ich heule auch total los bei Dingen, die ich eigntlich gar nicht (mehr) so tragisch finde, es erweckt aber den Eindruck, als stehe ich deswegen total am Abgrund).
Meine eigentliche Frage: Wie gehe ich mit dem allem um? Letzten Herbst, nach der Beendigung meiner "Affären-Beziehung" habe ich mich wild entschlossen in Ablenkung gestürzt, fast täglich Sport gemacht, neue Hobbies aufgenommen, möglichst viele Leute getroffen. Und es ging mir damit relativ gut. Jetzt, knapp 10 Monate später, bin ich wieder im gleichen Loch. Als wäre alles für nix gewesen. Soll ich mich jetzt wieder krampfhaft ablenken und bloss nicht daran denken? Ich steigere mich total rein, wenn ich mir anfange, Gedanken zu machen, und es geht mir dann wirklcih schrecklich. Ich kann dann tagelang praktisch nichts essen, schlafe nicht und mir ist ständig übel. gleichzeitig will ich die Probleme ja lösen und nicht einfach zu Seite schieben. Aber bei keinem einzigen habe ich einen Lösungsansatz und damit liege ich zum Schluss nur wieder heulend im Bett und fühle mich verzweifelt.
Was meint ihr? Ablenken und mich nicht verrückt machen lassen? oder volle Fahrt den Speer durchs Herz und mich damit beschäftigen?
Das ist jetzt lang geworden. Danke fürs Durchlesen!
Zum einen meine berufliche Situation: Ich habe mein Studium vor einem Jahr abgeschlossen und mit seither durch zwei Praktika gekämpft, zu einem Lohn mit dem ich knapp über die Runden kam. jetzt sind meine Ersparnisse, die ich mit meinem Studentenjob und in Zwischenjahren angelegt hatte, praktisch aufgebraucht. Die positive Seite ist, dass ich nach dem Praktikum da bleiben kann, wo ich bin, so dass ich künftig einen normalen Lohn beziehen werde und sich die finanzielle Lage damit für den Moment entschärft hat. Die schlechte Nachricht: Ich fühle mich nicht so richtig wohl. Die Arbeit ist okay, das Team ist okay, aber innerhalb des Teams gibts Spannungen mit dem Chef, die nur allzu gut spürbar sind, da wir eine kleine Firma sind und uns ein Grossraumbüro teilen. Das Hauptproblem ist aber, dass ich eigentlich nicht weiss, was ich machen will - ich weiss nur immer mehr, was ich nicht will, und langsam gehen mir die Optionen aus. Ich würde mich nach was anderem umsehen, aber ich weiss gar nicht mehr, wonach ich schauen soll. Bei meinem Studium ist für fast alles eine Weiterbildung zwingend, die ich mir nicht leisten kann, ohne einen Kredit aufzunehmen oder meine Eltern um Unterstützung anzufragen - und ich will endlich unabhängig sein, zumal meine Eltern gerade meinem Bruder ein nachträgliches Studium mitfinanzieren und ich da nicht auch noch anklopfen will. Es wäre etwas anderes, wenn mich eine dieser Weiterbildungen zu meinem Traumjob führen würde, dann würde ich alles daran setzen, keine Frage. Aber ich fürchte fast, dass ich auch da nach einem Jahr nicht mehr will und dann jede Menge Geld zum Fenster rausgeschmissen habe - abgesehen davon, dass ich nicht gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz habe (andere Vertiefungsrichtung und zu viele Absolventen/zu wenige Stellen). Mein Plan bislang ist, solange bei meinem baldigen Job zu bleiben, wie ich es "aushalte" (was ich so mitkriege, ist dass kaum jemand länger als 1-2 Jahre in der Firma bleibt- das zeigt vielleicht, wie es da so ausschaut). Das fände ich auch völlig okay, aber ich krieg grad Torschusspanik - eigentlich wollte ich irgendwann mal noch eine grosse (6-12monatige) Reise machen, bevor ich einen "richtigen" Beruf habe, bei dem ich hoffentlich etwas länger bleiben will. Doch wenn ich auf Reisen gehe, habe ich danach wieder kein Geld für eine Weiterbildung, mache ich die Weiterbildung, muss ich den Plan der Reise aufgeben. Die Sache belastet mich jetzt nicht extrem stark akut, aber sie ist immer im Hinterkopf und verstärkt meine negativen Gedanken irgendwie noch um einiges.
Zweites Problem: mein Beziehungsstatus. ich bin seit rund 3 Jahren "offiziell" Single und anfangs auch sehr glücklich darüber. Meine letzte Beziehung war die Hölle und ich war so froh, da endlich den Absprung geschafft zu haben. Mein Exfreund hat mich danach noch gute zwei Jahre "gestalkt" und mit Nachrichten terrorisiert, das hat sich inzwischen Gottseidank erledigt - womöglich hat er sich auch wie angedroht tatsächlich das Leben genommen, aber ich denke, dass hätte ich mitgekriegt. Aufgrund schlechter Beziehungserfahrungen (in meiner vorletzten Beziehung wurde ich mehrfach betrogen) wollte ich dann auch wirklich mal eine Zeitlang keine mehr eingehen. Ich hatte dann während gut 1.5 Jahren eine Affäre, die faktisch aber zumindest nach dem ersten halben Jahr quasi doch eine Beziehung war, nur ohne offizielle Treue. Ich war auch verliebt, aber wir hatten beide Auslandpläne, die sehr aneinander vorbei gingen - erst war ich im Ausland und kaum zurück ging er und die Firma bei der er war wollte ihn dann auch übernehmen nach seinem Studium. Eine Fernbeziehung hatte ich nicht gewollt, und ich wollte auf keinen Fall, dass er diese einmalige Chance für mich sausen lässt (und mit dem Gedanken spielte er), da hätte ich mich ewig schuldig gefühlt. Daher war ich auch in dieser Verbindung nicht glücklich. Während seinem Auslandaufenthalt bin ich dann einem Kollegen nähergekommen, der mir für einmal das Gefühl gab, dass alles nicht so schwer war, wie es mir dort vorkam, und ich hab mich wohl etwas verschossen. ich gab meine Affäre wegen der nicht-vorhandenen Zukunftsaussichten auf und begann zwei Monate später eine neue mit dem anderen, die faktisch bis gestern anhielt. Unser Verhältnis war zu beginn sehr gut, wir verstanden uns toll, es war mir aber klar, dass das nicht auf eine Beziehung rauslaufen würde, aufgrund verschiedener Dinge. Und dann wurde es immer sporadischer und unpersönlicher und ich war damit nicht glücklich. Wenn wir uns aber sahen war halt wieder alles wie immer und ich hab mir eingeredet, dass das schon alles okay ist für mich, und ich wenigstens ab und zu jemanden habe. Deswegen hab ich es nicht beendet. Bis gestern. Nachdem wir uns auf einer Party richtiggehend ignoriert hatten, schrieb ich ihm, ob wir vielleicht doch mal miteinander reden sollten oder ob wir die Sache gleich bleiben lassen sollen, weil mir das irgendwie zu seltsam geworden wäre. Nach einigem Hin- und Her sagte er mir dann, dass er vor zwei Wochen jemanden kennengelernt hätte, mich aber sehr gerne als platonische Freundin behalten würde, da er mich lieb hätte.Ich lehnte schlussendlich ab, da wir ja im letzten halben Jahr kaum eine richtige Freundschaft hatten, ich kam mich eher wie sein Notnagel vor, wenn ich ehrlich zu mir bin. Und da gabs die Neue ja noch nicht, also wird das nicht der Grund gewesen sein für die fehlende zwischenmenschliche Beziehung. Und Freunde bleiben ohne wirklich Freunde gewesen zu sein macht wohl nicht allzu viel Sinn.
Ich weiss, dass diese Entscheidung richtig war und mir gut tun wird, langfristig. Momentan fühle ich mich aber einfach scheisse. Weil es mir vorkommt, als hätte er mir zu Beginn Freundschaft vorgespielt, damit ich mit ihm ins Bett gehe, weil ich es längst hätte mir selbst eingestehen müssen und nicht getan habe. Vielleicht bin ich auch noch etwas verknallt, aber ich hätte mir wie gesagt ohnehin keine Beziehung vorstellen können, daher belastet mich das mit der Neuen nicht mal so richtig. Ich bin nicht eifersüchtig auf sie - ich bin eifersüchtig auf ihn. Weil er jemanden gefunden hat, den er offenbar wirklich will, und das auf Gegenseitigkeit zu beruhen scheint. Er hat gefunden, was ich schon so lange wieder suche. Bisher war er trotz allem irgendwie mein "Verbündeter", Single unter einem Haufen Päärchen und unzufrieden mit seinem Leben, aus ähnlichen Gründen wie ich. In den Nächten mit ihm war ich einfach weniger allein mit dieser Situation, und heute fühle ich mich so unendlich allein. DAS wurmt mich, gar nicht, dass er mich nicht mehr will. ich hätte so gern wieder eine Beziehung, aber ich hab höchstens verkorkste Affären. Und um mich rum werden die Leute glücklich und heiraten.
Der dritte Punkt: Freundschaften und mein Umgang mit meinem Kummer. Seit ich denken kann, hatte ich eigentlich immer Freundinnen, es ging mir dahingehend immer gut und ich fühlte mich aufgehoben in meinem Freundeskreis. Aber seit einigen Jahren muss ich mir eingestehen, es gibt ihn nicht mehr. Wir sehen uns noch, die einen häufiger, die anderen weniger, aber wir sind keine Truppe mehr, wir planen keine gemeinsamen Urlaube, sie haben entweder Beziehungen oder neue Freunde, und ich bin dabei irgendwie auf der Strecke geblieben. Meine "Wiederbelebungsversuche" zeigen keinen anhaltenden Effekt. Ich kenne viele Leute, ich sehe viele Leute, doch richtig tiefe Freundschaften sind das nicht mehr. Dementsprechend ist es für mich gerade noch schwieriger, mit der Situation umzugehen. Etwas mit ihnen zu unternehmen, um mich von beruflicher und beziehungstechnischer Situation abzulenken, lenkt den Blick gleichzeitig auf dieses andere Problem. Ich fühle mich einfach so schrecklich allein gelassen. Ein weiteres Problem dabei ist, dass ich extrem nah am Wasser gebaut bin. Ich erzähle auch kaum noch, wie es mir geht, weil ich weiss, dass da gleich die Sturzbäche fliessen, und ich will auh nicht ständig losheulen. Aber dementsprechend vertraue ich mich auch nicht wirklich jemandem an. Die Tränen machen das alles noch viel schlimmer (und zwar wörtlich - ich heule auch total los bei Dingen, die ich eigntlich gar nicht (mehr) so tragisch finde, es erweckt aber den Eindruck, als stehe ich deswegen total am Abgrund).
Meine eigentliche Frage: Wie gehe ich mit dem allem um? Letzten Herbst, nach der Beendigung meiner "Affären-Beziehung" habe ich mich wild entschlossen in Ablenkung gestürzt, fast täglich Sport gemacht, neue Hobbies aufgenommen, möglichst viele Leute getroffen. Und es ging mir damit relativ gut. Jetzt, knapp 10 Monate später, bin ich wieder im gleichen Loch. Als wäre alles für nix gewesen. Soll ich mich jetzt wieder krampfhaft ablenken und bloss nicht daran denken? Ich steigere mich total rein, wenn ich mir anfange, Gedanken zu machen, und es geht mir dann wirklcih schrecklich. Ich kann dann tagelang praktisch nichts essen, schlafe nicht und mir ist ständig übel. gleichzeitig will ich die Probleme ja lösen und nicht einfach zu Seite schieben. Aber bei keinem einzigen habe ich einen Lösungsansatz und damit liege ich zum Schluss nur wieder heulend im Bett und fühle mich verzweifelt.
Was meint ihr? Ablenken und mich nicht verrückt machen lassen? oder volle Fahrt den Speer durchs Herz und mich damit beschäftigen?
Das ist jetzt lang geworden. Danke fürs Durchlesen!