sexualität aberzogen? aber Lust!

[Benutzer113905 (31)]

Ich bin seit einem Monat mit meinem Freund zusammen. Wir haben zwar gesagt, dass wir mit dem Sex noch warten, (weil es mein erstes Mal wäre) aber dann hat mein Freund angefangen mein T-shirt auszuziehen und meine Brust zu massieren. Ich hätte es selbst nicht gedacht, aber ich habe es zugelassen, weils mir gefallen hat.
Aber ich habe dabei (und omg es hört sich irgendwie heftig an) an meine Mutter denken müssen. Ich dachte mir so: "OMG, wenn die des nur wüsste, was die dann wohl von mir denkt.." Ich hatte hinterher regelrecht ein schlechtes Gewissen, obwohl wir nicht miteinander geschlafen haben.

Es ist nämlich so, dass ich von meiner Mutter von Kindheit ab eingeredet bekommen hab, dass Sexualität "schlecht" ist und "dass man das nicht macht"
Sie ist sogar total sauer geworden, als ich mir mit 13-14 die BRAVO! gekauft hab, wegen Dr. SOmmer und so.
Und als ich (gut, es war viellecht etwas überrumpelnd) bei meinem Freund übernachten wollte, als wir aber noch nicht zusammen sondern für meine Eltern eher freunde waren, ist sie ausgerastet und hat geweint. Natürlich dachte sie nur an das eine -.- obwohl das für mich da noch in weiter Ferne lag.

Jetzt ist das nichtmehr so. Ich bin total unsicher. Mein Körper will es, aber mein Verstand (meine Erziehung) bremst mich: WIr sind doch erst einen Monat zusammen. Das ist zu früh. Das tut man nich..
Eigentlich wollte ich auch echt warten, aber jetzt ist da diese Lust. Oder ist die gefährlich und ich sollte noch länger warten?

Ich will anfangen die Pille zu nehmen, aber wenn meine mom das rausfindet, dann bin ich am Ende.

 

[Benutzer]

Die Einstellung Deiner Mom ist nicht zeitgemäß und gesund auch nicht. Jedenfalls kannst Du mir nicht erzählen, dass sie früher auch so war. Immerhin bist Du ja auch entstanden.

Du bist 18, Du kannst durchaus Dinge tun und sie für Dich behalten. Selbst ein Pillenblister lässt sich verstecken. Fixier Dich nicht darauf, was sie denken könnte, sondern mach ihr klar, dass Du Deine eigene für Dich passende Einstellung dazu hast. Wenn Du mit Deinem Freund schlafen möchtest, dann tu das.

 

[Benutzer106548]

Ich denke, da vermischen sich 2 Dinge bei Dir:
einerseits das "Wissen", das Dir Deine Mutter eingeredet hat. Da hat Schmerzverliebt ja schon 'was zu gesagt, sehe ich völlig genauso. Du hast keinerlei Verantwortung Deiner Mutter gegenüber. Wenn sie noch in der aufklärerischen Steinzeit verharrt, ist das ihr Problem, nicht Deins.

Aber es gibt ja noch die gefühlsmäßige Seite bei Dir. Daß Du ein schlechtes Gewissen bekommst Deiner Mutter gegenüber. Ich kenne Dich nicht, kann also nicht sagen, was der beste Weg für Dich ist. Es kann sein, daß Dein schlechtes Gewissen mit jedem Mal Sex (ist für mich nicht nur GV, auch wenn das viele hier so definieren) einfach abnimmt.
Es kann aber auch sein, daß es nötig wird, Deine Mutter aufzuklären. Ihr offen ins Gesicht zu sagen, daß Du mit Deinem Freund nicht nur Mensch-ärgere-Dich-nicht spielst. Daß das für Dich dazugehört und Du Dich dabei wohl fühlst. Klar wird Deine Mutter geschockt sein, aber da muß sie durch (nicht Du!). Wahrscheinlich wird sie heulen, flennen, flehen (ich nehme an, eine italienische Mamma?), aber Du wirst Dir, neben Deinem Freund liegend, nie mehr die Frage stellen müssen "Wenn die das von mir wüßte..."
So dramatisch das jetzt klingt, aber Du wirst Dich entscheiden müssen: eine "normale" Beziehung mit einem Mann im Jahr 2012 oder eben keine Beziehung, weil Deine Mutter noch im Jahr 1952 weilt und Du Dich nicht traust, mit 18 Jahren Deinen Standpunkt zu vertreten. So etwas nennt man "erwachsen werden", das muss und kann man lernen. Ebenso muss Deine Mutter lernen, loszulassen und daß Du jetzt alt genug bist, eigene Entscheidungen zu treffen.

Viel Glück dabei
Mark11

 

[Benutzer107327 (40)]

Ehm, wie bist du wohl entstanden, wenn man alles was mit körperlicher Nähe zu tun hat strengstens verboten ist?
Hat dich deine Mutter aus dem Babyautomat gezogen?

Du bist ihr da keine Rechenschaft schuldig, und wenn es dir gefällt deinem Freund nahezukommen, dann ist da etwas gutes und wertvolles. Auch keine Mutter hat kein Recht dir das zu vermiesen, nur weil sie ihre Tochter vor den ach so bösen Männern beschützen will. Manchmal haben Eltern auch einfach Probleme damit, dass ihre Kinder nunmal nicht ewig die kleinen unschuldigen Kinder bleiben sondern selbst erwachsen werden..

Nochwas:
Zu allen Zeiten haben sich Menschen ständig miteinander fortgepflanzt und Sex gehabt. Das liegt einfach in der Natur des Menschen und ist ein Bedürfnis, das ich nicht bereit bin zu unterdrücken nur weil manche versuchen es mit Schuld und "nicht dürfen bzw. das macht man doch nicht" zu verbinden. Andernfalls wären wir auch schon längst ausgestorben..

 

[Benutzer107106]

Ist deiner Mutter vielleicht mal etwas schlimmes passiert? Vergewaltigung? Sexueller Missbrauch? Vielelicht will sie ich davor schützen? Oder hat sie extrem schlechte Erfajrungen mit Beziehungen gemacht? (Gewalt?) Trotzdem ist es wichtig, dass du mit 18 Jahren das tut, was DIR gefällt. Sollte deiner Mutter soiwetwas wirklich passiert sein, bist du nicht dafür verantwortlich und sie gehört in Behandlung.

 

[Benutzer111071 (34)]

Deine Mutti hat wohl Angst, Omi zu werden

Alesoo ganz ehrlich... bei solchen Sachen solltest du deine bisherige Erziehung "vergessen" und dich auf dein Gefühl verlassen.
Ich bin selber mit meiner Freundin "schon" mehr als 2 Monate zusammen und ihre Eltern gehen auch bisschen in diese Richtung (keine Übernachtungen, keine Besuche bei Mir zu hause, sonst alles erlaubt).
Allerdings ist sie knapp 17 und somit noch nicht volljährig, du bist es aber und kannst alles für Dich entscheiden, genieße diese Freiheit, und wenn du es schon mit deiner ganz natürlichen und gesunden Lust verbinden kannst... warum also nicht?

Sex ist gesund, Sex macht Spaß und mit der richtigen Verhütung ist es sogar ungefährlich

 

[Benutzer113905 (31)]

Nein nein, meiner Mutter ist so weit ich weiß nichts in der Art passiert. Sie ist auch nicht italienisch aber sehr katholisch eingestellt.

Im Grunde ist mir klar, was ich zu tun hab: Auf mein Herz und mein Gefühl hören, aber ein bitterer Nachgeschmack bleibt einfach und macht die Sache unschön.

 

[Benutzer107106]

Nein nein, meiner Mutter ist so weit ich weiß nichts in der Art passiert..

Das man darüber ja nicht einfach so redet, wie über das Wetter ist ja klar...
Vielleicht solltest du sie mal ganz offen fragen, warum sie das so schlimm findet und ob sie mal schlechte Erfahrungen gemacht hat.
Extreme Reaktionen auf ein Thema haben eigentlich immer einen Grund. Man ist nicht einfach so so. Menschen haben eigentlich einen sehr starken Sexualtrieb und brauchen körperliche Nähe, Berührungen, etc. Nur wenige Menschen haben das Bedürfnis von Natur aus nicht, das hat dann aber meist mit einer Form von psychischer Auffälligkeit zu tun (Authismus, zb). Andere Gründe sind häufig Traumata.
Ich will dir keine Angst einreden, aber das Verhalten deiner Mutter ist nicht normal. Sind deine Eltern noch zusammen? Was sagt dein Vater dazu?
Ja, du musst dich davon freisprechen, denn es ist hochgradig übertrieben und hat auch nichts mit Religion zu tun. Denn im christlichen glauben ist Sexualität nicht "pfui", sondern gehört dazu, wenn man strenggläubig ist, meinetwegen in die Ehe. Aber sie ist natürlich und sollte gepflegt werden (steht sogar in der Bibel, dass man sich seinem Partner nicht entziehen darf und im Eheversprechen heißt es ja auch den Körper ehren. Sex ist in Gottes Sinne sonst würden wir ja aussterben).
Rede auch mit deinem Freund darüber. Er kann dich vielleicht unterstützen und deine Hemmungen so besser verstehen. Nicht dass er denkt, du hättets ein Problem mit ihm.
Vielleicht solltest du auch mit einer Verwandten oder Freundin deiner Mutter darüber reden. Vielleicht wissen die mehr und können sie das Verhalten deiner Mutter besser erklären? Dann bekommst du einen objektiveren Blick auf ihr Verhalten.

 

[Benutzer114161 (41)]

Ja, du musst dich davon freisprechen, denn es ist hochgradig übertrieben und hat auch nichts mit Religion zu tun. Denn im christlichen glauben ist Sexualität nicht "pfui", sondern gehört dazu, wenn man strenggläubig ist, meinetwegen in die Ehe.

Oh, das sollte man wirklich meinen. Aber ich habe selbst schon genug strenggläubige Familien erlebt, bei denen Sex das reinste Teufelswerk war, schmutzig und regelrecht falsch. Natürlich insbesondere vor der Ehe, das geht dann schon überhaupt gar nicht. Woher sie das haben ist ja immer so die Frage, aber in die Bibel kann man eben wie in jedes andere religiöse Werk alles hineininterpretieren was man gerade braucht.

Ich frage mich ja immer wie es diese Menschen dann geschafft haben oftmals 4-5 Kinder zu zeugen.

Ich werde das auch absolut NIE verstehen, wie man etwas so Natürliches so "verteufeln" kann.

Als Kind in einer solchen Familie muss man sich irgendwann davon los sagen und seinen eigenen Willen durchsetzen, wenn man es denn anders fühlt und leben möchte.

Insbesondere stimme ich zu, dass du dich von irgendeiner Schuld lossagen solltest: Wenn deine Mutter damit ein Problem hat, dann ist das IHR Problem. Schuldgefühle sind da völlig unangebracht. Du bist 18, du bist volljährig und erwachsen, was du tust ist deine Sache.

Sicher kann man mal darüber reden warum sie das denn alles so schrecklich findet, vielleicht sollte man das auch. Aber natürlich auch nur um den Grund ihrer Abneigung zu verstehen, nicht, um dich vielleicht noch überzeugen zu lassen.

Nichts ist auf Dauer schlimmer als seine Gefühle zu unterdrücken.

 

[Benutzer107327 (40)]

Hm, ich würde bei deiner Mutter ja jetzt nicht unbedingt gleich ein schlimmes Trauma / eine Missbrauchserfahrung oder so vermuten, obwohl es natürlich schon Sinn ergeben würde.

Wie mein Vorschreiber schon sagte, in "streng katholischen" Kreisen ist kommt diese Grundeinstellung schon durchaus vor: ALLES was nur im entferntesten mit Sexualität und körperlicher Nähe zu tun hat ist im Grunde genommen eine Riesenschweinerei - ausnahmsweise erlaubt innerhalb der Ehe zum Zweck Kinder zu kriegen.

Dazu noch eine Portion überbehüten wollen der Mutter, die (wie einige Eltern eben so sind) Probleme hat ihre Tochter loszulassen und sie erwachsen werden zu lassen. Das Bedürfnis sie vor der großen bösen Welt beschützen zu wollen und vor allem vor den bösen Männern. Denn die wollen ja alle nur das eine, das arme unschuldige Mädchen beflecken.. So in etwa könnte ich mir das z.B. auch vorstellen.

Insbesondere stimme ich zu, dass du dich von irgendeiner Schuld lossagen solltest: Wenn deine Mutter damit ein Problem hat, dann ist das IHR Problem. Schuldgefühle sind da völlig unangebracht.

Exakt. Kann man garnicht genug betonen.

 

[Benutzer113905 (31)]

Dazu noch eine Portion überbehüten wollen der Mutter, die (wie einige Eltern eben so sind) Probleme hat ihre Tochter loszulassen und sie erwachsen werden zu lassen. Das Bedürfnis sie vor der großen bösen Welt beschützen zu wollen und vor allem vor den bösen Männern. Denn die wollen ja alle nur das eine, das arme unschuldige Mädchen beflecken.. So in etwa könnte ich mir das z.B. auch vorstellen.

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So in der Art schätze ich die Situation auch ein.

Aber wie ich meine "Schuldgefühle" loswerden soll, weiß ich trotzdem nicht

 

[Benutzer114259 (40)]

Also erstmal: Du bist 18, du kannst ja wohl machen was dir gefäll... Ist ja schön und gut wenn deine mutter dir dieses '' eingeimpft'' hat.... Das kommt immer dann vor wenn sie es , dann an den kindern weitergeben wenn sie es selbst nicht besser gemacht, oder schlechte erfahrung damit gemacht haben.

Ausserdem denke ich, wenn du dir da nicht sicher bist dann warte halt.... Irgendwann kommt der zeitpunkt wo auch du dir sicher sein wirst das du es willst... Und dann musst du das, was deine Ma dir gesagt hat einfach vergessen... Was sie nicht weiss, macht sie nicht heiss ^^ Und wie soll das aussehen wenn du mal 25 bist? Hmmm na klar, du bist ihr ''baby'' ihr ein und alles... aber im ernst, dass geht ja mal gar net

 

[Benutzer111649 (36)]

Hallo Luluigi,

in Deiner Situation würde es mir wahrscheinlich helfen, mein Hirn zu überreden, dass unter Sex nur Vaginalverkehr zu verstehen ist. Gelingt Dir das? Dann könntest Du mit Deinem Freund ganz allmählich Eure Körper erkunden, immer so, dass es sich gut anfühlt. Bis Ihr Euch irgendwann auch an den intimsten Stellen berührt, später auch mal nackig seid und ggf. erst nach mehreren Monaten miteinander schlaft.

In der Zeit hat Deine Mutter auch Zeit, Deinen Freund als etwas zu Dir gehöriges zu begreifen und zu akzeptieren. Und nach meiner Erfahrung sind prüde Eltern meist zu wenig phantasievoll, um sich vorzustellen, wie weit ihre Kinder tatsächlich bereits miteinander gehen. Dazu kommt, dass sie sich oft nicht für das Sexleben anderer interessieren: Wenn das bei Deiner Mutter auch so ist, dann kannst Du ihr den Schock ja noch lange ersparen.

Wie die anderen schon schrieben: die Gefühle Deiner Mutter sind erstmal ihr Problem.

Deine Gefühle kannst Du nicht von heute auf Morgen abschalten. Erziehung kann ganz schön zäh sein ;-) Mir hätte es in diesem Fall geholfen, langsam die Lust zu entdecken und aufzuhören, wenn das Schamgefühl anfängt zu stark zu werden. Und viel mit meiner Freundin darüber zu sprechen, Anschauungen auszutauschen und mir bewusst zu machen, woher diese alten Regeln zur Sexualität stammen.

Warum war Sex früher böse? Es gab viele Krankheiten, die nicht heilbar und sexuell übertragbar waren. Ein Mann, der sich keine Krankheiten holen wollte, bestand eben auf einer Jungfrau. Eine unverheiratete Frau hatte kein Einkommen und konnte keine Kinder großziehen. Verhütung gab es nicht wirklich - vorehelicher Sex war also mit hohen finanziellen Risiken für die Familie versehen. Promiskuität führt zu Eifersucht und damit leicht zu Mord und Totschlag. Polygamie führt zu einem Überschuss an untervögelten Männern und damit Aggression.

Alle die genannten Argumente (fallen jemandem weitere ein?) sprechen unter gewissen Umständen für eine Verteufelung oder zumindest Regulierung von Sexualität. In der heutigen Gesellschaft haben wir für die meisten Probleme Lösungen gefunden, die es uns ermöglichen, relativ risikolos Sexualität zu leben. Vielleicht hilft Dir diese Argumentation, weniger Schuldgefühle zu haben bzw. die Ansichten Deiner Mutter nicht mehr so stark in Dein Leben wirken zu lassen?

 

[Benutzer106548]

Aber wie ich meine "Schuldgefühle" loswerden soll, weiß ich trotzdem nicht

Einen möglichen Weg habe ich Dir weiter oben schon aufgezeigt, aber anscheinend kommt er für Dich nicht in Frage: Du bist 18 Jahre alt, da darf man auch ruhig mal in Konfrontation mit den Eltern gehen. Ein offenes Gespräch führen, auch wenn Mama das nicht hören will. Aber wenn sie der Meinung ist, ihrer 18jährigen Tochter eher aus egoistischen Gründen (so sehe ich das) ein schlechtes Gewissen einzureden, dann darf andersherum die eigentlich erwachsene Tochter dies auch tun. Hey, es geht um Dein Leben, Deine Sehnsüchte, Gefühle und Bedürfnisse. Wann wilst Du denn sonst beginnen, diese auszuleben, wenn nicht jetzt mit Deinem ersten richtigen Freund, der zudem auch noch ein netter und verständnisvoller Typ zu sein scheint?

in Deiner Situation würde es mir wahrscheinlich helfen, mein Hirn zu überreden, dass unter Sex nur Vaginalverkehr zu verstehen ist. Gelingt Dir das? Dann könntest Du mit Deinem Freund ganz allmählich Eure Körper erkunden, immer so, dass es sich gut anfühlt. Bis Ihr Euch irgendwann auch an den intimsten Stellen berührt, später auch mal nackig seid und ggf. erst nach mehreren Monaten miteinander schlaft.

Lies Dir bitte nochmal den Eingangsthread durch, was "passiert" ist, als das schlechte Gewissen kam. Genau das macht die TS doch schon, was ich ebenfalls gut und richtig finde.

Warum war Sex früher böse? Es gab viele Krankheiten, die nicht heilbar und sexuell übertragbar waren. Ein Mann, der sich keine Krankheiten holen wollte, bestand eben auf einer Jungfrau. Eine unverheiratete Frau hatte kein Einkommen und konnte keine Kinder großziehen. Verhütung gab es nicht wirklich - vorehelicher Sex war also mit hohen finanziellen Risiken für die Familie versehen.

Du bist noch jung, also kein Vorwurf. Von dem Alter der TS auf das Alter ihrer Mutter schließend, würde ich sagen, sie ist in meinem Alter. Und ich kann Dir sagen, das, was Du beschreibst, trifft auf meine Generation absolut nicht mehr zu. Eher auf die meiner Eltern und auch da kaum noch.
Das Problem der Mutter hier ist wohl eher auf ihre konservativ-religiös geprägte Weltanschschauung zurückzuführen, und da, zugegeben, landen wir schnell wieder bei der Geisteshaltung, die Du hier anführst.

Mark11

 

[Benutzer113905 (31)]

Okai, es ist schlimmer als erwartet

Als ich gerade meine Mutter fragen wollte, ob mein Freund am Wochenende bei uns schlafen darf (zu ihm zu gehen, kommt eh nicht in Frage) ist sie ausgerastet. Sie dachte nur an das eine -.-
Auf Versicherung von mir, dass wir noch nicht soweit sind ist sie noch mehr ausgerastet. Hat dann gemeint, wenn sie das einmal erlaube, dann wäre das jedes WOchenende so und das möchte sie nicht.
Meine Erklärungen usw hat sie sich gleich mal gar net angehört. Ihre Meinung ist so verieft.
Wenn ich die Mittel hätte, würde ich ausziehen. SO weit ist es mittlerweile schon

 

[Benutzer114161 (41)]

Ich bin nach wie vor der Meinung, sie hätte dir eigentlich nichts zu sagen. Du weißt schon, dass du mit 18 als erwachsen giltst?

Ich würde mir so etwas wohl nicht gefallen lassen und mir eine eigene Wohnung suchen. So weit ich weiß hat man dann Anspruch auf sein Kindergeld, dazu evtl. ein abendlicher Minijob, und schon sollte das auch locker bezahlbar sein.

Egal wie wichtig einem die Familie ist, meine ist mir auch sehr wichtig, aber ich würde sie in dem Alter nicht mehr derart über mein Leben bestimmen lassen.

Einen Abend oder gar ein Wochenende bei ihm zu verbringen würde ich dann nach der Reaktion gar nicht fragen, sondern es einfach machen. Irgendwo ist doch mal Schluss.

 

[Benutzer43798 (44)]

Die Reaktion finde ich irgendwie bedenklich. Konservativ, religiös oder sosnt wie erzogen sein mag ja eines sein. Dieses den Kindern dann vermitteln und dadurch nicht gerade eine moderne Eisntellung zu Sexualität vermitteln. Insbesondere Eltern die die "Sixties" mitgemacht haben oder später danach sollten theoretisch sexuell deutlich offener sein.
Daher finde ich es mehr als auffällig, dass deine Mutter hier so extrem kategorisch zu Furie wird. Das klingt mir danach, dass sie entweder eine Person ist die sehr sehr religiös-konservativ ist, dies spiegelt sich dann aber auch im allgemeinen Leben. Oder sie hat für sich selbst so erheblich schlimme Erfahrungen mit der Sexualität gemacht, dass hier das normale Denken quasi aussetzt und sie dich vor (irrationalen) Ängsten schützen will. Vielleicht solltest du da mal ansetzen und mit ihr offen sprechen was genau deine Mutter befürchtet. Und ihr dann auch deutlich machen, dass du glücklich bist, die Freude an deinem Körper entdecken willst und immer auf dich aufpasst.

Auf der anderen Seite solltest auch du auf dich aufpassen. Diese Beeinflussung deiner Mutter hat auch bei dir gegriffen. Es ist ein unterbewusstes Gefühl entstanden, dass dir wirklich hinderlich wird. Im schlimmsten Fall kann das zu großen Blockaden für Sex führen. Du solltest hier extrem langsam und vorsichtig dich selsbt daran vor tasten. Machst du Selbstbefriedigung? Sag deinem Freund, dass es für dich schwer ist dich fallen zu lassen. Es wird dir ncihts bringen dich dazu zu zwingen. Sonst wird dein erstes Mal womöglich nicht so schön wie du eigentlich erhoffst. Wachse rein und verstehe, insbesondere unbewusst, dass Lust und Sexualität normal und schön ist.

 

[Benutzer113905 (31)]

Ich bin einfach hin und hergerissen.

Ich kann nicht ausziehen. Das ist mir finanziell einfach UNMÖGLICH!
Obwohl das wohl, die einfachste und beste Lösung wäre.

Am liebsten würde ich einfach ein Wochenende lang zu meinem Freund gehen, mich nicht melden und meine Eltern links liegen lassen, aber das kann ich nicht.
Ich wurde dazu erzogen ein angepasster Mensch zu sein, das legt sich nicht so leicht ab.
Obwohl ich weiß, dass ich es mir eigentlich erlauben können sollte.

Aber wenn ich jetzt (auf einmal) anfange zu rebellieren, führt meine Mom das doch nur auf meinen Freund zurück.
Aber ich will doch, dass die ihn mögen und sich mit ihm verstehen

 

[Benutzer106548]

Was sagt eigentlich Dein Vater dazu? Oder hält der sich 'raus? Gibt es in Deiner Familie vll eine Omi oder eine Schwester Deiner Mutter, mit der Du Dich gut verstehst und die etwas mehr im Hier und Jetzt lebt?

Ich denke, Du weißt, worauf ich hinaus will: Deine Sorge, daß Deine Mutter Deine Veränderung direkt auf Deinen Freund kapriziert und der damit erstmal ausgeschiss.. haben dürfte, kann ich gut verstehen. Aber vll kannst Du Dir ja "Verbündete" innerhalb der Familie suchen. Verwandte (oder auch Freunde Deiner Mutter), deren Meinung sie mehr respektiert als Deine.

Wenn das Alles nicht geht, dann bliebe noch die Möglichkeit, sie um ein "hochoffizielles" Gespräch zu bitten. Nicht in der Küche zwischen Abwasch und Kochen, wenn Du gerade andeutest, daß das erste Mal in Deinem Leben ein Freund bei Dir schlafen soll, sondern so richtig mit Termin und Treffpunkt. Letzteres z.B. in einem ruhigen Kaffee. In der Öffentlichkeit würde Deine Mutter sich wohl hüten, Dir lautstark das an den Kopf zu werfen, das sie jetzt zu Hause macht.
Aber ich finde, Du solltest reden. Klar kenne ich Deine Mutter nicht und auch klar, daß im Raum steht, daß Du Dich bisher sehr angepaßt verhalten hast. Aber wie hier schon gesagt wurde, auch Deine Mutter muß lernen, daß Du jetzt alt genug bist, solche wichtigen und grundlegenden Entscheidungen, die Dein weiteres Leben bestimmen werden, selber zu treffen. Das Gespräch kannst Du ruhig als Deine Hilfe zu ihrem Lernprozess sehen. Je deutlicher sie sieht, daß Du sehr durchdacht und in aller Ruhe an das Thema herangehen möchtest, desto größer sind die Erfolgsaussichten.
Hoffe ich zumindest für Dich!

Alles Gute
Mark11

 

[Benutzer113905 (31)]

Vielen Dank für eure Antworten!!

Meine mom hat zwar Geschwister, aber die wohnen mehrere Fahrtstunden weg. Auch ansonsten fällt mir keine Person ein, die meine mom beeinflussen könnte und zu welcher ich auch einen guten Draht habe.

Mein Dad hat sich beim letzten Streit über dieses Thema eindeutlig auf die Seite meiner Mom gestellt, wie er es in 99% der Fälle tut.
Von ihm kann ich also wenig Hilfe erwarten.

Das Gespräch mit meiner Mutter werde ich auf jeden fall nochmal suchen. Auch, wenn ich wenig Hoffnung habe, dass dieses erfolgreich sein wird.

Sie denkt, dass die Jugend von heute eh so versaut ist und alles so früh wie möglich anfängt etc. Gegen dieses Vorurteil kommt keines meiner Argumente an (und ich weiß, wie ich argumentieren muss, auch mit Fachwissen aus meiner soziapädagogischen Ausbildung).

Sie muss einfach verstehen, dass ich 18 bin und mein eigenes Leben habe. SIe muss lernen loszulassen!!! Aber das scheint ihr schwer zu fallen

Gibt es also irgendwas, was ich noch tun kann?

 

[Benutzer107327 (40)]

"Mama, ich weiß du liebst mich und willst mich beschützen, aber so wie du dich verhälst schadest du mir. Willst du das wirklich?"

Off-Topic:
Sokrates hatte schon herausgefunden, dass die Jugend nichts mehr taugt. Es gab noch nie eine Generation, die der Meinung war, die Jugend tauge besonders viel schätze ich.

 

[Benutzer114259 (40)]

Soweit ist es schon, dass du ausziehen magst ..... Die einzigste Möglichkeit denn, ist es bei ihm zu schlafen.... Wie deine Mutter denn reagiert will man gar net wissen Aber du bist volljährig mein Gott... Es ist ganz alleine deine Entscheidung und vor allem DEIN Leben! Sei dir aufjedenfall vorher klar was es alles für '' Konsequenzen '' hätte. ICH im deinem Fall, würde mir sachen packen und denn bei ihm schlafen Hammerhart deine Mutter

 

[Benutzer107106]

Ich habe selber eine Schwiegermutter wie deine Mutter. Sie wollte ihren Sohn auch vor mir "schützen". Ich war die Fleischgewordene Süne in ihren Augn. Er war damals auch 18 als wir zusammen kamen. Wir beide haben uns was Sex und Co angeht viel Zeit gelassen und das ganze Thema wurde erst 1,2 Jahre später relevanter (ich 18, er 20). Wir haben uns 2 Jahre an die Spielchen, der "streng religiösen" (mittlerweile bin ich von Fanatismus überzeugt, denn sehr religiös sind mein Mann und ich auch) wie getrennte Schlafzimmer (wäre as bei euch evt auch ne Option?) gehalten. Irgendwann wurden wir kaum noch eine Minute alleingelassen. Wollte wir ins Schwimmbad wurde der kleine Bruder mitgeschickt, hatten wir die Zimmertür abgeschlosen wurde alle 10 Minuten angeklopft, wollte die Eltern abends weg, wurden uns Seitenlange abhandlungen über Sex vor der ehe auf dem Küchentisch hinterlassen. Wir hatten eine Fernbeziehung und waren darauf angeweisen, dass wir beieinander schlafen durften, sonst hätte sich die Fahrt nicht gelohnt. Deshalb haben wir anfänglich immer mitgespielt (oder mitspielen müssen).

Ende vom Lied: Mein Freud (jetzt Mann) ist zum Studieren in meine Stadt gezogen, dass fanden die Eltern schon mal nicht so toll. O-Ton: "Du studierst doch noch nur weil, du dir da ein Liebesnest bauen möchstest." In diesen Gedanken wurde alles versteift, Leistungen seinerseits wurden nicht angesehen. Als sich diese Meinung bei einem Mathematikstudium auch noch nach 2 bestandenen Semestern hielt, haben wir den Kontakt auf ein Minimum reduziert und sind unehelich zusammen gezogen. Sie wurden seit dem Auszug meines Mannes in keine der Entscheidungen einbezogen (seien es Handwerkliche Dinge, Hochzeit, etc) und ihren Rat haben wir zu keinem Thema mehr angenommen. Man telefoniert alle drei Wochen mal und sieht sich zu runden Geburtstagen und an Weihnachten, der Großeltern wegen. Pech gehabt. Wir haben gelernt damit zu leben. Für Fanatiker, egal welcher Richtung habe ich keinen Platz in meinem Leben.
Die Frage ist: Wilst du das? Es ist verdammt hart gewesen, für meinen Mann wie auch für mich, den Kontakt mit diesem Teil der Familie quasi abzubrechen. Wir halten nur noch dieses Minimum, damit der Kontakt zu den Großeltern, Geschwistern und Onkel/Tanten/Cousinen noch möglich bleibt.
Die Frage steht aber immer noch im Raum, warum deine Mutter so ist? Bei meinem Schwiegermoinster ist es klar: Sie hat Angst in der Hölle zu schmoren (das ist kein Witz!) und hatte Panik für unsere Sünden im Jehnseits bestarft zu werden. Spielt soetwas bei deiner Mutter auch mit rein? Dass sie in ihren Augen vor einer höheren Instanz verantwortlich ist? Denn nur eine morlaische Hlatung zu haben ist etwas seltsam, wenn man diese quasi grundlos so wehement verteidigt.
Sonst habe ich immer noch ein Traumata im Hintergrund, sei es eine extreme Drohung eines Priesters oder ein Floh den ihr ihre Großmutter ins Ohr gesetzt hat à la "wer sowas tut kommt in die Hölle".
Ist denn die restliche Familie (du redest von Geschwistern deiner Mutter) auch so drauf? Oder ist es nur sie?

 

[Benutzer113905 (31)]

Ist denn die restliche Familie (du redest von Geschwistern deiner Mutter) auch so drauf? Oder ist es nur sie?

Das ist definitiv nur sie. Ihr Bruder ist ein Schlavenzler. Lebt mal hier, mal da, wie es ihm gefällt. Kinder hat er nicht. Er ist zwar gläubig, lebt das aber nicht so streng.

Mir scheint es so, als habe meine mom keine Hintergründe als den Gedanken, dass MAN das ja nicht macht.