Selbstfindung, Sexualität & bewusste Nähe

bmd1982
Benutzer224034  (42) Ist noch neu hier
  • #1
Hey zusammen,
ich bin 42 und befinde mich gerade auf der spannendsten Reise meines Lebens – und das hat weniger mit exotischen Orten als mit mir selbst zu tun. Nach einer langen Partnerschaft setze ich mich zum ersten Mal bewusst ins Zentrum meines Lebens. Seither entdecke ich mich auf eine Weise, die ich nie für möglich gehalten hätte.
Ich hinterfrage meine Verhaltensmuster, Glaubenssätze und den Blick, den ich bisher auf meine Partnerschaften hatte. Dabei habe ich erkannt, dass ich durch meine Beziehungsmuster oft ungesund gehandelt habe, vor allem mir selbst gegenüber. Unsere Trennung war unausweichlich – für sie und für mich. Doch genau so war es richtig. Ich habe meinen Frieden mit den Umständen geschlossen und erkenne nun, wer ich wirklich bin.
Mental, emotional, körperlich – alles in mir verwandelt sich gerade. Ich habe mehr Energie als je zuvor, bin klarer, fokussierter und körperlich fitter als lange nicht mehr. Mein Mindset ist mein neuer Kompass und auch beruflich befinde ich mich in einem Wandel.
Ein Aspekt, der mich besonders beschäftigt, ist meine Sexualität. Auch in diesem Aspekt will ich meinen Horizont erweitern, neue Erfahrungen machen und herausfinden, was wirklich zu mir passt.
Ich suche keine feste Beziehung, aber auch keine beliebigen Begegnungen – sondern echte, bewusste Erfahrungen mit Tiefe.
Was ich über mich selbst bereits erkannt habe:
Trotz, dass Sex für mich wichtig ist, bin ich kein ONS-Typ. Diese Verbindung muss tiefer gehen, denn erst dann entfaltet sich diese besondere Magie.
Ich möchte eventuell auch mal Tantra für mich ausprobieren, um mein Bewusstsein dahingehend zu erweitern.
Sex ist für mich mehr, als Rein-Raus...So viel mehr.
Ein Swingerclub-Typ bin ich nicht. Aber da draußen gibt es sicherlich noch viel mehr zu entdecken.
Daher frage ich mich:
Wie finde ich die richtige Balance zwischen Unabhängigkeit und echter Verbindung?
Welche Dynamiken machen eine „Freundschaft+" wirklich erfüllend, ohne dass sie toxisch oder unausgeglichen wird?
Wie kann ich meine Sexualität auf eine bewusste, gesunde Weise erkunden – mit Respekt, Vertrauen und Experimentierfreude?
Wo lernt man Gleichgesinnte kennen, die ebenfalls diesen reflektierten Weg gehen und nicht nur „das Nächstbeste" suchen?
Ich weiß, dass es hier viele verschiedene Perspektiven gibt – genau das interessiert mich. Ich würde mich freuen, von Menschen zu hören, die vielleicht ähnliche Gedanken hatten, diesen Weg gegangen sind oder einfach Lust auf einen ehrlichen Austausch haben.
Wer hat Erfahrungen, Gedanken oder einfach Bock, sich über dieses Thema auszutauschen?
Ich freu mich auf eure Perspektiven!
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #2
Ich suche keine feste Beziehung, aber auch keine beliebigen Begegnungen – sondern echte, bewusste Erfahrungen mit Tiefe.

Trotz, dass Sex für mich wichtig ist, bin ich kein ONS-Typ. Diese Verbindung muss tiefer gehen, denn erst dann entfaltet sich diese besondere Magie.
Ich Frage mich gerade wo du diese tiefe herbekommen willst?

Denn Tiefe resultiert doch auch aus Vertrauen, oder nicht?

Ich finde deinen Wunsch etwas schwierig. Denn du willst ja keine beliebigen Begegnungen aber gleichzeitig keine Verbindlichkeiten eingehen und alles offen lassen.

Heutzutage sind offene Beziehungen doch eine Option. Warum willst du das ausschließen?
 
bmd1982
Benutzer224034  (42) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #3
Hi Zauberschnitte Zauberschnitte
gute Frage – und genau deswegen reflektiere ich das Thema so intensiv. Ich weiß, dass Tiefe aus Vertrauen resultiert. Und ich weiß auch, dass Vertrauen Zeit braucht.
Ich denke, mein Wunsch ist nicht so widersprüchlich, wie es auf den ersten Blick scheint. Ich will keine „beliebigen" Begegnungen – das bedeutet für mich, dass ich nicht einfach wahllos mit jemandem etwas anfange, nur um „Erfahrungen zu sammeln". Mir ist bewusst, dass für mich eine gewisse Verbindung und emotionale Tiefe notwendig ist, damit es sich erfüllend anfühlt.
Aber gleichzeitig heißt das nicht, dass ich mich in eine klassische Beziehung begeben muss oder möchte. Ich glaube, es gibt Menschen, die ähnlich fühlen – die ihr Leben aktiv gestalten, bewusst wählen, mit wem sie intime Erfahrungen teilen, aber trotzdem nicht in eine exklusive Partnerschaft gehen wollen.
Offene Beziehungen sind für manche eine Lösung – aber das ist nicht mein Weg. Ich will nicht in eine Konstellation, wo von Anfang an eine feste emotionale Bindung definiert wird. Ich will bewusst erleben, wo es mich hinführt, mit der richtigen Person, zur richtigen Zeit.
Für mich bedeutet Tiefe nicht automatisch „Verbindlichkeit" im klassischen Sinn. Es bedeutet, dass beide bewusst entscheiden, sich aufeinander einzulassen – aber ohne, dass es direkt eine Beziehungsstruktur braucht.

Ich hoffe, das macht meinen Gedanken klarer.
 
caotica
Benutzer68775  (40) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #4
Daher frage ich mich:
Wie finde ich die richtige Balance zwischen Unabhängigkeit und echter Verbindung?
Oh die Frage meines Lebens :grin: eine echte Antwort ich noch nicht, aber ist auf jeden Fall eine konstante Selbstregulierung und Hinterfragung. Und vermutlich liegt die Balance bei jedem Charakter woanders, sehr genau und auch sehr ehrlich zu wissen, was man wann will, wann es vom Gegenüber abhängt und wann wie von einem selbst ist wohl die Grundlage dafür.
Welche Dynamiken machen eine „Freundschaft+" wirklich erfüllend, ohne dass sie toxisch oder unausgeglichen wird?
Wenn beide dasselbe möchte, und auch ein gut angepasstes Nähe/Distanzverhalten haben. Erfahrungsgemäß ist es echt herausfordernd, auf eine andere Art als eine Beziehung, aber gleichberechtigt positives mitnehmen zu können ist auch nicht nur larifari trallala, nur weil kein monogames Beziehungslabel drauf klebt. Sehr viel Kommunikation und auch Kommunikation darüber, wie man kommuniziert ist essentiell.
Wie kann ich meine Sexualität auf eine bewusste, gesunde Weise erkunden – mit Respekt, Vertrauen und Experimentierfreude?
Mit dem passenden Gegenstück und wieder mit sehr viel Reflektion und Kommunikation.
Wo lernt man Gleichgesinnte kennen, die ebenfalls diesen reflektierten Weg gehen und nicht nur „das Nächstbeste" suchen?
per glücklichem Zufall :grin:
Ich weiß, dass es hier viele verschiedene Perspektiven gibt – genau das interessiert mich. Ich würde mich freuen, von Menschen zu hören, die vielleicht ähnliche Gedanken hatten, diesen Weg gegangen sind oder einfach Lust auf einen ehrlichen Austausch haben.
Wer hat Erfahrungen, Gedanken oder einfach Bock, sich über dieses Thema auszutauschen?
Ich :grin: weil ich bei monogamen Langzeitbeziehungsvorstellungen nie mitreden kann :zwinker:
 
caotica
Benutzer68775  (40) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #5
Denn du willst ja keine beliebigen Begegnungen aber gleichzeitig keine Verbindlichkeiten eingehen und alles offen lassen.
Ich sehe da jetzt aus meiner Perspektive keinen Widerspruch.
Ich kann auch meinen Freunden vertrauen, ohne dass ich mit ihnen schlafen will - genau wie ich Menschen vertrauen kann, UND mit ihnen schlafen will, für die ich keine partnerschaftlich notwendigen tiefen Gefühle empfinde.

Tiefe kommt mit dem Verstand und dem Kennen und dem Passen, dafür braucht man (ok, ich...) keine verbindlichen Emotionen.

Off-Topic:

Für MICH ist das überwältigende, unberechenbare, unhaltbare und uneinschätzbare das, was es braucht damit ich eine Beziehung nach meinen Begriffen eingehen möchte, und das hat einen hohen Preis, den ich nicht bereit bin einfach so zu zahlen. Beziehungen im klassischen Konzept nehmen mir mehr als sie mir geben, weil ich nicht gerne mit jemandem verbunden in meinem Kopf bin. Ich möchte mich niemandem gegenüber verpflichtet fühlen, und eine Beziehung OHNE Verpflichtungen muss ich so auch nicht nennen.
 
bmd1982
Benutzer224034  (42) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #6
caotica caotica

Du scheinst meine Gedankengänge gut nachempfinden zu können. Wobei ich natürlich nicht hier bin, weil ich nur Zuspruch erwartet habe – mir ist bewusst, dass meine Ansichten polarisieren können, und genau das macht einen guten Austausch aus.
Zu deiner Einstellung zu Beziehungen habe ich allerdings eine andere Sichtweise:
Nachdem ich mich intensiv mit Beziehungsmustern auseinandergesetzt habe – und weiterhin lerne – konnte ich klar erkennen, warum meine Ex und ich letztlich nie für die Ewigkeit gemacht waren. Zwei grundverschiedene Muster trafen aufeinander, konnten lange koexistieren, doch irgendwann wurde die Kluft zu groß.
Doch genau das ist mein größtes Learning: Ich habe meine Themen erkannt und an ihnen gearbeitet. Und ich weiß, dass die Frau, mit der ich alt werde, erst noch auf dem Weg zu mir ist. Denn wir beide heilen und klären unsere inneren Wunden und geben uns zuerst all das, was wir so lange im Außen gesucht haben.
Ich habe tiefes Vertrauen darin, dass wenn sie vor mir steht, diese Verbindung aus Fülle kommt – nicht aus Mangel. Eine Form der Liebe, die ich bisher nicht kennenlernen durfte. Und ich freue mich darauf.
Doch noch bin ich auf meinem eigenen Weg – und dieser Weg darf am Wegesrand auch Intimität für mich bereithalten. Nicht oberflächlich, nicht willkürlich. Bewusst. Mit Tiefe.
Ja, es ist ambitioniert – aber ich weiß, was ich will, und ich gebe mich nicht mehr mit weniger zufrieden.
Irgendwo da draußen sind Frauen, die das verstehen und fühlen – und genau die sind am Ende für mich interessant.
 
caotica
Benutzer68775  (40) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #8
caotica caotica

Ich habe tiefes Vertrauen darin, dass wenn sie vor mir steht, diese Verbindung aus Fülle kommt – nicht aus Mangel. Eine Form der Liebe, die ich bisher nicht kennenlernen durfte. Und ich freue mich darauf.
Das ist doch super und schon ein gutes Stück des "Reflektierens was man will" ist damit abgehakt.
Ich frage mich auch konstant mit jeder neuer Bekanntschaft, manchmal auch ohne :zwinker: ob ich das, was ich will, wirklich intrinsisch will, weil es mir damit am besten geht, oder ob ich etwas mühseligem auf dem "leichteren" Weg ausweiche, oder ob ich mir doch im Gegenteil etwas von außen aufdrängen lasse, ob ich versuche anderen Regeln zu folgen als meinen und so weiter.

Was Beziehungen per se angeht, deren Konzept und Wirkung, bin ich eher pragmatisch :zwinker: Ich glaube daran, dass das was wir empfinden, primär ein Cocktail aus Hormonen ist, die Funken schlagen oder nicht. Mit dem Liebesbegriff kann ich nicht viel anfangen und fülle ihn lieber mit greifbarerem in Verbindungen zu anderen Menschen.

Off-Topic:
Ich "liebe" eher Kinder und Tiere, weil es da so deutlich ein klares Gefühl ist, das zu nichts anderem passt - bei anderen Erwachsenen ist das für mich vielschichtiger, viel stärker durch das gegenüber bedingt und vor allem pragmatischer.
Das Problem ist einfach, dass ich instinktiv dazu neige, sehr in völlig haltlose Gefühle zu kippen, wenn ich nicht bewusst rationalisiere, und das führt zu nichts als Drama und Schmerz. Und ich HASSE Drama und Schmerz.


Ich für mich bin sehr zufrieden mit meinem Status Quo und auch meinen allgemeinen Konzept, und ruhe auch sehr in der Gewissheit, dass ich keine klassische Beziehung führen möchte. Ich hasse es, Teil eines Paares zu sein. Hat mich schon IN der Beziehung genervt, dieses ständige "ihr" ... brauch ich echt nie wieder. Ich bin kein TEIL von etwas, ich bin absolut glücklich und vollständig als ein Einzelnes.
Außerdem schlägt nichts, absolut gar nichts die Gewissheit, dass ich mich HEUTE ins Auto setzen kann um ans Meer zu fahren und so rein gar niemandem Bescheid geben muss, weil ich ausschließlich mir selbst verpflichtet bin.
 
C
Benutzer218141  Sorgt für Gesprächsstoff
  • #9
Ich seh mich seit knapp 2 Jahren in einem ähnlichen Lernprozess und Experimetierfeld.
Bisherige Erkenntnis ist, dass die Grundlage für eine erfolgreiche Suche zunächst mal ein gutes Verhältnis zu sich selbst ist, eine Bewusstheit der eigenen Effekte und Baustellen und einen liebevollen Umgang damit.
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #10
.
Für mich bedeutet Tiefe nicht automatisch „Verbindlichkeit" im klassischen Sinn. Es bedeutet, dass beide bewusst entscheiden, sich aufeinander einzulassen – aber ohne, dass es direkt eine Beziehungsstruktur braucht.

Ich hoffe, das macht meinen Gedanken klarer.
Danke. Ja das macht es klarer (aber nicht einfacher)
 
Duracellhäschen
Benutzer211462  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • #11
Off-Topic:

Wie finde ich die richtige Balance zwischen Unabhängigkeit und echter Verbindung?
Welche Dynamiken machen eine „Freundschaft+" wirklich erfüllend, ohne dass sie toxisch oder unausgeglichen wird?

Wo lernt man Gleichgesinnte kennen, die ebenfalls diesen reflektierten Weg gehen und nicht nur „das Nächstbeste" suchen?
Ich hab leider keine Antworten für dich, aber sag bitte Bescheid, wenn du die Antworten gefunden hast - vor ganz exakt denselben Fragen stehe ich auch, mit ziemlich genau denselben Wünschen wie du. :zwinker:
 
bmd1982
Benutzer224034  (42) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #12
Duracellhäschen Duracellhäschen
Dann sind wir schon zu zweit – der Beginn einer Allianz auf der Suche nach Antworten. Stellvertretend für all die Seelen, die sich nicht trauen zu fragen.
 
Duracellhäschen
Benutzer211462  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • #13
Eine meiner Erkenntnisse bisher ist, dass man vor allem den richtigen Menschen erwischen muss, dessen Mindset zu einem selber gut passt. Je besser es passt, desto mehr Freude hat man. Passend machen funktioniert gar nicht, das endet bloß in Frust, so zumindest meine Erfahrungen.
 
bmd1982
Benutzer224034  (42) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #14
Das ist in meinem Urvertrauen fest verankert. Ich weiß, dass je mehr ich zu mir selbst finde, desto mehr werde ich den Menschen begegnen, die wirklich zu mir passen – ganz von allein. Gerade weil ich bin, wie ich bin. Und auf all diese Bekanntschaften freue ich mich. Da es keine Zufälle gibt, hat mein Weg mich wohl auch hierher geführt. :smile:
 
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