W
Benutzer152670 (40)
Verbringt hier viel Zeit
- #1
Liebe Community,
ich habe mich angemeldet, da ich seit sage und schreibe drei Jahren immer wieder die gleiche Frage hin und her wälze: Will ich Kinder haben? Kann ich das? Macht mich das nicht unglücklich?
Das ist eigentlich schon der Kern meiner Problematik, aber damit ihr mir einen sinnvollen Rat geben könnt, muss ich wohl ein bisschen ausholen.
Ich bin mit meinem Mann seit drei Jahren verheiratet. Zuvor waren wir 2,5 Jahre ein Paar. Ergo halten wir es bereits 5,5 Jahre miteinander aus.
Wir sind sehr glücklich miteinander. Wir teilen viele Hobbys, haben aber auch unsere eigenen, wir sind ehrlich und offen zueinander und leben in ziemlicher Harmonie (was nicht heißt, dasss es nicht manchmal knallt, wenn es knallt dann unsere Köpfe richtig zusammen, wir sind beide sehr impulsiv, ein Streit der länger als 10 Minuten glüht ist aber schon die Ausnahme, also eher heftige Strohfeuer ^^). Wir sind beide nicht sehr eifersüchtig, so dass jeder schon sein Ding machen kann, aber oft ist es doch so, dass wir am liebsten Sachen zusammen unternehmen (wir stehen beide auf Sport, gemeinsam Snowboarden, fürn Strongman trainieren, Mountainbiken....ja, das ist toll jemanden gefunden zu haben, der auch so Hornissen im Poppes hat....
).
Ich habe zwei abgeschlossene Studienabschlüsse, arbeite seit knapp vier Jahren bei meinem Arbeitgeber (SAP-Beraterin), verdiene dabei recht gut und stehe mit meinen 30 Lenzen noch vor einigen beruflichen Herausforderungen. Mein Mann ist Künstler und hat den großen Luxus, dass er in einem Angestelltenverhältnis für ein Unternehmen tätig ist. Er verdient nicht so gut, ist aber auch niemand, der sich über seinen Job definiert. Wir haben noch kein Eigentum, sparen aber darauf hin, leben aber jetzt in einer wunderschönen 4-Zimmer-Wohnung, in die wir vor zwei Jahren gezogen sind, weil "wir ja mal Kinder wollen".
Grundsätzlich ist alles momentan perfekt um mal mit "dem Üben" anzufangen. Es heißt immer, es gibt keinen idealen Augenblick für Kinder, aber verdammt, so wie es momentan ist, viel näher kann es nicht an ideal herankommen. Er hätte gerne Kinder. Mehr als das, er würde auch das Gros der Elternzeit nehmen, damit ich beruflich nicht zu sehr abgeschlagen werde und er freut sich jetzt schon sehr auf die Teilzeit danach.
Und jetzt komme ich ins Spiel: Ich bin ein gottverdammtes feiges Huhn. So furchtlos wie ich sonst bin, so schissig bin ich beim Thema Kinder. Ich habe Angst vor der Schwangerschaft (da fällt mir doch die Decke auf den Kopf, ich kann nicht Biken, ich kann nicht Tauchen, ich kann nicht Klettern, ich kann nix machen, was mich sonst nach einem langen Tag runterchillt). Ich kann mir noch nicht mal ein Feierabendbier zischen oder auf nem Konzi Pogen gehen. Ich habe keine jungen Mütter in meinem Freundeskeis (der eher männlich dominiert ist, was u.a. an meinen Interessen liegen mag.) Ich habe so ne Angst vor den Folgen der Schwangerschaft (ich bin sowieso schon chronisch unzufrieden mit meinem Körper, Muckis hin oder her, aber danach wirds ja nicht besser). Ich habe Angst, dass dieses Mutter-Ding nichts für mich ist (ich finde Babies nicht süß, ich find sie maximal ein bisschen eklig). Und der wichtigste Grund, der mich zweifeln lässt: Ich bin so verdammt glücklich. Jeder Tag - selbst wenn die Arbeit manchmal nervt, 50 Arbeitsstunden + - ist ein Genuss. Mein ganzes Leben war ich noch nicht so glücklich wie momentan.
Auf dieses Problem haben mein Mann und ich die ganze Fragestellung runter brechen können. Ich (aber auch er) habe Angst etwas zu ändern, weil es einfach zu gut ist wie es ist. Jede Veränderung - und gerade so eine große wie ein Kind - könnte unser tolles Leben auf den Kopf stellen. Und dann erschien da neulich noch so ein Artikel in der "WELT", über Frauen, die es bereuen Mutter geworden zu sein. Das hat mich so runtergerissen, denn wenn ich mir immer wieder sage - und meine Mama mir - dass man da reinwächst, dass ein Kind das Tollste ist und überhaupt....und dann lese ich, dass es auch ganz anders kommen kann. Mann, das hat meinen Kopf gut zum Brummen gebracht.
Jetzt denken sich viele von euch bestimmt: Prima, dann bleibt doch einfach kinderlos, ist doch nichts dabei.
Ja stimmt, sagte auch mein Vater zu mir, der mir den Druck nehmen wollte und meinte: "Kind, du weißt, dass wir das nicht von dir erwarten. Mach das, was dich glücklich macht."
Aber auf der anderen Seite will ich ja irgendwie. Das wird die verdammte innere Uhr sein, oder was weiß ich. Eigentlich wär ich gern Mutti. Wenn da nicht diese Angst wäre. Hier ist das Fleisch sozusagen willig, aber der Geist ein Krüppel.
Nochmal kurz umrissen: Beziehung toll, Mann toll, Job toll, Kinderversorgung geklärt, beruflicher Weg geklärt, Mann und Frau gesund, Finanzen sicher, Frau will ja auch, Frau trotzdem ein Schisser vorm Herrn.
Jetzt sind es ca. drei Jahre, dass wir unseren Kinderwunsch diskutieren, wälzen, platt reden. Und wir haben immer noch nicht den Schneid es einfach durchzuziehen.
Was ratet ihr mir? Gibt es Beratungsangebote für solche Luxusprobleme (denn das sind Luxusprobleme, da ist mir sehr bewusst)? Kennt ihr solche Gedanken, oder bin ich die einzige egoistische Frau, die Schiss hat ihr tolles Leben aufzugeben?
Ich würde mich freuen, wenn wir uns etwas austauschen könnten.
Liebe Grüße
Kat
ich habe mich angemeldet, da ich seit sage und schreibe drei Jahren immer wieder die gleiche Frage hin und her wälze: Will ich Kinder haben? Kann ich das? Macht mich das nicht unglücklich?
Das ist eigentlich schon der Kern meiner Problematik, aber damit ihr mir einen sinnvollen Rat geben könnt, muss ich wohl ein bisschen ausholen.
Ich bin mit meinem Mann seit drei Jahren verheiratet. Zuvor waren wir 2,5 Jahre ein Paar. Ergo halten wir es bereits 5,5 Jahre miteinander aus.
Ich habe zwei abgeschlossene Studienabschlüsse, arbeite seit knapp vier Jahren bei meinem Arbeitgeber (SAP-Beraterin), verdiene dabei recht gut und stehe mit meinen 30 Lenzen noch vor einigen beruflichen Herausforderungen. Mein Mann ist Künstler und hat den großen Luxus, dass er in einem Angestelltenverhältnis für ein Unternehmen tätig ist. Er verdient nicht so gut, ist aber auch niemand, der sich über seinen Job definiert. Wir haben noch kein Eigentum, sparen aber darauf hin, leben aber jetzt in einer wunderschönen 4-Zimmer-Wohnung, in die wir vor zwei Jahren gezogen sind, weil "wir ja mal Kinder wollen".
Grundsätzlich ist alles momentan perfekt um mal mit "dem Üben" anzufangen. Es heißt immer, es gibt keinen idealen Augenblick für Kinder, aber verdammt, so wie es momentan ist, viel näher kann es nicht an ideal herankommen. Er hätte gerne Kinder. Mehr als das, er würde auch das Gros der Elternzeit nehmen, damit ich beruflich nicht zu sehr abgeschlagen werde und er freut sich jetzt schon sehr auf die Teilzeit danach.
Und jetzt komme ich ins Spiel: Ich bin ein gottverdammtes feiges Huhn. So furchtlos wie ich sonst bin, so schissig bin ich beim Thema Kinder. Ich habe Angst vor der Schwangerschaft (da fällt mir doch die Decke auf den Kopf, ich kann nicht Biken, ich kann nicht Tauchen, ich kann nicht Klettern, ich kann nix machen, was mich sonst nach einem langen Tag runterchillt). Ich kann mir noch nicht mal ein Feierabendbier zischen oder auf nem Konzi Pogen gehen. Ich habe keine jungen Mütter in meinem Freundeskeis (der eher männlich dominiert ist, was u.a. an meinen Interessen liegen mag.) Ich habe so ne Angst vor den Folgen der Schwangerschaft (ich bin sowieso schon chronisch unzufrieden mit meinem Körper, Muckis hin oder her, aber danach wirds ja nicht besser). Ich habe Angst, dass dieses Mutter-Ding nichts für mich ist (ich finde Babies nicht süß, ich find sie maximal ein bisschen eklig). Und der wichtigste Grund, der mich zweifeln lässt: Ich bin so verdammt glücklich. Jeder Tag - selbst wenn die Arbeit manchmal nervt, 50 Arbeitsstunden + - ist ein Genuss. Mein ganzes Leben war ich noch nicht so glücklich wie momentan.
Auf dieses Problem haben mein Mann und ich die ganze Fragestellung runter brechen können. Ich (aber auch er) habe Angst etwas zu ändern, weil es einfach zu gut ist wie es ist. Jede Veränderung - und gerade so eine große wie ein Kind - könnte unser tolles Leben auf den Kopf stellen. Und dann erschien da neulich noch so ein Artikel in der "WELT", über Frauen, die es bereuen Mutter geworden zu sein. Das hat mich so runtergerissen, denn wenn ich mir immer wieder sage - und meine Mama mir - dass man da reinwächst, dass ein Kind das Tollste ist und überhaupt....und dann lese ich, dass es auch ganz anders kommen kann. Mann, das hat meinen Kopf gut zum Brummen gebracht.
Jetzt denken sich viele von euch bestimmt: Prima, dann bleibt doch einfach kinderlos, ist doch nichts dabei.
Ja stimmt, sagte auch mein Vater zu mir, der mir den Druck nehmen wollte und meinte: "Kind, du weißt, dass wir das nicht von dir erwarten. Mach das, was dich glücklich macht."
Aber auf der anderen Seite will ich ja irgendwie. Das wird die verdammte innere Uhr sein, oder was weiß ich. Eigentlich wär ich gern Mutti. Wenn da nicht diese Angst wäre. Hier ist das Fleisch sozusagen willig, aber der Geist ein Krüppel.
Nochmal kurz umrissen: Beziehung toll, Mann toll, Job toll, Kinderversorgung geklärt, beruflicher Weg geklärt, Mann und Frau gesund, Finanzen sicher, Frau will ja auch, Frau trotzdem ein Schisser vorm Herrn.
Jetzt sind es ca. drei Jahre, dass wir unseren Kinderwunsch diskutieren, wälzen, platt reden. Und wir haben immer noch nicht den Schneid es einfach durchzuziehen.
Was ratet ihr mir? Gibt es Beratungsangebote für solche Luxusprobleme (denn das sind Luxusprobleme, da ist mir sehr bewusst)? Kennt ihr solche Gedanken, oder bin ich die einzige egoistische Frau, die Schiss hat ihr tolles Leben aufzugeben?
Ich würde mich freuen, wenn wir uns etwas austauschen könnten.
Liebe Grüße
Kat
Zuletzt bearbeitet: