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Selbstwertstärkung als Schlüssel zum Glück?

Geo3412
Benutzer175723  (29) Öfter im Forum
  • #1
Ich bin schon längere Zeit unglücklich und mit meinem Liebesleben unzufrieden. Das schlägt sich mittlerweile auf andere Bereiche meines Lebens nieder. Was ich immer wieder höre, lese und mitbekomme ist, dass ich meinen Selbstwert stärken soll, weil es mir dann besser ginge. Nun habe ich nach professioneller Anleitung mir Sätze zurechtgelegt, die ich mir nach Möglichkeit täglich aufsage.
Jetzt praktiziere ich das tatsächlich schon mehrere Jahre und es hat sich noch keine Positive Wirkung gezeigt. Mache ich etwas falsch?
Ich sage mir selbst immer "ich bin gut genug" , aber die Realität zeigt mir immer wieder, dass ich es nicht bin. Meine Einladungen erhalten keine Zusagen. Als interessante Personen nehmen mich nur sehr wenige wahr. Romantisches Interesse besteht grundsätzlich gar nicht an mir, obwohl ich schon finde, dass ich ein guter Partner wäre. Meine Versuche Interesse zu zeigen, Stelle ich in verschiedensten Versionen dar, leider merke ich sehr schnell, dass das immer nur einseitig von mir ist. Das beginnt schon beim Blickkontakt, ich kann gar niemanden anlächeln, wenn mich niemand ansieht. Ich gebe mir schon Mühe zuerst wohlwollend über Personen zu denken und falls es doch zu einem Gespräch kommt, diese auch auszusprechen.
Ich gebe mir Mühe nicht zu verschlossen aufzutreten und spreche öfter meine Gefühle aus.
Ich wäre euch sehr dankbar wenn ihr gerne eure Meinung dazu da lasst, gerne auch unkonventionell oder ganz anders. Ich gebe auch gerne mehr Input zu mir, möchte nur endlich anfangen, das Thema zieht mich nur immer wieder runter und ewig lange Texte finde ich persönlich immer so erschlagend.
 
S
Benutzer188774  Meistens hier zu finden
  • #2
Ich lese öfter bei Dir heraus, dass Du unglücklich (oder zumindest nicht glücklich) bist. Das tut mir sehr leid, denn es sollte immer auch gute/bessere Phasen im Leben geben, damit man die schlechteren überstehen kann.

Ich habe mal vor vielen Jahren im Rahmen einer stationären Therapie auch Gruppentherapie mitgemacht. Ich habe dort die Erfahrung machen dürfen, dass ich von anderen Menschen ganz anders wahrgenommen wurde als ich das selbst mir hätte vorstellen können. Dies betraf negative, aber auch positive Aspekte, die ich so nicht erwartet hatte. Von daher: möglicherweise strahlst Du real nicht immer das aus, was Du in dem Moment ausstrahlen möchtest?

Sätze wie "Ich bin gut genug" helfen mir persönlich auch nicht viel. Ich glaube zudem, dass sie immer mehr an Wirkung verlieren, je öfter man sie sich sagt. Man muss vll immer schauen, ob man der Typ für solche "Anleitungen" ist. Es gibt Menschen, denen hilft sowas und anderen eben eher nicht. Für mich wäre es z.B. der Obergrusel, müsste ich mir jeden Tag aufschreiben, welche 3 Dinge heute in meinem Leben positiv waren. Soll aber Menschen geben, denen das irgendwie hilft. Vll bist Du auch einfach nicht der Typ für solche Sich-selbst-aufsagen-Sätze?

Im Übrigen bist Du gut genug. Sollten andere Menschen das nicht sehen, heißt das nicht, Du wärest nicht gut genug.

Kann es sein, dass es Dir generell an Interaktion mit anderen Menschen fehlt? Ich will jetzt nicht mit dem üblichen "Such Dir doch ein Hobby" kommen, aber um mit anderen Menschen agieren (und dies üben) zu können, braucht man natürlich auch ein Umfeld, in dem man sich ausprobieren kann. Man muss sich da auch nichts mit dem Ziel suchen, dies dann jahrelang auszuüben. Sondern eher vll mal hier, mal dort "reinschnuppern" und was probieren und dabei mehr Möglichkeiten haben, andere Menschen kennenzulernen. Dabei würde ich auch sehr genau schauen, welche Art der Interaktion mit Menschen denn überhaupt liegt. Nicht jeder z.B. ist der große Gruppentiger (auch mit Übung nicht). Da ist es dann vll nicht so sinnvoll, sich in der Volleyballmannschaft anzumelden, sondern sich eher einen kleinen Laufgruppe anzuschließen oder einen (!) Partner für Tischtennis zu suchen. Nur mal als Beispiel.
 
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • #3
Geht es ausschließlich um dein Liebesleben, Geo3412 Geo3412 ?
 
M
Benutzer203725  (28) Ist noch neu hier
  • #4
Ich würde im Umgang mit anderen Personen tatsächlich beim Lächeln ansetzen. Das gehört einfach dazu. Niemand hat Lust sich mit jemandem länger zu unterhalten, der die ganze Zeit mit steifer Miene dasitzt. Wie soll dein Gegenüber wissen, dass du beispielsweise Humor hast, schlagfertig sein kannst, emphatisch sein kannst?
 
Geo3412
Benutzer175723  (29) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #5
möglicherweise strahlst Du real nicht immer das aus, was Du in dem Moment ausstrahlen möchtest?
Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass es so ist. Ich habe da so gewisse Hinweise darauf, zb einmal als ich mich zufällig im Spiegel sah und mich ganz traurig sah, obwohl ich die andere Person anlächeln wollte.

Du auch einfach nicht der Typ für solche Sich-selbst-aufsagen-Sätze?
Ich bin mir dahingehend nicht sicher, klar ich überlege auch mir Dinge wofür ich dankbar bin. Das ist für mich kein großer Aufwand und um an was anderes zu denken bestimmt gut. Leider besteht meine Dankbarkeit zu 80 Prozent daraus, dass ich den Tag überlebt habe, ich es an dem Tag geschafft habe aufzustehen und dass ich ein Dach über dem Kopf habe.
Kann es sein, dass es Dir generell an Interaktion mit anderen Menschen fehlt?
Wenn ich sehe wie viel Zeit ich hier im Forum verbringe, dann ja. Ich möchte keinen weiteren festen Hobbys nachgehen. Mir fehlt oft einfach die Kraft mich verbindlich irgendwo anzumelden. Lockere Sachen wären was für mich, danke für deinen Input dahingehend. Ich möchte mich da erkundigen.

Geht es ausschließlich um dein Liebesleben
Überwiegend ja, es färbt auf andere Bereiche ab, die ich nun auch bearbeiten muss.

Wie soll dein Gegenüber wissen, dass du beispielsweise Humor hast, schlagfertig sein kannst, emphatisch sein kannst?
Wie oben erwähnt, strahle ich ein Lächeln aus, es kommt aber etwas anderes an. Mein Innerstes ist einfach zutiefst frustriert, gekränkt und einsam. Ich fühle mich einfach nicht selbstwirksam sondern fremdbestimmt.
In diesem Zusammenhang frage ich mich warum ich mich da immer verstelle und wie ein braves Kind am Tisch bei langweiligen Gesprächen sitzenbleibe anstatt, ja was stattdessen? Ich weiß ja nicht was ich stattdessen machen kann?
 
Mirella
Benutzer136760  Beiträge füllen Bücher
  • #6
K
Benutzer208798  (48) Ist noch neu hier
  • #7
Und wie ein braves Kind am Tisch bei langweiligen Gesprächen sitzenbleibe anstatt, ja was stattdessen? Ich weiß ja nicht was ich stattdessen machen kann?
Das klingt eher sehr angepasst.
Aufstehen und dich zu einer anderen Gruppe von Personen stellen /setzen, vielleicht ist das Thema interessanter. Oder das machen was du in dem Moment willst, was dir gut tut zb einen Spaziergang machen, zum Sport gehen, Musik hören usw.
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #8
Ich weiß auch nicht, was ich von so oberflächlichen Dingen halte. Ich meine, beim Lächeln soll es ja auch so sein, dass das Empfinden folgt wenn man sich zwingt zu lächeln. Vielleicht ist das auch so, aber bei dir funktioniert es offenbar nicht.

Ich glaube auch nicht, dass sich Selbstwertgefühl, Lebensfreudigkeit oder Lockerheit im Umgang mit anderen (oder was es genau ist was du suchst) so eben herbeizaubern lassen, wenn man sie so gar nicht dem entsprechen was du empfindest. Wenn das Unterbewusstsein leidet, leidet es und fühlt sich vermutlich eher verarscht wenn man ihm sagt dass es fröhlich zu sein hat.

Ich würde vielleicht mal gucken was dir eigentlich fehlt, und was davon du auch ohne andere Menschen in Angriff nehmen kannst. Oder dir Ziele setzt die zu erreichen dir Selbstbewusstsein geben, die nicht davon abhängig sind ob andere mitspielen. Ich würde ja sagen, eine Sprache lernen, eine Reise oder was Sportliches, aber da weißt du für dich selbst vermutlich besser was passt.
 
Geo3412
Benutzer175723  (29) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #9
Diesen Umstand wird kein anderer Mensch (und auch keine Beziehung) für dich ändern können.
Das kannst nur du.
Ja dem bin ich mir bewusst.
Dafür müssen die äußeren Bedingungen aber auch passen, damit ich mich auf die Reise machen kann das zu ändern.

Wer ist es denn, der da über dich bestimmt?
Eltern, Großeltern, Geschwister, Erwartungen die ich in andere hineininterpretieren, die Angst zu enttäuschen.
Ja ich bin dran mich um eine Therapie zu kümmern, leider nicht vehement genug.
Das klingt eher sehr angepasst.
Aufstehen und dich zu einer anderen Gruppe von Personen stellen /setzen, vielleicht ist das Thema interessanter. Oder das machen was du in dem Moment willst, was dir gut tut zb einen Spaziergang machen, zum Sport gehen, Musik hören usw.
Ja ich glaube ich bin sehr angepasst. Wenn ich aber niemanden anderes kenne? Dann muss ich erst jemanden kennenlernen und ins Gespräch kommen, das birgt die Gefahr, dass es nicht klappt und von den anderen ausgelacht zu werden, sowas fällt mir dort wo mich niemand anderes kennt deutlich leichter.

Mir fällt in diesem Zusammenhang ein, dass ich letztens als Führungskraft bei einem ungeplanten Einsatz war und ich mich dann durchgesetzt habe, dass wir noch vom Gastgeber spendierten Frühstück einen Happen essen. Da hatte ich auch Angst, dass die Hälfte mich dann nichtmehr mag, denn die waren im ersten Moment schon sehr angepisst über meine Entscheidung.
Ich würde vielleicht mal gucken was dir eigentlich fehlt, und was davon du auch ohne andere Menschen in Angriff nehmen kannst.
Danke, ich mache mir dazu Mal ein paar Gedanken.
 
Mirella
Benutzer136760  Beiträge füllen Bücher
  • #10
Ja dem bin ich mir bewusst.
Dafür müssen die äußeren Bedingungen aber auch passen, damit ich mich auf die Reise machen kann das zu ändern.
Die Bedingungen werden sich aber ggf. nie ändern und wohl auch eher nicht von selbst.
Merkst du, dass du so selbst die Kontrolle abgibst und dich von äußeren Umständen bestimmen lässt?

 
Zuletzt bearbeitet:
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • #11
Überwiegend ja, es färbt auf andere Bereiche ab, die ich nun auch bearbeiten muss.
Wobei das, was du weiter hier schreibst, schon auch viel ausserhalb dessen ist?! Nach dieser Trennung frage ich einfach deshalb, weil du ja an der Beziehungssache sehr wenig ändern kannst. Ich bestreite das, dass "Beziehung" nichts ändern würde am Glücklichsein, der Zufriedenheit usw. Natürlich macht das viel aus, aber jetzt ist es nunmal so, kann ja jetzt niemand eine Beziehung herzaubern. Mit dem Teil musst du dich einfach bis es anders ist, arrangieren und ich finde übrigens, das darfst du auch ganz schlicht bedauern. :smile:

Alles andere solltest du schon lösen, zumindest ein paar größere Brocken.

Wie ist das denn so?
In diesem Zusammenhang frage ich mich warum ich mich da immer verstelle und wie ein braves Kind am Tisch bei langweiligen Gesprächen sitzenbleibe anstatt, ja was stattdessen? Ich weiß ja nicht was ich stattdessen machen kann?
Tust du dir schwer mit Einsamkeit/Alleinsein, abgesehen von einer Beziehung? Ich habe so viel Zeit in meinem Leben mit erzwungener Gesellschaft verschwendet, die ja auch nicht viel weniger einsam macht. Die Zeit hätte ich besser alleine verbracht. Aber das ist so gar nichts für dich?
 
M
Benutzer200985  Öfter im Forum
  • #12
Ich habe keinen wirklichen Rat. Lasse daher ein :knuddel:da.

Nur noch etwas zu den Sätzen: Mir bringen diese Affirmationen schon etwas. Ein Wundermittel sind sie aber natürlich nicht, lediglich eine zusätzliche Unterstützung z.B. zu einer Therapie oder medikamentiöser Behandlung. Vielleicht solltest du sie auch öfter variieren. Ich glaube, wenn man einen oder mehrere Sätze jeden Tag liest, verinnerlicht man ihn irgendwann gar nicht mehr richtig. Ich habe z.B. mal alle schönen Erlebnisse aufgeschrieben, die ich in den letzten Jahren hatte. 1,2 Wochen später habe ich dann alles notiert, auf das ich stolz bin.
 
thraca
Benutzer182699  (32) Öfter im Forum
  • #13
Ich glaube, Ideen hast du selbst auch viele. So ist es ja meistens. Ich habe einen ganzen Katalog an Problemlösungen, die machen auch alle viel Sinn und ich kann sie in kleine Schritte runterbrechen etc. pp. Bei der Umsetzung hilft mir das trotzdem nicht.

Hast du denn die Energie, etwas anzugehen? Das wäre mal so meine erste Frage.
 
girl_next_door
Benutzer96776  Beiträge füllen Bücher
  • #14
Leider hab ich jetzt auch keinen heißen Tipp auf Lager, weil ich mich selbst in sehr vielen Dingen, die du schreibst, wiedererkenne.
Und da ich weiß, wie zermürbend sich das auf die Dauer anfühlen kann, lass ich dir gern einen :knuddel:da, wenn du magst!

Diesen thread werde ich auf jeden Fall in meine bookmarks setzen, in der Hoffnung, dass noch viele Tipps zur Selbstliebe zusammenkommen.
Ironischerweise wollt ich grad noch die Tage nach genau diesem Thema googeln, aber da das eh meist nicht das Wahre ist, was da so gepredigt wird, kommt dieser thread hier gerade richtig!
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #15
Meind persönliche Erfahrung ist, dass andere Menschen viel mehr darauf reagieren was man von ihnen hält, wie man auf sie reagiert, wie man sie behandelt, als dass es davon beeinflusst wäre, was man von sich selbst hält. Klar, wenn man sich selbst ständig runtermacht, wirklich garnichts von sich hält, dann hat das Auswirkungen, aber darüber hinaus halte ich dieses ganze Selbstliebe-Konzept als Grundsatz für groben Unfug.


Mir fällt in diesem Zusammenhang ein, dass ich letztens als Führungskraft bei einem ungeplanten Einsatz war und ich mich dann durchgesetzt habe, dass wir noch vom Gastgeber spendierten Frühstück einen Happen essen.
Sowas zum Beispiel. Weshalb tust Du das, wenn ein guter Teil der anderen das nicht möchte?
 
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Dekira
Benutzer211241  (23) Klickt sich gerne rein
  • #18
Ich sage mir selbst immer "ich bin gut genug"
Die Frage ist dabei ja eher: "Glaubst du das auch?"
Denn wenn ich ehrlich bin, habe ich den Eindruck, dass das nicht der Fall ist, wenn ich dann weiterlese wie du dich selbst und deine Gefühlwelt beschreibst.

Viel zielführender finde ich persönlich: Was denkst/fühlst du, wenn du dich selbst im Spiegel siehst? Sprich geht das eher in die Richtung "Na Hallo, wer bist du denn?" oder eher ein "Was ist bei mir eigentlich schief gelaufen?" Oft gibt einem das genau die Anwort die man sucht. Auch wenn man es vielleicht nicht hören will. Man selbst ist schließlich sein größter Kritiker.

Sprich ich würde andere Menschen & vorallem deren Meinung/Ansicht erst einmal außen vor lassen, bis du selbst einigermaßen zufrieden mit dir bist, und du das "Ich bin gut genug" auch so meinst ---ich würde das "genug" sogar weglassen. Das Klingt gerade so aureichend...und wer will bitte ausreichend sein?

Andere Menschen werden einen immer nach der Ausstrahlung beurteilen, und das mag hart klingen, aber vom lesen her glaube ich nicht das du die zur Zeit hast. Wenn ich auf einer Feier, einem Treffen, was auch immer wäre, und ich würde dich "kauernd", traurig dreinblickend auf deinem Stuhl sitzen sehen, würde ich dich vermutlich meiden, einfach weil du nicht die Ausstahlung hast, das ich eine "gute Zeit" oder ein "unterhaltsames Gespräch" mit dir führen könnte.

Darum wiederhole ich mich: Finde heraus was es ist, das dich an dir selber stört, arbeite daran & wenn du anfängst dich selbst anders, positiver zu sehen, wirst du auch eine ganz andere Ausstrahlung nach außen haben, und Menschen werden ganz anders auf dich reagieren.

Solche Änderungen passieren allerdings nicht von heute auf morgen, in der Regel nicht einmal in Monaten, sondern werden vermutlich Jahre brauchen.
 
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W
Benutzer180521  Verbringt hier viel Zeit
  • #19
Da du auch um unkonventionelle Ideen gebeten hast, würde ich Theaterspielen in den Raum werfen. Dort hat man wie in kaum einem anderen Setting die Möglichkeit, zu sehen, wie man auf andere wirkt, und zu üben, anders zu wirken. Es gibt Selbstvertrauen und man kommt mit anderen Menschen (je nach Truppe) auf ganz andere Art und Weise in Kontakt als anderswo. Nun hast du ja gemeint, keine neuen verbindlichen Hobbies anfangen zu wollen. Etwas längerfristiger wäre es sicherlich deutlich hilfreicher. Oft gibt es aber auch Impro-Treffs, wo man auch nur ab und zu vorneischneien kann. Ich kann mir vorstellen, es wäre für dich zuerst sehr ungewohnt, würde gerade deshalb aber nach einigen Anläufen auch was verändern.
 
froschteich
Benutzer164451  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #20
Ist es denn wirklich ein Selbstwertproblem? Man hört das natürlich oft, wenn man unzufrieden mit seinem Leben ist - aber das bedeutet nicht unbedingt, dass man an seinem Selbstwert zweifelt.

Ich habe zum Beispiel starke Probleme mit manchen sozialen Interaktionen, ich bin sehr unzufrieden über viele Bereiche in meinem Leben, zweifle sehr viel an mir, bin misstrauisch und bin teilweise superfrustriert. Ich hasse meinen Körper. Aber mein Selbstwert ist nicht mein Problem, das ist nur dieser generelle Fix bei solchen Situationen. Dem können eigentlich auch andere Sachen zugrundeliegen, die du selbst nicht gut sehen kannst. Trauma, Depressionen, andere Persönlichkeitsstörungen, die dir vielleicht nicht bewusst sind. Obwohl ich stark traumatisiert bin war ich zum Beispiel echt überrascht von der Diagnose und habe eigentlich angenommen, dass ich eine Angststörung habe.

Ich persönlich finde diese ständige Drängelei zu mehr Selbstwert sowieso ein bisschen problematisch. Du hast unerfüllte Grundbedürfnisse, das kann schonmal einfach scheiße und frustrierend sein. Natürlich kriegt man da auch Selbstzweifel, wenn man keinen Partner findet. Da immer happy-peppy durch die Welt hüpfen zu müssen, weil man ja traurig wirklich keinen Partner finden kann ist schon sehr anmaßend - vorallem wenn der Ratschlag nochdazu von vergebenen Leuten kommt.
Das Problem ist ja eher, dass man da nicht in ein tiefes Loch fallt aus dem man nicht mehr herauskommt und unter dem man dann selbst noch mehr leidet als unter der eigentlichen Situation. Dass da aber einfach "mehr Selbstwert" hilft bezweifle ich aber auch ein bissl. Ich glaube, dass das mehr mit Lebensqualität an sich zu tun hat - je lebenswerter du dein Leben gestaltest, desto kleiner werden die Löcher, in die man fällt und ich glaube ich würde eher daran arbeiten außerhalb von eventuellen therapeutischen Maßnahmen.
 
Mirella
Benutzer136760  Beiträge füllen Bücher
  • #21
Ich glaube, dass das mehr mit Lebensqualität an sich zu tun hat - je lebenswerter du dein Leben gestaltest, desto kleiner werden die Löcher, in die man fällt und ich glaube ich würde eher daran arbeiten außerhalb von eventuellen therapeutischen Maßnahmen.
Ist es nicht egal, wie man es nennt?
Ich würde sagen, dass ein gesundes Selbstwertgefühl z. B. einen davon abhält, in destruktiven Situationen zu verharren oder überhaupt in solche zu geraten.
Und da fängt ja sowas wie Lebensqualität an: man fühlt sich wohl, weil man sich idealerweise Situationen schafft, die einem guttun und sich von Situationen löst, die das Gegenteil bewirken.
Ohne vorhandenen Selbstwert lässt man sich z. B. von Anderen einreden, was man zu tun und zu lassen hat, bis man gar nicht mehr weiß, was man selbst überhaupt möchte und wie man das erreicht.
 
ShanDei
Benutzer195361  (51) Öfter im Forum
  • #22
Ich wäre euch sehr dankbar wenn ihr gerne eure Meinung dazu da lasst, gerne auch unkonventionell oder ganz anders.
Ich gebe Dir auf die Schnelle nur eines mit, was mir aber vor Jahrzehnten enorm geholfen hat.

Den Begriff "Selbstwert" finde ich persönlich problematisch, den er geht an dem vorbei, was wir Menschen eigentlich brauchen.
"Selbstwert" beinhaltet das Wörtchen "Wert" und da wird es schwierig:
wo machen wir den Wert denn fest?
  • An unserem Aussehen?
  • An unseren Fähigkeiten?
  • Unser Charakter?
Definiert dann das, wie wir aussehen und was wir können unseren "Wert"?
Und wenn wir was nicht so gut können, sind wir dann weniger "wert"?

Deswegen sag ich ja: der Begriff ist problematisch.

Daher rede ich da lieber von Selbstakzeptanz.
Ich bin wer ich bin.
Und das bin ich.
Da brauche ich keine Werte zu.

(nur als kleiner Denkanstoß, zum anderen wurde hier ja schon genug geschrieben)
 
Fußliebhaber84
Benutzer195524  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #23
Jetzt praktiziere ich das tatsächlich schon mehrere Jahre und es hat sich noch keine Positive Wirkung gezeigt. Mache ich etwas falsch?
Also ich könnte mir vorstellen das deine Erwartungshaltung zu groß ist. An dich selbst und auch an potentielle Flirtpartnerinnen.
obwohl ich schon finde, dass ich ein guter Partner wäre
das will ich gar nicht bestreiten und das könnte ich mir bei dir auch gut vorstellen. Aber was macht dich da so sicher, welche Überzeugung hast du da?
Ich gebe mir Mühe nicht zu verschlossen aufzutreten und spreche öfter meine Gefühle aus.
Eine aufgeschlossene Persönlichkeit ist schon mal eine sehr gute und kostbare Eigenschaft!
Mit dem Gefühle aussprechen da wäre ich die Anfangszeit etwas zurückhaltender, sowas muss sich erst im Laufe der Zeit steigern.
 
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • #24
wo machen wir den Wert denn fest?
  • An unserem Aussehen?
  • An unseren Fähigkeiten?
  • Unser Charakter?
Definiert dann das, wie wir aussehen und was wir können unseren "Wert"?
Und wenn wir was nicht so gut können, sind wir dann weniger "wert"?
Nicht, dass das sonderlich schön wäre oder gut, erstrebenswert, dass es nicht irgendwie besser wäre, es wäre nicht so, aber, doch klar, natürlich fließen alle diese Punkte ein, für wie wertvoll andere Menschen einen befinden und das ist nicht abkoppelbar von der Eigenempfindung, schon gar nicht ganz.
 
ShanDei
Benutzer195361  (51) Öfter im Forum
  • #25
Nicht, dass das sonderlich schön wäre oder gut, erstrebenswert, dass es nicht irgendwie besser wäre, es wäre nicht so, aber, doch klar, natürlich fließen alle diese Punkte ein, für wie wertvoll andere Menschen einen befinden und das ist nicht abkoppelbar von der Eigenempfindung, schon gar nicht ganz.
Es ging mir da nicht um das Fremdbild oder was andere an mir selbst für wert befinden, sondern daß ich mit mir im Reinen bin.
 
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • #26
Es ging mir da nicht um das Fremdbild oder was andere an mir selbst für wert befinden, sondern daß ich mit mir im Reinen bin.
Ich halte es jedoch für eine Illusion das trennen zu können.
 
Geo3412
Benutzer175723  (29) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #27
Merkst du, dass du so selbst die Kontrolle angibst und dich von äußeren Umständen bestimmen lässt?
Nein, ich merke es nicht wirklich. Danke für den Hinweis. Vielleicht ist es die Harmoniebedürftigkeit meinerseits, Konflikte sind für mich purer Stress und viel Anspannung. Von beiden habe ich zu viel, mir fehlt die Kraft in vermeidbare Konflikte zu gehen.
Mit dem Teil musst du dich einfach bis es anders ist, arrangieren und ich finde übrigens, das darfst du auch ganz schlicht bedauern.
Ich weiß, dass es mit einer Beziehung nicht so schnell geht, ich wünsche mir einfach Fortschritte in dem Bereich, denn es geht dort seit Jahren nicht wirklich vorwärts.
Klar ich lerne mehr über mich selbst, aber ich möchte auch von außen erkennbare Veränderungen bzw Erfahrungen.
Tust du dir schwer mit Einsamkeit/Alleinsein, abgesehen von einer Beziehung? Ich habe so viel Zeit in meinem Leben mit erzwungener Gesellschaft verschwendet, die ja auch nicht viel weniger einsam macht. Die Zeit hätte ich besser alleine verbracht. Aber das ist so gar nichts für dich?
Ich bin schon eher jemand, der auch seine Ruhe braucht. Ich merke auch, dass ich mich zu stark zurückgezogen habe, dass ich nun die Sozialkontakte brauche.
In dem Zusammenhang mit der Geschichte wollte ich dabei sein, um mitreden zu können und um Engagement zu zeigen.
Hast du denn die Energie, etwas anzugehen? Das wäre mal so meine erste Frage.
Wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, dann nicht. Ich wollte erst ja sagen, da ich ja in kleinen Schritten Dinge angehe, aber das kostet mir sehr viel Kraft.
Sowas zum Beispiel. Weshalb tust Du das, wenn ein guter Teil der anderen das nicht möchte?
Ich finde das hat was mit Anstand zu tun. Außerdem hatte ich Hunger und grob der Mehrheit ging es genauso. Ich habe ja niemand gezwungen etwas zu essen. Ich finde es gut wenn in diesem Zusammenhang Essen angeboten wird. Würde das eingestellt werden, fände ich das sehr schade.

W Windfisch danke für den Tipp, ich schaue Mal ob es das in meiner Umgebung gibt.


Dem können eigentlich auch andere Sachen zugrundeliegen, die du selbst nicht gut sehen kannst.
Wie finde ich das heraus?
Ich kann deine Gedanken schon nachvollziehen, eine wirkliche Lösungsmöglichkeit erschließt sich mir nicht wirklich.
 
K
Benutzer208798  (48) Ist noch neu hier
  • #28
Du kannst es aber NIE allen Menschen recht machen. Es wird immer jemanden geben der etwas dagegen sagt. Umso wichtiger ist es, für dich zu wissen was deine Ansichten sind.
 
Armorika
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #30
Den Begriff "Selbstwert" finde ich persönlich problematisch
Das kann ich gut nachvollziehen, Wert klingt auch erstmal nicht passend für eine Person.

Dennoch finde ich es passender als Selbstakzeptanz, obwohl die auch ein wichtiger Schritt ist.
Weil dieses „sich selbst etwas wert sein“ über bloße Akzeptanz hinausgeht und auch das Handeln bestimmt. Es ist mehr als ein sich annehmen, wie man ist und muss auch gar nicht immer nur positive Bewertungen der eigenen Eigenschaften beinhalten.

Erreichen möchte man auch mehr ein sicheres Selbstwertgefühl, das dann von den äußeren Einflüssen, die Du als problematisch nennst, weniger abhängig ist.
 
froschteich
Benutzer164451  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #31
Wie finde ich das heraus?
Ich kann deine Gedanken schon nachvollziehen, eine wirkliche Lösungsmöglichkeit erschließt sich mir nicht wirklich.
Bei mir hat da die Psychotherapeutin geholfen bzw. ein Freund, der auch schwer traumatisiert ist und Parallelen gesehen hat.
Selber sowas zu sehen finde ich extrem schwer, weil man die eigene Erlebniswelt ja immer als Standard nimmt. Da hilft ein Blick von außen extrem.
 
Geo3412
Benutzer175723  (29) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #32
Du kannst es aber NIE allen Menschen recht machen. Es wird immer jemanden geben der etwas dagegen sagt. Umso wichtiger ist es, für dich zu wissen was deine Ansichten sind.
Das ist mir schon klar, ich möchte es den Menschen, die mir wichtig sind, aber tun.
Ja klar kommt da sehr schnell das Abgrenzungsthema hoch und ja, ich habe damit auch zu kämpfen.
Kannst du festmachen, woran das liegt?
Ich bin erschöpft. In mir drinnen gibt es einen starken Motivator, der irgendwie eingesperrt ist und nicht seine Wirkung entfalten kann. Ich erhole mich nicht beim Schlafen und bin verspannt bzw schlafe relativ entspannt ein und verspannt auf. Tagsüber bin ich entsprechend schläfrig.

froschteich froschteich danke, ich werde bei meinem Termin das einfach in den Raum werfen und hoffe das die entsprechende Person kompetent ist.
 
thraca
Benutzer182699  (32) Öfter im Forum
  • #33
Ich bin erschöpft. In mir drinnen gibt es einen starken Motivator, der irgendwie eingesperrt ist und nicht seine Wirkung entfalten kann. Ich erhole mich nicht beim Schlafen und bin verspannt bzw schlafe relativ entspannt ein und verspannt auf. Tagsüber bin ich entsprechend schläfrig.
Wie sieht dein Tagesablauf so aus, wenn ich fragen darf?

Das mit dem eingesperrten starken Motivator bei gleichzeitiger Erschöpfung ist bei mir auch so.
 
Anna1309
Benutzer166007  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • #34
Mache ich etwas falsch?
Affirmationen wirken nicht, weil das Unterbewusstsein nicht über Sprache erreicht werden kann.

Es "kommuniziert" über Bilder und Gefühle - stark vereinfacht ausgedrückt.

Du merkst es ja selbst, dass du gegen dein tragendes Gefühl der Minderwertigkeit mit deinem bewussten/kognitiven Teil nicht ankommst.
Als interessante Personen nehmen mich nur sehr wenige wahr.
Ist das aber nicht irgendwo völlig "normal"? Du kannst ja nicht die Präferenzen aller Menschen treffen, nur weil du z.B. jetzt mit dir selbst ins Reine kommst.

Ich frage mich gerade, ob du aufgrund deiner Komplexe nicht eventuell völlig überzogene Fantasien entwickelt hast.

Umgangssprachlich ist ja oft von hohen oder niedrigen Selbstwert die Rede. Treffender wäre es von stabilen und instabilen Selbstwert zu sprechen.

Instabil = ich mache mein Selbstbild von äußeren Umständen abhängig, habe keine Idee davon, was mich als Menschen ausmacht, wo meine Stärken und Interessen liegen. Daher schwanke ich dann auch entsprechend stark, weil mal treten gewisse Ereignisse ein und mal nicht.

Stabil = ich habe ein relativ klares Bild davon wer ich bin und was mich ausmacht - wo meine Stärken liegen, aber auch wo ich Schwächen aufweise. Ich habe quasi eine innere Konstante entwickelt, die mich weniger anfällig für Schwankungen aus der Umwelt macht - daher stabil.


Ich gebe mir schon Mühe zuerst wohlwollend über Personen zu denken und falls es doch zu einem Gespräch kommt, diese auch auszusprechen.
Das ist der falsche Ansatz, drehe es um. Wenn du in den Kontakt mit Menschen gehst und du gehst davon aus, dass sie dich mögen und dir wohlwollend begegnen werden, stellt sich das Gefühl auch automatisch bei deinem Gegenüber ein.

Das wird dann sozusagen eine selbsterfüllende Prophezeiung, denn wir mögen Menschen, die uns mögen.

Aber wie ich schon meinte: du kannst dich nicht so von dem Eintreten deiner Wunschvorstellung/deiner Suche nach Bestätigung abhängig machen. Denn ob dich jemand interessant oder sympathisch findet, hat nicht ausschließlich etwas mit dir zu tun.

Jeder Mensch bringt seine eigenen Erfahrungen und Prägungen mit in den Kontakt ein. Darauf hast du keinerlei Einfluss.

Ich würde dir daher raten, aus dieser Extroperspektive herauszukommen und mehr in die Innenansicht zu kommen.
 
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