Selbstwert steigern und Grenzen Setzen in einer Beziehung?

B
Benutzer172107  (28) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Mein Freund und ich (beide 22) sind mit einer 2 monatiger Unterbrechung seit fast 5 Jahren zusammen und seit circa 2 Jahren sind wir in einer Fernbeziehung in der wir uns circa ein mal in der Woche sehen. Jetzt gerade lebe ich im Ausland, das heißt wir sehen uns nur noch einmal alle 2 Monate. Das ist für mich sehr schwer.

Wir hatten uns damals getrennt wegen großer und ungesunder Eifersucht von meiner Seite und einem sehr respektlosen Verhalten von ihm. Jetzt im Nachhinein weiß ich, dass die Eifersucht mit Selbstzweifel kombiniert waren, da ich auf einmal nicht mehr sein Mittelpunkt war sondern er sich auf seine Bildung konzentriert hat. (Was eigentlich sehr gut ist!!)

Heute hatten wir einen Streit, in dem er mir zu verstehen gegeben hat, dass ich ihn nerve und terrorisieren würde. Denn ich habe ihn angerufen obwohl er in der Uni war (wusste ich nicht). Und als rangegangen ist und es mir gesagt hat, habe ich das Gespräch auch sofort beendet. Nur sind mir dann Zweifel aufgekommen. Wieso kann er so offen über privates reden und ans Telefon gehen wenn er gerade in einer Vorlesung ist? Worauf ich ihn nochmal angerufen habe und dann hat er das mit dem nerven und terrorisieren gesagt.

Ich merke, dass dieser ganze Zweifel und die Eifersucht einfach aus Selsbtzweifeln resultieren, da er mir zwar sagt, dass er mich gern hat und sich auch Mühe gibt aber ich immer alles sofort anzweifle und denke er könnte mich sofort austauschen. Ich weiß, dass ich in der Hinsicht an meinem Selbstbewusstsein arbeiten muss.

Allerdings verhält er sich dann mir gegenüber auch sehr respektlos, z.B einfach auflegen oder ignorieren beim Streit oder sauer werden obwohl ich ihn einfach nur nach seinem Tag fragen wollte heute (zum Beispiel). Dieses Respektlose verhalten lasse ich mit mir machen und ich sehe dann in mir den Fehler und entschuldige mich immer! (Ich weiß, dass oft auch meine Überreaktion Schuld ist an dem Streit, und dass sehr ich gerne ein) aber er kann sich nicht entschuldigen. Man kann mit ihm über das Thema auch nicht reden, da er genervt reagiert und sagt dass haben wir schon 1000 Mal besprochen.

Ich würde gerne Grenzen in der Beziehung ziehen und meinen Selbstwert wieder aufbauen und ihm so auch zeigen, dass er nicht alles machen kann was er will.
Das ist auch so ungewohnt für mich, da ich dieses neue Verhalten erst seit der Fernbeziehung bzw. der Trennung habe. Hat jemand Tips?
 
AnnaBoesh
Benutzer171601  (24) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #2
Tipp 1:
Per What'sapp oder Messenger oder egal vorher klären, ehe angerufen wird.
Du kannst auf die Entfernung nicht ahnen, ob es passt oder wie sehr es stört. Kannst doch locker fragen "wann passt es denn bei dir ungefähr?"

Tipp 2:
Beim Vorklären/Schreiben kannst ja auch schon klären, was der Grund des Gesprächswunsches sein wird. Sehnsucht oder einfaches Interesse am Leben des Anderen oder wichtige Frage, interessante News usw.
 
B
Benutzer172107  (28) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #3
AnnaBoesh AnnaBoesh das mache ich bereits. Aber dann werde ich so ungeduldig. Aber ja, ich sehe das Problem liegt hier bei mir und meinen Ängsten!
 
dani_ela
Benutzer120764  (29) Sehr bekannt hier
  • #4
Ich bin auch ein relativ Eifersüchtiger Mensch. Ich kann dich also zum Teil ganz gut verstehen. Da ihr jetzt eine Fernbeziehung führt ist das ganze natürlich nochmal schwieriger.
Trotzdem - natürlich ist es für ihn auch schwer. Seiner Ansicht nach gibt es nichts worauf du Eifersüchtig sein müsstest, daher versteht er deine Ängste wohl nicht und reagiert mit der Zeit genervt.

Ein paar Fragen:
- Gibt er dir denn konkrete Gründe dafür das du Eifersüchtig sein musst?
- Warst du schon immer ein Eifersüchtiger Mensch oder erst seit der Fernbeziehung?
- Wie läuft eure Beziehung ab wenn ihr euch seht? Bist du insgesamt zufrieden oder fehlt dir etwas bestimmtes?
 
Vianne
Benutzer151786  (40) Sehr bekannt hier
  • #5
Ich finde, es gibt Verhaltensweisen, über die man durchaus diskutieren kann und dann gibt es welche, die dulde ich genau einmal und danach nie wieder. Wenn ich meinen Freund ganz ohne böse Absicht anrufe, um nach seinem Tag zu fragen, und er mir daraufhin sagt, dass ich ihn nerve und terrorisiere oder er einfach das Gespräch abbricht, fällt das für mich in die zweite Kategorie. Wenn man sich nicht vernünftig streiten kann, ebenso. Ich würde mir derart respektloses Verhalten nie gefallen lassen.

Und sorry, wenn ich beschäftigt bin und gerade nicht telefonieren kann - was mache ich dann? Genau, einfach nicht ans Telefon gehen (schon gar nicht zweimal hintereinander) und dafür später zurückrufen.

Wie geht es denn nach so einem Vorfall wie heute normalerweise weiter? Früher oder später werdet ihr ja wieder miteinander sprechen. Wird das dann einfach totgeschwiegen, wenn er sich nicht entschuldigen kann?

Treten die Probleme erst verstärkt auf, seit ihr eine Fernbeziehung führt? Wie ist die Stimmung denn, wenn ihr euch seht? Ihr seid schon fünf Jahre zusammen. Das ist eine sehr lange Zeit, gerade in eurem Alter. Habt ihr schon mal über eure Zukunft gesprochen? Da du gerade im Ausland bist: Wie lange wird die Fernbeziehung noch fortdauern? Und äußert er sich irgendwie dazu? Findet er es okay oder vermisst er dich ganz schrecklich? Du hast leider nur geschrieben, dass es für dich schwer sei.

Man merkt schon deutlich, dass du unsicher bist und manche Aktionen vielleicht etwas kopflos und unnötig sind (wie der zweite Anruf, nur weil dir plötzlich irgendwas seltsam erscheint), aber meiner Meinung nach stehen die auf den ersten Blick erst mal in keinem Verhältnis zu seinem Verhalten. Zumal auch nicht ganz klar ist, ob die Unsicherheit erst im Laufe der Zeit aufgetreten ist (was ja dann durchaus auch an seinem Verhalten liegen könnte) oder ob das schon immer deine "Baustelle" war.

Ich weiß nicht, insgesamt klingt das alles recht lieblos und unverbindlich für eine fünfjährige Beziehung - auch die Aussage, dass er dich "gern" hat. Aber vielleicht fehlen einfach nur sehr viele Infos...
 
B
Benutzer172107  (28) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #6
dani_ela dani_ela erstmal vielen Dank für deine Antwort.
Ich war nicht immer ein Eifersüchtiger Mensch, das ist auch nicht das erste Mal, dass ich im Ausland lebe sondern so haben wir damals auch unsere Beziehung gestartet. Es hat vor unserer Trennung angefangen, dass ich so geworden bin. Er ist in eine neue Stadt gezogen zu Leuten die ich nicht kenne und wir haben uns weniger gesehen und auch weniger gehört. Davor haben wir uns jeden Tag gesehen und ich war seine Ansprechsperson Nummer 1. Er hatte einige Probleme mit dem Selbstwertgefühl (viele abgebrochene Studien) Drogen und Alkohol. Bei denen ich ihm immer geholfen habe. In der neuen Stadt hat er sein Studium gefunden und er war endlich in etwas gut und wollte das es auch so bleibt, dass heißt für tägliches sehen gab es offensichtlich keine Zeit (was total verständlich ist). Er hat dort dann auch Freunde gefunden, vor allem weibliche und mit denen viel Zeit verbracht. Wir haben uns wegen seiner fehlenden Zeit viel gestritten und meine Eifersucht began zu wachsen und zu einer Obsession. Das war nicht mehr gesund!! Er hat mich dann auch vermehrt angelogen (um stress zu vermeiden) und bei mir hat sich das natürlich immer wieder aufgetaucht. Ich habe mich dann von ihm getrennt, weil ich mir zum einem selber nicht mehr gefallen habe und natürlich auch sein Verhalten mir gegenüber nicht.

Seit dem wir wieder zusammen sind, habe ich diese Zweifel die ganze Zeit (zu 99% Grundlos)! Aber ich kann da das alte Schema und die Erfahrungen noch nicht ganz los lassen.
Wenn wir friedlich zusammen sind, ist es sehr schön. Er hat sich durch die neue Umgebung geändert und ist jetzt Drogenfrei und trinkt nur noch selten Alkohol. Wir haben ultra viel spaß miteinander, sind sehr vertraut. Er könnte noch ein bisschen "kuscheliger" sein, aber so war er noch nie.
[doublepost=1544190211,1544189573][/doublepost] Vianne Vianne Auch vielen Dank für deine Nachricht!

Normalerweise geht es so weiter, dass ich mich dann nach einigen Stunden bei ihm melde weil ich dann ein schlechtes Gewissen habe. Und dann vertragen wir uns wieder.

Ja, seit dem treten die Probleme verstärkt auf. In unserer "ersten" Beziehung haben wir quasi zusammen gelebt. Und er war auch Psychisch ein bisschen von mir abhängig, da kein gutes Verhältnis mit Eltern und die beschriebenen Drogen und Alkohol Probleme. Er war einfach nicht glücklich mit sich selber, und hat seinen Weg nicht gefunden.
Was auch ein Grund war für die Abgrenzung bei dem Umzug. Ich bin eine sehr zielstrebige Person und habe viel erfolg in meinem Studium. Er meinte zu mir, dass er immer das Gefühl hatte alles was er geschafft hat nur durch meine Hilfe zu schaffen und nicht alleine. Deshalb muss er dieses Studium ohne meine Hilfe machen, so zu sagen.
Aber zusammen waren wir vor dieser "Selbstfindung" sehr sehr glücklich! Auch wenn mir jetzt im Nachhinein bewusst ist, dass wir gegenseitig die andere Person zu sehr in unseren Lebensmittelpunkt gestellt haben - was auch nicht perfekt ist.

Er hat seine Prioritäten verschoben und kümmert sich jetzt mehr um sich selber - was sehr gut ist! Und ich balanciere mich gerade um diese Tatsache drum her rum. Und ja klar, er ist traurig, dass ich nicht da bin und vermisst mich.

Ich würde im allgemeinen sagen, es fühlt sich weniger "sicher" an wie noch vor eineinhalb Jahren, wir müssen uns beide erst mal wieder finden und Enttäuschungen überwinden, die die doch sehr traumatische Trennung gemacht hat. Aber ich bin mir auch bewusst, dass wenn ich es nicht schaffe wieder Selbstbewusster zu werden, das nicht klappt. Und er muss mich dabei maßgeblich unterstützen
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #7
Wenn zwei Menschen sich kennen und lieben lernen, sind beide gerade in irgendeiner Phase ihres Lebens, haben Stimmungen, Gefühle, Gedanken, Wünsche, Träume usw. Alles zu diesem Zeitpunkt des Kennenlernens und Alles macht ihre Persönlichkeit aus. In die verliebt sich der Partner, andersherum genauso, man wird ein Paar.
Schon vor dem Zusammenkommen rutschen beide Beteiligten in eine Rolle. Das passiert unbewusst, aber auch in die Rolle, die der Partner einnimmt, verliebt man sich. Es ist völlig egal, ob die Rollen Dominanz, Stärke oder die Gegenteile davon sind, ob es die Beschützer- und Beschützter-Rollen sind (ich bleibe mal neutral beim männlichen Geschlecht :grin:) oder was auch immer.
Ob sich die Partner in ihren Rollen wohlfühlen und die Rollen zueinander passen, bestimmen auch, wie gut und wie lange eine Beziehung läuft.

Wenn auf einmal ein Partner sich ändert und entwickelt und nach und nach eine andere Rolle einnimmt, verändert sich das Gleichgewicht in der Beziehung. Der andere Partner ist nun gezwungen, sich ebenfalls zu ändern und zu entwickeln, damit seine Rolle wieder zu der geänderten des Partners passt. Das fällt umso leichter, umso bereitwilliger der sich ändernde Partner den anderen abholt und mitnimmt. Andersherum wird es umso schwerer, umso mehr der sich ändernde Partner seine Entwicklung mit sich alleine ausmacht. [/Erklärbär]

Sorry für die lange klugscheißende Einleitung, aber ich möchte, dass Du verstehst, wovon ich jetzt rede.
Eure Rollen waren lange klar. (Ich drücke es jetzt mal sehr plakativ aus) Er der Sohn, Du die Mutter. Er hat nichts ohne Dich geschafft, Du hast viel Kraft darauf verwendet, ihm zu helfen, ihn zu unterstützen. Dafür hast Du Liebe und Aufmerksamkeit verlangt. Viel Aufmerksamkeit. Du wolltest der absolute Mittelpunkt seines Lebens sein und Du warst es auch, er hat Dir gerne seine Liebe und Aufmerksamkeit geschenkt.
Bis er "erwachsen" wurde. Andere Stadt, anderes Studium, andere Freunde. Er nabelt sich ab von seiner Mutter. Und von da an kippt Euer Rollen-/Beziehungsgefüge. Auf einmal ist er der starke Sohn, der nicht mehr immer für seine Mutter da sein will. Der v.A. nicht mehr von ihr gestalkt werden will, sondern selbst entscheiden möchte, wann sie Aufmerksamkeit von ihm bekommt und wann nicht. Da muss dann auch mal eine Notlüge von "Ich sitze in einer Vorlesung" herhalten, um zu sagen "Jetzt nicht, jetzt will ich nicht."

Zum Schluss noch eine böse Frage (ist aber nicht böse gemeint): wie schätzt Du Dich selber ein, klammerst Du gerade?

Ich weiß nicht, ob er sich wirklich von Dir abnabeln will oder ob es ihm einfach zu viel wird, weil Du ihn zu oft kontaktierst. Das kann ich nicht einschätzen. Aber es wirkt auf mich so, als ob es ihm einfach zu viel und zu oft ist. Dass er sich von Dir erdrückt fühlt.
Und kann es sein, dass er es Dir schon häufiger gesagt hat, Du Dich trotzdem noch oft bei ihm meldest und er es einfach leid ist, wieder und wieder darüber zu reden?

Wahrscheinlich wird es Zeit, mal Tacheles zu reden. Es kommt mir vor, als ob Ihr Euch langsam entfremdet. Dass Du der Zeit nachtrauerst, als Eure Rollenverteilung noch eine andere war und er auf dem Weg zu vielen neuen Ufern ist und sich nicht mehr umdreht. Ihr lauft m.E. Gefahr, Euch zu verlieren. Dein Freund muss Dich wieder mitnehmen auf seiner Reise zu den neuen Ufern, nur so hast Du eine Chance, Schritt zu halten und Dich zu entwickeln.
Du solltest heraus finden, ob er überhaupt noch Willens ist, Dich mitzunehmen, Wenn er das mit "ja" beantwortet, sollte ihm klar werden, dass er Dir dabei helfen muss. Dass er sich mehr öffnen und Dich mehr in sein Leben lassen muss.
 
B
Benutzer172107  (28) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #8
Mark11 Mark11 das ist wirklich eine sehr gute und auch genaue Beschreibung der Beziehungskonstellation! Vielen Dank.

Zu deiner Frage. Ich würde das mal mit nein, gerade nicht beantworten. Ich habe mal geklammert, da hab ich ihn fast "gezwungen" mir Aufmerksamkeit zu geben. Doch jetzt gerade telefonieren wir 2 mal in der Woche für circa eine halbe Stunde und erzählen uns per chat immer mal wieder kleine Sachen. Das geht von beiden Seiten aus. Und ich gebe ihm immer die Chance zu sagen heute kann ich nicht und einen besseren Termin vorzuschlagen.

Ich weiß nicht ob er sich erdrückt fühlt. Ich glaube eher, dass er keine Diskussionen beziehungsweise Streits mag weil das ist anstrengend. Und dem hier ganz klar aus dem Weg geht. Er sagt das oft, dass ich ihn nicht "anbieten" soll bzw. das gerade machen würde.

Wir haben diese Unterhaltung bereits geführt und er hat dies mit ja beantwortet. Aber ja du hast recht, taten sind da nicht gekommen. Obwohl das jetzt wo ich im Ausland bin wohl auch gerade schwer ist. Trotzdem ist er ein bisschen liebevoller geworden und hat mir z.B einen Adventskalender geschickt etc.

Der Knackpunkt hier sind glaub ich Streits. Seine Unfähigkeit diese zu besprechen und meine Vorliebe diese Anzufangen bzw. ih anzuhängen. Falls das Sinn macht?

Ich habe ihm vorher nochmal geschrieben und mich entschuldigt und ihn aber auch auf sein Verhalten hingewiesen und ihn gebeten mich anzurufen, damit wir uns versöhnen können.
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #9
Doch jetzt gerade telefonieren wir 2 mal in der Woche für circa eine halbe Stunde
Puh! Ich bin nicht gerade fernbeziehungserfahren und bin auch nicht täglich-Melder, aber das kommt mir sogar recht wenig vor.


Er sagt das oft, dass ich ihn nicht "anbieten" soll
Sorry, den Satz verstehe ich nicht. :confused::ashamed:


Der Knackpunkt hier sind glaub ich Streits. Seine Unfähigkeit diese zu besprechen und meine Vorliebe diese Anzufangen bzw. ih anzuhängen. Falls das Sinn macht?
Schwer. Sicher spielt das bei ihm eine Rolle. Ich könnte mir vorstellen, dass das in seiner Wahrnehmung eine noch größere Diskrepanz zwischen seinem "alten" Leben (mit Dir) und dem "neuen" (Studium, Freunde) bewirkt. Einserseits Streit und Ärger, auf der anderen Seite Spaß, Erfolg, Neues, Selbstbewußtsein.
Wenn es so ist, empfindet er einen Streit mit Dir noch negativer als ohnehin schon. Und wenn das häufiger passiert, verbindet er irgendwann "Telefonat mit BecomingFierce" mit Unlust, Ärger, negativem Gefühl.


Ich habe ihm vorher nochmal geschrieben
Das ist gut...
und mich entschuldigt
ist ok, wenn irgendwann nochmal ein Gespräch folgt, denn Du warst ja nicht alleine an der Eskalation beteiligt, klein machen musst Du Dich jetzt auch nicht
und ihn aber auch auf sein Verhalten hingewiesen
ganz schlecht! Rückfall in Muterrolle. Denk an Deine eigene Kindheit zurück, wenn Mama schimpfte: Kind wird trotzig, nicht einsichtig.
und ihn gebeten mich anzurufen, damit wir uns versöhnen können.
Hast Du das mit dem "versöhnen" so gesagt? Dann schlecht. Sonst gut :grin:
"Versöhnen" klingt für mich immer nach: nicht mehr darüber reden, unter den Teppich kehren und sich wieder lieb haben, als ob nie etwas gewesen wäre.

Ihr müsst mehr Gespräche führen, Eure Kommunikation scheint mir noch sehr lückenhaft und nicht völlig ehrlich. Ihr solltet mal so reden, dass Ihr Beide einen Status habt, auf dem Ihr aufbauen könnt, Eure Rollen gemeinsam neu zu sortieren.
 
B
Benutzer172107  (28) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #10
mark 11 nochmal vielen Dank!!

Ja, ich finde auch, dass das nicht viel ist. Ich gebe ihm da den Freiraum, denn er auch bracht wegen stress in Arbeit, Uni etc. Deshalb kann man das nicht als klammern sehen oder?

Ups und ich meinte natürlich anbiefen und nicht anbieten.
Schwer. Sicher spielt das bei ihm eine Rolle. Ich könnte mir vorstellen, dass das in seiner Wahrnehmung eine noch größere Diskrepanz zwischen seinem "alten" Leben (mit Dir) und dem "neuen" (Studium, Freunde) bewirkt. Einserseits Streit und Ärger, auf der anderen Seite Spaß, Erfolg, Neues, Selbstbewußtsein.
Wenn es so ist, empfindet er einen Streit mit Dir noch negativer als ohnehin schon. Und wenn das häufiger passiert, verbindet er irgendwann "Telefonat mit BecomingFierce" mit Unlust, Ärger, negativem Gefühl.
ja genau, so denke ich das auch. Und das hat sich eh seit dem ich weg bin schon um weiten verbessert jetzt streiten wir uns wirklich nur noch super selten. Aber wenn dann kommt da vom ihm nichts mehr

ganz schlecht! Rückfall in Muterrolle. Denk an Deine eigene Kindheit zurück, wenn Mama schimpfte: Kind wird trotzig, nicht einsichtig.
aber was ist dann deiner Meinung die Lösung hier. Nur schreiben können wir reden? Er hat auf alle Fälle auf die Nachricht von mir nicht geantwortet, als ob er eingeschnappt wäre oder dem aus dem weg gehen will. Das finde ich schon ein bisschen übertrieben.
Ihr müsst mehr Gespräche führen, Eure Kommunikation scheint mir noch sehr lückenhaft und nicht völlig ehrlich. Ihr solltet mal so reden, dass Ihr Beide einen Status habt, auf dem Ihr aufbauen könnt, Eure Rollen gemeinsam neu zu sortieren.
Dem kann ich nur 100% zustimmen! Das ist halt schwer wenn der eine einfach nur genervt von dem "ständigen Reden" ist und einfach immer nur Friede, Freude, Eierkuchen will...
Was meinst du denn mit Status?
 
Papalapap
Benutzer138994  (43) Meistens hier zu finden
  • #11
Und was ist das für ein Wort? Google spuckt da nix aus. :grin:

aber was ist dann deiner Meinung die Lösung hier. Nur schreiben können wir reden? Er hat auf alle Fälle auf die Nachricht von mir nicht geantwortet, als ob er eingeschnappt wäre oder dem aus dem weg gehen will. Das finde ich schon ein bisschen übertrieben.
Wenn du ihn auf sein Verhalten negativer Weise hingewiesen hast, könnte ich seine Eingschnapptheit schon verstehen.
 
B
Benutzer172107  (28) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #12
Und was ist das für ein Wort? Google spuckt da nix aus
haha dann ist das wohl sehr bayrisch. Anbiefen soll das Verb zu Bief also Streit sein demnach jemanden anmotzen.

naja sein Verhalten war ja auch nicht 100% korrekt. Meins auch nicht. Da sollte man soviel Selbstreflexion haben.
 
Papalapap
Benutzer138994  (43) Meistens hier zu finden
  • #13
haha dann ist das wohl sehr bayrisch. Anbiefen soll das Verb zu Bief also Streit sein demnach jemanden anmotzen.
Achso, dann kann ich es ja nicht kennen.:tongue:

naja sein Verhalten war ja auch nicht 100% korrekt. Meins auch nicht. Da sollte man soviel Selbstreflexion haben.
So einfach ist das in der Sache nicht. Was würdest du denn als 100 prozentiges korrektes Verhalten bezeichnen in eurer Situation?
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #15
Off-Topic:
Nein, das ist so gar nicht bayrisch. :grin: Glaube du meinst eher "beef": Beef – Wikipedia
Aber das heißt doch nicht streiten?:confused: Das ist doch peinliches Projektberater-Denglisch: "da muss endlich mal Beef an die Sache" = da muss jetzt endlich mal Inhalt her", "Der Punkt muss konkreter/fertig gestellt werden."
"anbiefen" habe ich auch noch nie gehört, aber ich höre ja auch nicht zu, wenn bayrisch geredet wird :grin:




Das ist halt schwer wenn der eine einfach nur genervt von dem "ständigen Reden" ist und einfach immer nur Friede, Freude, Eierkuchen will...
Naja, es darf halt nicht in Streit enden. Reden. Miteinander.
Hast Du ihm eigentlich mal ohne Vorwürfe gesagt, wie es Dir im Moment geht? Im Grunde ein bisschen so, wie uns? In der Ich-Form erzählt und eben nicht in der Art "Du hast, Du tust, Du machst (nicht)" oder "Mir geht's mies, weil Du..."
Mehr "Ich habe Angst um uns, weil...", "Ich fühle mich nicht gut, weil...".
Wenn er natürlich ein harter Verfechter von Friede, Freude, Eierkuchen ist, dann wird's schwer für Dich. Dann habe ich leider auch keinen guten Rat, außer: nimm alle Deine Menschenkenntnis und Deine Empathie in die Hand und versuche es... :knuddel:


aber was ist dann deiner Meinung die Lösung hier. Nur schreiben können wir reden?
Über sein Verhalten kann man reden. Sollte man auch (s.o.), denn Du sollst ja nicht vor ihm zu Kreuze kriechen. Aber nicht schreiben. Und schon gar nicht nach so einer Situation. Er ist sauer auf Dich und bekommt von Dir auch noch eine Nachricht, dass er an der Situation schuld sei. Ergebnis: doppelt sauer und noch eine Menge Eingeschnapptsein als Bonus obend'rauf. Beste Chancen für ein ruhiges Gespräch zur Versöhnung :grin:
Klar ist Eure Situation durch die Entfernung sehr eingeschränkt, v.A., was Kommunikationsmöglichkeiten betrifft. Und wenn er auch noch abblockt, wird es noch doppelt schwierig. Aber genau deswegen solltest Du überflüssige Provokationen vermeiden. Egal, wer in dieser Situation mit dem Anruf Schuld hatte.
Atme in solch einer Situation die nächsten Male erst einmal durch. Dann nochmal und dann gehst Du ein Mal um den Block :zwinker:. Und dann denkst Du mal kurz darüber nach, wie Du den nächsten Schritt machen kannst, ohne noch weiter Feuer ins Öl zu gießen. Ziel solle immer sein, sich gegenseitig wieder 'runter zu kühlen, dass man reden kann, miteinander reden kann.
 
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Papalapap
Benutzer138994  (43) Meistens hier zu finden
  • #17
haha dann ist das wohl sehr bayrisch. Anbiefen soll das Verb zu Bief also Streit sein demnach jemanden anmotzen.

naja sein Verhalten war ja auch nicht 100% korrekt. Meins auch nicht. Da sollte man soviel Selbstreflexion haben.
Du sagst es schon richtig. Selbstreflexion. Du wolltest ihn aber reflektieren mit deinem Hinweis auf sein Verhalten. So funktioniert das nicht. Und wenn er auf dich sauer ist, dann wird er von dir schon mal gar keine Reflexion annehmen.
 
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