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- #1
Letzten Februar habe ich bei 76 Kilo (Also 7 über BMI-Maximum) beschlossen, dass ich abnehmen will. 65 Kilo erschien mir damals als vernünftiges Ziel, ein Kilo pro Monat abnehmen und das dann ne Weile halten, und dann mal schauen, ob ich noch weiter runter will.
Im Zuge meiner Trennung letzten Sommer, wo mir alles zu viel wurde, setzte ich dieses Zielgewicht noch einmal herunter. Auf 56 Kilo, so viel hatte ich mit 16 gewogen, da war ich schon so groß wie heute. Immer noch ein Kilo pro Monat.
Letzten Dezember, als die Liebesaffäre mit meinem Schwarm so derbe anfing, schiefzugehen, habe ich noch schneller abgenommen, nicht mehr nur ein Kilo pro Monat. Letzte Woche war ich nur noch ein Kilo von meinem Zielgewicht entfernt. An dem Abend, an dem ich mitkriege, dass mein Schwarm tatsächlich mit einer anderen Frau zusammen kommt und wieder geht, bin ich mit einem Mann abgestürzt, eigentlich so aus "Meine Güte, ist die ganze verdammte Welt beschissen, dann schlafe ich eben mit ihm und er wird jeden Respekt vor mir verlieren, ich verdiene ja eh keinen. Eh alles blöd. Na gut, dann soll es wenigstens was ganz verrücktes und abgedrehtes sein. Lass uns an den See, schwimmen gehen, dann spüre ich den Ekel vor mir selbst nicht so. Dann ist wenigstens der See schön."
Aber es wird irgendwie total wunderschön, so ganz... was besonderes... Und ich fühlte mich ihm so unglaublich nahe, dabei habe ich schon gelernt, dass man bei Sex aus diesem Grund eigentlich immer nur Ekel vor sich fühlt. Diesmal war es anders. Warum war es mit ihm so schön? Ich hatte das Bedürfnis, ihm in die Augen zu schauen, ihm nahe zu sein, mich an ihn anzuschmiegen. Ich tat das alles und dachte doch: Morgen wirst du dich schämen und alles wird ganz furchtbar sein. Denk jetzt nicht dran. Frag nicht, was mit seiner Freundin ist, genieß wenigstens diese eine Nacht, wenn die Welt schon so grausam ist. Und dann mochte ich ihn gar nicht gehen lassen, weil es so schön gewesen war, in seine Augen zu schauen.
Am nächsten Morgen schreiben wir SMS hin und her, verabreden uns schon für eine besondere Gelegenheit, und dann dämmerte mir, was ich tat. Ich war drauf und dran, mich als Zweitfrau für schöne Stunden zu etablieren und ekelte mich wieder vor mir selbst. Ich schrieb ihn, er solle das lassen, wegen seiner Freundin, und deutete doch an, dass ich Sehnsucht nach ihm hatte, und wir fingen an, uns hin und her zu schreiben. In dem Moment kippte mein Essverhalten noch mehr, ich aß fast nichts mehr und nahm in der Woche über ein Kilo ab. Denn ich traute mich nicht, die Frage nach der Freundin anzusprechen, mit jeden Telefonat, jeder Mail, jedem in icq getipptem Wort wuchs meine Sehnsucht nach ihm, bis er mir Freitag erzählte, er habe die Nacht davor von mir geträumt. Als er mich dann fragte, ob ich mir später Kinder wünsche, was er mich schon Samstag auf der Fahrt zum See gefragt hatte - da konnte ich gar nichts mehr essen. Freitag abend bin ich ohnmächtig geworden, als ich von einem Stuhl aufstand, das passierte in meiner Wohnung. Warum sagt er solche Sachen zu mir, wenn er doch mit einer anderen zusammen ist? Wie grausam ist das?
Heute konnte ich wieder nichts essen. Ich telefonierte mit einer Freundin, wegen dem vergebenen Mann, und erwähnte beiläufig, sie solle mich später noch mal anrufen und mich daran erinnern, zu essen. Das war wohl ein unbewusster Hilferuf.
Sie rief vorhin an und schimpfte mit mir, befragte mich zu meinem Essverhalten, unterstellte mir eine Magersucht, die sie selbst mal gehabt und halbwegs überwunden hatte, befahl mir, zu essen und präzisierte dann, was genau ich essen solle. Da begann ich zu weinen und sagte, ich habe Angst vor dem Jojo-Effekt. Ich will nicht wieder so dick werden wie früher.
Sie hat mir jetzt sehr strikt gesagt, wie viel ich heute essen soll, und wie viel ich jeden Tag mindestens essen soll, und in zwei Wochen wollen wir schauen, wie es weiter geht und ob ich es geschafft habe. Morgens ein Schälchen Müsli mit Honig und Milch, keinem Leitungswasser, und Nüsse müssen auch rein. Mittags und Abends eine Scheibe Brot und Obst dazu, und auf die Scheibe Brot etwas drauf, Käse oder so am besten, und zwar richtiger Käse. Darunter auch noch Butter oder Margarine. Dazu jeden Tag mindestens ein Glas Milch oder ein Becher Joghurt. So viel! Widerlich ist das! Drei mal am Tag soll ich essen? Und jedes Mal so viel?
Ich versuchte noch, sie da runter zu handeln, und erschrak dann über meine eigenen Worte. Sie schimpfte, ich solle mein Glas Milch zu einer Mahlzeit dazu trinken, nicht als Ersatz dafür. Ich stimmte ihr zu, weil ich wirklich erschrocken war, was hier mit mir passiert ist. Normal ist das nicht mehr. Wir überlegten, wie ich es schaffe, das alles dann auch wirklich zu essen, denn ich erkannte, dass ich wirklcih zu einem normalen, gesunden Essverhalten zurückkommen will - denn ständige Kontrollanrufe von ihr bringen nichts, und sie meinte, wenn ich wirklich eine Essstörung habe, werde ich sie so oder so belügen.
Schließlich versprach ich es ihr bei meiner Ehre. Das ist ein Versprechen, was ich nie brechen würde - oder bisher noch nie gebrochen habe. Als sie dann aber sagte: Ach, und die nächsten zwei Wochen gar keine Situps!, da fing ich wieder an zu weinen. Gar keine? Ich meine, ich hätte ja akzeptieren können, wenn ich nur 10 oder 15 mehr als sonst mache, aber ich soll sogar auf die verzichten, die ich jeden Tag mache, obwohl ich jeden Tag so viel esse? Und die Liegestützen für die Oberarme? Und das Fahrradstrampeln in der Luft, morgens nach dem Aufstehen? Und das Joggen oder Inliner fahren?
Da weinte ich wirklich. Und auch das versprach ich ihr schließlich. Dieses Versprechen fiel mir sehr schwer. Denn ich muss es halten, bei meiner Ehre und allem.
Eben habe ich fast eine Stunde für einen Teller Nudeln gebraucht und dann voller Ekel ein Glas Milch hinterher. Ich habe dabei geweint, mir immer wieder gesagt: Du hast es versprochen! Du hast es versprochen! Du hast es versprochen! Einmal meine Freundin angerufen. Schließlich habe ich den Teller geschafft, und ich fühlte mich widerlich voll.
Sie hat mir noch was über Angst vor Kontrollverlust erzählt. Darüber, wenn im Leben alles außer Kontrolle läuft und man die Illusion braucht, den Körper beherrschen zu können, auch wenn man in Wahrheit längst von der Essstörung beherrscht wird und nur noch Opfer ist.
Ich will heute abend, bei einem Treffen der Clique, mit dem Mann sprechen, ob er mit seiner Freundin Schluss machen wird oder nicht, und ihm sagen, dass er sonst aufhören soll, mit mir zu flirten. Weil er mir damit wehtut. Aber ich habe sehr große Angst vor dem Treffen. Ich würde viel, viel lieber jetzt Situps und das ganze andere Programm machen, oder raus und durch den Regen joggen, oder mir den Finger in den Hals stecken, zum allerersten Mal in meinem Leben (ich war ja auch noch nie so widerlich vollgefressen wie heute).
Kinder, hütet euch vor Diäten, die umschlagen! Magersucht ist scheiße!
Im Zuge meiner Trennung letzten Sommer, wo mir alles zu viel wurde, setzte ich dieses Zielgewicht noch einmal herunter. Auf 56 Kilo, so viel hatte ich mit 16 gewogen, da war ich schon so groß wie heute. Immer noch ein Kilo pro Monat.
Letzten Dezember, als die Liebesaffäre mit meinem Schwarm so derbe anfing, schiefzugehen, habe ich noch schneller abgenommen, nicht mehr nur ein Kilo pro Monat. Letzte Woche war ich nur noch ein Kilo von meinem Zielgewicht entfernt. An dem Abend, an dem ich mitkriege, dass mein Schwarm tatsächlich mit einer anderen Frau zusammen kommt und wieder geht, bin ich mit einem Mann abgestürzt, eigentlich so aus "Meine Güte, ist die ganze verdammte Welt beschissen, dann schlafe ich eben mit ihm und er wird jeden Respekt vor mir verlieren, ich verdiene ja eh keinen. Eh alles blöd. Na gut, dann soll es wenigstens was ganz verrücktes und abgedrehtes sein. Lass uns an den See, schwimmen gehen, dann spüre ich den Ekel vor mir selbst nicht so. Dann ist wenigstens der See schön."
Aber es wird irgendwie total wunderschön, so ganz... was besonderes... Und ich fühlte mich ihm so unglaublich nahe, dabei habe ich schon gelernt, dass man bei Sex aus diesem Grund eigentlich immer nur Ekel vor sich fühlt. Diesmal war es anders. Warum war es mit ihm so schön? Ich hatte das Bedürfnis, ihm in die Augen zu schauen, ihm nahe zu sein, mich an ihn anzuschmiegen. Ich tat das alles und dachte doch: Morgen wirst du dich schämen und alles wird ganz furchtbar sein. Denk jetzt nicht dran. Frag nicht, was mit seiner Freundin ist, genieß wenigstens diese eine Nacht, wenn die Welt schon so grausam ist. Und dann mochte ich ihn gar nicht gehen lassen, weil es so schön gewesen war, in seine Augen zu schauen.
Am nächsten Morgen schreiben wir SMS hin und her, verabreden uns schon für eine besondere Gelegenheit, und dann dämmerte mir, was ich tat. Ich war drauf und dran, mich als Zweitfrau für schöne Stunden zu etablieren und ekelte mich wieder vor mir selbst. Ich schrieb ihn, er solle das lassen, wegen seiner Freundin, und deutete doch an, dass ich Sehnsucht nach ihm hatte, und wir fingen an, uns hin und her zu schreiben. In dem Moment kippte mein Essverhalten noch mehr, ich aß fast nichts mehr und nahm in der Woche über ein Kilo ab. Denn ich traute mich nicht, die Frage nach der Freundin anzusprechen, mit jeden Telefonat, jeder Mail, jedem in icq getipptem Wort wuchs meine Sehnsucht nach ihm, bis er mir Freitag erzählte, er habe die Nacht davor von mir geträumt. Als er mich dann fragte, ob ich mir später Kinder wünsche, was er mich schon Samstag auf der Fahrt zum See gefragt hatte - da konnte ich gar nichts mehr essen. Freitag abend bin ich ohnmächtig geworden, als ich von einem Stuhl aufstand, das passierte in meiner Wohnung. Warum sagt er solche Sachen zu mir, wenn er doch mit einer anderen zusammen ist? Wie grausam ist das?
Heute konnte ich wieder nichts essen. Ich telefonierte mit einer Freundin, wegen dem vergebenen Mann, und erwähnte beiläufig, sie solle mich später noch mal anrufen und mich daran erinnern, zu essen. Das war wohl ein unbewusster Hilferuf.
Sie rief vorhin an und schimpfte mit mir, befragte mich zu meinem Essverhalten, unterstellte mir eine Magersucht, die sie selbst mal gehabt und halbwegs überwunden hatte, befahl mir, zu essen und präzisierte dann, was genau ich essen solle. Da begann ich zu weinen und sagte, ich habe Angst vor dem Jojo-Effekt. Ich will nicht wieder so dick werden wie früher.
Sie hat mir jetzt sehr strikt gesagt, wie viel ich heute essen soll, und wie viel ich jeden Tag mindestens essen soll, und in zwei Wochen wollen wir schauen, wie es weiter geht und ob ich es geschafft habe. Morgens ein Schälchen Müsli mit Honig und Milch, keinem Leitungswasser, und Nüsse müssen auch rein. Mittags und Abends eine Scheibe Brot und Obst dazu, und auf die Scheibe Brot etwas drauf, Käse oder so am besten, und zwar richtiger Käse. Darunter auch noch Butter oder Margarine. Dazu jeden Tag mindestens ein Glas Milch oder ein Becher Joghurt. So viel! Widerlich ist das! Drei mal am Tag soll ich essen? Und jedes Mal so viel?
Ich versuchte noch, sie da runter zu handeln, und erschrak dann über meine eigenen Worte. Sie schimpfte, ich solle mein Glas Milch zu einer Mahlzeit dazu trinken, nicht als Ersatz dafür. Ich stimmte ihr zu, weil ich wirklich erschrocken war, was hier mit mir passiert ist. Normal ist das nicht mehr. Wir überlegten, wie ich es schaffe, das alles dann auch wirklich zu essen, denn ich erkannte, dass ich wirklcih zu einem normalen, gesunden Essverhalten zurückkommen will - denn ständige Kontrollanrufe von ihr bringen nichts, und sie meinte, wenn ich wirklich eine Essstörung habe, werde ich sie so oder so belügen.
Schließlich versprach ich es ihr bei meiner Ehre. Das ist ein Versprechen, was ich nie brechen würde - oder bisher noch nie gebrochen habe. Als sie dann aber sagte: Ach, und die nächsten zwei Wochen gar keine Situps!, da fing ich wieder an zu weinen. Gar keine? Ich meine, ich hätte ja akzeptieren können, wenn ich nur 10 oder 15 mehr als sonst mache, aber ich soll sogar auf die verzichten, die ich jeden Tag mache, obwohl ich jeden Tag so viel esse? Und die Liegestützen für die Oberarme? Und das Fahrradstrampeln in der Luft, morgens nach dem Aufstehen? Und das Joggen oder Inliner fahren?
Da weinte ich wirklich. Und auch das versprach ich ihr schließlich. Dieses Versprechen fiel mir sehr schwer. Denn ich muss es halten, bei meiner Ehre und allem.
Eben habe ich fast eine Stunde für einen Teller Nudeln gebraucht und dann voller Ekel ein Glas Milch hinterher. Ich habe dabei geweint, mir immer wieder gesagt: Du hast es versprochen! Du hast es versprochen! Du hast es versprochen! Einmal meine Freundin angerufen. Schließlich habe ich den Teller geschafft, und ich fühlte mich widerlich voll.
Sie hat mir noch was über Angst vor Kontrollverlust erzählt. Darüber, wenn im Leben alles außer Kontrolle läuft und man die Illusion braucht, den Körper beherrschen zu können, auch wenn man in Wahrheit längst von der Essstörung beherrscht wird und nur noch Opfer ist.
Ich will heute abend, bei einem Treffen der Clique, mit dem Mann sprechen, ob er mit seiner Freundin Schluss machen wird oder nicht, und ihm sagen, dass er sonst aufhören soll, mit mir zu flirten. Weil er mir damit wehtut. Aber ich habe sehr große Angst vor dem Treffen. Ich würde viel, viel lieber jetzt Situps und das ganze andere Programm machen, oder raus und durch den Regen joggen, oder mir den Finger in den Hals stecken, zum allerersten Mal in meinem Leben (ich war ja auch noch nie so widerlich vollgefressen wie heute).
Kinder, hütet euch vor Diäten, die umschlagen! Magersucht ist scheiße!