Schwierigkeiten des Kindes mit Wechselmodell

N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • #1
Mich besorgt gerade, dass mein Sohn (wird in zwei Monaten 10) seit Schulbeginn sehr traurig ist und oft weint, wenn ich nicht bei ihm bin oder die Tage mit mir dem Ende entgegengehen (Wechselmodell).
Das ist noch nie vorgekommen. Selbst als kleineres Kind hat er nie länger oder viel geweint und war bis jetzt fast immer fröhlich. Mit Abwesenheiten der Eltern (z.B. bin ich früher in der Beziehung berufsbedingt zeitweise gependelt und seine Mutter war ab und zu auf Dienstreisen) kam er gut klar, und auch mit der Trennung und dem Wechselmodell. Jetzt sagt er, er wolle am liebsten jeden Tag bei mir sein und ich solle auch näher bei der Wohnung seiner Mutter leben. Das ist derzeit jedoch nicht möglich.

Zudem erzählt er öfter, er habe Angst, von der Leistung zu schlecht für die neue Klasse zu sein. Er ist aber faktisch einer der besten Schüler:innen und die Tendenz seit Schulbeginn geht nach oben (was ich und auch seine Mutter ihm mehrfach bestätigt haben, scheint aber kaum zu helfen). Auch das ist völlig neu.

Bisher habe ich ihn getröstet und länger mit ihm gesprochen. Ihm gesagt, dass ich mich, wenn meine derzeitigen Bewerbungen klappen und ich mehr Geld habe, um eine Wohnung in der Nähe bemühe. Auf seinen Wunsch wird ein Gespräch zu dritt (er und beide Eltern) nächste Woche stattfinden. An den Tagen, an denen wir uns nicht sehen, haben wir an einem Tag ein zoom abgemacht (weil er mich sehen und nicht nur hören will). Und wenn es sich einrichten lässt, nehme ich ihn derzeit auch mal einen Tag länger zu mir. Mehr fällt mir gerade nicht ein.

Die Phase hat mit dem Ende unseres Urlaubs - er war zuletzt 2,5 Wochen bei mir - und einer neuen Klasse begonnen, also mit einigen Neuerungen. Daher denke ich, es wird sich viell. mit dem Alltag wieder geben. Trotzdem bin ich etwas besorgt. Viell. hat jemand ja ähnliche Erfahrungen oder Tipps?
 
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janewayne
Benutzer199726  (42) Sehr bekannt hier
  • #2
Mich besorgt gerade, dass mein Sohn (wird in zwei Monaten 10) seit Schulbeginn sehr traurig ist und oft weint, wenn ich nicht bei ihm bin oder die Tage mit mir dem Ende entgegengehen (Wechselmodell).
Das ist noch nie vorgekommen. Selbst als kleineres Kind hat er nie länger oder viel geweint und war bis jetzt fast immer fröhlich. Mit Abwesenheiten der Eltern (z.B. bin ich früher in der Beziehung berufsbedingt zeitweise gependelt und seine Mutter war ab und zu auf Dienstreisen) kam er gut klar, und auch mit der Trennung und dem Wechselmodell. Jetzt sagt er, er wolle am liebsten jeden Tag bei mir sein und ich solle auch näher bei der Wohnung seiner Mutter leben. Das ist derzeit jedoch nicht möglich.

Zudem erzählt er öfter, er habe Angst, von der Leistung zu schlecht für die neue Klasse zu sein. Er ist aber faktisch einer der besten Schüler:innen und die Tendenz seit Schulbeginn geht nach oben (was ich und auch seine Mutter ihm mehrfach bestätigt haben, scheint aber kaum zu helfen). Auch das ist völlig neu.

Bisher habe ich ihn getröstet und länger mit ihm gesprochen. Ihm gesagt, dass ich mich, wenn meine derzeitigen Bewerbungen klappen und ich mehr Geld habe, um eine Wohnung in der Nähe bemühe. Auf seinen Wunsch wird ein Gespräch zu dritt (er und beide Eltern) nächste Woche stattfinden. An den Tagen, an denen wir uns nicht sehen, haben wir an einem Tag ein zoom abgemacht (weil er mich sehen und nicht nur hören will). Und wenn es sich einrichten lässt, nehme ich ihn derzeit auch mal einen Tag länger zu mir. Mehr fällt mir gerade nicht ein.

Die Phase hat mit dem Ende unseres Urlaubs - er war zuletzt 2,5 Wochen bei mir - und einer neuen Klasse begonnen, also mit einigen Neuerungen. Daher denke ich, es wird sich viell. mit dem Alltag wieder geben. Trotzdem bin ich etwas besorgt. Viell. hat jemand ja ähnliche Erfahrungen oder Tipps?
Keine Tipps leider.

Mein Sohn hat momentan mit meinem Mann so eine innige (auch körperliche) Beziehung. Er klebt quasi an ihm, himmelt ihn an, will ihm ganz nah sein, kommt Nachts ins Bett, will permanent spielen, reden, Nähe, Kontakt. Fast wie so ein Baby, dass man nicht weglegen darf.

Er ist 6 und jetzt frisch in der Schule. Die Phase geht jetzt schon fast ein Jahr. Im Prinzip denke ich es wäre das beste wenn ihr mehr Nähe irgendwie möglich macht.

Solche Phasen enden ja auch wieder und ich würde das auch an deiner Stelle als Vater sehr genießen.

Denn ab 15 etwa beginnt die Abnabelung dann wieder. Die Zeit ist also kostbar. Ich kenne ja eure Situation nicht aber ich sage meinem Mann immer, dass er das genießen soll weil er nie wieder in seinem Leben so einen Riesenfan haben wird und jemanden, der ihn so bedingungslos liebt. Nehme ich mal an.

Und ich gönne das den beiden total und bin ehrlich gesagt in solchen Momenten sehr, sehr froh, dass wir trotz unserer Krisen noch zusammen sind. Das ist einfach schön zu sehen.

Ist er schon in der weiter führenden Schule? Das ist natürlich auch eine enorme Veränderung. Ich finde es eigentlich ein gutes Zeichen wenn er Nähe sucht.

Das zeugt von Vertrauen euch Eltern ggü und das ist doch super. Ich denke ihr macht das sehr gut im Rahmen eurer Möglichkeiten darauf einzugehen.
 
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Anna1309
Benutzer166007  (40) Meistens hier zu finden
  • #3
Deinem Sohn mangelt es an Sicherheit. Daher sucht er die Nähe zu dir.

Kinder, die sich sicher und geborgen fühlen, verhalten sich exploratorisch. Gehen also mehr in die Autonomie und nicht in die Bindung.

Keine Ahnung, wie deine Ex jetzt den Alltag des Kleinen gestaltet. Aber vielleicht mangelt es an festen Routinen, an denen er sich orientieren kann und die ihm Sicherheit/Stabilität in einem ausreichenden Maße vermitteln.
So dass er mit ungewohnten bzw. neuen Situationen gut umgehen könnte.
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #4
Keine Tipps leider. Mein Sohn hat momentan mit meinem Mann so eine innige (auch körperliche) Beziehung. Er klebt quasi an ihm, himmelt ihn an, will ihm ganz nah sein, kommt Nachts ins Bett, will permanent spielen, reden, Nähe, Kontakt. Fast wie so ein Baby, dass man nicht weglegen darf. Er ist 6 und jetzt frisch in der Schule. Die Phase geht jetzt schon fast ein Jahr. Im Prinzip denke ich es wäre das beste wenn ihr mehr Nähe irgendwie möglich macht. Solche Phasen enden ja auch wieder und ich würde das auch an deiner Stelle als Vater sehr genießen.
Das ist so. Jetzt werde ich mit ihm bald wieder ein paar Tage wegfahren und ihn auch sonst ab und zu einen Tag länger sehen.
Es ist aber nicht einfach, die Phasen mit mir noch weiter zu verlängern, u.a. weil seine Mutter direkt neben der Schule wohnt und seine Freund:innen auch. Er und ich fahren trotzdem hin und her (ca. 45 Minuten pro Strecke), aber es ist pragmatisch nicht immer möglich. Auch ist - wg. Freund:innen - kein Zufall, dass mein Sohn sich wünscht, dass ich dort in die Nähe ziehe (wo es inzwischen viel zu teuer ist, ich hab es lange erfolglos versucht, darum hat meine Ex-Partnerin auch unsere Wohnung behalten, die noch einigermaßen bezahlbar ist).
Ist er schon in der weiter führenden Schule? Das ist natürlich auch eine enorme Veränderung.
Die weiterführende Schule ist noch fern, das ist in der 7. bei uns, aber in der 4. wechselt die Klasse (nach 1/2/3 nun 4/5/6, an deren Ende dann auch Noten gegeben werden).
Ich finde es eigentlich ein gutes Zeichen wenn er Nähe sucht. Das zeugt von Vertrauen euch Eltern ggü und das ist doch super. Ich denke ihr macht das sehr gut im Rahmen eurer Möglichkeiten darauf einzugehen.
Danke, das ist sehr nett von Dir. Ich denke das ja auch, aber ungewohnte Schwierigkeiten bringen mich trotzdem zum Nachdenken.
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #5
Deinem Sohn mangelt es an Sicherheit. Daher sucht er die Nähe zu dir.
Das könnte sein, die Frage ist, Sicherheit womit?
Mit uns als Elternteilen fühlt er sich sicher und geborgen, das wird so kommuniziert und das spüre ich deutlich.
Kinder, die sich sicher und geborgen fühlen, verhalten sich exploratorisch. Gehen also mehr in die Autonomie und nicht in die Bindung.
Das ist mit der Autonomie ist ja bei ihm so, darum überrascht mich die Entwicklung im Moment viell. auch.
Er fährt z.B. allein mit Umsteigen ne Stunde Bahn hier in der Großstadt, geht allein zum Sportplatz, einkaufen, zu Freund:innen, kann sich viele Stunden allein beschäftigen, vertritt eigene Positionen etc.
Interessant ist auch, dass janewayne das Gegenteil sagt, wenn ich sie richtig verstehe.
Keine Ahnung, wie deine Ex jetzt den Alltag des Kleinen gestaltet. Aber vielleicht mangelt es an festen Routinen, an denen er sich orientieren kann und die ihm Sicherheit/Stabilität in einem ausreichenden Maße vermitteln.
So dass er mit ungewohnten bzw. neuen Situationen gut umgehen könnte.
Ich hab mehr Routinen als meine Ex-Partnerin, das stimmt, aber das ist eher ein gradueller Unterschied, kein prinzipieller.
Und die Situation mit dem Wechselmodell ist nicht neu.
 
janewayne
Benutzer199726  (42) Sehr bekannt hier
  • #6
Also ich kann bei uns tatsächlich bei beiden Kindern (nicht getrennt) sagen, dass sie immer wieder Phasen haben wo sie extrem an einem Elternteil kleben und andere wo sie mehr nach Autonomie streben.

Oder sie streben nach Autonomie und holen sich dann körperliche Nähe zurück.

Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht einfach maximale Nähe zu geben (wenn es mir möglich ist).

In der Bonding Psychotherapie gibt es den Begriff des "Nachnährens" oder Reparenting. Ohne mich auszukennen denke ich das kann auch versetzt nach einer Trennung kommen.

Die neue Situation fordert auch sicher einiges von ihm, es könnte auch ein vorpubertäres Umbauen des Gehirns sein, das ihn verunsichert.

Ich finde bei getrennten Eltern sind immer alle schnell dabei die Ursache bei den Eltern oder der Familiensituation zu suchen aber so einfach ist es oft nicht. Von dem was du hier schreibst halte ich euch beide schon für recht reflektiert.

Ansonsten könntet ihr euch mal von nahe stehenden (Familien) Freunden eine Einschätzung holen. Das mache ich oft und der Blick von außen hilft eigentlich immer.
 
M
Benutzer193947  (33) Öfter im Forum
  • #7
Ich würde dem Kind auch versuchen, die Nähe zu geben, die er gerade braucht. Nicht unbedingt die Zeiten verlängern (wobei es natürlich auch schön ist, wenn das geht), aber in den Zeiten einfach für ihn da sein. Du machst das schon intuitiv richtig. Dein Sohn bekommt so die Bestätigung, dass Papa für ihn da ist und ihn liebt. Das ist so unendlich wichtig; und nach einer Trennung umso mehr.

Übrigens habe ich als Mama die gegenteilige Erfahrung von Anna1309 Anna1309 gemacht:
Kinder, die sich sicher und geborgen fühlen, verhalten sich exploratorisch. Gehen also mehr in die Autonomie und nicht in die Bindung.
Kinder, die sich sicher fühlen, können sich bei ihren Bezugspersonen fallen lassen und da auch mal "schwach" sein. Weil sie wissen, dass sie geborgen sind, dass sie jemand auffängt und für sie da ist und sie ernst nimmt. Und: Nicht alle Kinder sind gleich. Manche brauchen einfach mehr Nähe als andere, und sei es nur phasenweise.
Geh auf die Bedürfnisse deines Sohnes weiter ein. Du machst das gut. Er wird da gestärkt herausgehen.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • #8
Kinder, die sich sicher fühlen, können sich bei ihren Bezugspersonen fallen lassen und da auch mal "schwach" sein. Weil sie wissen, dass sie geborgen sind, dass sie jemand auffängt und für sie da ist und sie ernst nimmt. Und: Nicht alle Kinder sind gleich. Manche brauchen einfach mehr Nähe als andere, und sei es nur phasenweise.
Das denke ich auch. Und ich glaube auch, dass die jeweiligen Charakterunterschiede größer sind, als die generellen Tendenzen. Sprich: Die Autonomie des nähebedürftigsten Kindes wird immer anders aussehen, als die Autonomie des von vorneherein weniger nähebedürftigen Kindes.

Ich habe zwei sehr autonome Kinder, die beide extrem nähebedürftig sind. Je nach Phase habe ich das Gefühl, sie wollen in mir leben. :grin: Dann soll ich besser auch nicht ins Büro, abends nicht zum Sport oder überhaupt auf einer anderen Etage sein. Das ist einfach sehr phasenabhängig.

Ich habe da gute Erfahrungen mit gemacht, wirklich viel Nähe anzubieten, viel zu kuscheln, wo Zeit ist - aber eben auch die Begrenzungen, die vorher gesetzt wurden, einzuhalten. Strukturen zu bieten, damit klar ist, was wann stattfindet. Auch bei sich zu bleiben, wenn man weiß, man muss dann und dann irgendwo sein.

Bei uns klappt es meist am Besten, wenn wir da flexibel sind, wo es geht - mal ein Hobby ausfallen lassen und dafür Filme gucken und kuscheln, mal die Betreuung verkürzen usw. - das aber dann trotzdem noch innerhalb gesetzter Rahmenbedingungen, die nicht verhandelbar sind.

Hast du deinen Sohn denn mal offen darauf angesprochen? Bei uns funktioniert es sehr gut, einfach mal zu sagen: "Ich habe den Eindruck, du bist aktuell sehr angespannt. Kannst du mir sagen, woran es liegt?" - und oft kommen da sehr überraschende Antworten. Wenn das Kind es nicht weiß, kann man natürlich auch ein bisschen gezielter fragen, ob es an der Schule liegt oder an der familiären Situation.
 
FrauNaddi
Benutzer174959  Meistens hier zu finden
  • #9
Hab nicht alle Kommentare gelesen, aber ich kann dir von unseren Erfahrungen erzählen…
Unser Sohn 9 Jahre) war schon immer sehr verbunden mit mir und auch jetzt ist das noch sehr der Fall…

In der Familienberatung wurden mir folgende Sichtweisen meines Sohnes aufgezeigt, warum er die Sicherung nach mir so extrem einfordert…
- die Unsicherheit ob er die an ihn gestellten Aufgaben in der Schule/nachhilfe so erbringen kann wie es von ihm erwartet wird.
-endloses zerdenken aller schrecklichen Möglichkeiten die passieren KÖNNTEN
- keine Intrinsische motivation die Aufgaben zu erfüllen, was im umkehrschluss bedeutet es is alles deutlich anstrengender zu bewältigen
- der Gedanke das es seine Schuld ist das er zur Nachhilfe muss
- die „plötzliche“ Aufgabe Dinge selbstständig zu bewältigen (wieder die Frage ob er die Anforderung erfüllen kann)

Nicht alle Dinge müssen wirklich so sein, trotzdem sind die Gedanken da… wir arbeiten also an Kommunikation und erarbeiten Konzepte
-selbstständige Aufgaben in kleinere Herausforderungen gliedern
-gegen das kopfkino hilft nur die befürchtete Situation tatsächlich zu erleben, merken das alles nicht so ist wie ausgemalt passiert

Wir leben nicht in Trennung also kann ich dir keine auf dich zutreffende Hilfestellung geben… aber vllt hilft es dir trotzdem 🫶
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #10
Vorpubertät?
Manchmal ist es gar nicht so kompliziert.

Unsere Großen waren/sind in dem Alter auch empfindlicher (der Kurze ist 11). Wir geben viel Nähe, ermöglichen extra Treffen, wo erforderlich, und versuchen einfach, eine gute Zeit zusammen zu haben. 🙂

Mit der Pubertät hat sich das dann wieder gedreht, der Große (wird jetzt 15) ist so ab 13 Jahren sehr autonom geworden und ist jetzt im besten Augenrollen- und Seufzalter. 😉
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #11
Hast du deinen Sohn denn mal offen darauf angesprochen? Bei uns funktioniert es sehr gut, einfach mal zu sagen: "Ich habe den Eindruck, du bist aktuell sehr angespannt. Kannst du mir sagen, woran es liegt?" - und oft kommen da sehr überraschende Antworten. Wenn das Kind es nicht weiß, kann man natürlich auch ein bisschen gezielter fragen, ob es an der Schule liegt oder an der familiären Situation.
Ja, mehrfach. Er möchte plötzlich keinen Tag mehr ohne mich sein, weil er mich sonst so vermisst, dass er sehr oft weint und nachts aufwacht und nicht mehr schlafen kann (alles nicht so, wenn er bei mir ist, außer kurz bevor er geht).

Das mit der Schule war wohl etwas unglücklich, weil sie am Anfang genau die wenigen Schwerpunkte gesetzt haben, in denen er eher Schwierigkeiten hat. Und die zwei Jahre älteren Kinder (3 Jahrgänge übergreifend) ist er auch nicht gewöhnt.
 
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N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #12
Vielen Dank für eure vielen hilfreichen Kommentare! (die ich ev. nicht genug ausdrücklich würdigen kann, weil ich parallel mit der Situation mit ihm beschäftigt bin).

Ich könnte mir vorstellen, dass es tatsächlich an der Trennung liegt. Das sagt meine Schwester, die uns alle sehr gut kennt, und er im Grunde auch. Man verarbeitet das ja oft erst später, ist bei mir nicht anders (ich hoffe nur, er merkt das nicht zu sehr).
Mich irritiert viell., dass er so stark nur mich vermisst, aber das kann damit zusammenhängen, dass seine Mutter ja in der gewohnten Umgebung geblieben ist. Andererseits sagt er, bei mir gefalle es ihm besser.
Anlehnung und Kuscheln waren immer schon wichtig. Aber er war zugleich (im Vergleich mit anderen Kindern, die ich kenne, teils sehr) autonom. Dass er gar nicht mit Trennung an einigen Tagen umgehen kann, gab es noch nie.
Ich gebe ihm gerne noch mehr Nähe. Allerdings denke ich auch, dass er mit der Zeit, in der ich nicht da bin, auch wieder seinen Umgang finden muss.
 
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M
Benutzer193947  (33) Öfter im Forum
  • #13
Mich irritiert viell., dass er so stark nur mich vermisst, aber das kann damit zusammenhängen, dass seine Mutter ja in der gewohnten Umgebung geblieben ist. Andererseits sagt er, bei mir gefalle es ihm besser.
Das kann viele Gründe haben, würde ich aber nicht überbewerten, wenn es grundsätzlich bei beiden Eltern alles passt. Ich denke auch, für dein Kind bist du weggezogen, deshalb fehlst du ihm mehr. Auch wenn rein rational die Zeiten ausgeglichen sind. Vielleicht will er sich so unterbewusst auch absichern, dass du nicht "noch weiter" verschwindest.
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #14
Das kann viele Gründe haben, würde ich aber nicht überbewerten, wenn es grundsätzlich bei beiden Eltern alles passt. Ich denke auch, für dein Kind bist du weggezogen, deshalb fehlst du ihm mehr. Auch wenn rein rational die Zeiten ausgeglichen sind. Vielleicht will er sich so unterbewusst auch absichern, dass du nicht "noch weiter" verschwindest.
Danke, das letzte hab ich mal angesprochen, ist aber nicht so, sagt er. Er will einfach nicht, dass ich weg bin, und wacht auch - völlig ungewöhnlich für ihn - nachts auf, wenn ich nicht da bin (bei mir nie).

Morgen sprechen wir zu dritt. Es ist gut, dass er kommuniziert hat, dass er sich das wünscht. Und herausfordernd, weil es ev. schwierig werden könnte, die Vereinbarungen zwischen meiner Ex-Partnerin und mir nicht gegen unsere jeweiligen Interessen und die derzeitigen Gegebenheiten durcheinanderzubringen und seine Position zugleich ernstzunehmen.

Ich denke schon, Anlass ist die Trennung, insb. die deutliche räumliche und zeitliche Trennung. Viell. hat er das vorher verdrängen können, weil es immer schon so war, dass er viel mit einem Elternteil war, und ev. auch dachte, die Situation könne sich wieder ändern.

Das mit der Schule ist aber wieder besser.
 
Anna1309
Benutzer166007  (40) Meistens hier zu finden
  • #15
Das könnte sein, die Frage ist, Sicherheit womit?
An so einem grundlegenden Gefühl von Sicherheit.
Mit uns als Elternteilen fühlt er sich sicher und geborgen, das wird so kommuniziert und das spüre ich deutlich.
Klar, sonst würde er ja nicht eure Nähe suchen. Aber ihn beschäftigt etwas im Moment, was er selbst nicht bewältigt zu bekommen scheint und daher über die Nähe zu dir regulieren möchte.

Man spricht dann von Co Regulation.

 
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Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #16
Wie gesagt, er ist ja im vorpubertären Alter und möglicherweise ändern sich bereits chemische Prozesse in seinem Gehirn. Das führt ja generell zu Unsicherheit und dem Bedarf nach Co-Regulation.

Es kann auch sein (und zeitlich zusammenfallen), dass er jetzt realisiert, dass die Trennung final ist, und es dadurch zu einer Verlustangst kommt. Das Be- und Verarbeiten von Trennungen erfolgt meiner Erfahrung nach oft schubweise und ist an den aktuellen Entwicklungsstand des Kindes gekoppelt.

Ich weiß noch, dass wir beim Kurzen so eine Art Regression hatten, als er in die Schule kam. Da lag die Trennung bereits über drei Jahre zurück und alle hatten ihren festen Platz und ihre feste Rolle, aber plötzlich entgleiste der Kurze da regelmäßig und wollte unbedingt, dass Mama und Papa wieder zusammenleben, zumindest räumlich, damit er niemanden vermissen muss. Das war eine ziemlich schwierige Zeit. Damals war ich schwanger, was sicherlich auch eine Rolle spielte; wie gesagt können diverse Faktoren das Erleben der Trennung beeinflussen.

Und auch jetzt vermisst der Kurze wieder mehr, teils seinen Vater, aber vor allem die Geschwister. Er meinte neulich zu seiner Mutter, dass seine Geschwister ihm oft tierisch auf die Nerven gehen 😅, aber dass es doof sei ohne sie. Sie würden sich immer so extrem freuen, wenn sie ihn sehen, schon morgens beim Aufstehen. Und sie seien ja so süß zu und kuschelig. 😊

Ich könnte mir vorstellen, dass die Jungs nach unserem Umzug mehr bei uns leben, wenn sie das wollen, oder einfach in einem anderen Rhythmus (2 Wochen hier, 2 Wochen bei der Mutter), wir sehen uns ja doch auch so recht flexibel und die Jungs haben fast täglich Kontakt mit meinem Mann via Snapchat und Messenger. Deshalb vermissen sie meinen Mann auch weniger: Sie haben ja oft Kontakt mit ihm. Diese Freiheit hat hier viel verbessert. 🙂
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #17
Ich bin noch immer nicht so wirklich schlauer, aber heute geht es etwas besser.
Gestern habe ich mit ihm und teils seiner Mutter besprochen, was von seinen Wünschen für uns umsetzbar ist (z.B. mich mal nen Tag länger sehen) und was nicht (z.B. alle aktuellen Vereinbarungen betreffs Wechselmodell umwerfen). Das schien er ganz gut aufzunehmen.
Interessant war, dass er gefragt hat, ob es Paartherapie auch für Kinder gibt. Wir haben jetzt erstmal für eine Beratung bei einem Familienzentrum angefragt.
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #18
Ich glaube, er hat zumindest eine leichte Depression. Vielleicht bin ich aber auch voreingenommen in der Einschätzung, weil ich aus einer Familie komme, in der praktisch alle manisch-depressiv krank sind (und mich selbst als Teenager und junger Erwachsener lange da rausarbeiten musste). Es war immer eines meiner wichtigsten Ziele, dass es bei meinem Sohn nicht dazu kommt, und es sah bisher auch so aus. Das schmerzt, auch wenn ich weiß, dass es nicht meine Schuld ist.

Seit einem Monat ist er oft so traurig, dass er es in den schlimmsten Momenten - wie er sagt - manchmal weniger schmerzhaft fände, sich z.B. mit einem Küchenmesser zu töten. Was er, wie er auch glasklar sagt, nie tun würde, weil er weiterleben will, aber es zeigt den Schmerz.
Es tritt besonders stark auf, bevor er zu seiner Mutter zurückgeht und anfangs wenn er dort ist, dann teils auch fast die ganze Nacht. Ich hab mit ihm jetzt vor dem Schlafen viel darüber geredet und gekuschelt, dann ist es nachts besser gewesen.
Seine Aktivitäten tagsüber (Klavier, Basketball, Hochseilklettern) helfen auch etwas.
In der Schule geht es auch aufwärts.

Ich muss ansonsten jetzt bis in 10 Tagen den Termin abwarten; nun doch bei einer sozialpsychiatrischen Praxis, die ich kenne und der eine umfassende Diagnostik anbietet, mit Einschätzungen mehrerer Mitarbeiter:innen der Praxis unabhängig voneinander im Gespräch wie auch per Fragebogen etc.
 
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Diania
Benutzer186405  (53) Sehr bekannt hier
  • #19
Off-Topic:
Das ist grundsätzlich eher ein Erwachsenentipp (und vielleicht auch im Herbst nicht sehr wahrscheinlich), dennoch, bei depressiven Verstimmungen, auch Ängsten, darf man ja grundsätzlich auch die körperliche Gesundheit nicht ausser Acht lassen. Die kaum vorstellbar furchtbaren Panikattacken - und auch so eine Art überfallartiger Traurigkeitszustand, sind bei mir auf schlichten Vitamin D Mangel zurückzuführen. Ja, bei einem Kind nach dem Sommer unwahrscheinlich, ich gehe auch nach den Schilderungen davon aus, dass es sich hier um psychische Probleme handelt, ich wollte nur nicht vergessen wissen, dass Mineralstoffmangel, SD Probleme, auch unerkannte Diabetes und anderes, wirklich massive psychische Probleme, besser, Symptome erzeugen können.


Edit: mir fällt das jetzt einfach ein, weil dein Sohn das mit der Selbsttötung sagte und weil ich bei einer solchen VitaminD Mangel verursachten Panikattacke mich augenblicklich getötet hätte, wenn ich dazu in der Lage gewesen wäre, das war/sind unerträglich schlimme Empfindungen.
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #20
Off-Topic:
Das ist grundsätzlich eher ein Erwachsenentipp (und vielleicht auch im Herbst nicht sehr wahrscheinlich), dennoch, bei depressiven Verstimmungen, auch Ängsten, darf man ja grundsätzlich auch die körperliche Gesundheit nicht ausser Acht lassen. Die kaum vorstellbar furchtbaren Panikattacken - und auch so eine Art überfallartiger Traurigkeitszustand, sind bei mir auf schlichten Vitamin D Mangel zurückzuführen. Ja, bei einem Kind nach dem Sommer unwahrscheinlich, ich gehe auch nach den Schilderungen davon aus, dass es sich hier um psychische Probleme handelt, ich wollte nur nicht vergessen wissen, dass Mineralstoffmangel, SD Probleme, auch unerkannte Diabetes und anderes, wirklich massive psychische Probleme, besser, Symptome erzeugen können.

Edit: mir fällt das jetzt einfach ein, weil dein Sohn das mit der Selbsttötung sagte und weil ich bei einer solchen VitaminD Mangel verursachten Panikattacke mich augenblicklich getötet hätte, wenn ich dazu in der Lage gewesen wäre, das war/sind unerträglich schlimme Empfindungen.
Danke! Ich habe ihm tatsächlich heute erstmals wieder Vitamin D gegeben, das ich auch selbst nehme. (er hatte es im Sommer abgesetzt.)
Diabetes testet meine Ex-Partnerin eigentlich regelmäßig, weil sie das hat und große Ängste, dass er es auch bekommt. Gab aber bisher keine Anzeichen. Auch war er gerade bei der Kinderärztin.
 
Caelyn
Benutzer87573  (36) Sehr bekannt hier
  • #21
Es war immer eines meiner wichtigsten Ziele, dass es bei meinem Sohn nicht dazu kommt, und es sah bisher auch so aus.
Bipolare Störungen sind vererbbar. Falls dein Sohn die Disposition hat wird die Krankheit bei ihm irgendwann ausbrechen. Du hast darauf keinerlei Einfluss. Jedes starke Gefühl / jede Ausnahmesituation kann eine (die erste) Phase triggern wenn man die Disposition hat. Bitte bürde dir die Verantwortung dafür nicht auf, du kannst da nur verlieren falls er es haben sollte. Du kannst dein Kind ja nicht sein Leben lang vor jedem starken Gefühl, sei es gut oder schlecht, abschirmen.

Was du tun kannst ist das zu beobachten und wie jetzt, wenn du feststellst es ist etwas nicht in Ordnung, einzugreifen. Für mich wäre es als Kind damals wichtig gewesen, wenn jemand meiner Psychologin gesagt hätte, dass es bipolare Störungen in der Familie gibt. Da hätte man mir vermutlich früher kompetent helfen können.

Ansonsten würde ich auch die Blutwerte prüfen lassen, gerade die Schilddrüse kann auch zu Depressionen führen.
 
Anna1309
Benutzer166007  (40) Meistens hier zu finden
  • #22
Ich glaube, er hat zumindest eine leichte Depression. Vielleicht bin ich aber auch voreingenommen in der Einschätzung, weil ich aus einer Familie komme, in der praktisch alle manisch-depressiv krank sind (und mich selbst als Teenager und junger Erwachsener lange da rausarbeiten musste). Es war immer eines meiner wichtigsten Ziele, dass es bei meinem Sohn nicht dazu kommt, und es sah bisher auch so aus. Das schmerzt, auch wenn ich weiß, dass es nicht meine Schuld ist.

Seit einem Monat ist er oft so traurig, dass er es in den schlimmsten Momenten - wie er sagt - manchmal weniger schmerzhaft fände, sich z.B. mit einem Küchenmesser zu töten. Was er, wie er auch glasklar sagt, nie tun würde, weil er weiterleben will, aber es zeigt den Schmerz.
Es tritt besonders stark auf, bevor er zu seiner Mutter zurückgeht und anfangs wenn er dort ist, dann teils auch fast die ganze Nacht. Ich hab mit ihm jetzt vor dem Schlafen viel darüber geredet und gekuschelt, dann ist es nachts besser gewesen.
Seine Aktivitäten tagsüber (Klavier, Basketball, Hochseilklettern) helfen auch etwas.
In der Schule geht es auch aufwärts.

Ich muss ansonsten jetzt bis in 10 Tagen den Termin abwarten; nun doch bei einem Sozialpsychologen, den ich kenne und der eine umfassende Diagnostik anbietet, mit Einschätzungen mehrerer Mitarbeiter:innen der Praxis unabhängig voneinander im Gespräch wie auch per Fragebogen etc.
Kinder sind oft Symptomträger von dem, was sich in einem Familiensystem abspielt.

Ich würde dir zu einem Psychiater im ersten Schritt raten. Suizidale Gedanken bei Kindern, würde ich sehr ernst nehmen und bevor man an psychische Faktoren denkt, müssen alle physischen Ursachen ausgeschlossen werden. Das wiederum kann nur ein Humanmediziner.

So ist auch die Herangehensweise in einer Klinik. Erst müssen alle körperlichen Erkrankungen ausgeschlossen werden, bevor man an Psychotherapie und ggf. Psychopharmaka denkt.


Wie lebt deine Ex? Auch in so offenen Modellen mit wechselnden Partnern? Kommt dein Sohn damit irgendwie in Kontakt? Leidet sie an Ängsten, die sie ggf. auf deinen Sohn überträgt? Oder ist sie selbst anderweitig instabil?

Ja, genetische Faktoren begünstigen Erkrankungen. Aber ob etwas ausbricht oder nicht, hängt wiederum von der Umwelt ab.
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #23
Ich würde dir zu einem Psychiater im ersten Schritt raten. Suizidale Gedanken bei Kindern, würde ich sehr ernst nehmen und bevor man an psychische Faktoren denkt, müssen alle physischen Ursachen ausgeschlossen werden. Das wiederum kann nur ein Humanmediziner.
Danke! Es handelt sich bei dem Leiter der Praxis um einen Psychiater. "Facharzt für Kinder-und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie", um genau zu sein. Die beiden anderen sind "Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin".
Wie lebt deine Ex? Auch in so offenen Modellen mit wechselnden Partnern? Kommt dein Sohn damit irgendwie in Kontakt? Leidet sie an Ängsten, die sie ggf. auf deinen Sohn überträgt? Oder ist sie selbst anderweitig instabil?
Wieso "auch"? Meines Wissens bin ich seit fast zwei Jahren überwiegend Single und dem Zölibat näher als je.
Sie lebt viel für sich. Mit gelegentlichen Partner:innen kommt mein Sohn meines Wissens nicht in Kontakt und interessiert sich auch nicht dafür (ich auch nicht, daher weiß ich es auch nicht so genau, es gibt glaub ich eine, ev. auch zwei F+. Kann aber auch sein, dass keine mehr, wurde lang nichts erwähnt). Instabil ist sie nicht. Manchmal viell. etwas angespannt wegen Arbeitsüberlastung und ihrem Diabetes.
 
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janewayne
Benutzer199726  (42) Sehr bekannt hier
  • #24
Meine 2 Cents dazu.
ich habe depressive Eltern und Suizidgedanken seit ich 7 bin und schreiben kann. Ich weiß das aus meinen alten Tagebüchern. Sie begleiten mich bis heute immer wieder. Der Auslöser ist immer Druck. So großer Druck, dass ich keinen anderen Ausweg sehe. Ich bin nicht lebensmüde. Gar nicht. Aber es hilft mir mit Druck umzugehen mir in den schillernsten Farben meinen Suizid auszumalen. Erzählen kann man das selbstverständlich keiner nahe stehenden Person. Das verunsichert ja alle nur. Mein Sohn (6) schnappt sich ein Messer wenn er komplett unter Druck ist. Da ich das von mir kenne verängstigt mich das nicht so wie es Menschen verängstigen würde, die das nicht kennen. Gruselig und krass ist es dennoch. (Er hält das Messer nur in der Hand, er verletzt sich nicht o.ä. nach wenigen Sekunden kann man es abnehmen. Es ist bisher zwei Mal passiert. Ich nehme auch an, dass ich (und mein Kind) gefühlsstark und hochsensibel sind. Da nimmt man Druck sehr schnell und sehr stark wahr. Selbst wenn es das wäre bei deinem Sohn wäre es gut in einer Verhaltenstherapie zu lernen wie es anders geht. Meine Copingstrategie ist sicher nicht die eleganteste. Es muss aber auf jeden Fall nicht heißen, dass er lebensmüde ist. Nur, dass er sehr unter Druck steht. Es ist toll, dass er das teilt. Ich habe das bis 40 in mich rein gefressen weil ich es so erschreckend und gruselig fand, dass ich es weg gedrückt habe. Bis ich eben verstanden habe, dass es mein Weg ist mit Druck umzugehen und dass ich daran arbeiten muss Druck von außen nicht so übermenschlich stark an mich ran zu lassen.
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #25
Die emotionale Situation bei meinem Sohn scheint sich leider zu verschlimmern.
Ich war über das lange Wochenende mit ihm weg, das hat ihm auch sehr gefallen, und trotzdem hat er jeden Abend, auch tags teils, und heute morgens, lange geweint und war - außer er war gerade abgelenkt mit Aktivitäten - in sehr schlechter Stimmung.
Er sagt weiter, er kenne den Grund nicht, und es hülfe nur, wenn ich immer ohne jede Unterbrechung bei ihm wäre.
Ansonsten würde er gerne nicht in die Schule, er sei nicht in der Verfassung dazu. Ich kann das nachvollziehen, aber finde andererseits, dass sich das ja ausweiten könnte, wenn er deshalb zuhause bleibt (seine Mutter ist in dieser Frage zudem strikter als ich).
Von Suizid ist nicht mehr die Rede, oder nur in Abgrenzung dazu. Aber es geht ihm wirklich schlecht, sehr viel schlechter als jemals selbst kurzfristig in seinem bisherigen Leben.
Ich bin froh, dass übermorgen der Termin in der Praxis ist. Aber weiß ja, dass sich das so schnell nicht wird lösen lassen.
Außerdem merke ich, das ich mich langsam meinen Grenzen nähere, was bei mir sicher auch damit zu tun hat, dass es an vergangene Erfahrungen in meiner Herkunftsfamilie rührt, deren depressive Erkrankungen für mich früher über meine Grenzen gingen.
Ich merke zudem, dass seine Mutter zunehmend genervt wirkt und das fühlt sich auch nicht gut an.
Bei mir ist auch eine gewisse Hilflosigkeit fühlbar, denn außer trösten und ablenken weiß ich nicht, was ich machen soll.
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #26
Wir waren nun in der sozialpsychiatrischen Praxis und es war ganz gut. Er hat gut auf die Therapeutin reagiert und gleich von sich aus gesagt, er wolle dort hin, aber bitte ab jetzt vertraulich ohne Eltern. So soll es ja auch sein. (und ist noch aus einmal anderen Grund gut so, denn die Dame konnte mich glaub ich nicht leiden, jedenfalls hat sie konsequent an mir vorbei geguckt.)
Suizidpräventiv hat sie mit ihm auch ein paar gute Maßnahmen abgemacht.
Es bräuchte aber mehr Zeit, weil die nur einmal im Monat eine Sitzung anbieten, ist aber schwierig, etwas zu finden.
Er bewältigt den Alltag ganz gut und lässt sich ablenken, es wird aber definitiv nicht besser.
Ich merke, dass die gedrückte Stimmung langsam auf mich übergreift und mich auslaugt. Kenne ich ja von insb. meinem Vater früher und kann einigermaßen damit umgehen, aber schön ist das nicht.
 
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